Skip to main content

Full text of "Origenes Werke ;"

See other formats


ne 


"TE 


DEE 


CA cn on tr 
ee N νῷ πὴ M 
ET 
ME RA 


re FEN À 
pes) 


fit 
n e a m P ge 


enden 
ER PR NR AA 
AI " 
Ὁ ^ x . RT. 
ent LP 


ΟΝ δὲ 
pe qp emite dr 
rn sind 
"ipe ee 


an 
Apron CSI ARP 


ἜΣ 
ἀρκοῦν δια. he 


nie 
dete 
ni 


u uu her 


Ani tiu at 1 cum 
νος dd 


Na carens Pr aa tad 
fu T MS ah ua t Pa 
ef ON eS Te. Poma e er 
— ipie 


BAER TEEN N 
POT an ERE 


nn te 


"ac ἢ Teen 
U e 


b M * Ἢ " d : 
Du n. Í Mo iT 


d 
T 


P" 


Digitized by the Internet Archive 
in 2011 with funding from 
University of Toronto 


http://www.archive.org/details/origeneswerkeO5orig 


DIE GRIECHISCHEN 


CHRISTLICHEN SCHRIFTSTELLER 


DER 


ERSTEN DREI JAHRHUNDERTE 


HERAUSGEGEBEN VON DER KIRCHENVÄTER-COMMISSION 


DER KÖNIGL. PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN 


er 


o 


ORIGENES 


FÜNFTER BAND 


LEIPZIG 
J. C. HINRICHS’scHhe BUCHHANDLUNG 
1915 


REIHENFOLGE DES ERSCHEINENS BAND 22 


Druck von August Pries in Leipzig 


HERMANN UND ELISE GEB. HECKMANN 
WENTZEL-STIFTUNG 


OhRIGENES WERKE 


FÜNFTER BAND 


DE PRINCIPIIS 


[ΠΕΡῚ APX9 N] 


HERAUSGEGEBEN 
IM AUFTRAGE DER KIRCHENVATER-COMMISSION 


DER KÓNIGL. PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN 
VON 


HOFRAT PROF. DR. PAUL KOETSCHAU 


GYMNASIALDIREKTOR IN WEIMAR 


LEIPZIG 
J. C. HINRICHS'scuE BUCHHANDLUNG 
1913 


E Ἰνδητυτέ OF ΜΕΡΙΆΕνΑΙ. MN: 


10 ELMSLEY PLACE | 
ἀπ ΩΝ δ, EEE 


á 


ΧΗ 
adi: 


INHALT VON ORIGENES BAND V 


Einleitung 
A. Entstehung und Bezeugung von Περὶ ἀρχῶν 
I. Ursprungsort, Zeit und Zweck der Schrift . 
II. Ausgewählte Zeugnisse . : iE 
B. Handschriftliche Wüctheferunpg 
I. Die Übersetzung Rufins . 
1. Die Handschriften . 
2. Die Handschriftengruppen « He 
3. Der Codex Lucullanus 
4. Orthographica 
5. Sonderüberlieferung der en Te Raus 
Il. Die Apologie des Pamphilus 
1. Die Handschriften . 
2. Die Citate aus Periarchon . 
III. Die Übersetzung des Hieronymus 
ih Die Citate in dem Briefe an Avitus . 
2. Andere Citate aus der Hieronymus- De. : 
3. Übersicht über die Fragmente der Hieronymus- UR 
IV. Citate aus Rufins Übersetzung B REC EN IIT 
1. Die Apologie Rufins : 
n Die Excerpte des Anonymus ad an 
. Andere Citate 
y. Die griechischen [sr eatis "τῇ 
1. Die beiden Capitel der Philokalia : : 
2. Die Fragmente in dem Briefe des Kaisers ΤΠ πὰ 
3. Sonstige griechische Fragmente . : 
n Übersicht über die griechischen AUS 
C. Wiederherstellung von Περὶ ἀρχῶν 
I. Müngel der Übersetzung Rufins . 
1. Anlaf und Zeit ihrer Entstehung . 
2. Die Übersetzungsmethode Rufins 
3. Behandlung der Bibeleitate 
II. Correetur der Übersetzung Rufins . 
1. Die Polemik der Gegner 
2. Die Parallelen bei Origenes und Ee 


Seite 


IX 
XV 


XXIII 
XXI 08 
XLVI 
LVIII 
LXVI 
EXNI 

LXXVII 
LXXIX 
LXXXIII 
LXXXVIII 
BXXXEX 
XC CIT 
XCIII 
XCv 
ΧΟΥ 
XCVI 
XCVIII 
CI 

CI 

ΟΥ̓ 

(XV 
OXXV 


CXXVIII 
CXX VIII 

CXXIX 
OXXXV 
CXXXVI 
CXXXVI 
CXXXVII 


VIII Inhalt 


D. Inhalt und Gliederung der Schrift 
I. Inhalt der Schrift te 
II. Buch- und Capiteleinteilung 


1. Photius, die Philokalia und der Codex release : 


2. Die «sudes Handschriften BC . 
3. Dispositionsangaben des Origenes 
E. Ausgaben und Schlußwort 
I. Ältere Ausgaben . 
11. Die neue Ausgabe 
' Verzeichnis der Abkürzungen . 
Text 
Origenes! Περὶ ἀρχῶν (De principiis) 
Register 
I. Stellenregister 
Altes Testament . 
Neues Testament > 
Nichtbiblische Schriften . 
1. Namenregister : 
III. Wort- und cce 
A. Die griechischen Fragmente 
B. Die lateinische ren Rufins 


Nachträge und Berichtigungen 


Seite 


. CXXXVII 


OXXXIX 
CXL 
CXLIII 
OXLVIII 


CLII 
CLVI 
CLIX 


1— 364 


367 
367 
369 
374 
375 
378 
378 
392 


421—423 


Einleitung. 


A. Entstehung und Bezeugung von Περὶ ἀρχῶν. 
I. Ursprungsort, Zeit und Zweck der Schrift. 


Wo und wann Origenes die vier Bücher Περὶ ἀρχῶν geschrieben 
hat, erfahren wir aus der Kirchengeschichte des Eusebius Vl 24: ταῦτα 
δ᾽ ἐχείνοις δέοι ἂν ἐπιϑεῖναι ος ἐν μὲν τῷ ἕκτῳ τῶν εἰς τὸ χατὰ 
Ἰωάννην ᾿ξηγητικῶν σημαίνει τὰ πρότερα πέντε ἐπ᾽ ᾿“ἡλεξανδρείας 
ἔτ᾽ ὄντα αὐτὸν συντάξαι le are δὲ τὸ ἔνατον τῶν Eis τὴν 
Γένεσιν ... οὐ μόνον τοὺς πρὸ τοῦ ἐνάτου δηλοῖ ἐπὶ τῆς AAc&av- 
dosiag ὑπεμνηματίσϑαι, καὶ εἰς τοὺς πρώτους δὲ πέντε καὶ εἴχοσι 
Ῥαλμοὺς ἔτι TE τὰ εἷς τοὺς Θρήνους (ὧν εἰς ἡμᾶς ἐληλύϑασιν τόμοι 
πέντε, ἐν οἷς μέμνηται καὶ τῶν Περὶ ἀναστάσεως, δύο δ᾽ ἐστὶν καὶ 
ταῦτα)" οὐ μὴν ἀλλὰ xal τὰ Περὶ ἀρχῶν πρὸ τῆς an ᾿ἡλεξανδρείας 
μεταναστάσεως γράφει, xa τοὺς ἐπιγεγραμμένους Στρωματεῖς, ovrac 
τὸν ἀριϑμὸν δέχα, ἐπὶ τῆς αὐτῆς πόλεως κατὰ τὴν ᾿Δ4λεξάνδρου συν- 
τάττει βασιλείαν. ... Demnach bezeugt Eusebius lediglich die Ab- 
fassung von Περὶ ἀρχῶν in Alexandria und vor der Übersiedlung des 
Origenes nach Caesarea im 10. Jahr des Severus Alexander (Euseb. 
h. e. VI 26), d. h. vor 230/31 n. Chr.!, gibt aber weder das Entstehungs- 
jahr, noch einen terminus post quem an. Die Reihenfolge der Origenes- 
schriften bei Eusebius h. e. VI 24 ist sicherlich nicht streng chrono- 
logisch, und die Bestimmung χατὰ τὴν -AAs&avÓgov βασιλείαν bezieht 
sich nur auf die Stromata. Wenn Eusebius den Johannes-Commentar 
(B. I—V) an die erste, und den Genesis-Commentar (B. I—VIII) an die 
zweite Stelle rückt, so kann er die Priorität des ersteren vielleicht aus 
Orig. In Joh. I 2 erschlossen haben?. Da aber i. J. 230/31 weder 
Johannes- noch Genesis- noch Psalmen-Commentar vollendet waren, so 


1) Vgl Ed. Schwartz, Eusebius Teil III S. COXX. 
2) Vgl. Harnack, Chronologie II S. 20; Preuschen, Einl. zu Origenes, Werke IV 
S. LXXVIII f. 
Orígenes V. B 


eq. 


65 


X . Origenes 


ist es wahrscheinlich, daß Origenes, wenn er auch mit der Erklärung 
des Johannesevangeliums begonnen hatte, doch bald darauf auch Genesis 
und Psalmen zu erklären begann und die drei Werke gleichzeitig weiter 
förderte!. Aus Euseb. ἢ. e. VI 23, 1 (Ἐξ ἐκείνου δὲ καὶ ᾿Ωριγένει τῶν 
εἰς τὰς ϑείας γραφὰς ὑπομνημάτων ἐγίνετο ἀρχή, Aufoootov παρορ- 
μῶντος αὐτὸν μυρίαις ὅσαις οὐ προτροπαῖς ταῖς διὰ λόγων xci παρα- 
κλήσεσιν αὐτὸ μόνον, ἀλλὰ καὶ ἀφϑονοτάταις τῶν ἐπιτηδείων χορη- 
γίαις) wird nun mit Recht geschlossen, dali Origenes auf Betreiben des 
unter Caracalla bekehrten Ambrosius etwa vom Jahre 218 ab Commen- 
tare geschrieben hat. Die Entstehung von Περὶ ἀρχῶν liegt aber 
diesem Zeitpunkt nicht voraus, sondern ist nach demselben, nach dem 
Beginn des Psalmen- und Genesis-Commentars anzusetzen. Dies be- 
weisen folgende Stellen. Orig. De prine. Il 4, 4 (132, S): De quibus 
seeundum parvitatem sensus nostri cum secundi psalmi exponeremus illum 
versiculum, in quo ait: »Tunc loquetur ad eos in ira sua, et in furore 
suo conturbabit eos« (Psal. 2, 5), prout potuimus, qualiter hoc intellegi 
deberet, ostendimus. Eusebius (ἢ. e. VI 24) bezeugt, daß die Erklärung 
der ersten 25 Psalmen durch Origenes noch in dessen Alexandrinische 
Zeit fállt; freilich ergibt sich aus dem Citat in De princ. II 4, 4 nicht, 
wie welt bei Abfassung dieser Schrift der Psalmen-Commentar schon 
gefördert war. Etwas weiter führen uns folgende Stellen. Orig., De 
princ. I1 3, 6 (123, 13): Verum de huiuscemodi opinionibus plenius in 
illo loco tractavimus, eum requireremus, quid esset quod »In prineipio 
fecit deus caelum et terram« (Gen. 1,1). Demnach hatte Origenes, als 
er jene Worte schrieb, seinen Genesis-Commentar bereits angefangen. 
Daß er aber noch nicht weit darin fortgeschritten war, zeigt eine zweite 
Stelle 1 2, 6 (34, 15): . . . eum, qui >ad imaginem et similitudinem dei- 
(vgl. Gen. 1, 26) factus est, hominem, de quo diligentius deo favente, 
cum locum ipsum in Genesi exponere coeperimus, videbimus. Allerdings 
können damals, wenn die Erklärung von Gen. 1, 16—15 dem dritten Buch 
des Genesis-Commentars angehórt?, schon drei Bücher desselben vollendet 
gewesen sein. Wenn aber Buch IV dieses Commentars, in welchem 
wohl Gen. 1, 26 behandelt worden ist, und dazu noch Buch V—VIII, 


1) Daß nach Orig. In Joh. I 2, 14 der Anfang des Genesis-Commentars vor 
dem Johannes-Commentar anzusetzen sei, wie Preuschen RE f. prot. Theol. XIV3 
S. 480 meint, läßt sich aus der eben citierten Stelle nicht erweisen; vielmehr 
sagt dort (8 13) Origenes ausdrücklich: ἀπαρχὴν ovv πράξεων, ἐξ ov τῇ Αλεξαν- 
δρείᾳ ἐπιδεδημήχαμεν, viva ἄλλην ἢ τὴν εἰς τὴν ἀπαρχὴν τῶν γραφῶν [scil τὸ 
εὐαγγέλιον] ἐχρῆν γεγονέναι; Die folgende Ausführung soll nur die Gleichsetzung 
von ἀπαρχή und εὐαγγέλιον rechtfertigen. 

2) Vgl. Philokal. c. 14 p. 67 Rob. 


Einleitung. A. Entstehung und Bezeugung von Περὶ ἀρχῶν ΧΙ 


also noch fünf umfangreiche Bücher auler den sonstigen Arbeiten 
vor 230/31 in Alexandria entstanden sind, so dürfte es sich empfehlen, 
die Abfassung von Περὶ ἀρχῶν eher bald nach 220 als kurz vor 230 
anzusetzen!. Vor diesem Werk sind ferner die zwei Bücher Περὶ 
ἀναστάσεως entstanden, wie De prine. 11 10, 1 (173, 7: de quo et in 
alis quidem libris, quos de resurrectione scripsimus, plenius disputa- 
vimus) beweist; da nun Περὶ ἀναστάσεως von Origenes auch in seinem 
Klagelieder-Commentar, der den Jahren 218—230 angehórt, citiert wird 
(Euseb. h. e. VI 24), so muß man wohl die Abhandlung über die Auf- 
erstehung, die eine Art von Vorarbeit zu De principis bildet, noch 
vor den Beginn der großen Commentare, also vor 218 rücken. Die 
jener innerlich verwandte, nur viel umfassendere Schrift über die Grund- 
lehren aber dürfte wohl eben ihrer innerlichen Zugehórigkeit wegen 
nieht zu weit entfernt von jener, d. h. nicht viel nach 220 anzusetzen 
sein. Andererseits liegen die von Eusebius h.e. VÍ 16 unter Caracalla 
erwähnten hebräischen Studien des Origenes schon etwas zurück. De 
prine. 1 3, 4 (52, 17: Ἔλεγε δὲ 0 Eggoioc...) und IV 3, 14 (26) (346, 11: 
Nam et hebraeus doctor ita tradebat . . .) wird die Erklärung einer 
Jesaia-Stelle durch den hebräischen Lehrer des Origenes in der Form 
angeführt, dal} dessen Unterricht damals schon einige Zeit abgeschlossen 
gewesen sein muß. Daß Origenes in seinem Commentar zum Römer- 
bref VII 16 (Lom. VII 167: De quibus plenius quidem a nobis in eo 
libello, ubi de arbitru libertate disseruimus, pro viribus singula quaeque 
discussa sunt, quae ad instructionem satis superque sufficiant) das dritte 
Buch von Περὶ ἀρχῶν citiert?, trägt zur genaueren Feststellung der 
Abfassungszeit dieses Werkes ebensowenig bei wie die Beobachtung, 
daß De princ. 1 5, 4 (75, 25: ne forte velut in transitu de tantis et tam 
abseonditis rebus videamur inquirere, quod utique proprium vel opus 
exigit vel laborem) die Erklàrung von Ezech. 26. 28 noch nicht als 
vorhanden voraussetzt; sie ist erst in Caesarea und Athen entstanden, 
vgl. Euseb. h. e. VI 32. 

Ist nun mein Ansatz: »nicht lange nach 220- durch die oben an- 
geführten Zeugnisse und Erwägungen wahrscheinlich gemacht, so fallen 
damit, frühere Ansätze von selbst weg. Schnitzer (Origenes über die 
Grundlehren der Glaubenswissenschaft S. XIX—XXI) hat das Jahr 213 
angenommen, und Preuschen (RE f. prot. Theol XIV? S. 480) folgt 


1) *Zwischen 220 und 230< ist der Ansatz von Kattenbusch, Das apost. Sym- 
bol II 135. 


2) Vgl. Erich Klostermann in den Sitzungsber. d. Κρ]. Pr. Akad. d. Wiss. zu 
Berlin 1897, XXXIX S. 16. 
B* 


XII . Origenes 


ihm, indem er Περὶ ἀρχῶν mitten in der Abfassung des Genesis-Com- 
mentars zwischen 212 und 215 entstanden sein läßt. Dieser zu frühe 
Ansatz wird durch das bestimmte Zeugnis des Eusebius ἢ. e. VI 25, 1 
(ἘΣ ἐκείνου δέ, d.h. von 218 ab, xal ᾿ὠριγένει τῶν εἰς τὰς ϑείας 
γραφὰς ὑπομνημάτων ἐγίνετο ἀρχή) widerlegt. Wir haben keinen 
Grund, den Beginn des Genesis-Commentars früher anzunehmen, als 
218; und daß aus Orig. In Joh. I2, 14 die Priorität des Genesis- 
Commentars vor dem Johannes-Commentar nicht gefolgert werden kann, 
ist schon oben erwähnt worden. Die von Schnitzer a. a. O. S. XX 
vorgebrachten Gründe sind sämtlich unzureichend !; er scheint zu dem 
früheren Ansatz besonders durch die Meinung veranlalt worden zu 
sein, daß Origenes »in den Jahren 219 bis 231« die von Eusebius ge- 
nannten Werke gar nicht habe verfassen kónnen: so wenig kennt 
er die ungewöhnliche Arbeitskraft und Leistungsfähigkeit des großen 
Theologen. 

Für wen Origenes die Schrift Περὶ ἀρχῶν, d.h. die erste christ- 
lich-kirehliche Dogmatik ?, geschrieben hat, sagt er selbst IV 4, 5 (32) 
(356,15: .. . prout potuimus in superioribus diximus pro his, qui in 
fide nostra etiam credendi rationem perquirere solent, et pro his, qui 
haeretiea adversum nos certamina commovent et materiae nomen, quod 
ne ipsi quidem adhue quale sit intellegere potuerunt, solent frequentius 
ventilare). Der Verfasser erwartet also, daß Περὶ ἀρχῶν zwei von ein- 
ander verschiedene Gruppen von Lesern finden wird: einerseits recht- 
gläubige, aber tiefer forschende Christen, seine Freunde, andererseits 
ketzerische Christen oder heidnische Philosophen, seine Gegner. Jeden- 
falls hat Origenes sein dogmatisches Hauptwerk, in dem platonische, 
stoische und pythagoreische Philosophie mit christlichen Glaubenssätzen 
in ganz wundervoller Weise zu einem Ganzen verbunden ist, nicht für 
die Einfältigen (die arAovoreoo:) und nicht für die große Menge?, 
sondern für die Gebildeten, teils die philosophisch gebildeten Christen, 
teils die mit dem Christentum vertrauten heidnischen Philosophen oder 
Gnostiker — man denke z. B. an den >Valentinianer< Ambrosius — zur 
Belehrung, zur Widerlegung und Bekehrung bestimmt. Dal das Buch 


1) Dies hat schon Redepenning, Origenes I 404 A.1 nachgewiesen. Vgl. 
jetzt vor allem Harnack, Chronologie II S. 31 A. 1. 

2) Vgl. Redepenning, Origenes I 398. 

3) Hieron, Ep. ad Pamm. et Ocean. 84 (65), 10 (Migne SL 22, 751) citiert 
einen Brief des Origenes an Fabianus, der 236—250 Bischof von Rom war, worin 
Origenes den Ambrosius beschuldigt habe, daf dieser »secreto edita in publicum 
pretulerit«. Das ist wohl auf Περὶ ἀρχῶν zu beziehen, wenn es auch nicht aus- 
drücklich gesagt wird; vgl. unten S. XIX. 


Einleitung. A. Entstehung und Bezeugung von Περὶ ἀρχῶν XIII 


in directem Zusammenhang mit der Lehrtätigkeit des Origenes steht, 
läßt sich nieht beweisen, ist aber wahrscheinlich; denn das ganze Werk 
liest sich wie eine zusammenhängende Reihe von einzelnen, zunächst münd- 
lieh gehaltenen und dann schriftlich festgelegten Lehrvorträgen!. Ausdieser 
Entstehung des Buchs dürften sich gewisse Wiederholungen und Nach- 
träge, besonders im IV. Buche, und die lebhafte Polemik teils gegen Häre- 
tiker (s. das Wort- und Sachregister), teils gegen die »einfáltigen« Christen 
leicht erklären. Den letzteren macht er z. B. ihre materielle Ansicht von 
der Auferstehung zum Vorwurf (II 10,3 a. A.), er schilt die oberflächlichen 
Beurteiler und Buchstabenmenschen, die von sinnlichen Freuden im 
Leben der Seligen faseln (Il 11, 2 a. A.), und tadelt die >simpliciores 
quique . . eredentium- (1Π| 2, 1 a. E), weil sie alle Sünden der Wirk- 
samkeit böser Geister zuschreiben oder die Gottheit zu menschlich auf- 
fassen wollten (IV 2, 1 [S] a. E). An solchen Stellen zeigt sich Origenes 
als Vertreter der alexandrinischen philosophisch-christlichen γνῶσις, 
als der christliche Eklektiker und Nachfolger des Clemens von Alexan- 
dria, von dem er sich jedoch durch seinen >unbedingten Biblicismus- 
(Harnack, DG 1? S. 781 A. 4) unterscheidet. Das bekannte Urteil des 
Porphyrius (Euseb. h. e. VI 19, 7: ᾿ὡριγένης.. .. κατὰ μὲν τὸν βίον χρι- 
στιανῶς ζῶν χαὶ παρανόμως, κατὰ dt τὰς περὶ τῶν πραγμάτων καὶ 
τοῦ ϑείου δόξας ἑλληνίζων τε καὶ τὰ Ἑλλήνων τοῖς ὀϑνείοις ὑπο- 
βαλλόμενος μύϑοις) gründet sich wohl vor allem auf die Bücher Περὶ 
ἀναστάσεως und Περὶ ἀρχῶν. Auf das zweite Werk beziehen sich die 
absichtlich allgemein gehaltenen Worte Gregors von Nyssa (De hom. 
opif. 28, Migne SGr 44, 232 A): oí τῷ προτέρῳ παριστάμενοι λόγῳ 
xai πρεσβυτέραν τῆς ἐν σαρχὶ ζωῆς τὴν πολιτείαν τῶν φψυχῶ» δογ- 
ματίξοντες οὐ μοι δοκοῦσι τῶν Ἑλληνικῶν χκαϑαρεύειν δογμάτων, 
τῶν περὶ τῆς μετενσωματώσεως αὐτοῖς μεμυϑολογημένων. Deutlicher 
spricht sich Marcell von Aneyra (bei Euseb. c. Marcell. 1 4, S. 22, 291 Kl.) 
über dieselbe Sache aus: xaitoı εἰ δεῖ τἀληϑὲς περὶ Do εἰπεῖν, 
τοῦτο προσήχει λέγειν, ὅτι ἄρτι τῶν κατὰ φιλοσοφίαν ἀποστὰς μα- 
ϑημάτων, καὶ τοῖς ϑείοις ὁμιλῆσαι προελόμενος λόγοις πρὸ τῆς ἀχρι- 
βοῦς τῶν γραφῶν καταλήψεως, διὰ τὸ πολὺ καὶ φιλότιμον τῆς 
ἔξωϑεν παιδεύσεως ϑᾶττον τοῦ δέοντος ἀρξάμενος [ὑπο]γράφειν ὑπὸ 
τῶν τῆς φιλοσοφίας παρήχϑη λόγων, καί τινα δι᾿ αὐτοὺς οὐ καλῶς 
γέγραφεν. δῆλον δέ ἔτι γὰρ τῶν Πλάτωνος μεμνημένος δογμάτων 
καὶ τῆς τῶν ἀρχῶν παρ᾽ αὐτῷ διαφορᾶς, Περὶ ἀρχῶν γέγραφεν βι- 
βλίον, καὶ ταύτην τῷ συγγράμματι τὴν ἐπιγραφὴν ἔϑετο. Richtig 
ist hier die von Marcell hervorgehobene Abhängigkeit des Origenes 


1) Vgl. Kattenbusch, Symbol Il 166. 


XIV ^. Origenes 


von Platons Philosophie, nur daß sie nicht so weit ging, wie Marcell 
annimmt. 

Über den von Marcell und andern Schriftstellern und in den HSS 
bezeugten Titel der Schrift hat Schnitzer in seiner Einleitung S. XXI ff 
ausführlich gehandelt und als beste Übersetzung ΠΕ der 
Glaubenswissenschaft« richtig festgestellt!. Origenes selbst spricht über 
den Begriff ἀρχή ausführlich in seinem UN ene I 16ff 
(IV 20. Wenn Rufin, der in seiner ersten Vorrede ebenfalls den 
Titel Περὶ ἀρχῶν bezeugt (S.5, 5), als Übersetzung hinzufügt: »quod 
vel de Principiis vel de Principatibus dici potest«, so will er wohl auf 
die zwei verschiedenen Bedeutungen von ἀρχαί hinweisen, die nach 
seiner Meinung beide für das Werk des Origenes passen würden. In 
einigen HSS (s. den Apparat zu S. 5, 6) steht anstelle von »Principa- 
tibus« die Variante »Principalibuse, die wohl der Vermutung eines 
Lesers, Rufin habe zwei synonyme Ausdrücke zur Wahl stellen wollen, 
ihren Ursprung verdankt. 

Eine Schrift mit ähnlichem Titel und Inhalt hat auch Clemens von 
Alexandria, der Vorgänger und Lehrer des Origenes?, verfaßt; vgl. 
Quis dives salvetur 26, 8 (177, 25 St.): ὅπερ ἐν τῇ περὶ ἀρχῶν καὶ ϑεο- 
λογίας ἐξηγήσει μυστήριον τοῦ σωτῆρος ὑπάρχει μαϑεῖν. In den 
Stromata wird mehrmals auf eine solche Schrift hingewiesen, in der 
τὰ περὶ ἀρχῶν φυσιολογηϑέντα dargestellt werden sollen, d. h. die 
Grundlehren der griechischen und nichtgriechischen Philosophen nebst 
einer kurzen Behandlung der (oder ihrer) Theologie; vgl. z. B. Strom. 
V 14; 140,3: ὁπηνίκα ἂν τὰς περὶ ἀρχῶν δόξας τὰς παρ᾽ Ἕλλησι 
φερομένας ἀναλεγώμεϑια, dazu Stählins Note in seiner Ausgabe II 420, 24. 
Ausführlicher hat über diese Schrift des Clemens Alex. Theodor Zahn, 
Forschungen III S. 38f, gehandelt. Wenn nun auch aus der einen von 
Zahn angeführten Clemensstelle (Strom. IV 1; 3, 1) hervorgeht, daß 
Clemens beabsichtigt hat, nach den Grundlehren der griechischen Philo- 
sophen auch die wahre Physiologie, die, von der biblischen Kosmogonie 
ausgehend, zur Theologie aufsteigen soll, darzustellen (Zahn a. a. O. S. 39), 
so hat er doch wahrscheinlich in der von ihm selbst eitierten Schrift 
Περὶ ἀρχῶν καὶ ϑεολογίας hauptsächlich heidnische Lehren behandelt. 
Eine ausführliche Darstellung der christlichen Grundlehren durch Cle- 
mens ist schon deshalb nicht wahrscheinlich, weil dann für Origenes so 
kurze Zeit danach kaum ein Anlaß für die Behandlung desselben Stoffes 


1) Vgl. auch Redepenning, Origenes I 394 ff. 


2) Vgl. Theodor Zahn, Forschungen zur Gesch. des ntl. Kanons und der alt- 
kirchl. Lit. III. Teil S. 141. 171. 


Einleitung. A. Entstehung und Bezeugung von Περὶ ἀρχῶν XV 


in einem ebenso betitelten Werke vorgelegen hätte. Origenes hat in 
diesem vielleicht eben das, was sein Vorgänger nur beabsichtigt, aber 
nicht ausgeführt hatte, ausgeführt! und eine christliche Ergänzung zu 
dessen Darstellung der heidnischen Grundlehren geboten. So mag die 
Anregung zu der Abfassung von Περὶ ἀρχῶν dem Origenes wohl von 
Clemens gegeben worden sein; das Verdienst aber, die christlichen 
Glaubenslehren zum ersten Male systematisch und in Verbindung mit 
Lehren griechischer Philosophen dargestellt zu haben, gebührt allein 
dem Orngenes?. Er hat ein für seine Zeit vollkommenes und voll- 
ständiges Werk geschaffen; denn keine der damals und später auf- 
tauchenden dogmatischen Fragen ist darin unberücksichtigt geblieben. 
Περὶ ἀρχῶν war auch lange Zeit hindurch der einzige Versuch einer 
Zusammenfassung der christlichen Glaubenslehre. Abgesehen von Theo- 
dorets ϑείων δογμάτων ἐπιτομή (haer. fab. comp. V, Migne SGr 
83, 439 ff), hat erst Johannes Damascenus im 3. Teil der IInyn γνώ- 
σεῶς, der ἔχδοσις ἀκριβὴς τῆς ὀρϑοδόξου πίστεως (Migne SGr 94), 
den Versuch wiederholt; vgl. Loofs, Leitf. z. Stud. der Dogmengesch.* 
S. 323. 


11. Ausgewählte Zeugnisse . 


Die Schrift Περὶ ἀρχῶν, welche gewisse Grundanschauungen des 
Origenes und vor allem die Verschmelzung griechischen und christ- 
lichen Geistes, die damals in Alexandria vollzogen wurdei, klar zum 
Ausdruck bringt, ist von den Freunden und Anhängern des Origenes 
ebenso hoch geschätzt, wie von seinen Feinden und Gegnern schart 
bekämpft und verurteilt worden. Sie hat im den Jahrhunderten nach 
des Origenes Tod den hauptsächlichsten Mallstab für die Beurteilung 
seiner Rechtgläubigkeit gebildet, ist der Anlaß zu der heftigen Feind- 
schaft zwischen Hieronymus und Rufin geworden und hat ihrem Ver- 
fasser den Namen eines Ketzers und die Verdammung unter dem Kaiser 
Justinian eingetragen. Welche Bedeutung dieser Schrift von der Nach- 


1) Clemens hatte auch eine Abhandlung Περὶ ἀναστάσεως schreiben wollen 
(Paed. I 47, 1. 1 104,3 = 1118, 3. 219, 28 St.; Redepenning, Origenes I 390 A. 9; 
Th. Zahn, Forschungen III 47), Origenes hat sie tatsächlich geschrieben. 

2) Andere Verfasser von Schriften Περὶ ἀρχῶν nennt Fabrieius-Harleß, Bibl. 
VII p. 233: »Libros περὶ ἀρχῶν scripserunt etiam Longinus, Porphyrius, et cuius 
opus adhue MS. superest, Damasciuse. 

3) Sehr reiches Material hat Huet in seinen von mir benutzten Origeniana 
zusammengetragen, aber zu wenig kritisch gesichtet. 

4) Vgl. Thomasius, Origenes S. 17 f. 

5) Vgl. Redepenning, Origenes 1 392. 


XVI . Origenes 


welt beigemessen worden ist, ergibt sich aus einzelnen Zeugnissen, die 
hier folgen. 


Pierius, Presbyter unter Diocletian, hat nach Photius, Bibl. Cod. 119 über 
den heil. Geist und die Prüexistenz der Seelen wie Origenes (in Περὶ ἀρχῶν) ge- 
lehrt und ist deshalb νέος Q2o:yévgc genannt worden. 


Theognostus, Hypotyp. 7 7 BB. hat Περὶ ἀρχῶν benutzt, s. Photius, Bibl. Cod. 
106, 86b 87a B.: ἐν uiv ovr τῷ πρώτῳ λόγῳ διαλαμβάνει περὶ τοῦ πατρός, καὶ 
ὅτι ἐστὲ δημιουργὸς ἐπιχειρῶν δεικνύναι, καὶ κατὰ τῶν ὑποτιϑέντων συναΐδιον 
ὕλην τῷ ϑεῷ. ἐν δὲ τῷ δευτέρῳ τίϑησι μὲν ἐπιχειρήματα δι᾿ ὧν δεῖν φησι τὸν 
πατέρα ἔχειν υἱόν, υἱὸν δὲ λέγων, κτίσμα αὐτὸν ἀποφαίνει καὶ τῶν λογικῶν μόνον 
ἐπιστατεῖν, xal ἄλλ ’ ἄττα, ὥσπερ Ὠριγένης, ἐπιφέρει τῷ υἱῷ... .. +. ὥσπερ δὲ 
ἐν τῷ δευτέρῳ, οὕτω καὶ ἐν τῷ τρίτῳ λόγῳ περὶ τοῦ ἁγίου πνεύματος διαλαμβά- 
νων τίϑησι μὲν ἐπιχειρήματα τὴν τοῦ navayiov πνεύματος ὕπαρξιν δεικνύειν ἀπο- 
πειρώμενος, τὰ δ᾽ ἄλλα, ὥσπερ Ωριγένης £v τῷ Περὶ ἀρχῶν, οὕτω zul αὐτὸς ἐν- 
ταῦϑα παραληρεῖ. ἐν δὲ τῷ τετάρτῳ περὶ ἀγγέλων xal δαιμόνων ὁμοίως ἐχείνῳ 
χενολογεῖ xal σώματα αὐτοῖς λεπτὰ ἀμφιέννυσιν. ἐν δὲ τῷ πέμπτῳ καὶ ἕχτῳ 
περὶ τῆς ἐνανθρωπήσεως τοῦ σωτῆρος διαλαμβάνων .. .. ἐν δὲ τῷ ἑβδόμῳ, ὃ καὶ 
περὶ ϑεοῦ δημιουργίας ἐπιγράφει, εὐσεβέστερόν πως περί τε τῶν ἄλλων διαλαμ- 
βάνει καὶ μάλιστα πρὸς τῷ τέλει τοῦ λόγου περὶ τοῦ υἱοῦ. 

Παμφίλου τοῦ μάρτυρος καὶ Εὐσεβίου ὑπὲρ Ὡριγένους bei Photius, Bibl. 
Cod. 118 erwähnt. Fünf Bücher seien von Pamphilus im Gefängnis in Anwesen- 
heit des Eusebius, das 6. von Eusebius nach dem Tod des Pamphilus (16. Febr. 310) 
ausgearbeitet. χαὶ ἄλλοι δὲ πλεῖστοι zart’ ἐχεῖνο καιροῦ xal ἀξιολογώτατοι ἀπο- 
λογίας ὑπὲρ αὐτοῦ συνετάξαντο. Das erste Buch der Apologie des Pamphilus, 
durch die lateinische Übersetzung Rufins erhalten, bietet zahlreiche Fragmente 
aus Περὶ ἀρχῶν. 

Eusebius, Hist. eccles. VI 24, oben S. IX abgedruckt. 

Marcellus von Ancyra (bei Euseb. c. Marcell. 1 4, S. 23, 08. KL.) citiert Περὶ 
ἀρχῶν, s. ob. S. XIII. 


Athanasius, De decretis Nicaen. Syn. c. 27 (ed. Ben. Paris 1698 I 1 p. 232 f): 
Περὶ δὲ τοῦ ἀϊδίως συνεῖναι τὸν λόγον τῷ UAE zei μὴ ἑτέρας οὐσίας ἢ ὑποστά- 
σεως ἀλλὰ τῆς τοῦ πατρὸς ἴδιον αὐτὸν εἶναι, ὡς εἰρήκασιν 0L ἔν τῇ συνόδῳ, ἐξέστω 
πάλιν ὑμᾶς ἀχοῦσαι καὶ παρὰ τοῦ φιλοπόνου Ἰωριγένους. ἃ μὲν γὰρ ὡς ζητῶν xcl 
γυμνάζων ἔγραψε, ταῦτα μὴ ὡς αὐτοῦ φρονοῦντος δεχέσϑω τις" ἀλλ᾽ ἃ τῶν πρὸς 
ἔριν φιλονειχούντων ἐν τῷ ζητεῖν, ἀδεῶς ὁρίζων ἀποφαίνεται, τοῦτο τοῦ φιλο- 
πόνου τὸ φρόνημά ἔστι. μετὰ γοῦν τὰ ὡς ἐν γυμνασίᾳ λεγόμενα πρὸς τοὺς αἵἷρε- 
τιχοὺς εὐθὺς αὐτὸς ἐπιφέρει τὰ ἴδια, λέγων οὕτως" (es folgt ein Fragment aus 
Περὶ ἀρχῶν IV 4,1 [28] S. 349, 15 f£). 

Athanasius, Ep. IV 9f ad Serap. (ed. Ben. Paris 169811 p. 702f): Παλαιοὲ μὲν 
οὖν ἄνδρες, Ὠριγένης ὁ πολυμαϑὴς xal φιλόπονος καὶ Θεόγνωστος ὃ ϑαυμάσιος 
«al σπουδαῖος (τούτων γὰρ τοῖς περὶ τούτων [d. h. daß die Sünde gegen den heil. 
Geist nicht vergeben wird] σὺν ταγματίοις ἐνέτυχον, ὕτε τὴν ἐπιστολὴν ἔγραψας), ἀμ- 
φότεροι γὰρ περὲ τούτου γράφουσι, ταύτην εἶναι τὴν εἰς τὸ ἅγιον πνεῦμα βλασφη- 
μίαν λέγοντες, ὅταν oi χκαταξιωϑέντες ἐν τῷ βαπτίσματι τῆς δωρεᾶς τοῦ ἁγίου 
πνεύματος παλινδρομήσωσιν εἰς τὸ ἁμαρτάνειν. διὰ τοῦτο γὰρ μηδὲ ἄφεσιν αὐτοὺς 
Amvea9at φασι, za9à xal ὃ Παῦλος ἐν τῇ πρὸς Ἑβραίους λέγει (6, 4---6). ταῦτα 
δὲ κοινῇ μὲν λέγουσι, χαὶ ἰδίαν δὲ ἕχαστος προστίϑησι διάνοιαν. (10) Ὁ μὲν γὰρ 


Einleitung. A. Entstehung und Bezeugung von Ilsoi ἀρχῶν XVII 


Roıyerng zal τὴν αἰτίαν τῆς κατὰ τῶν τοιούτων κρίσεως οὕτω λέγει" Ὁ μὲν ϑεὸς 
καὶ πατὴρ εἰς πάντα διήκει xal πάντα συνέχει, ψυχά τε καὶ ἔμψυχα, λογιχά τε 
zul ἄλογα" τοῦ δὲ υἱοῦ ἡ δύναμις εἰς τὰ λογικὰ μόνα διατείνει, ἐν οἷς εἰσι κατη- 
- χούμενοι καὶ Ἕλληνες, oi μηδέπω πιστεύσαντες" τὸ δὲ πνεῦμα τὸ ἅγιον εἰς μόνους 
ἐστὲ τοὺς μεταλαβόντας αὐτοῦ ἐν τῇ τοῦ βαπτίσματος δόσει. ὕταν τοίνυν κατη- 
χούμενοι καὶ Ἕλληνες ἁμαρτάνωσιν, εἰς μὲν τὸν υἱὸν ἁμαρτάνουσιν, ἐπεὶ ἐν αὐτοῖς 
ἐστιν, ὥσπερ εἴρηται δύνανται dE ὅμως λαμβάνειν ἄφεσιν, ὅταν καταξιωϑῶσι 
δωρεᾶς τῆς παλιγγενεσίας. ὅταν δὲ οἱ βαπτισϑέντες ἁμαρτάνωσι, τὴν τοιαύτην 
παρανομίαν εἰς τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον φϑάνειν φησίν, ἐπειδὴ ἐν αὐτῷ γενόμενος 
ἥμαρτε" καὶ διὰ τοῦτο ἀσύγγνωστον εἶναι τὴν κατ᾽ αὐτοῦ τιμωρίαν. Dies scheinbar 
wörtliche Citat ist Paraphrase und Erweiterung von Περὶ ἀρχῶν 13,5, S. 55, Aft. 
Athanasius, De communi essentia Patris, Fili et Spiritus s. (ed. Ben. Paris 
1698 II p. 25 BO): zai ἐὰν πάλιν τοῦτο ἀληϑές, διὰ τί λοιπὸν ἐγχαλεῖται ὁ ἄϑλιος 
᾿Ωριγένης, τέλος χηρύττων τῆς κολάσεως ἐν αἷς φησι συγχώρησιν πάσης ἁμαρτίας 
γενέσϑαι xal τοῖς ἀνϑρώποις καὶ τοῖς δαίμοσι παρὰ ϑεοῦ; Vgl. Quaest. ad An- 
tioch. 72, ebenda p.284E. Dies Citat bezieht sich auf Περὶ ἀρχῶν II 10,8, S. 182, 16 ff. 
Athanasius, Vita Anton. 74 wird von Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 
504 E) als angebliches Zeugnis gegen Origenes und seine in Περὲ ἀρχῶν vor- 
getragene Lehre vom Fall der Seelen herangezogen. Aber daß dort Origenes ge- 
meint ist, läßt sich nicht beweisen. Dagegen enthält die von Justinian ebenda 
p. 506D eitierte Stelle aus Athanas., Ep. ad Epictet. (eixörwg χαταγνώσονται 
ξαυτῶν πάντες οἱ νομίζοντες πρὸ τῆς Π]αρίας εἶναι τὴν ἐξ αὐτῆς σάρκα, καὶ πρὸ 
ταύτης ἐσχηκέναι ψυχὴν ἀνθρωπίνην τὸν ϑεὸν λόγον, xal ἐν αὐτῇ πρὸ τῆς ἐπιδη- 
μίας ἀεὶ γεγενῆσϑαι, vgl. zum Text Georg Ludwig, Athanasii ep. ad Epictet., 
Diss. inaug. Jenae 1911, p. 13) eine Kritik von Περὶ ἀρχῶν IV 4, 4 (31), S. 353, 13. 
Gregorius Nyss., De anima, ed. Morelli Paris 1638 II p. 113 B (= Migne SGr 
45, 221 A): τοὺς γὰρ βαϑμοὺς τῶν ψυχῶν zai τὰς ἀναβάσεις, ἃς ᾿Ωριγένης εἰσάγει, 
μηδὲν συνᾳδούσας ταῖς ϑείαις γραφαῖς μηδὲ προσηκούσας τοῖς τῶν Χριστιανῶν 
δόγμασι, παραλειπτέον. Vgl. Περὶ ἀρχῶν 18, 4, S. 103, 12. 
Gregorius Nyss., De hom. opific. 28, ed. Morelli Paris 1633 1119 CD (= Migne 
SGr 44, 229BC): Τάχα γὰρ οὐχ ἕξω τῆς προχειμένης ἡμῖν πραγματείας ἐστὶ τὸ 
διεξετάσαι τὸ ἀμφιβαλλόμενον ἐν ταῖς ἐχχλησίαις περὶ ψυχῆς τε καὶ σώματος. 
τοῖς μὲν γὰρ τῶν πρὸ ἡμῶν δοχεῖ, οἷς ὁ περὶ τῶν ἀρχῶν ἐπραγματεύϑη λόγος, 
χαϑάπερ τινὰ δῆμον ἐν ἰδιαζούσῃ πολιτείᾳ τὰς ψυχὰς προῦφεστάναι λέγειν κτλ. 
Hiermit ist zu verbinden Gregor. Nyss, De an. et resurr, ebenda ΠῚ p. 233 D 
—234A (— Migne SGr 46, 112 C—113 D), beide Stücke gehören zu Περὶ ἀρχῶν 
IS, 4, 8. 102, 12 Das erste Citat findet sich auch bei Justinian, Ep. ad Mennam 
(Mansi IX p. 508B). 


Ein Anonymus bei Photius, Bibl. Cod. 117 hat — nach Eusebius und vor 
Justinian — ein βιβλίον ὑπὲρ Ὠριγένους καὶ τῶν αὐτοῦ ϑεοστυγῶν δογμάτων ἐν 
τόμοις ε΄ geschrieben. Als Zeugen für Origenes waren dort genannt: Dionys. von 
Alex. Demetrius, Clemens, Pamphilus, Eusebius; für die Lehre von der Prä- 
existenz der Seelen waren Stellen aus der Schrift und den Vütern beigebracht. 
Über die Trinität habe Origenes nichts Ketzerisches gesagt, sondern τὴν τῶν προσ- 
ónov τριάδα gelehrt. Das Übrige sei von Origenes γυμνασίας χάριν gesagt 
oder von Heterodoxen interpoliert. Dem Origenes würden fälschlich 15 Punkte 
(die größtenteils aus Περὶ ἀρχῶν entnommen sind) vorgeworfen: τὰ de χεφάλαιά 
ἐστι ταῦτα᾽ φασὶν αὐτὸν παραγγέλλειν μὴ προσεύχεσϑαι τῷ υἱῷ, xal μὴ εἶναι 


XVIII : Origenes 


αὐτὸν ἁπλῶς ἀγαϑόν, zal μὴ γινώσκειν τὸν πατέρα ὡς αὐτὸς ξαυτόν, καὶ τὰς 
λογικὰς φύσεις εἰς ἀλόγων εἰσχρίνεσϑαι σώματα, καὶ εἶναι μετενσωμάτωσιν, zal 
ὅτι jj τοῦ σωτῆρος ψυχὴ ἣ τοῦ Adau ἦν, καὶ ὕτι οὐκ ἔστιν αἰώνιος χόλασις, οὐδὲ 
σαρχὸς ἀνάστασις, καὶ ὕτι οὐ κακὸν ἣ μαγεία, καὶ ὅτι ποιητικὴ τῶν πραττομένων ἡ 
ἀστρονομία [vgl. hierzu Theophil. Al., Ep. synod. 2 (Migne SL 22, 763f)], zei ὅτι 
παύεται ὁ μονογενὴς τῆς βασιλείας, καὶ ὅτι ἐκ καταπτώσεως ἦλϑον οἱ ἅγιοι εἰς 
τὸν χόσμον ἀλλ᾽ οὐ δι᾿ ἑτέρων ϑεραπείαν, καὶ ὅτι ὃ πατὴρ καὶ τῷ υἱῷ ἀόρατος, 
zal ὅτι τὰ Χερουβὶμ ἐπίνοιαι τοῦ υἱοῦ εἰσιν, καὶ ὕτι ἡ εἰκὼν τοῦ ϑεοῦ ὡς πρὸς 
ἐχεῖνον, ov ἔστιν εἰχών, καϑ᾽ ὃ εἰκών, οὐκ ἔστιν ἀλήϑεια. Vgl. zum letzten Punkt 
Περὶ ἀοχῶν 1 2, 6, S. 36, 7—10. Wie wenig wurde damals, wie viel später von 
Justinian an Περὶ ἀρχῶν beanstandet! 

Didymus Alex. hat nach Sokrates, hist. eccl. IV 25 Commentare zu Periar- 
chon verfaßt, die Hieron., Apol. II 16 (Migne SL 23, 438 »breves commentariolos< 
nennt. Sokrates schreibt: ἑρμηνεῦσαι δὲ xol τὰ Περὶ ἀρχῶν Roıyevovg, ὑπομνή- 
ματά τε ἐχδοὺς εἰς αὐτά, δι᾿ ὧν συνίστησιν, ὡς εἴη ἄριστα γεγραμμένα, καὶ μάτην 
ἐρεσχελοῦσιν οἱ κατηγορεῖν τὸν ἄνδρα καὶ τὰ βιβλία διασύρειν σπουδάζοντες" 
μηδὲ γὰρ αὐτοὺς δύνασϑαί φησιν ἑλεῖν τὴν τοῦ ἀνδρὸς σύνεσιν. Ähnlich spricht 
sich Hieron. a. a. O. aus. 

Epiphanius, Ancorat. 63: ϑαυμάζω γὰρ ὡς ἀληϑῶς, πῶς τινες ἀνέχονται 
τοῦ βλασφημήσαντος τὸν ξαυτοῦ δεσπότην. ἀναγνώτωσαν ᾿Ωριγένους τὰ περὶ 
ἀρχῶν οἱ τοιοῦτοι, καὶ μαϑέτωσαν οἱ δοχοῦντες εἶναι υἱοὶ τῆς ἐκκλησίας τῆς za- 
ϑολικῆς, χαὶ μὴ τὸν υἱὸν ἀπὸ τῆς τοῦ πατρὸς ϑεότητος χωρίζειν τολμάτωσαν. 
Dann folgt das zu De princ. I 1, S, S. 25, 16ff in den Testimonien abgedruckte 
Fragment. 

Theophilus Alex. Ep. synod. ad episcopos Palaestinos et ad Cyprios ec. 2 
Errores Origenis, bei Hieron, Ep. 92 (Migne SL 22, 762): Nam cum legeretur 
volumen Περὶ ἀρχῶν, quem nos De principiis possumus dicere, in quibus scriptum 
est quod . .. (es folgen mehrere Bruchstücke). 

Ebenda c. 4 (767): Praeterea in libris Περὶ ἀρχῶν et hoc persuadere conatur, 
quod vivens Dei sermo non assumpserit corpus humanum etc., vgl. De princ. IV 
4,05.1(92), 5. 500; LA^. 

Rufinus, Apol. I 20 (Migne SL 21, 55S): Quatuor libri sunt isti [scil. Περὲ 
ἀρχῶν), quos interpretatus sum, in quibus de Trinitate sparsim per singulas paene 
paginas disputatur. 

Ebenda 121 (559): et omnia, quae a me vel improbabilia praetermissa fuerant, 
inseruit [seil. Hieronymus in seiner Übersetzung von Περὶ ἀρχῶν], quo scilicet 
nune contra sententiam suam Romani per ipsum Origenis cognoscant [-unt Migne] 
mala et ignorent bona. Hiermit sind die Vorreden Rufins vor dem I. und III. Bueh 
De princ. zu vergleichen. 


Hieronymus, Ep. ad Rufin. 81, 1 (Migne SL 22, 735): Praefatiuncula librorum 
Περὶ ἀρχῶν ad me missa est, quam ex stilo intellexi tuam esse, in qua oblique, 
immo aperte, ego petor. 

Hieronymus, Apol. III 5 (Migne SL 23, 460): ... in libris Περὶ ἀρχῶν, 
ubi sic contexta sunt omnia et alterum pendet ex altero, ut quidquid tollere vel 
addere volueris [tollere volueris aut addere Cod. Par. 1872], quasi pannus in vesti- 
mento statim appareat. 

Pammachius et Oceanus, Ep. ad Hieron. 83 (64) (Migne SL 22, 743): 
Sanetus aliquis ex fratribus schedulas ad nos cuiusdam (scil. Rufini] detulit, quae 


Einleitung. A. Entstehung und Bezeugung von Περὶ ἀρχῶν ΧΙΧ 


Origenis volumen, quod Περὶ ἀρχῶν inscribitur, in latinum sermonem conversum 
tenerent. Et quoniam in his multa sunt, quae tenuitatem nostri ingenii permo- 
vent, quaeque minus catholice dicta existimamus, suspicamur etiam ad excusa- 
tionem auctoris multa de libris eius esse subtracta, quae apertam impietatem 
eiusdem monstrare potuissent .. . (deshalb wird Hieron. um eine zuverlässige 
Übersetzung von Περὶ ἀρχῶν gebeten). 

Hieronymus, Ep. ad Pammach. et Ocean. 84 (65), 7 (Migne SL 22, 749): 
Centum quinquaginta anni prope sunt, ex quo Origenes mortuus est Tyri. Quis 
Latinorum ausus est unquam transferre libros eius de resurrectione, Περὶ ἀρχῶν, 
στρωματέας et vóuovc? quis per infame opus se ipsum voluit infamari? Dann 
werden Hilarius, Victorinus, Ambrosius als Übersetzer und Benutzer des Origenes 
erwühnt. 


Ebenda c. 10 (Col. 751): Ipse Origenes in epistola, quam scribit ad Fabia- 
num, Romanae urbis episcopum [a. 236—250], poenitentiam agit, cur talia scripserit, 
et causas temeritatis in Ambrosium refert, quod secreto edita in publicum protu- 
lerit; et quid adhuc εὑρεσιλογοῦσιν aliena esse quae displicent? 


Ebenda c.12 (Col. 752): Quid autem laboris in libris transferendis IItoi 
ἀρχῶν sustinuerim, vestro iudicio derelinquo; dum et mutare quippiam de Graeco 
non est vertentis sed evertentis, et eadem ad verbum exprimere nequaquam eius, 
qui servare velit eloquii venustatem. 


Hieronymus, Apol. adv. libros Rufini missa ad Pammachium et Marcellam 
I1 (Migne SL 23, 397): Et vestris e& multorum litteris didici, obiei mihi in schola 
Tyranni [seil. Rufini]... cur Περὶ ἀρχῶν libros in Latinum verterim (vgl. I 6, 
Col. 401). 

Ebenda I7 (Col 402): Ego... in libris Περὶ ἀρχῶν simpliciter quod in 
Graeco habebatur expressi (während Rufin in seiner Übersetzung anstößige Stellen 
geändert hat). 


Hieronymus, Ep. 124 ad Avitum c. 1. 2 u. 15 (Migne SL 22, 1059f 1072): 
l. Ante annos circiter decem sanctus vir Pammachius ad me cuiusdam schedulas 
misit, quae Origenis Περὶ ἀρχῶν interpretata volumina continerent, imo vitiata; 
hoe magnopere postulans, ut Graecam veritatem Latina servaret translatio, et in 
utramque partem seu bene seu male dixisset ille, qui scripsit, absque interpretis 
patrocinio Romana lingua cognosceret. Feci ut voluit misique ei libros, quos 
cum legisset, exhorruit et reclusit scrinio, ne prolati in vulgus multorum animos 
vulnerarent. A quodam fratre, qui habebat »zelum Dei, sed non secundum scien- 
tiam«, rogatus ut traderet ad legendum, quasi statim reddituro, propter angustiam 
temporis fraudem non potuit suspicari. Qui acceperat legendos, adhibitis notariis 
opus omne descripsit et multo celerius quam promiserat codicem reddidit. Eadem- 
que temeritate et, ut levius dicam, ineptia quod male surripuerat peius aliis 
credidit. Et quia diffieile grandes libri de rebus mystieis disputantes notarum 
possunt servare compendia, praesertim qui furtim celeriterque dietantur: ita in 
ills confusa sunt omnia, ut et ordine in plerisque et sensu careant. Quamobrem 
petis, Avite carissime, ut ipsum ad te exemplar dirigam, quod a me olim trans- 
latum et nulli alii traditum, a supradicto fratre perverse editum est. 2. Accipe 
igitur quod petisti: sed ita, ut scias detestanda tibi in eis esse quam plurima... 
15. Cum haec ita se habeant, quae insania est, paucis de Filio et Spiritu sancto 
commutatis, quae apertam blasphemiam praeferebant, caetera ita ut scripta sunt 


XX Origenes 


protulisse in medium et impia voce laudasse, cum utique et illa et ista de uno 
impietatis fonte processerint? 

Augustinus, De civ. dei XI 23 (De errore, in quo Origenis doctrina cul- 
patur): Hine Origenes iure culpatur. In libris enim, quos appellant Περὶ ἀρχῶν, 
id est De principiis, hoc sensit, hoc scripsit (d. h. Lehren vom Fall und der Ein- 
kórperung der Seelen). 

Sokrates, hist. eccl. VI 13 (Sokrates verteidigt den Origenes; sein Gewährs- 
mann ist wohl hauptsächlich der Arianer Timotheos, der πανταχοῦ re τὸν Ὠριγένην 
ἐχάλει ὡς ἀληϑῆ μάρτυρα τῶν ὑπ᾽ αὐτοῦ λεγομένων, hist. eccl. VII 6. Sokrates 
berichtet, daß Origenes zuerst von Methodius von Olympus, dann von Eustathius 
von Antiochia und Apollinarius, zuletzt von Theophilus angegriffen worden sei. 
Jeder habe nur einzelne Ansichten des Origenes bekämpft, die andern also ge- 
billigt. Methodius habe später in dem Dialog Zevov seine frühere Stellung zu 
Origenes widerrufen): ϑανάσιος δὲ... ἐν τοῖς κατὰ ᾿Αρειανῶν λόγοις μεγάλῃ 
τῇ φωνῇ μάρτυρα τῆς οἰχείας πίστεως τὸν ἄνδρα καλεῖ, τοὺς ἐχείνου λόγους τοῖς 
ἰδίοις συνάπτων καὶ λέγων" -Ὁ ϑαυμαστός φησι καὶ φιλοπονώτατος Ὡριγένης τάδε 
περὶ τοῦ υἱοῦ καὶ ϑεοῦ τῇ ἡμετέρᾳ δόξῃ μαρτυρεῖ, συναΐδιον αὐτὸν λέγων τῷ 
πατρίς. ἔλαϑον οὖν ἑαυτοὺς οἱ λοιδορήσαντες RoıyEvnv βλασφημήσαντες xal τὸν 
ἐπαινέτην αὐτοῦ Adavdoıov. Vgl. Περὶ ἀρχῶν IV 4, 1 (28), S. 349, 15 ff und 
oben S, XVI. 

Ebenda VI17: Ἐρωτηϑεὶς [scil. Θεόφιλος! οὖν ὑπό τινος, πῶς ἃ ἀπεχήρυξε 
ταῦτα ἀσπάζεται πάλιν, ταῦτα &nexoivato* Τὰ Ὠριγένους ἔοιχε βιβλία λειμῶνι 
πάντων ἀνϑέων. εἴ τι οὖν ἐν αὐτοῖς ἐφεύρω καλόν, τοῦτο δρέπομαι, εἰ δέ τί μοι 
ἀκανϑῶδες φανείη, τοῦτο ὡς κεντοῦν ὑπερβαίνω. Das letztere traf wohl vor allem 
bei Περὶ ἀρχῶν zu. 

Leontius Byzant., De sectis, Act. X 4—6 (Migne SGr 86, 1, 1264 ff): 
"Ἄξιον δὲ xal περὶ Roıyevovs καὶ τῶν αὐτοῦ δογμάτων εἰπεῖν. ὁ τοίνυν Ὠριγένης 
ἀρχαῖος ἄνϑρωπος ὧν τῶν πρὸ Κωνσταντίνου γενομένων μέγας τε ἦν χαὶ πεπαι- 
δευμένος εἰς τὴν ἁγίαν γραφὴν γραμματικός τε ἦν... . . Περὶ δὲ τὰ δόγματα 
τοιοῦτος ἦν. ὑπόβασιν ἔλεγε τοῦ υἱοῦ, ὥσπερ μετὰ ταῦτα οἱ Agtuavol ἀπολο- 
γοῦνται ὕπὲδξρ αὐτοῦ λέγοντες ὅτι οἱ ἀρχαῖοι τῶν πατέρων οὐκ ἐφρόντιζον ἄκχρι- 
βολογίας. μήπω γὰρ ἀναφανεισῶν τῶν αἱρέσεων ἁπλούστερον ἐχέχρηντο ταῖς 
λέξεσιν" 'Ove δὲ ἀνεφάνησαν, τότε ἤρξατο ἕχαστος τῶν πατέρων ξαυτὸν ἀσφαλίζε- 
σϑαι. ἡμεῖς δὲ λέγομεν ὅτι οὐχ ὡς ἁπλούστερον χεχρημένος ταῖς λέξεσιν ὑπόβασιν 
ἐδόξασεν, ἀλλὰ τῷ ὄντι ἰσχυρῶς ἀντελαμβάνετο τούτου τοῦ δόγματος... .. 
(5.) Τὸ δὲ περὶ τῆς προὐπάρξεώς ἐστι καὶ ἀποκαταστάσεως. Dann folgen Citate 
aus Περὶ ἀρχῶν 18,1, S. 95, 14ff. Il 10, 8, S. 182, 16ff mit Widerlegung. 

Facundus Hermian, Pro defens. trium Cap. 16 (Migne SL 67, 556 f): Non 
enim credendum est Origenis deliramentis, qui suspicatur humanarum animarum 
substantias longe ante quam in corporibus essent, non solum fuisse, verum etiam 
peccasse et prius quidem mentes, postea vero animas factas, cum pro peccatorum 
suorum meritis in corpora truderentur, cum dieat apostolus (Röm. 9, 20) und IV 4 
(67, 627): asserentis (scil Origenis) animas humanas ante corpora in quadam 
beata vita praeexstitisse, et omnes, quae fuerint aeterno supplicio destinatae, in 
pristinam beatitudinem cum diabolo et angelis eius restitui. Vgl. Περὶ ἀρχῶν 
118,3. 10, 8. 

Kaiser Justinian gibt seinem Brief an Mennas (bei Mansi IX 489) am 
Schluß eine Sammlung von Stellen aus Περὶ ἀρχῶν bei, die den Verfasser nach 


Einleitung. A. Entstehung und Bezeugung von Περὶ ἀρχῶν XXI 


Meinung des Kaisers der Ketzerei überführen, geht aber auch in dem Brief selbst 
auf einzelne Stellen von Περὶ ἀρχῶν ein, um die angebliche Gottlosigkeit des 
Origenes zu beweisen. Die Schrift Περὶ ἀρχῶν wird nicht überall ausdrücklich 
eitiert, ist aber sicherlich fast immer gemeint. Ich gebe einige Proben. Προσ- 
τίϑησι δὲ ταῖς ἑαυτοῦ βλασφημίαις καὶ τοῦτο, ἐν τῷ Περὲ ἀρχῶν αὐτοῦ πρώτῳ 
λόγῳ ἐπ᾽ αὐτῆς λέξεως εἰπὼν οὕτως (ρ. 489 Β). — Τί γὰρ ἕτερον παρὰ τὰ τῷ 
Πλάτωνι εἰρημένα τῷ τὴν Ἑλληνιχὴν μανίαν πλατύναντι ᾿Ωριγένης ἐξέϑετο; ἢ 
παρὰ τίνος ἑτέρου 'ἄρειος λαβὼν τὴν οἰχείαν συνεγράψατο νόσον; (p. 492 CD). — 
Ἔστι δὲ 7 τοιαύτη χακοδοξία τῆς ᾿Ωριγένους φρενοβλαβείας" ὃν xai οἱ πατέρες 
ἡμῶν ὡς διαστρέφοντα τὴν ἀλήϑειαν ἀπεχήρυξαν καὶ ἀνεϑεμάτισαν. οὐ γὰρ 
ἐφρόνησεν ὡς Χριστιανός, ἀλλὰ ταῖς Ἑλλήνων ἀχολουϑήσας φλυαρίαις πεπλάνηται 
(p. 512B). — Am Schluß (p. 521E—524 D) fordert der Kaiser den Mennas und 
die andern Bischófe auf, das Anathem über Origenes auszusprechen. Dann folgen 
(p. 524 E—533 A) die Auszüge aus Περὲ ἀοχῶν, neun ketzerische Lehren des Origenes 
(p. 533 A—D: Präexistenz der Seelen, der Seele Jesu, des Leibes vor der Geburt, 
Wesen Christi, kugelförmige Auferstehungskörper, beseelte Himmelskórper, Wieder- 
holung des Leidens Christi, Begrenzung der Macht Gottes, Begrenzung der ewigen 
Strafen) und endlich das Anathem. 

Διδασκαλία τοῦ ἁγίου Βαρσανουφίου enl Αὐρηλιανοῦ ἐπισχόπου Γάζης 
περὶ τῶν ᾿Ωριγένους, Εὐαγρίου xal Διδύμου φρονημάτων ed. Montfaucon in Bibl. 
Coisl. p. 394 (Migne SGr 39, 240): Αδελφὸς ἠρώτησε τὸν ἅγιον γέροντα τὸν ἀββᾶν 
Βαρσανούφιον λέγων" Οὐκ οἶδα, Πάτερ, πῶς ἐνέπεσα sic τὰ βιβλία τοῦ ᾿Ωριγένους 
xal Διδύμου xal εἰς τὰ Γνωστιχὰ Εὐαγρίου xal εἰς τὰ τῶν μαϑημάτων αὐτοῦ. 
zul λέγουσιν ὅτι οὐκ ἐδημιουργήϑησαν αἱ τῶν ἀνθρώπων ψυχαὶ μετὰ τῶν σωμά- 
των, ἀλλὰ προὐπῆρχον αὐτῶν νόες γυμνοὶ οὖσαι, τουτέστιν ἀσώματοι. ὁμοίως 
χαὶ οἱ ἄγγελοι νόες γυμνοὶ ἦσαν, xci οἱ δαίμονες vósc γυμνοὶ ἦσαν. καὶ οἱ μὲν 
ἄνϑρωποι παραβάντες χατεδιχάσϑησαν εἰς τὸ σῶμα τοῦτο. οἱ δὲ ἄγγελοι γεγόνασιν 
ἄγγελοι, τηρήσαντες ξαυτούς, οἱ δὲ δαίμονες ἀπὸ πολλῆς χαχίας τοιοῦτοι γεγόνα- 
σιν" καὶ ὅσα ἄλλα λέγουσιν τοιαῦτα. χαὶ πάλιν, Oti δεῖ μέλλουσαν χόλασιν τέλος 
λαβεῖν, καὶ ἔχουσιν oi ἄνθρωποι καὶ οἱ ἄγγελοι καὶ οἱ δαίμονες ἐπανελϑεῖν ἧς 
(fort: ὡς] ὑπῆρχον vósc yvuvot ὃ λέγουσιν ἀποχατάστασιν. Vgl. Heoi ἀρχῶν 
ΠΟΤ 1E8,3. 10,8. 

Isidorus Hisp., Etymol. VIII 5, 40 (Migne SL 82, p.356): Origeniani ab Origene 
auctore exorti sunt, dicentes quod non possit Filius videre Patrem, nec Spiritus 
sanetus Filium. Animas quoque in mundi principio dieunt peccasse et pro diver- 
sitate peccatorum a coelis usque ad terras diversa corpora, quasi vincula, meruisse, 
eaque causa factum fuisse mundum. Vgl. Περὶ ἀρχῶν I1, 8. ILS, 3. 4. 

Isidorus Hisp. Carm. Nr. 4 (ed. A. Riese, Rhein. Mus. 1910 S. 497 Wey): 

1 Ille ego, Origenes, doctor verissimus olim, 
Quem primum fidei Graecia clara dedit, 
Celsus eram meritis et clarus copia fandi: 
Praeruptus subito lingua nocente rui. 
Ὁ Condere, si credis, studui tot milia libros, 
Quot legio missos ducit in arma viros. 
Nulla meos umquam tetigit blasphemia sensus, 
Sed vigil et prudens, tutus ab hoste fui. 
Sola mihi casum Periarchon dicta dederunt, 
10 His me coniectum impia tela premunt. 


XXII . Origenes 


So der von A. Riese im Rhein. Mus. neu herausgegebene Text. Folgende Va- 
rianten finden sich im Cod. Par. 12125 lat. saec. IX (G) fol. 1v (wo das von dem 
Marginator saec. XII geschriebene Stück die Überschrift hat: Titulus Origenis 
super tumulum eius, a se ipso conpositus): 2 Graecia] gra — gratia 3: 4 
5 Si mihi credere vis libros tot milia scripsi, daneben umrahmt: sex milia 
sexcentos sexaginta sex 6 ducit] mittit S Sed probus atque vigil 10 impia) 
undique. Vgl. Huet, Origen. II, IV sect. 3, 17 p. 228. 


Maximus Confessor, Schol. in libr. De ecclesiast. hierarchia Dionys. Areo- 
pag. Cap. VI $6 (Migne SGr 4, 173): My ovv τις τῶν "Qoiycvovc μυστῶν οἰέσϑω 
τὸ παρὸν ῥητὸν συνηγορεῖν τῇ xcxonioto αὐτοῦ don, φάσκων ὅτι dei πτῶσις καὶ 
ἀνόχλισις xcl μετάπτωσις τῶν οὐρανίων γίνεται νοῶν, ὥς φησιν ᾿Ωριγένης μὲν ἐν 
τῷ Περὶ ἀρχῶν πρώτῳ λόγῳ οὕτως" Ὁ τοίνυν λόγος οἶμαι κτλ. (es folgen zwei 
kleine Bruchstücke, 5. unten Β V 8). 

Ebenda Cap. VII, I $ 2 (Migne SGr 4,176): zu Ψυχαῖς συζυγίας. Alge- 
τικοί τινες τότε γεγόνασιν, ὡς οἱ περὶ Σίμωνα τὸν μάγον καὶ τοὺς σὺν αὐτῷ, ot- 
τινες αἰϑέριον ἔφασχον εἴγε καὶ ἄρα ἔσεσϑαι σῶμα ταῖς ψυχαῖς. Ἰστέον δὲ Ori 

ὲ ᾿Ωριγένης τὸ αὐτό φησιν ἕν τινι τῶν αὐτοῦ συγγραμμάτων" ἐν ἀλλοις δὲ καὶ 
αὐτὸ παντελῶς ἀπαρνεῖται, πᾶσαν σωματικὴν φύσιν εἰς ἀνυπαρξίαν χωρεῖν 
(vgl. unten S. 281 Test. 6—12) δογματίζων. ᾿ἀνάγνωθϑι Me900iov τοῦ ἁγίου μάρτυρος 
xal Ὀλυμπίου ᾿Αϑριανουπόλεως ἐπισχύπου τῆς “υχίας τὰ zart’ αὐτοῦ ὑπ᾿ αὐτῶν 
περὶ ἀναστάσεως γραφέντα καὶ ᾿ἀντιπάτρου τοῦ Βόστρων ἐπισχύπου, καὶ μαϑήσῃ 
τὴν μυϑώδη αὐτοῦ χαὶ ἀλλόκοτον ληρωδίαν. 

Anastasius Sinait, Viae dux cap. V De sanctis concilis (Migne SGr 89, 
102): γέγονεν ἐπὶ Ἰουστινιανοῦ τοῦ βασιλέως 5 πέμπτη oixovusvux!; σύνοδος κατὰ 
᾿Ωριγένους καὶ Διδύμου xal Εὐαγρίου τῶν ματαιοφρόνων, λεγόντων τὰς ἡμετέρας 
ψυχὰς μετὰ τῶν δαιμόνων ἐξ οὐρανοῦ καταπεσεῖν εἰς τὰ σώματα ἡμῶν, καὶ ὅτι 
τέλος ἔχει ἡ κόλασις, καὶ ἀποχαϑίσταται δι᾿ αὐτῆς πάλιν ὁ διάβολος εἰς τὴν ἀρ- 
χαίαν αὐτοῦ τάξιν τὴν ἀγγελικήν. χατέχρινε δὲ ἣ αὐτὴ ἁγία σύνοδος xal Σεβῆρον 
χαὶ τὸ φρόνημα αὐτοῦ xal πάντα τὸν λέγοντα προὐπάρχειν τὰς ψυχὰς ἡμῶν πρὸ 
τῶν σωμάτων. Vgl. Περὶ ἀρχῶν 18, 1. I1 10, 8, S. 182, 16ff. Die Verurteilung der 
drei Theologen durch die fünfte ökumenische Synode wird ganz ähnlich auch von 
Photius, Ep. I 1. 8 (Migne SGr 102, 592 D 044) berichtet. 

Johannes Damasc., De fide orthod. I1 12 (Migne SGr 94, 1, 921): "Aue de 
τὸ σῶμα καὶ ἡ ψυχὴ πέπλασται, ov τὸ μὲν πρότερον τὸ δὲ ὕστερον κατὰ tà "2oi- 
γένους ληρήματα. Ebenda IV 6 (1112): Οὐχ ὥς τινες ψευδηγοροῦσι, πρὸ τῆς ἐκ 
Παρϑένου σαρκώσεως ὁ νοῦς ἡνώϑη τῷ ϑεῷ λόγῳ καὶ ἐκ τότε ἐχλήϑη Χριστός" 
τοῦτο τῶν Φριγένους ληρημάτων τὸ ἀτόπημα [l. ἀτοπώτατον ἢ), προΐπαρξιν ψυχῶν 
δογματίσαντος. Vgl. Περὶ ἀρχῶν IV 4, 431), S. 353, 13. 

Photius, Bibl Cod. 8 p. 3b 4aB.: Ἠνεγνώσϑη ᾿Ωριγένους τὸ Περὲ ἀρχῶν, 
λόγοι δ΄ (dann folgt eine kurze Inhaltsangabe nach den Capitelüberschriften). 


Johannes Scotus Erigena, De divis. nat. V (Migne SL 122, 929 A—930 D): 
et quod non in omni rationali creatura >mors aculeusque eius. peccatum dico, 
omnisque malitia interitura sit, sed in parte creaturae interimentur, in parte per- 
manebunt, audi magnum Origenem, diligentissimum rerum inquisitorem, in tertio 
libro Περὶ ἀρχῶν de consummatione mundi, hoe est de summo bono, ad quod 
universa rationabilis natura festinat, ut >Deus omnia in omnibus site: non enim 
alia consummatio mundi est praeter Deum, >omnia in omnibus esse« tractantem 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XXIII 


' et dicentem: Quae sint ergo ista omnia — — — recipere non possunt — IIeol 
ἀρχῶν ΠῚ 6, 2—5, S. 283, 12—287, 9. 

Über die Nachwirkungen von Περὶ ἀρχῶν im Mittelalter bis zu 
den Katharern und weiter bis zu Saint-Martin vgl. Denis, De la philos. 
d’Origene p. 567—011. 


B. Handschriftliche Überlieferung. 


Das griechische Original von Περὶ ἀρχῶν scheint für immer ver- 
loren zu sein, wenigstens ist bis jetzt keine Spur von dem Vorhanden- 
sein einer griechischen HS, die das ganze Werk enthielte, aufgetaucht. 
Als letzter hat der gelehrte Photius eine solche HS eingesehen und in seiner 
Bibliothek (Cod. 8) beschrieben. Daß aber Περὶ ἀρχῶν im griechischen 
Original in den Jahrhunderten nach Photius aus dem Orient in das 
Abendland gekommen sei, erscheint mir nicht wahrscheinlich. Bessa- 
rion, der eifrigste Sammler von Origenes-HSS!, hätte sicherlich eine 
Abschrift anfertigen lassen, wenn er durch seine Agenten Kunde von 
dem Original bekommen hätte. Aber ihm wie seinen Zeitgenossen 
waren nur die beiden in der Philokalia überlieferten griechischen Bruch- 
stücke bekannt. Seitdem aber sind auch die Bibliotheken des Ostens 
so oft und sorgfältig durchforscht worden, daß wir wohl die Hoffnung 
auf Wiederentdeckung des Originals aufgeben müssen. 

Unsere Kenntnis von Περὶ ἀρχῶν beruht demnach hauptsächlich 
auf der in zahlreichen HSS erhaltenen lateinischen Übersetzung Rufins. 
Zur Ergänzung und Correctur derselben dienen zwei größere und 
mehrere kleinere griechische Bruchstücke, ferner das erste, von Rufin 
ins Lateinische übersetzte Buch der Apologie des Pampbilus für Origenes, 
endlich einige Überreste der leider verlorenen lateinischen Übersetzung 
des Hieronymus. 


I. Die Übersetzung Rufins. 
1. Die Handschriften. 


Ich stelle hier die wichtigsten HSS, die auch sämtlich für Her- 
stellung des Textes herangezogen worden sind, voran und lasse dann 
deren nachweisbare Abschriften und die spüteren und für die Text- 
herstellung nicht in Betracht kommenden HSS folgen. 


1) Vgl. Origenes, Werke I S. XVII. 


XXIV ' Origenes 


1. Codex Augiensis, jetzt Nr. CLX in der Großherzoglich Ba- 
dischen Hof- und Landesbibliothek in Karlsruhe, wohin nach dem Ka- 
talog dieser Bibliothek (I, 1891, S. 18) die Handschriftensammlung des 
Benedietinerklosters auf der Insel Reichenau in ihrem Bestand vom 
Jahre 1804 überführt worden ist. Auf dem Vorderdeckel ist eine alte 
Zahl, vermutlich 39, aufgeklebt; darüber der Inhalt, ebenfalls auf einem 
aufgeklebten Zettel mit alter Schrift geschrieben: Ruffinus in libros 
origenis periarchon quod de prineipiis vel principalibus diei potest !. 
Außer den vollständigen 4 Büchern Periarehon auf fol. 17—111* mit 
dem Anfang fol 1r: INCIPIT PROLOGUS RUFINI PRBI AD MA- 
CHARIUM. Seio quam plurimos ... fol. 1v: INCIPIT LIBER PRIMUS 
PERIARCON ORIGENIS EMENDATUM enthält die HS auf fol. 111v 
—113" noch Excerpte aus dem ersten Buch der Apologie des Pam- 
philus, denen die vollständige praefatio Rufini vorausgeht, und Excerpte 
aus der Schrift Rufins De adulteratione librorum Origenis (= Lom. 
XXIV 289, 1. 388, 18. 383, 17. 929, 2. 362, 15, 370, 3. 379, 102298716: 
XXV 398,9—400, 9), Ende: fol. 113Y... que a regno di separat eos 
qui tales sunt DECLINAMUS. Fol. 114 ist leer, fol. 1151 enthält 
2 Hexameter von jüngerer Hand: Sordida quaeque placent iniustis 
quos gravat ira Utque malos placent iustos erutiant male lingua. Das 
zum Schreiben verwendete Pergament ist teils geglättet, teils nur wenig 
bearbeitet, teilweise dünn, meist aber stärker, oft ungleich und mit 
Löchern versehen, auch nicht gleichmäßig beschnitten. Das Format ist 
Großquart (28 >< 241}. cem, Schriftraum: 201/, ><19cem durchschnittlich). 
Auf jeder Seite stehen 27 mit trockenem Griffel gezogene Zeilen, die 
aber beim Schreiben nicht immer sorgfältig beachtet worden sind. 
Quaternionenangaben (Buchstaben A bis Q und Zahlen I bis XVI) sind 
am Ende jeder Lage erhalten, wie die folgende Übersicht zeigt: fol. 1—8: 
A 1,9—16: B II, 17—24: C III, 25—31 (1 Blatt fehlt): D ΠΗ], 32—39: 
E V, 40—47: F VI, 48—55: G VII, 56—61 (2 Blätter fehlen): H VIII, 
62—69: I VIIII, 70—77: K X, 78—585: L ΧΙ, 86—87 (6 Blätter fehlen): 
M XII, 88—95: N XIII, 986—103: O XIII, 104—111: P XV, 112—115 
(4 Blätter fehlen: Ὁ XVI. Im ganzen sind 5 Blätter ausgeschnitten, 
aber nicht mitgerechnet worden. Die 16 Lagen sind ungleich groß, 
sodaß nicht 128, sondern nur 115 gezählte Blätter vorhanden sind. 
Die IV. Lage hat also nur 7, die VIII. 6, die XII. 2, die letzte 4 Blätter. 
Es fällt auf, daß Lage VIII und Lage XII am Schluß größere Schrift 
aufweisen. Ob sich zwei Schreiber in die Arbeit geteilt haben, oder 


1) Die hier und anderswo gebrauchten Abkürzungen löse ich in der Regel 
aut, außer wo ein Grund für ihre Beibehaltung vorlag. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XXV 


ob der eine Schreiber das neue Buch mit einer neuen Lage hat be- 
ginnen wollen, ist nicht klar. Rubra fehlen; die Tinte ist dunkel und 
deutlich zu lesen, die Initialen sind einfach und kunstlos. Wir haben 
also keine Prunk- sondern eine Gebrauchshandschrift vor uns, die 
dem Schriftcharakter nach am Anfang des X. Jahrhunderts entstanden 
zu sein scheint. Entweder hat ein Schreiber das Ganze zu verschie- 
denen Zeiten und mit teilweise verschiedener Schrift geschrieben, oder 
es haben sich zwei Schreiber von derselben Schule in die Arbeit ge- 
teilt. Bei dieser Annahme würde sich die teilweise Verschiedenheit der 
Schrift leichter erklären. Die offene Form des a, die anfangs vorherrscht, 
wird nämlich von fol. 11 ab seltener, hört fol. 13r fast ganz auf, be- 
ginnt aber fol. 15r, dann fol. 53v, 60*, 71r, 102r streckenweise wieder 
aufzutauchen. Ferner ist fol. 30v sehr flüchtig und schlecht, fol. 317, 
441 sind sehr groß, fol. 60v, 61r, 52r, 877 verschieden, bald größer bald 
kleiner geschrieben. Jedenfalls merkt man der Schrift oft die Eile des 
Sehreibers an. Wenn auch Abkürzungen im allgemeinen selten und 
meist nur am Zeilenende angewendet sind, so finden sich doch zahl- 
reiche Auslassungs- und Flüchtigkeitsfehler, die sich an manchen Stellen 
geradezu häufen. Außer Buchstaben sind Silben und Worte öfters über- 
gangen worden; so lesen wir z. B. iustiam (statt iustitiam), miseridiae 
(st. misericordiae), pectum (st. peecatum), restuat (st. restituat). Umge- 
kehrt sind Silben verdoppelt worden, z. B. definititio, virtutute. Falsche 
Worttrennung (von Il. H. corrigiert) findet sich z. B. S. 287, 17: terre- 
natum. deinde (I. H.. Von Abkürzungen begegnen außer den conven- 
tionellen und saeralen, wie dd ihu xpo ıu xpiane sce, auch: aut, com- 
mtieias, e1 (= eius), gle, I, nra, om (= omnes), omps (= omnipotens), 
prop und ppt (= propter), scdm (— secundum), scla, st (= sunt), ura 
(= vestra), sowie -àr (= -arunt) und der nach links offne Haken für 
die Endung -us. Die orthographischen Einzelheiten sind unten im 
4. Abschnitt gesammelt. Die I. Hand hat einige Schreibfehler verbessert 
und Auslassungen am Rand nachgetragen. Von ihr ist eine ziemlich 
gleichzeitige II. Hand zu unterscheiden, die mit trocknem Griffel Ver- 
besserungen über der Zeile oder auch am Rand beigefügt und dann 
durch ein »« am Rand auf diese Verbesserungen hingewiesen hat, da- 
mit sie nicht übersehen würden. Dieselbe oder eine jüngere Hand hat 
mit Blei einige Randbemerkungen (Inhaltsangaben) geschrieben. End- 
lieh ist mit Sicherheit eine III. jüngere Hand (etwa saee. XIV/XV) fest- 
zustellen, die meist nö oder nö bn (= nota bene) mit gelegentlichen 
Zusätzen an den Rand schreibt. Auch von 11]. Hand findet sich Nota 
und R (= require), letzteres auch gelegentlich von I. Hand, am Rand. 


Die Handschrift ist gut erhalten (nur das erste Blatt ıst auf der 
Origenes V. (} 


XXVI Origenes 


Vorderseite dunkler geworden, weil das Vorsetzblatt fehlt, und in den 
ersten Blättern finden sich einige Wurmlöcher) und verdankt die gute 
Erhaltung dem alten interessanten Einband. Dieser besteht aus zwei 
Eichenholzdeckeln, die oben und unten, und außerdem durch drei Per- 
gamentstreifen in der Mitte, auf welche die Lagen aufgereiht sind, zu- 
sammengehalten werden. Die drei Pergamentblätter, welche ursprüng- 
lich. hinten und auf jeder Innenseite der beiden Deckel aufgeklebt waren, 
fehlen jetzt. Die Schrift der Blätter ist aber teilweise auf den Deckeln 
abgedruckt. Mit Hilfe eines Spiegels lassen sich einzelne Worte lesen, 
z. B. Exaudi nos misericors — ORAT VESPERTINA SUP MALA — 
Vox nostra te dne semper deprecetur et ad aures tuae pietatis ascendat. 
Diese Proben zeigen, daß die Pergamentblätter Gebete enthalten haben !. 
Endlich ist noch hervorzuheben, daß fol. 10 mehrere Lücken aufweist. 
Offenbar ist hier die Vorlage teilweise unleserlich gewesen. Daraus 
kann man schließen, daß auch die Vorlage mit Periarchon, d. h. mit 
dem Prologus Rufini prbi ad Macharium begonnen hat, und daß das 
erste Blatt ohne genügenden Schutz gewesen und beschädigt worden 
ist. Ich habe die HS in Jena vom September bis Dezember 1902 voll- 
ständig verglichen, wobei ich eine von Professor Johannes Wrobel an- 
gefertigte und der Berliner Kirchenväter-Commission überlassene Colla- 
tion zugrunde legen konnte. Als Collationsexemplar diente für diese 
und die andern von mir verglichenen HSS die Ausgabe von Migne, 
Patrol. gr. latine tantum edit. tom. VIII, Paris 1856. 

2. Codex Bambergensis B IV 27 (953), früher bibl. cathedr. A 66, 
membr., saec, XI, in Folio (29,8 >< 22,4 em, Schriftraum: 22,8 14,5 em), 
148 foll.?, 30—32 mit Griffel gezogene Linien auf jeder Seite. Inhalt: 
1. fol. 17—147r die 4 BB. von Origenes Periarchon interprete Rufino 
vollständig, jedem Buch geht eine ausführliche Capitulatio voraus; 2. 
fol. 147v, 148" Excerpte von jüngerer Hand, etwa saee. XIII, über die 
Seelen der Heiligen, Jacob, die ersten Menschen, Bibelübersetzungen, 
Heiligenverehrung nach Augustin u. a. 

Das Pergament ist teils dick, teils dünn und beschnitten. Quater- 
nionenzahlen, teilweise erhalten, sind am Ende jeder Lage angegeben 
gewesen. Die Lagen haben acht, aber auch weniger Blätter enthalten. 
Die Tinte ist meist dunkel und gut zu lesen. Initialen sind einfach, 
mit Tinte geschrieben. Die Rubra zeigen ein blasses Rot. Der Schreiber 
hat sorgfältig und mit kräftiger Hand geschrieben, Abkürzungen (außer 


1) Bei der Entzifferung in Jena, Herbst 1902, hat mir Ernst von Dobschütz 
wertvolle Hilfe geleistet. 
2) Bei Jaeck, Beschreibung der öffentl. Bibl. zu Bamberg, Nürnberg 1831 S. 120 
Nr. 953 sind nur 147 foll. angegeben. 


Beeren "TT 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XXVII 


den gebräuchliehsten) und Randnoten sind sehr selten. Eine II. Hand 
scheint den Codex durchceorrigiert und auf jeder verso-Seite mit feiner 
kleiner Schrift: periarchon, und recto: hb III III {ΠῚ geschrieben zu 
haben, wovon der Buehbinder nur Spuren übriggelassen hat. Eine 
jüngere III. Hand hat einige Namen an den Rand geschrieben, die im 
Text vorkommen. Vgl. unten S. XXXV. 

Die HS stammt, wie mir Herr Bibliothekar Fischer am 4. März 
1902 mitgeteilt hat, aus der Dombibliothek und ist dort 1611 auf Ver- 
anlassung des Dompropstes Erasmus Neustetter gen. Stürmer und des 
Domdechanten Hector von Kotzau mit dem schónen Einband (Holz- 
deckel mit geprefitem Schweinsleder überzogen) versehen worden. Sie 
wird in dem von Becker, Catalogi $ 80 abgedruckten HSS-Verzeichnis 
des Coenobium S. Michaelis Bambergae a. 1112—23 unter Nr. 214 und 
in dem Katalog der Bamberger Domeapitel-Bibhothek saec. XIII gleich zu 
Anfang erwühnt (vgl. Petzholdts N. Anzeiger f. Bibl. u. Bibl.-Wiss. 1577 
S. 276 und Jaeck, Beschr. d. Bamb. Bibl. II p. XLIII) und ist vielleicht 
von Kaiser Heinrich Il. dem Domstift überwiesen worden; vgl. O. Hart- 
wig, Centralbl. f. Bibl. III (1886) S. 165. Ich habe die HS vom Dezember 
1901 bis Februar 1902 ın Jena verglichen. 

3. Codex Casinensis Nr. 343 membr., in Grofiquart. Die HS ist 
aus zwei Teilen zusammengesetzt: 1. fol. 1—126 (p. 1—252) saec. XII 
enthält 30 Homilien des Origenes, und zwar 17 über Genesis und 13 
über Exodus, 2. fol. 127 Y— 198v (p. 254—396) saec. X—XI Origenes Peri- 
archon, doch unvollständig am Ende. Der Anfang fol. 127v (p. 254) 
oben lautet: Preptia ////////// i lib' periar Seio quam plurimos.... Die 
HS endigt mit De prine. 111 5,5 (S. 276,11), nur daß dahinter noch die 
Capitelübersehrift XIII zu III 5,6: Que s(it) eausa ut übü di.... ipse patri 
subieiendus dieitur;: (Rubrum) folgt. Dies sind die letzten Worte der 
dunkel und unleserlich gewordenen letzten Seite. Offenbar haben sich 
die folgenden Quaternionen, die den Rest des Ill. Buches und das IV. 
Bueh enthielten, schon vor Jahrhunderten abgelóst und sind verloren 
gegangen; dadureh ist p. 396 die letzte Seite, und ohne Schutz dunkel und 
schadhaft geworden. Die HS zeigt dieselbe Capitulatio vor Buch [ -- ΠῚ 
wie Codex B, doch ist Codex C älter als B und in langobardischer 
Schrift, die in zwei Columnen angeordnet ist, geschrieben. Auf jeder 
Seite stehen zweimal 36 Zeilen. Die Sehrift ist klar, kráftig und bis 
auf wenige Stellen gut zu lesen. Correcturen der 1. Hand sind selten, 
bäufiger die einer II. wohl gleichzeitigen Hand, die den Text von Fehlern 
gereinigt, aber gelegentlich auch falsch verbessert hat. Im Text finden wir 
häufige Auslassungen infolge von Homoioteleuton, e und e und ae wer- 
den ziemlieh willkürlich verwendet; das a zeigt meist eine oben etwas 

C* 


XXVIII ' Origenes 


geöffnete Form. Die Initialen sind einfach, die Rubra nicht mit Un- 
eialen geschrieben. Abkürzungen für et, sed, enim, post, sunt, est (am 
Zeilenende), auch für qua, homo, david und misericordia finden sich, 
allerdings nicht häufig, vor. Bemerkenswert ist der gelegentliche Ge- 
brauch von Aecenten zur Bezeichnung der richtigen Betonung einiger 
Wörter, sowie die Setzung des Fragezeichens zu Anfang des betreffen- 
den Satzes. Randnoten von I. Hand sind sehr selten. Eine grólere 
Randbemerkung einer jüngeren Hand (etwa saec. XIV—XV) steht auf 
p. 257; sie handelt, soweit ich sie mit Amellis Hilfe habe entziffern 
kónnen, von der Ketzerei des Origenes. 

Codex C ist von A. Reifferscheid (Bibl. patr. lat. Ital. Il 420 f) genau 
beschrieben; vgl. auch Montfaucon, Bibl. Bibl. I 226 C Nr. 343. In dem 
HSS-Katalog vom Jahre 1532, welchen der Cod. Vat. 3961 enthält, ist 
Codex C erwähnt, vgl. Bibl. Casin. vol. I (1874) p. XVIII. LXIV. LXXXII; 
er ist wohl in Monte Cassino selbst geschrieben worden. Im Juli und 
August 1903 habe ich die HS im Archiv des Klosters selbst verglichen. 

4. Codex Parisinus-Sangermanensis (ursprünglich Corbeiensis) lat. 
Nr. 12125 membr., saec. IX, in Großquart (31!/, » 26!/; em, Sehrift- 
raum: 22 >< 19 em) mit der Signatur: Sti Germani a Pratis N. 199 olim 
104, lib 561 pet corbeie Origenis de principis, enthält 1. fol. 1* von 
einer Hand saec. XII, welche einige Randnoten im Codex geschrieben 
hat, acht Zeilen mit der Überschrift: Titulus Origenis sup tumulum eius, 
a se Ipso cöpositus (vgl. oben S. XXI), 2. fol. 2* em Fragment des Hiero- 
nymus, De vir. ill. LXXV über Pamphilus, 3. fol. 27—2v Inhaltsangabe 
des Codex: In hoe codice sunt libri origenis de periarchon id est de 
principus sive prineipatibus IIII. nee non et apo///logetieum scı pam- 
phyli martyris pro origene primus liber continet haee, 4. fol. 2vY—32v 
das von Rufin übersetzte I. Buch der Apologie des Pamphilus mit dem 
Prolog Rufins, Anfang: Cognoscendae veritatis amore permotus... 
Ende: faciliora peccata sunt, 5. fol. 32Y— 37r Rufin, De adulteratione 
librorum Origenis liber secundus, Anfang: In his quae in superiore 
libro... Ende: declinamus, 6. fol. 37"—156Y Origenis Periarchon voll- 
ständig mit den zwei Vorreden Rufins vor Buch I und Ill, Anfang: 
Scio quam plurimos... Ende: sentiendum est. Endlich ist noch ein 
Blatt, fol. 157, mit alter Schrift saec. IX oder X, angeklebt, Anfang: 
inponi. aliud euidam similitudini... Ende: ut se inclinavit ad dm ad- 
orandum. id utique. Der Inhalt ist eine allegorische Erklärung von 
Gen. 37, 31—33. Am untern Rand der Rückseite steht: qt. II, also 
haben wir hier das letzte Blatt des III. Quaternio, dem ursprünglich 
noch 23 Blätter (vermutlich die Erklärung von Stellen aus Gen. 1—37, 
30) vorausgegangen sind. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XXIX 


Die HS, auf Pergament von verschiedener Dicke und Güte zwar 
nieht ganz gleichmäßig, aber meist sehr schön und mit wenigen Correc- 
turen wohl von einer Hand! geschrieben und mit prächtigen Initialen und 
Überschriften vom Rubricator geschmückt, ist sehr gut erhalten. Ab- 
kürzungen außer den conventionellen: do dno spm sem ihm xpm aplm 
eplae ecela frs eps irl S 8 c» u.ä. sind nicht häufig, doch finden sich 
folgende: eet er dr timtium s.(— sive) au q«(— quia) qm (qn qum) pter 
tiam oma omps quib. spälibus relq q. (— que) earx iterx verx -m$ oder: 
-m (= -mus) min$ (= minus) -t (— -tur) Ferner sind nt rt st ur us ns 
ND, besonders am Zeilenende, auch No Ex Et 51 zu einer Ligatur ver- 
bunden. Das offene, zwei aneinander gerückten c vergleichbare a be- 
gegnet dem Leser auch in der Mitte der Worte ziemlich oft. Die ortho- 
graphischen Eigentümlichkeiten der HS s. unten im 4. Abschnitt. 

Zahlreiche Nägelspuren am Rand weisen auf frühere Benutzung 
der HS hin. Correcturen und Nachträge hat entweder der Schreiber 
selbst später, oder ein gleichzeitiger Corrector hinzugefügt. Von dieser 
I. Hand ist eine jüngere II. Hand, etwa saec. XII, von der die Zeilen 
auf fol 1v und Randnoten und grob gezeichnete Hände mit Köpfen 
darüber (durch welche bemerkenswerte oder der Erklärung bedürftige 
Stellen bezeichnet werden sollen) herrühren, leicht zu unterscheiden. 
Vielleicht ist es dieselbe Hand, welche gelegentlich mit dem Griffel etwas 
gemalt oder geschrieben hat, was meist unleserlich ist. Quaternionen- 
angaben fehlen jetzt, die Numerierung ist modern; es lassen sich aber 
folgende 21 Lagen feststellen: 1—9, 10—17, 18—25, 26—33, 34—41, 
42—49, 50—52, 53—60, 61-68, 69—76, 77--84, 85—92, 93—100, 
101—104, 105—112, 113—120, 121—128, 129—136, 137—144, 145—152, 
153—156; nach fol. 156 sind 2 Blätter, vor fol. 51 ist ein Blatt heraus- 
geschnitten, und der ersten Lage ist noch ein Blatt zuzurechnen, so- 
daß die Zahl der Blätter ursprünglich 160 betrug. Jede Seite enthält 
24 gezogene Linien, auf welchen die Schrift steht. Die Tinte ist rotgelb, 
die Farbe der Initialen usw. etwas verblaßt. 

Die HS ist beschrieben bei Montfaucon, Bibl. Bibl. II p. 1125 D 
Nr. 104, und bei Delisle, Bibl. de l'école des chartes XXVIII (1867) p. 
350 No. 12 125. Sie wird in dem von Delisle (Le Cabinet des MSS 
de la bibl. nat. tom. II, Paris 1874, fol, p. 435) veróffentlichten alten 
Katalog von Corbie saec. XI/XII unter III Nr. 88 (wohl identisch mit 
Nr. 232 des I. Katalogs, ebenda p. 431, vgl. Becker, Catalogi p. 190 u. 
279) erwähnt und befand sich also anfangs in der Klosterbibliothek von 
Corbie a. d. Somme und ist von da 1. J. 1638 (Delisle a. a. ©. p. 137) nach 


1) Vielleicht stammen fol. 53—69 von einem andern Schreiber her. 


XXX ' Origenes 


St. Germain des Prés und dann in die Pariser Nationalbibliothek ge- 
kommen. Der schóne Einband aus rotem Leder stammt aus dem Jahr 
1855. Ich habe die HS in Jena Mai bis August 1902 verglichen. 

5. Codex Metensis, früher in der Klosterbibliothek S. Arnulfi, seit 
1793 in der Stadtbibliothek von Metz, Nr. 225 membr., 5866. X, in Quart 
(261/, >< 23 cm, Schriftraum: 19 >< 16 em), enthält 1. Eusebi Hieronimi 
ad Riparium presbiterum contra Vigilantium. Anfang: Acceptis pri- 
mum litteris tuis... Ende: excidetur et in igne mittetur, 2. Hieron., 
De vir. ill. LXXV über Pamphilus (vgl. oben G), 3. auf dem fol. 31 die 
Capitulatio von Periarchon, darüber zwei Zeilen in blasser feiner Schrift, 
von denen die obere vom Buchbinder zur Hälfte weggeschnitten ist: In 
hoe eodiee sunt libr origenis de [?] periarchon id est de principiis ἃ 
* x * [in der Lücke können außer (sive prineipatibus) noch etwa 20 
Buchstaben gestanden haben, vgl. oben G] scı pamphil martiris pro 
origene primus liber continet hec, 4. fol. 3Y—359r das von Rufin über- 
setzte I. Buch der Apologie des Pamphilus mit der Vorrede Rufins: 
Ineipit Apologeticum sci Pamphili martyris pro Origene de Periarchon. 
Cognoscendae veritatis amore permotus... Ende: et faciliora peccata 
sunt, Finit apologetieus pro origene secundum pamfilum martyrem de 
greco in latinum translatus, 5. fol 39’—45" Rufin, De adulteratione 
librorum orig libri Il. Anfang: In his quae in superiore libro... Ende: 
deelinamus. Darunter steht, in Kreuzesform geschrieben: ora pro me 
und die Bemerkung des Diakonen Donatus, über die unten im dritten 
Abschnitt zu sprechen sein wird, 6. fol. 45r7—171* Origenis Periarchon 
vollständig mit den zwei Vorreden Rufins vor Buch 1 und lll, Anfang: 
Prologus Rufini prbi in libro primo periarehon origenis presbiteri. Scio 
quam plumos [so]... fol 46r unten: Expheit liber sei pamphyli marty- 
ris pro origene et rufini prbi pfatio q δὰ transtulit de greco, fol. 46v 
oben: Ine. origenis periarchon id est de prineipus sive principatibus. 
Omnes qui eredunt... Ende fol. 171* unten: sentiendum est. do vo- 
lente et adiuvante legi. Expl Liber IIII in nomine patris et filii et sps 
sc. Qui legis memento mei cum veneris in regno di quod paratum 
est 5015 ab origine mundi (alles von I. Hand; eine ähnliche Notiz steht 
auch vor der praefatio des III. Buchs, ebenso in G, vgl. S. 193, 5 Test.). 

Das zum Schreiben verwendete Pergament ist, wie in G, von ver- 
schiedener Stärke und Güte. Die Blätter sind nicht numeriert, dafür 
aber Quaternionenzahlen angegeben. Anfänglich waren 175 Blätter ın 
22 Lagen angeordnet vorhanden, nämlich in der I. und XIX. je 10 Blätter, 
in der XV. nur 7 (da ein Blatt wohl als ungeeignet herausgeschnitten 
worden ist, der Text zeigt keine Lücke) und in der letzten Lage 4, 
in allen übrigen 8. In dem IX. Quaternio sind aber von einem Be- 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XXXI 


sitzer oder Leser des Codex aus dogmatischen Bedenken zwei Blätter 
entfernt und vorher auf fol. 69Y 7 Zeilen, nachher auf fol. 707 alle 
Zeilen bis auf die letzte (halb) ausradiert worden. Der Abschnitt De 
fine vel consummatione (16, S. 78,7—85,24) fehlt also jetzt in M, wenig- 
stens zum größten Tei. Denn in den beiden radierten Stücken habe 
ich noch jedes Wort und jeden Buchstaben aus den Resten feststellen 
können, sodaß nur S. 78,14 animum gerit — $. 84,30 in omnibus illis, 
d.h. die 2 ausgeschnittenen Blätter, in der H5 M verloren sind. Die 
HS ist sonst gut erhalten, nur weisen die letzten Blätter einige Brand- 
spuren auf, und das Schluß-Deckblatt ist zerschnitten. Nägeleindrücke 
am Rand beweisen frühere Benutzung. Auf jeder Seite befinden sich 
23 oder 25 mit dem Griffel gezogene Linien, auf denen die Schritt 
steht. Die Tinte ist blaßrötlich, mitunter dunkler. Initialen m Rot 
sind selten. Von dem Schreiber, der gelegentlich selbst Schreibfehler 
verbessert hat, ist ein ziemlich gleichzeitiger Corrector, der die HS 
durehgearbeitet und viele Rasuren vorgenommen hat, und eine dritte 
spätere Hand zu unterscheiden. Ganz selten hat noch eine vierte Hand, 
wie es scheint, mit schwarzer Tinte und junger Schrift Bemerkungen 
gemacht. Die Zahl der Varianten und Randnoten ist sehr gering. Ab- 
kürzungen und Ligaturen, z. B. nt st rt ns p p b. (oder b;) ıtüe 
c» qq außer den conventionellen, wie ds sps u. à., sind selten und nur gegen 
Ende der HS und am Zeilenende häufiger verwendet. Dasselbe oben 
offene a der HS G findet sich gelegentlich auch in M. Der Sehreiber 
des Codex M verwechselt öfters e und i, e und u, o und u, o und e, 
u und b, ae und e. Eigentümlich ist die nicht seltene Bezeichnung 
der Aussprache durch Zeiehen bei Worten, wo diese zweifelhaft war, 
z. B. cómedet eädem éadem invenimus invenit latére pervidi repetitis 
tritürat venimus. Die Orthographiea sind unten im Abschnitt 4 zu- 
sammengestellt. 

Auf dem ersten beschriebenen Blatt (recto) ist der Stempel der Stadt- 
bibliothek von Metz zu sehn. Über die Herkunft des Codex M, der 
einen alten braunen Ledereinband hat, liest man im Catalogue Générale 
des MSS des bibl. publ. des Départements tom. V 4? Paris 1579 p. 95: 
»De Saint-Arnoul!, mais ayant appartenu d'abord à une autre maison, 
dont le nom a été soigneusement gratté, d.h. auf den beiden Deck- 
blättern am Anfang und am Schluß der HS. Auf der Vorderseite des 
letzten Blattes steht (vielleicht von II. Hand?) die mir unverständliche 


1) Vgl. Gallia christiana XIII p. 893 und Histoire de Metz par des religieux 
Bénédictins de la Congrégat. de S. Vanne tom. I Metz 1769 4° p. 2148. Dieses 
Benedictinerkloster ist in Metz um 600 gegründet worden. 


XXXII . Origenes 


Angabe: Saml. 7 d. 11. dhunart, und darunter sind, von der Hand des 
Marginators wie es scheint, folgende Zeilen geschrieben: Liber sci 
ΡΠ, (etwa 14—15 Buchstaben getilgt] epi ἃ δὰ qeunq; modo 
abstulerit sit////////// [etwa 10—12 Buchstaben getilgt] IN ETERNVM, 
amen. Eine entsprechende Notiz findet sich auch auf dem ersten Deckblatt 
(verso) von späterer Hand mit dunklerer Tinte: Liber sei p///NNN 
[etwa 16 Buchstaben fehlen] epi si quis iniuriam, die vermutlich ähnlich 
lauten sollte wie jene am Schluß der HS, aber nicht vollendet worden ist. 
Die Rasur hat leider so geringe Reste des ursprünglichen Namens stehn 
lassen, dal es mir trotz liebenswürdiger Unterstützung von mehreren 
Seiten (besonders von Herrn Schüttauf, Beamten der Firma Zeiß im Jena) 
nicht möglich gewesen ist, über Vermutungen hinaus zu kommen. Hinter 
sit hat wohl sicher maledietus gestanden, und der erste Buchstabe des 
Namens ist sehr wahrscheinlich p, so daß man auf Paulini (oder Pauli) 
ei ensis epı raten kann. Bischöfe dieses Namens hat es aber meh- 
rere und an mehreren Orten gegeben, sodaß der frühere Besitzer von 
M wohl kaum noch festgestellt werden kann. Ich habe den Codex M 
vom September bis November 1901 in Jena verglichen. 

Ab 6. Codex Abrincensis (Avranehes) Nr. 66 (früher 104) membr., 
saec. XIII (nieht. XII) in Folio (27!/, >< 19 em), enthält 1. fol. 17: hi ver- 
sus scripti sunt in sepulero dominico. Anfang: hie leo dormivit qui per- 
vigil omnia cernit... Dann: Versus qui sunt in templo domini. An- 
fang: Corpore sopitus, sed. mente iachob vigil intus... bis: Rex pius 
omne datum reddet tibi multiplicatum. Vgl. L. Delisle, Bibl. de l'école 
des ehartes 1568 p. 607, 2. fol. 1 von I. Hand: In hoe libro ista eon- 
tinentur. Apologeticus pamphili martiris pro origene l. [18 Ruffinus de 
corruptione librorum origenis ab emulis .1. [** peryareon origenis . 1. IN. 
Unten: Ex libro /// virorum illustrium ... über Pamphilus, 3. fol. 2r 
Ineipit praefatio Rufini in Apologeticum Pamfili martyris pro Origene, 
ab eodem Rufino de graeco in latinum translatum. Cognoscende veri- 
tatis amore... bis fol. 16v, 4. fol. 16v Libellus eiusdem Rufini, quo 
modo haeretiei libros Origenis eorruperunt. In his que in superiore 
hbro... bis fol. 197, 5. fol. 19* Ineipit praefacio rufini presbiteri in 
librum origenis, qui vocatur periarehon, quem transtulit de greco in 
latinum. Seio quam plurimos fratrum ... Capitulatio von Buch I—1V 
vor dem 1. Buche fol. 20r, dann der Text von Periarchon. Ende fol. 
84r: propter quod et propheta dieit. reminiscentur. Dies war der ur- 
sprüngliche Schluß, etwas später ist noch vom Marginator die Fort- 
setzung des Citats angefügt: et convertentur ad dominum et cetera 
(= De prine. IV 4,9 [36], 8. 363, 11f), dann Rubrum: explieit liber 
III origenis presbiteri periarchon translatus de greco in latinum a 


(—————————————————————————————— ——— ——"—  — n €— — — 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XXXIII 


rufino aquileiensi presbitero, 6. fol. SAY die Ordinationsangaben des 
Martinus und Gaudiosus, über die unten im Abschnitt 3 und 4 ge- 
handelt werden wird, und 7. ebenda: Quatuor quadragesime penitenti- 
bus... Ende: vietum quadragesimale. Die 84 Blätter von grobem 
Pergament sind gut erhalten. Auf jeder Seite finden sich 40—42 ge- 
zogene Linien. Für die Schrift ist dunkle Tinte, für Initialen und Rubra 
rote und blaue Farbe verwendet. Der Schreiber, weleher mit vielen 
Abkürzungen, wie sie im saec. XIII üblich sind!, aber klar und deutlich 
schreibt, hat auch Correeturen und Nachträge selbst geschrieben. Das- 
selbe hat ein ziemlich gleichzeitiger Corrector und Marginator getan. 

Die mit einem alten dunklen Ledereinband versehene HS, die jetzt 
der Stadtbibliothek von Avranches zugehört, befand sich vorher in dem 
Michaelskloster auf der Höhe vor der Stadt. Sie ist erwähnt von 
Montfaucon, Bibl. Bibl. II p. 1360 A Nr. 203 und beschrieben im Cata- 
logue des Départ. X (1589) und 4° tom. IV p. 457. Ich habe den Co- 
dex Ab vom Mai bis Juli 1904 in Eisenach verglichen. 

7. Codex Parisinus (Sorbonicus) lat. Nr. 16322 (früher 266, auf 3 
fol.2* unten steht auch 657) membr., saec. XIII in Folio, enthält 1. den Brief 
des Hieronymus an Riparius gegen Vigilantius, 2. das 1. Buch der Pamphi- 
lus-Apologie, 3. Rufin, De adulteratione librorum Origenis, 4. die 4 Bücher 
Periarchon, Ende: quod et propheta dicit. reminiscentur fol. 125} (— De 
prine. IV 4, 9 [36], S. 363, 11f, wie im Codex Ab) Die HS aus gelb- 
lichem mittelstarken Pergament ist gut erhalten. Auf der Seite stehen 
meist 51 Schriftzeilen auf gezogenen Linien. Blatt 1 scheint vorgesetzt 
zu sein, es folgen 15 Lagen zu je 8 Blättern, dann ist fol. 122 hinzu- 
gefügt, und die letzte Lage zählt 6 Blätter (fol. 123—128). Die Qua- 
ternionenzahlen I bis XV sind alt, die Zahl XVI ist von jüngerer Hand 
hinzugefügt. Der Schreiber, welcher dunkle Tinte verwendet, hat selbst 
Nachträge und Randnoten geschrieben. Daneben gibt es auch Notizen 
von einer [1. jüngeren Hand, wohl saec. XV. Die zahlreichen Initialen 
sind meist recht zierlieh mit roter und blauer Farbe ausgemalt; der 
Raum für die Initialen war vom Sehreiber frei gelassen worden. 

Erwähnt ist die HS bei Delisle, Bibl. de l'école des chartes 1870 
(31) p. 137. Auf fol. 1* des Codex steht der Stempel der Bibliotheque 
Imperiale, auf fol. 2r stehen die Stempel der Bibliotheque Nationale 
und der Bibliotheque de la Sorbonne (ebenso fol. 128v). Der Einband 
ist modern. Ich habe den Codex S vom Januar bis April 1903 in Jena 
verglichen. Vgl. unten S. XXXIX. 

1) Auch weniger übliche finden sich, z. B. τὸ (= ratio) sc'iam (— scientiam) cà 
(— causa) ü (— natura) à (— autem) dms (— dicimus) dnt (— dicunt). 


XXXIV . Origenes 


S. Codex Cameracensis (Cambrai, Cathédrale, ancien 61) Nr. 454 
(früher 425, vgl. G. Haenel, Catal. libror. mss. Lips. 1530 4° Col. 105) 
membr., 5866. XII in Folio (32 >< 22!/, em), enthält auf fol. 27: Prolo- 
gus Rufini in periarchon origenis (Rubrum). Scio quam plurimos frm... 
dann die 4 Bücher Periarchon vollständig; Ende fol. 91: ... quam 
supra exposuimus sentiendum est. Am Anfang der HS ist als Vor- 
setzblatt merkwürdigerweise eine Dublette von fol. 17 des Codex (doch 
so, dal) die verso-Seite zur recto-Seite geworden ist) vorgeheftet, dieses 
fol. 1* beginnt mit: hee credibilius astruantur (= 5$. 73, 10f der Aus- 
gabe), und fol 1” schlielt; mit: regibus dedi te ostentacionem (— S. 74, 
25f) daran an!. Vermutlich sind fol. 16 und 17 als unbrauchbar vom 
Sehreiber ausgesondert und nochmals geschrieben worden. Die Qua- 
ternionen sind von I bis XI numeriert, die letzten 2 Blätter ohne Nummer 
angefügt. Die Schrift ist auf den 91 Blättern in 2 Columnen zu je 
35 Zeilen zwischen gezogenen Linien angeordnet und sieht kräftig und 
sauber, aber auch etwas eckig und steif aus. Man bemerkt nur wenige 
Correeturen von I. Hand, aber viele Rubra und Initialen in roter, 
grüner und blauer Farbe. 

Auf fol. 2r oben steht eine jetzt leider durch Rasur getilete Be- 
sitzangabe: lib' ecele////////////////| [etwa 25 Buchstaben getilgt] si ds eu abs- 
tulerit anathema sit. am. Wenn nun in der Beschreibung der HS im 
Catal. des Départ. XVII (1891) S. 168 vermutet wird, daß: Liber eeclesie 
de Monte Sancti Martini dagestanden habe, so scheint dies naeh den 
Spuren wahrscheinlich zu sein; aber die Lücke ist dadurch noch nicht 
ausgefüllt. Nach Galla Christiana, vol. III Col. 192 (»Mons S. Martini 
iuxta Castelletum ad Sealdis fluvii fontes, abbatia est ordinis Praemon- 
stratentis, B. Mariae sacra, Laudunensisque S. Martini abbatiae filia«) 
und mit Rücksicht auf die üblichen Abkürzungen ist vielmehr folgen- 
der Wortlaut zu vermuten: lib ecele sce marie de monte sci martini 
si qs eü usw. 

Ich habe den Codex Cameracensis i. J. 1903 in Jena so weit ver- 
glichen, als es nötig war, um seinen Ursprung festzustellen. Er ist 
eine Abschrift des Codex Bambergensis. Aus einer großen Anzahl von 
Beweisstellen hebe ich folgende hervor. Am Schluß der ersten Vor- 
rede Rufins S. 6, 16 fügt Cam. dieselben Worte wie B und C (s. Appa- 
rat) hinzu, ist also zu diesen HSS zu stellen. Da Cam. aber nicht eau- 
tissima wie C, sondern (utilissima fehlerhaft statt) utilissima wie B durch 


1) Da an dieser Stelle (De princ. I5, 4) Ezech. 28 citiert und besprochen wird, 
heißt es in der Beschreibung der HS (Cat. des Dép. XVII, 1891, S. 168) irrtümlich, 
daß fol.1 ein »Fragment de la prophétie d’ Ézechiel (ch. XXVII—XX VIII): invec- 
tives contre Tyr.« enthielte. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung ΧΧΧΥ 


Conjectur bietet, so ist er mit diesem verwandt. Cam. stimmt aber 
ferner in Fehlern, die nur B, aber nicht C hat, mit jenem überein, 
z. B. gibt er zweimal in den Text eingedrungene Randnoten, wodurch 
der Text sinnlos wird, ohne dies zu bemerken wieder, vgl. S. 16, 9 
huiusmodi) alibi huius modi huius mundi B Cam. und S. 21, 13 μονάς] 
monas grece non solitarium significat usw., ebenda írcc| enas enas 
grece dieitur ete. B Cam. Ferner S. 45, 12 vigor] virgo B Cam. S. 62, 
17 nula umquam] nullam quam B Cam. S.259,1$8 sicut] si cum B 
Cam. $.267,31 tepore] tempe B* Cam. $.26$, 16 positam] positae 
B* posite Cam. S. 275, 12 defectus| defunctus B* Cam. Die letzten 
Stellen zeigen, daß B erst nach der Abschrift von Cam. von II. Hand 
durchcorrigiert worden ist. Mitunter wagt Cam. eine Verbesserung, 
z. B. S. $6, 3 Nune ergo] nun ergo B non ergo Cam. (falsche Corree- 
tur), in der Regel übernimmt er aber alle Fehler von B. Da er nir- 
gends mehr als dieser Codex, vielmehr dieselben Textlücken hat, so 
darf man Cam. mit Sicherheit als Abschrift von B bezeichnen. 

9. Codex Signiacensis, jetzt in Charleville, Nr. 207 (vol. IV einer 
hs. Ausgabe von Origenis opera in VI voll) membr., saec. XII in Folio 
(36!/, > 26 em), enthält 1. Prefatio origenis super cantica eantieorum 
[Rubrum]  Epythalamium id & nuptiale carmen in modum πὶ videtur 
dragmatis a salomone conseriptis Quem ... Ende auf dem 2. Blatt 
des 8. Quaternio (2. Col. Mitte): te proficiet in virtutib; et florebit in 
fide. amen. Explicit lib IIIIs origenis in ecantieü eantieorum. Dann 
ohne Spatium: 2. Ineipit prologus rufini pbri in piareon origenis [Ru- 
brum) Seio quam plurimos ... Explicit piarcon origenis liber quartus. 
Ohne Spatium: 3. Titulus origenis super tumulum eius a se ipso com- 
positus [Rubrum]. Dies stimmt genau mit dem 1. Stück in G (s. ob. 
S. XXVIID, nur daf fehlerhaft Bis statt His und vorher verba statt dicta 
geschrieben ist. Dann ohne Spatium: 4. Incipit liber Adamantii origenis 
presbiteri & doctoris eximii de singularitate clericorum [Rubrum]. Miseram 
quide uobis ante tempus eplam . .. Proteruitatis enim iam cepta st. 
repsentari semp in medium. Dieses letzte Stück stimmt so auffällig 
mit dem von W. v. Hartel benutzten Codex C (nune Parisinus 13 351, 
olm Sangermanensis 539 saec. IX, vgl. Cypriani opera ed. G. Hartel 
III 3 p. 1731f) überein, daß es gewiß von C abgeschrieben ist, doch von 
C! oder C*, nicht von C? (z. B. vgl. Hartel p. 219?? om. ac Sig., p. 219?5 
uos Sig). Sig. ist übrigens unvollständig, er bricht ab mit: in medium 
— Hartel p. 2205. Das Pergament ist ungleichmäßig, teils gröber, teils 
feiner, öfters fehlt ein Stück am Blatt. Die 18 Quaternionen sind mit 
Ausnahme des letzten numeriert. Die Schrift ist in 2 Columnen mit 
je 97 (selten 55) Zeilen zwischen den gezogenen Linien angeordnet. 


XXXVl - Origenes 


Rasuren und Correcturen von I. Hand sind selten, und fein ausgeführt. 
Rubra sind vorhanden. 


Die aus Signi stammende HS ist, wie meine Untersuchung i. J. 
1903 in Jena ergeben hat, von G abgeschrieben. Sie stimmt nämlıch 
mit G in Lücken und in Fehlern, die sich nur in G, sonst nicht finden, 
auffällig überein. Ich gebe einzelne Beispiele. S. 155, 5f fehlen die 
Worte: et non dicit bis mente nur in G und Sig., S. 40, 15 initio «C nur 
G Sig. Das 6. Capitel des I. Buches, De fine vel consummatione, das 
in M nachträglich getilgt ist (s. ob. S. XXXI), fehlt jetzt auch in Sig.: 
1 Blatt ist ausgeschnitten und die Schrift, soweit nötig, radiert. Zu 
dieser Verstümmelung hat wohl die von I. Hand in G dem 6. Capitel 
beigeschriebene Mahnung: Abhine caute lege usque ad erucem den 
Schreiber oder Corrector von Sig. veranlaßt; übrigens sind in Sig. am 
Kopf der beiden letzten radierten Columnen noch die Worte: caute 
lege zu erkennen. In folgenden Fehlern stimmen nur G und Sig. zu- 
sammen: S. 18, 15 esse] e G est Sig., 5. 23, 16 tam] tamq: G! tamque 
Sig. (der Schreiber hat die Tilgungspunkte in G übersehn), S. 41, 12 si 
filius non sit] si filius sit G*M nisi filius sit G2corr Sig., S. 70, 10 ista] 


1 

m Geor illa Sig., S. 114, 13f pro correctione] pro resurrectione nur G 
Sig. Der Schreiber des Codex Sig. gibt aber nicht bloß, wie der des 
Codex Cameracensis, seine Vorlage mechanisch und fehlerhaft wieder, 
sondern sucht sie auch gelegentlich nach dem Sinn zu verbessern, mit- 
unter nicht ohne Glück. Z. B. schreibt Sig. S. 32, 17 richtig generanti 
für generati GM und S. 73,15 ebenso richtig secundum pietatis re- 
gulam opinandum sit, während GM s. p. regula inopinandum sit bieten; 
ferner S. 165, 15 audierunt zwar nicht richtig, aber geschickt für adie- 
runt 7 und S. 176, 12 reparandi mit « richtig (praeparandi y), löst auch 
das Rätsel in G (S. 168, 1): obseuram lumina reclausa richtig so auf: 
obseura illuminare, elausa usw.  Mitunter ist die Correctur von Sig. 
aber auch falsch, z. B. S. 16, 5 qui] que, doch e auf Rasur, Sig. (der 
Sehreiber hat also den scheinbaren Fehler qui verbessert), S. 17,3 et? 
«GM, der Schreiber von Sig. merkt die Lücke, setzt aber vel statt et 
ein, S. 107, 30 verbi sui ae sapientiae] uerbis uie sapientie G verbi sive 
sapientie Sig. An andern Stellen kehrt zwar der fehlerhafte Wortlaut 
von G in Sig. wieder, aber ein r(equire) am Rand deutet den Fehler 
an, z. B. S. 191, 15 multa) ex multu ( Sig. S. 267, 30 bei einer Lücke 
in G, 8.265,25 zu nisi und vel (statt velut) usw. Diese Beispiele 
mögen genügen, um zu zeigen, daß der Schreiber des Codex Sig. be- 
müht gewesen ist, einen verstündlichen Text naeh G herzustellen. Er 
hat auch, abweichend von G, die Capitelangaben in übersichtlicher Zu- 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XXXVII 


sammenstellung den einzelnen Büchern als Rubra vorausgeschickt. Be- 
schrieben ist der Codex Sig. im Catal. des Départ. tom. V 4? p. 642. 
10. Codex Trecensis (Troyes) Nr. 669 (früher Clairvaux F. 15) 
membr., saec. XI in Folio, enthält genau dieselben Stücke und in der- 
selben Reihenfolge wie Codex M, nämlich 1. den Brief des Hieronymus 
an Riparius gegen Vigilantius, 2. ein Stück aus Hieron., De vir. ill. 
LXXV, 3. Inhaltsangabe des Codex, 4. das von Rufin übersetzte I. Buch 
der Apologie des Pamphilus mit dem Prologus Rufins vorher, 5. Rufins 
Sehrift De adulteratione librorum Origenis und daran anschließend die 
Notiz des Diakonen Donatus, letztere durch Punkte getilgt, 6. fol. 41v 
Prologus rufini pbri in libro primo periarchon origenis presbiti. Scio 


quam plurimos . . . dann fol. 43v—44r die Capitulatio von Periarchon, 
dann: Incipit liber Primus Origenis periarchon id e de Principis sive 
Prineipalib; (lin ras.. De fide xana. Omnes qui eredunt . . . Ende 


des IV. Buchs: fol. 161v sentiendum 6. do volente et adiuvante legi, 
und am hand von alter Hand: Explieit liber quartus periarchon. Dar- 
unter und oben stehen Notizen von junger Hand, Fortsetzung der 
Notizen auf den Vorsetzblüttern. Auf dem letzten Blatt (verso) findet 
sich neben andern Notizen oben die Besitzangabe: Lib sce Marie de 
Clara valle, dann folgen zwei ausradierte Zeilen, 4 Zeilen über Adam- 
Christus und dann in drei Zeilen: Magister) Reginaldus de Corbosio 
Rem archid’ universis praesentes litteras. Dann steht zwischen ver- 
schiedenen Notizen noch eine alte Signatur: f. 18. Die HS ist auf 
grobem, löcherigen Perganient in 2 Columnen geschrieben, auf der Seite 
befinden sich je 30 gezogene Linien. Die vorhandenen 20 Quaternionen 
— 161 foll. sind numeriert. Die Schrift ist kräftig, steif, meist eckig, 
doch auch noch rund gestaltet; Rubra und Initialen dienen zum Schmuck 
des Textes. Es finden sich viele Correeturen und Rasuren von der 
ersten, einer gleichzeitigen und einer späteren Hand. Die HS scheint 
systematisch — vielleicht für eine Abschrift — durchecorrigiert zu sein. 

Aus Clairvaux ist die HS in die Bibliothek von Troyes gekommen. 
Beschrieben ist sie im Catal. des Départ. tom. IL 4° p. 282, vgl. auch 
Montfaucon, Bibl. Bibl. II p. 1366 B, Bibl. Clarevallensis, wo ohne Nummern 
mehreres von Origenes, zuletzt: expositio in Ep. ad Rom. interprete 
Rufino und: Apologia St. Pamphili Martyris pro Origene angeführt wird. 
leh habe den Codex Trecensis i. J. 1903 in Jena eingehend geprüft 
und seine Abhängigkeit von dem Codex M festgestellt. Denn 1. zeigt 
Codex Trece. denselben Inhalt wie Codex M, auch Notizen, die nur M 
hat, und die gar nicht zum Text gehören. 2. fehlt De prine. I Cap. 6 
(De fine vel consummatione) das in M durch Herausschneiden und 
Rasur getilgt ist, in Tree. Man könnte fast vermuten, daß dessen 


XXXVIII : Origenes 


Schreiber die Verstümmelung von M vorgenommen hat, da in Trec. 
am Rand mehrfach caute lege von 1. Hand beigeschrieben ist. 3. In 
dem Stück aus Hieron., De vir. ill. LXXV, liest M in der Überschrift 
dazu fehlerhaft: in defessione, Codex Tree. hat: in defensione, doch n 
aus s corrigiert. 4. In dem an dritter Stelle stehenden Inhaltsverzeichnis 
ist in M wie in Trec. die Praefatio Rufins als 1 gezählt, und liber 

primus fehlt dann. Im Codex Tree. ist ferner die Überschrift des jetzt 
in beiden HSS fehlenden 6. Capitels des I. Buches durchgestrichen und 
dafür unten am Rand von späterer Hand eingesetzt: de contrarns vir- 
tutibus. 5. Von Anfang an begegnen uns in Sig. dieselben Eigentüm- 
lichkeiten, Fehler, Sonderlesarten, Correeturen, die M aufweist. Cha- 
rakteristisch sind z. B. folgende Stellen: S. 8, 1 Moyse] moyse_n M 
(d.h. n soll durch den Strich mit e verbunden werden) moysen Tree., 
der Abschreiber gab also zuerst seine Vorlage M. wieder, corrigierte 
aber dann die ungewöhnliche Form. Ὁ. 8, 11 post adsumptionem eius 
in caelos] post adsumptionem [ἃ zu s eorr.j ////// 1n. caelos M, durch die 
Rasur ist eius getilgt worden, wie man an den Resten sieht; post adsum- 
psitionem [d zu s corr.] eius [übergeschr.] in caelos Trec.!. S. 13, 10 non 
satis] nos satis M, doch a. R. ganz schwach und blaß von späterer H. 
n — non beigeschrieben; non satis Tree., doch von I. Hand aus nos 


satis corrigiert. S. 14,8 quam plurimos] quam plurimos M! quam 
plurimufi Trec., d. d. der Abschreiber übernahm zuerst die Correetur 
seiner Vorlage, fand aber dann, daß die ursprüngliche Lesart auch be- 
merkenswert sei, und schrieb deshalb die Variante darüber. S. 195, 15 
credulitas] eredulitatis Meorr credulitas aus credulitatis corr. Tree. 
Ὁ. 245, 5 bietet Tree. wieder dieselbe falsche Lesart und auch die falsche 
Correetur von M (s. den App.). Gelegentlich hat der Correetor des 
Codex Trec. auch das Richtige gefunden, z. B. S. 234, 29 spiramus 
durch Correctur aus spiramur, wie M! hat, oder S. 228, 22f conlati 
eollati 

Tyrn] eonlatyri M Et Tree. or usw.  Nirgends findet sich aber 
eine Stelle, wo Trec. mehr als M bietet oder unabhängig von M er- 
scheint. Daher ist Tree. mit Sicherheit als Abschrift von M zu be- 
zeichnen. 

11. Codex Matritensis Bibl. nae. A 15, membr., saec. XIII/XIV in 
Folio, am Anfang verstümmelt, in zwei Columnen und mit vielen Ab- 
kürzungen geschrieben, enthält auf 295 Blättern 1. Homilien des Ori- 
genes, teils von Hieronymus, teils von Rufin übersetzt, 2. Origenes, In 
Ep. ad Rom. 10 BB., von Rufin übersetzt, 3. auf fol. 2607 b Hieronymus, 
De vir. ill. e. LXXV über Pamphilus, 4. Apologie des Pamphilus B. I 
mit dem Prolog Rufins, 5. Rufin, De adulteratione librorum Origenis, 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung RRXIX 


6. fol. 276a —2957a Origenes, Periarchon in 2 Büchern übersetzt von 
Rufin, bis: sensiendum est — Schluß des IV. Buches. Am Ende der HS 
(fol. 2951 4) steht: Hie est finis hbrorum periarchon origenis a rufino 
expositorum seeundum antiquum exemplar monasteri curie dei ordinis 
eystertiensis prope aurelianis p. VII. leucas in foresta. Die Abtei Curia 
Dei (La Cour-Dieu, früher: Curia, la Court-Dieu) 1st nach L. Janauscheck, 
Orig. Cisterc. tom. I, Vindob. 1877 4°, p. 6f im Jahre 1119 gegründet. 
Die erwähnte HS kann natürlich älter gewesen sein. 

Beschrieben ist der Codex Matrit. in der Bibl. patr. lat. Hispan. I 
ed. W. v. Hartel (nach Loewe), Wien 1887, p. 313f. Eine Probecollation 
haben mir im August 1899 die Herren Dr. Bruno Violet und Pfarrer 
Gaebelein freundlichst besorgt. Danach geht Matr. an folgenden Stellen 
mit GMo gegen ABC: S. 16, 9 ac] vel, S. 18, 24f c» poss. intell. quod 
die., S. 20, 4 deum] dnm, $8. 21, 3 forte «7, S. 21, 9 universitatis] veri- 
tatis. Von der Gruppe y stimmt G am wenigsten mit Matr. überein, 
etwas mehr M*, am meisten aber o; vgl. S. 7, 14 et « cMatr., S. 8, 8 
+ enim oMatr., S. 17, 10 illuminatur oMatr., S. 17, 16 quis </ oMatr., 
S. 19, 23 rite oMatr. usw. Endlich steht Matr. dem Codex 8 näher als 
dem Codex Ab, wie folgende Stellen beweisen: S. 7, 12 ab] ad SMatr., 
S. 19, 21 c» quia locus est in iherosolimis ubi S Matr., S. 20, 3 ymagini 
5 Matr. (imagini Ab), S. 20, 4 garazin S Matr. (Ab richtig), 5. 21, 5 quidem 
SMatr. (quidam Ab) Daher könnte man vermuten, dal Matr. von S 
abgeschrieben sei, wenn nicht die Notiz am Schluß der HS als Vorlage 
ein »antiquum exemplar« bezeugte. Auch bietet S am Schluß weniger 
als Matr. Mein Material reicht nicht aus, um die Vorlage des Matr. 
mit Sicherheit zu bestimmen. Soviel aber läßt sich behaupten, daß der 
Text des Codex Matr. mit dem des Codex S am engsten verwandt, 
aber noch schlechter als dieser ist und deshalb beiseite gelassen 
werden kann. 

12. Codex Parisinus lat. Regius, olim Colbertinus, Nr. 1645 membr., 
saec. XIV, enthält 1. Origenes, Periarchon 4 Bücher, Anfang: Incipit 
prefa(tijo rufini in libros origenis qui appellantur periarchon id est de 
principüs sive principalibus. Vor den einzelnen Büchern steht die 
Capitelangabe, 2. Origenes, In illud loannis: In principio erat yerbum, 
3.—7. Petri Damiani sermones et epistolae, 5. Anonymi carmen ele- 
giacum de inearnatione Dominiea. Vgl. Montfaucon, Bibl. Bibl. 1] 
p. 1344 A, Codd. MSS. Abbatiae Fuleardi montis Nr. 38. Delisle, Le 
Cabinet des MSS. I (1868) p. 533. Catal. cod. mss. Bibl. regiae 1Π 
(1744) S. 162. W. Weinberger, 51. Progr. des K. K. Staatsgymnas. Iglau 
1901 S. 10. 

Dieser von Delarue für seine Ausgabe benutzte Codex, der 1. J. 1632 


XL | Origenes 


aus der Bibliothek der Abtei von Foucarmont in Colberts Bibliothek 
gekommen ist, gehört wegen principalibus statt principatibus in der 
Überschrift (vgl. S. 5, 6 App.) zu der Gruppe y. Delarue gibt nur zwei- 
mal Sonderlesarten des Codex Colbert. an, nämlich zu S. 19, 23 vel rite 
mit o und S. 31, 9 saperent mit c. Danach unterliegt es keinem Zweifel, 
daß diese junge HS zu der Gruppe c gehört und für die Textherstellung 
nieht in Betracht kommt. 

13. Codex Parisinus lat. Nr. 17348, Colleg. Navarr. 89, membr., 
in Folio (32 2« 22 em, Schriftraum: 23><16cm), saec. XIV, enthält auf 
120 Blättern 1. die Apologie des Pamphilus, Buch I, und 2. Origenes, 
Periarehon vollständig; Anfang fol. 25r: Ineipit prologus rufini pres- 
biteri in librum primum periarchon origenis presbiteri. Scio quam 
plurimos . . . Ende fol. 108v b: senciendum est; 3. Oratio ad sacer- 
dotes fol. 108v b—120rb. Die HS ist in zwei Columnen auf jeder Seite, 
eng und mit vielen Abkürzungen geschrieben. Raum für Initialen ist 
freigelassen; Capitelüberschriften sind rot eingetragen. Vgl. die Be- 
schreibung bei Delisle, Bibl. de l’ecole des chartes 31 (1870) p. 501. 
Ich habe die HS in Weimar verglichen und festgestellt, daß sie für 
Merlins Ausgabe grundlegend gewesen ist; s. unten EI. Sie enthält 
zahlreiche Fehler und Änderungen, die in Merlins Text übergegangen 
sind, daneben aber gelegentlich auch gute Lesarten. Im allgemeinen 
gehört sie zur Gruppe y, vermeidet aber einige Lücken von y, z. B. 
S. 109, 7f. 114, 17, und stammt daher entweder von einem jetzt ver- 
lorenen Glied der Gruppe 7 ab, oder hat gelegentlich noch eine zweite 
Vorlage aus der Gruppe « gehabt. Der Text des Codex Navarr. bietet 
aber nirgends mehr als Gruppe « und y, er ist vielmehr durchschnittlich 
geringwertiger als der von o und braucht deshalb nicht berücksichtigt 
zu werden. 

14. Codex Avenionensis (Fréres Précheurs d'Avignon) Nr. 309, 
alte Nummer 145, membr., in Folio (27,6 >< 19,4 em) saec. XV, enthält 
auf 113 Blättern: Origenis hber Periarchon, Anfang fol. 1: Incipit pro- 


logus Rufini presbyteri ad Macharium. Scio quam plurimos . . . fol. 2: 
Ineipit hber primus Periarchon Origenis emendatum. Omnes qui cre- 
dunt .... Ende fol 112: . . . que a regno Dei separat eos qui tales 


sunt. Auf fol. 113v steht eine Besitzangabe: Ex libris magistri Mar- 
cialis Auribelli. Beschrieben ist der Codex im Catal. des Départ. XXVII 1 
(1894) p. 225; vgl. auch G. Haenel, Catal. libror. mss. Lips. 1830 49, 
Col. 52. Das Wort »emendatum« in der Überschrift des I. Buches und 
der Schluß (wo allerdings das letzte Wort »declinamus« fehlt) sind 
zwei Beweise, daß dieser Codex von A abstammt; vgl. oben S. XXIV. 

15. Codex Laurentianus plut. XXII e. 9 membr., in Folio, saec. XV. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XLI 


Diese mit herrlichen Initialen geschmückte Prachthandschrift enthält 
1. Origenes’ Periarchon, voraus die Vorrede Rufins: Rufini presbiteri 
in libros periarchon origenis ab eo e greco translatos in latinum. .Seio 
quioniam [so] plurimos . . . legentibus generet. Explieit prefatio Ruffini. 
Ineipit liber primus periarcö origenis. Die Bücher und Capitel sind 
nieht numeriert, sondern die Anfänge durch Initialen gekennzeichnet. 
Der Schluß lautet: propter quod et propheta dicit reminiscentur 
(S. 363, 11f, vgl. oben S. XXXII. XXXIID, darunter steht noch (Ru- 
brum): Explicit liber quartus et utimus [so] periarcon, 2. Die Apologie 
des Pamphilus, Buch I, mit der Vorrede Rufins, 3. Rufin, De adul- 
teratione, Ende: qui tales sunt deelinamus. 

Der verstümmelte Schluß von Periarchon beweist, daß diese junge 
HS zu der Gruppe o gehört. Was sie an besondern Lesarten hat, sind 
teils Fehler, teils willkürliche Änderungen. Eine Probecollation von 
diesem und dem folgenden Codex habe ich i. J. 1902 von Otto Stählin 
erhalten. Erwähnt ist die HS bei Montfaucon, Bibl. Bibl. I 259 A. 

16. Codex Laurentianus Bibl. Leop. Medie. Fesul. LIV, membr., 
in Folio, saec. XV. Inhalt fol. 193—255: Origenes Periarchon, voraus 
die Vorrede Rufins. Anfang: Translatio Rufini presbiteri periarchon 
origenis incipit feliciter. Scio quoniam plurimos ... legentibus generet. 
Finit prefatio rufini pbri super periarchon orig. Incipit translatio ex- 
planationum periarchon orig. Der Sehlufi des IV. Buches lautet genau 
so wie bei der vorhergehenden HS: propter quod et propheta dieit 
reminiscentur. Dann folgt noch (Rubrum): Periarchon Origenis celaris- 
simi doctoris liber quartus explieit. Die Probecollation Otto Stühlins 
ergibt eine enge Verwandtschaft zwischen den beiden Codd. Laurentiani. 
Entweder ist dieser von jenem abgeschrieben, oder beide stammen, was 
wahrscheinlicher ist, von derselben Vorlage ab. Jedenfalls kommen 
beide für den Text nicht in Betracht. 

Vgl. die Beschreibung bei Bandini, Suppl. ad Cod. lat. Il p. 760 ff 
und Montfaucon, Bibl. Bibl. 1 420 AD. Stählin teilte mir noch mit, daß 
die Codices Florent. Dominic. B. Mariae unter dem Namen >Üodices 
Sanctae crucis. 1765 in die Laurentiana gekommen sind, aber nicht 
alle; vom plut. I dextr. befinden sich nur 10 (lateinische) Codices in der 
Laurentiana. 

17. Codex Venetus Mareianus lat. XVIII CI. III 2 Nr. 3$ (fondo antico), 
membr., in Folio, saec. XV, enthält 1. Origenes Periarchon, Ende: 
propter quod et propheta dieit reminiscentur (= 5. 363, 11f, vgl. oben 
S. XXXII. XXXIII), 2. Pamphilus, Apologie Buch I, 3. Rufin, De adultera- 
tione. Dieser Codex Bessarioneus »splendidus- (vgl. Valentinelli II p. 1) hat 


keine Capitelangaben und kein Inhaltsverzeichnis; doch werden die Capitel- 
Origenes V. D 


XLII  Origenes 


anfänge fast immer durch schöne Initialen angedeutet. Wegen des 
Schlusses gehört die HS zur Gruppe c. Eine von Erich Klostermann 
für mich i. J. 1902 angefertigte Probecollation hat diese Verwandtschaft 
noch weiter bestätigt und gelehrt, daß Codex Marc. aufs engste mit 
den oben beschriebenen Codices Laurentiani zusammengeht. Diese drei 
ungefähr gleichalterigen HSS stimmen in Sonderlesarten, Fehlern und 
Lücken evident überein, berühren sich auch mit Cod. Matrit., sodaß 
man einen gemeinsamen Ursprung dieser HSS annehmen mul. Der 
Text ist, wie bei den Codd. Laurentiani, noch schlechter als der von c. 


18. Codex Oxoniensis Bodleianus Canon. Patr. lat. Nr. 199, char- 
tac., saec, XV, in Folio (292-21 cm), mit 32 Linien auf der Seite und 
von zwei Händen (fol. 1—90 und 91—173) geschrieben, enthält 1. Ori- 
genes Periarchon von fol. 1 ab mit dem Schluß fol. 1507: propter quod 
et propheta dicit reminiscentur (S. 363, 11f, vgl. oben S. XXXII. XXXIID, 
2. Pamphilus, Apologie B. I von fol. 130r bis 173: eos qui tales sunt 
declinamus. FINIS. Mehrfach sind größere Auslassungen am Rande 
nachgetragen, auch finden sich Lücken unausgefüllt, meist für griechische 
Worte; hier steht oft ein .g. am Rand. Die Überschriften fehlen, dafür 
gibt es aber bunte (grüne und rote) Initialen. Von diesem Codex hat 
mir Ernst von Dobschütz einige Notizen gegeben. Wegen des Schlusses 
ist die HS zu der Gruppe 6 zu stellen. 


19. Codex Monacensis lat. Nr. 23881 (1007) in Folio, saec. XV, 
ist aus einem größeren Bande herausgenommen, beginnt mit fol. 97 
(95. 96 leer) und schließt mit fol. 168. Die HS ist von H. Schedel ge- 
schrieben (vgl. Catal. codd. mss. bibl. reg. Monac. IV 4 p. 105) und 
enthält die 4 Bücher Origenes Periarchon vollständig. Die mir von 
Otto Stählin i. J. 1903 übermittelten Notizen erweisen den Cod. Mon. 
als Abschrift des Codex B. Denn mit B stimmen Anfang und Ende 
der 1. Vorrede Rufins, ferner die Capitelangaben über den einzelnen 
Büchern und endlich das Fehlen der 2. Vorrede Rufins. 


20. Codex Vatieanus Urbinas lat. Nr. 44, saec. XV, enthàlt auf 
150 Blättern 1. Origenes Periarchon mit dem Schluß: propter quod 
et propheta dicit reminiseentur (S. 363, 11 £, vgl. oben S. XXXII. XXXIID, 
2. Pamphilus, Apologie B. I, 3. Rufin, De adulteratione. In dem von 
J. Possevinus, Appar. sacer tom. lI Col. 1608 abgedruckten Katalog 
von Urbino und Pesaro p.33 wird unter den dort angeführten Werken 
des Origenes auch Periarchon erwühnt; vgl. E. Preuschen, Einl. zu 
Origenes, Werke IV S. XXXIII £. Die Notizen über die Vatican-HSS 
von Origenes Periarchon verdanke ich Dr. Theodor Schermann, der 
diese HSS für mich i. J. 1903 eingesehen hat. Diese jungen HSS ge- 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XLIII 


hören des Schlusses wegen sämtlich zur Gruppe 6 und sind ohne Wert 
für den Text. 


21. Codex Vaticanus Urbinas lat. Nr. 488, anno 1473 scriptus; 
bietet auf 179 Blättern denselben Inhalt wie Urbinas 44 und ist nach 
Sehermanns Ansicht eine Abschrift desselben. 


22. Codex Vaticanus lat. Nr. 214 saec. XV, chart, enthält zuerst 
genau dasselbe wie Urbinas 44 und schließt ebenfalls das IV. Buch von 
Periarehon mit reminiscentur. Dann folgen noch auf fol. 163: Expos. 
Origenis In principio erat Verbum (vgl. oben Codex Par. Colbert. 1645), 
Didymus De spiritu s. interprete Hieronymo. Vgl. den Katalog der 
Bibl. Vatie. I von Vattasso und Franchi de’ alot 1902. 


23. Codex Romanus Bibl. Angel, olim Aegidii Viterbiensis Ord. 
S. Aug. et Card., Nr. 1244, chart. saec. XVI, enthält auf fol. 1—110 (am 
Anfang fehlt ein Blatt, wodurch der größte Teil der ersten Vorrede 
Rufins verloren gegangen ist) die 4 Bücher von Rufin, Periarchon. 
Nach Schermanns Notizen gehört auch diese HS zur Gruppe c. 


24. Codex Romanus Basil. 5. Petri 11. 192 D, membr., 176 Blätter, 
38 Zeilen auf jeder Seite, von einer Hand. Diese HS ist bei Mont- 
faueon, Bibl. Bibl. I 158 À erwähnt. Theodor Schermann, der diese 
nicht leicht zugängliche HS 1. J. 1903 geprüft hat, weist sie dem saec. 
XII/XIV zu. Fol. 1v beginnt: PREPHATIO (Rubrum) Scio quam 
plurimos ... bis fol. 27 .... quae bona sunt tenere. EXPLICIT PRE- 
FATIO. HEC continet exem Periarchon. 1. I. Dann folgen 30 Capitel- 
überschriften. Dann die Überschrift des 1. Capitels (Rubrum) und 
Omnes qui eredunt ae certi sunt.... als Anfang des 1. Capitels, 
darauf die übrigen des ersten Buche Dasselbe wiederholt sich bei 
dem zweiten und dritten Buche. Auf fol 81v (— S. 276, 6) hört das 
IIl. Buch mit den Worten: quidam legentes vel intelleger nes auf. 
Unten stehen mit roter Tinte die CES geschrieben: Residuum huius 
operis habetur in opusculo huie annexo. Unten ist etwas radiert, doch 
noeh »Periarchon«zu lesen. Fol. 92r ist leer, auf fol. 93v steht: Cre- 
dimus scam trinitatem, mit fol. 107Y beginnt ein Proverbiencommentar. 


Unter der gleichen Nummer 11. 192 D ist, wie Theodor Schermann 
mir mitgeteilt hat, noch eine kleine HS von 47 foll, ehart., 25 Zeilen 
auf der Seite, wohl saec. XVI, vorhanden. Am Anfang steht die Notiz: 
Tres ali hbri periarchon origenis habentur in alio volumine huie annexo. 
Fol. 1T beginnt mit den Worten: Incipit liber quartus et ultimus Ori- 
genis Periarchon. 1. De principis vel de principalibus. Verum quo- 
niam .. .. Ende fol. 47: propterea dicit reminiscentur. Periarchon 
Origenis clarissimi doctoris Liber quartus explicit. 

D* 


XLIY. | Origenes 


Das mitgeteilte Material genügt um zu beweisen, daß dieser Codex 
eine Abschrift des Codex Casin. (C) ist. Der Schreiber hat die letzte 
etwas beschädigte Seite von C nicht ganz lesen können und daher 
nicht bis zu Ende (S. 276, 11) abgeschrieben. Später ist in einem An- 
hang das fehlende vierte Buch, aber wiederum nur bis reminiscentur 
(S. 363, 11f), ergänzt worden, das dritte Buch aber unvollständig ver- 
blieben. Die Ergänzung scheint aus Cod. Laurent. Bibl. Leop. Medic. Fesul. 
LIV (s. ob. S. XLI) zu stammen, denn beide HSS haben die charakte- 
ristische Unterschrift, die sich sonst nicht findet. Endlich hat Theodor 
Schermann noch festgestellt, daß die beiden Codices Vaticani Reginenses 
Nr. 82 und 1309 (vgl. Montfaucon, Bibl. Bibl. I 15 C und 43 C) die vier 
Bücher Periarchon nicht enthalten. 


An die Aufzählung dieser 24, mir persönlich oder durch gütige 
Mitteilungen näher bekannt gewordenen Handschriften schließe ich eine 
Liste von solehen Handschriften an, die ich nur aus Katalogen oder 
anderen gedruckten Notizen kenne. Leider müssen diese Handschriften 
zum Teil als verloren betrachtet werden. 

25. Codex Sangallensis, erwähnt in dem alten Handschriftenver- 
zeichnis von St. Gallen aus dem IX. Jahrhundert; vgl. Catalogi biblio- 
thecarum antiqui, coll. G. Becker!, Bonnae 1885, 8 15 p. 34. Danach 
hat St. Gallen in alter Zeit fünf Bände Origenes (1.—3. In epistolas Paulı, 
4. In Genesin, Exodum et Leviticum, 5. Periarchon, Nr. 189—193) be- 
sessen. 

26. Codex Laureshamensis (Lorsch), bei Becker $ 37 in einem 
Katalog saec. X als Nr. 307 so angeführt: libri 1Π1 περὶ ἀρχῶν emen- 
dati, translati a Rufino presbytero et Macario missi, in uno volumine. 
Dann folgt als Nr. 308: apologetieum Pamphili martyris in Origenem in 
uno codice, während als Nr. 306 die von Rufin übersetzten 10 Homi- 
len zum Römerbrief vorausgehn. In dem Kloster Lorsch haben sich 
verhältnismäßig viele HSS des Origenes befunden. Die Bibliothek ist 


1) Der Index Beckers, von dem die Vorrede (p. IV) sagt: »Addidi indicem 
locupletem, qui commentarii loco et falso scripta corrigeret et parum notos scrip- 
tores, quantum indagare potui, designaret«, war für meine Zwecke unbrauchbar. 
Um zu zeigen, wie viel s. v. Origenes fehlt, gebe ich ein vollständigeres Verzeich- 
nis der Stellen; die Zahlen Beckers sind cursiv gedruckt: 7, 78. 79. S, 18 sq. 11, 
(6sq. 15, 189sq. 21, 10sq. 22, 217—219. 32,141sqq. 480. 36,24. 37,994sqq. 324. 
42,81sq. 51,27sq. 55, 8. 30. 49. 68,89. 69, 86. 70,16. 25. 72, 25. 75,99. 76, 62sq. 
78,9. 79, 233 sq. 80,214. 216. 81, 9. 83, 8. 86, 35sq. 95, 86—90. 96,18. 100, 3. 109, 
22. 113, 44. 115, 161. 170. 243. 117, 65. 118, 20. 125, 131sq. 127, 44—46. 140. 160—164. 
129, 45. 136, 47. 86sq. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XLV 


Mitte des 16. Jahrhunderts von Lorsch nach Heidelberg überführt worden; 
Lorscher HSS kamen dann 1. J. 1623 als Codices Palatini nach Rom, 
viele andere sind verloren gegangen. Vgl. Mai, Spieil. Rom. vol. V 
181. XXXIV 14; Gottlieb, Über mittelalt. Bibl., Leipz. 1890, S. 337; Franz 
Falk, Beiträge zur Reconstruetion der alten Bibl. Fuldensis u. Bibl. 
Laureshamensis (im XXVI. Beiheft zum Centralbl. f. Bibliothekswesen, 
Leipz. 1902) 5. 49f. 

27. Codex Fuldensis. In dem von Karl Scherer herausgegebenen 
Fuldaer Handsehriften-Katalog des 16. Jahrhunderts (XXVI. Beiheft zum 
Centralbl. f. Bibliothekswesen, | Leipz. 1902) S. 94 (190) werden unter 
Repos. llI Ordo quartus 7 Handschriften des Origenes, darunter an 
dritter Stelle: »liber Periarchon fol.« angeführt. 

28. Codex Massauensis (abbaye de Massay) wird in dem Cod. Vatican. 
3324 saec. XI fol. 111f unter Nr. 90 so eitiert: Periacon, de auctoritate 
canonum 1. Offenbar ist -Periarchon- zu lesen, vgl. Delisle, Le Cabi- 
net des MSS tome II Append. Bibliotheque de l'abbaye de Massay. 

29. Codex Sanmartinus. In dem >Catalogue des MSS de Saint- 
Martin-des-Champs- (bei Delisle, Le Cabinet des MSS de la bibl. nat. 
tome Il p. 237) wird dieser Codex so citiert: Origenes de periarchon. 
Er hat sich Anfang des XIII. Jahrhunderts dort befunden. Delisle be- 
merkt hierzu: »ll est à craindre que la plupart des titres conservés 
dans le cabinet de Saint-Martin n'aient péri pendant la Revolution«. 

30. Codex Verdunensis. Dom. Bruno Albers O. S. B. hat mir 
1. J. 1903 mitgeteilt, daß bei D. Ursmer Berliöre O. S. B., Les manuserits 
de laneienne abbaye de Saint-Vanne de Verdun (Extrait du -Biblio- 
graphe moderne- 1897 Nr. 5), Besancon 1597, Imprimerie et Lithographie 
de Paul Jaequin, p. 7 unter Nr. 9 eine HS in Quart, membr., enthaltend 
Périarehon d' Origenes, erwähnt wird. Unter den von Delarue be- 
nutzten HSS wird von ihm an 1. Stelle ein Codex Virodunensis saec. 
IX genannt. Es fällt auf, daß von Delarue nur einmal eine Lesart 
dieser HS erwähnt wird: S. 56, 29, wo Virod. mit 9 Mo solum (AG solem) 
hat. Sollte Codex Virodun. SEN mit Cod. M identiseh sein, und 
sollte ihn Delarue wegen seiner Übereinstimmung mit G nicht weiter be- 
achtet haben? 

31. Codex Aurelianensis (Fleury 110) Nr. 222 (194), membr., in 
Folio (23,5 >< 12 em), saec. XII, 216 Seiten mit 2 Columnen, enthält 
p. 105 Prefatio sancti Hieronymi in Origenem. Cognoscende verita- 
τς, Εἶθ. amore permoti... (— Anfang der Apologie des Pamphilus), p. 106 
Secundum edicionem Pamphyli martyris... bis: propterea, que de pro- 
pheta dicit, reminiscentur. Dies ist der Schluß von Periarehon in der 
HSS-Gruppe 6, also gehórt der Codex Aurel. dazu und ist ohne Wert. 


XLVI ' Origenes 


Es folgen dann noch Schriften Augustins; vgl. Catal. général des MSS 
des Départ., Orléans (Nr. XII) 1889. 

32. Codex Friulensis, membr., in Folio, saec. XV. Bei Mazzatinti, 
Inventar. dei mss 1893, vol. III p. 111 (Sandaniele del Friuli Nr. 21) 
liest man: Origenis Periarchon in lat. translat. a Rufino presbitero. — 
Rufini liber, quo edocet qualiter O. de singulis capitulis scarum Seript. 
senserit. — Expositio Origenis puleherrima quarta: In principio erat 
verbum usw. — 5. Dydimi De seo Spiritu in lat. translat. a s. Hieronymo. 
Vgl. oben Nr. 12, S. XXXIX, und Zeitschr. f. óstr. Gymnas. 1901 8. 73. 

33. Codex Populetanus (Poblet)!, vgl. Villanueva, Viage literario 
a las iglesias de Espana, tom. XX 149, über die Abteibibhothek von 
Poblet bei Tarragona: »Un vol. fol. ms. del siglo XIV que contiene: 8. 
Basilii Exameron, S. Augustini Retraetationes, et librum de Natura et 
gratia, S. Hylarıı Pietaviensis de Synodis, Origenis Periarchon interprete 
Ruffino, y Pamphili Martiris Apologia pro Origine [so]«. Diese Miscellan- 
handschrift dürfte wohl, wenn sie noch vorhanden ist, keinen Wert haben. 

34. Codex Remensis monasteri saneti hRemigi, von Delarue in 
der ersten Anmerkung zu seiner Ausgabe von Periarchon unter den 
von ihm benutzten HSS an 6. Stelle erwähnt. Wenn der dort zuerst 
genannte Codex Virodunensis saec. IX vielleicht identisch ist mit dem 
oben unter Nr. 30 citierten Codex Verdunensis, so würde von den 
HSS Delarues nur der Codex Remensis als unbekannt übrig bleiben. 
Denn sein Codex Corbeiensis saec. IX ist — oben Nr. 4, Codex Colber- 
tinus — Nr. 12, Codex Sorbonieus — Nr. 7, Codex monasterii de Monte 
saneti Michaelis in Perieulo maris = Nr. 6. Delarue nennt den Codex 
Remensis an letzter Stelle und gibt sein Alter nicht an; daraus kann 
man schließen, daß dieser Codex ungefähr so alt wie Ab und S und 
wohl nicht sehr wertvoll gewesen ist. Delarue erwähnt nur selten eine 
Lesart dieser HS. Wenn Cod. Remig. 8. 3, 5 in quo (= Meer), 8. 4, 9 
comprobat (= Geo) und S. 6, 4 faceret (= u) liest, so gehört er der ge- 
ringeren HSS-Gruppe y an. 


2. Die Handschriftengruppen « und 7. 


Nach Aufzählung aller mir bekannten HSS, die Origenes! Peri- 
archon enthalten, sollen deren Verwandtschaftsverhültnisse, soweit dies 
noch nicht geschehen ist, dargelegt werden. Wenn die ganz jungen, die 
bereits oben 5. XXXIV—XL besprochenen und die mir nicht zugänglichen 
HSS ausscheiden, so bleiben nur 7 HSS übrig, die oben S. XXIV—XXXIII 


1) Vgl. L. Janauscheck, Orig. Cistere. I p. 127 Nr. CCCXXII über Populetum 
(Poblet etec.). 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XLVII 


besehrieben und von mir zur Textherstellung herangezogen worden sind. 
Sie zerfallen, um das Hauptergebnis meiner Untersuchungen vorauszu- 
schicken, in zwei Gruppen: eine bessere « (Codices ABC), und eine 
geringere y (Codices GMS Ab). Abgesehn von anderen Gründen, schei- 
den sich die beiden Gruppen dadurch scharf von einander, daß Gruppe 
€ den Abschnitt De creaturis vel conditionibus (S. 65, 85—68, 15) ent- 
hált, der in der Gruppe 7 fehlt, d. h. in der hs. Quelle dieser Gruppe 
aus dogmatischen Rücksichten entweder nachträglich getilgt, oder schon 
von dem Schreiber übergangen worden ist. 


Die Gruppe a. 


Von den drei Handschriften, aus denen die Gruppe « besteht, sind 
B und C zuerst zu besprechen. Sie müssen deshalb als eng zusammen- 
gehörig betrachtet werden, weil beide, im Gegensatz zu den übrigen 
HSS, auch zu A, eine sehr ausführliche und, abgesehn von Kleinig- 
keiten, übereinstimmende Capitulatio vor den einzelnen Büchern haben. 
Ferner fehlt nur in B und C die zweite Vorrede Rufins (vor dem III. 
Buche). Endlich stimmen beide HSS auch in einer Anzahl von Sonder- 
lesarten und Fehlern überein. Zunächst ist die Frage zu beantworten, 
ob die dem Anschein nach jüngere HS B von C abgeschrieben ist. 
Nun findet sich in C eine größere Zahl von Auslassungen, die teils 
durch Homoioteleuton, teils durch andere Nachlässigkeiten des Schreibers 
verschuldet sind, z. B. S. 13,9 et hoc ipsum initium, S. 14, 8 quendam, 
8. 17, 25 consumit quidem et exterminat sed, S. 19, 11f ubi — spiritus 
est, S. 20, 1 distinctionem! — ad, S. 20, 21 atque inaestimabiliter, S. 28, 
6f priusquam terram faceret, S. 30, 12 per hoc — 14 aperiat et usw. 
Alle diese ausgelassenen Worte und Sätze stehen aber in B, sodaß 
C als Vorlage für B nicht gedient haben kann. Wollten wir aber um- 
gekehrt wider die Wahrscheinlichkeit B als älter und als Vorlage von 
C ansetzen, so würde dies aus denselben Gründen unmöglich sein. Denn 
wenn auch der Schreiber von B, im Gegensatz zu dem flüchtigen und 
nachlässigen Schreiber von C, seine Aufgabe mit lobenswerter Sorgfalt 
erledigt und seine Vorlage ziemlich lückenlos und treu wiedergegeben hat, 
so fehlen doch auch in B gelegentlich kleine Wörter, die in C vorhanden 
sind, z.B. 5. 53,17 de, 5.95, 8 ae, 8.101,29 apti, 5. 113,9 ipsa, 8. 154, 
28 dei, S. 182, 5 ex, S. 196, 25 sed, S. 206, 24 quo ait, S. 208, 20 deus, 
8.217, 30 in, 8. 252, 19 est. Wenn man nun annehmen wollte, daß 
diese kleinen Lücken von dem Abschreiber richtig ausgefüllt worden 
wären, .so hätte er dies doch an zwei Stellen (S. 252, 21, wo quibus 
certamen adhue, und S. 100, 17f, wo saneta est, non recipit pollutionem; 


XLVIII . Origenes 


naturaliter enim vel substantialiter in B fehlt) nicht ermóglichen kónnen. 
Deshalb bleibt nur die Annahme einer gemeinsamen Quelle von B und 
C übrig, die ich f nenne. Diese Handschrift hat zu der Zeit, als B 
abgeschrieben wurde, Randnoten (von mir durch Klammern bezeichnet) 
enthalten, die der Sehreiber von B unrichtig mit in den Text aufge- 
nommen hat, nämlich S. 21, 13: omni ex parte monas [monas! grece 
non solitarium significat sed hoc quod nullam aliam in se speciem habet 
permixtam nee esse ex ulla adiunetione compositum] et ut ita dicam 
enas [enas grece dieitur quod ita unum est per naturam ut alterius vel 
secundae alicuius adieetionis in eo non intellegatur ammixtio| et mens 
usw., S. 171, 15 vel etiam [alibi perosus] odibilis extiterit. Andere Rand- 
noten hat der Schreiber von B ebenfalls an den Rand gesetzt: S. 33, 
10f aporroea sive manatio intellegi potest quod profluit ex aliquo sicut 
ex fonte fluius (l. fluvius); S. 34, 20f in hoe apertissime unius substan- 
tiae (ae najturae filum dieit sicut. erat seth cum adam (ac na ist von 
späterer Hand mit schwarzer Tinte corrigiert); S. 122, 23. 24 und 5. 125, 
1 die Transseription der betreffenden griechischen Worte: — planetas 
aplane — speram. Sowohl B als C haben aus f eine Randnote in 
den Text übernommen Ὁ. 85, 14f: planetae [id est errantes) moventur, 
und in beiden HSS findet sich S. 196, 29f: [a se autem moveri dicunt 
animantia] a se autem moventur animantia eine Doppellesart, d. h. eine 
vom Rand in den Text eingedrungene Verbesserung neben der ursprüng- 
lichen Lesart. Aus diesen zwei Stellen kann man schließen, daß die 
früher erwähnten, von B aus f übernommenen Randnoten dort schon 
gestanden haben, als C abgeschrieben worden ist. Die Randnoten in 
.B von U. Hand, nämlich S. 13, 7: N(ota) de anima nichil horum in 
scripturis definitum, S. 173, 8: (ori)genes fecit librum de resurrectione 
corporum, S. 180, 10 (hiejremias, Z. 15 (esaijas, S. 181, 1 De malis 
dispensator(ibus), S. 273, 6 Isaias, Z. 8 Ecclesiast(es) sind natürlich 
jüngeren Ursprungs. Dasselbe gilt von den zwei Randnoten in C, nàm- 
lich S. 261,9 (zu der dort in C stehenden Überschrift): + + Nota 
quod dieitur opinio magis quam ratio; et recole, quid aristoteles de 
opinione tractaverit und S. 262, 3f: >< -« perpendat tue fraternitatis 
astutia, quam cautissime dixerat: non aliter poterit responderi, ut divina 
1) Vgl. Maximus, Schol. in Lib. De coelesti hierarchia S. Dionysii Areopag. 
VII3 (Migne SGr IV 76): Ὅτι δέ ἐστιν ἑνὰς καὶ μονάς, xai Εὐάγριος 6 ἀνόσιος 
ἐν τῇ δευτέρᾳ ἑχατοντάδι κεφαλαίῳ τρίτῳ φησὶ τοῦτο" »Αὐτός ἐστι μονάς, ἐπειδὴ 
τὸ ϑεῖον ἁπλοῦν καὶ ἀδιαίρετόν ἐστι" τούτου χάριν μονάς" καὶ μονὰς γάρ, ἀριϑμητι- 
«Oc εἰπεῖν, ἁπλῆ καὶ ἀσύνϑετός ἐστιν" ἑνὰς δὲ διὰ τοῦτο, ἐπειδὴ καὶ πρὸς ἑαυτὴν 
ἥνωται ἣ ἁγία Τριὰς φυσιχῶς, καὶ vot πάντας τοὺς αὐτῇ πλησιάζοντας κατὰ τὸ 
εἰρημένον ἐν τῷ Εὐαγγελίῳ (Joh. 17, 99): Ἵνα ὦσιν αὐτοὶ ἕν, ὥσπερ καὶ ἡμεῖς ἕν 
ἐσμεν.« 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XLIX 


providentia demonstretur (die beiden letzten Worte teilweise erloschen, 
ebenso eine dritte Randnote zu S. 269, 5ff). Die nur der HS B oder © 
eigentümlichen Fehler ! und Correcturen können hier übergangen werden. 
Dagegen scheint mir eine Aufzählung derjenigen Textstellen, wo schon 
8 Correcturen vorgenommen hat, nicht unwichtig zu sein. 

Auslassungen in β: S. 148, 7f Tempus — disserere (als schein- 
bar unnötige Wiederholung des vorausgehenden Satzes) — S. 149, 15 
quid poterat (als unnötig angesehen) — S. 193/4 Praefatio Rufini (als 
scheinbar nicht zum Text gehörig) — S. 252, 20 erat in (wohl ab- 
sichtlich). 

Zusätze in ß: 8.6,16 generet + In omnibus — tenete. — $8.88,5 
+ enim — $8. 98, 21 + et — S. 132, 19 + etiam — 9.204,32 + aiunt 
(ohne Grund, wie der griech. Text zeigt) — S. 209, 31 + eum (zur Er- 
leichterung der Co.) — $. 224, 31 + in eo (unnötig) — S. 228, 18 + ab 
(unriehtig) — S. 352, 3 + vel spiritum sanctum B (C fehlt). 

Correcturen in 9: 8.22,19 loci] mentis — S. 26, 2ff noscere, 
nosei für cognoscere, cognosci — 5. 30, 3 deformatio] formatio und 
S. 35, 3 deformatur| formatur (allerdings S. 46, 13 formatur auch a, 
vgl. 3. 174, 131 17) — 3.32, 13 earum] eis — $3. 51, 9 Verum tamen] 
verum in his omnibus — S. 53, 12 animantia| animalia — S. 57, 15 fit 
Ay (Fehler) sit Ab (richtige Correctur) fiat 9 (falsche Correctur) — 
S. 62, 9 adsint| assistant. — S. 63, 17 Non enim] nee sane — S. 72, 11 
+ videatur (zur Erleichterung der Co., aber dann liegt die Schwierig- 
keit in der Beziehung der folgenden Worte (Z. 12): similiter — virt.) — 
S. 73,27 si velit ac neglegat| si forte se neglegat — S. 87, 18f Vesti- 
mentum non est mundum] indumentum earum non esse mundum — 
8. 139, 17 quoque] enim $Mleor Pa — S. 140, 9 nullus alius nisi] mun- 
dus ignorat et (ganz willkürliche Correctur) — S. 147, 26ff quod ds 
ereator et conditor mundi idem esset et pater dni nostri ihu xpi legisque 
et prophetarum 8 — S. 148, 5 debuit demonstraril monstraretur — 
S. 148, 9 nominavit. Seiendum ergo primo in loco est quod sicut idem 
ipse deus 9 — S. 152, 15f et confirmatio ex scae scripturae auctoritate 
deseendit eum dieitur 8 — 5. 171, 16f qui comparati reliquis meliori- 
bus meritis sunt, ad exornandum mundi statum officium praebere (con- 
pati reliquis hat 9 nieht verstanden, deshalb weggelassen und vorher 
eorrigiert) — S. 214, 23 videtur) videatur — S. 219, 24 acceptis semini- 
bus β (germinare intransitiv verstanden) — S. 221, 23 cum] ubi — 


1) Die Fehler im Cod. B erinnern an die Fehler der von P. Knoell beschrie- 
benen Uncialhandschrift Vat. lat. 3375 saec. VII (CSEL vol. IX 1 p. VIIf. Sollte 
Codex 9 dieser HS ähnlich gewesen sein? 


L . . Origenes 


S. 283, 18 nemo sani sensus nisi dei misericordiae — adseribet] nemo 
qui sani sensus est ali nisi dei misericordiae — adscribet — 5, 237,30 
quibus] his — S. 238, 13 illud vas, quod] illum, qui — Z. 14 quod) qui 
— 4.195 illud] ipsum (also die ganze Stelle systematisch corrigiert) — 
8. 240, 24 vel salvandae vel perditae 8 — 8.247,31 adiutorio] adiumento 
— $.249,31 impleamus] ministremus — 5.251,17 et nihil] nihilque — 
8. 352, 4 ratione] fide B (C fehlt) — Z. 18 coercita] constricta B (C fehlt). 

Bibelvarianten in 9: S. $5, 1 transiet] transibit — S. 136,4 mor- 
tuus| mortificatus — 5. 245, 24f perversum| tortuosum — 5. 29$, 22 eos] 
+ in non gente B (C fehlt). 

Anscheinend richtige Sonderlesarten in 9: S. 62, 12 solam 
B (statt solum) — 5. 116, 12 + numquam enim vixit (des Zusammen- 
hangs wegen richtig) — S. 169, 14 eredetur (statt creditur) — 5.196,27 
dicunt (statt dicuntur) — S. 266, 20 addunt (statt aiunt) — 5. 269, 12 
deplere (8 allein richtig) — 58. 342, 22 + cogitasse (nur B, C fehlt). 

Aus dieser Liste ergibt sich, daß der hauptsächlich von B dar- 
gebotene und durch C an einigen Stellen verbesserte Text von 9, der 
etwa dem saec. VIII (oder IX) angehört, tatsächlich eine von gelehrter 
Hand vorgenommene Textrecension darstellt, deren Benutzung durch 
ausführliche Inhaltsangaben erleichtert werden sollte!. Da C in Monte 
Cassino entstanden, und B wahrscheinlich aus Italien nach Bamberg 
gebracht worden ist, so dürfte wohl auch der Ursprung von f in 
Monte Cassino zu suchen sein. Ob die Correcturen des gelehrten 
Schreibers von 9 ganz oder teilweise auf hs. Grundlage beruhen, oder 
ob sie sámtlich Vermutungen ohne hs. Grundlage sind, wird sich schwer 
entscheiden lassen. Auf eine zweite Vorlage von f scheint S. 171, 15 
die Variante: alibi perosus (s. oben S. XLVIIT) hinzudeuten. Hieraus kann 
man vielleicht auch in andern Fällen auf hs. Begründung einer Sonder- 
lesart von β schliessen. 

Jedenfalls wird man die einzelnen Sonderlesarten von f zunächst 
an dem Text von A zu prüfen haben. Denn hier ist uns der a-Text 
zwar mit vielen Auslassungen und Fehlern, aber doch frei von will- 
kürlicher Bearbeitung erhalten. Während also β die Lücken von A 
ergänzt, zeigt uns A, wo ß von dem Text der gemeinsamen Vorlage 
abgewichen ist. Die dem Codex A eigentümlichen Fehler hier anzu- 
führen erscheint unnötig. Der Schreiber hat größtenteils, besonders 
gegen Ende, viel zu flüchtig geschrieben und seine Vorlage nicht noch- 


3 1) Auf B trifft also die allgemeine Bemerkung von Ed. Schwartz über die 
Überlieferung griechischer Prosawerke (Eusebius, Kirchengeschichte 3. Teil S. CXLVI) 
vollständig zu. Die Inhaltsangaben sind unten D II 2 abgedruckt. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LI 


mals verglichen; am Anfang ist diese auch lückenhaft und schwer 
lesbar gewesen. Daher lassen sich etwa 190 Auslassungen und 550 
Schreibfehler und Sonderlesarten in A zusammenrechnen. Unter den 
Varianten sind z. B. folgende bemerkenswert. S. 172, 16 ist accepisse 
in fy, causam habuisse videatur in A überliefert. Sollte dies aus einer 
falsch verstandenen Randnote herstammen? Merkwürdig ist S. 213, 30 
benignitatis für longanimitatis in A, während S. 203, 27 letzteres auch 
in A steht. S. 248, 26 finden wir statt conluctatio in A ursprünglich 
lueta, von 11. Hand zu luctamen corrigiert. S. 132, 23 stand in der 
Vorlage von A statt tali usi wahrscheinlich aliusi, woraus A! alius si 
machte, während die II. Hand abusi darüber schrieb. Daß die I. Hand 
auch geändert hat, beweist 5.274, 1.3, wo zweimal in A latini aus 
latine corrigiert ist. Auf eine in Uncialen geschriebene Vorlage ohne 
Worttrennung lassen z. B. folgende Stellen schließen: S. 167, 15 super- 
filum A* superfluum Acor, d.h. A* hat FLUUM als FILIUM gelesen; 
S. 218, 19 ac semina receperunt| adseminare coeperunt À; S. 253, 5 certa 
mensura| certamen supra A; 5.297,21 ludae, istum] iudaeis dum A; 
S. 316, 25 consequenti] e sequenti (aus CSEQUENTI) A. Auf Rand- 
noten in der Vorlage weist z. B. S. 149, 15 hin: spiritale quid y spiri- 
talem sensum quid A (8 [δ Ὁ das ihm unverständliche quid poterat aus); 


. ; spiritalem sensum ; A 
also stand vermutlich in «: spiritale quid. Die II. Hand in A, welche 


mit trocknem Griffel Verbesserungen überschreibt, hat die Lücken zwar 
gelegentlich bemerkt, aber nicht ausfüllen können. Sie hat also keine 
HS benutzt. Der Corrector war aber ein kluger und gelehrter Mann, 
dem eine Anzahl von Verbesserungen auch ohne hs. Hilfe wohl ge- 


lungen sind. So hat er z. B. 5. 342, 12 aus der Corruptel ἃ eleuabrentur 
(A!) riehtig tela vibrentur erschlossen und 5. 112, 21 das richtige nam- 
que über das falsche numquam geschrieben. Aber S. 343, 3 corrigiert 
die II. Hand das eorrupte omni zu omnis statt zu omnium, und 8. 346, 11 
schreibt sie rei über das falsche omnis, anstatt daraus omnium zu 
machen; endlich S. 363, 22 verbessert sie corum (= chorum) in A un- 
richtig durch ein darüber geschriebenes decorem. Die Varianten in A 
sind also bloße Vermutungen und dürfen daher nur dann berücksichtigt 
werden, wenn sie mit 9 oder y übereinstimmen. 

Die gemeinsame Vorlage von A und £ scheint also eine Uneial- 
handschrift gewesen zu sein. Als 8 daraus abgeschrieben wurde (etwa 
saec. VIII), war sie am Anfang noch unversehrt; als A im saee. X ent- 
stand, war die Vorlage am Anfang teilweise beschädigt (s. ob. S. XXVI. 
Wo ist nun diese alte Vorlage des Codex Augiensis zu suchen? Dieser ist 
im saec. X sehr schnell und flüchtig geschrieben worden (s. ob. S. XXV. L). 


111 "Origenes 


Nun wird berichtet!, daß der Abt Engelbert II. von St. Gallen (924—933) 
bei dem Hunneneinfall 1. J. 925 die Bibliothek nach Reichenau geflüchtet 
habe; Reichenau habe dann zwar dieselbe Anzahl, aber nicht dieselben 
Werke zurückgegeben. Das deutet darauf hin, dal) die beiden Abteien 
auch sonst gegenseitig HSS zum Lesen oder Abschreiben ausgetauscht 
und es mit der Rückgabe nicht allzu genau genommen haben? In 
dem von Becker unter Nr. 15 abgedruckten Bibliothekskatalog von 
St. Gallen aus dem saec. IX erscheint Periarchon als Nr. 193, voraus 
gehen zwei Nummern: Origenes In epp. Pauli und Origenes In Genesim 
Exodum et Leviticum (vgl. ob. S. XLIV). In dem am Ende des IX. Jahr- 
hunderts geschriebenen Katalog 22, und zwar unter den Additamenta, 
die vielleicht erst im X. Jahrhundert hinzugefügt sind, erscheinen zwar 
die beiden zuletzt genannten Origenes-HSS, aber Periarchon fehlt, und 
an dessen Stelle, sogar zwischen den beiden Origenes-HSS, steht als 
Nr. 218: Expositio Pelagii sup omes eplas Pauli. Das ist auffällig. Am 
Ende des saec. IX oder Anfang des saec. X ist also der Codex, welcher 
Periarchon enthielt, nicht mehr in St. Gallen vorhanden gewesen. Sollte 
er vielleicht naeh Reichenau verliehen, dort zurückbehalten und durch 
einen andern Codex ersetzt worden sein? So viel kann man wenigstens 
vermuten, daf die alte St. Galler-HS damals nicht spurlos verschwunden, 
sondern gelesen und auch abgeschrieben worden ist. Der Codex Au- 
giensis stammt also vielleicht von dem St. Galler ab. Wäre diese Ver- 
mutung richtig, so würde weiter zu schließen sein, daß sich der 
St. Galler Codex ursprünglich in Monte Cassino befunden hat, und daß 
dort 8 etwa im VIII. Jahrhundert von ihm abgeschrieben worden ist. 
Vielleicht läßt sich diese Vermutung noch auf einem andern Wege 
wahrscheinlich machen. Doch vorher sind die gegenseitigen Beziehungen 
der die Gruppe y bildenden HSS klarzulegen. 


Die Gruppe 7. 


Wie in der Gruppe « die HSS B und C, so sind in der Gruppe 7 
die HSS G und M sehr nahe verwandt. Die Übereinstimmung in 
Lücken und Fehlern zwischen G und M* ist stellenweise so auffällig, 


1) Vgl. Weidmann, Geschichte der Bibl. von St. Gallen . . . 1841, S. 16. 

2) Ein Beispiel für diese engen Beziehungen zwischen Reichenau und St. 
Gallen ist von L. Traube in der Textgesch. d. Regula S. Benedicti (Abh. d. hist. 
Cl. d. Kgl. Bayr. Akad. d. Wiss. XXI, III. Abt.) S. 665 erwähnt. Vgl. auch Sa- 
muel Berger, Histoire de la Vulgate pendant les premiers siécles du moyen age, 
Paris 1893, p. 56: »Il n'est pas possible de séparer Reichenau de Saint-Gall. Les 
deux abbayes étaient unies par les liens les plus étroits« etc. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LII 


daß man zunächst geneigt ist, die eine HS als die Abschrift der andern 
anzusehen. Aber M, anscheinend jünger als G, kann unmöglich von G 
herstammen, wie folgende Stellen beweisen. Z. D. S. 130, 1 steht legem 
in M, fehlt in G; dasselbe gilt von ignis S. 145, 11, von et non dicit 
— mente S. 155, 5 f, von a mortuis S. 174, 4f, von facere ebenda Z. 19. 
Ferner liest M S. 140, 13 richtig ac talibus, G dagegen falsch actibus, 
umgekehrt S. 144, 1 M unrichtig dilectio nisi, G richtig dilectionis // 

und S. 107, 30 wieder G fehlerhaft: verbis uie sapientie! und M ganz 
deutlich und riehtig: verbi sui ae sapientiae. Wollte man aber an- 
nehmen, daß G das höhere Alter nur vortäusche und tatsächlich von 
M abgeschrieben sei, so würden folgende Stellen dagegen sprechen: 
S. 25, 1 inde G (mit αὐ de M*, 8.31, 13. ad vivendum G (mit «) ad 
vivent dum M* (adviverent dum Mieorr), S. 76, 11 unusquisque G (richtig) 
unusque M, S. 262, 5 priores G (mit «) prohises M* (prores M !corr), 
S. 330, 23 perplurima G (mit «) quamplurima M, S. 351, 26 summam) 
sumae G summam (wohl während des Schreibens aus summae corri- 
giert) MI. Wenn aber weder M von G, noch ἃ von M abgeleitet 
werden kann, so bleibt nur die Annahme einer gemeinsamen Quelle, 
die ich μ᾿ nenne, übrig. Hierfür zeugen auch folgende Stellen: S. 268, 30 
suggeruntur] suggerentur aus suggeruntur G! suggerentur Meorr, 5.302, 17 
cum] eum GM, S. 302, 31 eruditi sunt] eruditionibus GM, S. 335, 29 ba- 


biolone G babolone M* babilone Meorr (also u: babolone), S. 338, 14 
ut eueniat| ut eu GM (d.h. « hatte die Buchstaben eniat ausgelassen), 
S. 352, 16 intra] ita GM. 

Die Vorlage von GM (= u) hat, wie es scheint, nicht viele Correc- 
turen und Varianten und gar keine Randnoten enthalten. Denn sonst 
würden sich in GM Randnoten und etwas mehr Varianten von I. Hand 
finden. So aber enthält M nur eine bemerkenswerte Notiz von II. Hand 
zu B. ὅθ, $—15: Nota. Qualiter dividat operationem patris et filii ab 
operatione sps sci. Ebenso ist G von einer II. Hand, etwa im saec. XII 
in Corbie, mit folgenden Randbemerkungen versehen worden, die nicht 
nur einzelne Stellen erklüren, sondern auch den Verfasser des Werkes 
gegen Angriffe verteidigen sollen. 

8. 32,10 ff eminentia vel humilitas. aporesis paupertas interpreta- 
tur. unde apls aporiamur et non destituimur [II Kor. 4, S. et 
in epla senece ad paulum. ne eum aporia et dedecore ete. 

40,17 f ne in infinitum progressus fieret perveniemus ete. 
48,7 zu abusive] minus proprie. 
59,12 zu veniam] si auditur. 


1) Cod. Sign. macht hieraus: verbi sive sapientie. So entstehen Varianten. 


LIV 


Origenes 


60,6 zu (in)operatio] intima operatio. 

60, 19 f zu inoperatur] intime operatur. 

61, 19 zu proficit) nobis non sibi. 

78, 16—18 hine habes quod potius disserendo quam asserendo dicta 
haee sunt habenda [3]. 

84, 3f zu probato] Ὁ. e. d. cogita si tenor disputationis id per- 
suadere potest, necne et ita sane dicta percurres. 


$4, 6—12 ex hoc loco quidam imponunt origeni quod senserit de- 
mones fore saluandos. eui errori ipse plane contradicit in 
epla quadam sua, ut legitur supra in libello ruffini de 
adulteratione, capitlo: Quidam eorum [vgl. Lom. XXV 388]. 


$4, 16 zu opinor| non ait ut assero, vel ut diffinio. 

$9, 1 zu motus) igitur a simili nec motus maris vel fluminum 
sine anima est, quod falsum est, unde verisimile est hune 
tractatum origenis non esse. 

142,5 zu initio creaturae] Nota. scilicet creationis sue, quoniam 
assupta est. 


216, 22 zu Ita] Nota. argumentum pro confessione. 

216, 26 zu quae res] Nisi [?] ignorantia eorum quae sequuntur. 

221, 17 f zu substantialiter] in anima scilicet et corpore, quorum 
neutrum esse desinit. 

235, 17 motus ergo a do est, sed abusio motus a nobis. quod est 
notabile. 

242, 18 zu opinamur] ut sit opinio disserentis potius quam assertio 
credentis. 

262, 4 mihi) intellige secundum opinionem disserentis potius quam 

secundum fidem asserentis. 

aliquid] hoe autem non est explorate fidei, sed opinionis 

philosophiee. 


m 
συ 
τὼ 
ἘΞῚ 


3,9 disserta] non asserta, quod est notabile. 
73,4 credimus] exempla [?] stultorum, ut licentius arguat. 


- 


3, 12 ante nos] non ante hune mundum. 
76, 1ff et hoc nota philosophicum esse, non fide probatum. 


Die Vorlage von GM (= u) hat alle die Fehler, Verschreibungen 


www τῷ 
-1 


oder Lücken von teils größerem teils geringerem Umfang, die sich in 
GM gemeinsam vorfinden, schon enthalten. Man darf wohl annehmen, 
daß der Schreiber oder Corrector von u die Fehler seiner Vorlage (— 7) 
übernommen hat und in Ermangelung einer andern HS, etwa aus der 
Gruppe «, nicht in der Lage gewesen ist, sie verbessern zu können, 
Natürlich konnten ebensowenig die Correctoren von GM ohne Hilfe 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LV 


einer anderen HS diese Fehler beseitigen. Daher kommt es, daß der 
Text von u (und y) erheblich schlechter ist, als der von c. Immerhin 
ist der Text von & noch etwas besser, als der von Gruppe 6, als deren 
Vertreter ich die Codiees Ab und S, beide saec. XIII, ausgewählt habe. 
Diese beiden HSS sind zwar von einander unabhängig, da sowohl Ab 
als S Lücken enthalten, die in der andern HS fehlen (z. B. S. 29, 3 
autem, S. 42, 21 plenius, 8.43, 13f omnipotens — venturus est < Ab, 
S. 56, 19 et in sanctis, S. 60, 16 autem, S. 64, 4 eius << S), zeigen aber 
sehr enge Verwandtschaft in gleichen Fehlern und willkürlichen Correc- 
turen sowie darin, daß sie mit reminiscentur (S. 363, 11f) endigen, also 
unvollständig sind. Den gleichen Schluß bieten die oben unter den 
Nummern 15 und 16 (Laurent.), 17 (Mare), 18 (Bodl.), 20 und 21 (Urbi- 
nas) 22 (Vatic.) beschriebenen HSS; ferner gehören, wie oben gezeigt 
ist, zur Gruppe 6 noch die HSS 11 (Matr.), 12 (Colbert.), 13 (Navarr.), 
23 (Roman.. Daß der Text der Gruppe 6, der im wesentlichen seit 
Delarue unser Vulgattext ist, um eine ganze Stufe tiefer steht, als der- 
jenige der Gruppe 4, ergibt sich z. B. aus folgenden Stellen. $. 22,3 
alienum una sola] esse alienum et una sola 6, S. 25, 4 alicui] aliquibus 
6 (wegen alus Z. 5), S. 80, 9 pro suis unusquisque motibus varie acti « 
pro s.u. motibus varie actibus G (M fehlt) pro s. u. motibus et varie- 
tatibus o, S. 85, 7 schreibt 6 unrichtig sit statt fit und schiebt deshalb 


: : . DR IE E dte 
willkürlich ut vor inmutatio ein, S. 101, 29 apti iudicantur] apte iudi- 


cantur Ab ul’ apte apte iudeant" $, also hat die Vorlage von AbS 
(= 6) Varianten enthalten, S. 266, 13 schiebt 6 willkürlich videntur vor 
trahere ein, weil vorher nonne statt non corrigiert war; vgl. auch den 
Apparat zu 8.357, 29 und 362, 18. Im übrigen zeigt o größtenteils, 
im Gegensatz zu «, dieselben Lücken und Fehler wie μ, oder setzt sie 
voraus, sodaß o unzweifelhaft mit u sehr nah verwandt ist. Man könnte 
zunächst « als Vorlage von 6 annehmen. Indessen würden die Ab- 
weichungen der Gruppe 6 von « dann doch zu groß sein, als daß sie 
allein aus einer systematisch durchgeführten Correetur von o (die ja 
tatsächlich vorliegt) erklärt werden könnten. Entscheidend für die An- 
nahme einer gewissen Selbständigkeit von 6 gegenüber « sind nun eine 
Anzahl von Stellen, aus denen ich folgende auswühle. 5. 62, 5 utique 
«6 itaque u, S. 70, 10 sciamus «6 sciam u, S. 71, 10 tot et tantis «o 
tote tantis G M* (tantis Meorr), S. 77, 23 potest αὐ < u, S. 110, 17 di- 
centes «6 dicent αἱ dicent zu dicant corr. M !, S. 147, 12 Cuius «6 cum 
u, S. 154, 20 stultam «aS stultum Ab, wie die Vorlage von u (— y) ge- 
lesen hat, da G tum und M* stum (Meorr stolidum) haben, S. 157, 14 
dicitur «6, < u, S. 178, 22 emendationis «6 emendaueris GM* (emen- 


LVI | Origenes 


datis Meorr), S. 248, 2 initia. «6 inimicitia u, S. 271, 4 unum αὖ <u, 
8. 302, 31 eruditi sunt «c eruditionibus u. Danach kann σ᾽ unmöglich 
von u abgeleitet werden, sondern mul mit « zusammen eine gemein- 
same Quelle (— y) haben. Nur so ist es erklärlich, daß 6 (sonst ganz 
unabhängig von «) einige nahe Beziehungen zu « aufweist, die « nicht 
hat. Wenn aber 6 neben « direct von y herstammt, so ist es nicht 
nur möglich, sondern auch wahrscheinlich, daß in 6 gelegentlich etwas 
bewahrt worden ist, das sogar in a fehlt. Dies ist m. E. der Fall 
S. 101, 6f bei den Worten: vel ceteri ordines — officium, die der Zu- 
sammenhang als notwendig und echt erweist, und S. 219, 28 bei dem 
Satz: qui prius inerepabat, da dieser als Wiederaufnahme von Z. 22 
gefordert wird. 

So sind wir durch o wieder zu « zurückgeführt worden und können 
jetzt die Frage, in welchem Verhältnis « und y zu einander stehn, zu 
entscheiden suchen. Daß « und y aus derselben Quelle geflossen sind, 
wird durch eine Anzahl von gemeinsamen Fehlern, Lücken und Ver- 
schreibungen, die im 3. Abschnitt zusammengestellt werden sollen, vor 
allem aber dadurch erwiesen, daß S. 98, 7 das Rubrum: »De his, qui 
naturas esse spiritales diversas adfirmant« in den Text von Ay einge- 
drungen ist, und daß S. 263, 12 die Überschrift: »Utrum verum sit quod 
quidam dicunt, quasi binas animas esse per singulos« in « und y (in 
y als Text betrachtet) an falscher Stelle steht. Charakteristisch für die 
Sonderfehler von y sind z. B. folgende Stellen: 

8. 84,25 futuris spatiis ae saeculis « 
futuris spatii saeculis y (d. h. SAC vor SAE übersehn). 
212,24 intentione conceperat .« 
intentio nec ceperat w (intentione acceperat M corr) 
intentione permansuram cernebat c. Daraus ergibt sich, daß 
schon y wie u gelesen und durch mangelnde Worttrennung 
Fehler verursacht hat. Die gemeinsame Vorlage bot wohl: 
INTENTIONECCEPERAT; vgl. oben 8. LI. 
- 256,16 eum unam ἃ 
cummunam GM* 
communem Meer g, also in y war C statt E gesetzt. 
293,28 animis inicere ἃ 
animl sincere u 
admiscere sie S 
admiserere (zu admittere corr.) sie Ab. Auch hier hat fehlende 
Worttrennung in y die Corruptelen verschuldet. 
Lücken in y sind fast auf jeder Seite der Ausgabe bemerkt, sodaß 
ich hier keine Beispiele zu geben brauche. Aus dem Angeführten er- 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LVII 


hellt, daß der Text der Gruppe «, welcher aus den HSS ABC gewonnen 
werden kann, den durch Fehler und Lücken entstellten Text von 7 
(= GM, AbS) erheblich an Wert übertrifft. Der Unterschied ist tat- 
sächlich so groß, daß man annehmen möchte, « sei auch für y die Quelle 
gewesen. Diese Annahme scheint auch dadurch begründet, daß viele 
Seiten hindurch die Gruppe y nicht mehr, sondern oft weniger bietet 
als «. Aber schon die beiden oben angeführten Stellen, wo o, d. h. also 
7, Lücken von « ausfüllt, sprechen für Selbständigkeit von y neben «. 
Hierzu kommen noch folgende Stellen. S. 246, 29 potestates y richtig, 
putantes « falsch. S. 93, 191 wird Phil. 1, 23 von y so eitiert: Optarem 
enim resolvi vel redire, während in « resolvi vel fehlt. Diese Variante 
steht aber gleich darauf (Z. 21) sowohl in « als auch in 7, daraus folgt, 
daß vorher « eine Lücke hat, die y richtig ausfüllt. Doppelübersetzungen 
bietet Rufin in De princ. auch anderswo, z. B. verbum est vel ratio 
(= λόγος ἐστίν) 8. 100, 14f. Ferner haben nur A S. 130, 2 und β 8. 130,6 
ein Rubrum, eine Art von Überschrift, die in y fehlt. Wäre y aus « 
abgeschrieben, so ließe sich das Fehlen des Rubrums in y nicht erklären, 
da y sogar Notizen, die nicht zum Text gehören, aus der Stammhand- 
schrift übernommen hat. Andererseits fehlt S. 131, 22. 23 patrem nur 
in «, ebenso S. 140, 11 est, 179, 2 quidem, 180, 9 in peccata, 181, 3 sit, 
181, 24 a. Das Verhältnis zwischen « und 7 ist besonders klar da zu 
erkennen, wo das griechische Original erhalten ist. S. 202, 14 z. B. läßt 
α in dem Citat »Si populus meus usw.« das Wort meus aus, der griechische 
Text εἰ ὁ λαός μου beweist aber, daß y es richtig bietet. Ebenda Z. 18 
liest a: nolite resistere unrichtig, y: non resistere (μὴ ἀντιστῆναι 
richtig. Da nun im allgemeinen, abgesehn von den Fehlern, y mit « 
nicht nur in den Hauptsachen, sondern auch in Einzelheiten, wie unten 
S. LXIILff gezeigt werden soll, übereinstimmt, so darf man schließen, daß 
die Codices a und y eine gemeinsame Vorlage gehabt haben. Daß 
aber der Text in y nur an wenigen Stellen besser ist als in «, erklärt 
sich daraus, daß 8 eine sorgfältige Abschrift von « war, die von B 
ebenso sorgfältig wiedergegeben worden ist, sodaß wir mit Hinzunahme 
von A und C in der Tat den Text von « ziemlich rein wieder her- 
stellen können; hierzu kommt, daß aller Wahrscheinlichkeit nach auch 
Codex « von seiner Vorlage genau abgeschrieben oder mit ihr hinterher 
sorgfältig verglichen, und daß hier die dringende Mahnung Rufins 8.6,6 ff 
getreulich beachtet worden ist. Dagegen scheinen & und 6, aber auch 
7, mit viel geringerer Sorgfalt geschrieben oder corrigiert zu sein. Für 
die Selbständigkeit der Gruppe 7 neben der Gruppe « sprechen aber 
noch folgende Erwägungen. Die beiden ältesten Vertreter der Gruppe 


y, die Codices G und M, enthalten vor den 4 Büchern Periarchon das 
Origenes V. E 


LVIII ! Origenes 


erste von Rufin übersetzte Buch der Apologie des Pamphilus mit dessen 
Anhang (Rufin, De adulteratione) und außerdem vor diesen beiden Stücken 
gleichsam als Einleitung den Abschnitt über Pamphilus aus Hieronymus, 
De viris illustribus; M allein schickt diesem Stück auch noch den Brief 
des Hieronymus an Riparius gegen Vigilantius voraus. Vermutlich ist 
diese Verbindung der einzelnen Schriften im Interesse des Origenes er- 
folgt und stellt eine durch die genannten Stücke vermehrte und gleich- 
sam geschützte Ausgabe von Periarchon dar, wie sie aus den Kreisen 
Rufins selbst hervorgegangen sein kann und tatsächlich auch in dem 
Codex Lucullanus, dem gemeinsamen Stammvater der Gruppen a und 7, 
vorgelegen zu haben scheint; vgl. unten Abschnitt 3, S. LXIIf. In der 
Gruppe « finden wir zunächst nur die 4 Bücher Periarchon, in C nicht 
einmal vollständig. Aber der älteste Vertreter dieser Gruppe, Codex 
A, bietet am Schluß noch einzelne willkürlich aneinander gereihte Frag- 
mente aus der Apologie des Pamphilus B. I und aus Rufin, De adulteratione. 
Erwägt man nun, daß die Vorlage von A am Anfang beschädigt ge- 
wesen ist (s. ob. S. XXVI. LI), so wird man denselben Inhalt wie in « ur- 
sprünglich auch in « voraussetzen und annehmen müssen, daß der Codex « 
am Anfang eine Anzahl von Blättern verloren hatte und nur noch Trümmer 
der Pamphilus-Apologie enthielt, die der Schreiber von A wenigstens 
als Anhang zu Periarchon übernehmen wollte. Wahrscheinlich hat aber 
schon f (etwa saec. VIII) denselben Zustand der gemeinsamen Vorlage « 
vorgefunden und deshalb nur Periarchon abgeschrieben. Die Beschädigung 
des Codex « mag also recht weit zurückliegen, sodaß auch deshalb 
eine Ableitung des Codex y von « untunlich sein dürfte. Endlich fehlen 
in der Gruppe « auch ein paar nicht zum Text gehörige Notizen, die 
in der gemeinsamen Vorlage von «y gestanden haben und in y bewahrt 
geblieben sind; wahrscheinlich hat sie schon Codex « nicht enthalten; 
vgl. den folgenden Abschnitt. Daher mulite zwar einerseits der a-Text 
bei dieser neuen Ausgabe die Grundlage bilden, während der y-Text 
mehr zur Controlle und Bestätigung der einzelnen Lesarten von « heran- 
zuziehen war, als daß ihm eine selbständige Geltung hätte beigemessen 
werden können; andererseits mußten aber, außer einzelnen Sonderles- 
arten von β und «, auch die Varianten der selbständigen Gruppe y im 
Apparat mit angegeben werden. Denn nur hierdurch ließ sich ein Bild 
der gesamten Textüberlieferung gewinnen. 


3. Der Codex Lucullanus. 


Wir haben oben S. L—LII wahrscheinlich zu machen gesucht, 
daß die Quelle von BC eine Casinenser HS saec. VIII (= 8), und die 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LIX 


Vorlage von 8 und A eine alte HS der St. Galler Bibliothek gewesen 
sei, die sich ebenfalls früher in Monte Cassino befunden habe. Daß dort 
schon sehr früh zahlreiche HSS teils geschrieben, teils von anderswoher 
gesammelt worden sind, ist bekannt. Der Einbruch der Langobarden 
581 veranlalite freilich die Mönche zur Flucht nach Rom; erst nach 
137 Jahren, im saec. VIII, kehrten sie mit der Bibliothek nach Monte 
Cassino zurück!. Nun liegen noch klare Zeugnisse dafür vor, daß die 
zur Gruppe y gehörigen HSS 1m letzter Linie auf eine HS des VI. (oder 
V.) Jahrhunderts zurückgehn, die sich ursprünglich in der Nähe von 
Monte Cassino befunden hatte und vermutlich später ebendahin gebracht 
worden ist. Zwischen dem Ende des Ill. und dem Anfang des IV. Buches 
von Periarehon stehen nämlich in GM und S, und am Ende des IV. Buches 
in Ab folgende fast ganz, bis auf ein paar Kleinigkeiten, übereinstim- 
mende Zeilen: 

In nomine dni dies ordinationis nostrae id est martini prbi et 
gaudiosi diaconi hie est tertio idus martias tertio post eonsulatum 
basıli ve indictione septima. 

Item in di nomine dies ordinationis meae id est gaudiosi prbi 
indictione quarta decima quarto deeimo kl ian anno primo domni 
iustini imp eodem consule reg dno n ihu xpo in saecula saeculorum. 


Die Anordnung und der Wortlaut zeigen, daß wir diese Zeilen als zwei 
von einander zeitlich verschiedene Notizen betrachten müssen, die nur 
des gleichen Inhalts wegen nach einander an derselben hierzu geeigneten 
Stelle einer alten HS eingetragen worden sind. Sie berichten uns, dab 
die Ordination des Presbyters Martinus und des Diakonen Gaudiosus 
am 13. Mürz des 3. Jahres nach dem Consulat des Fl. Basilius (a. d. 541) 
in der 7. Indietion, also 544, und die Ordination des Presbyters Gau- 
diosus am 19. December des 1. Jahres des Kaisers Justin Il. in der 
14. Indietion, also 565, stattgefunden hat? Die Namen Martinus und 
Gaudiosus tun hier nichts zur Sache; ob der Presbyter Gaudiosus der- 
selbe ist, der 599 als VII. Bischof von Gubbio (Eugubium) erwähnt 
wird, ist für unsern Zweck gleichgiltig. Wichtig sind die Notizen, 
die uns ein glücklicher Zufall in 4 HSS erhalten hat, nicht nur des- 
halb, weil sie die enge Zusammengehörigkeit dieser HSS erweisen, 
sondern auch deshalb, weil sie uns den Stammvater dieser HSS, aus 


1) Vgl. Bibl. Casinens. tom. I Proleg. p. V u. Ludwig Traube, Textgesch. d. 
Regula S. Benedicti (Abh. d. hist. Cl. d. Kgl. Bair. Ak. d. Wiss. XXI, III. Abt., München 
1898) S. 627. 696f. 

2) Vgl. Clinton, Fasti Rom. I p. 774. 776. 

3) Vgl. Gams, Series episcoporum p. 699. 

E* 


LX Origenes 


dem sie zugleich mit dem Text übernommen worden sind, etwas ge- 
nauer kennen lehren. Diese Urhandschrift ist also schon 1. J. 544, in 
welchem die erste Notiz geschrieben ist, vorhanden gewesen und noch 
i. J. 565, in welches die zweite Notiz gehört, an demselben Ort ver- 
blieben. Wenn nun diese nicht zum Text gehörigen Notizen, die von 
Martinus und Gaudiosus an einer leeren Stelle zwischen dem III. und 
IV. Bueh zur Erinnerung niedergeschrieben worden waren, nicht nur in 
a sondern auch in 6 erhalten geblieben sind, während später die II. Hand 
in M die Zeilen als unnötig oder störend durchgestrichen hat, sodaß sie 
sich in Abschriften von M nicht mehr vorfinden, da darf man wohl 
eben aus der Erhaltung der Notizen in μ und o schließen, daß zwischen 
jenem alten Codex saec. Vl (oder V) und den Codices u und 6 (etwa 
saec. VIII und X) nur sehr wenige Zwischenglieder, ja vielleicht nur 
das eine, Codex y, anzunehmen sind. Wo hat sich aber der alte Stamm- 
Codex befunden? Hierauf geben uns folgende Eintragungen, die eben- 
falls glücklicherweise erhalten geblieben sind, Antwort. Nur in M, 
und auch hier von I. Hand, wie es scheint, durchgestrichen!, steht 
zwischen Rufins Schrift De adulteratione und dem Anfang der ersten 
Vorrede Rufins zu Periarchon folgende Notiz: 

Donatus diaeonus in aedibus beati apostoli petri do volente pro- 
prium codice vicees pe basili ve Indicione decima infirmus et debilis 
legi legi legi. 

Das ist das 20. Jahr nach dem Consulat des Fl. Basilius in der 10. In- 
diction, also 562. Damals hat Donatus in einem dem heil. Petrus ge- 
weihten Kloster denselben alten Codex in Händen gehabt, gelesen und 
verbessert. Hiermit ist zu vergleichen das in Halbunciale geschriebene 
Autograph? desselben Donatus im Codex Casinensis Nr. 150, Teil II, 
saec. VI, fol. 2487 vom Jahr 569 (568): 

+ donatus gratia di pbr proprium codicem iustino augusto tertio 
post consolatum eius in aedibus beati petri in castello lucullano in- 
firmus legi legi legi ———-4— 


Da haben wir endlich die genaue Ortsangabe: das Peterskloster, dem 
die Presbyter Martinus und Gaudiosus und der Diakon Donatus (iJ. 
569 ebenfalls Presbyter) angehörten, befand sich im Castell Lucullanum. 
Ich nenne deshalb den alten Codex von Periarchon, den dort der Diakon 


1) Vermutlich hat also der Schreiber von G wie der von o diese Notiz nach 
eigenem Urteil weggelassen. 

2) Vgl. Reifferscheid, Bibl. patr. lat. Ital. II, Monte Cassino, p. 416—421 und 
Bibl. Casin. III p. 317b u. 334 Cod. CL. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXI 


Donatus i. J. 562 gelesen und wohl auch corrigiert hat!, Codex Lucul- 
lanus (L). Die Lage jenes Castells läßt sich nicht genau bestimmen. 
Sicher ist soviel, daß es in der Umgebung von Neapel gesucht werden 
muß. Dahin ist der letzte weströmische Kaiser verbannt, dahin der 
Leib des heil. Severinus überführt, und dort für die Schüler Severins 
von Barbaria ein Kloster eingerichtet worden (492—496, als Gelasius I. 
Bischof von Rom war?). In diesem Kloster hat sich der Codex Lu- 
eullanus schon 1. J. 544 (s. oben S. LX) oder noch früher, vielleicht be- 
reits am Ende des saec. V, befunden. Infolge der Zerstörung des Ca- 
stellum Lucullanum um 900 überführte man die Gebeine des heil. 
Severinus am 13. Sept. 902 nach Neapel. Vermutlich ist der Codex 
Lucullanus schon eine geraume Zeit vorher, vielleicht schon am Ende 

des saec. VI, nach Monte Cassino gekommen ὃ, um dort copiert zu werden, 
und so sind dann die beiden von dem gleichen Stamm ausgehenden 
Äste der hs. Überlieferung von Periarchon, « und y, entstanden. Während 
E jene drei für uns so wichtigen UE mit übernommen hat, 
sind sie in der Copie « weggeblieben; der Grund läßt sich nieht an- 
— geben. Wenn nun der Codex Lucullanus wirklich schon dem Ende des 
saec. V angehört, so darf man vielleicht noch folgende Vermutung über 
seinen früheren Besitzer hinzufügen. Der erste Abt des Petersklosters im 
- Castellum Lueullanum war Eugip(p)ius (+ vor 543/4), ein gelehrter 
Mann, der in ausgedehntem Briefwechsel mit anderen Gelehrten stand, 
. in den heiligen Schriften belesen war? und eine schöne Bibliothek 5 und 
- Behreibsklaven besaß. Bekannt ist sein Florilegium aus Augustins Werken, 
- das 492—511 entstanden ist, und seine Vita S. Severini. Seine Biblio- 
- thek wird ausdrücklich in einer, den Eintragungen des Diakonen Dona- 
tus ähnlichen und zeitlich ihnen nahe stehenden Notiz vom Jahre 55$ 


DA eom wr 


Umm er 


1) Im Codex Casin. 150 saec. VI finden sich Correcturen von der Hand des 
d: Donatus. Vgl. auch die ähnliche Notiz in dem bekannten Codex Fuldensis p. 398, 
τᾷ 27—29 am Schluß der Apostelgeschichte: + vietor famulus xpi et eius gratia episc 
goonse legi VI non. mai. d. ind. nona quinq. p € basili ve cs (— 2. Mai 546) bei 
E. Ranke, Marburgi & Lipsiae 1868 Proleg. p. VIII. 
ἢ 2) Vgl. Mon. Germ. hist., Scriptor. rer. Langobard. et Ital. s. VI—IX p. Ufo 
409,5; W. Wattenbach, Jicueands Geschichtsquellen im MA 1877 I S. 42 
Büdinger, SB der Wiener Akad., phil. hist. Cl. XCI, 1878, S. SOLf. 
3) Leider kann man aus dem ältesten Katalog von Monte Cassino, den 
1 L. Traube aus einem Codex Cavensis saec. VIII in seiner Textgesch. d. Regula S 
— Benedicti (Abh. d. hist. Cl. d. Kgl.Bair. Ak. d. Wiss. XXI, III. Abt. S. 711) abge- 
druckt hat, gar nichts Sicheres entnehmen. 
E 4) Vgl. Cassiodor!|, De instit, divin. litt. c. XXIII (Migne SL 70, 1137); Isi- 
dor. Hisp., De vir. ill. c. XXVI (Migne SL 83, 1097). 
τῷ 5) Vgl. L. Traube, Vorlesungen und Abhandlungen I 108. 


] 
mde 


LXlI Origenes 


erwähnt, deren Abschrift in dem Evangeliencodex Epternacensis (Paris, 
Bibl. nationale 9389) saee. VIII (IX) erhalten ist. Sie lautet: 
proemendavi ut potui secundum codicem de bibliotheea eugipi 
praespiteri quem ferunt fuisse sci hieronimi indictione . VI. p. con. bas- 
5111 ve anno septimo decimo !. 

Echternaeh war von Wilibrord (y 739) begründet worden. Dahin 
kam also aus Italien die Abschrift einer Bibelhandschrift, welche der 
Bibliothek des Eugip(p)ius zugehörte und früher im Besitz des Hiero- 
nymus gewesen sein sollte. In ähnlicher Weise mögen wohl auch 
andere Klosterbibliotheken, besonders die von St. Gallen, ausgestattet 
worden sein. Ich vermute also, daß der Codex Lucullanus ursprünglich 
in der Bibliothek des Abtes Eugip(p)us gewesen und von da aus in 
den Besitz des Diakonen Donatus gekommen ist. Jener Codex scheint 
dem Originale Rufins zeitlich recht nahe gestanden zu haben. Aber 
auf welchem Wege kann eine Abschrift desselben nach Lucullanum in 
die Bibliothek des Eugip(p)ius gelangt sein? Im IV. und V. Jahrhundert 
herrschte ein reger literarischer Verkehr unter der gelehrten Geistlich- 
keit Italiens. Auch zwischen Rufin und Paulinus von Nola haben 
enge Beziehungen bestanden, wie der dem II. Buch der Schrift De 
benedietionibus Patriarcharum vorausgehende Brief des Rufinus an 
Paulinus von Nola zeigt. Ferner scheint dieser gelehrte Bischof Interesse 
für Origenes’ Periarchon gehabt zu haben, da ihn Hieronymus, Ep. 
LXXXV (CLIII) auf die 4 Bücher Periarchon hinweist, >quos nuper 
Pammachio nostro iubente interpretatus sum« Darf man da vielleicht 
vermuten, daß Rufin dem Bischof Paulinus von Nola eine Abschrift 
seiner Übersetzung von Origenes! Periarchon verbunden mit seiner 
Übersetzung des I. Buches der Apologie des Pamphilus nebst Anhang 
zugeschickt hat, und daß der Codex Lucullanus von diesem Exemplar 
abstammt? Soviel wenigstens darf man mit großer Wahrscheinlichkeit 
behaupten, daß schon der Codex Lucullanus dieselben Schriften und in 
derselben Aufeinanderfolge wie u (und y) geboten hat. Denn die oben 
9. LX abgedruckte Correeturnotiz des Donatus steht in M, stand also 
in u (y) zwischen dem Ende von Rufin, De adulteratione und dem 
Anfang der ersten Vorrede Rufins zu Periarchon. Da nun solche Be- 
merkungen ihren natürlichen Platz nicht am Anfang, sondern am Schluß 
oder höchstens innerhalb der corrigierten Schrift haben, und da der- 
selbe Donatus eine ganz ähnliche Bemerkung im Codex Casin. 150 - 
innerhalb des betreffenden Werkes eingefügt hat (s. oben S. LX), so 


1) Vgl. Histoire de la Vulgate pendant les premiers siécles du moyen age 
par Samuel Berger, Paris 1893, p. 52f [und J. M. Heer, Evangelium Gatianum, 
Freiburg i. B. 1910 p. XLIIL ff; p. XLIV ein Faesimile der Subseriptio. Wey]. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXIII 


läßt die Stellung jener Correcturnotiz in M (u—7) nur den Schluß zu, 
dal! schon der Codex Lucullanus die Apologie des Pamphilus B. I und 
die Schrift De adulteratione vor den 4 Büchern Periarchon enthielt. 
Diese Anordnung der genannten Schriften weist aber sehr wahrschein- 
lich auf eine von Rufin oder von Freunden Rufins veranstaltete Aus- 
gabe hin. 

Doch kehren wir aus dem Gebiete der Combinationen wieder zu 
den Tatsachen zurück. Den Codex Lueullanus, den gemeinsamen Stamm- 
vater der Handschriftengruppen « und y, können wir aus deren Über- 
einstimmung bis zu einem gewissen Grade wieder herstellen und zur 
Grundlage des Textes machen. Wir können auch nachweisen, wo er 
fehlerhaft war und welche Schreibung er bei dem und jenem Wort 
anzuwenden pflegte. Allerdings ist in solchen Feststellungen eine ge- 
wisse Vorsicht nötig, da wir die Möglichkeit nicht ausschliessen dürfen, 
daß derartige Fehler und orthographische Eigentümlichkeiten erst von 
« und y herrühren. 

Mit ziemlicher Sicherheit lassen sich folgende Fehler von L fest- 
stellen. 

S. 12, 9 c» esse rationabilem «7 Pa Jan 

25,27 arbitrentur «y 

30, 6 deseripta ac praefigurata a7 

35, 7 voluntatis Pa(o)Jan und c6 (Correctur) voluntas « u Pa(u) 

39,17 Quinque] quique Ay 

43, 3 antiquior] antiquius «y 

48, 8 quae] qui a7 

44,15 pure nec sincere «ay 

44,18 quae] qui «y 

93, Tf essent intellegenda] esset intellegendum «y 

94, 12 in unitatem a7 

62,11 ex] et «y 

72, 9f illud ipsum obluctans ac resistens] illum ipsum obluctantem 

(conluctantem A) ae resistentem «7 

81,12 alius?] vel ay 

82,25 existant| existunt ay (da Z. 22 non solum < «G) 

88,11 Lücke ay 

90, 8 spectat] exspectat A*By 

92, 7 inquirendum est] -dus est «y 

94,25 Lücke «y 

98, 8 Lücke «7 

99, 22—25 et rursum — bonum est — a7, Lücke aus Pa zu ergänzen 

101, 15 potestates] potestas «7 


LXIV . . Origenes 


8. 108, 8 movere) moverent αὐ 
110,15 arguant] arguunt «y (auch sonst mehrmals Indie. statt des 
Conj. gesetzt, vgl. z. B. S. 205, 19) 
119, 7, exu; «y 
119, 9 educet] educat By 
120,19 Lücke «y 
120,20 pervenient| perveniunt «y 
121,15 Lücke «y 
122,15 Lücke «y 
126, 4 hi qui fehlerhaft «y 
127,22 Lücke «y 
143, 1 Lücke «y Jan 
144, 5 Lücke «y (nicht Jan) 
149,13 Lücke «y 
156, 6 perfectioris] perfectiore «y 
157,16 inde] id est (— id e) «y (vgl. App. zu 5. 197, 15) 
163,13 quos] quo eos «y 
170,16 condicio, neque] conditione quae Au (also war in L die 
Worttrennung nicht durchgeführt) 
170,16 vel] et «y 
170,24:27 respondet] -dit «y 
172, 1 quibus| quae a7 
177,13 qua] quam ay Pa 
179, 8 quae] quaeque ABy 
181,12 ponetur] ponitur «y 
187,22 Lücke «y 
189,25 Lücke «y 
190, 15 digredietur| digreditur «y 
195,15 Lücke ey 
198,33 animum| animos «y 
199,21 Lücke ay 
200,29 ita] et ay 
202,16 Lücke αν 
202,17 Lücke «y 
206,15 Lücke «y 
212,17 constringit| stringit. «y 
218,25 Lücke ay 
228,19 Lücke «y 
243,29 nec] vel ay 
247,27 Lücke «y 
252, 4 Lücke «7 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXV 


S. 253,6.7 Lücke ay 

258,12 Lücke «y 

260,28 cum movetur] commovetur BC*y (also war com statt cum 

in L geschrieben) 

267,23 Lücke a7 

268,28 ubi| nisi «y (unrichtig) 

280,15 possibilitate — data] possibilitatem — datam «y 

306,23f et — ehgere| ut— ehgere u ut— et eligere AM!corr ut — 

eligeret Bo 

3185,20 adumbrabimus] adumbravimus «y 

318,23 Lücke «y (durch den griech. Text bestätigt) 

330,23 Lücke «y (ein Citat fehlt, vgl. Philokal.) 

335,30 prophetatas] prophetata A Bo propheta u 

342,12 scuta] s////euta BM secuta GAb* 

345,16 qua] quam «7 mit Pa (Mo) 

346,13 Lücke «y (durch Pa ergänzt) 

350,10 erat] fuerit a7 

358, 4 Lücke cy. 

Hierzu kommen noch solche Fehler, die Ay (oder βγ) bieten, während 
B (oder A) sie verbessert hat. Ferner ist wohl schon in L propriae mit 
proprie, his mit is, hii mit i| u. à. ebenso wie in den jüngeren HSS 
verwechselt, und praeces, praetium, aedem (statt Eden), inquid, diliciis, 
recipisse, eligerunt, liniamenta, nequetiae, virtutium, diversitatium, ad- 
dextris, informam (st. informem), armoniam, cerub, cherubin, seraphin, 
garzin, satanan, facellationibus (S. 180,1) u. à. geschrieben gewesen, 
vgl. unten Abschnitt 4. Nach Stellen wie S. 15, 6. 21. 274, 1ff zu ur- 
teilen, scheinen die griechischen Worte schon in L lateinisch transeri- 
biert gewesen zu sein. Endlich hat es schon in L Rubra oder Über- 
schriften gegeben, die vermutlich in dessen Vorlage am Rand beigefügt 
waren. Wenigstens würde es sich bei dieser Annahme am leichtesten 
erklären lassen, daß an zwei Stellen (S. 98, 7 und S. 263, 12) eine Über- 
schrift mitten in den Text hineingeraten ist; vgl. oben S. LVVI. 

Der Codex L hat also schon einen teilweise fehlerhaften Text ent- 
halten, obwohl er doch dem Original zeitlieh sehr nahe steht. Weder 
der Diakon Donatus noch ein anderer Correetor hat die Fehler von L 
beseitigt, vermutlich weil er kein zweites Exemplar zur Vergleichung 
in Händen hatte. Unsere Aufgabe war es, die Fehler von L wenigstens 
anzumerken oder, wo es mit Hilfe von Citaten möglich war, zu be- 
seitigen. Im allgemeinen aber, das darf man wohl behaupten, läßt sich 
der Text der oben erwähnten, von Rufin selbst oder seinen Freunden 
_ veranstalteten Recension von Periarchon wieder herstellen. Wo An- 


LXVI Origenes 


stöße vorliegen, muß man sich stets fragen, wem sie zur Last fallen, 
ob dem Codex L oder nicht vielmehr dem Übersetzer Rufin selbst. 


Handschriften 
von Origenes' De principiis. 
p cC 
nach 220 . Περὶ ἀρχῶν 
998 Übersetzung Rufins 
s. V/VI 


L 
SUIT MT e. Qu. 
VIII "A 
| / 
6 


XIX T \ 


σ 
„ X 7 \ A M 
d € 
ze mL 
ii | 
Ab S 


» XII 


4. Orthographiea. 


Codex A. 


1. Vocale. 

a einfach: isac (öfters) 

ae und e: adseverare aedem aeduceretur aequidem aetatae aetıam aeuae 
animalae appaellantur braevissimae caeperit chaldeam corporaee craeatura demonia 
divine egipti egypto (öfters) enigmate equissima etas extreme faecit a fatiae foedae 
grecarum grecae (Adv.) hebrei inestimabilem inherens integrae (Adv.) interprae- 
tando intuende iudea littaere maeae mataeriae meliorae meroris michahael mi- 
cheas occurraere operaetur paeritiae pene plaene praetiosis prebere precipuus pre- 
cursores predicabant preparata presenti prestantiora preter pphactis propriae (Ady.) 
quaeat quaendam quamq. (st. quam quae, ófters) querunt questio salomonae se- 
culis (öfters) sepae (st. saepe) sivae subsistaentia tante tutaelae variaetas 

e caudata: absque atque neque (überhaupt sehr oft bei angehüngtem que) 
cere ecclesie incorporeae inveniet meruerint patre pietatis precipue prophetam 
(a. ä,) se veteribus 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXVI 


ae, oe und e: amoetysto caeperit coetos faetoris (öfters) foenicis incoeptum 
paenale poene 

a und o: salamon (öfters) 

au, oe und u: obaudientes; defrudati 

e und i: deversis devulsio elimentum energuminos fici (st. feci) indegeat 
intelligibili (sonst -elle-) liniamenta linéamentis (corr. von II. H.) malivolis origine 
paracletum (e zu i corr. von I. H., so öfters) recipisse vértute (von I. H. corr.) 
vexisse (st. vixisse, so von II. H. corr.) 

e und oe: coepit (st. cepit) 

i1 einfach und doppelt: dis tyri (öfters); eii (= ei) fuiit hii (= hi, öfters) 

i und y: aegiptum (egiptia u. à.) berillo crisolito chrisoprasso hystoriae 
(öfters) iacincto misteria (öfters, aber auch mysteria) onicae onichino paradyso 
(öfters) paralypomenon phylosophos presbiteris radyce scitharum 

o und u: apostulorum epistula (öfters) fabülosum fulgor (fulgori) luxoria 
purus (st. poris) tribülos utpote (utpute oder utpote öfters) virolentos 

v und u: diluii (v fehlt) euuangelio (öfters) plua — pluae (st. pluvia — pluviae) 

u zugesetzt oder fehlend: perurguet urgueri; qum restinguntur 


2. Consonanten. 


b und p: babtisma (babtismum) describsimus dilabsi labsu nubtialibus (öfters) 
obtamus pbriam puplicanis puplice scribtum (öfters) scribtura (öfters) supiecta 
suptile turbibus turbitudinem 

b und v: aceruioris (doch von I.H. corr.) diserepauit (von 11. H. corr.) ob- 
seruabimus (= Perf.) 

b einfach: sabati (öfters) 

eundch (ech): arcangelo (öfters) arcàngelico (I. H.) archanis (dagegen arcána 
arcanorum von I. H. corr.) cerub chalchedonio chorinthiis chorintho choruscent 
enoc hiezehihele machari nabucchodonosor nichil ocheanus Periarcon scola 

e doppelt: coccleis 

c und d: quiequid und quidquid abwechselnd, letzteres später häufiger 

c und g: crassetur docmata gresorum (I. H.) 

c und qu: consecuntur eloquutos loquutus (u. à. öfters) persequutus prose- 
quuta quà (st. con- und umgekehrt) qualisquumque quum (später sehr oft, ge- 
legentlich zu cu corr.) quur (öfters) 

c und t£: addutitur adiaceneia apercius audatiae benefitium capatia cicius 
erutiantur delitiarum diffitile discuciat dititur (st. dicitur) duriciam effitiunt (u. à. 
öfters) explecionem faties (öfters) fätilius (Il. H. corr.) fatio (u. à. öfters) felitior 
felititas fornatibus graeia greti (st. graeci) indissatiabilis inditium introdutit iuditium 
iusticia (öfters) laeticiae maceriae malicia martioni mendatia miratulis moethatus 
(st. moechatus) mordatioris nastitur obitiunt ociosus offitium pacientia (öfters) 
partitipare partius perfeceionis pernitiem pertipientes pocius pollititationibus 
praeiuditio printipalia printipatu printipes printipio pronunciandum prospiti pro- 
vintiae purifitatorum racionem raditibus respitiens scifitationis senciendum sim- 
plitiorum sotiat spetialia speties (u. ä. öfters) subplitiis supplitium substancialiter 
suffitiam (u. à.) suffitientia suspitiones tercius 

d und t: adque aliut aput (öfters) capud dauit dum (st. tum) illut inquid 
(öfters) iudaeis. dum (st. ludae istum) iudicanti (st. -di) otio (st. odio) relinquind 
(st. -quit) set stadio velud (öfters, einmal aus velut corr.) 


LXVIII . Origenes 


d doppelt: quiddam (st. quidam) sedducant 

f und ph: effesiorum (effesiis efesios) fantasia (u. à.) filosophorum pamfilus 
sferam (sonst: sphera und spera) 

f einfach: diferentias difert 

g statt i: agebat (st. aiebat) 

h zugesetzt oder fehlend: abitator habralim (II. H. corr.) habundantiam 
habundantius in ac (st. in hac) adüe (I. H. corr.) et Be (I.H. corr. harena armo- 
niam athomos cartis corum coturno ésaia (I. H. corr.) exibendum gabrihelo hii 
his (u.ä. öfters) hisrl istoriis nihilhominus (öfters) omiliticos onorem ospites ospi- 
tium superhabundantes thomis umidam (Imidum) umor hutero 

l und 11: epullsis intelegunt invallida medellam (corr. I. H.) metalum nilhil 
querellarum stolliditatem tolleranda vellint 

1 fehlt: saua (st. salva) saluator (corr. I. H.) 

m und n: ascemsionem comsummatio (u. à. öfters, wechselnd mit comsump- 
matio) comsumment comtamininate (so) eonplemdam inbrium inmortale inpedit 
inpenitens inpetrato menbrorum (u. ä. öfters) tamem tanquam (so selten) unquam 
veruntamen 

m zugesetzt oder einfach: commedet semptem; gramaticus 

n zugesetzt oder fehlend: connici constrinetio obtunsior (öfters) propin- 


n 
quintas relanxandas singnis; cofisi (I. H. corr.) 

p zugesetzt oder fehlend: absorta assumtum (I. H. eorr.) calumpnias 
comsumpmatio condempnare (öfters) condempnationis contempnis (u. à. öfters) 
conteninunt (I. H. corr) dampna dampnationem damnemur proter in salmis scri- 
turis (Ofters) 

p und pp: oportunam (öfters) oppinantur repperiet (repperiendus) saphyro 
suplicia 

p und ph: sulpureique (II. H. eorr.) sulpuris 

r doppelt und einfach: corrinthios; feri (st. ferri) ferri (st. feri) 

s nach x fehlend oder zugesetzt: expectatio exsuere exsuviae extinguetur 
exultabant 

s und c: cytas (= Scythas) 

s und z: zmaragdo zmyrnensium 

s doppelt und einfach: desscriptio elissabeth fantassia; colosenses habuise 
pervenise posidebunt posunt 

t und th: amoetysto chrysolito deutheronomium 

t einfach: literam (literis u. à. öfters) 

Assimilation: ad dextris (öfters) amministratus ammirabuntur ammiran- 
dam ammiratio (öfters) alhmittens ammittit ammixtionis ammonere (öfters) an- 
nuebam annuntiatur aSceribere asscribitur (u. à.) assumsit (u. à. öfters) astruere 
quemammodum (öfters) succepit 

Assimilation vermieden: adfligens (adfligit) adtentius adtulisse adserunt 
conmissam obprimantur subcumbere subplantat (u. à. öfters) subplieiorum. 


Codex G. 
1. Vocale. 
ae und e: aecclesiastica aescam caelans (caelata) cetere demonibus deprae- 
cator enigmate expraesserat fenum greco (grecarum) hebreos hec heresis innumere 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXIX 


inpenitens interpraetantur iudeo longeuus materie merebunt meroris nequae 
(= neque) nominae paenitus penitet praeces praeciosis (praetiosos öfters) prestan- 
tior propriae (Adv.) querere questio rectae (Adv.) seculum tedium tristae 

e caudata: sehr häufig, z. B. ceperit enigmate equa hec nominate precipue 
preee queritis scientie secula sepe 

ae, oe und e: foetorem 

e und i: benificia diliciis (dilitiis) malivolis 

e und u: medullam 

iund y: hierusolymis hystoriam pamphylus phylosophari phylosophi pres- 
biteri scitas sydone 

o und u: eompus diabulo fortuitu (öfters) gomurra (öfters) hierusolimis 
(zweimal, sonst: hieros.) 

u und y: amathusto berullio 

u fehlt: antiqum 

y statt e: paraclytum (öfters) 

y fehlt: mosi (u. à. öfters) 


2. Consonanten. 

b und p: obtarem optinet (u. à. öfters) 

b und v: aceruissimas 

e und ch (ech): archa archanorum (u. à. ófters) cerubin chorinthiis enoc 
iachinto machari scema scola (öfters) 

c zugesetzt oder fehlend: unexit; maledito 

c und d: quiequid (meist quidquid) 

c und g: trigesimo vigesimum (öfters) 

e und qu: co (— quo) consecuntur relicum siequeut (— sicut) ventrilocum 

c und t: audatie benefitia capatia (öfters) efficatia inicio (= initio) iuditio 
martioni mendatia mordatioris ociosus offitii paciamur partius praeiuditio precium 
sacietas (öfters) siciunt supplitia 

d und t: atquiescere illut (öfters) inquid velud (I. H. corr.) 

f und ph: fantasiam faraone (u. 8.) fenieis filosophis 

h zugesetzt oder fehlend: arena (und harena) armoniam athomos bahal 
habraham (öfters) habundantia haebrietates helisabeth hephesios hiesu (öfters) 
hisrahelitae his (— is öfters) is his) nihilhominus (öfters) omeliticos speram 
(u. ἃ. öfters) thomis toni Ymana (I. H. corr.) umor 

1 und ll: ilieo metälum (1. H. corr.); apollogetico 

m und n: aedem amima; eandeng. inmemor inpeditus inperitus 

n zugesetzt: derelinquerunt occansiones (öfters) 

p zugesetzt oder fehlend: hiemps temptatis (öfters); absorta assum- 
tionem promtis 

p und pp: apellatur (öfters) oportunam (u.ä.öfters); oppinandum repperiendus 

r einfach: coruptione 

s nach x fehlend: execrabilis existunt extinguetur 

s einfach: inmisione posunt supergresus 

s doppelt: commisserat 

s und z: zmaragdo zmyrnensium 

t und th: chrysolito 

Assimilation: ammirationis ammittit ammonere assuescens assumsit astrin- 
gitur quemammodum 


LXX |. Origenes 


Assimilation vermieden: adfuisse adnuere adsertio (öfters) adsumeret 
&dsumptione conlocatur conmendat inrationabiles obprobrii subplantavit. 


Codex M. 
1. Vocale. 


ae und e: aptae (Adv.) braevitatis caelans (— celans) caelata (— celata) 
conquaeri depraecator depraehendimus expraessa faeminae (I. H. corr.) faetoris 
(u. à.) grecarum haebetior hec heresis interpraetando nimiaetates paenitus peni- 
tentiam (u. à.) plenae (Adv., öfters) praeces praeciosis (u. à. öfters) praecipuae 
praetium prescientiae prestari (öfters) propriae (Adv., öfters) purae (Adv.) que- 
cumquae querere speciae spraetis tenuae vite 

e caudata: avidissime (Adv.) consequetur eeclesiis enigmatae (doch an 
späterer Stelle: enigmatae) manifeste (Adv.) sincere (Adv.) 

e und i: congeméseit (I. H. eorr.) diliciis (dilitiis) genisi (öfters) malivolis 
paracléti (öfters) quatenus vidilicet 

e und u: medullam 

i einfach: fili (ófters als Gen. sing.) : 

i zugesetzt: qualitatium (öfters) virtutium (öfters) 

i und y: pamphylus presbiteri scythas (zu scithas corr. von IH.) 

e und y: paraclesis {1Ξ ἘΠ δότε paraclétum (1 HZ eorr.) 

o und u: doabulum (zu diabolum corr. von I. H.) fortuitu (fortuit8) g0- 
murra (öfters) 

u und y: amathusto (zu amethisto corr.) berullio 

u und 1: cornipeta (zu cornupeta von 1. H. corr.) 

u fehlt: dilui (— diluuii) 

y fehlt: mosi (zu moysi von 1. H. corr.) 

e und u: geründi (I. H.) 


2. Consonanten. 

b und p: optinet (u. à. öfters) suptilium 

b und v: aceruissimas liboris 

c und ch (ech): acab archa archanorum ὦμον (I. H.) cerub (I. ἘΠ) cerubin 
(I. H.) chorinthiis drachonem enoc iachinto machari simulachris (öfters) 

c und d: quicquid (sonst quidquid) 

c und g: trigesimum — vigesimum (öfters) 

e und qu: co (— quo) eonsecuntur siqut (I. H.) 

c und s: incertus (st. insertus) 

c und t: apercius audatiae benefitia (öfters) capatia (öfters) discucientes 
(öfters) erudieio (u. à.) ociosus (u. 8.) offitia (öfters) pacienter pacientiae (u. à. 
öfters) participacionem praefaciuncula sacietas vicia 

d und t: aliquit (öfters) aliut (öfters) athuc (öfters) atquiescere illut (öfters) 
inquid (öfters) mendatia numquit quit (öfters) siquit (öfters) supplitia (suplitia) 

f und ph: fantasiam faraonis (u. à. öfters) fenieis filosophari filosophi (u. à.) 
paraflexia 

h zugesetzt oder fehlend: armoniam athomos bahal crtis ebreis habun- 
dantibus helisabeth hiesu (öfters) his (— is, öfters) is (I. H. — is) inherat michahelo 
omeliticos speram (öfters) tésaurizasti (L. Hi) 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXI 


l und 1]: ilico; quaerellarum 

m und n: aedem conparatio conposuit conprobavit contenptum inmemor 
inmutet inpeditus 

n zugesetzt: obtusionis (I. H.) occansiones (u. à. öfters) quadragensimae 
vanitátium (I. H.) 

p zugesetzt oder fehlend: hiemps; absorta 

p und pp: apellatur (öfters) oportunam oppinandum repperiendus supliciis 

p und ph: sulpureique 

s nach x fehlend: existunt extinguetur 

s doppelt: commisserat fantassia occassio (u. à.) 

s und z: zmaragdo zmyrnensium 

t und th: chrysolito 

t zugesetzt: istrahel (öfters) 

Assimilation: ammittit ammonere quemammodum 

Assimilation vermieden (in « viel mehr als in A): adfirmatur adfuisse 
adnuere adprobari adsensum adsertiones (öfters) adseruit (öfters) adsumptione ad- 
sumtum adsumunt (u. à. öfters) conlocatur inlata inlicitum (I. H.) subplantavit. 


5. Sonderüberlieferung der ersten Vorrede Rufins. 


Die an Macarius gerichtete erste Vorrede Rufins legt die Grund- 
| sätze dar, nach denen Rufin bei der Übertragung von Origenes Περὶ 

ἀρχῶν verfahren ist. Er beruft sich, ohne einen Namen zu nennen, 

auf das Beispiel und den Vorgang des Hieronymus und stellt diesen 
| als Verehrer und Lobredner des Origenes hin. Dies mule dem Hiero- 
|. nymus in einer Zeit, wo er gegen Origenes Stellung nahm, unangenehm 
sein. »Praefatiuneula librorum Περὶ ἀρχῶν ad me missa est, quam ex 
stilo intellexi tuam esse, in qua oblique, immo aperte, ego petor« schreibt 
Hieronymus in dem Brief an Rufin (LXXXI, Migne SL 22, 735). So 
ist denn diese Vorrede der Anlal zu dem heftigen Streit des Hierony- 
mus mit Rufin über Origenes und dessen Glaubenslehren geworden. 
Da nun Hieronymus in seiner Apologie auf die Vorrede Rufins mehr- 
fach Bezug nimmt, so erklärt es sich leicht, daß diese Vorrede außer 
in den Handschriften, welche Periarchon enthalten, auch in einer An- 
zahl von Handschriften der Werke des Hieronymus vorliegt. In der 
Regel findet sich die Vorrede als Brief betrachtet — Nr. 80 (63) bei Migne 
SL 22, 733—735 und verbunden mit folgenden Sehriften: Rufin. ad 
Anastas., Pammach. et Ocean. ad Hieron., Hieron. ad Pammach. et 
Ocean., Hieron. contra Rufinum, Rufin. contra Hieron. Die den Streit 
des Hieronymus und Rufinus betreffenden Schriften sind also, wie man 
vermuten kann, ursprünglich in einer besonderen Sammlung vereinigt 
gewesen. Von folgenden Handschriften der Sonderüberlieferung des 
Prologs habe ich Kenntnis erhalten. 


< 


LXXII Origenes 


1. Codex Veronensis (Capitularbibhothek) XV 13, membr., in 
Quart, 127 Blätter, saec. VIII (Gaius-Palimpsest) enthält 32 Stücke fast 
nur von Hieronymus, die in dem Index fol. 1v und 2 verzeichnet sind. 
Nr. XXIIII fol. 857 oben beginnt: INCPT PRAEFATIO RUFINI LIBRO- 
RUM PERIARCON quos de GREGO TRANSTULIT IN LATINUM. 
Scio quam plurimus... Schluß fol. 87: legentibus generet. EXPL. 
APOLOGIA quam pro se misit rufinus ad anastasium romanae urbis 
episcopum. Audivi quosdam ... Vgl. Wiener Sitz.- Ber. phil. hist. Cl. 
1865 XLIX S. 691 und Reifferscheid, Bibl. patr. lat. Italica I p. 72f. Ich 
habe den Codex infolge der Liebenswürdigkeit des Herrn Präfeeten 
P. Ehrle im August 1903 in der Vaticanischen Bibliothek, wo jener sich 
damals befand, vergleichen können. Neben guten Lesarten weist der 
Cod. Veron. auch eine Anzahl von Schreibfehlern auf. Die Schrift ist 
zwar teilweise zerstórt, aber doch im allgemeinen noch zu lesen. 

2. Codex Berolinensis-Meermanianus Nr. 17 (Phillips 1674, alte 
Nr. ML 41), membr., in Folio (ca. 25 >< 16 cm), 324 Blätter, saec. IX, 
enthält 70 Stücke, meist von Hieronymus. Nr. 63 auf fol. 296 be- 
ginnt: Incıp pref rufini librorum periarcon quos de greco transtulit in 
latinum. Scio quam plurimos... Schluß: legentibus generet. Apologia 
quam pro se misit rufinus ad anastasium romanae urbis episcopum. 
Vgl. das Verzeichnis der Meerman-HSS der Kön. Biblioth ek, Berlin 1892 
8. 19 und die HSS-Verzeichnisse der Kón. Bibl. zu Berlin, 12. Bd. Ver- 
zeichnis der latein. HSS von Valentin Rose, I. Bd. Berlin 1893 S. 17 ff. 
Quaternionen sind angegeben, Randnoten und Textverbesserungen zahl- 
reich. Auf fol. 1* oben steht: Collegii Par. Soctis Jesu (Kat. no. 447). 
Die schon von Rose erkannte Verwandtschaft mit dem Cod. Veron. 
saec, VIII besteht darin, daß dieser die Vorlage jenes gebildet hat. Das 
ergibt sich aus der Vergleichung der Collation des Cod. Berol., welche 
mir Carl Schmidt freundlichst besorgt hat, mit der des Cod. Veron. 
ziemlich zweifellos. Z. B. schreibt Cod. Veron. in den Worten: in quod 
etiam cum frater (S. 3, 5) das cum so, daß es als eum gelesen werden 
konnte. Im Cod. Berol. steht ursprünglich eum frater, dies ist dann 
zu confrater corrigiert worden. Auch haben beide HSS von I. Hand 
largeturum (S. 4, 3), redicebam (S. 4, 10) und lassen die Worte: dispu- 
tat in quibus (S. 5, S) weg. Jedenfalls sind sich die beiden Codices ähn- 
lieh wie zwei Zwillingsbrüder, daher kann der jüngere, Cod. Berol, un- 
berücksichtigt bleiben. 

9. Codex Rotomagensis (Saint-Ouen de Rouen) Nr. 453 (A 425), 
membr., in Folio (23 >< 17 em), 100 Blätter, saec. X, enthält Schriften 
und Briefe des Hieronymus und auf fol. 4 Rufini apologia ad Anastasium 
papam de fide sua. Epistola Jeronimi ad Rufinum. Praefatio Rufini 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXIH 


presbiteri librorum peri archon [Origenis Scio quam plurimi... Dann 
folgt der Brief des Pammach. u. Ocean. mit der Antwort des Hierony- 
mus und dessen Apologie. Einzelne Stücke am Anfang und Ende der 
HS sind im saec. XII hinzugefügt worden. Vgl. Montfaucon, Bibl. 
Bibl. II p. 1237 E. Catalogue des Départ. I (1886) S. 92. Ich habe von 
dieser HS und ebenso von den unten erwähnten Codd. Atrebat. 127 und 
724, Abrine. 66 und 73 und Parisin. 12162 und 1550 und 1890 Colla- 
tionen von Johannes Wrobel benutzen kónnen. 

4. Codex Rotomagensis (Rouen, Fécamp) Nr. 452 (A 400, alte 
Nr. A 394), membr., in Folio (25,8 >< 19 em), 112 Blätter, saec. XIII, 
enthält meist Schriften des Hieronymus und die Vorrede Rufins inmitten 
derselben Schriften wie Cod. Rotom. 453, sodaß wohl eine nähere 
Verwandtschaft der beiden Codd. Rotom. anzunehmen ist. Vgl. Mont- 
faucon, Bibl. Bibl. II p. 1237 DE; Catalogue des Départ. I (1886) S. 92. 

5. Codex Parisinus Regius (olim Bigotianus) Nr. 1872, membr., 
saec. XI, enthält 1. Pammach. et Ocean. ep. ad Hieron. mit dessen Ant- 
wort, 2. Hieron. ad Pammach. et Marcellam contra accusatorem defensio, 
3. Hieron, Ep. ad Rufin., 4. Prefatio Rufini prbi librorum Periarchon 
quos de greco transtulit in latinum, 5. Rufini apologia ad Anasías., 
6. Hieron. ep. contra Rufin., 7. Rufini contra Hieron. libri duo, 8.—10. 
kommen nicht in Betracht. Vgl. Catal. codd. mss. Bibl. reg. III (1744) 
p.204. Von dieser HS und von dem Cod. Parisin. Reg. Nr. 1800 habe 
ich durch Vermittlung von Herrn Professor Carl Schmidt eine Collation 
des Herrn Dr. Junker erhalten. 

6. Codex Parisinus Nr. 12 162, membr., saec. XI, enthält 1. De- 
fensio Jeronymi contra accusatorem, 2. Hieron., Ep. ad Rufin., 3. Pre- 
fatio Rufini super peri arcon, 4. Invectio Jeronymi in scripta Rufini, 
9. Dialogus Jeronymi, 6. De nominibus hebreis. Vgl. Bibliotheque de 
l'école des chartes XXVIII (1867) p. 352 (Inventaire des MSS Latins de 
Saint-Germain des-Prés Nr. 11 929—12 633) und Delisle, Le cabinet des 
mss. II p. 434 Nr. 46 des dritten der alten Kataloge von Corbie. 

7. Codex Parisinus Regius (olim Tellerianus) Nr. 1800, membr., 
saec. XIII, enthält unter 12 Stücken an 4. Stelle: Pammach. et Oceani 
ep. ad Hieron., 5. Rufini presbyteri praefatio in libros Origenis περὶ 
ἀρχῶν, 6. Rufini apologia ad Anastas, 7. Hieron. ad Pammach. et 
Ocean. eontra Rufin., 8. Hieron. ad Pammach. et Marcellam, ep. ad 
Rufin. Dann Rufin gegen Hieron. und Hieron. gegen Rufin., (3. Buch). 
Vgl. Catal. eodd. mss. Bibl. reg. III (1744) p. 195. 

8. Codex Parisinus Regius (olim Tellerianus) Nr. 1550, membr., 
saec. XIII, hat von Nr. 4 bis 10 genau denselben Inhalt wie die vorher- 


gehende HS. Vgl. Catal. eodd. mss. Bibl. reg. III (1744) p. 200. 
Origenes V. F 


pi 


LXXIV | Origenes 


9. Codex Parisinus Regius Nr. 1890, membr., a. 1483, enthält 
an 6. Stelle: Rufini praefatio in libros Origenis περὶ ἀρχῶν, 7. Pammach. 
et Ocean. ep. ad Hieron. 8. Rufini apologia ad Anastas., 9. Rufin 
gegen Hieron. Dann folgen 10.—15. noch Stücke anderer Art. Vgl. 
Catal. eodd. mss. Bibl. reg. ΠῚ (1744) p. 206. 

10. Codex Parisinus Regius Nr. 1896, membr., saec. XV, hat an 
2. Stelle: Rufini presbyteri praefatio in libros Origenis περὶ ἀρχῶν, 
3. Pammach. et Ocean. ep. ad Hieron., 4. Rufini apologia ad Anastas., 
dann noch 5.—13. verschiedene Stücke. Vgl. Catal. codd. mss. Bibl. 
reg. III (1744) p. 207. 

11. Codex Parisinus Regius (olim Colbertinus) Nr. 2668, membr., 
saec. XV, hat 1. Rufin gegen Hieron., 2. Hieron. gegen Rufin., 3. Hieron. 
ep. ad Rufin, 4. Rufini praefatio in libros Origenis περὶ ἀρχῶν, 5. Ru- 
fini apologia ad Anastas., 6. Hieron. epp. adv. Rufin., 7.—9. noch drei 
Sehriften des Hieron. Vgl. Catal. codd. mss. Bibl. reg. III (1744) p. 312. 

12. Codex Parisinus Mazarin. Nr. 574 (268), membr., saec. XV, 
enthält an 6. Stelle Rufins Prolog zu Periarchon. Voraus gehen Pam- 
philus, Apol. Buch I und Rufin, De adulteratione; an den Prolog 
schließen sich an Schriften des Hieron. und Rufin. 

13. Codex Abrincensis (Avranches) Nr. 73, membr., 101 Blätter, 
in Folio (29,5 >< 22,8 cm), saec. XII, enthält 1. Ep. Pammach. et Oceani, 
2. Hieron. ad Pammach. et Ocean., 3. Hieron. ad Pammach. et Mar- 
cellam pro se contra aceusatorem defensio, 4. Hieron. ep. ad Rufin., 
5. Prefatio Ruffini presbiteri librorum periarchon quos de graeco trans- 
tulit in latinum, 6. Rufini apologia ad Anastas., 7. Hieron. gegen 
Rufin, 8. Rufin gegen Hieron. Vgl. Montfaucon, Bibl. Bibl. II 1360 
E Nr.200. Catal. des Départ. tom. X (1889) p. 34. 

14. Codex Atrebatensis (Arras, Abtei de Saint-Vaast' 1628. B. 25) 
Nr. 127, membr., in Kleinfolio, 147 Blátter, schóne Initialen und Rubra, 
saec.-XII, enthält 1. Hieron. ad Desider., 2. Hieron. contra lovinian., 
3. Ep. Pammach. et Oceani ad Hieron., 4. Prefacio Rufini presbiteri 
librorum Peri areon, quos de greeo transtulit in latinum, 5. Rufin. ad 
Anastas., 6. Hieron. ad Pammach. et Ocean., 7. Hieron. contra Rufin. 
Die Stücke 8 und 9 gehören nieht hierher. Vgl. Catal. des Départ. tom. 
IV 4? p. 62. 

15. Codex Atrebatensis (Arras, Mont-Saint-Éloi) Nr. 724, membr., 
in Kleinfoho, 142 Blätter, Initialen und Rubra, saec. XII, enthält 1. Ep. 
Pammach. et Oceani ad Hieron., 2. Hieron. ad Pammach. et Ocean., 
3. Prefatio Rufini presbiteri librorum periarchon quos de greeo trans- 
tulit in latinum. Scio quam plurimos..., 4. Rufin. ad Anastas., 5. Hieron. 
ad Pammach. et Marcellam, 6. Hieron. gegen Rufin, 7. Hieron. ep. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXV 


ad Rufin., 8. Rufin gegen Hieron., 9, Hieron. gegen Rufin. Vgl. Catal. 
des Depart. tom. IV 4° p. 288. 

16. Codex Signiacensis (Charleville, D XXVI. Liber Sanctae Mariae 
Signiaci) Nr. 1964 tom. III, membr., in Folio, saec. Xll, enthält Briefe 
und Schriften des Hieron., darunter: Praefatio Rufini in libris Periar- 
chon. Vgl. Catal. des Départ. tom. V 4? p. 634. 

17. Codex Aurelianensis (Orléans, S. Benoit-sur-Loire ou Fleury) 
Nr. 153 (130), membr., in Quart (20,4 >< 19,6 cm), 127 Seiten, saec. XII, 
enthält Schriften des Hieron. und p. 59: praefacio Rufini presbiteri libro- 
rum Peri archon quos a graeco transtuht in latinum. Scio quam pluri- 
mos... Vgl. Catal. des Départ. tom. XII (1889) p. 65. 

18. Codex Tolosanus Nr. 155 (1 40), saec. XV. Inhalt: Schriften 
des Ambrosius und Hieromymus. An 55. Stelle (fol. 230): Praefatio Ru- 
fini presbiteri librorum Peri archon, quos de graeco transtulit in latinum. 
Vgl. Catal. des Départ. tom. VII 4° p. 77. 

19. Codex Vindobonensis (Hohend. 4? 27) Nr. 1005, membr., 
323 Blätter, saec. XV, enthält an 4. Stelle (fol. 28v—30r): Tyrannius 
Rufinus, Praefatio in Origenis libros περὶ ἀρχῶν, dann Schriften des 
Hieronymus. Vgl. Tabulae codd. Vindob. 1173f und Katalog der Kais. 
Wiener Bibl. 1173 Cod. 1005. 

20. Codex Basileensis A IV 7, chart., saec. XV in. Der Prolog Ru- 
fins steht im II. Teil der HS von fol. CXX ab. Sonst enthält die HS 
meistenteils Schriften des Hieron. Mitteilung des Herrn Oberbibliothekars 
Dr. C. Chr. Bernoulli, vgl. Haenel, Catal. Col. 600. 614. 617. 618. 626. 
638. 641. 648. 

21. Codex Oxoniensis (Oxford, Colleg. Ball.) Nr. 229, membr., in 
Folio (34,3 > 23,5 em), 172 Blätter mit 2 Columnen (26,2 >< S em) 
und 40 Linien und bunten eigenartigen Initialen, 5866. Xll, enthält auf 
fol. 6r Prefatio Rufini librorum periarchon quos de greco transtulit in 
latinum. Dann folgen nicht 3 BB. Origenes Periarchon, sondern 3 BB. 
Hieron. Apol. adv. Rufin. Der Irrtum stammt von Coxe, der in seinem 
Katalog p. 75 unrichtig angibt: Origenis Periarchon libri tres ad Pam- 
machium et Marcellam cum Praefatione Ruffini. Im Codex steht fol. 7r 
als Rubrum: Explicit pfaeio. Ineipit liber primus. Außerdem finden 
sich in der HS noch Schriften, die auf den Streit des Hieron. mit Rufin 
Bezug haben. Von einer Hand des XVI. saec. ist auf fol. 1 geschrieben: 
Liber domus de Balliolo in oxon. ex dono Willim Grey Eliens. epi. 
Dieser Bischof von Ely und high treasurer (+ 1478) reiste in Italien 
(Florenz, Padua), sammelte viele HSS und vermachte diese dem Balliol 
College. Der Codex scheint mit Codex Paris. 12 162 saec. XI verwandt 


zu sein. Kine Collation und Mitteilungen über den Codex Oxon. ver- 
F* 


LXXVI Origenes 


danke ich Ernst von Dobschütz. Vgl. Ed. Bernard, Catal. libror. mss. 
Angliae et Hibern., Oxon. 1697, fol. tom. Il p. 9. 

22. Codex Casinensis lat. Nr. 295, membr., saec. X med., enthält 
unter Schriften des Hieron. und Rufin auch den Prolog zu Periarchon. 
Voraus geht: Ad Rusticü monachü exorta XII, am Ende: Explicit. Incipit 
Prefatio Rufini presbiteri librorum periarchon. quos de greco transtulit 
in latinum. XVII. Dann ein schöner blauer Initial. Schluß: legentibus 
generet. Explieit. Ineipit apologia eiusdem rufini pbri quam pro se 
misit ad anastasium romane urbis epm. XVIII. Ich habe den Prolog 
im August 1903 verglichen und hierbei eine gewisse Verwandtschaft 
zwischen Cod. Cas. und Cod. Rotomag. 453 (r) gefunden. 

23. Codex Vaticanus Reginensis Miscell. lat. 557 fol. 25— 29, saec. 
ΧΙ]. Voraus geht: Si inter vos una fides e ilico pax sequetur. Darauf: 
Ineip prologus rufini in periarchon origenis (Rubrum). Scio quam plu- 
rimos ... Ich habe diese HS im August 1903 in Rom eingesehn und 
soweit verglichen, daß ich ihre Verwandtschaft mit den Codd. r p? und 
Atreb. 724 feststellen konnte. 

Anhangsweise gebe ich noch folgende Notizen. 

A. Mai druckt im Spicil. Rom. V 204ff ein Breviarium codicum 
Monasterii Corbeiensis (in Germania) ab, wo unter Nr. VI 9 (p. 205) er- 
wähnt ist: Epistola Hieronymi ad hufin, 10. Praefatio Rufini super 
περὶ ἀρχῶν, 11. Invectio Hieronymi in scripta Rufini ... und unter 
Nr. VIII 13 (p. 206) Origenis super cantica, 14. Apologeticus Pamphili 
περὶ ἀρχῶν Origenis, 15. Homiliae super cantica et prophetas et super 
numeros. 

H. Omont teilt in der Revue des Bibliotheques I p. 3ff einen aus 
dem Jahr 1049 stammenden Katalog der Abteibibliothek von Lobbes 
(au diocese de Liege, gegründet 1.J.654) mit. Unter Nr. 58 (p. 7) findet 
sich dort: Rufini prefatio in libris periarchon Origenis. Eiusdem Ru- 
fini apologia quam pro se misit ad Anastasium, homanae urbis epi- 
scopum (dann Hieron. gegen Rufin und Rufin gegen Hieron.) Ferner 
ebenda unter Nr. 71 (p. S): Apologeticus Pamphili martiris pro Origene 
lib. 1, Rufin, De adulteratione librorum Origenis lib. I. vol. I. Diese alten 
und, wie ich glaube, wertvollen HSS sind vermutlich durch eine Feuers- 
brunst i. J. 1546 mit den übrigen HSS zusammen vernichtet worden. 


Wenn auch die Vorrede Rufins zu kurz ist, als dal das gegenseitige 
Verhältnis der oben genannten HSS durchweg erwiesen werden könnte, 
so lassen sich doch einige Tatsachen feststellen. Codex v, von dem 
der Cod. Berol. wohl sicher abzuleiten ist, weist verschiedene Lücken und 
Fehler auf, die in den übrigen HSS (soweit ich sie kenne) nicht vor- 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXVII 


kommen; er bildet also einen besondern Zweig des Stammbaums, dem 
nur Cod. Abrinc. 73 saec. ΧΙ] etwas näher steht. Die beiden nächst- 
ältesten HSS, Cod. r und Cas. saec. X, sind mit einander verwandt. Zu 
Cod. r stellen sich ferner die Pariser HSS 1872. 12 162, wozu dann auch 
Par. 1800. 1850 und Atreb. 127. 724 treten. Eine besondere Beziehung 
scheint zwischen Cod.r und Cod. Abrinc. 73 und Atreb. 127.724 zu bestehen. 
Vom Cod. Atreb. 127 ist wahrscheinlich Par. 1850 abgeschrieben. Es 
genügte also für die Textherstellung, die Varianten von den vier ältesten 
und von einander unabhängigen HSS v r p! p? anzugeben und die andern, 
die meist auch recht jung sind, beiseite zu lassen. Wenn man nun 
den aus den genannten vier HSS gewonnenen Text der Sonderüber- 
lieferung des Prologs mit dem der Gesamtüberlieferung vergleicht, ohne 
die Fehler der einzelnen HSS auf beiden Seiten zu berücksichtigen, so 
ergibt sich eine erfreuliche Übereinstimmung der beiden Zweige der Text- 
überlieferung. Es fällt auf, daß sich S. 6, 4 sogar der Fehler calum- 
niosos gemeinsam in A und in v p! p? findet, und daß S. 6, 12 aliquis 
nicht nur in fu, sondern auch in v(?) p! p? steht. $5. 5, 10 wird das 
richtige traxerunt. von À CM* v r p! p? bezeugt, also ist traxerant Cor- 
reetur von BGM! und c. Ähnlich steht es mit der Bezeugung von 
principatibus (S. 5, 6) durch A* BC und v r p!; daher muß principalibus 
als ziemlich. nahe en Correctur von A!yp? angesehn werden. Da- 
her stimme ich jetzt auch Hilberg zu, der als Kenner des Rufinschen 
Sprachgebrauchs Ὁ. 3, 3 graecarum, von au und v p!* p? bezeugt, liest 
und graecarum litterarum (so 6 r pic?) als Correctur verwirft, und 
gleich darauf S. 3,5 die Wortstellung cum frater mit Qv (wozu auch 
Cas* mit co frat tritt) der in meinem Text gewählten vorzieht. 


II. Die Apologie des Pamphilus. 


Eusebius schreibt in seiner Kirchengeschichte VI 33, 4: xci ἄλλα 
μὲν οὖν μυρία “ριγένους πέρι μνήμῃ παραδιδόασιν τῶν xc. ἡμᾶς 
οἱ πρεσβύτεροι, ἃ καὶ “παρήσει» μοι δοχῶ, οὐ τῆς ἐνεστώσης ἐχόμενα 
πραγματείας" ὅσα δὲ ἀναγκαῖα τῶν περὶ αὐτὸν διαγνῶναι ἢν, ταῦτα 
καὶ ἐκ τῆς ὑπὲρ αὐτοῦ πεπονημένης ἡμῖν τε xci τῷ καϑ'᾽ ἡμᾶς ἱερῷ 
μάρτυρι Παμφίλῳ ἀπολογίας πάρεστιν ἀναλέξασϑαι, ἣν τῶν φιλαιτίων 
ἕνεκα συμπονήσαντες ἀλλήλοις διὰ σπουδῆς πεποιήμεϑα '. Pamphilus 
von Caesarea, der am 10. Februar 310 den Märtyrertod erlitt, hat also 
während seiner Gefangenschaft in den Jahren 308 und 309 unter Bei- 
hilfe des Eusebius eine Apologie für Origenes in 5 Büchern geschrieben, 


1) Vgl. auch Sokrates h. e. III 7. 


LXXVIII Origenes 


welehen Eusebius nach dem Tod des Pamphilus noch ein 6. Buch hinzu- 
fügte!, Photius hat die ganze Apologie noch griechisch gelesen, vgl. 
Bibl. Cod. 118, wo wir auch ziemlich genaue Angaben über den Inhalt 
der Apologie finden: Παμφίλου τοῦ μάρτυρος xci Εὐσεβίου ὑπὲρ Ὡριγέ- 
vovs τόμοι ς΄... καὶ ἄλλοι δὲ πλεῖστοι κατ᾽ ἐχεῖνο καιροῦ καὶ ἀξιο- 
λογώτατοι ἀπολογίας ὑπὲρ αὐτοῦ συνετάξαντο. Von diesen 6 Büchern 
der Apologie des Pamphilus-Eusebius hat Rufin das erste 1. J. 397 ins 
Lateinische übersetzt. In seiner Apologie I 11 (Migne SL 21, 548) er- 
zählt er glaubwürdig, daß er durch die Wißbegierde des Macarius, der 
sich mit Büchern >adversus fatum vel mathesim- beschäftigte, veranlaßt 
worden sei, zuerst die Apologie des Pamphilus, und dann die 4 Bücher 
Periarchon ins Lateinische zu übertragen (vgl.ebenda ce.12 p.549). Die 
beiden Schriften sind ja inhaltlich deshalb verwandt, weil im I. Buche 
der Apologie eine größere Anzahl von Stellen aus Periarchon citiert 
und besprochen wird. In seiner Übersetzung der Apologie, BuchI hat 
Rufin dasselbe Verfahren angewandt, wie bei Periarchon, vgl. Hieron., 
Apol. 18 (Migne SL 23, 403: hoc idem faciens in Apologia quasi Pam- 
phili, quod et in Origenis Περὶ ἀρχῶν translatione fecisti. Dem Hiero- 
nymus war natürlich nach dem Ausbruch des Streites um die Lehren 
des Origenes das frühere Eintreten des Märtyrers Pamphilus für diesen 
peinlich, und er bemühte sich deshalb, freilich vergebens, die Autor- 
schaft der Apologie dem Eusebius allein zuzuschieben. Z. B. behauptet 
er Ep. CXXXII ad Ctesiphont. c. 3 (Migne SL 22, 1152), daß Rufin 
das erste der 6 Bücher der Apologie des Eusebius fälschlich mit dem 
Namen des Märtyrers Pamphilus versehen habe »quo scilicet egregia 
ila quatuor Origenis Περὶ ἀρχῶν volumina Latinis infunderet auribus«. 
Und doch hatte Hieronymus selbst früher (De vir. illustr. c. 75) den 
wahren Sachverhalt berichtet: »Seripsit [scil. Pamphilus), antequam Euse- 
bius scriberet, apologeticum pro Origene«... 

Gedruckt findet sich die Apologie des Pamphilus-Rufin in den Ge- 
samtausgaben des Origenes. In der >Vita Rufini- (Migne SL 21, 124) 
wird die editio princeps genannt: >studio Constanti Hierothei Canonici 
regularis Saneti Salvatoris latine edita Venetiis apud Lazarum Soardum 
a.d. 1514 in folios diese Ausgabe habe Erasmus in seinen 1. Band der 
Origenes-Ausgabe (vollendet von Beatus Rhenanus, Basileae apud Fro- 
benium a. d. 1536) übernommen. Bei Delarue steht die Schrift im 
IV. Band; daraus hat sie Lommatzsch in seinem XXIV. Band, Berolini 
1846, abgedruckt. Diesen Abdruck habe ich meinen Collationen zu- 

1) Vgl. Ed. Schwartz, Artikel Eusebios in Pauly-Wissowas RE VI 1 Sp. 1375. 


1384; Grützmacher, Hieronymus III (1908) S. 34; Bardenhewer, Gesch. d. altkirehl. 
Lit. II 244 ff; Harnack, Chronologie II 115. 


ati Du aderire de Peppe itp rer RT NR m 


- DENTES 


NES ur spl [5 ER 
tr a as 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXIX 


grunde gelegt. Leider ist bei Lommatzsch da, wo das griechische von 
Pamphilus eitierte Original erhalten ist, nur dieses, ohne die Übersetzung 
Rufins, gedruckt worden. Die Ausgabe von Routh, Reliquiae sacrae? 
IV 339—392, bietet kaum die Hälfte der Apologie »plerumque omissis 
excerptis ex Origene, quae tantum Latine supersunt«, und ist schon 
deshalb für unsere Zwecke unbrauchbar. 

Wenn uns nun auch nur der 6. Teil der Apologie, und dazu in 
der Übersetzung Rufins, erhalten geblieben ist, so kónnte doch diese 
Parallelüberlieferung vielleicht dem Texte von Periarchon Nutzen 
bringen oder wenigstens einen guten Mafstab zur Beurteilung seines 
Wertes abgeben. Daher müssen wir zunächst die Textüberlieferung 
des ersten Buches der Apologie des Pamphilus, übersetzt von Rufin, 
prüfen und dann den Text der Apologie da, wo er Citate aus Peri- 
archon enthält, mit dem Text von L vergleichen. 


1. Die Handsehriften. 


Sehon oben S. LVIIf ist auf die Tatsache hingewiesen worden, daß 
wir die Überlieferung der Apologie des Pamphilus-Rufin der Gruppe 7 
verdanken, während in dem ältesten Vertreter der Gruppe « nur noch 
ein paar Fragmente davon erhalten sind. Vollständig bieten also die 
Apologie zunächst folgende HSS: 

1. Codex Parisinus Sangermanensis (Corbeiensis) lat. Nr. 12125, 
membr., saec. IX, an 4. Stelle (s. oben S. XXVIIT) 

2. Codex Metensis (S. Arnulfi) Nr. 225, membr., saec. X, an 4. Stelle 
(s. oben S. XXX). 

3. Codex Abrincensis (Avranches) Nr. 66 (104), membr., saec. XIII, 
an 3. Stelle (s. oben S. XXXII). 

4. Codex Parisinus (Sorbonieus) Nr.16322, (266), membr., saec. XIII, 
an 2. Stelle (s. oben S. XXXIII). 

Alles was oben über die Verwandtschaft dieser vier von mir voll- 
ständig, also auch für die Apologie, verglichenen HSS gesagt worden 
ist, gilt, obwohl es sich zunächst auf die 4 Bücher Periarchon bezog, 
auch für die Apologie. Denn es kann keinem Zweifel unterliegen, daß 
derselbe Inhalt, der sich sowohl in den gemeinsamen Vorlagen von 
GM — u und von AbS — 6 als auch in der gemeinsamen Quelle von 
μα, d. ἢ. in y, vorgefunden hat und also ursprünglich aus dem Codex 
Lueullanus stammt, jedesmal zusammen weiter überliefert worden ist. 
Die Annahme dieser gleichmäßigen gemeinsamen Überlieferung wird 
auch durch eine Prüfung des Textes der Apologie bestätigt. Im übrigen 
verweise ich auf das oben S. LVIIff Gesagte, besonders auf die durch 


Pa (G) 
Pa (M) 
Pa (Ab) 


Pa (S) 


Pa (u) P: 


LXXX Origenes 


mitüberlieferte, nicht zum Text gehörige Notizen bezeugte enge Zu- 
sammengehörigkeit dieser vier HSS und zugleich auf den inhaltlich engen 
Zusammenhang der hier auf einander folgenden einzelnen Stücke. Daß 
in der Gruppe 7 die Apologie als untrennbar verbunden mit Periarchon 
betrachtet wird, beweist z. B. im Codex M die Stellung der Capitulatio 
von Periarehon vor der Apologie mit Anhang, worauf dann erst der 
Text von Periarchon folgt (s. oben S. XXX). 

Mit @ und M ist auch folgende HS, trotz teilweise anderen Inhalts, 

sehr nahe verwandt: 
9. Codex Parisinus Regius Nr. 1641 (alte Nummer: 3731. 9. A, 
Colbertinus 2634), membr., saec. XIII, in Folio (322-22 em), enthält 
1. auf fol. 17—77* Origenis explanationum super epistolam Pauli ad 
Romanos libri decem Rufino interprete, Ende: quae possumus dno diri- 
gente dietabimus, 2. dahinter sofort das Rubrum: Explic tractatus ori- 
genis sup eplam pauli ad romanos. Ineip excusatio librorum origenis. 
Ex hbro virorum illustrium iheronimi presbiteri capitulo septuagesimo 
quinto. de pamphilo martyre, qui in defensione librorum origenis 
seripsit apologeticum. Pamphilus . ... maximini, 3. Rubrum: Incipit 
plogus Rufini presbiteri in apologetico [so] pamphili martyris. Cogno- 
scende veritatis amore pmotus ... Auf fol. 78" beginnt mit den Worten: 
Finit plogus Incipit apologetieus pamphili martyris p origene liber in 
latinum translatus. Nichil mirum frs videmini ... die Apologie, sie 
endigt auf fol 887... quorum leviora et faciliora peecata sunt. Finit 
apologeticus p origene secundum pamphilum martyrem de greco in 
latinum translatus. Dann sofort 4. Incipit de adulteratione librorum 
origenis liber secundus. In his quae in superior libro. Die HS, am 
Schluß verstümmelt, endigt fol. 590. mit den Worten: secundum sei 
apli commonitione tenere quae bona sunt. Si dd aute inven | = Lom. 
XXV 399, 18, es fehlen also noch etwa 11 Zeilen. 

Das letzte Blatt (90) hat in einer jetzt verwischten Zeile in der 
Mitte (Anfang: Liber) vermutlich die Angabe des früheren Besitzers 
enthalten. Darunter steht noch eine Zeile von jüngerer Hand: 

annus millenus centenus septuagenus 
primus erat pmas d ruit ense tomas. 

Die HS, auf gewöhnlichem Pergament in 2 Columnen (50—52 ge- 
zogene Linien auf jeder Seite) geschrieben, ist oben links an der Ecke be- 
schädigt; am Anfang fehlt, wie die Quaternionenzahlen I—X beweisen, 
nichts, dagegen am Schluß ist mindestens ein Blatt mit der Quaternionen- 
zahl XI ausgefallen. Die beiden letzten Lagen enthielten je 9, die neun ersten 
je 8 Blätter, zusammen 90, abgesehen von dem Schutzblatt am Ende. 
Die Schrift ist eckig, kräftig; große Buchstaben sind gelegentlich aus- 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXXI 


gerückt, die Initialen nicht sehr kunstvoll, aber in verschiedenen Farben 
ausgeführt. Abkürzungen sind nicht so zahlreich wie etwa im Cod. 
Par. Sorbon. (S). Auf der ersten und letzten Zeile der Seiten sind 
gelegentlich wie in Urkunden die Hasten der Buchstaben nach oben 
oder unten verlängert. Die HS ist im Catal. codd. mss. Bibl. regiae III 
(1744) p. 162 beschrieben und von mir im Sommer 1906 in Eisenach 
verglichen worden. 

Abgesehn von dem 1. Stück stimmt diese HS durchweg in Einzel- 
heiten auffällig mit G überein. Z. B. Lom. XXIV 298, 11 defensionis] 
depensionis nur GPar; 298, 13 et alienum] & ab alienum G! & alienü 
(aber während des Schreibens aus & abienu corrigiert) Par; 299, 14 
dicam| dicamus nur GPar; 301, 2 exercitius nur G Par; 318, 16 de omni 
iure exereitii (Corruptel) @ und Par; 346, 10 humana est] humanae G 
humane Par. Hierzu treten noch verschiedene Lücken, die GPar ge- 
meinsam haben, z. B. 312,19 etiam Mo « GPar; 313, 9f De quo — 
ecclesiasticus Mo < GPar; 325,19f fide quoque invisibilibus M1ecor 
<GPar (6 setzt dafür aus Conjectur rursumque); oder umgekehrt: 
971, 1 cum G Par lieet 6 — M; 376, 6 et GPar < Mo; 386, Sf et etiam 
eos GPar et iam in eos M!cor et eos o. Solche und ähnliche offenbare 
Ubereinstimmungen können nur durch Abhängigkeit des Par von G 
erklärt werden. Nur wenige Stellen sprechen scheinbar dagegen. Hier 
hat der Schreiber von Par entweder corrigiert oder eine andere Bibel- 
lesart vorgezogen. Zwei Stellen machen noch Schwierigkeiten: S. 289, 4f 
qui se lesos [übergeschr.] putant ab eo M! qui se putant ab eo G qui se pu- 
tant ab eo lesos 6 qui se putant lesos ab eo Par. Hier bietet Par das Wort, 
welches in G fehlt, aber weder da, wo es M! einfügt, noch da, wohin 
es 6 stellt, hat es also wohl vermutungsweise eingeschoben. S. 366, 2 
hat Par mit o labore, das GM auslassen, aber wiederum an anderer 
Stelle als σ. Daher kann man auch hier annehmen, daß Par glücklich 
conjiciert hat. Codex Par. 1641 ist also aus der Zahl der selbständigen 
HSS zu streichen. Dasselbe Urteil müssen wir auch über die folgende 
HS aussprechen: 

6. Codex Trecensis (Troyes) Nr. 669 (früher Clairvaux F. 18) 
membr., saec. XII (s. oben S.XXXVIIf). Da dieser Codex inhaltlich genau 
mit M übereinstimmt und die 4 Bücher Periarchon ohne Zweifel von 
M abgeschrieben hat (s. oben S. XXXVIIf), so muß man die gleiche Ent- 
stehung auch bei der Apologie annehmen. Demnach bleiben nur die 
Codices GM = u) und Ab 8 (— 96), d. h. die Vertreter der Handschriften- 
gruppe y, zur Herstellung des Textes der Apologie übrig. Von dem 
weit besseren 'lext der Handschriftengruppe « sind, wie schon oben 
(S. LXXIX) erwühnt, nur noch einige Fragmente vorhanden im: 


LXXXII Origenes 


7. Codex Augiensis (Karlsruhe) Nr. 160, membr., saec. X. Vgl. 
oben S. XXIV die Beschreibung mit Angabe der Fragmente am Schluß 
der HS. Leider ist kein einziges Fragment aus Periarchon erhalten, 
sodaß der «-Text der Apologie als gänzlich verloren betrachtet wer- 
den mul. 

Auch aus den übrigen HSS, die ich noch aufzählen will, ist kein 
Gewinn für den Text zu entnehmen, da sie ebenfalls zur Gruppe y ge- 
hóren und noch jünger als die oben genannten HSS sind. 

8. Codex Parisinus lat. Nr. 17348 (Colleg. Navarr. 89), membr., 
saec. XIV, vgl. oben S. XL. 

9. Codex Parisinus (Mazarin.) Nr. 574 (268), membr., saec. XV, 
in Folio (32,5><21,8 em), enthält von fol 220 ab: Prologus Rufini 
presbiteri in apologeticum Eusebn, Cesariensis episcopi, heretici arriani, 
pro Origene, quod Rufinus transtulit de greco in latinum imponendo ei 
falsum titulum: Apologetieum Pamphili martyris pro Origene, von fol. 
236 ab: Opuseulum Apologetieum Rufini presbiteri ad Macharium de 
adulteracione librorum Origenis, von fol. 239 ab: Prefatio Rufini pres- | 
biteri in quatuor libros peri Archon Origenis, quos e greco transtulit 
in latinum. Dann folgen noch Schriften des Hieronymus und Rufinus,. 
die den Streit wegen Origenes betreffen, vgl. den Catal. Mazar. I (1885) p. 
234—238. Diese in 2 Columnen und von zwei verschiedenen Händen 
geschriebene junge Miscellanhandschrift ist jedenfalls ohne Wert. 

10. Codex Matritensis, Bibl. nae. A 15, membr., saec. XIiI/XIV, 
vgl. oben S. XXXVIIIf. Wenn der Periarchon-Text des Matrit., wie ich oben 
nachgewiesen habe, zu der Gruppe 6 gehört und besonders mit $ nahe 
verwandt ist, so darf man dasselbe von dem Apologie-Text vermuten. 
Die Vorlage des Matrit, ein Codex Curiae Dei, hat wahrscheinlich 
schon denselben Inhalt gehabt, der sich, von den beiden ersten Stücken 
abgesehen, mit dem Inhalt von GMAbS deckt, also die oben S. LII ff 
besprochene y-Recension darstellt. Bemerkenswert ist bei dem Cod. 
Matrit. noch der Umstand, daß er, ebenso wie Cod. Par. Reg. 1641, am 
Anfang die 10 Bücher des von Rufin übersetzten Rómerbrief-Commen- 
tars des Origenes enthält. Danach scheint zwischen den beiden HSS 
noch eine besondere, über ihre gemeinsame Zugehörigkeit zu der Gruppe 
y hinausgehende Verwandtschaft vorzuliegen. 

11. Codex Laurentianus plut. XXII e. 9, membr., saec. XV; vgl. 
oben S. XLf. Da der Periarchon-Text dieser HS zur Gruppe o gehört, 
so gilt das gleiche auch von dem direct darauf folgenden Apologie-Text. 

12. Codex Venetus Marcianus lat. XVIII Cl. III2 Nr. 38, membr., 
saec. XV, vgl. oben S. XLIf. Diese HS ist, wie der Cod. Laurent., ein 
Glied der Gruppe o. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXXIII 


13. Codex Oxoniensis Bodleianus Canon. Patr. lat. Nr. 199, chartac., 
saec. XV, vgl. oben S. XLII. Auch dieser Codex gehórt, wie die vor- 
hergehenden, zur Gruppe o. 

14. Codex Populetanus (Poblet), vgl. oben S. XLVI. 

Delarue erwähnt in der ersten Note zu der Apologie, daß er den 
Text mit 6 HSS verglichen habe. Davon sind 4 schon oben unter Nr. 1. 
3. 4. 5 besprochen worden; es bleiben noch zwei HSS Delarues übrig: 

15. Codex Remensis S. Remigu, vermutlich identisch mit dem 
oben S. XLVI genannten Codex, und 

16. Codex S. Vitoni, mir ebenso unbekannt, wie Nr. 15. Delarue 
stellt in der Aufzählung die beiden HSS zu 8 und Ab; sie sind gewiß 
nicht älter als diese und vermutlich ähnlichen Ursprungs. Von Nr. 16 
findet sich bei Delarue, soviel ich sehe, nur einmal eine Variante an- 
gegeben: Lom. XXIV 308, 20 onere| clade. Da nun -onere- in μ fehlt 
und »elade- sich nur in 6 findet, so ist schon aus dieser einen Angabe 
bei Nr. 16 die Zugehörigkeit zu der Gruppe 6 zu erschließen. 

Delarue gibt in seiner Ausgabe der Apologie meistens Varianten 
von S, in zweiter Linie von Ab und Cod. Par. Reg. 1641 an; der Codex 
5. Remigii wird nur dreimal erwähnt: p. 294, 11, wo er eine von der 
sonstigen Überlieferung abweichende willkürliche Correctur bietet, 
p. 321, 3, wo er -infamantur- mit S liest!, und p. 406, 10, wo er in 
der Lesart: >quam quem ilh- (statt: »quam quae illi< « und >quam ea 
quae illi- 6) zwar originell erscheint, aber wahrscheinlich wiederum die 
ihm unverständliche Vorlage corrigiert hat. 

Endlich ist noch eine HS zu nennen: 

17. Codex Rotomagensis (Rouen, Fécamp) Nr. 448 (A 371, alte 
Nummer: A 194) membr., saec. XIl. Sie ist im Catal. des Départ. I 
(1886) p. 90 beschrieben. Danach enthält sie jetzt: S. Hieronymi ex- 
positio super Marcum evangelistam, d. h. von vier Stücken das letzte, 
dem ursprünglich, wie der Index (saec. XV) am Ende beweist, 1. Marti- 
rologium, 2. Expositio in Ecelesiastieum, 3. Apologetieus Pamphili mar- 
tiris pro excusatione Origenis vorausgegangen waren. 


2. Die Citate aus Periarchon. 


Von Pamphilus sind im ganzen folgende 26 Fragmente, und zwar 
1—16 aus dem I. Buch, 17—22 aus dem Il. Buch, 23—26 aus dem 
IV. Buch Περὶ ἀρχῶν, in dem I. Buche seiner Apologie eitiert worden: 


1) Ab hat celebrantur, darüber von I. H. t infamantur; die Variante hat also 
wahrscheinlich in c gestanden und ist von Ab als Variante behandelt, von S aber 
in den Text aufgenommen worden. 


LXXXIV Origenes 


1. 8. 8,20— 14,13 —Lom. p. 304—310 
9715. 1916,4 5 148 MEN: 
3:1 09015 25} a2 308 
4. 1 NOS 172903 Tn 
535, 1/:580,192- 73154 NW 

Gra. Bean “Ὁ 
110, 85:55 495,7 nn 3598 
Se Aue AT ΠΥ SE 
ee) Ben ern: 

100 0149/90 50.13 3 5998-940 
jd CD SDOest di 25 45940 
12.1. «954/202 0091/5) 999 990 does 3 
| ὙΠ ΟῚ 
14... 0014-295 BRan 2: 
15.100,11 101,1 ar 
16:05 10510 13 “ΜΠ 
17.196. 2919710 20 d 
18-1309 2 14012. (10 9595 

1929 Mas 5 12385 
ER 058 

91^ To ΟἹ 393 
22:20: 1801429 N: 

23: , 994,10—300:28 .—, , 849—353 
94. 1. 329 1433028 ^ a9 se aA 376 
35. , 345,11—347,4 Dt 1 400915: 5: 348. 
36. , 348,12—349,3 CETUR 


Diese 26 Fragmente füllen ungefáhr 570 Zeilen meiner Ausgabe 
aus. Bevor wir nun den Wert des Apologie-Textes für den von 
Periarchon feststellen können, ist zunächst die Vorfrage zu beantworten: 
ob jener Text etwa nach diesem corrigiert ist. In dem Codex M, den 
ein Corrector auch sonst fleißig durchgearbeitet hat (s. oben S. XXXD), 
finden sich an drei Stellen: S. 99, 15f 100, 11 139, 10f Ergänzungen 
von Textlücken der Apologie aus dem Text von Periarchon, den der 
Corrector in demselben Codex für diesen Zweck nachgeschlagen hatte. 
Von einer systematischen Vergleichung ist aber nichts zu bemerken, 
und in den übrigen HSS findet sich überhaupt keine Spur einer solchen 
Vergleichung. Die beiden Texte sind also fast völlig unabhängig von 
einander geblieben. Zweitens ist zu erwägen, ob τ: Übersetzung 
der meu Stücke von Περὶ ἀρχῶν durch Rufin sowohl in der 
AÀpologie als auch in Periarchon vorliegt oder nicht. Da nun Rufin 
das 1. Buch der Apologie nicht allzulange vor Περὶ ἀρχῶν übersetzt hat, 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung 


LXXXV 


so liegt die Annahme nahe, daß von ihm die bereits übersetzten Stücke 
in die Übertragung von Περὶ ἀρχῶν einfach übernommen worden sind. 
Durch eine Prüfung der beiden Texte wird diese Annahme im allge- 
gemeinen bestätigt. Nur an folgenden Stellen finden sich starke Ab- 


weichungen : 


S. Per. 


57,1—5 Ex eo autem, qui vere | 


est, qui dixit per Moysen: »Ego 
sum qui sum«, omnia quae sunt 
participium trahunt; quae parti- 
eipatio dei patris pervenit in 
omnes tam iustos quam pecca- 
tores et rationabiles atque irra- 
tionabiles et in omnia omnino 
quae sunt. 


99,14 f Secundum nos vero nihil. 


est 1n omni rationabili ereatura, 
quod non tam boni quam mali 
sit capax. 

105,11—13 Quas nos non solum 
non suscipimus, sed et omnes 
has assertiones eorum contra 
fidem nostram venientes refu- 
tamus atque respuimus. (Ruf. 
ganz ungenau und willkürlich.) 


148,7 f Tempus est ergo nunc de 


Spiritu sancto nos pro viribus 


pauca disserere. 

180,14—16 Quoniam autem et ea 
poena, quae per ignem inferri 
dieitur, pro adiutorio intellegi- 
tur adhiberi, Esaias docet, qui 
de Israhel quidem sic dicit: 

945,12} quae supra dicta sunt, 


13—15nune commonitionis gra- 
tia eorum, quae sparsim dixi- 
mus, recapitulare singula et 
primo omnium de patre et filio 
et spiritu sancto repetere, 


Pa 

Sed et hoc ipsum, quod est et 
permanet omnis creatura, operatio 
est Dei patris, qui dixit: »Ego sum 
qui sum«, quae pervenit super om- 
nes. Ipse est enim, »qui solem suum 
oriri iubet super bonos et malos, 
et pluit super iustos et iniustos«. 


Nulla ergo natura est, secundum 
quod nos sentimus, quae non pos- 
sit recipere malum. 


Sed haee, quantum ad nos per- 
tinet, non sint dogmata, sed dis- 
cussionis gratia dicta sint et abi- 
ciantur. Pro eo autem solo dicta 
sunt, ne videatur quaestio mota 
non esse discussa. (Richtigkeit durch 
Hieron., Ep. ad Avit. 4 bewiesen). 

Tempus est nune nos pro viribus 
de spiritu sancto pauca describere. 


Quoniam autem  pernecessaria 
poena est ea, quae per ignem in- 
ferri dieitur, Esaias docens de Is- 
rael quidem sie dicit: 


quae de patre et fiho et spiritu 
sancto disseruimus, 

de his quoque, quae a nobis re- 
lieta. fuerant, pauca repetere. 


LXXXVI Origenes 


Aus diesen sechs Parallelen ergibt sich die Tatsache, daß Rufin an 
einigen Stellen seine frühere Mae später corrigiert hat. Im 
en aber hat er sie unverändert übernommen. 

een wir nun nach Erledigung dieser Vorfragen den Text der 
Apologie mit dem von Periarchon vergleichen wollen, so ist vor allem 
zu bedenken, dal! der erstere dem zweiten an Wert deshalb nach- 
stehen muß, weil wir für jenen nur HSS der Gruppe 7, für diesen aber 
auch HSS der Gruppe « heranziehen können. Hier werden also die 
Fehler von y durch « corrigiert, dort aber fehlt die Correctur, so- 
daß der aus einer Vergleichung sich ergebende Gewinn für den Text 
recht gering ist. Zwar haben wir an 22 Stellen im Text der Apologie 
ein Mehr gegenüber dem von Periarchon, aber in den meisten Fällen 
(S. 11,2 32,15 36,3 56,19 100,25 127,2. 5 140,2. 7.9.10 178, 
6. 7 180, 21 299, 26 345, 13 347, 4) handelt es sich hier um willkür- 
liche oder durch einen andern Bibeltext verursachte Zusätze. Nur an 
folgenden Stellen sind diese der Erwägung wert: S. 41, 2, wo die Les- 
art von Pa vielleicht den Weg zur Heilung der Stelle weist, S. 41, 5, 
wo das Wort ei in Pa durch C eine wertvolle Bezeugung erhält, und 
S. 139, 20, wo die Worte: sive quae in caelis sive quae in terra sunt 
ebensogut als Auslassung von L wie als Zusatz von Pa betrachtet 
werden können. An zwei Stellen halte ich sogar die Zusätze von Pa 
für richtig: S. 99, 293—295 et rursum — bonum est und 5. 346, 13 idcirco, 
well beides dureh den Zusammenhang und die Construction gefor- 
dert wird. 


Varianten kann man, die verschiedene Wortstellung mit eingerech- 
net, etwa 130 zählen, eine im Verhältnis zu den 570 Zeilen nicht ge- 
ringe Zahl. Aber nur selten kann man schwanken, ob der Text der 
Apologie für den von Periarchon Berücksichtigung verdient oder etwa 
als die frühere, der Apologie eigentümliche Textgestalt anzusehen ist. 
Man vergleiche z. B. den Text an folgenden Stellen: 


S. Per. | Pa 
9,6f mererentur — percepissent | pereipere merebantur 

10 ostenderent ostendere valerent 
14 cum nihil esset |, ex nullis 

10,12 per phantasiam per imaginem 

14,10 una sententia est unus est sensus 

16,8. 56,11. 12f sine anima | exanima 

20,9 corporeum corporale 

127,9 praedicenda | gerenda 


19 caeli solis 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXXVI 

S. Per. Pa 
178,2 effervescit | concitatur 
295,16 supplieiorum afflictionum 

21 credulitate | persuasione (πειϑοῦς) 
296,29 exultabant gloriabantur (ἐσεμνύνοντο) 
297,20 quod de Juda dicta sint | de Juda 

25f nec erit hostia nec est sacrificium 

29f repositum est repromissum est 
299,23 doctrina praedicatione 
300,16 1m utero In ventre 

17 quod est interpretatum quod. interpretatur 
329,28 constant vera sunt 
345,12 divinae | divitiarum 


An mehreren Stellen haben Varianten des Bibeltextes den Text der 
Apologie beeinflußt, an andern liegt sicherlich eine Verbesserung der 
früheren Übersetzung durch Rufin vor. Häufig sind in Pa auch offen- 
bare Fehler, wie man sie bei dem y-Text erwarten mul. Z. B. 


S. 40,14 semel) semen Pa («) tamen Pa (o) 
56, 17 bonis] novis (aus Metathesis entstanden) Pa 
330, 26 f inquietos] inquiteos (Metathesis) Pa (Go) iu eos 
Pa (M!) 
Interessant ist außerdem folgende Stelle: 
8. 55, 2 sit participem fieri patris] sit partieipem fili patris Pa (M) 
sit participem ////| vel patris Pa (G) sit esse participem filii. vel 
patris Pa (6). 
Der Fehler der Vorlage fili statt fieri hat also in den Pa-HSS ver- 
schiedene Corruptelen verursacht. 

An Lücken entfallen in Pa auf die 570 Textzeilen im ganzen 66, 
darunter 5 größere (S. 45,5 295,25f 297,30f 298, 22f 299, 21), die 
durch Homoioteleuton verschuldet sind; meist fehlt nur ein Wort, das 
der Schreiber infolge von Nachlässigkeit übergangen hat. Die große 
Zahl dieser Fehler beweist, dal) der y-Text von Pa ursprünglich nicht 
sehr sorgfältig geschrieben und nachträglich nicht genau durchgesehen 
und corrigiert worden ist. 

Der Nutzen, den die Vergleichung des Apologie-Textes gewährt, 
ist also ziemlich unbedeutend. Umgekehrt können wir den Apologie-Text 
häufig aus Periarchon verbessern. Dementsprechend darf man den 
Apologie-Text auch für andere Schriften des Origenes, die darin eitiert 
sind, nur mit großer Vorsicht verwenden und mul stets auf Lücken 
und Fehler ähnlicher Art, wie die oben angegebenen, gefaßt sein. 


LXXXVIII Origenes 


III. Die Übersetzung des Hieronymus. 


Über die Entstehung und die Schicksale seiner lateinischen Über- 
setzung von Περὶ ἀρχῶν spricht Hieronymus an mehreren Stellen, be- 
sonders in dem Brief an Avitus! (Ep. 124 c. 1. 2, Migne SL 22, 1059f, 
vgl. oben unter den Zeugnissen S. XIXf). Die Veranlassung zu der Über- 
setzung haben danach Pammachius und Oceanus gegeben, die dem 
Hn die Übersetzung Rufins mit der Bitte zuschickten, das 
Original auch seinerseits ins Lateinische zu übertragen, und zwar im 
Gegensatze zu Rufin »ad fidem, quemadmodum ab ipso auctore editus 
est«, um Interpolationen Rufins nachzuweisen und Ketzerisches zu 
widerlegen; vgl. den Brief des Pammach. und Ocean., Ep. 83 (64) 
(Migne SL 22, 743) und Hieron., Apol. 16 (Migne SL 23, 401 f) Hiero- 
nymus erfüllte den Wunsch sofort; den sprachkundigen Übersetzer 
reizte wohl die schwierige, von Rufin nur mangelhaft gelöste Aufgabe. 
Mit großer Kunst hat er auch, soviel wir noch aus den erhaltenen Bruch- 
stücken schließen können, den schwierigen griechischen Text einerseits 
genau und sinngemäß, andererseits in elegantem Latein wiedergegeben. 
Wir dürfen ihm Testen wenn er die große darauf verwendete Mühe 
hervorhebt, »dum et mutare quippiam de Graeco, non est vertentis sed 
evertentis; et eadem ad verbum exprimere, nequaquam eius, qui ser- 
vare velit eloquii venustatem« (Ep. ad Pammach. et Ocean. 84 [65], 12, 
Migne SL 22, 752). Er tat es ja vor allem, um seinen gehalten Gegner, 
von dem er sich durch das nzeiksomaße Lob seiner Origenesüber- 
setzungen beleidigt glaubte, zu uberkrmnptene wenn er dessen Übersetzer- 
blößen pushes und rügen wollte, mußte seine eigene Übersetzung 
untadelhaft, vollständig und dem Original entsprechend sein. Immer 
wieder macht er dem Rufin zum Vorwurf, daß er anstößige Stellen 
geändert habe; von seiner Übersetzung dagegen rühmt er: »Ego . 
in libris Περὶ ἀρχῶν simplieiter quod in Graeco habebatur expressi« 
(Hieron., Apol. I 7, Migne SL 23, 402)?. Das wird auch von Rufin (Apol. 
I 21, Migne SL 21, 559, in den Worten: istos ipsos nune libros, quos ego 
transtuleram, reinterpretatus est et ea omnia, quae a me velut impro- 
babilia praetermissa fuerant, inseruit) lediglich bestätigt. 

Wir müssen daher den Verlust der Übersetzung des Hieronymus 
sehr bedauern. Wäre sie erhalten geblieben, so könnten wir den 
Untergang des Originals leichter muet T das Original würde 
sich dann mit Here der indirecten Übekberuee an vielen 


1) Vel. τ τ: Hieronymus ΠῚ 227 f. 
2) Ähnlich spricht sich Hieronymus Ep. 85 ad Paulin. c. 3 (Migne SL 22, 
753) aus. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXXIX 


Stellen völlig reconstruieren lassen. Daß die Übersetzung Rufins, wo 
die anstößigen Stellen fehlten, erhalten geblieben, und die Übersetzung 
des Hieronymus, wo alles Ketzerische deutlich zu lesen war, verloren 
gegangen ist, erscheint ganz erklärlich. Rechtgläubige Männer muliten 
es ja als ihre Pflicht ansehen, das ketzerische Gift zu beseitigen anstatt 
zu verbreiten; von Pammachius berichtet Hieronymus selbst, dal er, 
als er die Übersetzung gelesen, »exhorruit et reclusit scrinio, ne pro- 
lati [seil. libri Periarchon] in vulgus multorum animos vulnerarent« 
(Ep. ad Avit. 1, Migne SL 22, 1059). Ebenda erzählt Hieronymus, dab 
jemand seine Übersetzung ohne Erlaubnis des Pammachius eilig und 
fehlerhaft habe abschreiben lassen!. Da diese fehlerhafte Abschrift 
auch dem Avitus zu Gesicht gekommen war, bat dieser seinen Freund 
Hieronymus, ihm ein fehlerfreies Exemplar zu übersenden. Der Er- 
füllung dieses Wunsches verdanken wir die Erhaltung der meisten und 
wichtigsten Bruchstücke aus der Übersetzung des Hieronymus. 


1. Die Citate in dem Briefe an Avitus. 


Um seine Polemik gegen Rufin und seine Stellungnahme gegen 
den -Ketzer- Origenes zu rechtfertigen, hat Hieronymus in dem Briefe 
an Avitus?, dem er ein Exemplar seiner Übersetzung beilegte, alle 
die Stellen, welche er für ketzerisch hielt, meist wörtlich aus seiner 
authentischen Übersetzung angeführt, um den Avitus ausdrücklich auf 
sie aufmerksam zu machen. Hierdurch und durch die griechischen 
Fragmente in dem Briefe des Kaisers Justinian (s. unten Abschnitt V 2) 
sind uns nun glücklicherweise gerade die Stellen, welche Rufin als be- 
denklich übergangen hatte, gerettet worden. 

Die Bedeutung der etwa 50 Bruchstücke in dem Briefe an Avitus 
wird dadurch noch erhóht, dal sie in genauer Aufeinanderfolge, so 
wie sie in der Übersetzung gestanden haben, in dem Briefe citiert 
werden; auch versäumt Hieronymus meistens nicht anzugeben, wie weit 
die einzelnen Stücke von einander entfernt sind. Mit Hilfe dieser Bruch- 
stücke kann also nicht nur die lückenhafte und teilweise gefälschte 
Übersetzung Rufins ergänzt und corrigiert, sondern auch die richtige 
Einordnung der griechischen Fragmente ermöglicht werden. Ja, man 
kann behaupten, daß gerade diejenigen Stellen von Περὶ ἀρχῶν», welche 
Rufin hatte unterdrücken oder abschwächen wollen. uns in erfreulicher 


1) Vgl. Grützmacher, Hieronymus III 42f. 
2) Nach Grützmacher, Hieronymus I 88 »eher vor 410 als 411« geschrieben, 
also etwa 10 Jahre später als der Brief an Pammach. 
Origenes V. G 


ΧΟ | Origenes 


Vollständigkeit und genügend bezeugt vorliegen. Denn Hieronymus 
hat diese Stellen infolge genauester Kenntnis des Originals so voll- 
ständig wie nur möglich zusammenstellen können — und wollen; daher 
übertrifft diese Sammlung an Vollständigkeit sogar die des Kaisers 
Justinian. 

Durch das liebenswürdige Entgegenkommen des Herausgebers der 
Hieronymusbriefe in dem Wiener Corpus der lateinischen Kirchenväter 
bin ich in den Stand gesetzt worden, einen auf Grund der ältesten 
und besten HSS hergestellten Text der Bruchstücke bieten zu können. 
Herr Professor Hilberg hat folgende HSS für den Brief ad Avitum 
verglichen: 

1. Codex Turicensis Augiensis Nr. 49 saec. IX — 17] 

2. Codex Vaticanus lat. Nr. 355 + 356 saec. IX—X — D 

3. Codex Berolinensis lat. Nr. 18 saec. XII — B. 


Der consensus HDB stellt, wie mir Hilberg am 11. 12. 1908 mit- 
teilte, den besten Text dar. Wenn Vallarsis Text davon abweicht, so 
beruht er entweder auf jungen HSS oder auf Conjectur. Von den 
drei oben genannten HSS ist B am wenigsten zuverlässig, sie erweist 
sich in den Briefen »als eine mit zahlreichen willkürlichen, wenn auch 
oft bestechenden Änderungen durchsetzte HS. Doch finden sich Fälle, 
wo sie allein das Richtige bietet«. Ich bin dem consensus von DB 
gefolgt und habe nur in besonderen Fällen die mir von Hilberg zur 
Verfügung gestellten Varianten notiert und verweise für Einzelheiten 
auf Hilbergs Ausgabe. 

An folgenden acht Stellen kann eine Lücke des Rufintextes durch 
Hieronymus ausgefüllt werden: 

S. 25, 16 Sicut enim — 26, 2 filium 
64, 14 Grandis — 16 conligari 
90, 22 Solem — 91, 4 vestitos 
93, 28 In fine — 94, 9 fiant 
161,6 νοῦς — 15 distributae sunt 
152, 10 Nisi forte — 13 exordia 
251, 13 Illud — 282, 20 vivendum est 
399, 7 Et quia — 17 truderentur. 

In der Einordnung dieser Fragmente, abgesehn vom zweiten, bin 
ieh Sehnitzer gefolgt. Auch sonst habe ich mich meist seinem Vorgang 
 anscehliefien können. Bei dem zweiten Fragment »Grandis — conligari« 
bin ich von Schnitzer abgewichen aus folgenden Gründen. 

Das Fragment wird von Hieronymus so eingeführt: »Cumque ve- 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XCI 


nisset ad rationabiles creaturas et dixisset eas per neglegentiam ad 
terrena corpora esse dilapsas, etiam haee addidit: Grandis — conli- 
gari« Also gehórt es mit zu der Erórterung des Falls der rationabiles 
ereaturae, aber an das Ende dieser Erörterung. Da ferner das Frag- 
ment: »Quibus moti disputationibus — verterentur« mit der Formel »in 
consequentibus« (die ganz allgemein >im folgenden- bedeutet) an jenes 
angeschlossen wird und seinen sichern Platz am Ende des fünften 
Capitels, S. 75, 1—5 hat, so müssen die Worte: »Grandis — conligari« 
vorher, nicht allzuweit von S. 78, 1—5 eingeordnet werden. Schnitzer 
hat dies S. 73, 6 getan. Aber für die von ihm dort angenommene 
Lücke liegt nicht der geringste Grund vor, auch würde eine Einschal- 
tung nur den straffen Gedankengang zerreißien, nicht vervollständigen. 
Dagegen haben wir S. 64, 7ff deutliche Anzeichen dafür, dal! hier der 
Text lückenhaft ist. Denn die Z. 3f versprochene Ausführung: »vel 
quae sit adsumptio scientiae, vel quae sit eius abolitio« fehlt, und der 
Abschnitt »De imminutione vel lapsu« ist überhaupt entgegen der Art 
des Origenes recht inhaltlos und dürftig. Von dem »lapsus« ist fast 
gar keine Rede, und der Excurs »de anima«, den Origenes 8S. 65, 3f 
entschuldigen zu müssen glaubt, ist überhaupt nicht vorhanden. Beim 
Fall der rationabiles creaturae handelt es sich natürlich um Seelen, die 
beim Fall in verschiedene Körper, zuletzt sogar in die von vernunft- 
losen Zugtieren, eingefügt werden. Origenes hatte also schon 14,1 
»per excessum- das vorweggenommen, was 18,4 erörtert wird. An 
beiden Stellen hat Rufin, um diese ihm anstólige Theorie zu be- 
seitigen, kräftig gestrichen und geändert. Hieronymus hat leider an 
der ersten Stelle nur einen Teil des Verlorenen gerettet. 

Wenn nun auch einzelne Lücken nicht vollständig beseitigt und nicht 
alle Schwierigkeiten gehoben worden sind, so dürften doch die acht Frag- 
mente wohl ihren relativ besten Platz erhalten haben. Die Schwierigkeit 
der Einordnung im allgemeinen besteht eben darin, dals wir Stücke aus 
der Übersetzung des Hieronymus in die ganz anders geartete und an den 
betreffenden Stellen lückenhafte oder verkürzte Übersetzung des Rufinus 
einschalten müssen: hier etwas Ganzes oder Vollkommenes zu erzielen, 
ist einfach unmöglich. Auch bietet Hieronymus oft keine wörtlichen 
Fragmente, sondern referiert nur, wenn auch meistens, wie man an- 

| nehmen muß, recht genau. Ich habe daher darauf verzichtet, Stücke 

. . aus der Hieronymus-Übersetzung anderswo, als da, wo sicherlich Lücken 
bei Rufin vorhanden sind, einzufügen, und die Version des Hieronymus 
lieber als Parallele unter den Text gesetzt. Bei starken Abweichungen 
wird man natürlich in der Regel den Text des Hieronymus dem des 
Rufin vorziehen. 


G* 


3 


XCu Origenes 


2. Andere Citate aus der Hieronymus-Übersetzung. 


Außer in dem Brief an Avitus hat Hieronymus, soviel ich sehe, 
seine Übersetzung nur selten eitiert oder verwendet, nämlich: 

1. e. Joh. Hieros. e. 7 (Migne SL 23, 360) — 5, 25, 16—26, 2. Zu 
dieser Stelle liegen verschiedene, auch griechische Parallelen vor; mir 
scheint aber die in den Text eingefügte Version dem Orginal am 
nächsten zu kommen. Wenn Rufin Apol. 119 dieselbe Stelle in einer 
kürzeren Form wiedergibt, so ist dies eben mehr ein Referat als wört- 
liche Wiedergabe. 

2. Hieron. e. Joh. Hieros. e. 16 (Migne SL 23, 368) — S. 64, 9—13. 
Daß dieses, allerdings nicht ganz wörtlich von Hieronymus citierte 
Fragment an der genannten Stelle einzufügen ist, wird durch die Ein- 
führung des gleich darauf folgenden, in dem Brief an Avitus stehenden 
Fragments bewiesen. Denn mit den Worten: »eas per neglegentiam 
ad terrena corpora esse dilapsas« wird der Inhalt jenes Fragments an- 
gegeben und diesem dadurch seine Stelle vor den Worten » Grandis — 
conligari« (S. 64, 14—16) angewiesen. 

3. Hieron. e. Joh. Hieros. e. 19 (Migne SL 23, 370) »per scalam 
Jacob paulatim rationabiles creaturas ad ultimum gradum ... descen- 
dere« habe ich 9.64, 7 ff vermutungsweise mit erwähnt. Man wird 
die Stelle ja zunächst dem Genesis-Commentar zuzuweisen geneigt sein; 
aber da Hieronymus vorher seine Übersetzung von Περὶ ἀρχῶν eitiert 
hat, so könnte doch auch dieses Fragment, das ganz ähnlichen Inhalt 
wie das vorhergehende aufweist, ebendaher stammen. 

4. In derselben Schrift referiert Hieronymus ὁ. 16 p. 368 und c. 19 
p. 370 über die Dämonenlehre des Origenes; die beiden Stellen stimmen 
mit dem S. 83, 91f eitierten Fragment aus dem Brief an Avitus so 
augenscheinlich überein, daß man für alle drei Stellen die Übersetzung 
von Periarchon als Quelle betrachten muls. 

5. Ebenda c. 17 p. 369 (— S.90,221f Test.) finden sieh Ausfüh- 
rungen über die Kórper der Gestirne, die vielleicht das Original aus- 
führlieher und genauer wiedergeben als das in den Text eingefügte 
Fragment aus dem Brief an Avitus. Da wir aber nur ein Referat, 
kein wörtliches Fragment haben, so läßt sich hier über Vermutungen 
nicht hinauskommen. 

6. Die große Lücke bei Rufin in dem Capitel »De angelis« S. 95, 
10ff hat sicherlich Erórterungen über Ursprung und Wohnung der 
guten und bösen Engelmächte enthalten. Deshalb scheinen mir bei 
Hieron., In Ep. ad Ephes. I und Apol. II 8 einzelne, aber nicht wörtlich 
eitierte Stücke daraus erhalten zu sein. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung 


XCIII 


7. An den beiden S. 178 Test. eitierten Stellen aus Hieron., In Ep. 
ad Ephes. 11] 5 und Apol. IL 7 scheint dem Hieronymus die im Brief an Avi- 
tus mitgeteilte Stelle aus Periarchon (S. 177, 15 ff) vorgeschwebt zu haben. 


3. Übersicht über die Fragmente der Hieronymus-Übersetzung. 


I. Buch. 
Seite | Ursprungsort Anfang und Ende Bemerkungen 
10,6 ^ | Ep. ad Avit. 2 | Christum — factum nicht wörtlich 
11,3 | Ep. ad Avit. 2 Tertium dignitate — con- | nicht wörtlich 
| firmans | 
25,16 | €. Joh. Hieros. 7 | Sicut enim — videre f | als wörtliches Citat in 
lium den Text eingefügt 
35,8f Ep. ad Avit. 2 | nihil — infectum esse | nicht wörtlich 
36,7 Ep. ad Avit. 2 Filium — in Filio | nicht wörtlich 
37,2f Ep. ad Avit. 2 | Deum patrem — magnus | vermutungsweise in den 
esse videatur |  TextRufins einzufügen 
38,18 | Ep. ad Avit. 2 Duarum statuarum — | nicht wörtlich, Ruf. 
| conparans | stimmt 
46,13 Ep. ad Avit. 2 Deum patrem — et cae- | nicht wörtliches Referat, 
tera | Ruf. lückenhaft 
55,4 Ep. ad Avit. 2 | Filium quoque — quae nicht ganz wörtlich, 
sancta dicuntur | griech. Frg. bei Justin. 
| erhalten; Ruf. hat 
Lücke 
64,9 c. Joh. Hieros. 16 | eunctas rationabiles — | Lücke bei Ruf., die durch 
| carnibus alligari die beiden Hieron.- 
64,14 Ep. ad Avit. 3 | Grandis neglegentiae — Fragmente nicht ganz 
| conligari | ausgefüllt wird 
78,1 | Ep. ad Avit. 3 | Quibus moti — verteren- | Rufins Übersetzung un- 
| ΓΙ fam genau 
19,22 | Ep. ad Avit. 3 Rursumquenasci—homo | Ruf.ungenauund lücken- 
| fiat haft 
81,27 | Ep. ad Avit. 3 Qui vero — fient Ruf. ungenau 
82,20 Ep. ad Avit. 3 | Qui vero non fuerint | Ruf. hat gekürzt und ge- 
| meriti — sortientur ündert 
83,9 Ep. ad Avit. 3 | Ipsosque — daemones — | Ruf. lückenhaft 
| dignitatem 
85,15.20 | Ep. ad Avit. 4 | Corporales — potest | Ruf. parallel 
90,22 | Ep. ad Avit. 4 | Solem quoque — vestitos | bei Ruf. Lücke 
93,28 Ep. ad Avit. 4 | In fine — fiant | bei Ruf. Lücke 
99,25 f Ep. ad Avit. 4 | diabolum — virtutem | Ruf. parallel 
104,8 , Ep. ad Avit. 4 | angelum sive animam — | nieht wörtliches Referat; 
pecoris Ruf. verkürzt und än- 
| dert 
.105,11 Ep. ad Avit. 4 | haec iuxta — viderentur | Pamph. genauer als Ruf. 


XCIV Origenes 
II. Buch. 

Seite Ursprungsort Anfang und Ende Bemerkungen 
113,13 Ep. ad Avit. 5 mundos — et similis nicht wörtliches Referat 
114,26 Ep. ad Avit. 5 Si omnia — necessarius | Ruf. ungenauund lücken- 

(u. &. Stellen) sit haft 
117,9 Ep. ad Avit. 5 Sin autem — operari Ruf. entsprechend 
117,23 Ep. ad Avit. 5 Si haec — contendunt Ruf. ungenau 
125,1 Ep. ad Avit. 5 Triplex ergo—servabitur | Ruf. parallel 
130,27 Ep. ad Avit. 6 Restat ut — visibilis erit | Ruf. parallel 
142,4 Ep. ad Avit. 6 Nulla alia anima — ame | Ruf. kürzer 
ipso 
155,10 Ep. ad Avit. 6 Unde eum infinita cau- | Ruf. hier ungenauer und 
tione — perseveret breiter als Hieron. 
161,6 Ep. ad Avit. 6 voög, id est mens, — dis- | Lücke bei Ruf. 
tributae sunt 
177,15 Ep. ad Avit. 7 Ignem — confoditur nicht ganz wörtlich, Ruf. 
parallel 
182,10 Ep. ad Avit. 7 Nisi forte — sumet exor- | Ruf. hat Lücke, die durch 
dia Hieron. nicht ganz aus- 
gefüllt wird 
191,20 Ep. ad Avit. 7 Cumque in tantum — | Ruf. ungenau 
facie ad faciem 
III. Buch. 
238,9 (21) | Ep. ad Avit. 8 | Sin autem — a fratre | Ruf. parallel, ebenso Phi- 
lokalia 
239,4(21) | Ep. ad Avit. 8 | Ut autem — praecesse- | Ruf. und Philokalia pa- 
| runt rallel 
240,11 (31)| Ep. ad Avit. 8 Juxta nos— paratum | Ruf. etwas breiter, Phi- 
| lokalia parallel 
242,12 Ep. ad Avit. 8 Ego arbitror — virtutem | Ruf. u.Philokaliaparallel 
Sed et hoc — Ggntitebnmy Hieron. nicht ganz wört- 
261,10.17 | Ep. ad Avit. 8 jn e contrario — guber-, lich; Ruf. parallel 
nari Ι 
273,1 Ep. ad Avit. 9 | Nobisautem—post alium | Ruf. parallel 
214,12 Ep. ad Avit. 9 Divinius — in spe Ruf. hat geändert 
275,19 Ep. ad Avit. 9 alii vero — credimus | Ruf. nicht genau 
276,1 , Ep. ad Avit. 9 Quem rerum — eollocare | Ruf. hat stark gekürzt 
u. geündert 
281,6 Ep. ad Avit. 9a | Quia ut cerebro — incor- | Ruf. ungenau 
| poralis 
281,13 . ad Avit. 9& | Illudquoque— vivendum | Lücke bei Ruf, durch 


est 


Hieron. 
ausgefüllt 


nicht ganz 


are: 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XCV 
Seite | Ursprungsort | Anfang und Ende Bemerkungen 
284,10 Ep. ad Avit. 10 | Nec dubium est— ami- | Ruf. hat fast alles dies 
| sere virtutem weggelassen 
290,22 Ep. ad Avit. 10 | Et erit — est melior Ruf. parallel 
IV Buch. 
337,12 Ep. ad Avit. 11 | Et forsitan — loca | Hieron. hier weniger ge- 


nau, als Ruf. 
339,7.17 | Ep. ad Avit. 11 | Et quia — truderentur | Lücke beiRuf., Hier. im 


— caelum sit 2.Stück nicht wörtlich 

342,6 | Ep. ad Avit. 11 | In fine— esse superatos | Ruf. weniger genau als 
| | | Hieron. 

343,23— | Ep. ad Avit. 12 | Sieut — praedicatum — Ruf. weniger genau als 

344,8 salventur Hieron.; für das 2.Stück 


Justinian Fr. 30 pa- 
rallel, bei Ruf. Lücke 


359,20 , Ep. ad Avit. 13 | Si enim Patrem— Filius | Ruf. hat stark gekürzt 
| Patrem | und geändert 

360,1 Ep. ad Avit. 13 | Pater vero — quam a | Ruf. läßt aus und ändert, 
| Filio | wie der griech. Text 
| beweist 

361,6.9 | Ep. ad Avit. 14 | Si quis — variari Ruf. hat geändert u. aus- 

| gelassen 
362,3 Ep. ad Avit. 14  Intellectualem — sub- | Ruf. parallel. 
stantiae 


IV. Citate aus Rufins Übersetzung. 
1. Die Apologie Rufins. 


Wenn man in der Streitschrift des Hieronymus die von ihm gegen 
Rufinus erhobenen Vorwürfe liest, so kónnte man meinen, Rufinus habe, 
um sich und sein Verfahren zu rechtfertigen, in der Apologie einzelne, 
von ihm übersetzte Stellen behandelt und dabei den Text von Periarchon 
öfters eitiert. Dies hat er leider nicht getan; er hat zwar mehrere 
Stücke seiner ersten Vorrede im 1. und ll. Buch der Apologie ange- 


führt, aber — wenn man von einer in der Schrift De adulteratione 
(Lom. XXV 384) frei citierten Stelle aus Periarehon 13,3 (S. 51,9—11) 
absehen will — nur einmal ein längeres Stück aus seiner Periarchon- 


Übersetzung I 1, 8. 9 (S. 24, 22—27, 1, davon 8. 25, 13 Quodsi — 16 
consequenter sogar zweimal) in der Apologie 117 (Migne SL 21, 554f) 
wörtlich eitiert. Indessen reicht dieses eine Stück schon hin, um den 


XCVI ^ Origenes 


Text der Apologie beurteilen zu können. Freilich darf dabei nicht über- 
sehen werden, dal! Rufin möglicherweise ungenau citiert, oder sogar 
etwas geündert hat. Vielleicht hat er quidem S. 26, 2 nachtrüglich ein- 
gefügt, vielleicht auch quia non statt non enim S. 25, 5, naturae statt 
ereaturae (— φύσεως) S. 25, 11, noscere — nosci statt cognoscere — 
cognosci (agnosci) S. 26, 2f 10f 14 und vel statt et ebenda Z. 10 ge- 
schrieben. Aber andere Varianten der Apologie: impossibile statt im- 
possibilis S. 25, 12, Sed si statt Quodsi S. 25, 13, requiris statt requiras 
ebenda, qui statt quae S. 25, 14 und die andere Wortstellung 5. 25, 
10. 14 dürften wohl eher als Fehler des Apologie-Textes anzusehen 
sein. Wenn in diesem res S. 26, 3 fehlt, so muß das mit Rücksicht 
auf S. 131, 15 (entgegen meiner imm Apparat geäußerten Ansicht) als 
falsche Correetur betrachtet werden; die Auslassung von etiam S. 26, 16 
(mit A) und von id S. 26, 18 sind wohl durch Nachlässigkeit ver- 
schuldete Fehler. Der Text von L übertrifft also sicherlich den Apologie- 
Text an Güte. Dieses Urteil wird durch Prüfung der Citate aus der 
1. Vorrede nur bestätigt. Hier läßt die Apologie ohne Grund die Worte 
per illum — ignem S8. 6, 9f und alias S. 5, 7 aus und schreibt unrichtig 
contrarii statt contra id S. 5, 111, viderint S. 6, 1 (mit y) und faceret 
8. 6, 4 (mit «). An den beiden letzten Stellen ist die Übereinstimmung 
des Apologie-Textes mit der geringeren Handschriftengruppe y bemerkens- 
wert. Nach diesem Befund wird man wohl auch S. 5, 7. Sf den Text 
von L hinsichtlich der Wortstellung vorziehen und nicht mit der Apo- 
logie S. 6, 2 et zu atque corrigieren. Höchstens S. 4, 23 könnte der 
Apologie-Text mit a semet ipso (was zweimal überliefert ist) das Richtige 
bieten. Die Güte des L-Textes von Periarchon wird also an dieser 
Stelle durch den Vergleich mit dem von ihm ganz unabhängigen Apo- 
logie-Text in erfreulicher Weise nachgewiesen. 


2. Die Excerpte des Anonymus ad Januarium. 


In der Appendix des VIII. Bandes der Benedictinerausgabe der 
Werke Augustins steht an 8. Stelle Col. 47/48 Mitte: »De incarnatione 
Verbi, ad Januarium libri duo, collecti ex Origenis opere Periarchon, 
juxta versionem Ruffini«. Das I. Buch reicht von Col. 47—54, das 
II. Buch von da bis Col. 58. Leider fehlt ein Vorwort zu diesem Stück; 
am Rande sind gelegentlich Lesarten aus HSS (Vatieanus, Victorinus) 
notiert. Diese HSS festzustellen ist mir nicht möglich gewesen. Immer- 
hin kann man nach dem Text und den mitgeteilten Varianten ein Urteil 
über Ursprung und Wert des Jan-Textes gewinnen. Freilich muß man 
diesen Text, der nur anhangsweise und offenbar nicht sehr sorgfültig 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XCVII 


gedruckt ist!, mit einer gewissen Vorsicht benutzen. Wie der Heraus- 
geber seinen Text behandelt hat, ergibt sich z. B. daraus, daß er S. 279, 17 
et Filio im Text zu patre hinzufügt und a. R. ganz naiv bemerkt: »MSS 
non habent ἃ filio: nec Origenes [ἅ. ἢ. in Periarchonj«. Solche Eigen- 
mächtigkeiten, auch offenbare Druckfehler im Jan-Text habe ich nicht 
notiert, dagegen da, wo eine hs. Variante am Rande steht, diese statt 
oder neben der Textlesart angegeben; vgl. z. B. 5. 34, 13: in illo Jan- 
Text; S. 39,2 deitatis] divinitatis Jan-HSS claritatis Jan-Text; S. 44, 6: 
Jesus est] + omnipotens Jan-Text. Der Herausgeber hat seinen Text 
häufig bei Bibelstellen geändert; vgl. S. 52, 12 53, 21 146, 24 555, 161. 
An manchen Stellen ist freilich ohne Kenntnis der zugrunde hegenden 
HSS schwer zu entscheiden, ob die Ánderungen von dem Herausgeber, 
oder nieht schon von dem anonymen Verfasser der Auszüge vorge- 
nommen worden sind. Vermutlich rühren die zahlreichen grölseren und 
| A kleineren Auslassungen meistens von diesem her. 

Folgende Stücke des Rufin-Textes sind bei dem Anonymus vor- 
handen: S. 9, 12 Species — 14, 13 condonatur; S. 16, 4 Est — 15 rep- 
pererit; S. 29, 12 nos semper — 63, 7 elapsum (mit Auslassungen); 
S. 141, 25 legitur — 147,19 recipiantur; S. 277,3 Unde — 279, 171 
saecula; S. 283, S ubique — 284, 10 in omnibus erit; S. 348, 12 Tem- 
|. pus est — 356, 10 trinitatis. Eine Vergleichung des Jan-Textes mit 
|». dem von L ergibt nun folgendes Resultat. Daß Jan aus L geflossen ist, 
scheinen diese Stellen zu beweisen: S. 12, 9 » esse ration. L Pa Jan 
(Fehler); S. 44, 18 quae Merlin qui LJan (Fehler); S. 350, 5 “ὦ dicere 
nisi LJan (Fehler) Daß sich aber in Jan teilweise ein besserer Text 
als in @y findet, ergibt sich aus folgenden Stellen: $8. 43, 3 antiquior 
|. Jan antiquius (-us) «y; S. 43, 8 quae Jan qui «y; 5. 44, 13. pura nec 
|. sineera Jan pure nec sincere «y; S. 54, 12 in unitate Jan in unitatem 
| ay; S. 144, ὃ ei Jan — ay; S. 350, 10 erat Jan fuerit ay; vielleicht ist 
aueh 8. 31, 5. der Zusatz et via bei Jan richtig. Nun mul die dem Jan- 
Text zugrunde liegende HS trotzdem, wie ich glaube, aus L abgeleitet, 
und die besseren Lesarten müssen einem Corrector zugeschrieben werden, 
da sieh Jan, abgesehn von seinen zahlreichen Sonderlesarten, die meist 
Fehler darstellen, im übrigen eng mit der Gruppe « berührt. Ich gebe 
folgende Beispiele: 


S. 16, 7 distinguitur « Pa Jan designatur 7 
S. 31, 9 sapientes «Jan sapiens (saperent) 7 
S. 34,6 quae A Jan quaeque $7 


1) Als Beispiel erwähne ich nur, daß 8. 54, Sf die Worte: per prof. — spiritus 
sanctus doppelt gedruckt sind. 


XCVIII Origenes 


S. 39, 2 merae «Jan mirae 7 
S. 45, 15f atque omnibus actibus Jan actibus A — y 
S. 48, 3 refert y fert «Jan (Fehler). 

Wenn durch diese und ähnliche Stellen die Verwandtschaft des 
Textes von Jan und « erwiesen wird, so deuten andere Stellen sogar 
einen engeren Zusammenhang zwischen Jan und β an: S. 13, 1 possunt 
BJan; S. 43, 19 vero!) ergo C Jan; 5. 47, 14 ne] nec us Jan; S. 53,15 
dicit] docet 8 Jan; S. 62, 9 adsint Ay assistant. Jan; S. 352, 4 ratione] 
hide B(Cfehlt)Jan. Daher muß Jan als Textzeuge ἐν die Gruppe « 
gelten und hat besonders da, wo C fehlt (d. h. für die drei letzten 
Excerpte, da © S. 276, 11 abbricht) einigen Wert. Aus einer vorhan- 
denen HS ist der Jan-Text offenbar nicht geflossen, auch von einer 
solehen nicht beeinflußt worden; vielmehr scheint er auf einen alten 
Vertreter der Gruppe «a, vielleicht auf diesen Codex α selbst, durch 
Mittelglieder zurückzugehen. Außer den oben erwähnten Lücken weist 
der Jan-Text auch zahlreiche Fehler auf, wie sie in jüngeren HSS 
üblich sind. Als solche wird man die beiden in der Augustin-Ausgabe 
genannten HSS (Vaticanus und Victorinus) ansehn müssen. Dies ist 
wenigstens von der zweiten HS wegen der aus ihr zu 5. 10, 11f mit- 
geteilten corrigierten Lesart: »passus in veritate, et non per phantasiam, 
communicavit hane mortem vere mortuus« mit ziemlicher Sicherheit 
anzunehmen. Sieht man nun sowohl von den zahlreichen Lücken als 
auch von den der jungen Textüberlieferung eigenen Fehlern ab, so stellt 
das was übrig bleibt einen relativ guten Text dar und trägt sogar zur 
Verbesserung des L-Textes mit bei. Deshalb mußten die Varianten des 
Jan-Textes möglichst vollständig in dem Apparat verzeichnet werden. 
Die früheren Herausgeber scheinen den Wert dieser Parallel-Über- 
lieferung nicht recht erkannt zu haben, sonst hätten sie bessern Ge- 
brauch davon gemacht und wären z. B. S. 352, 28f nicht der schlechten 
Lesart von y gefolgt. 


3. Andere Citate. 


Im Jahre 1902 hat mir D. Johannes Dräseke, der damals die 
Quellen des Johannes Seotus Erigena untersuchte!, bei diesem ein Citat 
aus Periarchon III 6, 2—5 (S. 283, 12£— 9287, 9) freundlichst nachgewiesen. 
Es steht in dem V. Buche des großen Werkes De divisione naturae 
(in der Ausgabe von H. Jos. Floss 1853 — Migne SL 122, 928 D—930 D, 
in der von ‚Schlüter 1838 p. 496—498) und wird von Erigena so ein- 


1) Vgl Joh. Dräseke, Joh. Scotus Erigena, Leipzig 1903 (— Stud. z. Gesch. 
d. Th. u. d. Kirche, her. v. Bonwetsch u. Seeberg IX 2). 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XCIX 


geleitet: et quod non in omni rationali creatura >mors aculeusque eius-, 
»peecatume dico, omnisque malitia interitura sit, sed in parte creaturae 
interimentur, in parte permanebunt, audi magnum Origenem, diligen- 
tissimum rerum inquisitorem, in tertio libro Περὶ ἀρχῶν de consum- 
matione mundi (hoc est de summo bono, ad quod universa rationabilis 
natura festinat, ut -Deus omnia in omnibus- sit; non enim alia consum- 
matio mundi est praeter -Deum omnia in omnibus esse-) tractantem et 
dicentem: »Quae sint ergo ista omnia — recipere non possunt«. Dies 
ist das einzige wörtliche Citat aus Periarchon; es dürfte aber keinem 
Zweifel unterliegen, daß Erigena nicht nur Periarchon, sondern über- 
haupt den Origenes (in lateinischer Übersetzung) genau gelesen und 
sich dessen Gedanken angeeignet und diese auch in seinen Werken ver- 
wertet hat. Wenigstens klingt hier manches an Origenes an, wenn dieser 
auch unter den Quellen des Erigena (Migne SL 122, 800 A) nicht, und sonst 
nur selten erwähnt wird; vgl. z. B. »Deus ovoía incomprehensibilisc 
(p. 443 B — De prime. 1 1, 5, 3. 20, 7), »in suis causis praecedentibus« 
(p. 444 = De prine. II8, 3, S. 161, 13; S. 238 Test. u. ö.), »totumque 
ferrum liquefactum, ut diximus, igneum, imo etiam ignis apparet, ma- 
nentibus tamen eorum substantiis« (p. 451 B — De princ. 116, 6, S. 145, 
9ff) usw. Es würde eine dankbare Aufgabe sein, festzustellen, inwie- 
weit Erigena Gedanken des Origenes auch da, wo er ihn nicht nennt, 
verwertet hat. Der Name des Origenes, stets mit großer Hochachtung 
genannt, findet sich p. $15 C, 515 BD, 532 D, 930 D; außerdem haben 
wir auch noch ein Citat aus dem III. Buche des Römerbrief-Commen- 
tars des Origenes p. 922 C (= Lom. VI 166f). 

Da nun Erigena am Hofe Karls des Kahlen lebte und besonders 
um die Mitte des 9. Jahrhunderts in Frankreich wirkte, so muß der 
von ihm benutzte Codex von Periarchon spätestens im 9. Jahrhundert, 
vermutlieh aber früher entstanden sein. Ferner ist es wahrscheinlich, 
daß sich dieser Codex in Frankreich befunden hat. Sind doch auch die 
Werke des Erigena in mehreren Pariser HSS, die ursprünglich dem 
Kloster S. Germain-des-Pres angehörten, und außer in der von A. Schmitt ! 
entdeckten Bamberger HS noch in einer von Avranehes enthalten. Der 
von Erigena gebrauchte Periarchon-Text stimmt, wie eine Vergleichung 
zeigt, im allgemeinen mit dem von L überein. Aus zwei Stellen (S. 255, 
20 ei — 7Sc und S. 287, 2 destruetur ySc) kann man auf Zugehórig- 
keit zu der Gruppe 7 schließen; doch reicht das Material nieht hin, 
um dies mit Bestimmtheit behaupten zu kónnen. Allerdings scheinen 


1) Progr. des Kón. Neuen Gymnas. in Bamberg 1900,- vgl. die Anzeige von 
Drüseke Zfw Th XLIV, 8. 478—480 u. die Abhandlung desselben XLVI, S, 563—550. 


C "^ A Origenes 


die verschiedenen Auslassungen in Sce, die nicht in y vorkommen 
(S. 283, 19. 284, 9. 285, 8. 14. 15. 17), auf schlechterer Überlieferung des 
Se-Textes zu beruhen, aber Se hat auch Sonderlesarten, die sich weder 
aus 7 noch aus « belegen lassen, nämlich S. 283, 20 + modus et men- 
sura mit Del, S. 285, 6 + a, S. 255, 9 + fecisse (wegen der Auslassung 
von apud Z. 5), S. 285, 29} + et aeterna facta sunt (wohl Fehler des 
Sehreibers der Vorlage, der übernommen worden ist), S. 286, 2 produci 
(statt perduci) S. 286, 10 + diabolus (Fehler), S. 287,5 non esse non 
possunt] nee esse non possent. Die Mehrzahl dieser Lesarten sind 
offenbare Fehler; S. 250, 6 ist sogar eine Inhaltsangabe: »de simplieitate 
et unitate corporum post resurrectionem« in den Text eingedrungen, die 
in L nieht vorkommt. Man muß also den Sc-Text im allgemeinen als 
fehlerhaft und geringwertig bezeichnen. Nur an einer Stelle (S. 285, 20) 
scheint er mir das Richtige bewahrt zu haben. Denn die Worte modus 
et mensura geben erstens einen guten Sinn, ferner würde die Lesart 
von AB (C fehlt) y: Omnes motus sui deus sit in dieser Allgemeinheit 
nicht recht zu dem Wort: >in omnibus omnia esse deum- stimmen, 
auch ist omnis von Jan und sui von AB; bezeugt, endlich hat Dela- 
rue die Worte modus et mensura im Text. Wenn man aus semem 
Schweigen schließen darf, so hat er das Citat bei Erigena nicht gekannt 
(er hätte dazu ja das ganze Werk De divisione naturae durchlesen 
müssen!) hat also die Worte vermutlich in einer HS gefunden. Da 
nun Delarue zwei Codices: Virodunensis und Remensis (s. oben S. XLV. 
XLVI), die mir nicht bekannt sind, mit benutzt hat, so kónnte er 
hier, wie an einigen andern Stellen, wo er mehr als «y bietet, die 
Worte aus derselben hs. Quelle wie Erigena entnommen haben. Aut- 
fällig ist auch, daß bei Delarue eine Zeile vorher dieselben Worte 
wie in Se (sentiat, deum cogitet, deum) fehlen; demnach hat Delarue 
hier, wie mir scheint, wenn nicht den Text des Erigena, so doch den 
Text der von Erigena benutzten HS oder einer Abschrift derselben vor 
Augen gehabt. 


‘Carl Weyman! hatte die Güte mich darauf hinzuweisen, daß Orig., 
De prine. 1111, 11 (S. 213, 201) von Faustus von Reji (De gratia Il 1, 
p. 99, 10ff ed. Engelbrecht) benutzt worden ist. Nach der einen Lesart: 
S. 213, 23 feci (statt fecit) läßt sich vermuten, daß Faustus (der im 
letzten Viertel des fünften Jahrhunderts schrieb) eine HS aus der Gruppe 7 
benutzt hat. Jedenfalls können wir feststellen, daß der Text von Peri- 
archon schon im 8866. V in Frankreich vorhanden gewesen ist. 


1) Vgl. Philologus 54, 1895, S. 184f. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CI 


. V. Die griechischen Fragmente. 


Daf wir uns von dem wirklichen Inhalt des dogmatischen Haupt- 
werks des Origenes und von seinen dort dargelegten philosophischen 
und theologischen Grundanschauungen ein verhältnismäßig klares Bild 
machen En verdanken wir außer den Fragmenten der He 
Übersetzung vor allem den griechischen Fragmenten, die uns teils durch 
Freunde teils durch Gegner des Origenes erhalten worden sind. Basi- 
lus und Gregorius Theologus haben ihrer Blütenlese aus den Werken 
des Origenes auch zwei Stücke aus Περὶ ἀρχῶν, Buch III und IV, ein- 
verleibt, die dogmatiseh ohne Anstof waren. Einer der heftigsten 
Gegner des Origenes aber, der rechtgläubige Kaiser Justinian, hat zwar 
einerseits den Verlust der ganzen Schrift durch deren Verdammung mit 
verschuldet, andererseits aber eine erhebliche Anzahl von Fragmenten 
daraus erhalten. Da diese größtenteils dem I. und II. Buch entnommen 
sind, so verteilen sich die griechisch erhaltenen Reste erfreulicherweise 
auf alle vier Bücher. 


1. Die beiden Capitel der Philokalia. 


Wegen der Textüberlieferung der beiden in der Philokalia er- 
haltenen Fragmente 26 und 28 verweise ich auf Origenes, Werke I, 
Einleitung LXVI—LXX und wiederhole hier nur die Hauptsachen. 

1. Codex Venetus Mare. gr. 47 saec. XI (— B) bietet trotz seiner 
nicht seltenen Auslassungen und Schreibfehler doch den verhältnismäßig 
besten Text und ist vermutlich nur durch ein Mittelglied aus der Stamm- 
handsehrift Φ saec. VI] abzuleiten. Die übrigen Philokalia-HSS sind 
alle unter einander verwandt und gehen durch einen gemeinsamen Ar- 
chetypus auf die Stammhandschrift d saec. VII zurück. Die wich- 
tigsten sind: 

2. Codex Patmius- 270 saec. X (— Pat), 

3. Codex Parisinus Suppl. Gr. 615 saec. XIII, lückenhaft, sowie 
dessen Abschrift: 

4. Codex Basileensis 31 (A Ill 9) saec. XVI (— Bas), 

. Codex Venetus Marcianus gr. 122 a. 1343 (— D), 

δ Codex Venetus Mareianus gr. 48 saec. XIV/XV (ΞΞ E), 

7. Codex Parisinus gr. 456 a. 1426 (— H, se genau mit E über- 
einstimmend und diesen ersetzend). 

Die Codices C(Bas) DEH enthalten den schlechteren Text; der von 
Pat ist zwar reich an Schreibfehlern, aber seinem höheren Alter ent- 
sprechend doch auch besser und dem von B ähnlicher. Ich habe B 


ΟΠ | Origenes 


und D i. J. 1903 in Venedig, und Bas und H 1. J. 1909 im Weimar an 
den betreffenden Stellen verghchen; die Lesarten von Pat und C sind 
die Robinsons. 

Außerdem liegt noch eine teilweise Parallelüberlieferung in einer 
schon von Robinson benutzten Catenenhandschrift vor: 

S. Codex Monacensis gr. Nr. 412, membr., in Folio, saec. XII, ent- 
hält eine Catene zum Römerbrief, die bei Cramer im IV. Band abge- 
druckt ist. Vgl. über diese HS: Karo und Lietzmann, Catenarum grae- 
car. catalog. fasc. II S. 600f (= Nachr. d. Kön. Ges. d. Wiss. zu Gótting., 
phil.-hist. Kl. 1902 H. 5) und Robinsons Einleitung zur Philokalia p. XXX f. 
Auf 8.215 dieser HS steht der größte Teil des 25. Capitels der Philo- 
kalia und auf S. 346ff mit der Randbemerkung: 2x7 ix407 τοῦ wor- 
(y£)r(ovc) em Auszug aus dem 21. Capitel, nämlich: 

1. 8. 206, 10—214, 5f — p. 158, 14—162, 9 Rob. 

25819299. 8-953315 — eh) 5 7 τὸν 

3. 8. 235, 9 —244, 2f — p. 173, 17—177, 15 ,, (mit Auslassungen), 
aber in der Reihenfolge 2, 1, 3; außerdem wird das vorher ausgelassene 
Stück S. 239, 9—240, 5 — p. 175, 21—176, 2 Rob. auf 8.365 der HS 
mit der Randbemerkung: óg«yé)v(ovc) ἐκ € 


an 


T éx407 nachgetragen. Ich 
habe diese Stücke i. J. 1909 hier in Weimar verglichen; Abweichungen 
meines Apparates von dem Apparat Robinsons beruhen auf dieser Nach- 
vergleichung. 

Der Catenentext bietet nur einmal eine Verbesserung des D-Textes: 
8. 239, 11 oc Cat xai d. Aber der Unterschied zwischen den Abkür- 
zungen von oc und xai ist so gering, daß der Catenenschreiber hier 
bewußt oder unbewußt den Philokaliatext verbessert haben kann. Jeden- 
falls liegt kein Grund vor, den Catenentext nicht aus 4 abzuleiten. 
Allerdings enthält Cat (abgesehn von zahlreichen beabsichtigten oder 
nicht beabsichtigten Auslassungen) eine verhältnismäßig große Zahl von 
Sonderlesarten: aber keine einzige kann mit Recht anstatt der D-Les- 
art in den Text gesetzt werden. An zwei Stellen stimmt Cat mit H 
überein: $. 207, 15 εἴη] ἦν H Cat und 8. 231, 9 λέγοιμεν] λέγομεν H 
Cat; dies können zufällige Übereinstimmungen sein. Mit CD oder C 
geht Cat 8.207, 8 + τῶ CD Cat, 8. 208, 3 xei <CCat, 8.210, 2.9 
«C C Cat, S. 211, 4 àysyóvewav CD Cat, 8. 231, 2. αὐτοῦ -< C D Cat. 
Bemerkenswert ist auch: 8. 211, 12 ἡ — Pat C D, nachgetragen Cat!, dies 
beweist also nachträgliche Correctur des Catenentextes. Aus den an- 
geführten Stellen scheint eine nühere Verwandtschaft zwischen Cat und 
der Vorlage von CD (— 2) hervorzugehen. Da aber Cat z. B. 5. 210, 11f 
die den beiden HSS C D gemeinsame, also schon in ihrer Vorlage vor- 
handene Lücke nicht aufweist und außerdem auch Beziehungen zu Pat 


4 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CIII 


und H, wie ich oben erwähnt habe, zeigt, so dürfte sein Text eher 
aus der gemeinsamen Vorlage von Pat und 2 und H, also aus y (etwa 
saec. VIII)! stammen. 

Durch Vergleichung von Philokalia-y mit B können wir also den 
d$-lext des VIL. Jahrhunderts mit einiger Sicherheit wiederherstellen. 
Die Philokalia aber gibt uns nicht nur ein großes griechisches Stück 
vom IH. und IV. Buch Περὶ ἀρχῶν in verháültnismálsig alter und gesicher- 
ter Form, sondern gewährt uns auch einen vortrefflichen und sichern 
Maßstab, um die Übersetzungsmethode Rufins kennen und richtig be- 
urteilen zu lernen. Allerdings können wir hier nach dem griechischen 
Text nicht mit unbedingter Sicherheit entscheiden, ob Rufin da einen Zusatz 
gemacht hat, wo im griechischen Text die entsprechenden Worte fehlen. 
Denn die -Blütenlese- aus den Werken des Origenes bietet eben keine 
Gewähr dafür, daß wir dort stets den Text des Originals unverkürzt 
lesen. Dagegen lassen sich Lücken bei Rufin da, wo der griechische 
Text mehr bietet, sicher feststellen. Im allgemeinen mul man also 
jede wesentliche Abweichung der Übersetzung Rufins vom griechischen 
Text für sich prüfen und stets die Möglichkeit erwägen, daß auch Rufin 
(der ja die beiden letzten Bücher etwas langsamer und weniger flüchtig 
als die beiden ersten übersetzt hat) gelegentlich sogar den griechischen 
Text ergänzen und verbessern kann. if 

Wir betrachten einige Stellen, wo Differenzen zwischen 4 und 
Rufin vorliegen. S. 202, 16 fehlt der Schluß des Citats Z. 2 xci ἐπὶ --- 
3 τὴν χεῖρά μου in der Übersetzung Rufins, aber auch in B. Hier 
finden sich jedoch auch sonst zahlreiche Lücken; man braucht daher 
nicht an die Möglichkeit zu denken, daß etwa erst Philokalia-y den 
Schluß des Citats aus dem Bibeltext nachgetragen habe. Das wäre 
auch kaum glaublich. Vielmehr gibt es m. E. nur zwei Möglichkeiten: 
| entweder hat Rufin die fehlenden Worte aus Nachlässigkeit nicht über- 
| setzt, oder er hat sie übersetzt, sie sind aber in L ausgefallen. Mir 
| dst das letztere wahrscheinlicher; dann würde die Fehlerliste von L um 
| eine Auslassung bereichert werden. — S. 206, 15 fehlt bei Rufin ein 
|. ganzes Citat: Gal. 5, S. Hier liegt wohl eher Nachlässigkeit des Über- 
setzers vor; oder wollte Rufin den Zusammenhang von Röm. 9, 15.19 
und 20.21 nicht durch ein anderes Citat unterbrechen? — 5$. 211, 12 
glaube ich eine Lücke im griechischen Text annehmen zu müssen, die 
von den Excerptoren nicht angedeutet worden ist. Denn die über- 
schießenden Worte Rufins S. 211, 32 non tamen — 212, 14 exeultum 
schließen den Gedanken sehr wirksam und ganz nach Art des Origenes 
ab, während der griechische Text hier unvollständig und abgebrochen 
| 1) Vgl. den Stammbaum auf S. LXX der Einleitung zu Origenes, Werke I. 


CIV | Origenes 


erscheint. Beweisend hierfür scheinen mir die Worte Rufins: »non tamen 
unius eiusdemque culturae« zu sein, denn sie enthalten gerade den zweiten 
Teil des Gedankens, der im griechischen Text vermißt wird. Hier hat 
uns also Rufin ein Stück von Periarchon gerettet, das 1m griechischen 
Philokaliatext verloren war. — S. 242, 5 wird das Vorhandensein einer 
Lücke im griechischen Text, für die jede Andeutung fehlt, durch die 
Übereinstimmung von Hieronymus (Ep. ad Avit. 5) und Rufin Z. 12—22 
sicher nachgewiesen. Offenbar ist den Excerptoren die Ansicht des 
Origenes, daß aus Menschen Dämonen, und umgekehrt, werden könnten, 
anstößig erschienen und deshalb gestrichen worden. — S. 295, 11 fehlt 
eines von den drei Schriftbeispielen, die in solchen Fällen Origenes 
mindestens beizubringen pflegt, ist aber bei Rufin erhalten, nämlich 
Matth. 24, 14. Die Lücke ist vermutlich wegen des Gleichklangs τοῖς 
ἔϑνεσι καὶ in entstanden. — S. 318, 23 haben wir dagegen eine Lücke 
im Rufintext. Dort ist in L ein verbaler Ausdruck, der den griechischen 
Worten ὁ σχοπὸς.... ἦν προηγουμένως (A. 9. 11) entsprechen würde, 
ausgefallen. — S. 330, 23 fehlt bei Rufin das Citat Matth. 5, 22, es 1st 
wohl des gleichen Anfangs wegen (»Ego autem«) von dem Schreiber 
von L übergangen worden. — 85. 332, 11 ἀλλ᾽ οὐδὲ — S. 333, 28 yeye- 
vnu&vov suchen wir vergeblich in der Rufin-Übersetzung. Die Möglich- 
keit, dal die Excerptoren das ganze Stück anderswoher entnommen 
und hier eingefügt hätten, muls deshalb beiseite gelassen werden, weil 
dureh die Worte: Kai ἵνα un ἐπιδιατρίβωμεν τῷ λόγῳ τῷ περὶ τοῦ 
iv χρυπτῷ Ἰουδαίου- καὶ τῷ περὶ -τοῦ ἔσω ἀνϑρώπους- ᾿Ισραηλίτου 
(8. 333, 8f) der innere Zusammenhang des ganzen bei Rufin fehlenden 
Stückes mit dem vorhergehenden sicher nachgewiesen wird. Rufin hat 
den Abschnitt als scheinbar unnötig oder als anstößig wegen der dort 
gebrauehten ἀναγωγὴ μυστική weggelassen. — S. 334, 12 ist dagegen 
wieder eine Lücke im griechischen Text festzustellen. Denn die Worte 
»de qua — accidisse« (Z. 28—31) enthalten einen zwar neuen, aber für 
den Zusammenhang notwendigen Gedanken, den Rufin aus eigener Über- 
legung gar nicht hätte hinzufügen können. — Je weiter gegen Ende 
des IV. Buches, desto lückenhafter wird — wohl aus dogmatischen 
Gründen — der griechische Text. Die Lücke S. 336, 13 ist dureh xai 
μεϑ' ἕτερα in angegeben; sie wird durch Rufins Übersetzung S. 336, 27 
bis 337, 11 ergänzt. — Auch für die nicht angedeutete Lücke S. 338, 1 
haben wir Ergänzung dureh Rufin (Z.7—10). Denn daß hier im grie- 
ehischen Text eine Lücke klafft, Rufin aber das Original vollständig 
wiedergegeben hat, scheint mir ziemlich sicher. Die Erklärung von 
Psal. 85, 13 ist so eigenartig Origenisch, daß die Möglichkeit, sie rühre 
von Rufin her, wohl als ausgeschlossen gelten muß. Auch passen die 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CV 


Worte xai παρὰ τοῖσδε (ὃ. 338, 1) gar nicht recht zu dem Vorher- 
gehenden, können auch gar nicht organisch mit dem vorausgehenden 
Satz zusammengefügt werden, da dieser, gut gegliedert und parallel 
aufgebaut, naturgemäß mit χεερόνων (Z. 1) endigt. Entweder haben die 
Excerptoren das durch Rufin S. 338, 7—10 erhaltene Stück absichtlich 
weggelassen und dabei den Zusammenhang und die Construction ver- 
letzt, oder, was mir annehmbarer erscheint, das Stück ist in d durch 
Nachlässigkeit des Schreibers ausgefallen. — S. 335, 6 ist wiederum 
eine, diesmal recht große, Lücke in nicht angegeben. Sicherlich haben 
die Exeerptoren den anstóligen Abschnitt nicht mit aufnehmen wollen. 
Er ist uns dureh Rufin (S. 338, 19—S. 339, 25f) und Hieronymus (Ep. 
ad Avit. 11) ziemlich vollständig erhalten geblieben. Die besprochenen 
Stellen haben gezeigt, dali die Philokalia-Fragmente zwar nicht allein 
und an und für sich, aber doch in Verbindung mit der Übersetzung 
Rufins und den Fragmenten der Hieronymus-Übersetzung uns das Ori- 
ginal in erwünschter Vollständigkeit reconstruieren lassen. 


2. Die Fragmente in dem Briefe des Kaisers Justinian. 


Mansi hat im IX. Band seiner >Sacrorum conciliorum nova et am- 
plissima eolleetio p. 524 E — 533 A den Brief des Kaisers Justinian 
an den Patriarchen von Konstantinopel Mennas abgedruckt. Dort citiert 
der Kaiser, um die Ketzereien des Origenes nachzuweisen, eine Anzahl 
von Stellen aus Περὶ ἀρχῶν. Leider sind diese Stellen nur sachlich 
geordnet und nicht nach ihrer Aufeinanderfolge in Περὶ ἀρχῶν ange- 
geben, auch stimmen die Buchangaben nicht immer, sodaß die Ein- 
ordnung der einzelnen Stücke teilweise Mühe macht und zu keinen 
sicheren Ergebnissen führt. 

Welche HS von Mansi benutzt worden ist, kann ich nicht sagen; 
vielleicht ist es der von Montfaucon Bibl. Bibl. I p. 559 E beschriebene 
Codex der Kaiserlichen Bibliothek in Wien, Nr. LVIII bombye. grae- 
cus, der außer -Acta concili CP. contra Anthimum- auch >Justiniani 
Imperatoris Tractatus contra Origenis errores- enthält. Durch die 
Güte meines zu früh verstorbenen Freundes Heinrich Gelzer habe ich 
im Herbst 1902 eine Collation der betreffenden Stücke in dem Codex 
Athous (= Ath) mon. Iviron 381 (olim 236 Lambr. 4501) saee. XV 
fol. 3057ff erhalten. Die Varianten sind in meinem Apparate notiert. 
Auf den Codex Monacensis (= Mon) graecus 186, chart., in Folio, 
saec. XV (i.J. 1446 geschrieben)! bin ich leider erst nach dem Druck 


1) Vgl. die genaue Angabe des Inhalts in der Inaug.-Diss. von Georg Lud- 
wig, Athanasii epistula ad Epictetum, Jenae 1911, p. 32#. 
Origenes V. H 


CVI Origenes 


des Textes aufmerksam geworden. Diese HS, die an 5.Stelle fol. 111 ff 
den Brief des Justinian an Mennas enthält, zeigt zwar noch mehr 
Schreibfehler als die vom Athos, ist aber selbständig und geht mit Ath 
wohl auf dieselbe Quelle zurück. Die Excerpte aus Περὶ ἀρχῶν werden 
in beiden HSS dureh die Worte Justinians eingeleitet: βουλόμενοι δὲ 
πᾶντας τοὺς χριστιανοὺς γνῶναι ὡς τὰ ὠριγένει συγγεγραμμένα παν- 
τελῶς ἀλλότρια τῆς ἀληϑοῦς τῶν χριστιανῶν τυγχάνει πίστεως, συνεί- 
dousv ἐκ τῶν πολλῶν αὐτοῦ καὶ ἀμέτρων βλασφημιῶν ὀλίγας ἐπ᾽ 
αὐτῆς λέξεως παραϑεῖναι. ἔχουσι δὲ οὕτως. Die einzelnen Fragmente 
folgen in dieser Ordnung aufeinander (Ath ist zugrunde gelegt, von 
Mon sind Varianten angegeben): 

+ ogıy&vovs («C Mon) ἐκ τοῦ πρώτου λύγου τοῦ περὶ ἀρχῶν Bı- 
βλίου: --- Ὅτε 0 uiv Og --- τὰ ἄλλα ἅγια (9 S. 55, 4). E 

+ ὅτι πεπερασμένη ἐστὶν ἡ τοῦ OU xci n0E δύναμις. ix τοῦ B 
λόγου τοῦ αὐτοῦ βιβλίου. Πεπερασμένην γὰρ εἶναι --- διακοσμῆσαι 
(24 S. 164, 3). 

Τοῦ αὐτοῦ(-Ξ Ath) ἐκ τοῦ ὃ λόγου τοῦ αὐτοῦ βιβλίου. Μηδεὶς προσ- 
κοπτέτω — διαρκεῖ (38 S. 359, 16). 

Ὅτι κτίσμα (κτίσματα Mon) καὶ γενητὸς (γεννητὸς Mon) ὁ υἱός, ἐκ 
τοῦ αὐτοῦ (— αὐ. Mon) ὃ λόγου. Οὗτος (Οὕτω Mon) δὴ ὁ υἱὸς — εἰς 
ἔργα αὐτοῦ (32 5. 349, 11). 

Ὅτι καὶ περιέχεται μετὰ τῶν ἄλλων κτισμάτων ὁ υἱὸς ὑπὸ τοῦ 
προς᾿ καὶ κατὰ πάντα μείζων ἐστὶν ὁ πῆρ τοῦ υἱοῦ, καὶ ἀόρατος αὐτῶ 
(αὐτοῦ Mon) τυγχάνει. 2x τοῦ αὐτοῦ περὶ ἀρχῶν (< x. ἀ. Ath) ὃ λόγου. 
Εἰ δὲ ὁ (Ὁ δὲ Mon) ano --- ἢ ὑπὸ τοῦ υἱοῦ (39 S. 360, 1). 

Ἔχ τοῦ πρώτου λόγου τοῦ αὐτοῦ βιβλίου. Γενόμενοι τοίνυν — 
ἀλήϑειαν τυγχάνοντα (4 S. 36, 10). 

Tod αὐτοῦ < Ath) + ἐκ τοῦ αὐτοῦ λόγου. Οὕτω τοίνυν — 
ἀπαραλλάκτως ἀγαϑός (6 S. 47, 3). 

+ Ὅτι μετὰ τοῦ υἱοῦ καὶ τὸ ἅγιον πνὰ κτίσμα εἰπών, συνηρίϑμησε 
τοῖς ἄλλοις κτίσμασι. διὸ καὶ λειτουργικὰ αὐτὰ ζῶα καλεῖ. ἐκ (<Mon) 
τοῦ ὃ λόγου τοῦ περὶ ἀρχῶν βιβλίου < βιβλ. Ath). Ὅτι uiv οὐν — 
πειϑόμεϑα (18.52, 1). xci μετά τινα. Ἔλεγε δὲ ὁ Ἕβραῖος — εἴρη- 
taU (8 8.52, 11): 

+ 'Ex τοῦ 8 λόγου τοῦ περὶ ἀρχῶν βιβλίου, ὅτι φιλὸν ἄνον ol ἄνϑρο. 
V. Mon) λέγει τὸν xb: — Διὰ τοῦτο — χαὶ συνδοξασϑῆναι αὐτῷ (20 
S. 143, 18. 

Ὅτι συναΐδια τῶ 90 (τοῦ ϑεοῦ Mon) τὰ κτίσματα" ἐκ τοῦ ἃ 
λόγου τοῦ περὶ ἀρχῶν βιβλίου (< βιβλ. Ath). Πῶς δὲ --- χρώμενα (5 
S. 42, 11). 

"Ex τοῦ αὐτοῦ λόγου. Πάντα τὰ γένη — ποτέ (10 S. 68, 10). 


TT. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CVII 


+ Περὶ τῆς προύπάρξεως τῶν ψυχῶν, ἐκ τοῦ πρώτου λόγου τοῦ 
(< τοῦ Mon) περὶ ἀρχῶν βιβλίου. ἜΣ ἰδίας αἰτίας --- κόσμω (11 8.80, 15). 

+ ’Ex τοῦ αὐτοῦ λόγου, ὅτι εἰ μεταβάλλοιεν (μεταβάλοιεν Mon) 
ἐπὶ τὸ χρεῖττον οἱ δαίμονες, συμπληρώσουσί ποτε ἀνϑρωπότητα. 
Οἶμαι δὲ --- ἀνϑρωπότητα ({2 5: 85: δ): 

+ Περὶ τῆς τῶν (ΞΞ τῶν Mon) ἄνωϑεν εἰς σῶμα καταγωγῆς. Οὕτω 
δὴ — anopgeovrov (18 S. 107, 1). 

+ Ὅτι καὶ τὸν ἔνυδρον 209 ὅτε αἱρεῖται βίον ἡ ψυχή (xci — wog 
an das vorige Fragment angeschlossen von Mon und Mansi) £x τοῦ 
δευτέρου λόγου τοῦ περὶ ἀρχῶν βιβλίου («x00 περὶ a. βιβλίου Ath). 
H ψυχὴ -- ἀλόγου ζώου (> ζώου ἀλ. Mon). 'Ex τοῦ αὐτοῦ λόγου, 
ὅτι ἔσται τελεία ἡ (<nAth) τῶν σωμάτων ἀπόϑεσις. Εἰ δὲ τὰ ὑπο- 
τεταγμένα — ὑποχαταβῇ (19 S. 118, 4). 

"Ex vo) 7 λόγου τοῦ αὐτοῦ βιβλίου περὶ τοῦ αὐτοῦ. + “εγομένου--- 
ἄψυχα εἰσίν (21 Ὁ. 252, 21). 

"Ex τοῦ β λόγου τοῦ περὶ ἀρχῶν βιβλίου («C τοῦ π. a. B. Ath), πῶς 
νοῦς γέγονεν ψυχή, καὶ φυχὴ καϑαρϑεῖσα γίνεται νοῦς (die Worte 
πῶς — νοῦς setzt Mon in dieser Form ans Ende des folgenden Frag- 
ments: πῶς oov γέγονε ψυχή, καὶ ψυχὴ κατορϑωϑεῖσα γίνεται νοῦς). 
Παρὰ τὴν ἀπόπτωσιν -- εἶναι νοῦς (23b S. 161, 2; vgl. Test. 2—6). 

Ἔχ τοῦ αὐτοῦ λόγου (-- λόγου Mon) περὶ τοῦ αὐτοῦ. “ὥσπερ σῶ- 
σαι — οὐκ ἔσται ψυχή (21 S. 155, 13). 

+ Ἔχ τοῦ τετάρτου λόγου. ᾿Ανάγκη — ἀεὶ γίνεσϑαι (40 S. 361, 9). 

+ Ex τοῦ πρώτου λόγου τοῦ αὐτοῦ βιβλίου, ὅτι ἔμψυχος ὃ ἥλιος 
καὶ ἡ σελήνη καὶ οἱ ἀστέρες. Ὅτε δὲ πρεσβυτέρα --- δύνασϑαι (13 
S. 91, 4). 

"Ex τοῦ αὐτοῦ λόγου (< λόγου Ath). 25 Nouilo (» Κάλλιον ἀνα- 
λύσαι [50] xci σὺν Χριστῷ εἶναι πολλῷ γὰρ μᾶλλον κρεῖσσονς stellt 
noch vor νομίζω Mon) — λεχτέον (14 S. 93, 15). 

-F'Ex τοῦ ὃ λόγου τοῦ αὐτοῦ βιβλίου, ὅτε καὶ ὑπὲρ δαιμόνων 
δεῖ τὸν χν στρωϑῆναι, καὶ πολλάκις τοῦτο εἰς τοὺς ἐσομένους αἰῶνας. 
᾿Αλλὰ κἂν — οὐ φοβηϑησόμεϑα (30 S. 344, S). 

'Ex τοῦ αὐτοῦ λόγου. Τίς νοῦν ἔχων --- καὶ ἀστέρων (29 S. 323,5). 

Hieran schließt sich die Einleitung zu den neun gegen Origenes und 
seine Anhänger gerichteten Anathematismen: Τούτων τοίνυν οὕτως 
ἐχόντων καὶ πᾶσι δήλων γενομένων τῶν παρὰ ὡριγένους εἰρημένων 
βλασφημιῶν, προσήκει τὸν ἐπ᾽ αὐτῷ ἀναϑεματισμὸν οὕτω γίνεσϑαι. 
Dann folgen die neun Anathematismen selbst, jede mit der Formel be- 
ginnend: Zi τις λέγει ἢ ἔχει. Ich gebe einen Abdruck nach Mansi IX 
533, dessen Text ich nach Cod. Mon. verbessere. 

1. Ei τις λέγει ἢ ἔχει προὔπάρχειν τὰς τῶν ἀνϑρώπων ψυχᾶς, 

ἘΠῚ 


CVIII | A Origenes 


: ; ; 4 EC ; : 1 ; a 
οἷα πρῶην vocac οὔσας xoi αγίας δυναμεις᾽ xogov de Aafovoac τῆς 
ϑείας ϑεωρίας καὶ πρὸς τὸ χεῖρον τραπείσας xci διὰ τοῦτο ἀποφυ- 
γείσας μὲν τῆς τοῦ ϑεοῦ ἀγάπης, ἐντεῦϑεν δὲ ψυχὰς ὀνομασϑείσας 
καὶ τιμωρίας χάριν εἰς (τὰ Mon) σώματα καταπεμφϑείσας, ἀνάϑεμα 
ἔστο. 

2. — — τὴν τοῦ κυρίου ψυχὴν προὔπάρχειν καὶ ἡνωμένην γεγε- 
γῆσϑαι τῷ ϑεῷ λόγῳ πρὸ τῆς ἐκ παρϑένου σαρκώσεώς τε καὶ γεννή- 
0805, ἀ. ἢ. 

3. — -- πρῶτον πεπλάσϑαι τὸ σῶμα τοῦ κυρίου ἡμῶν Ἰησοῦ 
Χριστοῦ ἐν τῇ μήτρᾳ τῆς ἁγίας παρϑένου xai μετὰ ταῦτα ἑνωϑῆναι 
αὐτῷ τὸν ϑεὸν λόγον καὶ τὴν ψυχὴν ὡς προὐπάρξασαν, ἀ. E. 

4. — --- πᾶσι τοῖς ἐπουρανίοις (οὐρανίοις Mon) τάγμασιν ἐξο- 
μοιωϑῆναι τὸν τοῦ ϑεοῦ λόγον, γενόμενον τοῖς Χερουβὶμ Χερουβὶμ 
xai τοῖς Σεραφὶμ Σεραφὶμ καὶ πάσαις ἁπλῶς ταῖς &vo δυνάμεσιν 
ἐξομοιωϑέντα, à. E. 

5. — — ἐν τῇ ἀναστάσει σφαιροειδῆ τὰ τῶν ἀνϑρώπων ἐγείρεσϑαι 
σώματα καὶ οὐχ ὁμολογεῖ ὀρϑίους ἡμᾶς ἐγείρεσϑαι, a. ἔ. (Nr. 5 ist 
6 im Cod. Mon). 

6. — — οὐρανὸν καὶ ἥλιον καὶ σελήνην καὶ ἀστέρας καὶ ὕδατα 
τὰ ὑπεράνω τῶν οὐρανῶν ἐμψύχους καὶ ὑλικὰς (λογικὰς Paganinus 
Gaudentius) εἶναί τινας δυνάμεις, &. ἔ. (Nr. 6 ist 5 im Cod. Mon). 


[7 € , \ - , - 
7. — — ott («C Mon) ὁ δεσπότης Χριστὸς Ev τῷ μέλλοντι αἰῶνι 
, € ^ , ^ x « ^ > , > ’ 
σταυρωϑήσεται ὑπὲρ δαιμόνων καϑὰ καὶ ὑπὲρ ἀνϑρώποων, a. & 
ἊΝ , 5 x - - \ - 
8. — — 7 πεπερασμένην εἶναι τὴν τοῦ ϑεοῦ δύναμιν, xci τοσαῦτα 


αὐτὸν δημιουργῆσαι, ὅσων (0cov Mansi) περεδράξασϑαι καὶ νοεῖν 
ἠδύνατο, ἢ τὰ χτίσματα συναΐδια εἶναι τῷ tQ, ἀ. ἔ. (καὶ νοεῖν — 
τῷ ϑεῷ «C Mansi). 

9. — — πρόσκαιρον εἶναι τὴν τῶν δαιμόνων καὶ ἀσεβῶν ἀνϑρώ- 
πῶν κόλασιν, καὶ τέλος κατά τινα χρόνον αὐτὴν ἕξειν, ἤγουν ἀπο- 
κατάστασιν γενέσϑαι δαιμόνων ἢ ἀσεβῶν ἀνϑρώπων, a. ἔ. 

Diese neun einzelnen Anathematismen werden durch ein alles zu- 
sammenfassendes Anathem folgendermaßen beschlossen: 

᾿ἀνάϑεμα xci Ὡριγένει τῷ καὶ ᾿Αδαμαντίῳ τῷ καὶ (< καὶ Mansi) 
ταῦτα ἐχϑεμένῳ μετὰ τῶν μυσαρῶν αὐτοῦ καὶ ἐπικαταράτων ἐναγῶν 
τε («C 2. τε Mon) δογμάτων καὶ παντὶ προσώπῳ φρονοῦντι ταῦτα ἢ 
ἐχδικοῦντι ἢ κατά τι παντελῶς ἐν οἱωδήποτε χρόνῳ τούτων ἀντιποι- 
εἴσϑαι τολμῶντι(:: ἐν yo Qo τῶ xD ἡμῶν, © ἡ δόξα εἰς τοὺς αἰῶνας 
τῶν αἰώνων ἀμήν. Mon). 

Den Text der von Justinian citierten Fragmente habe ich nach 
Mansi und dem Cod. Athous hergestellt. Der Cod. Monacensis 186 hat 
nur wenige bemerkenswerte Lesarten. Der Vollständigkeit wegen. teile 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CIX 


ich hierunter sämtliche Abweichungen des Codex Mon. von meinem 
Texte mit, wobei ich bloße Schreibfehler beiseite lasse. 
S. 42,11 τὸ] τὰ ἔχοντά τι] ἔχον τί αὐτῷ] αὐτοῖς 
12 εἰ — Cod. Ath. 
1,9 λεχϑήσεται 
τοῦ — αὐτὸ τὸ &yaOov 
ὃ -: ὡς ἁπλῶς — Mansi 
τῆς &ya9. — Cod. Ath. 
τῶν 0Aov] τῶν ἄλλων 
αὐτῆς < 
τὸ — ἀββαχοὺμ 
εἴρηται < 
τὸ] τοῦ ὅὕπερ ἐστίν] ὦ γάρ ἐστιν ἐλαττόνως δὲ] ἔλαττον. ὡς δὲ, 
ἡττόνως] ἧττον, ὡς 
6 τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον] τὸ ἅγιον πνεῦμα 
68, 10f ἀλλος δέ τις 
11 χαϑὲν ἀριϑμῶ — Koe 
S. 81,1 μεταπτώσεις) μεταπιπτούσης 
6 ὑπὸ — Cod. Ath. 
7 τε- οὕτως 
8 zai τὰς ἐξουσίας 
9 ταχϑέντων) τάχα δὲ dE< ἀπ᾽] ἀντ συστήσεται] συμβήσεται 
93. 15 vor νομίζω ὅτι (γὰρ <) + »Κάλλιον ἀναλύσαι καὶ σὺν χριστῷ εἶναι; 
πολλῷ γὰρ μᾶλλον χρεῖσσον« 
17f τὸ ἐπιμ.) τοῦ ἐπιμ. 
18 τῷ οὐρανίῳ τούτῳ] τοῦ ὀτνοῦ τούτου 
20 ἀστέρων < 
S. 104,8 προσκχλιναμένη — Mansi 
9 ὑπὸ) ἀπὸ 
10 ἀποκχτενοῦται ὑπὸ (zai<) καὶ μετ᾽ ὀλίγα — Cod. Ath. u. Mansi 
| 19 σῶμα τοιοῦδε ἢ τοιοῦδε «ὦ ζώου ἀλόγου — Mansi 
107,3 co αἴτιον λέγειν 
. 118,4 ὑποταγέντα = Mansi a.R. 
. 143, 211 δὲ τοῦ μηδέποτε χεχωρισμένου 
. 155, 18 e» ἦλϑε τὸ ἀπολωλὸς ὃ σηρ, μέντοι] + γε 
14 gi] ἣν — Red 
15 μένει) μὲν 5 ψυχή] + οὔτε τὸ ἀπολωλὸς, ἀπολωλός. 
16 &< απωλώλει, 
8. 156,1 οὕτω] αὐτὸ, 
S. 161,3 γενομένη — Mansi 
4 ἐφ᾽ ἅπερ 
6 νοῦς] πῶς οὖν γέγονε ψυχή, καὶ ψυχὴ κατορϑωϑεῖσα γίνεται νοῦς, 
s. Test. 2-- , 
S. 164,4 μὴ] οὐ 
8 συγχροτεῖν 
9 διακοσμῆσαι — Cod. Ath. 
S. 282, 21 γενέσϑαι ὥσπερ < 
22 ὅτε] οὔτε 


Un τῶ 
σι 
τὸ 


un on 
σι σι 
ior AEn) { 
HB» τ ὦ wm ὦ οἱ ἃ. 


Un 


Un 


cn cn Un tn 


ΟΧ ' Origenes 


. 282, 25 ἐστιν] εἶσιν 
. 323,5 γοῦν « οἰήσεται] ὁρίσεται 
. 344, 9 περὶ τῶν οὐρανίων τόπων αὐτὸ) αὐτὸς 
. 840,1 ἐν τοῖς ἐπουρανίοις — Cod. Ath. ὅρα — Cod. Ath. 
8 οὕτως 
3f xal τὰ ἑξῆς ἕως 
S. 849,11 οὗτος] otro δὴ — Cod. Ath. γεννηϑεὶς, --- Mansi 
13 775? — 
14 αὐτὴ] αὕτη ὁδὸν 
. 859, 19 ἀνάγχη ὅρων μέχρι πόσων διαρκεῖν (εἶναι und πεπερασμένων <) 
. 360,1 Zi δὲ ὁ πατὴρ] Ὁ δὲ πῆρ 
5 wovi< 


Un Un ζῶ Un 


un un 


Merkwürdig ist die consequente Schreibung wovoyevvnjs u.ä. Die 
Sonderlesarten des Mon. sind teils Fehler, teils Bestätigungen von Les- 
arten des Cod. Ath. oder Mansis u. a. Beachtung verdienen S. 47, 4 
αὐτὸ τὸ ἀγαϑόν, 8. 93, 15 die Einfügung des Citats Phil. 1, 23 vor 
νομίζω und S. 155, 13 μέντοι γε, anderes ist fraglich. 

Die Fragmente aus Justinians Brief an Mennas habe ich, unter 
Benutzung von Schnitzers Ansätzen, in den Text an denjenigen Stellen 
eingefügt, wo es mir nach der Übersetzung des Rufin oder des Hiero- 
nymus oder aus sonstigen Gründen richtig oder wahrscheinlich erschien. 
Einige Fragmente, besonders weniger umfangreiche, sicher unterzu- 
bringen ist deshalb recht schwer, weil Rufin gerade an solchen Stellen 
gekürzt oder geändert hat. 


Dies ist schon der Fall beim 4. Fragment (dem 1. aus Justinians 
Brief) S. 36, 10. Bei Justinian wird es nur mit den Worten: éx τοῦ 
πρώτου λόγου τοῦ αὐτοῦ βιβλίου eingeleitet, und weder Rufin noch 
Hieronymus geben uns einen Anhalt für seine Einordnung. Nun sind 
in dem Fragment die Hauptbegriffe: εἰκών (das wegen τοίνυν Z. 10 
vorausgegangen sein muß) und ἀλήϑεια (Z. 13). Beides verbunden findet 
sich im 1. Buch nur S. 36, ΤΠ vor. Also ist es sehr wahrscheinlich, 
daß das Fragment hierher gehört und von Rufin bei der Übersetzung 
ganz übergangen oder verwischt und verändert worden ist. Darauf, 
daß am Ende des 6. Abschnitts, S. 37, 2, Rufins Text lückenhaft ist, 
deutet das — leider indirecte — Referat des Hieronymus, Ep. ad Avit. 2 
(— Test. S. 37, 2f) hin. Wenn sieh hier auch der ursprüngliche Wort- 
laut nicht mehr herstellen läßt, so doch vielleicht der Gedankengang. 
Vor dem griechischen Fragment hat der Satz Rufins: »Imago — noster« 
(S. 36, 7f), ferner der Satz des Hieronymus: »eonparatus Patri non est 
veritas; apud nos autem — imaginaria veritas videtur« (Test. 5. 56, 7—10) 
gestanden, und zuletzt (was Rufin ganz gestrichen hat) der von Hiero- 
nymus berichtete Gedanke: »Deus Pater est lumen inconprehensibile, 


| 
Γ᾿ 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung ΟΧΙ 


Christus conlatione Patris splendor est perparvus, qui — magnus esse 
videtur« (Test. S. 37, 2f), womit auch der von Theophil. Alex. erwähnte 
Vergleich (ebenda) verbunden gewesen sein kann. Da hier auch Hie- 
ronymus leider nur referiert, so läßt sich in seinen Wortlaut das 
griechische Fragment nicht sicher einfügen. Immerhin wird durch 
Hieronymus die von mir angenommene Einschaltung des Fragments 
bestátigt. Denn in dem Briefe an Avitus geht er von Anfang bis Ende 
jedes Buches den Wortlaut des Origenes durch und notiert der Reihe 
nach das angeblich Ketzerische (vgl. oben S. LXXXIX). Da nun das nächste 
Stück bei ihm zu S. 38, 181f gehört, so mul das von imago — veritas- 
handelnde Stück vorher angesetzt werden: dann bleibt nur S. 36 übrig. 
Das Fragment 7* S. 52, 1—3 gehört eng mit Fragment 8 S. 52, 17ff 
zusammen, da dieses mit den Worten: χαὶ μετὰ τινὰ an jenes ange- 
reiht wird. Da nun das zweite sicher an der genannten Stelle einzu- 
fügen ist, so muß das erste kurz vorher gestanden haben. Beide Frag- 
mente sind bei Justinian mit dieser Überschrift versehen: + ὅτε μετὰ 
τοῦ υἱοῦ xai τὸ ἅγιον Ava χτίσμα εἰπών, συνηρίϑμησε τοῖς ἄλλοις 
κτίσμασι. διὸ καὶ λειτουργικὰ αὐτὰ ζῶα καλεῖ. ἐκ τοῦ ὃ λόγου τοῦ 
περὶ ἀρχῶν. Da das 8. Fragment sicher dem I. Buch zugehört, so gilt 
dies auch vom 7., daher ist A’ als aus A’ verschrieben anzusehen. 
Für Fragment 7 paßt m. E. nur die gewählte Stelle kurz vor dem 
Ende des 3. Abschnitts. Rufin hat das Fragment als anstößig über- 
gangen, verrät aber die Lücke durch das jetzt nicht recht verständliche 
»igitur« S. 52, 9. Diese Partikel hat nur dann einen Sinn, wenn vorher 
von λειτουργικὰ ζῶα τοῦ ϑεοῦ xci πατρὸς τῶν ὅλων bei der Welt- 
schöpfung die Rede gewesen ist. Vorher hat der im Frg. 7 ausge- 
sprochene Gedanke von dem Zusammenhang alles dessen, was γενητόν 
gegenüber dem einen ἀγένητος ϑεός ist, gestanden. Welchen Umfang 
die Lücke hat und in weleher Weise Frg. 7 an das Vorhergehende — 


ob unmittelbar oder mittelbar — anzuschließen ist, das läßt sich bei 
der Ungenauigkeit Rufins nicht mehr erkennen. Rufin selbst gibt den 
Inhalt der Lücke De adult. (Lom. XXV 384, 6) referierend so an: »inter 


ceteras ereaturas factum esse Spiritum sanctum«. Dasselbe wird durch 
andere Zeugen (s. die Test.) bestätigt. Schnitzer (S. 43 Anm.*) hat 
unter Benutzung von Orig., In Joh. Il 11 (IV 67, 15: Ταῦτα δὲ ἐπὶ 
πολὺ ἐξήτασται σαφέστερον ἰδεῖν βουλομένοις, πῶς, εἰ πάντα de 
αὐτοῦ ἐγένετο, καὶ τὸ πνεῦμα διὰ τοῦ λόγου ἐγένετο) die Lücke nach 
Joh. 1,3 ergänzt, aber dabei Frg. 7 und dessen Überschrift nicht be- 
rücksichtigt. Eher könnte man an folgende Ergänzung denken: (Des- 
halb dürfen wir hier nur mit aller Vorsicht eine Vermutung äußern: 
ὅτι μὲν οὖν πᾶν, ὅ τι ποτὲ παρὰ τὸν πατέρα καὶ ϑεὸν τῶν ὅλων 


CXII - . Origenes 


γενητόν ἐστιν, ἐκ τῆς αὐτῆς (εἶναι) ἀκολουϑίας πειϑόμεϑα, so dürften 
von dem ungewordenen Gott-Vater am Anfang σοφία-λόγος und πνεῦμα 
in gleicher Weise ihren Ursprung genommen, aber zugleich als ζῶα 
λειτουργικά dem Gott-Vater zur Seite gestanden haben). Indessen sind 
alle solehe Vermutungen durchaus unsicher, da wir leider das Buch 
des Genesis-Commentars, in welchem Origenes Gen. 1,2 ausführlich 
erörtert hatte, nicht mehr besitzen. 

Als πρώτη τῶν πολλῶν xci ἀμέτρων βλασφημιῶν hat Justinian 
in dem Brief an Mennas (Mansi IX 524) das mit [ὅτ] ὁ μὲν ϑεὸς ci 
πατήρ (ὃ. 55, 4) beginnende Frg. 9 allen übrigen vorangestellt. In der 
Tat mußte es wegen der hier gelehrten Unterordnung des Sohnes unter 
den Vater und des heil. Geistes unter Vater und Sohn zur Zeit Justinians 
besonders anstößig erscheinen. Rufin hat es, vermutlich in der Meinung, 
es sei interpoliert, sowohl hier als auch in der Übersetzung der Apo- 
logie des Pamphilus stillschweigend übergangen. An welcher Stelle 
ist es aber ausgefallen? Schnitzer (S. 46 Anm.*) meint, Rufin habe 
die Lehre von der Tätigkeit des Sohnes ganz weggelassen und das 
übrige entstellt.. Nun wird S. 55, 3f das Thema für die folgende Aus- 
führung angegeben: Beschreibung der operatio specialis des heiligen 
Geistes und — der notwendigen Ergänzung wegen — auch derjenigen 
des Vaters und des Sohnes. Hierher paßt das griechische Frg. ausge- 
zeichnet als Einleitung zum folgenden, da es gleichsam die Einfluß- 
sphären der drei Hypostasen der Gottheit von einander abgrenzt. Daher 
konnte es auch Rufin, ohne stürker ündern zu müssen, einfach weg- 
lassen. Nun entsteht die Frage, ob er nicht auch in dem Abschnitt 
S. 56, Sff geändert hat. Ich halte dies nicht für wahrscheinlich, ver- 
mute aber, daß die Worte (patris autem) vor et in mutis animal. 
(S. 56, 10) ausgefallen sind!. Denn der Ausdruck: »operationem qui- 
dem esse Patris et Filii« (S. ὅθ, Sf) läßt erwarten, dal! dann gefolgt 
ist: »Patris autem« (oder: »Fili autem«). Den griechischen Text hat 
übrigens Hieronymus, Ep. ad Avit. 2 (s. Test. S. 55) ziemlich wörtlich 
wiedergegeben; vorher mag ein Ausdruck wie δῆλον δ᾽ ἐστίν gestanden 
haben. 

Fragment 18 gehört ohne Zweifel zu S. 107, 1ff, deckt sich aber 
nur mit den Hauptgedanken, sodaß die Frage entsteht, ob nicht 
Justinians Gewührsmann beim Excerpieren gekürzt hat. Ihm kam es 
natürlich nur auf die Hauptsachen an, aus denen die Ketzerei des 
Origenes bewiesen werden konnte; die Nebengedanken durften weg- 


1) E. Klostermann hat eine noch größere Einschaltung versucht, die manches 
für sich hat, vgl. den Nachtrag zu S. 56, 8—10. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CXII 


bleiben. Nun fehlen hier 1. propter quam-—extitisse (S. 107, 7f), 
2. praecipue— videtur (S. 107, 9—11) im griechischen Text, zwei Stücke, 
die für die Darlegung der Hauptansicht als entbehrlich gelten müssen. 
Das erste Stück enthält offenbar einen Gedanken des Origenes und ist 
sicherlich nicht von Rufin hinzugefügt, der den griechischen Text 
zwar zu verbreitern oder zu verkürzen, aber nicht zu erweitern pflegt. 
Das zweite kann ebensowenig Erfindung Rufins sein, da es vortrefflich 
in den Gedankengang des Origenes hineinpaßt; höchstens könnte es 
aus dem Commentar des Didymus hinzugefügt sein. Aber der hat ja 
doch auch nicht sowohl ergänzt und erweitert, als gemildert und er- 
klärt. Danach scheint es mir sicher zu sein, daß hier das griechische 
Fragment an zwei Stellen lückenhaft ist und der Ergänzung durch 
Rufin bedarf. 

Ähnlich verhält es sich beim 24. Fragment, das sicher zu S. 164, 1ff 
gehört, aber am Anfang lückenhaft ist. Auch hier kommt uns Rufin 
zu Hilfe, der S. 164, 10ff ziemlich genau übersetzt hat. Wir dürfen 
demnach Z. 1 (10) (ovv) für »ergo« und (οἰητέον) für »putandum est« 
einschalten und ferner annehmen, daß die Worte »vel intellectualium — 
diximus« (Z. 11f) von Rufin aus dem griechischen Original übersetzt 
sind und dort (hinter οὐσιῶν 7. 2) etwa so gelautet haben: 7 λογικῶν 
ἢ ὁπωσδήποτ᾽ οὖν ὀνομαστέον οὕς voas ἀνωτέρω εἴπομεν. Am Ende 
des Fragments hat Rufin wiederum sogar einen ganzen Satz: πεποίηκε--- 
διακοσμῆσαι (Z. 6—9) ausgelassen. Dieser Satz wird aber außerdem noch 
von Theophil. Al, Ep. pasch. I1 17 wörtlich als Origenisch eitiert. Die 
von Rufi S. 165, 4f ceitierte Schriftstelle hat natürlich der Gewührs- 
mann Justinians nicht mit excerpiert, weil sie seinen Zwecken wenig 
entsprach. Sie schließt offenbar direct an dıazooumoeı (S. 164, 9) an. 
Schnitzer S. 139 Anm. * und ** hat den Sachverhalt nieht richtig er- 
kannt. wenn er einerseits meint, jene Schriftstelle müsse früher ein- 
geschoben werden, und andererseits dem Justinian absichtliches Über- 
gehen der Stelle schuld gibt; auch übersieht er, daß Rufin einen ganzen 
Satz absichtlich weggelassen hat. 

Der Schluß des Abschnittes II 10, 8 (De resurrectione et iudicio, 
S. 182, 10 ff) liegt in der Übersetzung Rufins sicherlich verstümmelt 
vor. Mit ziemlicher Sicherheit habe ich Z. 10—13 ein Fragment aus 
Hieronymus, Ep. ad Avit. 7 (vgl. oben S. XC) einschalten kónnen. Da 
hier die Rede von >corpus hoc pingue atque terrenum- ist, so war der 
Übergang zu der Lehre von der Reinigung der Seele in einem irdischen 
Kerker — dem Leibe — ganz natürlich gegeben. Von alledem ist nur 
das kurze Sätzchen: »Similiter quoque etiam de >carcere- sentiendum 
este erhalten. Hiermit kann sich Origenes, der breite Ausführungen und 


7 


CXIV | Origenes 


Exeurse liebt, wenn er die Sache auch so kurz wie möglich behandelt 
haben mag (S. 183, 6f), nicht begnügt haben: es ist zu vermuten, daß 
Rufin auch hier gekürzt hat. Nun liegen mehrere Citate und Hinweise 
darauf vor, daß von Origenes die ἀποχατάστασις, ἀνάστασις, κόλασις 
behandelt worden sind (vgl. die Test. S. 1521), Wo kann dies aber 
sonst geschehen sein, als in dem Abschnitt De resurrectione et iudicio? 
Ferner stimmen die zwei von mir vermutungsweise S. 182, 15 —183, 5 
eingefügten Citate des Leontius Byz. und des Justinian sachlich durch- 
aus überein und gehóren beide ihrem Inhalt nach im den Zusammen- 
hang am Schluß von ll 10, 8. Auch die Aufeinanderfolge scheint mir 
so, wie ich sie gegeben, richtig zu sein. Denn die allgemeine Er- 
örterung der νεχρῶν ἀνάστασις und der κόλασις σώματος schließt sich 
naturgemäß an die Ausführung über >carcer< S. 182, 14 an; dann folgt 
der specielle Gedanke, daß auch bei den ἀσεβεῖς und δαίμονες die 
Strafe begrenzt ist. Allerdings glaube ich nieht, daß mit diesen beiden 
griechischen Fragmenten die Lücke ganz ausgefüllt wird. Wenn auch 
die Erórterungen über die Auferstehung deshalb kürzer sein konnten, 
weil die Specialschrift des Origenes Περὶ ἀναστάσεως vorlag, so multe 
Origenes doch in dem zweiten Abschnitt De iudicio etwas ausführlicher 
sein; er betont ja auch, daß er nur, um nicht zu sehr abzuschweifen, 
sich so kurz gefaßt habe (S. 183, 6f). Wie Rufin am Ende von II 10,3 
(S. 176, 20) die Lehre des Origenes von der Beschaffenheit des Auf- 
erstehungsleibes gestrichen zu haben scheint, so hat er, wie ich über- 
zeugt bin, am Ende von II 10,8 eine der Hauptlehren des Origenes, 
die von der Begrenzung der ewigen Strafen und von der ἀποκχατά- 
στασις, vollständig unterdrückt. Seine Verkürzung des Urtextes konnte 
ja Rufin hier sogar mit den Worten des Origenes (S. 183, 6f) recht- 
fertigen. 

Zum Schluß möchte ich noch betonen, daß sich in dem sehr um- 
fangreichen Schreiben des Kaisers Justinian an Mennas (Mansi IX von 
p. 489 B ab) wichtige Parallelen zu den Excerpten aus Περὶ ἀρχῶν und 
zu den am Schluß des Briefes stehenden neun Anathematismen finden. 
Dies beweist, daß der Briefschreiber die Excerptensammlung! immer 
vor Augen gehabt und benutzt hat. Wenn auch die Parallelen meist 
keine wörtlichen Citate sind, so dienen sie doch im allgemeinen auch 
zur Bestätigung gewisser Lesarten. Ich habe möglichst alle derartigen 
Berührungen unter den Testimonien angegeben. Es scheint mir nun 


1) Theodor Schermann (Griech. HSS-Bestände in den Bibl. der christl. Kul- 
turcentren des 5.—7. Jhrhs., Oriens christ. IV, 1904, S. 152 [vgl. auch TU NF XIII 1, 
1904, S. 47 ff Wey]) vermutet, daß in den Citaten Justinians die von den Mönchen 
aus Jerusalem ihm übergebene Stellensammlung erblickt werden müsse. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CXV 


keinem Zweifel zu unterliegen, daß, wenn die Exeerpte als Citate aus 
Περὶ ἀρχῶν ausdrücklich bezeugt sind, auch die neun Anathematismen 
am Schluß und die sonstigen Berührungen im Briefe vorher ebenfalls 
aus Περὶ ἀρχῶν stammen und mehrfach zur Ergänzung der griechischen 
Reste verwendet werden kónnen. Ferner sind in den Brief an Mennas 
noch Zeugnisse von orthodoxen Vätern eingefügt. Auch diese gehen 
m. E. durchweg auf Περὶ ἀρχῶν zurück, tragen aber nur wenig zur 
Besserung oder Erweiterung des Textes bei. Sie beziehen sich auch 
größtenteils nur auf die Präexistenz der Seelen. Ob hier außer Περὶ ἀρχῶν 
die verlorene Schrift Περὶ avaotaoemg benutzt ist, scheint mir fraglich 
zu sein. Dagegen hat Basilius, Hexaém. Ill gegen Ende, der p. 513 E 
(Mansi) von Justinian als Zeuge gegen Origenes citierb wird, wohl 
sicher den Genesis-Commentar des Origenes benutzt. 


3. Sonstige griechische Fragmente. 


An einigen Stellen von Περὶ ἀρχῶν, wo sicherlich Lücken vor- 
handen sind, bieten die Exeerpte Justinians nur geringe oder keine 
Hilfe. Dafür haben wir gerade dort teils Referate anderer Schrift- 
steller, die den Inhalt des Fehlenden darbieten, teils Citate, die 
wenigstens notdürftig die Lücken ergünzen. Besonders schlimm scheint 
Rufin die beiden Abschnitte -De angelis: (1 8) und >De anima- (1l 5) 
behandelt zu haben!. In beiden stimmen die HSS-Gruppen « und 7 
im ganzen überein, also muß die Verstümmelung auf Rufin selbst zu- 
rückgehen. Zunächst ist klar, daß Origenes über die Engel im all- 
gemeinen, ihren Ursprung, ihr Verhältnis zu den Seelen usw. nicht 
nur die 22 Zeilen (S. 94, 16—95, 10) geschrieben haben kann, die den 
Anfang des Abschnittes bilden. Dieses Stück wäre auch, verglichen 
mit dem Mittelstück (S. 98, s—102,10), ganz ungewöhnlich kurz und 
dürftig. Ferner suchen wir in unserem Rufintext vergeblich, was in 
der Ep. synod. des Theophilus Alex. c. 2, bei Epiphan., Haer. 64, 4, 
bei Antipater von Bostra adv. Orig. und bei Hieronymus in dem Brief 
an Avitus e. 4 (vgl. die Test. zu S. 95, 14) als ketzerische Ansieht des 
Origenes über die Engel angeführt wird, d. h. alles, was Origenes von 
dem Ursprung und Sündenfall der Engel und ihrer Beziehung zu den 
Dämonen usw. in diesem Capitel seines Werkes vorgetragen haben 
muß. Das von Rufin übersetzte Stück am Anfang des Capitels enthält 


1) Auf diese Abschnitte ist wohl vor allem der Vorwurf des Hieronymus: 
,Quis tibi dedit hanc licentiam, ut multa de interpretatione decideres?“ (Apol. in 
Ruf. II 115, Migne SL 23, 434) zu beziehen. 


CXVI ' Origenes 


nichts Ketzerisches und sieht so harmlos aus, daß man vermuten kann, 
Rufin habe auch hier noch einiges verwischt und geändert. Nur soviel 
scheint mir wahrscheinlich zu sein, daß wir den Anfang des Capitels 
in Rufins Übersetzung haben, und daß die Lücke erst S. 95, 10 beginnt. 
Meine Ergänzung ist, das betone ich auch hier ausdrücklich, lediglich 
ein Versuch, durch Zusammensetzung verschiedener Stücke eine Vor- 
stellung davon zu geben, was Origenes hier geschrieben haben kann. 
Die meisten Fragmente sind von Antipater von Bostra in seiner Schrift 
gegen Origenes erhalten. In den Sacra Parall. Il haben wir von p. 769 E 
ab zusammenhängende Excerpte aus Origenes. Dal diese aus Περὶ 
ἀρχῶν stammen, wird dadurch bewiesen, daß die Fragmente 2. 3. 16 
(vgl. unten die Übersicht) ihren sicheren Platz in Περὶ ἀρχῶν haben; 
auch weist die Erwähnung des hebräischen Lehrers des Origenes (p. 771D, 
vgl. Frg. S) ebenfalls auf Περὶ ἀρχῶν hin. Da nun die sämtlichen 
Stücke inhaltlich eng zusammengehören !, so bedurfte es nur einiger 
Umstellungen, um den Rahmen zu schaffen, in welchen die übrigen 
dem Inhalt nach verwandten Fragmente aus Leontius Byz., Epiphanius 
und Theophilus Alex. eingeordnet werden konnten. Leontius, der das 
zusammenhängende Stück 8. 95, 14—97, 1f bietet, gibt De sectis, Act. X 5 
eine Darstellung der Lehre des Origenes von der προὔύπαρξις und &zo- 
κατάστασις, worauf dann die Widerlegung folgt. Die erstere kann 
Leontius, wie ich glaube, nirgends sonst gefunden haben als in Περὶ 
ἀρχῶν, und zwar wegen der mehrfach erwähnten Engel in dem Ab- 
schnitt De angelis. Dem Inhalt nach pal das Fragment des Leontius 
vortrefflich an den Anfang der Lücke und steht im engem Zusammen- 
hang mit Stellen bei Antipater. Von οὐδὲ γὰρ προσωπολήπτης 
(S. 96, 11f) ab wird das Fragment durch φησίν als wörtliches Citat 
gekennzeichnet; aber auch vorher dürfte wohl nicht allzuviel fehlen. 
An das Fragment des Leontius reiht sich das des Epiphanius so un- 
mittelbar an, daß ich keine Lücke dazwischen angenommen habe. 
Dagegen ist die Einordnung der bei Theophilus-Hieronymus erhaltenen 
Worte 8. 97, s—11 schwieriger. Doch soviel scheint mir wahrschein- 
lich zu sein, daß der Zusammenhang S. 97, 5—15 durch eine Art von 
Parenthese schon bei Origenes unterbrochen gewesen ist; denn 8.97, 11 
wird der vorher Z. 5f begonnene Hauptgedanke durch eine kurze 


1) Über die Gleichsetzung von vósc und ἄγγελοι vgl. Maximus, Schol. in lib. 
De divinis nom. Dionys. Areop. 1 (Migne SGr 4, 188: περὲ τῶν ἀγγέλων, ovg 
εἴωϑεν ὀνομάζειν. κατά τινας τῶν τῆς ἔξω φιλοσοφίας νόας) und über den Begriff 
γόες Maximus, Schol. in lib. De coelesti hierarchia S. Dionys. Areop. I 8 2 (Migne 
SGr 4,329: Νόας καλοῦσι zal οἱ παρ᾽ “Ἕλλησι φιλόσοφοι τὰς νοερὰς ἤτοι ἀγγε- 
λιχκὰς δυνάμεις). 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CXVII 


Recapitulation wieder aufgenommen. Die Einschaltung, die ich aus 
Theophilus Alex., Ep. syn. c. 2 = Ep. XCII bei Hieron. entnommen 
habe, gehört nach den einleitenden Worten des Theophilus (» Nam cum 
legeretur volumen Περὶ ἀρχῶν) sicher zu Περὶ ἀρχῶν und ist nur in 
dem Capitel De angelis unterzubringen. ; 
Während ich also durch ein aus Antipater, Leontius, Epiphanius, 
Theophilus hergestelltes Mosaik die Lücke am Anfang des Capitels 
De angelis auszufüllen versucht habe, scheint mir für die Ergänzung 
der großen Lücke am Ende Gregor von Nyssa das erforderliche Mate- 
rial zu liefern. Das Vorhandensein dieser Lücke wird durch Worte 
des Hieronymus (Ep. ad Avit. 4 p. 1063: »ad extremum sermone la- 
tissimo disputavit angelum sive animam aut certe daemonem . ... 
pro magnitudine neglegentiae et stultitiae iumentum posse fieri«) mit 
Sieherheit bewiesen; denn bei Rufin ist von diesem >sermo latissimus- 
nichts zu entdecken. Natürlich hat Rufin das, was ihm ketzerisch er- 
schien, weggelassen. Bezeichnend für das Verfahren Rufins ist hier 
seine Übersetzung des von Justinian überlieferten Fragments 17^ (8. 104, 
8—13, vgl. S. 105, 1—5). Offenbar hat Rufin wenigstens den Schluß 
des Capitels für seine Übersetzung noch retten wollen. Er macht dies 
dadurch möglich, daß er die Ansicht des Origenes >gewissen Leuten- 
unterschiebt und als ketzerisch verwirft. Daß wirklich Origenes so 
| gelehrt hat, wird obendrein noch durch Hieronymus a. a. O. bestätigt. 
Da also der »sermo latissimus- oder die >nefanda disputatio- (Hieron.) 
in dieses Fragment am Schluß ausmündet, so müssen wir vorher das 
Passende einzuschalten suchen. Origenes hat nach Hieronymus in der 
Lücke den >decessus animarum« erörtert, wobei der Verdacht, er ver- 
trete die Lehre von der μετεμψύχωσις, laut werden konnte. Diese 
Lehre des Origenes von dem »decessus animarum- finden wir nun bei 
| Gregor von Nyssa in den Schriften De anima et resurrectione und 
De hominis opifieio, die sich beide ergänzen (vgl. die Test. S. 102—104), 
ziemlich wörtlich vor. In der Schrift De hom. opif. 28 (Migne SGr 44, 
229 B) liegt in den Worten: Τάχα γὰρ ovx ἔξω τῆς προχειμένης ἡμῖν 
πραγματείας ἐστί, τὸ διεξετάσαι τὸ ἀμφιβαλλόμενον ἐν ταῖς ἐχκλη- 
σίαις περὶ ψυχῆς τε καὶ σώματος" τοῖς μὲν γὰρ τῶν πρὸ ἡμῶν 
δοχεῖ, οἷς ὁ περὶ τῶν ἀρχῶν ἐπραγματεύϑη λόγος, καϑάπερ 
τινὰ δῆμον... (vgl. Test. zu S. 102, 12) der Beweis vor, daß Gregor, 
obwohl er den Origenes nicht direct nennt, doch sein Werk Περὶ 
ἀρχῶν benutzt hat. Dasselbe ergibt sich aus der Vergleichung von 
8.103, 12 (διὰ τῶν αὐτῶν ἀνιέναι βαϑμῶν) mit den in den Test. 
hierzu citierten Worten Gregors aus einer anderen Schrift (.. . ἃς 
Doıyeung εἰσάγει, d. h. in Περὶ ἀρχῶν). Freilich erhalten wir auch 


CXVIII Origenes 


hier nieht den genauen Wortlaut, sondern ein ziemlich wörtliches 
Referat, das von S. 103, 18 ab wegen der Hinzufügung von χαϑώς 
φασιν in ein wórtliches Citat übergeht. Das, was Rufin an dieser Stelle 
ausgelassen hatte, scheint mir also von Gregor von Nyssa im wesent- 
lichen gerettet zu sein. 

In dem Capitel De anima (II 8, 3) setze ich zwei durch das Stück 
8. 158, 9—159, 2 von einander getrennte Lücken an. Die erste ist mit 
Sicherheit dureh das bei Epiphanius, Haer. 64, 4 aufbewahrte Fragment 
zu ergänzen. Denn Epiphanius sagt dort ausdrücklich, daß Origenes 
für die (von Rufin S. 157, 15 ff wiedergegebene) Lehre von der Seele 
μαρτυρίας ἀπὸ τῶν ϑείων γραφῶν hinzugefügt habe. Rufin hat 
diese Zeugnisse für bedenklich gehalten und deshalb übergangen, Epi- 
phanius hat sie uns gerade deshalb überliefert. Allerdings scheint am 
Schluß des Epiphanius-Fragments noch einiges zu fehlen, vgl. die Test. 
zu 8.158, 2—8. Das Vorhandensein der anderen Lücke wird schon 
durch die Worte des Hieronymus, Ep. ad. Avit. 6 p. 1065: Et post 
multum de anima tractatum haee intulit (d. ἢ. S. 161, 6—15) aus- 
reichend bewiesen. Denn in der uns vorliegenden Übersetzung Rufins 
ist diese Erörterung recht kurz und dürftig, sie bezieht sich fast nur 
auf die Etymologie von ψυχή (S. 156, 13—159, 2). Dies ist deshalb 
um so auffälliger, weil Origenes in den Worten: Verum utrum propter- 
ea inperfecta sit, quod a perfectione decidit, an talis a deo facta sit, 
cum per ordinem singula discuti coeperint, requiremus (S. 154, 
25—27) eine genaue Besprechung der einzelnen Punkte angekündigt 
hatte. Wir suchen diese bei Rufin vergeblich, gerade eine der Haupt- 
lehren des Origenes: »quod anima a perfectione decidit« fehlt. Ein Rest 
davon ist in einem Fragment Justinians (S. 161, 2—6) und in einem 
daran anschließenden Citat des Hieronymus, Ep. ad Avit. 6 p. 1065 
(5. 161, 6—15) erhalten; beide Stücke handeln von dem 5. 162, 1 von 
Rufin erwähnten >decessus mentis ac devolutio-., lassen sich aber in 
dem  vorausgehenden Teil der Übersetzung Rufins nicht unter- 
bringen. Daraus folgt, dal Rufin ein ganzes Stück des Originals hier 
gestrichen und durch den kurzen Abschnitt S. 158, 17—159, 2 ersetzt 
hat, um einen Übergang zu Abschnitt 4 (S. 162, 1ff) zu gewinnen. 
Hierbei hat Rufin (S. 158, 21f) auch die Bibelstelle benutzt, die Justi- 
nian im Original (S. 161, 5f) bietet. 

Wenn also, wie ich glaube, bewiesen ist, daß hinter S. 159, 2 ein 
großes Stück von Periarchon fehlt, so fragt sich nun, ob wir das 
Fehlende irgendwoher ergänzen können. Am Anfang des Abschnittes 
Il 8 zeichnet Origenes den Gang der Untersuchung folgendermaßen: 
»nos eliam de anima generaliter inquirere et ab inferioribus incipientes 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CXIX 


ad superiora conscendere« (S. 152, 11f). Demnach müssen die höch- 
sten und kühnsten Speculationen über die Seele — die zugleich später 
den meisten Anstoß boten — am Ende des Abschnittes gestanden 
haben, d.h. hinter S. 159,2 und vor den beiden Fragmenten des Justinian 
und Hieronymus (S. 161, 6—15); ihr Inhalt aber ist »decessus mentis- 
(S. 162, 1), d. h. Ursprung und Fall der Seelen und, wie die beiden 
eben genannten Fragmente zeigen, das Verhältnis von ψυχή und rovc. 
Dieses Stück von ll, S muß zugleich die genauere Ausführung der 
Lehre von dem Fall der rationabiles creaturae gewesen sein, die schon 
14,1 (S. 64, 7 ff) in Form eines Excurses von Origenes vorgetragen 
worden war. Wo finden wir nun Citate, die den erwühnten Voraussetz- 
ungen entsprechen? Am Schluß des Briefes an Mennas faßt Justinian die 
vorher in den Excerpten und sonstigen Anführungen bereits erwähnten 
Ketzereien des Origenes in 9 Anathematismen zusammen, an deren 
Schluß die übliche Verfluchung des Vertreters dieser Sätze steht. 
Außer diesen 9 sind aber auch 15 Anathematismen (abgedruckt 
aus einer Wiener HS bei Mansi IX 396—400 und Hahn, Bibl. d. Symb.? 
S.227f) gegen Origenes erhalten. Über die letzteren urteilt Hahn 
(a. a. O. S. 227 A. 436) folgendermaßen: »Sie sind übrigens nur eine 
Überarbeitung der 10 [l 9] Anathematismen (Mansi T. IX p. 533, Har- 
duin T. III p. 282), welehe der Kaiser Justinian in einem kurz zuvor 
an Mennas erlassenen Ediete zur Annahme empfohlen hatte«. Ich 
halte diese Annahme für unrichtig; denn die folgende Übersicht be- 
weist, daß von den 9 Anathematismen Justinians nur 6 den 15 Anathe- 
matismen einigermaßen parallel sind, während sich 3 mit jenen gar 
nicht berühren. Umgekehrt haben von den 15 Anathematismen 8 gar 
keine Beziehung zu den 9 Anathematismen. Daraus folgt, daß die 
beiden Gruppen unabhängig von einander sind und, der Berührungen 
wegen, auf eine gemeinsame Quelle zurückgehen. 


Die 15 Anathematismen, Die 9 Anathematismen, 
Nr. I—VI unten S. CXXIf abgedruckt. oben S. CVILf abgedruckt. 
l. Thema: προὕὔπαρξις τῶν ψυ- 
χῶν, ἀποκατάστασις, 
Il. νόες σαν αἱ ψυχαί, 1. Präexistenz der Seelen, 
III. desgleichen die Gestirne, 6. Himmelskörper beseelt, 
IV. Sturz und Einkörperung der 
λογικά, 
V. Gleichheit der Engel und der 
Menschenseelen, | 
VI. 2 Arten von Dämonen, ein 


CXX Origenes 


rovc — Christus, = δημιουρ- 


yuxoc, | 
VII. κένωσις Christi: istallen alles 4. Christus ist ähnlich den himmli- 
geworden, |  Schen Wesen geworden, 
VII. νοῦς mit λόγος verbunden | 2. 3(?) Präexistenz der Seele Jesu 
— Christus, , und Bildung seines Leibes, 
IX. νοῦς ist herab- und aufge- 
stiegen, | 
X. Auferstehungsleib Christi und | 5. Kugelförmige Auferstehungs- 
der Menschen, |  kórper, 


XI. ἀναίρεσις τῶν σωμάτων, 
XI. Vereinigung des Logos mit 
Himmelsmächten, Teufel und 
Menschen, | 
XII. Kein Unterschied zwischen | 
Christus und den λογικά, 
XIV. μία ivas τῶν λογικῶν, àzo- | 
κατάστασις, 
XV. ἀρχὴ τῶν νοῶν — τέλος. 


Zu II. III. IV. V. VI. X. XI. | 7. Christus später für Dämonen 
XII. XIII. XIV. haben wir Parallelen gekreuzigt, 
in dem Schreiben Justinians an die 8. Gottes Schöpfermacht begrenzt, 
Synode. die Schöpfung gleich ewig mit 
|. Gott, 
9. χόλασις begrenzt, ἀποκατάστα- 
σις δαιμόνων. 


Wenn nun die 9 Anathematismen aus Περὶ ἀρχῶν entnommen sind 
(s. ob. S. CXV), so ist diese Schrift die gemeinsame Quelle für überein- 
stimmende Stücke der beiden Gruppen. Daß nicht alle 9 parallel 
sind, erklärt sich daraus, daß das Thema der 15 Anathematismen 
(rgoVnap&Ls τῶν ψυχῶν, ἀποκατάστασις) enger, das der 9 umfassen- 
der ist. Nun sind aber die 15 Anathematismen mit dem bei Georg. 
Cedrenus erhaltenen und bei Mansi (IX 533—537) abgedruckten Toguue 
τοῦ βασιλέως Ἰουστινιανοῦ πρὸς τὴν ἁγίαν oe περὶ ᾿Ωὡριγένους 
xal τῶν ὁμοφρόνων αὐτοῦ ebenfalls, und zwar sehr nahe, verwandt. 
Auch hier liegt keine Abhängigkeit der einen Schrift von der anderen 
vor. Denn wenn auch beide im ersten Drittel größtenteils wörtlich 
parallel sind, so hören die Berührungen von Nr. Vl ab ziemlich ganz 
auf, es stimmen nur noch einzelne wenige Sätze überein, und dazu ist 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung ΟΧΧΙ 


die Aufeinanderfolge der parallelen Sätze an beiden Stellen verschieden. 
Dies läßt sich nur so erklären, dal) eine gemeinsame Quelle, d. b. Περὶ 
ἀρχῶν, und zwar ziemlich wörtlich benutzt worden ist. 

Der Anlaß des Synodalschreibens Justinians war die Tatsache, daß 
einige Jerusalemische Mönche, -Πυϑαγόρᾳ καὶ Πλάτωνι καὶ ὩὩριγένει 
τῷ Adauavrio< usw. folgend, ketzerische Lehren verbreiteten. Die 
Citate werden so eingeleitet: λέγουσι γάρ, d. h. jene Mönche. Ist etwa 
hier an eine besondere Erklärung oder Schrift jener Mönche zu denken? 
Ich glaube nicht; vielmehr scheint mir das Ganze nur eine Einkleidung 
zu sein, um außer dem Erzketzer Origenes auch dessen Gesinnungs- 
genossen mit zu treffen. Eine Stelle am Schluß des Schreibens erklärt 
die obige Zusammenstellung von Pythagoras, Platon und Origenes. Denn 
am Schluß werden eben Ansichten und Worte des Pythagoras und 
Platon berichtet und wird ein Citat aus Platons Phaedrus gegeben. 
Nach der daran angeschlossenen Kritik werden dann -Πυϑαγόρας 
τοίνυν xci Πλάτων xci Πλωτῖνος- als Zeugen für die Unsterblich- 
keit der Seelen und deren προὔπαρξις citiert. Schließlich wird nur 
noch der eine δυσσεβής Origenes erwähnt. Wenn man den nur bei- 
läufig genannten Plotin beiseite läßt, so bleiben neben Origenes nur 
Pythagoras und Platon übrig. Diese beiden konnte Justinian sehr gut 
bei Origenes citiert gefunden haben. Jedenfalls kann durch diese Ein- 
kleidung unser oben gewonnenes Ergebnis, daß Περὶ ἀρχῶν Quelle des 
Synodalschreibens ist, nicht erschüttert werden. Denn dieses Ergebnis 
wird endlich noch dadurch bestätigt, daß sich außer in dem Synodal- 
schreiben Justinians auch in seinem Brief an Mennas wörtliche Paral- 
lelen zu den 15 Anathematismen finden. Da nun, wie die Excerpte 
mit den Ortsangaben beweisen, Justinian sein Material zur Verdammung 
des Ketzers Origenes lediglich dessen Schrift Περὶ ἀρχῶν entnimmt, 
so haben wir in diesen Parallelen die sicherste Bestätigung dafür, dal 
die 15 Anathematismen wenigstens im ersten Drittel fast wörtlich aus 
Περὶ ἀρχῶν herausgezogen sind. Die folgende Übersicht mag meine 
Ausführungen verdeutlichen. Ich gebe einen Abdruck nach Mansi, 
ohne mehr als ganz naheliegende Verbesserungen hinzuzufügen. 


15AnathematismenderSynode | l'o&uua τοῦ βασιλέως Ἰουστινιανοῦ 
zu Constantinopel vom Jahre πρὸς τὴν ayiav σύνοδον περὶ Ὥρι- 
543 gegen Origenes (Mansi IX γένους xai τῶν ὁμοφρόνων αὐτοῦ. 
396—400; Hahn, Bibl. d. Symb.? (Mansi IX 536—537). 
S, 221 —229). | 

L Εἴ τις τὴν μυϑώδη προύπαρ- 
ξιν τῶν φυχῶν καὶ τὴν ταύτῃ ἕπο- 

Origenes V. I 


CXXII 


μένην τερατώδη ἀποκατάστασιν 


5 


10 


15 


20 


25 


40 μονας 7 "πνευματικὰ τῆς πονηρίας: 


πρεσβεύει" d. E. 

IL Ei τις λέγει, πάντων τῶν 
λογικῶν τὴν παραγωγὴν voac ào0- 
μάτους καὶ ἀύλους γεγονέναι δίχα 
παντὸς ἀριϑμοῦ καὶ ὀνόματος, ὡς 
ἑνάδα πάντων τούτων γενέσϑαι 
τῇ ταυτότητι τῆς οὐσίας καὶ δυνά- 
μεῶς καὶ ἐνεργείας καὶ τῇ πρὸς 
τὸν ϑεὸν λόγον ἕνώσει TE καὶ 
γνώσει" κόρον δὲ αὐτὰς λαβεῖν τῆς 
ϑείας ϑεωρίας, καὶ πρὸς τὸ χεῖρον 
τραπῆναι κατὰ τὴν ἑχάστου ἀνα- 
λογίαν τῆς ἐπὶ τοῦτο ῥοπῆς, καὶ 
εἰληφέναι σώματα λεπτομερέστερα 
ἢ παχύτερα καὶ ὃν oua ce) κληρώ- 
σασϑαι διὰ τὸ ὡς ὀνομάτων οὕτω 
καὶ σωμάτων διαφορὰς εἶναι τῶν 
ἄνω δυνάμεο»»" καὶ ἐντεῦϑεν τοὺς 
μὲν Χερουβίμ, τοὺς δὲ ἀρχὰς καὶ 
ἐξουσίας 7) κυριότητας ἢ ϑρόνους 
καὶ ἀγγέλους καὶ ὅσα ἐστὶν οὐρά- 
για τάγματα γεγονέναι TE καὶ 0ro- 
μασϑῆναι" a. E. 

IIl Ei τις λέγει, τὸν ἥλιον 
καὶ τὴν σελήνην καὶ τοὺς ἀστέρας, 
καὶ αὐτὰ τῆς αὐτῆς τῶν λογικῶν 
ἑνάδος ὄντα, ix παρατροπῆς τῆς 
ἐπὶ τὸ χεῖρον γεγονέναι τοῦτο, 
ὅπερ ἐστίν, d. E. 

IV. Ei τις λέγει, τὰ λογικὰ 
τὰ τῆς ϑείας ἀγάπης ἀποψυγέντα 
σώμασι παχυτέροις τοῖς καϑ' ἡμᾶς 
ἐνδυϑῆναι καὶ ἀνϑρώπους ὀνο- 
μασϑῆναι" τὰ δὲ ἐπὶ τὸ ἄκρον τῆς 
κακίας ἐληλακότα Ψυχροῖς καὶ ζο- 
φεροῖς “ἐνδυϑῆναι σώμασι καὶ δαί- 


εἶναί τε xol καλεῖσθαι" a. ἕ. 


V. Ei τις λέγει, ἐξ ἀγγελικῆς 


καταστάσεως xci ἀρχαγγελικῆς 


Origenes 


γόες ἦσαν 
δίχα 
παντὸς ἀριϑμοῦ τε καὶ ὀνόματος, 
oc Evada πάντων εἶναι τῶν A0- 
γικῶν τῇ ταυτότητι τῆς οὐσίας 
καὶ ἐνεργείας καὶ τῇ δυνάμει (xai) 
τῇ πρὸς τὸν ϑεὸν λόγον ἑνώσει τε 
καὶ γνώσει. καὶ OG κόρον αὐτῶν 
λαμβανόντων τῆς ϑείας ἀγάπης 
καὶ ϑεωρίας κατὰ ἀναλογίαν τῆς 
ἐπὶ τὸ χεῖρον ἑκάστου τροπῆς 
λεπτομερέστερα ἢ καὶ παχύτερα 
σώματα ἀμφιάσασϑαι καὶ ὀνόματα 
κληρώσασϑαι. 


> - x > 
καντεῦϑεν τὰς οὐρα- 
x « - 
viovg καὶ AELTOVOYIXAG ὑποστῆναι 
, 
δυνάμεις. 


ἀλλὰ μὴν καὶ ἥλιον καὶ σελήνην 
καὶ τοὺς ἀστέρας, καὶ αὐτὰ τῆς 
αὐτῆς τῶν λογικῶν Evados Orca, 
ἐκ τῆς ἐπὶ τὰ χείρω τροπῆς 
τοῦτο γεγονέναι, ὕπερ εἰσί. 


τὰ δὲ ἐπὶ πλεῖον τῆς ϑείας 
ἀγάπης ἀποψυγέντα λογικὰ φυχὰς 
ὀνομασϑῆναι καὶ σώμασι παχυ- 
τέροις τοῖς χαϑ᾽ ἡμᾶς ἐμβληϑῆ- 
ναι. τὰ δὲ ἐπὶ τὸ ἄκρον τῆς κα- 
κίας ἐληλαχότα ψυχροῖς καὶ ζοφε- 
ροῖς ἐνδεϑῆναι σώμασι καὶ δαίμονας 
ὀνομασϑῆναι γενόμενα. 


., Cc > > - N , 
καὶ ort. ES ἀγγελικῆς μὲν KATAOTA- 
σεως ψυχικὴ γί- 


| 
ἢ 
; 
| 
| 


45 


50 


\ 
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CXXIII 


ψυχικὴν κατάστασιν γίνεσϑαι, ἐκ δὲ νεται κατάστασις, ἐκ δὲ τῆς ψυχι- 
ψυχῴικγῆς δαιμονιώδη καὶ ἀνϑρω- κῆς δαιμονιώδης τε καὶ ἀνϑρο- 
πίνην, ἐκ δὲ ἀνϑρωπίνης ἀγγέλους πίνη. 
πάλιν καὶ δαίμονας γίνεσϑαι, xci 
ἕκαστον τάγμα τῶν οὐρανίων dv- | 
νάμεων ἢ ὅλον ἐκ τῶν κάτω ἢ 
ἐκ τῶν ἄνω ἢ ἐκ τῶν ἄνω καὶ 
τῶν κάτω συνεστηκέναι" ἀ. E. 
Vl. Ei τις λέγει, διττὸν πε- 
φηνέναι τὸ γένος τῶν δαιμόνων, 
συγκροτούμενον ἔκ τε ψυχῶν ἀν-᾿ 
ϑρωπίνων καὶ ἐκ χρειττόνων κατα- 
πιπτόντων εἰς τοῦτο πνευμάτων" 
ἕνα δὲ νοῦν ἐκ πάσης τῆς δῆϑεν ἕνα δὲ μόνον νοῦν ἐκ πᾶσης τῆς 
ἑνάδος τῶν λογικῶν ἀχίνητον ἑνάδος τῶν λογικῶν ἀκλόνητον 
μεῖναι τῆς ϑείας ἀγάπης καὶ ϑεω- μεῖναι καὶ ἀκίνητον τῆς ϑείας 
ρίας, ὃν Χριστὸν xoci βασιλέα γε- ἀγάπης καὶ ϑεωρίας, ὃς καὶ Χρι- 
γονότα πάντων τῶν λογικῶν παρ- στὸς βασιλεὺς ϑεὸς καὶ ἄνϑρω- 
αγαγεῖν πᾶσαν τὴν σωματικὴν πος γεγονέναι [l. γέγονεν). 
φύσιν, οὐρανόν τε καὶ γῆν χαὶ τὰ 
ἐν μέσῳ" 


Hierzu kommen noch folgende Parallelen aus Justinians Brief an 
Mennas: 

7. θὲ πρῶτον μὲν voas οὔσας καὶ ἁγίας δυνάμεις p. 492 D, 

2.13—15 ἔπειτα κόρον λαβούσας τῆς ϑείας ϑεωρίας καὶ πρὸς τὸ 
χεῖρον τραπείσας ebenda, 

2.34—36 xal διὰ τοῦτο τῆς ϑεοῦ ἀγάπης ἀποφυγείσας καὶ ἐν- 
τεῦϑεν ψυχὰς ὀνομασϑείσας καὶ τιμωρίας χάριν τοῖς σώμασιν ἐμβλη- 
ϑείσας ebenda. 

Endlich möchte ich auch noch auf folgende Stellen hinweisen. 
Maximus Confessor, Schol. in lib. De ecclesiastica hierarchia e. VI 8 VI 
(Migne SGr 4, 172) schreibt: Zinusioocı ὅτι οὐδεμία Aog τυγχάνει 
Ev τινι τῶν οὐρανίων δυνάμεων, 0 δοξάζει" Ὡριγένης καὶ οἱ τὰ τού- 
TOU φρονοῦντες, φάσχοντες ὅτι κατὰ τὴν ἀναλογίαν τῆς παρα- 
τροπῆς ἕκαστον τῶν οὐρανίων ταγμάτων τὴν τοιάνδε καὶ ὀνο- 
μασίαν καὶ τάξιν ἐκληρώσατο, xal σώμασιν ἐνεδέϑησαν λεπτο- 
τέροις, εἰς παιδείαν τῆς ἑαυτῶν ἐπὶ τὸ χεῖρον παρατροπῆς" ἀλλὰ 
πάναγνοί εἰσι δηλονότι καὶ ἀσώματοι νόες, oc ἐξ ἀρχῆς ἐκτίσϑησαν. 
ὅτι δὲ ἀσώματοί εἰσιν αἱ οὐράνιοι δυνάμεις, διαφόρως ἔγνως ἐν 
τοῖς ἔμπροσϑεν. Die gesperrten Worte finden sich genau ebenso in 

I* 


CXXIV Origenes 


dem 11. Anathematismus (S. 159, 4. Sff) vor, und der Gedanke ist genau 
derselbe wie dort. Also wird auch durch diese Parallele Origenes als 
Verfasser dieses Stückes bezeugt. Ebenda p. 173 citiert Maximus den 
Euagrius (der natürlich die Ansichten des Origenes wiedergibt): Ἕχαστον 
τάγμα τῶν οὐρανίων δυνάμεων ἢ ὅλον ix τῶν κάτω ἢ ὅλον ἐκ τῶν 
ἄνω ἢ ἐκ τῶν ἄνω καὶ ἐκ τῶν κάτω συνέστηκε. Und an einer zweiten 
Stelle: Ἐξ ἀγγελικῆς καταστάσεως καὶ ἀρχαγγελικῆς ψυχικὴ κατάστα- 
σις γίνεται. ἐκ δὲ τῆς ψυχικῆς δαιμονιώδης καὶ ἀνϑρωπίνη ἐκ δὲ 
τῆς ἀνϑρωπίνης ἄγγελοι πάλιν χαὶ δαίμονες γίνονται. Diese zwei 
Citate stimmen in a Reihenfolge fast wörtlich mit dem 
V. Anathematismus (S. 160, 5—12) überein. Da nun die Anathematis- 
men II—Vla genau den B haben, den wir für die Ausfüllung der 
von mir angesetzten Lücke brauchen, da sie in sich eng zusammen- 
hängen, weil der Begriff ívac immer wiederkehrt, und da ihre Her- 
kunft aus Περὶ ἀρχῶν durch dreifache Parallelen genügend bezeugt ist, 
so habe ich mich für berechtigt gehalten, diese Fragmente S. 159f als 
nicht wörtliche, aber sachlich richtige Ergänzung in den Text einzu- 
fügen. Ae een schien es mir richtig, die Parallelen zur Vervoll- 
stándigung des Textes heranzuziehen und auch an zwei Stellen (S. 160, 6f. 
160, 19—161,2) hierher gehörige Sätze aus Justinians Brief an Mennas 
einzuschalten. An den zweiten Einschub fügen sich dann S. 161, 2—15 
die beiden Fragmente des Justinian und des Hieronymus sinngemäß an. 

Ieh reihe hier ein Fragment ein, das ich erst nach dem Druck des 
Textes habe fixieren können und deshalb hier nachtrage. Maximus 
Confessor, Schol. in lib. De eeclesiastiea hierarchia cap. VI $ VI 
(Migne SGr 4, 173) schreibt: Mn ov» τις τῶν ωριγένους μυστῶν 
οἰέσδϑω τὸ παρὸν ῥητὸν συνηγορεῖν τῇ xaxozíoto αὐτοῦ δόξῃ, 
φάσχων ὅτι ἀεὶ πτῶσις καὶ ἀνάκλισις καὶ μετάπτωσις τῶν 
οὐρανίων γίνεται νοῶν, ὥς φησιν Ὠριγένης μὲν ἐν τῷ Περὶ 
ἀρχῶν πρώτῳ λόγῳ οὕτως Ὁ τοίνυν λόγος, οἶμαι, δείκνυσι 
πᾶς, πᾶν ὅ τι ποτὲ λογικὸν ἀπὸ παντὸς οὑτινοσοῦν λογικοῦ 
δύνασϑαι γενέσϑαιε καὶ μετὰ βραχέα ἐπάγει λέγων: Μετὰ τὸ ἐπὶ 
πᾶσι τέλος πάλιν ἀπόρρευσις καὶ κατάπτωσις γίνεται. Das 
erste Stück gehört zu 1 6,3 (S. 84, 16—18). Rufin hat am Anfang 
genau, am Ende ungenau übersetzt. Das zweite Stück aber, das sich 
»μετὰ βραχέας an das erste anschließen müßte, scheint von Rufin über- 
gangen zu sein. Denn es kann seine Stelle nur am Ende des 3. Ab- 
schnitts gehabt haben, dort aber bietet Rufins Übersetzung nichts Ent- 
sprechendes. 

Zum Schluß möchte ich noch einen Irrtum richtig stellen. In der 
Vita Rufini (Migne SL 21, 126) wird ein Fragment aus Periarchon 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung 


CXXV 


erwähnt: »Locum etiam ex codice MS adfert Nicolaus Fullerus in Mi- 
scellaneis theologicis lib. IV cap. 13«, vgl. auch Fabrieius-Harless, Bibl. VII 
In der Ausgabe der Miscellanea, Londini 1617 4°, die ich be- 
nutzt habe, wird p. 552 am Rand περὶ ἀρχῶν 1. 6. MS. (nieht 1 6, wie 
es zuerst scheint) eitiert und p. 559 das Fragment wörtlich angeführt. 
Es ist nicht aus Periarchon, sondern aus Origenes c. Cels. VI 32 
(11 102, 17—20) entnommen. 


p. 233. 


4. Übersicht 


über die griechischen Fragmente; 


]. Buch. 


* kennzeichnet die vermutungsweise eingeordneten Fragmente. 


Nr. | Seite | Ursprungsort Anfang und Ende Bemerkungen 
1 7,6 |Euseb. c. Marcell. I4 Οἱ πεπιστευχότες --- ἡ Anfang von I 1. Ruf. 
| | | ἀλήϑειας parallel 
2 | 14,14 Antipater v. Bostra Ὄνομα ἀσωμάτου --- jj | Ruf. stimmt überein 
adv. Orig. (Joh.| γραφή 
Dam., Sacra Par. II | 
770 Le Quien) | 
3 16,1 Antipater v. Bostra Εν τῷ κηρύγματι — | Ruf. stimmt überein 
adv. Orig. (Joh. ἐσαφήνισεν 
Dam., Sacra Par. II | 
| 770) | 
*4 36,10 | Justinian, Ep. ad Men- γενόμενοι τοίνυν — | Lücke bei Ruf. 
nam p. 525 ἀλήϑειαν τυγχά- 
vovta 
5 42.11  Justinian, Ep. ad M. Πῶς à — zowuere |Ruf. parallel 
p. 528 
6 47,3  Justinian, Ep. ad M. οὕτω τοίνυν — ànag-|bei Ruf. stark ver- 
p. 525 | αλλάχτως ἀγαϑός kürzt 
*7 52,1 Justinian, Ep. ad M. ὅτι μὲν οὖν --- πειϑό- | Lücke bei Ruf. 
p. 528 usda “xx λει} 
τουργιχὰ ζῷα 
S | 52,17  Justinian Ep. ad M. Ἔλεγε δὲ ὁ Ἕβραῖος Ruf. stimmt überein 
p. 528 — εἴρηται 
9 55,4 | Justinian, Ep. ad M. [τι] ὁ μὲν ϑεὸς — τὰ Lücke bei Ruf. 
p. 524 | ἄλλα ἅγια ' 
10 68,10 | Justinian, Ep. ad M. πάντα τὰ γένη --- ποτέ | Ruf. parallel, doch 
p. 528 | nicht genau 
11 | 80,15 |Justinian, Ep. ad M.| Ἐξ ἰδίας αἰτίας --- xó- | Ruf. ungenau 
lm. 528 |^ 00 | 
12 | 83,5 Justinian, Ep. ad M. Οἶμαι δὲ — ἀνϑρωπό- | Ruf. lückenhaft 
p. 529 τητα 


Origenes 


Nr. | Seite | Ursprungsort | Anfang und Ende Bemerkungen 

122 84,16 | Maximus Confessor, Ὁ τοίνυν λόγος — Ruf. ungenau 
| | Schol in lib De| χατάπτωσις γίνεται, 
| ecel. hier. c. VI $ VI 
| | (Migne SGr IV 173) 

13 91,4  Justinian, Ep. ad M. ὅτι δὲ πρεσβυτέρα — | Ruf. ungenau 

p. 532 óórac9«a. 
14 | 93,15 |Justinian, Ep. ad M. νομίζω γὰρ — ἀστέ- Ruf. fast ganz genau 
| p.533 ρων λεχτέον 
*15 95, 14 a akpaker v. Bostra οὐχ ἤρξατο ὁ ϑεός — | bei Ruf. Lücke; ver- 
(Sacra Par. I1770£); σημαίνονται |, mutungsweise von 
Leont.Byz., De sect. mir zusammenge- 
Act. X5; Epiphan., | setzt und eingefügt 
Haer. 64, 4; Theo- | 
phil. Al., Ep. synod. 
| e. 2 
16 | 100,4 Antipater v. Bostra ἀλλ᾽ ὁ διάβολος--- εἰς Ruf. parallel, doch 
(Saera Par. II 771) τοῦτο 490v erweitert 
*|7a| 102,12 Gregor. Nyss. De an. ἔϑνη τινὰ — γίνεται | bei Ruf. Lücke; ver- 
| et res. u. De hom.| mutungsweise ein- 
opif. gefügt 

17b| 104,8  Justinian, Ep. ad M. Ἢ ψυχὴ — ἀλόγου Ruf. verkürzt und 

p. 529 ζώου ändert 
II. Buch. . 

18 | 107,1  Justinian, Ep. ad M.| οὕτω δὴ — ἀπορρεόν- 2 Lücken im griech. 
| p. 529 των Text von Ruf. aus- 
| gefüllt, der auch 
| sonst hier genauer 
| | | übersetzt hat. 

19 | 118,4 |Justiniau, Ep. ad M. εἰ δὲ τὰ ὑποτεταγμένα Hier. genau parallel, 

| p. 529 — ὑποχαταβῇ Ruf. weniger genau 

20 | 143,18  Justinian, Ep. ad M. Διὰ τοῦτο --- καὶ ovv- Ruf. kürzt 

| p. 528 δοξασϑῆναι αὐτῷ 
21 155,13 | Justinian, Ep. ad M. | ὥσπερ σῶσαι --- οὐκ Ruf. hat etwas er- 
| p. 532 | ἔσται ψυχή weitert und freier, 
| Hieron. genauer 
| | übersetzt 
22 | 158,2 |Epiphan., Haer. 64, 4. ‚To γὰρ εἰπεῖν --- δι- Lücke bei Ruf. 
a LOEO Cy Lacy 
*232| 159,4 Anathem. II—VIa ἃ, πάντων τῶν λογικῶν | Lücke bei Ruf.; ver- 
| Const. Syn. a. 543 | — μέλλοντας mutungsweise ein- 
| | gefügt 

280. 101,2  |Justinian, Ep. ad M. "παρὰ τὴν ἀπόπτωσιν Ruf. ungenau 

| p. 529 — εἶναι νοῦς | 


——— 


vs m ——— 9 — - LL 


“ee 


at 
von 


Nr. 


Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung 


CXXVII 


Seite 


| 


Ursprungsort 


| Anfang und Ende | 
i 


Bemerkungen 


24 


*25 


26 


27 


28 | 


N 


164,1 |Justinian, Ep. ad M. ἐν τῇ * ἐπινοουμένῃ | Ruf. ungenau 


p. 489 u. 525 | 


— διαχοσμῆσαι 


182,16 |Leont. Byz., De sect. γίνεται νεχρῶν — αὖ- 


195,4 


! 
| 


BMA | 
282,21 |Justinian, Ep. ad M. A4tyouévov — ἄψυχά 


292, 8 


| —341, 4f 


323,5 
344,8 


348,5 


| 849,11 


| 349,15 


350, 14 
353, 13 


353, 18 


| 354,15 


359, 16 
360, 1 


301, 9 


| 


I 


| Marcell v.Aneyra(Eu- | 


Act. X 6 — Justi-| τῶν τάξιν 
nian, Ep. ad M. PO 
5017 € | 

III. Buch. 


Philokalia, Cap. 21 | 


p. 529 ἐστιν 
IV. Buch. 
Philokalia, Cap. 1 Ἐπεὶ (δὲ) περὶ τηλι- 
χούτων — ij ἀἄνα- 
ot9untoc | 


Justinian, Ep. ad M. 
p. 533 

Justinian, Ep. ad M. 
p. 532 


seb. c. Marc. I4 Fr. 
32 Kl.) 
Justinian, Ep. ad M. 
p. 525 
Athanasius,De decret. | 
Nicaen. syn. c. 27 
Athanasius, De decret. | 
Nicaen. syn. c. 27 | 
Justinian, Ep. ad M. 
p. 506 D 


Theophil. Al, Ep. 
pasch. II 16 
Theophil. Al, Ep. 


pasch. II 16 
Justinian, Ep. ad M.| 
p. 525 | 
Justinian, Ep. ad M. | 
p. 525 
Justinian, Ep. ad M. 


Ἐπεὶ δὲ ἐν To — περὶ 
τοῦ αὐτεξουσίου 


Τίς γοῦν νοῦν ἔχων 
— χαὶ ἀστέρων 
᾿Αλλὰ κἂν --- οὐ φοβη- 
ϑησόμεϑα 
a x x 
(ρα — xai τὸν προ- 
βεβλημένον 


οὗτος δὴ ὁ υἱὸς — εἰς 
ἔργα αὐτοῦ 

εἰ ἔστιν εἰχὼν — καὶ 
ζωὴ οὐκ ἦν 

> > > , > * 

ἀλλ᾽ ov ϑέμις ἐστιν --- 
νοηϑήσεται 

N τοῦ xvgiov ψυχὴ --- 
σαρχώσεως 
γ , ^ 2 , 

οὐ δήπου γὰρ — αὑτὴν 


a [3 ur er 

ὥσπερ ὁ υἱὸς — ἕν 
εἶσιν 

Mndeis de — πεπερα- 
σμένων διαρκεῖ 

Ei δὲ ὃ πατὴρ --- ἢ ὑπὸ 
τοῦ υἱοῦ 

, , > 

avayan — ἀεὶ ylve 


p. 532 


σϑαι 


'iieko Bei Rub 
| 


Ruf. im ganzen pa- 
rallel 
' Ruf. parallel 


Ruf. parallel, einmal 
auch Hieron. 


| parallel mit Philokal. 
und Ruf. 

| Lücke bei Ruf., Hie- 

|! ron. parallel 

Ruf. parallel 


| Lücke bei Ruf. 
| Ruf. parallel 
Lücke bei Ruf. 


|Lücke bei Ruf. ver- 

| mutet 

| Ruf. parallel, hat aber 
gekürzt 

fehlt zur Hälfte bei 

| Ruf. 

| Lücke bei Ruf. 


Hieron. parallel, Ruf. 

läßt aus und ändert 
Hieron. parallel, Ruf. 
| läßt aus und Ändert, 


CXXVIII Origenes 


C. Wiederherstellung von Περὶ ἀρχῶν. 


Die Bedeutung der griechischen Fragmente und der Reste der 
Hieronymus-Übersetzung für den Text von Περὶ ἀρχῶν ist schon oben 
B III und V betont worden. Wäre auch nichts weiter von dem griechischen 
Text erhalten, als was wir jetzt haben, so könnten wir doch für den 
Fall, daß die genaue Hieronymus-Übersetzung vollständig überliefert wäre, 
mit deren Hilfe nicht nur feststellen, wo Rufin ungenau übersetzt oder 
Lücken gelassen hat, sondern auch eine Wiederherstellung des Originals 
durch Retroversion versuchen. So aber müssen wir, abgesehn von 
wenigen Stellen, darauf verzichten. Denn die Arbeit Rufins stellt eher 
eine Bearbeitung als eine Übersetzung des griechischen Originals dar 
und ist im einzelnen so wenig zuverlässig, daß sie stets der Controlle 
bedarf. um benutzbar zu werden. Ich versuche dies in den folgenden 
Abschnitten nachzuweisen. 


I. Mängel der Übersetzung Rufins. 


E. J. Kimmel hat in seiner Schrift De Rufino Eusebii interprete, 
Gerae 1838, p. 508 gezeigt, wie ungenau Rufin das Werk des Eusebius 
übersetzt, und welche Freiheiten er sich erlaubt hat. »Omisit et muta- 
vit ea, quae ex sua de dogmatis Christianis cogitandi ratione non satis 
recta videbantur« (p.147) Neben Auslassungen finden sich auch Zu- 
sátze Rufins aus anderen Quellen (p. 174—151)  Rufins griechische 
Kenntnisse sind gering (p. 192—201), und im Citieren anderer Autoren 
ist Rufin ungenau (p. 217—220)!. Dieselben Fehler und Mängel, nur 
in verstárktem Maße, treffen wir in der Übersetzung von Περὶ ἀρχῶν 
an. Denn hier liegen noch besondere Gründe für ungenaue Behandlung 
und Verfälschung des Originals vor. 


1. Anlaß und Zeit ihrer Entstehung. 


Die Übersetzung Rufins ist in Rom in einer Zeit entstanden, wo 
für und gegen Örigenes gestritten wurde?. Nach vorausgegangenen 
Kämpfen wurde im Jahre 400 der Origenismus auf einer Alexandri- 
nischen Synode unter Vorsitz des Bischofs Theophilus verdammt?. 
Kurz vorher, in der Fastenzeit des Jahres 398, hatte aber Rufin auf 


1) Vgl. auch das Urteil von Ed. Schwartz, Pauly-Wissowas RE, Euseb. Sp. 1406. 

2) Vgl hierüber die Ausführungen von Grützmacher, Hieronymus III, 1908, 
Cap. X. 

3) Vgl. Grützmacher, Hieronymus I 69. III 49ft. 


me wm 


€. Wiederhers&ellumg vam Ig; ἀσιχῶτ' CXXIX 


langsamer übersetzt, vgl die zweite Vorrede S. 193,68 Noch vor 398 
best seine minare des L Buches der Apologie des Pamphilus 

setzungen verfaßte er im apologetisehem Interesse, wei 
Periarehon Ἢ 5. 308 193, 12f 108. 16--15 Bufn war eben «m Am 
hànger des Origenes und suchte dessen Lehren, soweit: dies damals müg- 
heh war. im Abendland zu verteidigen. Er berief sich deshalb aueh 
in der Vorrede (S.3, 5f) seiner Übersetzung vom [goi ἀρχῶν auf das 
Vorbild des Hieronymus, ohne ihm ber Jam zu memmem. Dieser aber 
hielt es damals für klüger, sieh vom Origenes loszusagen und zugleich 
Rufin, dem Apologeten des Ürigemes. m malßloser Weise anzugreifen. 
Er taí dies vor allem m den drei Büchern seiner mm Jahre At ver- 
öffentliehten Streitschrift gegem Kufn? und im seimer Übersetzung von 
Περὶ ἀρχῶν, die den Origenes der Retzerei überführen und zugieh 
Rufin, den Verteidiger des Origenes, der Wiisehuld verdächtig machen 
sollte. »Duplex in opere meo utilitas fuse, δας ας τῆ ον νέος Apol 17 
(Migne SL 23, 402), »dum εἰ haeretieus auctor prodiiur ei mom verus 
Interpres arguitur.« 


2. Die Übersetzungsmethode Rufins 


Wenn auch Hieronymus im seiner Polemik gegem Rufim keim dureh- 
weg glaubwürdiger Zeuge ıst?, so dürfte doeh folgende Bemerkune 
über das Verfahren Rufins zutreffend sem: »Abstulit quae erant, dieems 
ab haeretieis depravata, et addıdıt quae nom erant, asserens ab eodem 
im loeis alus disputata« (Apol I 7. Migne SL 23. 402) Denm eben- 
dasselbe gibt Rufim am mehreren Stellem als seim eigemes Verfahren 
an, vgl. sein Nachwort zu der Übersetzung des Römerbrief-Commentars, 
z.B. die Worte: »etiam si addere aliqua videor et explere quae desunt, 
aut breviare quae longa sunt« (Lom. Vll 460) fermer seime Apwlogie 
121 (Migne SL 21, 559): »et ommia, quae a me wel [πὸ Way) impre- 
babilia praetermissa fuerant, inseruii«, d. h. Hieromymus im seimer Über- 
setzung. »quo seiheet nune evntra sententiam: suam Roman per ipsum 
I) Vgl Grützmacher, Hieronymus III 30. 

2) Vgl. Grützmacher. Hieronymus II 7S—-S1. 

3) Vgl. das scharfe Urteil Paul de Lagardes, Mitteilungen, Göttingen 1884, 
S.53f. Man braucht mit dem oben im Text eitiertem Worten mur die folgendem: 
»Paueisque testimoniis de Filio Dei et Spiritu Sancto eummutatis, quae seiebas 
displieitura Romanis, eetera usque ad finem integrs dimisisti- (Apol IS Migme 
SL 23. 403) zu vergleichen, um einem offenbarem Widerspruch festzustellen. 


CXXX Origenes 


Origenis cognoscant mala et ignorent bona« und besonders seine erste 
Vorrede: »Sicubi ergo nos in libris eius aliquid contra id invenimus, 
quod ab ipso in ceteris locis pie de trinitate fuerat definitum, velut 
adulteratum hoc et alienum aut praetermisimus aut secundum eam re- 
gulam protulimus, quam ab ipso frequenter invenimus adfirmatam. 
8i qua sane . .. . . obscurius protulit, nos, ut manifestior fieret locus, 
ea quae de ipsa re in alus eius libris apertius legeramus adiecimus 
explanationi studentes« (S. 5, 11—15). In der zweiten Vorrede wieder- 
holt er seinen Grundsatz, Ketzerisches als interpoliert wegzulassen 
(8. 194, 2—4), und betont, daß er Ausführungen des Origenes >de 
ereaturis rationabilibus: nur dann, wenn sich Origenes wiederholt habe, 
"brevitatis gratia- gekürzt habe (S. 194, 4—10). Die hauptsächlichsten 
Kürzungen scheinen demnach im Ll, IL und IV. Buche vorzuliegen. 
Ferner hat Rufin die Trinitätslehre des Origenes durch Auslassungen 
oder Verbesserungen dem orthodoxen Bekenntnis angepalt. Daß hier- 
bei der Subordinatianismus des Origenes gründlich beseitigt wurde, 
ist selbstverstündlich. Damit aber nicht genug! Wenn der Übersetzer 
aus apologetischen Gründen alles wegließ, was er als ketzerisch ansah, 
so läßt sich dies verstehen; er hat aber auch da, wo nach seiner 
Meinung zu dunkele Ausdrücke vorlagen, aus anderen Schriften Stücke 
eingeschaltet; und dazu kommt, dal! er nirgends, mag die Lücke oder 
die Interpolation auch noch so grof sein, irgendeine Andeutung über 
seine Textveränderungen macht. Daher ist seine Arbeit schon mehr- 
fach mit Recht als >ein Werk absoluter Willkür-! bezeichnet worden. 

Aber auch an solehen Stellen, wo zu Änderungen gar kein Grund 
vorlag, hat Flüchtigkeit oder Unklarheit des Übersetzers den Ge- 
dankengang des Originals verändert oder verdorben. Wie ungenau 
Rufin verfahren ist, ergibt sich aus folgenden Beispielen. S. 121, 17 
wird von Rufin ein Citat des Clemens Rom. übersetzt, dasselbe wird 
S. 122, 14f zur Hälfte wiederholt. An den beiden kurz hinter ein- 
ander folgenden Stellen bietet der Text Rufins folgende Varianten: 
1. est <Ruf?, 2. Wortstellung verschieden, 3. trans Ruf! post Ruf?. 
Rufin scheint gar nicht bemerkt zu haben, daß er dasselbe Citat 
kurz vorher schon übersetzt hatte. — S. 125, 17 wird χληρονομήσουσιν 
(Matth. 5, 4) mit -hereditate percipient- und S. 126, 10 mit >hereditate 
possidebunt- wiedergegeben. — S. 213, 6 ist χρηστότητα (Z.21) mit>pa- 
tientiam« Z. 11 χρηστότητος (Z.29) mit >bonitatis-, aber S. 214, 9 (26) 
mit >benignitatis< übersetzt. 

Ein deutliches Beispiel, wie Rufin anstößige Stellen behandelt hat, 


1) Vgl. Grützmacher, Hieronymus III 39. 


Einleitung. C. Wiederherstellung von Περὲ ἀρχῶν CXXXI 


steht auf S. 164f. Hier hatte Origenes, wie das erhaltene griechische 
Fragment beweist, von der Begrenztheit der Macht Gottes gesprochen. 
Rufin läßt diesen Gedanken nicht einfach aus, sondern ändert ihn um 
und spricht lediglich von der Begrenztheit der Schöpfung nach Zahl 
und Maß und verwirft die entgegengesetzte Ansicht »gewisser Leute-. 
Dabei schiebt er, zum Übergang, aus dem folgenden eine Anspielung 
auf Weish. Sal. 11, 20 (21) vor, während dieselbe Stelle im Original 
— auf die Creaturen bezogen — erst hinter dem griechischen Frag- 
ment gestanden hat. Endlich läßt er die Ausführung S. 164, 6—9 ganz 
weg und begnügt sich mit der Übersetzung des Satzes Z. 1f. Vielleicht 
ist aber das ausgelassene Stück S. 165, 7f von Rufin mit verwendet 
worden, wenn sieh hier Origenes nicht, wie so oft, wiederholt hat. — 
Eine Einschaltung Rufins soll nach Hieronymus, Apol. II 11 (Migne SL 
23, 434), S. 26, 2ff vorliegen. »In primo libro Περὶ ἀρχῶνε, sagt Hie- 
ronymus, »ubi Origenes lingua sacrilega blasphemavit, quod Filius 
Patrem non videat, tu etiam causas reddis, quasi ex persona eius, qui 
seripsit, et Didymi! interpretaris σχόλιον, in quo ille casso labore 
eonatur alienum errorem defendere, quod Origenes quidem bene dixe- 
rit, sed nos simplices homines et cicures Enniani nee illius sapientiam 
nee tuam, qui interpretatus es, intelligere possumus.« Danach kann 
man vermuten, daß S. 26, 2—14 ganz oder teilweise aus dem Commen- 
tar des Didymus herrühre. Aber soll man dem Hieronymus Glauben 
schenken? Vielleicht handelt es sich nur um eine ganz nebensächliche 
Einfügung. 

Etwas besser können wir die Methode Rufins am Anfang des III. 
und IV. Buches kennen lernen, wo die zwei längeren griechischen 
Fragmente der Philokalia eine genauere Controlle ermöglichen. Robinson 
hat in der Einleitung seiner Ausgabe p. XXXI—XXXVIII bereits die 
Hauptstellen besprochen; ich gebe im folgenden die Resultate einer 
systematischen Vergleichung des Philokaliatextes mit der Übersetzung 


Rufins. 


a) Lücken Rufins. 


8.196, 2 iva — τὸ ζητούμενον < Ruf. 

8. 202, 16 fehlt der Schluß des Citats Psal. 80, 15 bei Ruf, aber 
auch in B. Sollte ein Stück in den übrigen Codd. zu- 
gesetzt worden sein? Das ist doch unwahrscheinlich ; 
s. oben S. CIII. 


1) Vgl. oben die »Zeugnisse« S. XVIII. 


CXXXII Origenes 


S. 


Un EP th UD tp th Uo (P t 


Up 


gn Up 


Up UD UD UD 


Un up 


206, 15 fehlt das Citat Gal. 5, S (Z. 2); vielleicht ist es vom 
Schreiber des Cod. L ausgelassen worden, s. oben $. CIII. 


. 216, 10 (30) ὡς — ὑψωθήσεται < Ruf. 
. 233, S—10 zweimaliges Citat Róm. 9, 16 < Ruf. 


234,8 πάλιν — 12 αὐτεξούσιοι < Ruf. 
235,3 ἢ ἀναιρεῖν < Ruf. 

241, 10f οὐκ ἔτι — Ἰσραηλῖται < Ruf. 
292, 12 τῆς te 157. — καινῆς < Ruf. 
294,2 πανταχοῦ τῆς οἰκουμένης < Ruf. 


. 297, 11 οὐδὲ δήλων < Ruf (aber Z. 18 [4] übersetzt). 


297, 14 ἐπεὶ δὲ — μηρῶν αὐτοῦ < Ruf Z. 29 (ob der Fehler 
erst in L?) 
208, 7 παρεζήλωσάν us ἐπ᾿ οὐ ϑεῷ und 2.8.12 ἐπ᾽ ovx ἔϑνει 


< Ruf. 


.2989 ἵνα καταισχύνῃ — ἐξελέξατο ὁ ϑεὸς < Ruf wohl wegen 


Homoioteleuton. 


- » Dy re 
. 300, 2. viov, xci τὸ ovoua αὐτοῦ < Ruf. 


4f ἰσχυκότες ἡττᾶσϑαι < Ruf. 
9f ἑβδομήκοντα < Ruf. 
323, 1f οὐδὲ — ἐμφαίνοντα < Ruf. 
395, 6 πολλοὶ --- 9 φϑάσαι Ξε Ruf: 
328,2 τίς δὲ --- 4 ἀποβάλοι < Ruf (dafür Z. 17 Aut --- 19 Pauli 
zugesetzt). _ 
330,7 ἐγὼ d& — S xci? < Ruf (wohl in L wegen Homoioteleuton 
ausgefallen, s. oben S. CIV). 
11 εἰ καὶ — 13 0:00 < Ruf absichtlich, dafür: »et ala quam 
plurima«. 


. 931, 3—12 < Ruf, der hier stark gekürzt hat. 
. 332,9. οὐ γὰρ — 10 9500 < Ruf absichtlich, da οὐδέ (Z. 10) mit 


Non (Z. 28) übersetzt ist. 
332, 11 ἀλλ᾽ οὐδέ — S. 333, 28 γεγενημένων < Ruf, s. oben 8. CIV. 


34,41 Rom. 9,8 = Ruf 
. 335, 11 χαὶ Τύρου καὶ Τυρίων < Ruf. 
. 390,2 ἢ ἄρξοντος < Ruf. 


b) Zusätze Rufins. 


. 212, 29 Zusatz Rufins aus Exod. (s. Test.). 
. 226, 19 Psal 7, 10. Ruf. 


26f virtutis aula + Ruf. 
941f Matth. 7, 6 + Ruf. 


Einleitung. C. Wiederherstellung von l[sol ἀρχῶν CXXXIL 


S. 227, 34f I Kor. 12, 11 + Ruf. 

S. 235, 20—22 Róm. 7, 18f(?) + Ruf. 

S. 236, 24 in fornieatione + Ruf. 

5. 241, 28 convenit regulae pietatis + Ruf (dieser Ausdruck ist wohl 
auch anderswo Zusatz Rufins). 

5. 242, Sf usquequo — gradum + Ruf. 

10f et usque — demergi + Ruf. 

8. 297, 22 quem nominant patriareham -+ Ruf. 

S. 302, 21 et ex semet — 22f conseriptos + Ruf. 

S. 306, 29f adstare praesepibus et + Ruf. 

S. 308, 29 pro mediocritate sensus nostri + Ruf. 

8. 311, 24 licet per excessum quendam + Ruf. 

S. 315, 22f nec multa — patet + Ruf. 

5. 323, 17f Sed — pulsemus + Ruf. 

S. 325, 21f Sed et — inveniuntur + Ruf (Z. 6f weggelassen). 

Ὁ. 326, 31f τὰ ıst — 1aceat + Ruf. 

S. 327, 23 Sed et illud — 26 debeat (oder wenigstens Z. 24 in his 
— 25 pruinis) + Ruf. Wenn Z.9 eine Lücke im griechi- 
schen Text ist, so hat dort höchstens gestanden: ἀλλὰ καὶ 
τὸ -μήτε δύο χιτῶνας- ἔχειν >unte ὑποδήματα- πῶς δυ- 
varov ἐστι φυλαχϑῆναι; 

S. 330, 24 et cum ait --- 26 suo + Ruf. 

S. 334, 16f secundum — 18 interpraetatur + Ruf. 

c) Rufin übersetzt ungenau. 
S. 197, 7 f χηροπλαστεῖν (falsch übersetzt). 
Ὁ. 198, 2—5 sehr breit übersetzt. 
9—11 ungenau übersetzt. 
S. 199, 15—18 breitere Ausführung von πειϑανότητας. 
22—31 ungenaue Wiedergabe von Z. 4—11. 
33 ff unnötig breiter Ausdruck. 

S. 201, 18—20 ungenaue Übersetzung von Z. 1f. Origenes betont 
nur, daß z. T. Männer erst im reifen Alter, nach der dem 
Jugendalter eigentümlichen Unbeständigkeit, zur ἀκολασία 
kommen. ᾿ 

S. 204, 22 breitere Ausführung, die wie ein Zusatz wirkt. 

S. 208, 2f eine Zeile bei Ruf ganz anders übersetzt; ob Ruf die Stelle 
verstanden hat? 

26—28 unnötig breit. 
S. 211, 16—28 (— Z. 5—10) unnötig breite Ausmalung. 


OXXXIV Origenes 


go On 


Qn op 


gn on 


S. 212, 19—22 breite Ausführung, die nicht im griech. Text steht. 
S. 
8. 215, 13—16 und 17—23 Zusätze und weitere Ausführungen Rufins 


214, 25 ungenau übersetzt, ob falsch verstanden? 


mit 2 Bibelstellen. Ob dies aus einer andern Schrift des 
Origenes stammt? Auch Z. 26—5. 216, 22 sind ganz un- 
genaue Wiedergabe von S. 215, 8—216, 3. Ob Rufin ἐπου- 
ρανίους statt &avrovg gelesen hat? 


. 217, 24—32 etwas breitere Ausführung von Z. 9—8. 218, 2. 
. 222, 83 f unrichtig übersetzt, Z. 13—15 wohl nicht verstanden. 
. 223, 13 (30) stimmt das Citat nicht ganz, aber d ist vielleicht hier 


nicht richtig. 


. 225, 31—33 sind Z. 14—15 ungenau und verkürzt wiedergegeben. 
. 226, 11—227, 2 (226, 24—227, 16) scheint Ruf nicht verstanden 


und deshalb rhetoriseh erweitert zu haben. 


. 227,13 —228, 2f (227, 32—228, 20) ist breit und nicht genau über- 


setzt, der Begriff -pietatis regula- (228, 13f) nicht bei Orig. 


. 230, 20 ist der Zusammenhang durch >ergo< nicht richtig angegeben. 
.231,6 ἀνηνύτως — sine causa Z. 20 (Z. 20—32 unnötige Er- 


weiterung). 
234, 8—12 in Z. 24 stark verkürzt oder Auslassung. 


. 240, 6—11 in Z. 20—31 sehr erweitert. 
. 241, 17 Construction von τούτου τοῦ βίου Z.3 ungenau. 
. 993, 1f οὐδέπω — διελέχϑημεν ungenau übersetzt Z. 18f. 


Aff hat Ruf die Construction wohl nicht verstanden und des- 
halb Z. 22 ff ungenau übersetzt. 


.297,5 ϑλίβεσϑαι nicht ausgedrückt, auch sonst ungenau. 
.301,5 οὐχ ar. — πεποιήκασιν ist Z. 21 f ungenau übersetzt (vgl. 


S. 295, 20). 


. 302, 28f unnötige Änderung der Construction. 
. 303, 5—12 ist von Rufin Z. 18—29 phantasievoll erweitert (Z. 7f 


fehlt der Vergleich). 


. 304, 21f 1st Z. 5 ungenau übersetzt. 
. 310, 21 f ungenau = Z. 5f. 
. 811,1 scheint Ruf (Z. 17) tirı mit τενί (τισί) verwechselt zu haben. 


27f (11f) unnötige Veränderung der Construction. 


. 315, 25 primo (— Z. 7 ἐν τῇ πρώτῃ) ungenau, aber nicht zu eorri- 


gieren, da »Tum deinde« Z. 26 folgt. 
30f sind Z. 12—14 ungenau und lückenhaft wiedergegeben. 


. 816, 17 unnötige Änderung der Satzverbindung Z. 1. 
. 918, 11—319, 5 sehr breit und weitschweifig S. 318, 26 — 319, 22 


übersetzt. 


Einleitung. C. Wiederherstellung von Περὶ ἀρχῶν CXXXV 


S. 321, 27—32 unnótige Erweiterung. 

S. 327, 12 λαβεῖν] Ruf scheint nach Matth. 5, 29. 18, 9 βαλεῖν gelesen 
zu haben, da er »eruatur« (Z. 30) übersetzt. 

S. 330, 20 ordnet Ruf die Gebote anders als Z. 4. 

8.335, 5 ungenau in Z. 20f wiedergegeben. 

28 f sind die Städte- statt der Völkernamen (Z. 13) eingesetzt. 

8. 339, 18—340, 15 ist es nicht ganz sicher, ob Erweiterung von 
8.339, 1 bei Rufin, oder Verkürzung dieses Stücks in Φ 
vorliegt. 

Das angeführte Material dürfte wohl hinreichen, um das von Rufin 
bei seinen Übersetzungen angewandte Verfahren richtig einzuschätzen. 
Wenn wir außerdem bedenken, dal Rufin, obwohl er am Anfang des 
III. und IV. Buches am wenigsten Anlaß hatte, Stücke aus dogmatischen 
Bedenken auszulassen oder zu verändern, doch hier so viele Lücken, 
Zusätze und Änderungen verschuldet hat, so müssen wir leider an- 
nehmen, daß im übrigen seine Übersetzung noch weniger dem Original 
entspricht, als hier. Für die Übersetzung der beiden ersten Bücher 
hat sich Rufin, da Macarius zur Eile drängte, offenbar auch nicht ge- 
nügend Zeit genommen. 


3. Behandlung der Bibeleitate. 


Die Frage, wie Rufin mit den von Origenes citierten Schriftstellen 
verfahren ist, erfordert eine besondere und eingehende Untersuchung. 
Ich habe sämtliche Citate geprüft und hoffe die Resultate meiner Unter- 
suchung an einem andern Ort veröffentlichen zu können. Hier mögen 
vorläufig folgende Bemerkungen Platz finden. Im allgemeinen hat 
Rufin die Schriftstellen sorgfältiger als das übrige behandelt und ge- 
nauer übersetzt. Gelegentlich hat er dem Wortlaut des Originals eine 
ihm vertraute Variante vorgezogen und kleinere Änderungen angebracht. 
Eine einzige »versio latina< scheint er weder für das AT noch für das 
NT consequent benutzt zu haben!. Sonst wären die Differenzen bei 
der Wiederholung desselben Citats, wenn man auch die Flüchtigkeit 
Rufins berücksichtigt, doch kaum zu erklären. Auf Flüchtigkeit gehen 
vermutlich Abweichungen in der Wortstellung, z. B. S. 170, 20 und 
31. 32, oder in der Satzform, z. B. 170, 25 (numquid) und S. 171,2 
(Ergo), zurück. Ähnlich sind folgende Stellen: S. 258, 10 übersetzt 
Rufin δόξης (I Kor. 2, S) naturgemäß mit »gloriae« (Cod. A), dagegen 
drei Zeilen weiter mit »maiestatis« (Cod. F). Origenes hat doch sicher- 


1) Ebenso urteilt Redepenning in seiner Ausgabe p. 331 Anm. 3. 


CXXXVI : Origenes 


lich an beiden Stellen δόξης geschrieben (vgl. Orig., Werke 1II 162, 
17f 273, 24), Rufin aber hat in seinem Hang zur Ungenauigkeit mit 
dem Ausdruck gewechselt. S. 214, 11 und 15 steht ἵνα τί ἐσκλήρυνας 
im griechischen Text; Rufin übersetzt es das erste Mal mit »quare 
indurasti« (Z. 29), das zweite Mal mit » Ad quid, domine, indurasti« (Z. 33). 
S. 206, 3ff 141f und 235, 11ff 24 ff wird Róm. 9, 18—21 citiert. Die 
Mitte des Citats ist an beiden Stellen bei Rufin gleich, aber Anfang 
und Ende sind verschieden; vgl. S. 239, 24 240, 151f. 5. 245, 22 über- 
setzt Rufin Pred. Sal. 10,4 μὴ ἀφῇς mit »ne dimittas« (ne dimiseris 
Cod. Am.), S. 250, 30 aber mit »ne relinquas«. Das mag hier genügen. 


II. Correetur der Übersetzung Rufins. 


Wenn wir auch die von Rufin in seiner Übersetzung angewandte 
Methode verwerfen und ihre großen Mängel sehr stark hervorheben 
müssen, so dürfen wir doch andererseits nicht verkennen, daß wir zur 
Controlle und Correctur der Fehler und Mängel Rufins ein reiches 
Material zur Verfügung haben. Hierauf ist schon oben gelegentlich 
hingewiesen worden. Dieses Material wird uns teils durch die Gegner 
des Origenes und Rufin, teils durch Origenes selbst und seine Anhänger 
in Parallelstellen dargeboten. 


1. Die Polemik der Gegner. 


Der Kampf des Hieronymus gegen Rufin wurde mit einer solchen 
Schärfe und Gehässigkeit geführt, daß man mit Sicherheit annehmen 
kann, Hieronymus habe alles den Rufin belastende Material in seinen 
Briefen und Streitschriften zusammengetragen. In den an Avitus ge- 
sandten Excerpten aus Περὶ ἀρχῶν fehlt sicherlich nichts Wichtiges. 
Wir hätten davon für die Textherstellung noch mehr Gewinn, wenn 
Hieronymus immer wörtlich eitiert hätte; aber auch so können wir zu- 
frieden sein. Theophilus von Alexandria hat nur einzelne Lehren des 
Origenes in seinen Rundschreiben hervorgehoben. Viel mehr wird aber 
unsere Kenntnis des Originals durch die fast durchweg wörtlich citierten 
Fragmente Justinians und der späteren Gegner des Origenes bereichert, 
die den großen Theologen citieren mußten, wenn sie seine Ketzereien 
bekämpfen wollten. Endlich ist am Anfang des lll. und IV. Buches 
je ein großes und zusammenhängendes Stück vom Original dureh die 
Philokalia gerettet worden. Fassen wir dies alles zusammen, so ist das 
Ergebnis doch nicht allzu dürftig. Auch erscheint es sehr wohl mög- 
lich, daß eine systematische Durcharbeitung der späteren Kirchen- 


Einleitung. D. Inhalt und Gliederung der Schrift CXXXVII 


schriftsteller und der Catenen-HSS noch manches Fragment oder manche 
Parallele zu den hier gedruckten hinzufügen wird. 


2. Die Parallelen bei Origenes und anderen. 


Zur Correctur der Rufin'schen Übersetzung dienen auch Parallel- 
stellen, besonders bei Origenes. Dieser wiederholt sich bekanntlich in 
seinen Schriften vielfach, und so kann zum Verstündnis oder zur Ver- 
besserung der einen Stelle manche andere herangezogen werden. Aus 
diesem Grunde habe ich Parallelstellen in den Testimonien möglichst 
reichlich gegeben. Allerdings müssen wir bedenken, dal: nur griechische 
Parallelstellen wirklichen Wert haben. Denn alle lateinischen Über- 
setzungen hufins — in geringerem Maße die des Hieronymus — müssen, 
wie oben im Abschnitt CI 2 dargelegt worden ist, mit großer Vorsicht 
benutzt werden. Außer den Citaten können Parallelen bei späteren 
Schriftstellern besonders für Lücken, die in Rufins Übersetzung vor- 
liegen, gute Verwendung finden. Origenes hat auf alle späteren grie- 
chischen Theologen, mochten sie seine Anhänger oder Gegner sein, so 
stark eingewirkt, daß in ihren Schriften überall Spuren dieser Ein- 
wirkung vorlegen. Oft wird der Name des Origenes nicht genannt, 
aber seine Lehren werden benutzt oder bekämpft. Die Aufgabe, den 
Ursprung solcher späteren Ansichten festzustellen und, wenn es ge- 
schehen kann, auf Origenes zurückzuführen, ist nicht leicht. Vieles 
bleibt hier Vermutung, nur einiges wird zur Wahrscheinlichkeit. Ich 
habe es aber für richtig gehalten, Lücken bei Rufin, vor allem die große 
in IS und IIS, nicht leer zu lassen, sondern mit einem möglichen oder 
auch wahrscheinlichen Inhalt zu versehen und dadurch die lückenhafte 
Übersetzung Rufins wenigstens einigermaßen zu ergänzen. Für die 
einzelnen Stellen ist oben BV 3 zu ὌΡΕΙ 


D. Inhalt und Gliederung der Schrift. 
I. Inhalt der Schrift. 


An den Anfang seines Werkes hat Origenes einen kurzen Abrifi der 
damals geltenden Glaubenslehre gestellt. Sie wird von Origenes III 1, 1 
(S. 195, 4) als τὸ χήρυγμα τὸ ἐκκλησιαστικόν und in einem bei Anti- 
pater yon Bostra erhaltenen griechischen Fragment Praef. 10 (S. 16, 1) als 


τὸ κήρυγμα bezeichnet, was Rufin mit 3ucdltelio eld praedieatio« (S. 16, 
Origenes V. K 


CXXXVIH Origenes 


4, vgl. S. 195, 14) übersetzt. Da das genannte Fragment und auch ein 
zweites (S. 14, 14) mit Rufins Übersetzung übereinstimmen, so darf man 
annehmen, daß Rufin die Einleitung im allgemeinen nicht verändert 
hat. Einschaltungen und Erweiterungen kann er aber, z. B. S. 8, 25 
vorgenommen haben. Diese Glaubenslehre führt Origenes auf die Apostel 
zurück (S. 9, 1f) und betont, daß diese zwar allen Gläubigen gewisse 
notwendige Hauptlehren überhefert, aber deren Begründung nur den 
Geistbegabten vorbehalten hätten (S. 9, 3ff). Hiermit will Origenes 
offenbar die Berechtigung seines dogmatischen Werkes erweisen. Dann 
werden die einzelnen Teile dieses χήρυγμα aufgezählt: ein Gott, der 
alles geschaffen, die Propheten und Jesus Christus gesandt hat, der 
Gott des alten und neuen Bundes; Jesus Christus, vor der Schópfung 
aus dem Vater geboren, mitwirkend bei der Schópfung, Mensch geworden, 
von einer Jungfrau aus dem heil Geist geboren, wahrhaftig gestorben 
und auferstanden und erhóht; der heilige Geist, über dessen Ursprung 
und Wesen noch nachzuforschen ist, der aber sowohl Propheten als 
Apostel erleuchtet hat. Dann folgt die Lehre von der Unsterblichkeit 
und Bestrafung der Seele, ihrer freien Willensbestimmung und ihrem 
Kampf mit den feindlichen Müchten. Über den Ursprung der Seele 
hat dagegen das χήρυγμα nichts festgestellt, ebenso auch nichts über 
Wesen und Ursprung des Teufels und seiner Diener. Ferner lehrt das 
κήρυγμα zeitlichen Anfang und zeitliches Ende dieser Welt, sagt aber 
nicht, was vorher gewesen sei oder später sein werde. Ferner lehrt es 
Inspiration und tieferen Sinn der heiligen Schrift. Weiter enthält das 
κήρυγμα die Lehre von den Engeln und guten Mächten, sagt aber über 
ihren Ursprung, ihren Aufenthaltsort und ihr Wesen ebensowenig 
etwas aus, wie über die Belebtheit der Gestirne. Diese Lehren muß 
man, so schließt die Vorrede, zugrunde legen, wenn man mit Hilfe von 
Schriftbeweisen ein ganzes (dogmatisches) Werk schaffen will. 

Was bezweckt nun Origenes mit seiner Einleitung? Offenbar will er 
bekräftigen, dal er die in der Kirche giltigen Glaubenssätze ebenfalls 
bekennt und unverändert festhält. Da er aber zugleich auch hervor- 
hebt, welche Punkte in dem χήρυγμα noch nicht festgelegt waren, 
sondern der Untersuchung durch geistbegabte Gelehrte harrten, ver- 
steht er es sehr geschickt, sich für seine philosophisch-theologischen 
Speeulationen über das Wesen des heiligen Geistes, den Ursprung der 
Seelen und der Engel und des Teufels, die Welterneuerung, die Belebt- 
heit der Gestirne, neben der Erörterung der eigentlichen Grundlehren 
(zgyei) Raum und Berechtigung zu schaffen. Tatsächlich folgt also 
Origenes in seinem Werke den einzelnen Teilen des κήρυγμα, verweilt 
aber bei dem Unsichern und Problematischen viel länger als bei jenen 


— € qe t nn. 


B 


Lehren!, sodaß die Disposition des Ganzen gelegentlich etwas verwischt 
erscheint. Im I. Buche wird die Lehre von der Gottheit (Vater, Sohn, 
Geist) und den göttlichen Vernunftwesen, ihrem Ursprung und Sein, 
ihrer Freiheit, ihrem Fall, ihrer Wiederbringung vorgetragen. Da zu 
den Vernunftwesen auch Engel und Gestirne gehören, so mußte über 
| deren Ursprung und Wesen, ferner über den Unterschied von Geist 
| und Materie ausführlich gesprochen werden. Das II. Buch handelt 
- von der Welt (ihrem Wesen, Anfang und Ende und der Entstehung 
neuer Welten) und der Menschheit, die, gebunden an die irdischen 
Körper, sündigt und von der Gottheit abfällt und der Erlösung durch 
- den menschgewordenen, sündlosen Logos sowie der Erleuchtung und 
-  Heiligung durch den heiligen Geist bedarf. Hierbei wird die Identität 
des gerechten und gütigen Gottes hervorgehoben und das Verhältnis 
der Seele (ψυχή) zum Geiste (νοῦς), der Abfall der Geister (Seelen) und 
der Begriff φυχή ausführlich erörtert. Den Schluß bildet die Be- 
sprechung der letzten Dinge (Weltende, Gericht, Höllenstrafen, Auf- 
erstehung, seliges Leben). Im III. Buche wird von der Beziehung der 
Menschheit zur Gottheit, von Sünde und Erlösung, Willensfreiheit und 
Gottes Gerechtigkeit, dem Kampf mit den bösen Mächten und den 
Leidenschaften, dem sittlichen Weltzweck und der Erziehung der Geister, 
der Wiederbringung des Alls und der Vollendung in der Gottheit ge- 
sprochen. Das IV. Buch bringt, außer einer Recapitulation der Haupt- 
lehren mit einzelnen Nachträgen am Schluß, die Lehre von der Inspiration 
der heiligen Schrift, dem dreifachen Sehriftsinn und der Notwendigkeit, 
die Schrift geistig auszulegen, um ein höheres Verständnis der gött- 
lichen Geheimnisse zu gewinnen. Abgesehn von der Zusammenfassung 
des in B. I—IlI Gesagten am Schluß des IV. Buches, trifft man auch 
in B. I—III mehrfach Wiederholungen an. Dies erklärt sich, wie 
Harnack (Dogmengeschichte * 1 663 Anm.) richtig bemerkt, daraus, daß 
»Origenes bestrebt gewesen ist, in jedem der drei ersten Teile ein Ganzes 
zu lieferne. Die Überschriften dieser vier in sich abgeschlossenen Bücher 
würden kurz gefaßt so lauten: Gott, Welt, Freiheit, Offenbarung. 


Einleitung. D. Inhalt und Gliederung der Schrift CXXXIX 


} II. Buch- und Capiteleinteilung. 


z Die Einteilung von Περὶ ἀρχῶν in 4 Bücher wird durch Iustinian 
in seinen Excerpten, durch Photius, der in seiner Bibliothek (Cod. 5) 
eine Aufzählung der Capitelüberschriften gibt, durch die Philokalia, wo 
Buch Ill und IV eitiert werden, und durch die zweite Vorrede Rufins 
᾿ς (S. 193, 6. 9) ausreichend bezeugt. Hierzu tritt das Zeugnis der latei- 
1) Vgl. die interessante Aufzählung der zu behandelnden einzelnen Probleme 
B. IV2, 7. 8 (319,5). 
K* 


CXL Origenes 


nischen HSS, welche die Übersetzung Rufins enthalten, oder vielmehr 
das des gemeinsamen Stammvaters, des Codex Lucullanus. Photius gibt 
wohl die Überschriften nach seiner HS ziemlich genau und vollstündig 
an; nur liegt bei ihm ein offenbarer Fehler vor, der entweder ihm 
selbst oder einem Abschreiber zur Last fällt: das Capitel Περὶ τέλους 
steht bei ihm unrichtig als erstes des IV. Buches, anstatt als letztes des 
Ill. Buches. Den Fehler berichtigt, abgesehn von Rufin, auch Hiero- 
nymus in dem Brief an Avitus 10 (Migne SL 22, 1069), da er ein Citat 
aus diesem Capitel ausdrücklich als dem Schluß des III. Buches ange- 
hórig bezeichnet. 


1. Photius, die Philokalia und der Codex Lucullanus. 


Es fragt sich nun, ob die von Photius überlieferten Capitelüber- 
schriften als ursprünglich, oder als erst später in den HSS hinzuge- 
fügt angesehn werden müssen. In der Philokalia hat das aus dem An- 
fang des III. Buches entnommene 21. Capitel folgende Überschrift: Περὶ 
αὐτεξουσίου, καὶ τῶν δοχούντων τοῦτο ἀναιρεῖν ῥητῶν γραφιχῶν 
λύσις καὶ ἑρμηνεία. Die beiden ersten Worte stehen als Überschrift 
des 1. Capitels des III. Buches auch bei Photius, und die Überschrift des 
Cod. L: »De arbitrii libertate« stimmt genau dazu. Gelegentlich sind 
ja die Überschriften der Philokalia etwas wortreich und enthalten mehr, 
als in der Vorlage stand. Beim 1. Capitel der Philokalia, das den 3 
ersten Capiteln des IV. Buches von Περὶ ἀρχῶν entspricht, ist dies aber 
wohl nicht der Fall. Die Philokalia bietet die Überschrift: Περὶ τοῦ 
ϑεοπνεύστου τῆς ϑείας γραφῆς, καὶ πῶς ταύτην ἀναγνωστέον καὶ 
vonvéov: τίς τε ὁ τῆς ἐν αὐτῇ ἀσαφείας λύγος καὶ τοῦ xat& τὸ ῥητὸν 
ἔν τισιν ἀδυνάτου ἢ ἀλόγου. Dieser Wortlaut ist weiter nichts als 
eine Zusammenfassung der Überschriften der drei ersten Capitel des 
IV. Buches und stimmt im allgemeinen mit Photius überein. Nur ist 
dieser kürzer (Ὅτε ϑεῖαι αἱ γραφαί. Ὅπως δεῖ ἀναγινώσκειν καὶ νοεῖν 
τὰς γραφάς) und lült — der Grund ist nicht ersichtlich — die Über- 
schrift des 3. (und auch des 4.) Capitels des IV. Buches überhaupt weg. 
Von den 3 lateinischen Überschriften stimmt die erste mehr mit der 
Philokalia, als mit Photius; daher habe ich im Text den Wortlaut der 
Philokalia vorgezogen. Die zweite und dritte lateinische Überschrift 
(s. unten den Wortlaut) weichen von der griechischen Fassung der Phi- 
lokalia (und des Photius) stark ab und scheinen absichtlich geändert 
zu sein. Jedenfalls beweist aber die allgemeine Übereinstimmung der 
Philokalia und des Photius, daß die griechischen Überschriften alt sind. 
Sie gehen vermutlich auf die in Caesarea durch Pamphilus und Eusebius 
veranstaltete Ausgabe der Schriften des Origenes zurück. 


Einleitung. D. Inhalt und Gliederung der Schrift CXLI 


In den aus dem Codex L abzuleitenden lateinischen HSS tritt deut- 
lich das Bestreben hervor, die wenigen ursprünglichen Capitelüber- 
schriften des griechischen Originals, um einen bessern Überblick herzu- 
stellen, teils durch fortgesetzte Gliederung zu vermehren, teils durch 
Hinzufügen zu ergänzen und zu erweitern. Daß der Schreiber des Codex 
L bereits in seiner Vorlage Capitelüberschriften vorgefunden haben muß, 
ist oben S. LXV dargelegt worden. Daraus folgt, daß die Capitulatio 
des Codex L sehr wahrscheinlich auf Rufin selbst zurückgeht. Viel- 
leicht ist sie aber bei ihm noch kürzer und der griechischen ähnlicher 
gewesen und später erweitert worden. Den Höhepunkt in dieser Sucht, 
immer neue Rubra anzubringen und die Zahl der einzelnen Capitel 
immer zu vergrólern, hat der Schreiber (oder vielmehr Bearbeiter) des 
Codex 8, über den oben S. L das Nötige gesagt ist, erreicht. Um 
das Verhältnis der Capitelüberschriften zu einander deutlich zu machen, 
habe ich im folgenden die griechischen für B. 1—11I nach Photius, für 
B. IV nach der Philokalia, mit Hinzufügung der Parallelen des Photius, 
und die lateinischen nach Codex L nebeneinander abdrucken lassen. 


Buch I. 
Προοίμιον. Praefatio S. 7—16. 
«'. Περὶ πατρός. Caput I. De deo. S. 16—27. 
β΄. Περὶ χριστοῦ. » I. De Christo. S. 27—48. 
γ΄. Περὶ ἁγίου πνεύματος. „ lll De spiritu sancto. S. 48 
—63. 
[ », V. Deimminutione vel lapsu. 
8. 63—65.] 


[ „ IV&. De ereaturis vel condi- 
tionibus. S. 65—68.] 
» A V. De rationabilibus naturis. 


S. 685—069. 
[ , Va De contrarüs virtutibus. 
S. 70—78.] 


» VI. De fine vel consumma- 
tione. S. 75— $9. 
» VII. De incorporeis et corpo- 
ribus. S. $5—94. 
„ VIII. De angelis. S. 94—98. 
[ „VII. De his, qui naturas esse 
spiritales diversas adfir- 


| 
δ΄. Περὶ λογικῶν φύσεων. | 
mant. S. 98—105.] 


CXLII 


= 


. Περὶ τῆς τοῦ σωτῆρος Evan- 


G ^ > x - - 
. Ὅτι τὸ αὐτὸ πνεῦμα ἐν Moosi 


. Περὶ φυχῆς. 


Origenes 
Buch 1]. 
Caput l. 
; larem ER | Phil 
. Περὶ xoouov xai τῶν Ev αὐτῷ 
χτισμάτων 11. 
E ΠΝ 
. Ὅτι εἷς ϑεὸς “νόμου καὶ σρο- | 
φητῶν, καὶ ὅτι ὁ αὐτὸς πα- 
λαιᾶς καὶ καινῆς διαϑήκης | 
ϑεός. | » V. 


ϑρωπήσεοως. 


xci τοῖς ἄλλοις προφήταις καὶ 
ἁγίοις ἀποστόλοις. 


^ , b A 
. Περὶ ἀναστάσεως καὶ κολάσεο»ς. 


” X 

. Περὶ ἐπαγγελιῶν. mx 

Buch I. 

. Περὶ αὐτεξουσίου. Caput 1. 
[ S ROHI 
| 

. Πῶς ὁ διάβολος καὶ αἱ avrı- [ , A. 

κείμεναι δυνάμεις χατὰ τὰς E 


S , - > 
γραφὰς στρατεύονται τῷ ἂν- 
ϑρωπίνῳ γένει. 


| » 
| 
| 
| 


De mundo. S. 106—111. 
De perpetuitate corpo- 
reae naturae. 8.111— 113. 
De initio mundi et causis 
eius. S. 113—120. 


. Quia unus est deus legis 


et prophetarum et do- 
mini nostri lesu Christi 
pater. S. 126—132. 


. De iusto et bono. 5. 132 


—139. 


. De inearnatione Christi. 


5. 199—147. 


. De spiritu sancto. S. 147 


— 192: 


. De anima. S. 152—163. 
.De mundo et motibus 


rationabilium creatura- 
rum vel bonarum vel 
malarum et de causis 
eorum. S. 163—172. 


. De resurrectione et 1udi- 


cio. S. 172—183. 


. De repromissionibus. 5. 


183—192. 
De arbitri — libertate. 
S. 195—244. 


De contrarüs potestati- 
bus. S. 244—256. 

De tripliei sapientia. 5. 
256—263.] 


. Utrum verum sit quod 


quidam dieunt, quasi bi- 
nas animas esse per sin- 
gulos. S. 263—2'10. 


Einleitung. D. Inhalt und Gliederung der Schrift CXLIIT 


γ΄. Ὅτι γενητὸς. ὁ κόσμος καὶ φϑαρ- Caput V. Quod mundus ex tempore 


τὸς ἀπὸ χρόνου ἀρξάμενος. coeperit. S. 211---219. 
δ΄. Περὶ τέλους. », Vl De consummatione mun- 
di. S. 279—201. 
Bueh IV. 
α΄. Περὶ τοῦ ϑεοπνεύστου τῆς Caput 1. Quod seripturae divinitus 
ϑείας γραφῆς (ὅτε ϑεῖαι αἱ inspiratae sunt. S. 292— 
γραφαί Phot.). 305. 
β΄. Πῶς ἀναγνωστέον καὶ vonteov , 1L. Quod multi spiritaliter 
τὴν ϑείαν γραφήν (ὕπως δεῖ non intellegentes scrıp- 
ἀναγινώσκειν καὶ νοεῖν τὰς turas et male intelle- 
γραφάς Phot.). gendo in haereses decli- 
narint. S. 305—322. 
Y Tíc 0 τῆς ἐν τῇ ϑείᾳ γραφῇ „ ΠῚ. Exempla  seripturarum 
ἀσαφείας λόγος χαὶ τοῦ κατὰ de ratione intellegendae 
τὸ ῥητὸν ἔν τισιν ἀδυνάτου ἢ Scripburae. 5. 323—347. 
ἀλόγου (< Phot.) 
(6΄. ᾿ἀνακεφαλαίωσις περὶ πατρὸς », ΙΝ. Anaeefaleosis de patre 
καὶ υἱοῦ καὶ ἁγίου πνεύματος.) et filio et spiritu sancto 


ceterisque, quae superius 
dieta sunt. S. 348—364. 


3. Die lateinischen Handschriften BC. 


Ich habe oben S. L die Vermutung ausgesprochen, dal der Stammvater 
der Codices BC (= β) in dem Kloster Monte Cassino entstanden sei. Nur 
an einer so bedeutenden Bildungsstätte, wie dieses Kloster in jenen 
Jahrhunderten des Mittelalters war, konnte die gelehrte Textrecension 
entstehen, die wir aus der Vergleiehung von Cod. B und C zu er- 
schließen imstande sind. Wie eingehend und sorgfältig die 4 Bücher 
Periarehon damals in Monte Cassino, wie ich vermute, studiert worden 
sind, beweist besonders die ausführliche Capitulatio in B und C, die 
teils den einzelnen Büchern vorausgeschickt ist, teils über jedem Ab- 
schnitt als Rubrum wiederholt wird. Ich gebe im folgenden einen 
Abdruck desjenigen Textes, der durch Vergleichung der Capitelverzeich- 
nisse (— Cap.) vor den einzelnen Büchern und der Rubra im Text der HSS 
BC für den Codex ß erschlossen werden kann. Hierbei ist zu bedenken, 
daß B alle 4 Bücher vollständig enthält, C aber schon III 5, 5 (S. 276, 11) 
endigt. Diese Capitelübersicht scheint mir als ausführliche lInhalts- 
angabe interessant und nützlich zu sein. Offenbare Schreibfehler der 


CXLIV Origenes 


HSS sind nicht berücksichtigt. Am Rande sind die Capitel von Cod. L 
angemerkt, 


Cod. L 


(Praef.) 


HAEC CONTINET ORIGENIS PERIARCHON 


13 


| 
L 
| 

| I. 


V: 
ME 


(I) 


VII. 
(I) VII. 


IX. 


XI. 


XII. 
XII. 
(I) XIV. 


XV. 
XVI. 


(IV) XVII. 
(IVa) XVIII. 


XIX. 


LIBER PRIMUS. 


Quod omnis veritas nonnisi a zpo et ab his qui a 290 sunt inspirati 
discenda sit. 

Quoniam ipsi qui 7po credunt diverse de dogmatibus sentiunt, quae 
sint quae secundum auctoritatem seribturarum ex definito tenenda 
sint, eb quae sint quae ratione sola et coniecturis, quia seribtura- 
rum auctoritate carent, prudenter opinanda sint. 

De appellatione asomati, id est incorporei. 

De do quod neque ipse corpus sit neque in corpore positus. 
Quomodo rationabilis creatura participium sci Sps capere dicatur. 
Quod substantia di, quae tota mens est, nec corporea nec ex di- 
versis composita possit intellegi. 

Quod penitus natura di visibilis non sit. 

De zpo quod diversis appellationibus nunc unum esse cum patre 
secundum divinitatis naturam docetur, nunc etiam cum hominibus 
secundum dispensationem carnis assumptae. 

Quod sicut semper pater, ita semper et filius, et quomodo intellegi 
debeat »dns creavit me initium [B 4. Text, in initium C in initio B 
Cap.) viarum suarum« (Prov. 8,22). 


. Quod non corporali progenie pater filium genuit, sed ut cor verbum, 


ut voluntatem mens, ut sapientiam sensus, ut splendorem lux. 
Quod homousius sit filius patri, id est unius cum eo substantiae, 
et quod virtus aeterna de aeterna virtute sit, et quomodo omni- 
potens sit ds ac de omnipotente omnipotens natus sit filius. 

De omnipotentia xpı filii di, quod eadem sit quae patris eademque 
substantia et inoperatio. 

De bonitate filii di, et quomodo intellegi debeat quod scriptum est 
»nemo bonus nisi unus ds pater« (Mark. 10, 18). 

De spu sco quod neque creatura esse usquam in scribturis scis 
legatur, neque in aliquo a virtute et potestate patris ac filii differat. 
De seraphin. 

Quod sps ses tantummodo scis detur, et quod patris et filii et sps 
Sci inoperationes vel efficientiae nunc [non C] separentur in scrib- 
turis propter personarum vel proprietatum distinctionem, nunc ad 
unu revocentur et indiserete habeantur propter substantiae uni- 
tatem, et cum varia trinitatis dispensatio referatur, ad unum tamen 
dm omnium summa revocetur. 

De imminutione [immutatione B Cap.] vel labsu rationabilium. 
De creaturis vel conditionibus et virtutibus di, per quas creat et 
benefacit his quos creavit. 

Quod cum semper ds benefieus fuerit, semper habuerit creaturas 
quibus benefaceret. 


Cod.L(V) ΧΧ. 


(Va) 


XXII. 


(VI) 


XXIV. 


(VII) 


(VIII) XXVIII. 
(VIIa) XXIX. 


XXX. 


(1) T: 


(1I) 
(III) 


XXI. 


XXIII. 


XXV. 
XXVI. 
XXVII. 


Einleitung. D. Inhalt und Gliederung der Schrift CXLV 
De rationabilibus [rationalibus C Cap.] naturis et ordinibus earum 
nominibusque vel officiis. 

De contrariis potestatibus, quod etiam istae a do bonae creatae 
sunt et in natura quidem habeant, ut et boni capaces sint, sed in 
voluntate non habeant, et quod ordines et gradus quosdam habeant 
in malitia secundum quod ex [B ὁ. Text u. C et B Cap.] ipsis eorum 
vocabulis indicatur. 

Quid [Quod C] hiezecihel [iezechiel C] de quadam maligna virtute 
et ex pristina bonitate dilabsa sub vocabulo principis tyri, quid 
(quod CCap.| etiam de alia simili esaias propheta commemorat. 
De fine vel consummatione nec non et de principio rerum sed et 
diversitate ordinum ac restitutione in unum. 

Quae sint rationabili naturae emendationum species, et quae uti- 
litas correptionis et poenae tam in temporalibus quam etiam in 
aeternis, et quod finis mundi per immutationem habitus eius fiat, 
non per interitu substantiae corporalis. 

De incorporeis et corporibus. 

De sole et luna ac stellis. 

Quomodo secundu sermone apostoli pauli >creatura vanitati sub- 
iecta est. (köm. 8, 20). 

De angelis. 

De his, qui diversas naturas esse spiritales [spuales CCap.] affirmant, 
et quod omnis rationabilis creatura boni malique sit capax atque 
ex altero venire possit in alterum. 

Quod per arbitrii libertatem tripertito modo ex rationabili creatura 
caelestes ac terrestres atque inferni, qui sunt contrariarum pote- 
statum ordines, facti sint [sunt D ὁ. Text C Cap.). 


INCIPIUNT CANONES LIBRI SECUNDI. 


De rationibus causisque mundi et his, quae ante ipsum vel post 
ipsum opinanda sint [sunt C Cap.). 


. De qualitate naturae corporeae vel materiae. 

. De perpetuitate corporeae naturae. 

. De initio mundi et causis eius. 

. Quod semper animae usurae sint corporibus suis, cum ea incorrupta 


et immortalia ex resurrectione receperint [susceperint C Cap.]. 


. Quae asserant hi, qui putant animas quandoque corporibus carituras. 
. Quid responderi debeat his, qui naturam corporea negant esse mansurä. 
. Quod multa sint saecula et diversa [indiversa C ἡ. Text], ex quibus 


alia iam fuisse, alia futura dieantur [dicuntur C Cap.]. 


. Quae ratio sit mundi vel vocabuli eius vel numeri, quaeve vel ubi 


beatitudinis summa. 


. Quia unus est ds legis et prophetarum et dni ihu χρὲ pater. 

. De eo, quod scribtum est »dm nemo vidit umquam« (Joh. 1, 18). 
. De iusto et bono do |do < ΟἹ. 

XIII. 


De incarnatione 7p et quod verbum di non nudam humanae na- 
turae carnem, sed anima mediante susceperit. 


CXLVI 
Cod.L XIV. 
(VIDA CV 


XV 
(VII) XVII 


XVII. 
XIX. 


(Dx) ἀκ 


XXI. 


XXII. 


(X) XXI. 
XXIV. 


EXOXSE 


XXVI. 


(XD XXVII. 
XX VIII. 


XXIX. 


XXX. 


XXXI. 


Origenes 


Quod anima ihu non fortuito nec pro aliqua acceptione personae, 
sed virtutum suarum et puritatis merito, ut vas verbi di esset, 
electa est. 

De spu sco. 

Quae sit paracleti significantia [significatio C Cap.) in spu sco, 
quae vero in filio di. 

De animarum ratione et statu et diversitate et ipsius nominis si- 
gnificantia. 

Quae sit significantia animae, quaeve sps vel mentis. 

Quomodo intellegenda sit anima salvatoris, quomodo etiam, ubi 
ipsius di anima in scribturis nominatur. 

De mundo et motibus rationabilium creaturarum vel bonaru vel 
malarum et de causis eorum. 

Cum diversa sit in hoc mundo nascendi sors et vitae condicio, 
quomodo et his, qui dicunt haee pro diversis naturis animarum 
bonis malisque accidere, respondendum sit et providentia di in- 
culpabilis assignetur, dum pro suis unam quamque animam vel 
mentem meritis dispensat ac motibus. 

Quod rationabilium creaturarum prima conditio diversitatem habere 
non potuit, quia creantis iustitia ereaturis suis primos ortus dis- 
pares dare non poterat; restare ut ex propriis animorum motibus 
in singulis quibusque nata videatur esse diversitas. 

De resurrectione et |+ de C] iudicio. 

Quomodo ex corpore corruptibili ineorruptibile resurgat et ex ani- 
mali spiritale, et ita >gloriam incorruptionis< adquirat, ut veritatem 
propriae substantiae non amittat. 

Quibus quantisque modis >ignis< intellegi debeat, qui peecatoribus 
praeparatus est, quid intellegi debeant >tenebrae exterioress quid 
etiam sit »dividi et partem eius cum infidelibus ponis qui [qd €] 
carcer vel cetera suppliciorum genera. 

Quod a do quae fiunt sic bona sunt omnia, ut etiam poena quae 
infertur ab eo ad emendationem inferatur, non ad interitum. 

De repromissionibus. 

Quo sensu >manducandi et bibendi in futuro saeculo<, quo etiam >re- 
gnandi vel potestatem habendi super alios< aceipi debeat repromissio. 
Quod cupiditas scientiae arcanorum di naturaliter mentibus insita 
sit, et per hane omne quidquid in praesenti saeculo videtur oceul- 
tum in futuro mens et assequi gestiat et exuta pondere corruptionis 
facilius possit adipisci. 

Quod nihil sine summa ratione sit quod a do factum est sive cae- 
lestium sive terrestrium; quam ratione etiamsi in praesenti saeculo 
hominibus adsequi inpossibile est, possibile tamen sit in futuro, 
cum anima vel meritis vel eruditione profecerit; convenire namque 
bonitati di ut eorum intellegentiam non subtrahat animae, quorum 
intuitum praestitit et [— ΟἹ aspectum. 

Quod gradibus quibusdam per diversas locorum qualitates et 
glorias conscendatur ad regna caelorum, et simul cum locorü pro- 
feetibus etiam ratio eorum proficientibus ae scientia clarescat. 


Cod.L XXXII. 


Einleitung. D. Inhalt und Gliederung der Schrift CXLVII 
Quod cum mens ad summam perfectionis ascenderit, cibus ei sit 
di sapientia et potus rerum scientia [et p. r. sc. — C], et his ali- 
mentis aut incrementum capiat, si adhuc indiget incrementis, aut 
stabilitatem teneat, si in id loci ventum est, ubi addi iam nihil possit. 


HAEC CONTINET PERIARCHON LIBER TERTIUS 


(I) 


VII. 


IX. 


(IV) 


(V) 


(VE XIV. 


XV. 


XVI. 


MIT 


X. 


XI. 
i XII. 


XIII. 


. De arbitrii libertate cum absolutionibus quaestionum, quae ad- 


versum hoc de scribturis obtendi [so C, ostendi B] solent. 


. De contrariis potestatibus, quaeve sint istae et quomodo humano 


generi adversentur. 


. Quod non omne quod delinquunt homines diabolo adscribendum est, 


sed quaedam, immo quam plurima ex humanis vitiis exordium 
sumant, etiamsi finem diabolo cooperante percipiant [precipiant C 
4. Text perficiant D Cap.) 


. De diversitatibus temptationum vel agonum. 
. Quantis vel qualibus modis sive ad bonu sive ad malum cogitatio 


humana moveatur. 


. Quod temptationes hominibus non sine do veniant, et mensuras et 


tempus et modum certaminis et quis homo adversum quem ex 
principibus vel potestatibus vel rectoribus mundi certare debeat, 
ipse statuat. 

Quae sit diversitas inter >sapientiä di« et »sapientiam mundi huius- 
et -sapientiam principum mundi huius<, vel quomodo quis deci- 
piatur per hane sapientiam, quae est >prineipum huius mundi-. 
Quomodo vel pseudoprophetae inspirentur, ut hereses doceant, vel 
prophetae, ut verbum di annuntient. 

Quia legimus nonnullos ante nativitatem adhuc in utero matris 
spu sco repletos, alios vero spiritu maligno, ut saepe compertum 
est, quae huius causae habenda sit opinio magis quam ratio. 
Quae sint diversorum de anima opiniones, et utrum verum sit quod 
quidam dicunt quasi binas animas esse per singulos (et utrum 
— singulos — C]. 

Quod mundus ex tempore coeperit et finem speret. 

Quod etiam ante hune visibilem mundum fuerint creaturae ratio- 
nabiles, quas et tune dispensabat ds et nunc dispensat et in futu- 
rum dispensabit, nec umquam ab earum dispensatione cessetur. 
Quae sit causa, ut verbum di in carne veniret, et quomodo sub- 
iectis omnibus >ipse patri subiciendus= dicatur [dicitur DC 7. Text]. 
De consummatione mundi, et quid sit summum bonum vel quae 
perfectio omnium. 

Qualiter intellegi debeat spiritale [spirituale C] corpus, quod ex 
resurrectione futurum promittit apostolus, et quia ex hoc ipso cor- 
pore, in quo nune sumus, in melius mutato [inmutato C] erit illud, 
quod »gloriosum-* et »spiritale« nominatur. 

Quod ad omnem permutationem, quam voluerit ds, sequax sit 
natura corporea et ideo in summa omnium perfectione summae 
claritatis capax futura sit. 


CXL VIII . . Origenes 


INCIPIUNT CANONES LIBRI QUARTI. 


Cod.L (lI) I. Quod divinitus inspiratae sunt scribturae. 
(II) II. Quod multi spiritaliter non intellegentes scribturas et male intelle- 
gendo in hereses declinarint. 
(III) III. Quo ordine vel quo sensu intellegi debeant scribturae divinae. 

IV. Exempla scribturarum de ratione intellegendae scripturae. 

V. Quod lieet allegoriae recipiendae sint in scripturis divinis, tamen 
etiam historiae rationem constare in quam plurimis confitendum, 
nec turbari posse spiritalem sensum, ubi littera consequentiam 
suam servat. 

VI. De hierusalem caelesti aliisque »civitatibus«, quarum »potestatem 
fidelis quisque servus et bonus dispensator ac prudens in futuro 
saeculo< dieitur >accepturus«. 

VII. Quod quae seribtura de gentibus et nationibus dicit, haec spirita- 
liter aptius ad diversitates referuntur [referantur B ὁ. Text] ani- 
marum, quae vietae a peccato >captivae< dicantur effectae. 

VIII. Certum esse scripturas de divinis [scr. divinitus B 7. Text] loqui et 
supra quam humanus capere soleat auditus, et ideo neque intel- 
lectum esse in propatulo nec humanas usque quaque assertiones 
in divinis [indiunis D Cap., divinis B ὁ, Text] sensibus expetendas 
[expeetandas B ὁ. Text]. 

IX. Non esse erga sermonum pugnas et differentias aegrotandum, sed 
qualicumque sermone quid seribturae sensus indicare voluerit 
requirendum. 

(IV) X. Anacefaleosis de patre et filio et spu sco ceterisque, quae superius 
dieta sunt. 


3. Dispositionsangaben des Origenes. 


Wir haben oben S. CXXXVIIf festgestellt, daß das κήρυγμα mit 
seinen einzelnen Lehrsätzen bei Abfassung von Περὶ ἀρχῶν als Grundlage 
gedient hat. Origenes konnte auch diese Lehrsätze in ihrer Aufeinander- 
folge sehr gut als eine Art von Dispositionsschema benutzen und des- 
halb von einer Capiteleinteilung und von Capitelüberschriften absehen. 
Diese sind wahrscheinlich erst in der Recension des Pamphilus-Eusebius 
hinzugefügt worden. Origenes hat in dieser Schrift nicht einmal die 
Abgrenzung der einzelnen Bücher von einander ebenso consequent, 
wie z. B. später in den 8 Büchern gegen Celsus, angegeben. Zwar steht 
eine entsprechende Bemerkung am Schluß des III. Buches (S. 291, 5): 
»Nos vero in his finem libri tertii faciamus«, und am Anfang des 
IL Buches (S. 106, S) wird in Rufins Übersetzung >superior libellus- 
erwähnt. Dagegen hängen Buch ll und Ill, auch wenn wir S. 195, - 
10—13 als Zusatz Rufins ansehen, so eng zusammen, daß nur die zweite 
Vorrede Rufins hier eine scharfe Grenze bildet. Für das Verstándnis 


Einleitung. D. Inhalt und Gliederung der Schrift CXLIX 


der Composition der ganzen Schrift scheint es mir nun nicht unwichtig 

Ξ 5 : cnc ^ = NO = 
zu sein, die Dispositionsangaben, welche sich im Text von Περὶ ἀρχῶν 
vorfinden, hier zusammenzustellen. 


Praef. 1, S. 8, 5: nisi studii nobis esset, praesens hoc opus omni qua possu- 
mus brevitate succingere. 

Anlaß zur Abfassung und Thema, Praef. 2, S. 8, 14: Quoniam ergo multi ex 
his, qui Christo se credere profitentur, non solum in parvis et minimis discordant, 
verum etiam in magnis et maximis, id est vel de deo vel de ipso domino Iesu 
Christo vel de spiritu sancto, non solum autem de his, sed et de aliis creaturis, 
id est vel de dominationibus vel de virtutibus sanctis: propter hoc necessarium 
videtur prius de his singulis certam lineam manifestamque regulam 
ponere, tum deinde etiam de ceteris quaerere, Vgl. auch die Aufzühlung 
der einzelnen T'eile seines Themas IV 2, 7 (14), S. 319; 3ff. 

Praef. 10, S. 16, 9: Oportet igitur velut elementis ac fundamentis huiusmodi 
uti seeundum mandatum, quod dicit: »Inluminate vobis lumen seientiae«, omnem 
qui eupit seriem quandam et corpus ex horum omnium |d. h. der einzelnen Punkte 
der kirchlichen Überlieferung] ratione perficere, ut... . et unum . . corpus effi- 
ciat exemplis et affirmationibus, vel his, quas in sanctis scripturis invenerit, vel 
quas ex eonsequentiae ipsius indagine ac recti tenoré reppererit. 

I1,9, 8. 27, 16: naturam dei intellegentes, nune quid sibi nomen Christi 
velit videamus. 

12,10, 8. 42, 20: de quibus plenius in loeis propriis, in quibus de creaturis 
eius disputandum fuerit, disseremus. 

13,1, 8.48, 17: Consequens igitur est nune, ut de spiritu sancto quam 
possumus breviter requiramus. (Voraus geht I2, 13, S. 48,12: Sed contenti his, 
de quibus superius disseruimus, consequenter etiam reliqua perquiramus). 

13,8, 8. 60, 22: His igitur de unitate patris et filii ac spiritus sancti prote- 
statis, redeamus nune ad eum ordinem, quem disserere coeperamus. 

I 5, 1, 8. 68, 19: Post eam dissertionem, quam de patre et filio et spiritu 
sancto, quantum valuimus, breviter digessimus, consequens est etiam de naturis 
rationabilibus ac de speciebus earum et ordinibus vel officiis tam sanctarum 
quam etiam malignarum virtutum, sed et de his, qui inter has id est bonas et 
malas medii quidam sunt et adhuc in agone atque in certamine positi, pauca 
disserere. 

15,2, 8. 70, 28: In eo sane loco, in quo de rationabilibus naturis disseri- 
mugs 

17,1, S. 85, 27: Haec quidem, quae superius disseruimus, generali nobis ser- 
mone digesta sint, . . . pertractata atque discussa de rationabilibus naturis, 
post eum locum, quem de patre et filio et spiritu sancto pro nostris viribus 
exposuimus. Nune ergo videamus quae sint, de quibus disserere in consequentibus 
convenit secundum dogma nostrum, id est secundum ecclesiae fidem. 

18,4, S. 105, 14: Verumtamen suo in loco et tempore confutato hoe perverso 
dogmate atque depulso, ea quae de scripturis sanctis ab illis prolata sunt, qualiter 
intellegi debeant exponemus. 

II 1, 1, S. 106, 8: Consequens nunc videtur, licet omnia, quae superiore libello 
disserta sunt, de mundo atque eius ordinatione disserta sint, proprie famen pauca 
de ipso mundo repetere, id est de 3nitio eius ac fine vel his, quae inter ini- 


CL | . Origenes 


tium ac finem eius per divinam providentiam dispensantur, seu de his, quae 
ante mundum vel post mundum putantur (vgl. S. 107, 10). 

113,6, S. 121, 1: His pro nostris viribus de mundi ratione dissertis, non vi- 
detur incongruum etiam ipsius mundi appellatio quid sibi velit inquirere. 

IL4,1, 8. 126, 22: His per ordinem prout potuimus breviter digestis, conse- 
quens est secundum id, quod ex initio proposuimus (Praef. 4), confutare etiam 
eos, qui putant (daß der Gott des ATs verschieden sei von dem des NTs). 

116,1, $. 139, 6: Tempus est his decursis repetere nos de incarnatione 
domini et salvatoris nostri, quomodo vel homo factus est vel inter homines con- 
versatus est. Pro viribus igitur nostris perexiguis considerata ex operum suorum 
magis quam ex nostrisensus contemplatione divina natura, intuitisque nihilominus 
creaturis eius visibilibus, fide quoque invisibilibus contemplatis . . . . .. superest 
ut harum omnium creaturarum et dei medium, id est mediatorem quaeramus. 

117,1, S. 147, 24: Quia ergo post primas illas dissertiones, quas de patre 
et filio et spiritu sancto in initiis secundum quod res poposcerat exposuimus, 
visum est rursum repetere nos debere et ostendere quod deus idem esset creator et 
conditor mundi et pater domini nostri Iesu Christi, id est legis et prophetarum 
atque evangeliorum unus atqueidem deus, tum deinde etiam de Christo, 
quod is, qui verbum et sapientia dei superius fuerat ostensus, etiam qualiter homo 
factus est in consequentibus debuit demonstrari: superest ut etiam de spiritu 
sancto quam possumus breviter repetamus. Tempus est ergo nunc de spiritu 
sancto nos pro viribus pauca disserere . . . 

1I S, 1, 8. 152, 11: Post haec iam ordo deposcit nos etiam de anima gene- 
raliter inquirere . . ., vgl. S. 163, 17. 

IL 9, 1, S. 163, 24: Sed nunc ad propositae disputationis ordinem redeamus et 
intueamur initium creaturae, quodcumque illud initium creantis dei mens 
potuerit intueri. 

IL 10, 1, 5. 172, 28: Sed quoniam nos sermo commonuit de iudicio futuro 
e IURE videamus quid etiam de his sentiri oporteat. Sed ut ad haec compe- 
tenti ordine veniatur, prius mihi videtur de resurrectione sermo movendus... 

11 10, 8, S. 159, 6: Sed sufficiant ista in praesenti loco, quae interim nune, ut 
dicendi ordo servaretur, quam paucissimis dicta sunt. 

IL 11,1, S. 153, 11: Videamus nunc breviter, quid etiam de repromissionibus 
sentiendum sit. 

III 1, 1, S. 195, 4: Ἐπεὶ δὲ ἐν τῷ κηρύγματι τῷ ἐχκλησιαστικῷ περιέχεται ὁ 
περὶ κρίσεως δικαίας ϑεοῦ λόγος .. ..- φέρε x«l [τὰ περὶ τοῦ αὐτεξουσίου ἰδίᾳ 
ὀλίγα διαλάβωμεν ..., vgl. S. 244, 3: xal ταῦτα μὲν αὐτάρκως ἡμῖν κατεσχευάσϑω 
περὶ τοῦ αὐτεξουσίου. ᾿ 

IIL 2, 1, S. 244, 14: Videndum nune est secundum scripturas, quomodo con- 
trariae virtutes vel ipse diabolus reluctantur humano generi . . 

III 2, τ, S. 255, 27: Sed necessitas nos traxit paulo amplius evagari de con- 
luetatione adversarum virtutum . . . Nunc vero videamus quomodo homines etiam 
in peccatum falsae scientiae delabuntur . 

NI 3, 1, 8. 257, 8: Verum de sapientia dei in locis propriis requiremus ..., vgl. 
IV 3,14 (26). Nune vero quoniam quidem in manibus est tractatus de contrariis 
virtutibus . . 

ΠῚ 2, 6, S. 263, 9: Verum sufficiant ista pro viribus disserta a nobis de his 
virtutibus, quae humano generi adversantur. 


Einleitung. D. Inhalt und Gliederung der Schrift. CLI 


IIL 4, 1, S. 263, 14: Nune ergo ne de humanis quidem temptationibus 
silendum puto, quae . . ... , posteaquam de his temptationibus exposuimus, quae 
plus quam humanae dicuntur, . . . 

III 4, 3, S. 268, 18: Haec autem tractavimus volentes singularum assertionum 
disserere opiniones, ampliore quam voluimus usi excursu . .. 

IIL 5, 1, S. 271, 4: Post haec iam quoniam quidem unum de ecclesiasticis 
definitionibus habetur...quod mundus hic factus sit et ex certo tempore 
coeperit et... solvendus sit, etiam de hoc pauca repetere non videtur 
absurdum. 

III 6, 1, S. 279, 22: De fine vero et consummatione omnium iam quidem 
et in superioribus pro viribus nostris disseruimus, secundum quod divinae scrip- 
turae indulsit auctoritas, quae sufficere ad instructionem putamus, paucis etiam 
nunc ammonitis, quoniam in hune nos locum quaestionis ordo perduxit. 

1116, 3, S. 285, 5: De qua re plenius nobis in superioribus (11 3, 2. 3) quae 
oecurrere potuerunt pertractata atque digesta sunt. 

III 6, 9, S. 291, 3: Hactenus nobis etiam corporeae naturae vel spiritalis 
corporis ratione discussa, arbitrio legentis relinquimus ex utroque quod melius 
iudicaverit eligendum. Nos vero in his finem libri tertii faciamus. 

IV 1, 1, S. 292, 12: λόγῳ τε πειρώμεϑα κρατύνειν ἡμῶν τὴν πίστιν. . . . φέρε 
zal περὲ τούτων (scil. τῶν γραφῶν) ὀλίγα ὡς ἐν ἐπιτομῇ διαλάβωμεν... 

IV 1, 6, S. 301, 8: Ἡποδειχνύντες δὲ ὡς ἐν ἐπιτομῇ περὶ τῆς ϑεότητος Ἰησοῦ... 

IV 2, 1, 8. 305, 10: Μετὰ τὸ ὡς ἐν ἐπιδρομῇ εἰρηκέναι περὶ τοῦ ϑεοπνεύ- 
στους εἶναι τὰς ϑείας γραφάς, ἀναγκαῖον ἐπεξελϑεῖν τῷ τρόπῳ τῆς ἀνα- 
γνώσεως καὶ νοήσεως αὐτῶν... 

IV 3,15 (27), S. 347,23: Verum haec per excessum quendam ... breviter 
dixisse sufficiat . .. 

IV 4,1(98, S. 348, 5: "Qoa, ἐπαναλαβόντα περὶ πατρὸς xal υἱοῦ καὶ 
ἁγίου πνεύματος, ὀλίγα τῶν τότε παραλελειμμένων διεξελϑεῖν. 

IV 4, 3 (30), S. 352, 4: His igitur nobis de trinitatis ratione breviter repetitis, 
consequens est etiam illud pariter admonere, quod . . . (vgl. Z. 14). 

IV 4, 5 (32), S. 356, 14: Sed et mundi huius visibilis ratio, quoniam vel 
maxima etiam de hoc haberi quaestio solet, qualiter se habeat, prout potuimus 
in superioribus (II 3, 1—5. 1,4) diximus . . . (vgl. S. 359, 9—11). 

IV 4, 9 (90), S. 361, 14: Puto sane operi huic nostro contrarium non videri, si 
etiam de inmortalitate rationabilium naturarum quam possumus breviter 
repetamus. 

IV 4, 10 (37) Schluß, S. 364, 14: De his autem, quae diximus, vel de reliquis, quae 
consequentia sunt, secundum hanc formam, quam supra exposuimus, sentiendum est. 


Aus diesen Dispositions-Bemerkungen im Text von Περὶ ἀρχῶν 
ergibt sich, daß Origenes bei der Abfassung seiner Schrift einen be- 
stimmten Plan verfolgt hat. Wenn er gelegentlich auch von diesem 
Plan abweicht und seiner Gewohnheit entsprechend Excurse einfügt, 
so kehrt er doch immer wieder zu seinem Hauptthema zurück. Be- 
merkenswert ist auch, daß er nicht unterläßt anzugeben, wenn er einen 
schon früher behandelten Punkt nochmals behandelt. Die avaxepe- 
λαίωσις aber, das letzte Capitel des IV. Buches, scheint darauf hinzu- 


CLII Origenes 


deuten, daß Origenes frühere Capitel weder umzuarbeiten noch zu be- 
reichern wünschte, sondern das Material, das er inzwischen noch ge- 
sammelt hatte, lieber in Form einer Zusammenfassung des ganzen 
schon behandelten Stoffes vorlegen wollte. Daß bei einem solchen 
Verfahren Wiederholungen unvermeidlich waren, ist natürlich. Zu- 
gleich legt aber die ἀναχεφαλαίωσις Zeugnis für die Sorgfalt und 
Genauigkeit des Origenes ab. Diese tritt uns auch bei der Behandlung 
seines Themas im einzelnen mehrfach entgegen. Man vergleiche z. B. 
die Disposition von 113, 1 (S. 113, 198). Hier erwägt Origenes 1., ob 
vor dieser Welt eine andere existiert hat, und wenn ja, ob sie so be- 
schaffen gewesen ist, wie die jetzige; oder ob keine Welt vorher anzu- 
nehmen ist; ferner 2., ob nach dieser Welt das Gericht mit Reinigung 
und Läuterung durch Strafen eintreten, und dann das Ende der Welt 
folgen wird; oder ob zur sittlichen Besserung der Menschheit eine 
andere Welt wiederum erstehen wird, der jetzigen ähnlich, oder besser, 
oder schlechter als diese; und wie lange sie bestehen, oder ob sie über- 
haupt sein wird; ferner 3., ob einmal eine Zeit kommen wird, wo 
nirgends eine Welt vorhanden ist, oder ob es eie Zeit gegeben hat, 
wo überhaupt keine Welt existierte; endlich 4., ob mehrere Welten 
existiert haben oder existieren werden, oder ob es sich einmal ereignet, 
daß eine Welt der andern ganz gleich in jeder Hinsicht ist. 


E. Ausgaben und Schlußwort. 


I. Ältere Ausgaben. 


Zu dem folgenden Verzeichnis vgl. Fabrieius-Harleß, Bibl. VII 
207—239 und Richardson, The Ante-Niecene Fathers. Bibliographical 
Synopsis, Buffalo 1887 p. 50—55, ferner Delarue in der Praefatio des 
1. Bandes seiner Ausgabe p. IV ff und Sehnitzer, Grundlehren, S. LXIIff. 

1. Die editio prineeps der lateinischen Übersetzung von Περὶ 
ἀρχῶν hat Jacob Merlin im IV. Band seiner Folioausgabe der Werke 
des Origenes, Paris, »in edibus Ioannis parui: et Iodoei Badii Ascensiic, 
1512. 1519. 1522. 1530 (Nachdruck Venedig 1516) besorgt. 

Merlin, der wegen seiner Ausgabe von Mitgliedern der Pariser 
theologischen Fakultät angegriffen wurde, scheint dies vorher geahnt 
zu haben und sucht deshalb den Origenes in einer wortreichen, an den 
Magister Michael Boudet gerichteten Vorrede zu verteidigen. Der 
Herausgeber fügt am Schluß der Vorrede hinzu: »E Nauarra parisiensi. 
Pridie Kalen. Nouemb. Anno ab incarnatione dniea. MDXII«. Der 


Einleitung. E. Ausgaben und Schlußwort CLIII 


IV. tomus enthält: Contra Cels. lib. | Periarchon i. de principiis li. 
Threni seu planetus Origenis. tractatus | Apologia Pamphili Martyris 
pro Origene | Ruffinus de depravatione librorum praeeipue Origenis. 
Die beiden tomi III und IV sind (wie I und IT) zu einem Band ver- 
einigt, dem eine »Epistola nuneupatoria Jacobi Merlini. In Apologiam 
Origenis« vorausgeht mit dem Anfang: »lacobus Merlinus Vieturniensis 
sacrae theologiae professor immeritus« — — und dem Schluß: »Valete. 
E Navarra Parrhisien. Finise. Dem IV. tomus geht noch voraus: »Ori- 
genis vita et opera latinitate donata. loannis Tritthemius abbas Span- 
hemensis in libro de seriptoribus ecclesiasticis: de vita et seriptis Ori- 
genis, Darauf folgt die Capitulatio der IV Bücher Periarehon und 
der Text vollständig. Am Schluß des tomus IV steht: »Finis quartae 
partis operum Origenis Adamantii In edibus Ascensianis. dibus 
oetob. MDXII« und nach einem Schlußwort, wo das Privilegium des 
Königs Ludwig XII. erwähnt wird, »E chaleographia nostra in academia 
Parrhisiorum. Decimo quarto Kalen. Novembris MDXII«. 

Über die editio princeps gibt Delarue tom. I praef. p. VII folgendes 
Urteil ab: »Merlinus incidit, uti eonjicio, in unieum eodicem Sorboni- 
cum, aecuratum quidem, sed frequentibus abbreviaturis ita implicitum, 
ut ei pene ad singula verba haeserit aqua, divinarit potius quam legerit, 
et divinando absurdas saepissime et ridieulas pro genuinis obtrudat 
lectionese. Auch p. XVII wird Cod. Sorbon. (Par. lat. 16322 s. XIII, 
s. oben S. XXXIII) als Quelle für Merlin genannt; mit Unrecht. Delarue 
scheint weder Merlins Ausgabe mit Cod. S verglichen, noch an den 
Codex Parisin. lat. Nr. 17348, Colleg. Navarr. $9 (s. oben S. XL) ge- 
dacht zu haben, den doch Merlin, der »E Navarra Parrhisiensi« schreibt, 
gekannt haben muß. In der Tat ist dieser Codex Navarr. die hs. 
Grundlage der editio prineeps. Dies wird durch zahlreiche Überein- 
stimmungen bewiesen, wenn auch Merlin vielfach abweicht, weil er den 
lücken- und fehlerhaften Text dieser HS lesbar machen wollte. Über 
die Verwandtschaft des Codex Navarr. mit der Handschriften-Gruppe y 
ist schon oben 5. XL gesprochen worden. Der nach dieser einen HS 
saec. XIV hergestellte Text Merlins ist natürlich sehr fehlerhaft und 
viel schlechter als der von Delarue, aber da Codex Navarr. an einigen 
Stellen Lesarten der Gruppe « bietet, so ist er gelegentlich besser als 
jener. Ich habe den Text der Merlinschen Ausgabe nicht vollständig 
durcharbeiten, sondern nur an zahlreichen Stellen prüfen und dabei 
feststellen können, daß Delarue im ganzen 261 Lücken der editio prin- 
ceps, darunter 45 größere, nachweist. Daraus erklärt sich wohl vor 
allem sein geringschätziges Urteil über diese Ausgabe. 


2. Die zweibändige Folioausgabe des Erasmus, nach dessen Tod 
Origenes V. L 


CLIV Origenes 


vollendet und herausgegeben von Beatus Rhenanus, Basil 1536 bei 
Froben, spätere Auflagen ebenda 1551, 1557 und (mit den Prolegomena 
des Simon Grynaeus ad Tho. Erastum) 1571. 

Der Titel des ersten Abdrucks lautet: Origenis Adamanti eximii 
Seripturarum interpretis opera, quae quidem extant omnia, per Des. 
Erasmum Roterodamum partim versa, partim vigilanter recognita, cum 
praefatione de Vita, Phrasi, Docendi ratione, & Operibus illius, adiectis 
epistola Beati Rhenani nuncupatoria, quae pleraque de vita obituque 1psius 
Erasmi eognitu digna continet, et indice copiosissimo. Apud Inclytam 
Basileam ex offiemma Frobeniana [das Signum Froben. steht darüber] 
an. MDXXXVI Mense septembri. 

Dann folgt der Brief des Beatus Rhen. an den Erzbischof Hermann 
v. Köln, datiert aus »Sletstadt decimo octavo calend. Septembreis. 
Anno à partu virginis matris MDXXXVI«; dann das Leben des Origenes 
von Erasmus und Ausführungen über seine Lehre und Schriften. Die 
Aufeinanderfolge der Schriften ist dieselbe wie bei Merlin: 


Periarchon, id est de prineipus, libri | Threni seu planctus 
Origenis Tractatus | Apologia Pamphih Martyris pro Origene 
Liber | Ruffinus de depravatione librorum praecipue Origenis Liber. 


Der Neudruek der Ausgabe des Erasmus von Grynaeus hat den 
Titel: Origenis Adamantu magni ilius et vetusti seripturarum inter- 
pretis opera quae quidem extant omnia doctiss. virorum studio iam 
olim translata et recognita nune vero ulteriore cura, sincera fide, ab 
innumeris repurgata mendis. Cum vita Auctoris et Indice eopiosissimo. 
Basileae Per Eusebium Episcopium, et Nicolai Fr. haeredes. MDLXXI. 
Dann folgt: Clarissimo viro D. Thomae Erasto, Doctori medico, Johannes 
Jacobus Grynaeus S. D. Der Schluß lautet: Postridie Calendas Septem- 
bris Anno MDLXXl. Das Übrige deekt sich genau mit der Ausgabe 
des Erasmus, und der Text beider stimmt, abgesehn von Verbesse- 
rungen der Herausgeber, mit Merlin überein. 

3. Die zweibündige Folioausgabe von Gilbert Genebrard, Paris 
1574 (wiederholt 1604, 1619), zeigt nur darin eine Verbesserung gegen- 
über den vorigen Ausgaben, daß Genebrard im Buch lll und IV. die 
Philokaliastücke neu übersetzt hat. 

4. Origenis opera omnia. Opera et studio Domni Caroli Delarue, 
Presbyteri et monachi Benedietini e congregatione S. Mauri. Tomus 
primus. Parisiis 1733, in Fol. Vorausgeht das Widmungsschreiben an den 
Papst Clemens XII. Dann folgt p. I—XVII die Praefatio, darauf 
p. 42—195 an 4. Stelle der Text von Περὶ ἀρχῶν, eingeleitet durch 
eine Admonitio. Diese Ausgabe, die bis jetzt für Periarchon maf- 
gebend geblieben ist, stellt einen erheblichen Fortsehritt, verglichen 


Einleitung. E. Ausgaben und Schlußwort CLV 


mit den früheren Ausgaben, dar. Denn Delarue hat zuerst die grie- 
chischen Fragmente und die Parallelen des Hieronymus neben Rufins 
lateinische Übersetzung gestellt und für letztere ein reiches Hand- 
schriftenmaterial herangezogen, nämlich (vgl. oben S. XLVD): 1. Viro- 
dunensis saec. IX, 2. Corbeiensis saec. IX, 3. Colbertinus (— Paris. Reg. 
1645 saec. XIV), 4. Sorbonieus (= Paris. 16322 saec. XIII), 5. Mona- 
sterii de Monte Sancti Michaelis m Periculo maris (= Abrine. 66 saec. 
XII), 6. Monasterü Sancti Remigii Rhemensis. Freilich sind diese HSS 
weder vollständig ausgenutzt, noch kritisch verwertet worden. Dazu 
kommt, daß sie sämtlich (die Codices Virodunensis und Remensis, die 
mir unbekannt sind, nicht ausgenommen) der Handschriften-Gruppe 7 
angehören. Dies wird dadurch bewiesen, daß der Text Delarues fast 
alle die in meinem Apparat verzeichneten Lücken von y aufweist und 
nur an ein paar Stellen von y abweicht. Ich habe die Textlücken bei 
Delarue, um einen Maßstab zur Beurteilung seiner Ausgabe zu finden, 
zusammengezählt und folgendes Resultat erhalten: 
B. I: 88 kleine 7 große 
BON: £135. 4r 1s 
Bello ΡΝ τς Ci roc 
Bu 820. θα 
zusammen 405 kleine33 große Lücken. 
Bei Merlin hatte Delarue nur 261 Lücken nachgewiesen! In diesen Lücken 
sehen wir den einen großen Mangel von Delarues Ausgabe; der andere 
besteht darin, dali dort bei weitem nicht alle Schriftstellen verzeichnet 
sind. Seitdem ist weder in. diesem noch in jenem Punkt ein Fortschritt 
zu verzeichnen; denn die noch übrigen Ausgaben sind lediglich Wieder- 
holungen der Ausgabe Delarues, nämlich: 
5. die von Oberthür, Würzburg 1781, 8°; 
6. die der Collectio selecta Patrum, ed. Caillau et Guillon, Lipsiae, 
Parisus et Bruxellis, tom. VII 1829; 
7. die von Lommatzsch, in der Gesamtausgabe vol. XXI, Bero- 
lini 1847, 8°; 
$. die von Migne, Patrologia, SGr XI (1857) und SGr, Latine tan- 
tum edit., VIII (1856); endlich 
9. die emzige und, wie es scheint, sehr viel benutzte Separataus- 
gabe: Origenes De principüs. Primum separatim edidit et annotatione 
in usum academicum instruxit Ern. hud. hedepenning, Lipsiae 
1836, S?, Der Herausgeber äußert sich in der Epistola dedicatoria 
(p. IX) folgendermaßen: »Quoties fieri potuit a Ruaei ... lectione non 
discessie und (p. XII): »in versionis latinae textu constituendo varie- 
tatem lectionis nee desideravi nee affeetavie. Richtig ist, was er von 
L* 


CLVI Origenes 


den HSS Delarues (p. X) bemerkt: »(quum) tam mirum plerumque ser- 
vent consensum, ut ex uno eodemque codice archetypo eos descriptos 
esse vix dubium videature. Besonderes Gewicht hat er auf die Emen- 
dation der griechischen Fragmente verwendet: »ubi a praecessoribus 
destitutum me sentirem, quid ipse possem expertus sum« (p. XIII), ist 
aber dabei nicht immer glücklich gewesen. Einen Rückschritt bedeutet 
bei ihm die Trennung der griechischen Fragmente von der lateinischen 
Übersetzung Rufins, die Redepenning (p. XIII) vergeblich zu recht- 
fertigen sucht. Noch schlimmer aber steht es in dieser Separatausgabe 
mit den Bibeleitaten. Redepenning hat sich nicht nur nieht der Mühe 
unterzogen, die Citate zu vervollständigen, sondern sie nicht einmal 
richtiggestellt. Z. B. S. 177, 9f meiner Ausgabe fehlt bei Redepenning 
1 Kor. 3, 12, obwohl die Stelle ganz bekannt, und Paulus dort genannt 
ist; ferner stehen p. 239 Red. (= $8. 189, 15. 17) zwei Fehler hinter- 
einander: Ephes. II 2. 3 statt Ephes. 2, 2 und I Thess. IV 16 statt I "Thess. 
4, 17, p. 250 Red. (— S. 205, 25) steht Mark. XII 4 statt Mark. 4, 12 usw. 
Genug, diese Ausgabe ist wie die von Lommatzsch eine bequeme Hand- 
ausgabe; aber mit verschiedenen Mängeln behaftet, verdient sie das 
Lob nicht, das ihr mehrfach gespendet worden ist. Ich habe sie als 
Druckexemplar verwendet. 

Als wichtige Hilfsmittel für das Verständnis des Textes mögen an 
dieser Stelle noch genannt sein: 

10. die drei Bücher »Origeniana«, die der gelehrte Bischof Peter 
Daniel Huet in Verbindung mit Commentaren des Origenes zur heil. 
Schrift Rothomagi MDCLXVIII in Folio (später in den Origenes-Aus- 
gaben wieder abgedruckt) hat erscheinen lassen. Wir finden dort ein 
reiches Material zu dem Leben, den Lehren und Schriften des Origenes, 
das noch jetzt sehr wertvoll ist. 

11. Origenes über die Grundlehren der Glaubenswissenschaft. 
Wiederherstellungsversuch von Dr. Karl Fr. Schnitzer, Professor an 
der Kantonsschule in Aarau. Stuttgart, 1835. Schnitzer hat die grie- 
ehisehen Fragmente sowie die sonstige indirecte Überlieferung mit 
sroßem Fleiß zusammengetragen, mit der Übersetzung Rufins klug und 
scharfsinnig verbunden und dem Ganzen in seinem Wiederherstellungs- 
versuch eine gute deutsche Form gegeben. Das Buch ist mir bei der 
Textherstellung eine wertvolle Hilfe gewesen. 


II. Die neue Ausgabe. 


Die Vorarbeiten zu der vorliegenden Ausgabe reichen bis zum An- 
fange dieses Jahrhunderts zurück. Sie wurden in Jena begonnen und 


Einleitung. E. Ausgaben und Schlußwort CLVII 


dureh die Berufung des Herausgebers nach Eisenach Ostern 1904 und 
seine Versetzung nach Weimar Michaelis 1908 zweimal auf làngere 
Zeit unterbrochen. Auch in den letzten Jahren war mir, vermehrter 
Amtsgeschäfte wegen, nur selten eine längere zusammenhängende Arbeits- 
zeit vergönnt. Seit Ostern 1904 fehlte mir auch eine größere Bibliothek 
am Ort. Gewisse Unebenheiten und Inconsequenzen möge man mit 
diesen persönlichen Verhältnissen entschuldigen. Das Manuseript des 
Textes wurde im März 1911 abgeschlossen, der Druck im Mai 1911 
begonnen und im Februar 1912 vollendet. Die Herstellung der Register 
(März bis August 1912) und die Abfassung der Einleitung (September 
bis December 1912) erforderten so viel Zeit, daß die Ausgabe erst im 
Jahre 1913 erscheinen kann. Sie unterscheidet sich von allen früheren 
dadurch, daß hier zum ersten Male die bessere Handschriftengruppe « 
herangezogen und verwertet, und im Zusammenhang des Ganzen der 
nur in « erhaltene Abschnitt »De creaturis vel conditionibus« (I 4, 3) 
gedruekt worden ist. Durch Vergleichung der Gruppen « und y habe 
ich den Text des Codex Lucullanus wieder herzustellen und möglichst 
von Fehlern zu reinigen, ferner die griechischen Fragmente ebenso wie 
die Citate des Hieronymus und anderer an den richtigen Stellen ein- 
zuordnen gesucht. Wenn ich vielleicht hier und da zu kühn gewesen 
bin, so möge man bedenken, daß es sich um Versuche handelte, an 
heillos verdorbenen Stellen wenigstens teilweise das Ursprüngliche 
wiederzugewinnen. In der Rechtschreibung des lateinischen Textes 
habe ich jedesmal die Form gewählt, die durch vollständige oder teil- 
weise Übereinstimmung der Handschriftengruppen « und y als die wahr- 
scheinliche Schreibung des Codex Lucullanus erwiesen worden war. 
Da aber der Schreiber dieser HS, wie sich aus der Überlieferung ergibt, 
nieht consequent verfahren ist, so läßt natürlich auch der gedruckte 
Text die Consequenz vermissen. Mein Vorbild war hierbei die von 
Th. Mommsen herausgegebene Rufin-Übersetzung der Kirchengeschichte 
Eusebs. In zweifelhaften Fällen ist die Schreibung von a der von y 
vorgezogen worden. In den Testimonien habe ich, da die lateinische 
Übersetzung eines verlorenen griechischen Originals herausgegeben 
werden sollte, so viel wie möglich griechische Parallelstellen gesammelt. 
Die Namen der wichtigsten Autoren für die indirecte Überlieferung, 
d.h. des Hieronymus, Justinian, Photius, sind der Übersichtlichkeit 
wegen durch Fettdruck hervorgehoben. Den Apparat habe ich kurz 
gefaßt. Z. B. sind Verbesserungen von offenbaren Sehreibfehlern durch 
die I. H. nicht angegeben. Da es viel mehr auf die Lesarten der Hand- 
schriftengruppen, als auf die der einzelnen HSS ankam, so sind sämt- 
liche Sonderlesarten der HSS mit wenig Ausnahmen aus dem Apparat 


CLVII : Origenes 


entfernt worden. Auch lag keine Veranlassung vor, fehlerhafte Les- 
arten Delarues, die durch die Handschriftengruppe 7 verschuldet sind 
und durch « ohne weiteres corrigiert werden, in den Apparat aufzu- 
nehmen. Die Orthographica, nur bei Bibelstellen im Apparat notiert, 
finden sich zusammengestellt in der Einleitung BI4. In dem Namen- 
register sind griechische und lateinische Eigennamen vereinigt; da- 
gegen mulXen zwei W ort- und Sachregister, ein griechisches und ein 
lateinisches, gebildet werden. Sehr gern hätte ich ein griechisch- 
lateinisches Register beigegeben; ich habe darauf verzichtet, weil es 
verlorene Mühe gewesen wäre. Die Übersetzung Rufins ist so ungenau 
und inconsequent, daß man aus dem lateinischen Wortlaut für das 
verlorene griechische Original nichts schließen kann. In der Ein- 
leitung habe ich alle wichtigen Punkte, die für den Text in Betracht 
kommen, zu erörtern versucht. Einiges konnte nur angedeutet, nicht 
ausgeführt werden; trotzdem ist die Einleitung bei der Stoffmenge 
leider recht umfangreich geworden. 


Zum Schluß sei allen Behörden und Gelehrten, die diese Ausgabe 
gefördert haben, vor allem dem Präfecten der Vaticana P. Ehrle, dem 
früheren Bibliothekar in Monte Cassino Ambrosio Amelli, den Vor- 
ständen der Bibliotheken in Gotha, Jena, Weimar, ferner den Herren 
Professor Hilberg und Director Julius Koch für Mitteilung von Hiero- 
nymus-Collationen, sowie allen sehon früher im Text genannten freund- 
lichen Helfern auch hier ergebenster Dank ausgesprochen. Ganz be- 
sonders aber fühle ich mich den Herren Gotthold Gundermann, Erich 
Klostermann, Carl Schmidt und Carl Weyman, die sámtliche Druck- 
bogen mit mir gelesen und sehr wertvolle Beiträge zur Textverbesserung 
und Vervollständigung der Testimonien beigesteuert haben, zu auf- 
richtigstem und dauerndem Dank verpflichtet. 


Weimar, Silvester 1912. 
Paul Koetschau. 


Verzeichnis der Abkürzungen. 


1. Origenes, De prineipiis: 
L = Codex Lucullanus saec. V/VI 


€ — AP 
A — (od. Augiens. (Karlsruhe) saec. X 
B-— BC 
B — Cod. Bamberg. saec. XI 
C — Cod. Casinens. saec. X/XI 
y — uc 
B—GM 


G — Cod. Paris. Germ. saec. IX 
M — Cod. Metens, saec. X 
GE ENDES 
Ab = Cod. Abrine. saec. XIII 
S — Cod. Paris. Sorb. saec. XIII 


Il. Das erste Vorwort Rufins außerdem: 
v = Cod. Veron. (Gaius-Palimpsest) saec. VIII 
Cod. Rotomag. saec. X 
Cod. Paris. Reg. 1872 saec. XI 
p? — Cod. Paris. 12162 saec. XI 


H 


js 
| 


III. Die beiden Philokaliafragmente in Buch III. IV: 
B = Cod. Ven. Marc. 47 saec. XI 


Pat — Cod. Patm. 270 saec. X 
C = Cod. Par. 615 saec. XIII, dafür auch dessen Abschrift: 
Bas — Cod. Basil. saec. XVI 
D — Cod. Ven. 122 saec. XIV 


E — Cod. Ven. 48 saec. XIV/XV, dafür der von gleicher Vorlage stammende 
H = Cod. Par. 456 saec. XV 
Cat — Catene zum Römerbrief im Cod. Mon. gr. 412 


IV. Die Citate aus Pamphilus, Apologie Buch I: 
Pa(G) — Cod. G 
Pa(M) — Cod. M s. oben Abschnitt I 
Pa (c) — Cod. Ab und 8 


CLX Origenes 


V. Sonstige Abkürzungen: 


Del = Delarues Ausgabe 
Gu Gotthold Gundermann 
Hier — Hieronymus 
Hi Isidor Hilberg 
Jan — Anonymus, De incarnatione Verbi ad Januarium (Augustin, Opp. ed. 
Ben. VIII Append.) " 
Kl — Erich Klostermann 
Koe — Paul Koetschau 
Pa — Pamphilus, Apologie (Lom. XXIV) 
Red — Origenes De principiis ed. E. R. Redepenning, Lipsiae 1856 
Ruf — Rufinus (besonders seine Apologie) 
Schnitzer — Origenes über die Grundlehren der Glaubenswissenschaft, Wieder- 
herstellungsversuch von K. Fr. Schnitzer, Stuttgart 1835 
Se — Ioannes Scotus Erigena 
Wey — Carl Weyman 
Zahlen am Rand sind die der Ausgabe Delarues 
Zahlen mit Rob sind die der Philokaliaausgabe von Robinson 
+ bezeichnet nicht geheilte Textverderbnisse 


| 


| 


* " Lücken im Text (und über der Zeile bei griech. Fragmenten deren 
vermutungsweise Einordnung) 

[] 5 zu tilgende Einschübe 

0 d Einschaltungen in den Text 

3 2 die mit den vorausgehenden oder nachfolgenden griech. Fragmenten  . 


parallele Übersetzung Rufins. 


OPITENOYS 
ΠΕΡῚ APX9N TOMOI X 


ORIGENIS 


IE PRENCIPILS. EEBRI IV 
RUFINO INTERPRETE 


PRAEFATIO RUFINI. 


1. Scio quam plurimos fratrum, scientiae scripturarum desiderio 45 
provocatos, poposcisse ab aliquantis eruditis viris et graecarum litte- 
rarum peritis, ut Origenem Romanum facerent et latinis auribus eum 

5 donarent. In quod etiam frater et collega noster ab episcopo Damaso 
deprecatus, cum homilias duas de Cantico canticorum in latinum trans- 
tulisset. ex graeco, ita in illo opere ornate magnificeque praefatus est, 
ut cuivis legendi Origenem et avidissime perquirendi desiderium commo- 
veret, dicens illus animae convenire quod dietum est quia »introduxit 

10 me rex in cubiculum suum«, adserens eum quod, cum >in ceteris libris 


9 vgl. Hieron., Apol. 11 (Migne SL XXIII 397) III 12 (466) 27 (477) 41 (487) — 

9 vgl. Hieron., Praef. in Homil. Orig. in Cant. (III p. 499 Vall.?) — 9f Hohel.1,3 

(Vulg. — 10f vgl. Hieron., Praef. in Homil. Orig. in Cant. (III p. 499 Vall.?: 

Origenes, quum in ceteris libris omnes vicerit, in Cantico canticorum ipse se vicit), 

Ep. 84 ad Pamm. et Ocean. c. ἡ (Migne SL XXII 749: si dixero: Origenes, cum in 

ceteris libris omnes vicerit, in Cantico canticorum ipse se vicit); Awf. Apol. in 
| Hieron. Il 14 (Migne SL XXI 597) 


1 Überschrift: INCIPIT PROLOGUS RUFINI PRBI AD MACHARIUM A AD 
MACHARIU RUFFINUS IN PERIARCHON B PROLOGUS RUFINI PRBI IN 
LIBRO PRIMO PERIARCHON ORIGENIS PRESBITERI x Incipit pfacio rufini 
psbri in librü origenis q vocatur piarchon, qué transtulit de greco in latinum Ab 
(wo am Schluß: Explicit plogus ad machariü); INCPT PRAEFATIO RUFINI 
LIBRORUM PERIARCON quos de GREGO TRANSTULIT IN LATINUM νυν PRE- 
FATIO RUFINI LIBRORU PERIARCHON ORIGENIS HERETICI » PREFATIO 
RUFINI PRBI LIBRORU PERIARCHON QUOS DE GRECO TRANSTULIT IN LA- 
TINUM p! PRAEFATIO RUFINI PRESBITERI IN LIBRIS PERIARCHON p2. Zu 
praefatio vgl. u. S. 5, 20 und Hieron. Apol. adv. Ruf. II 11^ (Migne SL XXIII 
434 f) 14 (436) III 12 (466) 14 (467) 20 (472); praefatiuncula: Praef. Ruf. xu Buch III 
a. A. u. Hieron., Apol. 1 11 (405) 11 15 (437) III 11 (465) 14 (468) 27 (477); prologus: 
Hieron., Apol. 17 (402) HII 35 (482), wechselnd mit praefatio ebenda 111 14 (467 f) 
3 graecarum litterarum gr p!cr graecarum «(v p!*p? 5 In quod] In quo//// M 
in quo p? Inter quos Merlin Del | frater] cum frater 2 cum (oder eum) frater v 

noster] + cum σ 6 eum z Del ut M!corr p!p? — Lv | homelias v r p? omelias p! 
8 cuivis] cuius M* (huius M!c*r) v cuiusvis rp? 10 eum c» | cum] eum» 
1* 


10 


15 


20 


4 ; Origenes 


omnes vincat, in Canticis canticorum etiam ipse se vicerit.  Pollicetur 
sane in ipsa praefatione se et ipsos in Cantica canticorum libros et alios 
quam plurimos Origenis romanis auribus largiturum. Sed ille, ut video, 
in stilo proprio placens rem maioris gloriae sequitur, ut >pater verbi- 
sit potius quam interpres. Nos ergo rem ab illo quidem coeptam se- 
quimur et probatam, sed non aequis eloquentiae viribus tanti viri ornare 
possumus dicta. Unde vereor ne vitio meo id accidat, ut is vir, quem 
ille alterum post apostolos eeclesiae doctorem< scientiae ac sapientiae 
merito comprobavit, inopia sermonis nostri longe se inferior videatur. 

2. Quod ego saepe considerans reticebam, nec deprecantibus me 
frequenter in hoc opus fratribus adnuebam. Sed tua vis, fidelissime 
frater Macari, tanta est, cui obsistere ne imperitia quidem potest. 
Propter quod, ne te ultra tam gravem paterer exactorem, etiam contra 
propositum meum cessi, ea tamen lege atque eo | ordine, ut quantum 
fieri potest in interpretando sequar regulam praecessorum et eius prae- 
cipue viri, cuius superius fecimus mentionem. Qui cum ultra septua- 
ginta libellos Origenis, quos homileticos appellavit, aliquantos etiam 
de tomis in apostolum scriptis transtulisse in latinum, in quibus cum 
aliquanta offendieula inveniantur in graeco, ita elimavit omnia inter- 
pretando atque purgavit, ut nihil in illis quod a fide nostra discrepet 
latinus lector inveniat. Hune ergo etiam nos, licet non eloquentiae 
viribus, disciplinae tamen regulis in quantum possumus sequimur, ob- 
servantes scilicet ne ea, quae in libris Origenis a se ipso discrepantia 
inveniuntur atque contraria, proferamus. 


4 >pater verbi- wohl nach Plato, Sympos. p. 177 D: πατὴρ τοῦ λόγου Wey- 
man — 4f vgl. Hieron., Praef. in XIV. Homil. Orig. in Exech. (Lom. XIV 4); Ruf., 
Apol. 11 13 (Meigne SL XXI 596, hier magistrum statt doctorem) — 15 sequar — 
22 sequimur eitiert Hieron., Apol. 1 3 (400) — 15 f vgl. Hieron., Ep. ad Pamm. 
et Ocean. c. 7 (Migne SL XXI 749) — 16 ff vgl. Hieron. Apol. ΠῚ 12 (466) — 
18 in quibus — 21 inveniat frei eitiert von Ruf., Apol. I1 45 (621) — 21 Hune 
— 94 proferamus οὐξέογέ Ruf., Apol. 114 (501) — 99 ff vgl. Ruf., Ad Anastas. c. 7 
(Migne SL XXI 626) 


1 vincat] vicerit Ruf., Apol. Il 14 (Migne SL XXI 597) | in Cantico Rufin 
ebenda | etiam < Ruf. ebenda 9 ipsa-c y S alterum — r | ac sapien- 
tiae — y 9 comprobat Go | se]essey —r 10 ergor  llopus-— y 
[vis «C 4 13 tam — y 14 in quantum v, τοί. τι. Z. 99. 15 in - Arp!p?. 16f sep- 
tuagena v 17 omileticos 8 omiliticos A homeliticas r homeliaticos p? omeliticos yp! 
| aliquanta » 19 f in interpretando Atcorr Cu Ab. 21 ergo <r 22 sequamur A 
23 a semet ipso Ruf. Apol. (zweimal) 


Praefatio Rufini 1. 2. 3. 4 5 


3. Cuius diversitatis causam plenius tibi in Apologetico, quem 
Pamphilus pro libris ipsius Origenis seripsit, edidimus, brevissimo libello 
superaddito, in quo evidentibus, ut arbitror, probamentis corruptos 
esse in quam plurimis ab haereticis et malivolis libros eius ostendimus, 

5 et praecipue istos, quos nunc exigis ut interpreter, id est ΠΕΡΙ APX2N, 
quod vel de Princeipus vel de Prineipatibus dici potest, qui sunt re 
vera alias et obscurissimi et difficillimi. De rebus enim ibi talibus 
disputat, in quibus philosophi omni sua aetate consumpta invenire 
potuerunt nihil. Hie vero noster quantum potuit id egit, ut creatoris 

10 fidem et ereaturarum rationem, quam illi ad impietatem traxerunt, ad 
pietatem iste eonverteret. Sicubi ergo nos in libris eius aliquid contra 
id invenimus, quod ab ipso in ceteris locis pie de trinitate fuerat defi- 
nitum, velut adulteratum hoc et alienum aut praetermisimus aut secun- 

| dum eam regulam protulimus, quam ab ipso frequenter invenimus ad- 

15 firmatam. Sı qua sane velut peritis iam et scientibus loquens, dum 
breviter transire vult, obscurius protulit, nos, ut manifestior fieret 
loeus, ea quae de ipsa re in aliis eius libris apertius legeramus adie- 
cimus explanationi studentes. Nihil tamen nostrum diximus, sed licet 
in alus locis dieta, sua tamen sibi reddidimus. 

| 20 4. Haec autem idcirco in praefatione commonul, ne forte calum- 


1 Cuius — 5 HEPIAPX2N citiert Hieron., Apol. 11 10 (437) und Cuius — 11 con- 
verteret Auf. Apol. 1 15 (551) — 21f vgl. H?eron., Apol. III 12 (466) — 6 vgl. 
Kol. 1, 16 (ἀρχαί — principatus) und unten Y Cap. 7, 1 — 11 Sicubi— 14 f ad- 
firmatam — 19 reddidimus — S. 6, 1 materiam — 13 immutet citiert Ruf., Apol. 
1 15 (552) — 19 vgl. Hieron., Apol. 111 39 (484: sed sua reddidisse suis) — 
20 Haec — 8. 6, 1 materiam — 13 immutet ezzert Ruf., Apol. I 16 (552 f) 


1 caussas Auf. Apol. 3 corruptos] depravatos Heron. Apol. 4 malivolis] 
malevolis Auf. Apol. malitiosis A* 5 exigitis ut interpretemur Martianay | IIE- 


PIAPX2N G ILEPLAPXQN M! nepiapyov o periarchon «rp? periARchon p! 
6 vel! — v» | Principiis] principibus » | prineipatibus A (7m Text) BC vrpt prin- 
eipalibus A! (a. E.) yp? 7 alias < Ruf. Apol. |  c»talibus ibi Ruf. Apol. Del 
8 disputat, in quibus — v 8f c» nihil invenire potuerunt Ruf. Apol. 10 tra- 
xerunt AC M*erp!p? traxerant B M!corrg Ruf. Apol. contraxerant G 11 f contra 
id] contrarii Ruf. Apol. 12 ab ipso] ab eo rp!p? | pie de trinitate] so A! 
a. Ii., darunter B, vel perversitate von 1. H. 13 adulterum x | alienum] aliud, 
darüber vel aliter 41 | aut! <A 14 eam — v  14f affrmatum r 17 ea] 
et ea Ruf. Apod. | de<r | eius <y Ruf. Apol. | apertius] citius 4* 
rectius Alcor 17f adiecimus — v 18 nostrum < A | dicimus r 18f licet 
in aliis < A 19 tamen — v 20 Haec autem <A | in — v | ne forte <A 


10 


5 non distinctum codicem non habeat, ne sensuum difficultas, si distinctus 


6 : Origenes 


niatores iterum se eriminandi putent invenisse materiam. Sed videris 
quid perversi et contentiosi homines agant. Nobis interim tantus labor, 
si tamen orantibus vobis deus iuverit, idcirco susceptus est, non ut 
calumniosis os (quod fieri non potest, licet forte etiam hoc deus faciet) 
clauderemus, sed ut proficere ad scientiam rerum volentibus materiam 
praeberemus. lllud sane omnem, qui hos libros vel descripturus est 
vel leeturus, in conspectu dei patris et fili et spiritus sancti contestor 
atque convenio per futuri regni fidem, per resurrectionis ex mortuis 
sacramentum, per illum >qui praeparatus est diabolo et angelis eius 
aeternum ignem«: sie non illum locum aeterna hereditate possideat, ubi 
est >fletus et stridor dentium<, et >ubi ignis eorum non extinguetur et 
vermis eorum non morletur<: ne addat aliquid huie scripturae, ne 
auferat, ne inserat, ne immutet, sed conferat eum exemplaribus unde 
seripserit, et emendet ad litteram et distinguat, et inemendatum vel 


codex non sit, maiores obscuritates legentibus generet. 


9 f vgl. Matth. 25, 41 — 11 vgl. Matth. 8, 12 «.ö., Luk. 13, 28 — 11f τοί. 
Jes. 66, 24 (Mark. 9, 48 — 9, 43. 45. 47 Vulg.) 


1 videris] viderint (a«s vider in corr M!) y Ruf. Apol. Merlin Del 2 et] 
atque Auf. Apol. 4 calumniosis os] calumniosos Arp!p? calumniosi os B 
faciet] faceret u Ruf. Apol. facere possit o faciat p? 6 vel- y 7 lecturus 
est p? 9. per illum — 12 non morietur — 8 | per illum — 10 ignem — A 
Ruf. Apol. | paratus r 10 510] si p? | co hereditate aeterna p? | c» possi- 
deat hereditate v (w.e. sch.) 192 aliquis fu, v (w. e. sch.), p!p? 14 emendatum v 
16 generet| + In omnibus autem qui haec lecturus est, sententiam apostoli cau- 
tissima observatione custodiat, qua dicit (I Tess. 5, 21): »omnia probantes, quae 
bona sunt tenete« 8, vgl. Hieron., Ep. ad Tranquill. c. 2 (Migne SL XXII 606), 
Ep. ad Pamm. et Ocean. c. 7 (Migne SL XXII 749). 


OQPILTENOYS IIEPI APX2N 
TOMOS IIP9TOZ 


ORIGENIS DE PRINCIPIIS 
LIBER PRIMUS 


5 IIPOOIMION PRAEFATIO. 


1. Οἱ πεπιστευχότες καὶ πεπεισμένοι τὴν χάριν καὶ τὴν ἀλήϑειαν 47 
»διὰ Ἰησοῦ Χριστοῦς γεγονέναι, καὶ Χριστὸν εἶναι τὴν ἀλήϑειαν, 
κατὰ τὸ εἰρημένον ὑπ᾽ αὐτοῦ" »ἐγώ εἰμι ἡ ἀλήϑειας. ......... 
[Omnes qui eredunt et certi sunt quod gratia et veritas per lesum 
10 Christum facta sit, et Christum esse veritatem norunt, secundum quod 
ipse dixit: »Ego sum veritas«,] scientiam quae provocat homines ad 
bene beateque vivendum non aliunde quam ab ipsis Christi verbis 
doetrinaque suscipiunt. Christi autem verbis dieimus non his solum, 
quae homo factus atque in carne positus docuit; et prius namque 


6—8 Frg. 1 (=Z. 9 Omnes — 11 veritas Ruf.) bei Euseb. c. Marcell. 1 4 
(Euseb. Werke IV 23, 19. 14—18 mit Test.); Marcell hatie nur die Worte οἱ ne- 
πιστευχότες x«l πεπεισμένοι [πεπιστευμένοι Cod. Ven.] eitiert und Platon, Gorg. 
(p. 454 D E, doch s. auch Justin, De resurr. 5 p. 224 ed. Otto 1113) verglichen — 
6 f ει. 9 f vgl. Joh. 1, 17 u. Orig., In Joh. VI 6 τι. Frg. 12 (IV 114, 16 εἰ. 494, S) — 8 u. 
11 Joh.14,6 — 13 ff vgl. Kattenbusch, Das apost. Symbol 11135 ff — 14 f vgl. Orig., 
In Matth. Comm. ser. 28 (Lom. IV 241: Sed non solum in praesentia, verum etiam 
substantialiter semper Christus praesens fuit et in Mose et in prophetis), In Jes. hom. 
15. VI12 (Lom. XIII 246. 289), In Jerem. hom. IX 1 (III 64, 10), 6. Cels. VI 5. 51 
(II 74, 23. 122, 20) τι. a. Stellen 


Überschrift: INCIPIT LIBER. PRIMUS PERIARCON ORIGENIS EMENDA- 
TUM A INCIPIT ORIGENIS PERIARCHON ID EST DE PRINCIPIIS SIVE PRIN- 
CIPATIBUS u — Bo 6 πεπεισμένοι Zahn πεπιστευμένοι Cod. Ven. Marc. 496, vgl. 
Euseb. Werke IV, her. von Erich Klostermann, S. 23 App. 12 τι. 15 9 quod] + et y 


S .. Origenes 


Christus dei verbum in Moyse atque in prophetis erat. Nam sine verbo 
dei quomodo poterant prophetare de Christo? Ad cuius rei probationem 
non esset difficile ex divinis seripturis ostendere, quomodo vel Moyses 
vel prophetae spiritu Christi repleti vel locuti sunt vel gesserunt omnia 
quae gesserunt, nisi studii nobis esset, praesens hoc opus omni qua 
possumus brevitate suecingere. Unde sufficere aestimo uno hoc Pauli 
testimonio debere nos uti ex epistula, quam ad Hebraeos scribit, in qua 
ita ait: »Fide magnus factus Moyses negavit se dici filium filiae Pha- 
raonis, magis eligens afflietari cum populo dei quam temporalem habere 


10 peccati iueunditatem, maiores divitias aestimans Aegyptiorum thesauris 


inproperium Christi«. Sed et post adsumptionem eius in caelos quod 
in apostolis suis loeutus sit, hoc modo indicat Paulus: »Aut numquid 
probamentum quaeritis eius, qui in me loquitur Christus?« 

2. Quoniam ergo multi ex his, qui Christo se credere profitentur, 


15 non solum in parvis et minimis discordant, verum etiam in magnis et 


maximis, id est vel de deo vel de ipso domino lesu Christo vel de 
spiritu sancto, non solum autem de his, sed et de alus creaturis, id est 
vel de dominationibus vel de virtutibus sanctis: propter hoc necessarium 
videtur prius de his singulis certam lineam manifestamque regulam 


20 ponere, tum deinde etiam de ceteris quaerere. Sicut enim, multis apud 


Graecos et barbaros pollicentibus veritatem, desivimus apud omnes 
eam quaerere, qui eam falsis opinionibus asserebant, posteaquam eredi- 
dimus fihum esse dei Christum et ab ipso nobis hane discendam esse 


(Pa) T 


Pa 


persuasimus: ita eum multi sint, qui se putant sentire quae Christi 


5 sunt, et nonnulh eorum diversa a prioribus sentiant, servetur vero 


ecclesiastica praedicatio per successionis ordinem ab apostolis tradita 
et usque ad praesens in ecclesiis permanens, illa sola credenda est 
veritas, quae in nullo ab ecclesiastica et apostolica traditione discordat. 


8 Hebr. 11, 24—26a — 12 II Kor. 13,3 — 17 vgl. Schnitxer, Origenes 
über die Grundlehren der Glaubenswissenschaft S. 2 Anm. ** — 19f£ vgl. Iren., 
Adv. haer. MI 2, 2. 3, 1. 3 (Harvey) und Kattenbusch, Symb. 11 138 — 20 Sicut 
— 8. 14, 18 condonatur — Pamphilus, Apol. 1 (Lom. XXIV 304—310) — 26—28 τοί. 
Orig., In Matth. Comm. ser. 46 (Lom. IV 296): Sed nos illis credere non debemus 
nee exire a prima et ecclesiastica traditione nec aliter credere, nisi quemadmodum 
per successionem ecclesiae Dei tradiderunt nobis. 


1 in?<y 5 quae (loeuti sunt et) gess. verm. Wey 8 Fide] - enin σ 11 in- 
properium « (improperium AcorB) g obprobrium G Mcorr (proprium M*), vgl. 
H. Rünsch, Itala und Vulgata S. 39 £ (ει. Collect. phil. p. 165 Wey) 23 c» dei esse y 
24 sint qui « sunt qui y sint illi qui Pa(M*o) 28 et apostolica < Pa 


De principiis I Praef. 1. 2. 3. 4 9 


3. Illud autem scire oportet, quoniam sancti apostoli fidem Christi Pa 
praedieantes de quibusdam quidem, quaecumque necessaria crediderunt, p 
omnibus eredentibus, etiam his, qui pigriores erga inquisitionem divinae 
scientiae videbantur, manifestissime tradiderunt, rationem seilicet asser- 

5 tioms eorum relinquentes ab his inquirendam, qui spiritus dona excel- 
lentia mererentur et praecipue sermonis, sapientiae et scientiae gratiam 
per ipsum sanctum spiritum percepissent; de aliis vero dixerunt quidem 
quia sint, quomodo autem aut unde sint, siluerunt, profecto ut studio- 
siores quique ex posteris suis, qui amatores essent sapientiae, exercitium 

10 habere possent, in quo ingenii sui fructum ostenderent, hi videlicet, qui 
dignos se et capaces ad recipiendam sapientiam praepararent. 

4. Species vero eorum, quae per praedicationem apostolicam mani- Jan 
feste traduntur, istae sunt. Primo, quod unus est deus, qui omnia 
creavit atque composuit, quique, cum nihil esset, esse fecit universa, 

15 deus a prima creatura et conditione mundi, omnium iustorum deus, 
Adam Abel Seth Enos Enoch No? Sem Abraham Isaac lacob duodecim 
patriarcharum Moysei et prophetarum; et quod hie deus in novissimis 
diebus, sicut per prophetas suos ante promiserat, misit dominum 48 


1 ff vgl. x. B. Orig. ὁ. Cels. 1152 (1 248, 17: ἡμεῖς γὰρ don δύναμις πάντα 
πράττομεν ὑπὲρ τοῦ φρονίμων ἀνδρῶν γενέσϑαι τὸν σύλλογον ἡμῶν, καὶ và iv 
ἡμῖν μάλιστα καλὰ καὶ ϑεῖα τότε τολμῶμεν ἐν τοῖς πρὸς τὸ κοινὸν διαλόγοις φέ- 
ρειν εἰς μέσον, ὕτ᾽ εὐποροῦμεν συνετῶν ἀχροατῶν' ἀποχρύπτομεν δὲ καὶ παρα- 
σιωπῶμεν τὰ βαϑύτερα, ἐπὰν ἁπλουστέρους ϑεωρῶμεν τοὺς συνερχομένους xal 
δεομένους λόγων τροπιχῶς ὀνομαζομένων »γάλακ«); Clemens Alex., Strom. V 10, 00 
(LI 370, 8 St.) und Hahn, Bibl. d. Symb3 $ 8 S. 11—13 — 5f vgl. I Kor. 12, 7. 8 
— 12 zw Cap. 4—10 vgl. Orig., In Joh. XXXII 16, 187—194. XX 30, 269—272, 
In Matth. Comm. ser. 33 (Lom. IV 251f), In Ep. ad Tit. Frg. (Lom. V 285 —290) 
— 12 Species — 8. 14, 13. condonatur — Anonymus, De éncarnatione Verbi ad 
Januarium (Augustin. Opp. ed. Bened. tom. VIII App. p. 47) — 13 «gl. Hermae 
Pastor, Mand. 11: Πρῶτον πάντων πίστευσον ὅτι εἷς ἐστιν ὁ ϑεός, ὁ τὰ πάντα 
κτίσας καὶ καταρτίσας καὶ ποιήσας ἐκ τοῦ μὴ ὄντος εἰς τὸ εἶναι τὰ πάντα (soweit 
citiert von Orig., In Joh. XXXII 16, 187) und Kattenbuseh, Symb. II 138 A. 5. 877 
4.5 — 17—8.10,2 vgl. Jo?l 3, 1 oder. Hebr. 1, 1: ἐπ᾿ ἐσχάτων τῶν ἡμερῶν (Orig. 
| III 277, 1); Matth. 15, 24. 28, 19 — 17 f vgl. Kattenbusch a. a. O. S. 2531 A. 14 


| 1 autem] tamen Pa ὃ credentibus — y 5f excellentiora σ 6 mereren- 
tur-— Pa | gratiam — Pa 7 eospiritum sanctum A*SPa |  percepissent] 


percipere merebantur Pa 9 qui τι. essent — Pa 10 ostenderent] osténdere 
| valerent Pa 11 ad recipiendam sapientiam gy sapientiae APa |  praeparent A 
14 cum nihil esset] ex nullis Pa | esset] essent Jan 


10 


10 . Origenes 


lesum Christum, primo quidem vocaturum Israhel, secundo vero etiam Pa 


gentes post perfidiam populi Israhel. Hie deus iustus et bonus, pater 
domini nostri lesu Christi, legem et prophetas et evangelia ipse dedit, 
qui et apostolorum deus est et veteris ac novi testamenti. 

Tum deinde quia Christus lesus, ipse qui venit, ante omnem crea- 
turam natus ex patre est. Qui cum in omnium conditione patri 
ministrasset, »per ipsum« namque »omnia facta sunt«, novissimis tem- 
poribus se ipsum exinaniens homo factus est, incarnatus est, cum deus 
esset, et homo factus mansit quod erat, deus. Corpus assumsit nostro 
corpori simile, eo solo differens, quod natum ex virgine et spiritu sancto 
est. Et quoniam hie lesus Christus natus et passus est in veritate, et 
non per phantasiam, communem hanc mortem vere mortuus; vere enim 


5—58. 11, 10 vgl. Huet, Origeniana 11 2 qu. ἃ — 5f rgl. x. B. Orig. c. Cels. 
VIII 13 (II 231, 3: τὸν υἱὸν τοῦ ϑεοῦ, οὕτω δὴ καὶ τὸν γεννηθέντα ἀπὸ τοιούτου 
πατρός), In Joh. lI 4 (IV 58, 4: μανϑανόντων ἡμῶν διὰ τῶν λεγομένων [Joh.1, 1] 
ὅτι πρεσβύτερος ὁ λόγος τῶν ἀπ᾿ ἀρχῆς γενομένων ἦν). II 10 (IV 65, 22: μόνου 
τοῦ μονογενοῦς φύσει υἱοῦ ἀρχῆϑεν τυγχάνοντος) und Hilarius Pict., De trin. XIl 26 
(Migne SL X 449: Natum itaque unigenitum Deum, sed natum ante aeterna tempora 
confitemur) — 6 vgl. Hieron., Ep. ad Avit.2 (Migne SL XXII 1060): ut est illud, 
et statim in primo volumine: Christum filium Dei non natum esse, sed 
factum (= γενητόν) — 6f vgl. Orig. c. Cels. VI 60 (II 130, 21: λέγοντες τὸν 
μὲν προσεχῶς δημιουργὸν εἶναι τὸν υἱὸν τοῦ ϑεοῦ, λόγον χαὶ ὡσπερεὶ αὐτουργὸν 
τοῦ κόσμου). I19 (1136, 1ff). V 12 (II 14, 3), In Joh. 119 (IV 23, 17). II 3 (IV 55, 14: 
πᾶσι τοῖς λοιποῖς ϑεοῖς διάχονον εἶναι τῆς ϑεότητος τὸν ϑεὸν λόγον). II 10 (IV 
65, 29: τῆς εἰρημένης ὕλης τῶν χαρισμάτων ἐνεργουμένης μὲν ἀπὸ τοῦ ϑεοῦ, δια- 
κονουμένης δὲ ὑπὸ τοῦ χριστοῦ). 1180 (IV 87, 26) «nd Schnitzer, S. 48 Anm. ** 
— 1 Joh.1,8 — 4f vgl. Hebr. 1, 1. Phil.2,7 — 9f vgl. Orig., In Luc. hom. 17 
(Lom. V 148: tale, quale nos, corpus habuisse, ut per similitudinem corporis etiam 
nostra corpora redimeret a peccatis) 6. Cels. I 66 (I 119, 19). 1 69 (I 123, 11ff). 
II 23 (I 152, 23). II 31 (I 158, 28) — 10 vgl. Orig., In Joh. XXXII 16 (IV 452, 4): 
ix παρϑένου τῆς Μαρίας xal ἁγίου πνεύματος τὴν γένεσιν ἀνείληφεν — 11 vgl. 
Kattenbusch, Symb. 11893 4. 49 — 11f vgl. Orig., In Joh. Frg. 53 (IV 527,18: δοκήσει 
αὐτὸν ἄνϑρωπον ἀλλ᾽ οὐκ ἀληϑείᾳ αὐτὸν γεγονέναι), c. Cels. II 16 (1145, 8: δοχήσει 
τὸν Ἰησοῦν ταῦτα πεπονϑέναι οὐ πεπονθότα) — 12 vgl. Orig., Evhort. 39 (137, 98) 


1 vocaturum] vocatur G*M vocatur deus 6 2 gentes] deus gentium o 4 ac] 


et Pa 5 co lesus Christus Jan | ipse < Jan 6 in omni Jan |  condi- 
tionem y 8Sest?<o 9 deus] +eto 10 natus Paz (Go) 11 hic] + Deus 
Jan | et? -— Jan 12 per phantasiam] per imaginem |— δοχήσει, s. Test.) Pa 


| mortem] + sustinuit c Pa(c) | mortuus] + est Jan 


an 


10 


De principiis I Praef. 4. 5 11 


et a mortuis resurrexit et post resurrectionem conversatus cum disei- 
pulis suis assumtus est. 

Tum deinde honore ac dignitate patri ac filio sociatum tradiderunt 
spiritum sanctum. In hoe non iam manifeste discernitur, utrum natus 
aut innatus, vel filius etiam ipse dei habendus sit, neene; sed inquirenda 
iam ista pro viribus sunt de sancta scriptura et sagaci perquisitione 
investiganda. Sane quod iste spiritus sanctus unumquemque sanctorum 
vel prophetarum vel apostolorum inspiraverit, et non alius spiritus in 
veteribus, alius vero in his, qui in adventu Christi inspirati sunt, fuerit, 
manifestissime in ecclesia praedicatur. 

9. Post haec iam quod anima substantiam vitamque habens pro- 

3—9 vgl. besonders Orig., In Joh. 11 10 (IV 65, 15: ἡμεῖς μέντοι γε τρεῖς 
ὑποστάσεις πειϑόμενοι τυγχάνειν, τὸν πατέρα xal τὸν υἱὸν zal τὸ ἅγιον πνεῦμα 
... προσιέμεϑα τὸ πάντων διὰ τοῦ λόγου γενομένων τὸ ἅγιον πνεῦμα πάντων 
εἶναι τιμιώτερον. . . καὶ τάχα αὕτη ἐστὶν ἡ αἰτία τοῦ μὴ καὶ αὐτὸ υἱὸν χρηματί- 
ζειν τοῦ ϑεοῦ); Hieron., Ep. ad Avit. 2 (Migne SL XX1I 1060: Tertium dignitate 
et honore post Patrem et Filium adserit Spiritum sanctum. De quo 
cum ignorare se dicat, utrum factus sit an infectus [= γενητὸς ἢ ἀγένητος, 
nicht, wie Ruf. las, γεννητὸς ἢ ἀγέννητος, vgl. Orig. a. a. O. IV 65,1 u. 5: γενη- 
τόν — ἀγέννητον und Epiphan., Haer. 64, 8], in posterioribus quid sentiret expressit, 
nihil absque solo Deo Patre infectum esse confirmans; daxu Orig. a. a. O. 
IV 65, 17: ἀγέννητον μηδὲν ἕτερον τοῦ πατρὸς εἶναι πιστεύοντες (d. h. Orig.) u. 
6. Cels. V1 17 (IL 88, 21: οὔτε γὰρ τὸν ἀγένητον καὶ πάσης γενητῆς φύσεως moo- 
τότοχον x«t. ἀξίαν εἰδέναι τις δύναται ὡς Ó γεννήσας αὐτὸν πατήρ). lll 34 (I 
231, 7); Huet, Origen. 112 qu. 2, 21—24; Schnitzer S. 6f Anm. * und Denis, De la 
philos. d’Origene, Paris 1884, p. 29 A. ἃ — 4f vgl. Hilarius, De Trin. XII 55 
(Migne SL X 469): Neque, quia te solum innaseibilem et unigenitum ex te natum 
sciens genitum tamen Spiritum sanctum non dicturus sim, dicam umquam creatum 
— 4 f vgl. Orig., In Joh. TI 10 (IV 65, 96: οἶμαι δὲ τὸ ἅγιον πνεῦμα τήν, ἵν᾿ οὕ- 
toc εἴπω, ὕλην τῶν ἀπὸ 9:00 χαρισμάτων παρέχειν τοῖς δι᾿ αὐτὸ καὶ τὴν μετοχὴν 
αὐτοῦ χρηματίζουσιν ἁγίοις). XXVIII 15 (IV 408, 4), In Jerem. hom. XIX (UI 
166, 5), e. Cels. 144 (1 94, 22). VI 19 (11 89,29) — 11—8. 12, 4 vgl. z. B. Orig., De 
or. 29, 13 (IL 387, 26): ἡγοῦμαι δὴ τὸν ϑεὸν &x&otqv λογιχὴν οἰχονομεῖν ψυχήν, ἀφο- 
ρῶντα εἰς τὴν ἀΐδιον αὐτῆς ζωήν, ἀεὶ ἔχουσαν τὸ αὐτεξούσιον καὶ παρὰ τὴν ἰδίαν αἰτίαν 
ἤτοι ἐν τοῖς κρείττοσι κατ᾽ ἐπανάβασιν ἕως τῆς ἀχρότητος τῶν ἀγαϑῶν γινομένην (ἢ 
καταβαίνουσαν διαφόρως ἐξ ἀπροσεξίας ἐπὶ τὴν τοσήνδε ἢ τοσήνδε τῆς κακίας χύσιν. 

1l conversatus] + est Pa(M*o) 9 suis] + et in celum Pa(o) ὃ Tune y 
| deinde] demum natura Ja» |  ac?| et Pa | tradidit Ja» 4 In hoe — 7 in- 
vestiganda — Jan | co iam non y 5 co dei ipse y 9 in adventum Pa 
10 in ecclesiis Pa Del, ob richtig? vgl. unten S.14, 10 11 c» anima quod iam Jan 


Pa 
Jan 


10 


12 Origenes 


priam, cum ex hoe mundo discesserit, pro suis meritis dispensabitur, ΕΞ 


sive vitae aeternae ac beatitudinis hereditate potitura, si hoc ei sua 
gesta praestiterint, sive igni aeterno ac supplieus mancipanda, si in hoc 
eam scelerum culpa detorserit; sed et quia erit tempus resurrectionis 
mortuorum, eum corpus hoc, quod nune »in corruptione seminatur, 
surget in incorruptionec, et quod »seminatur in ignominia, surget in 
gloria«. 

Est et illud definitum in eeclesiastica praedicatione, omnem animam 
rationabilem esse liberi arbitru et voluntatis; esse quoque ei certamen 
adversum diabolum et angelos eius contrariasque virtutes, ex eo quod 
ili peccatis eam onerare contendant, nos vero si recte consulteque 
vivamus, ab huiuscemodi labe exuere nos conemur. Unde et conse- 
quens est intellegere, non nos necessitati esse subiectos, ut omni modo, 
etiamsi nolimus, vel mala vel bona agere cogamur. Si enim nostri 


9—4 «vgl. Orig. c. Cels. 111 31 (I 228, 20). VIII 48. 52 (II 263, 13. 268, 2) — 
4 f vgl. Kattenbusch, Symb. 11137 £. A. 4 — 5--7 vgl. 1 Kor. 15, 42.43 — 8—12 vgl. 
Orig., De or. 29, 2 (II 382, 20). 22, 4 (II 349, 9), In Matth. ser. 83 (Lom. IV 414) 
u. unten MI 1 — Sf vgl. Orig. e. Cels. IV 83 (1 354, 11: ὁμοειδῆ εἶναι πᾶσαν ψυχήν 
wird bestritten). III 69 (I 261, 12: μίαν φύσιν ἐπιστάμενοι πάσης λογικῆς ψυχῆς). 
IV 58. 89 (I 330, 31. 361, 6—13: ἡ τῶν ἀνϑρώπων — τῶν ἀλόγων ζῴων ψυχή) — 
9—11 vgl. Orig., De or. 13, 3 (11 327, 10 £), e. Cels. VIII 6. 25 (II 225, 22. 241, 31: 
ἄγγελοι τοῦ διαβόλου), In Joh. X 32 (IV 206, 17: τῶν ἀντικειμένων δυνάμεων) — 
10f vgl. Orig., In Joh. XX 40 (IV 383, 2): διαλαμβάνουσιν [die Christen] περὶ 
τῶν παρὰ τὸν ὀρϑὸν λόγον ὑπ᾿ ἀνθρώπων πραττομένων, ὡς οὐ χωρὶς δαιμονίων 
ἢ ὁποιωνδήποτε δυνάμεων ἀντιχειμένων τῶν τοιούτων ἐπιτελουμένων — 18 vgl. 
Orig., In Jerem. hom. XX 2 (ΠῚ 178, 16: ἵνα μὴ χατὰ ἀνάγχην τὸ ἀγαϑόν τινος 
7, ἀλλὰ κατὰ τὸ ἑχούσιον αὐτοῦ), In Joh. XXXII 16 (IV 451, 31: ὅτι αὐτεξούσιοι 
ὄντες χολαζόμεϑα μὲν ἐφ᾽ οἷς ἁμαρτάνομεν, τιμώμεϑα δὲ ἐφ᾽ οἷς εὖ πράττομεν), 
In Joh. Frg. 48 (IV 518, 18: αὐτεξούσιοι ὄντες οἱ ἄνθρωποι τῷ προαίρεσιν 
ἐλευϑέραν ἔχειν); vgl. auch Methodius, Περὶ τοῦ αὐτεξουσίου S. A? ed. Bomw. 
(— Dial. d. Adam. ed. van de Sande Bakh. 5. 100, 3: οὐ τῆς φύσεως ἀνάγκῃ κρα- 
τούμενος) 


1  discesserit mundo Jan 3 sive aeterno supplicio maneipanda Jan 

4 eam) eandem Ja» | quia < Jan 5 nune < Pa 9 co esse ration. LPaJan 

rationalem Jan 10 adversus AJan 11 «ὦ peccatis eam illi Jan 12 labe] 

clade Pa(c) < Pa(GM) | co nos exuere Jan 13 omni modo] omnino Jan 
14 c» vel bona vel mala Jan 


an 


De principiis I Praef. 5. 6 13 


arbitri! sumus, inpugnare nos fortasse possint aliquae virtutes ad Pa 


peccatum et aliae iuvare ad salutem, non tamen necessitate cogimur 
vel recte agere vel male; quod fieri arbitrantur hi, qui stellarum cur- 
sum et motus causam dieunt humanorum esse gestorum, non solum 


5 eorum, quae extra arbitrii accidunt libertatem, sed et eorum, quae in 


nostra sunt posita potestate. 

De anima vero utrum ex seminis traduce ducatur, ita ut ratio 
ipsius vel substantia inserta ipsis corporalibus seminibus habeatur, an 
vero aliud habeat initium, et hoc ipsum initium si genitum est aut non 


10 genitum, vel certe si extrinsecus corpori inditur, necne: non satis mani- 


— 
Y 


Ὁ 


festa praedicatione distinguitur. 

6. De diabolo quoque et angelis eius contrarüsque virtutibus ecele- 
siastica praedicatio docuit quoniam sint quidem haec, quae autem sint 
vel quomodo sint, non satis clare exposuit. Apud plurimos tamen ista 
habetur opinio, quod angelus fuerit iste diabolus, et apostata effectus 
quam plurimos angelorum secum declinare persuaserit, qui et nune 
usque angel ipsius nuncupantur. 


lf vgl. S. 12, 9—11 u. Orig., De or. 27, 12 (II 371, 9: τί ὀκνοῦμεν παρα- 
δέξασϑαι ἐπί γε πασῶν τῶν δυνάμεων χρειττόνων χαὶ χειρόνων καὶ enl τῶν ἀν- 
ϑρώπων τὸ δύνασθαι τρέφεσϑαι ἀπὸ πάντων τούτων ἕνα ἕχαστον ἡμῶν!) — 
3—6 vgl. Orig., In Matth. XII 6 (Lom. III 221: πάντες ὅσοι παρὰ τὴν τῶν ἄστρων 
σχέσιν φασὶν εἶναι τὴν αἰτίαν πάντων τῶν ἐπὶ γῆς, εἴτε καϑολιχῶν εἴτε καὶ τῶν 
χαϑ᾽ ἕχαστον συμπτωμάτων), c. Cels. V 6. 12 und 21 (TI 22, 22), Philokal. Cap. 
XXIII (p. 187—212 Rob.) und P. Wendland, Philos Schrift über die Vorsehung 
S. 98f. 341) — 7—10 vgl. Orig. c. Cels. IV 30 (I 300,9: xai ὡς ai ψυχαὶ ἤτοι 
ἀγέννητοι οὖσαι καὶ μὴ ὑπὸ ϑεοῦ χτισϑεῖσαι διακοσμοῦνται ὑπ᾽ αὐτοῦ καὶ ἀμεί- 
βουσι σώματα, ἢ συσπαρεῖσαι τοῖς σώμασιν ἐπιδιαμένουσιν ἢ οὐκ ἐπιδιαμένουσιν), 
In Joh. II 30 (IV 87, 11), In Ep. ad Tit. Frg. (Lom. V 291 = XXIV 398: si quis 
rationem humanae animae inquirat, cum de ea neque quod ex seminis traduce 
ducatur neque quod honorabilior et antiquior corporum compage sit, tradiderit 
ecclesiastica regula) und Rufin, Apol. ad Anastas. 6 (Migne SL XXI 626); 
Hieron. c. Joh. Hieros. 22 (Migne SL XXII 372); Huet, Origen. 112 qu. 6, 11 — 
12 vgl. oben S.19, 9—11 — 15—17 vgl. Orig. c. Cels. VI 44. 45 (11 115, 13. 
116, 21) 


1 possint Au possunt 8 Mtcorr Pa (G Mtcorr)Jan possent oPa(M*o) 3 hi — Pa 
4 solum — Pa 5 et<PaJan 6 posita sunt yPa(G*)Jam 9 co est 
genitum Jan 10 non — Pa(Mo) 12 quoque — Pa 14 vel| aut Jam 17 us- 
que — Jan 


an 


1C 


14 Origenes 


7. Est praeterea et illud in eeclesiastiea praedicatione, quod mun- (Pa) 


dus iste factus sit et a certo tempore coeperit et sit pro 1psa sui corrup- 
tione solvendus. Quid tamen ante hunc mundum fuerit, aut quid post 
mundum erit, jam non pro manifesto multis innotuit. Non enim evi- 
dens de his in ecclesiastica praedicatione sermo profertur. 

8. Tum deinde quod per spiritum dei seripturae conscriptae sint 
et sensum habeant non eum solum, qui in manifesto est, sed et alium 
quendam latentem quam plurimos. Formae enim sunt haec quae de- 


scripta sunt | sacramentorum quorundam et divinarum rerum imagines. 49 


De quo totius eeclesiae una sententia est, esse quidem omnem legem 
spiritalem, non tamen ea, quae spirat lex, esse omnibus nota nisi his 
solis, quibus gratia spiritus sancti in verbo sapientiae ac scientiae 
condonatur. 

Ὄνομα ἀσωμάτου οὐκ ἴσασιν οὐ μόνον οἱ πολλοί, ἀλλ᾽ οὐδὲ ἡ 
VORPNE 2 ise EAN ER BE «--ςς... 

[Appellatio autem ἀσωμάτου (id est incorporei) non solum apud 
multos alios, verum etiam apud nostras scripturas inusitata est et in- 
cognita.] Si vero quis velt nobis proferre ex illo libello, qui Petri 


1—3 vgl. x. B. Orig. c. Cels. 1 37 (I 89, 2: ed γὰρ γενητός ἐστιν ὁ κόσμος). 
IV 9 (I 280, 18: εἰ δ᾽ ἐπιστήσεταί τις χρόνος, περιγράφων τὸν xóouov ἀναγκαίαν 
περιγραφὴν τῷ αὐτὸν ἀρχὴν ἐσχηκέναι, καὶ ἐπιστήσεταί τι τέλος τῷ χόσμῳ καὶ 
μετὰ τὸ τέλος δικαία περὶ πάντων χρίσις). IV 21 (I 291, 10: οὐχ ἀρνούμεϑα οὖν 
τὸ καϑάρσιον πῦρ καὶ τὴν τοῦ χόσμου φϑορὰν ἐπὶ καϑαιρέσει τῆς κακίας zal ἀνακαι- 
γνώσει τοῦ παντός), In Joh. 1 26 (IV 33,13) — 6 vgl. unten IV 1,9 (= Philokal. 
Cap. 1 9 p. 16, 1 Rob): ἐξ ἐπιπνοίας τοῦ ἁγίου πνεύματος βουλήματι τοῦ πατρὸς 
τῶν ὕλων διὰ Ἰησοῦ Χριστοῦ ταῦτας [56]. τὰς ἱερὰς βίβλους] ἀναγεγράφϑαι — 
τ f τοί. unten IV 11 ff τι. Redepenning, Origenes 1299 ff — 10f vgl. Röm.7,14 — 
12 vgl. I Kor. 12, 8 — 14 f Frg.2 (= Z.16 Appellatio — 17 f incognita Ruf.) des 
Antipater v. Bostra adv. Orig. bei Joh. Dam., Sacra parall. (11 770 ed. Le Quien; 
“u ἀσώματον vgl. x. B. Orig., In .Gen. hom. 1, 13 (Lom. VII 121f), In Joh. XIII 
99 (IV 246,4: πνευματικόν, ὕπερ ἐστὲ νοητὸν χαὶ ὡς uiv ai γραφαὶ ἂν λέγοιεν 
ἀόρατον, ὡς δ᾽ ἂν Ἕλληνες ὀνομάσαιεν ἀσώματον), De or. 27, 8 (Il 367, 13) τι. 
Gregor. Nyss., De an. et resurr. (Migne SGr XLVI 49 A: τὸ δὲ ἀσώματον νοερὸν 
πάντως) — 181 vgl. E. v. Dobschütz, Das Kerygma Petri (TU XI 1, 1893) S. 82—84 


1 et praeterea Jam — 8f post mundum] postmodum Jan 4 c» non iam 
Jan 4f evidenter Pa 5 co in eccles. de nis praed. Pa 6 deinde] demum Jan 
8 plurimum Pa(c) 8f descripta sunt] scripta sunt Pa describuntur Ja» 10 una 
sententia est] unus est sensus Pa 11 omnibus] hominibus Jam — 11f his solis) 


iis solum Ja» 16 asomatu A asomati B y 


an 


5 


10 


20 


De principiis I Praef. 7. 8. 9 15 


Doctrina appellatur, ubi salvator videtur ad discipulos dieere: »Non 
sum daemonium incorporeum«, primo respondendum est ei quoniam 
liber ipse inter libros eeclesiasticos non habetur, et ostendendum quia 
neque Petri est ipsa scriptura neque alterius cuiusquam, qui spiritu 
dei fuerit inspiratus. Quod etiamsi ipsum concederetur, non idem sen- 
sus inibi ex isto sermone ἀσωμάτου indicatur, qui a graecis vel genti- 
libus auctoribus ostenditur, eum de incorporea natura a philosophis 
disputatur. In hoc enim libello -incorporeum daemonium: dixit pro eo, 
quod ipse ille quicumque est habitus vel eircumscriptio daemoniei cor- 
poris non est similis huie nostro crassiori et visibili corpori; sed secun- 
dum sensum eius, qui composuit illam scripturam, intellegendum est 
quod dixit, id est non se habere tale corpus quale habent daemones 
(quod est naturaliter subtile quoddam et velut aura tenue, et propter 
hoe vel putatur a multis vel dicitur incorporeum), sed habere se corpus 


5 solidum et palpabile. In consuetudine vero hominum omne, quod tale 


non fuerit, incorporeum a simplicioribus vel imperitioribus nominatur; 
velut si quis aérem istum quo fruimur incorporeum dieat, quoniam 
quidem non est tale corpus, ut conprehendi ac teneri possit urgentique 
resistere. 


9. Quaeremus tamen si vel alio nomine res ipsa, quam graeci philo- 
sophi ἀσώματον (id est ineorporeum) dicunt, in sanctis scripturis 
invenitur. Deus quoque ipse quomodo intellegi debeat requirendum 
est, corporeus et secundum aliquem habitum deformatus, an alterius 
naturae quam corpora sunt, quod utique in praedicatione nostra mani- 
feste non designatur. Eadem quoque etiam de Christo et de saneto 
spiritu requirenda sunt, sed et de omni anima atque omni rationabili 
natura nihilominus requirendum est. 


lf griechisch bei Ignatius ad Smyrn. 3: Ort ovx εἰμὶ δαιμόνιον ἀσώματον, 
vgl. Schnitzer S.9 Anm. ** und A. Hilgenfeld, Novum Test. extra can. ree. IV 57.62 — 
20 f vgl. Orig., De or. 27, 8 (II 367, 131) τ. Geffeken, Zwei griech. Apolog. S. 39 
— 22 vgl. Orig. c. Cels. VI 64 (II 135, 4: iv’ εὑρεϑῇ, πότερον ἐπέχεινα οὐσίας 
ἐστὶ πρεσβείᾳ καὶ δυνάμει ὁ 950g .... ἢ καὶ αὐτός ἔστιν οὐσία). VIL 27 (178, 13: 
σαφῶς γὰρ ἀσώματόν φασιν οἱ Aöyoı τὸν ϑεόν). VII 38. 66 (II 188, 11. 216, 4) 
u. Schnitzer S. 10£ Anm. *, der Orig. c. Cels. VIII 49 (II 265, 4: οὐδὲ γὰρ χαϑ᾽ 
ἡμᾶς σῶμα ὁ ϑεός" ἵνα μὴ περιπέσωμεν οἷς περιπίπτουσιν ἀτόποις ot τὰ Ζήνωνος 
«al Χρυσίππου φιλοσοφοῦντες) τι. Sel. in Gen. 1, 26 (Lom. VIII 49) eztiert 


6 inibi ae ibiy | asomati L | vel«aety 9 cireumseriptus y 
12 habere — y 20 quaerimus A 21 asomatum Z |  incorpoream Del 


16 : Origenes 


10. Ἐν τῷ κηρύγματι καὶ τὸ εἶναί τινας ἀγγέλους xci δυνάμεις (Pa) 
κρείττονας, λειτουργικὰς τῆς σωτηρίας τῶν ἀνϑρώπων, παραδέδοται" 
πότε δὲ ἐκτίσϑησαν καὶ τίνα τὰ περὶ αὐτούς, οὐδαμῶς τις ἐσαφήνισεν. 

[Est etiam illud in eeclesiastica praedicatione, esse angelos dei τὸ 
5 quosdam et virtutes bonas, qui ei ministrant ad salutem hominum con- "^" 

summandam; sed quando isti creati sint, vel quales, aut quomodo sint, 
non satis in manifesto distinguitur.] De sole autem et luna et stellis, 
utrum animantia sint an sine anima, manifeste non traditur. 
Oportet igitur velut elementis ac fundamentis huiusmodi uti secun- 
10 dum mandatum, quod dicit: »Inluminate vobis lumen scientiae«, omnem 
qui eupit seriem quandam et corpus ex horum omnium ratione perficere, 
ut manifestis et necessarüs assertionibus de singulis quibusque quid sit 
in vero rimetur, et unum, ut diximus, corpus efficiat exemplis et affir- 
mationibus, vel his, quas in sanctis scripturis invenerit, vel quas ex con- 
sequentiae ipsius indagine ac recti tenore reppererit. 


[un 
Qt 


α΄. Περὶ πατρός. 
CAPUT PRIMUM 
De deo. 


1. Scio quoniam conabuntur quidam etiam secundum seripturas 

20 nostras dicere deum corpus esse, quoniam inveniunt scriptum esse apud 
1—3 Frg. 3 (— 2. 4 Est — 7 distinguitur Ruf.) des Antipater v. Bostra adv. 
Orig. bei Joh. Dam., Sacra parall. (11 770 ed. Le Quien) mit den einleit. Worten: 
zei πάλιν ὅτι — 1 xw Cap. 10 vgl. Huet, Origen. II 2 qu. 5, 11—13 — 4 Est — 
15 reppererit — Pamphil., Apol.1 (Lom. XXIV 310 δ) und Anonym. ad Januar. p.48 — 
1 f vgl. Orig. 6. Cels. V 10 (II 11, 13: εἴπερ xai oi ἐν οὐρανῷ ἀστέρες ζῷά εἰσι 
λογικὰ xal σπουδαῖα καὶ ἐφωτίσϑησαν τῷ φωτὶ »τῆς γνώσεως« ὑπὸ τῆς σοφίας 
u. Test.), In Jerem. hom. X 6 (III 76, 21) — 10 Hos. 10, 15 — 16 xu der griech. 
Überschrift (bei Photius, Bibl. Cod. VIII p. 48 ed. Bekker) vgl. unten 1 Cap. 0,1 a. A. 
und Cap. 7,1 a. A. Photius a. a. O. p. 3* B. erwähnt aus dem Inhalt von α΄ β΄ y 
nur: τὸν μὲν υἱὸν ὑπὸ τοῦ πατρὸς πεποιῆσϑαι λέγων, τὸ δὲ πνεῦμα ὑπὸ τοῦ υἱοῦ, 
καὶ διήκειν μὲν τὸν πατέρα διὰ πάντων τῶν ὄντων, τὸν δὲ υἱὸν μέχρι τῶν λογικῶν 
μόνων, τὸ δὲ πνεῦμα μέχρι μόνων τῶν σεσωσμένων. — 19—8. 17,17 χει πῦρ, πνεῦμα, 
φῶς --- ὃ ϑεός vgl. besonders Orig., In Joh. XIII 21 (IV 244 f) und Denis, Orig. p. Vi # 
— 19 vgl. Orig., In Gen. Sel. (Lom. VIII49) — 20 vgl. oben I Praef. 9, unten II Cap. 4,3 
1 ἀγγέλους (90v) Koe 5 quae Jan | ministrent Pa 7 distinguitur 
«PaJan designatur ; | De sole — 8 traditur — Jan S8 an sine anima] an 
exanima Pa(MS) aut exanima Pa(G Ab) 9 ac] vel y 10 omnem] eum Pa omnis 


Jan 14 his]iisJa» 14 ex consequentiae] consequenter Jan 


an) 


᾿ 
L] 


De principiis I Praef. 10. Cap. 1,1. 2 det 


Moysen quidem: »Deus noster ignis consumens est«, in evangelio vero 
secundum lohannem: »Deus spiritus est, et eos qui adorant eum, in 
spiritu et veritate oportet adorare«. lgnis vero et spiritus non aliud 
apud eos quam corpus esse putabitur. Quos interrogare volo, quid 
5 dicant de eo quod scriptum est, quia »deus lux este, sicut lohannes in 
epistola sua dicit: »Deus lux est, et tenebrae non sunt in eo«. Ista 
nempe >lux est«, >quae inluminat< omnem sensum eorum, qui possunt 
capere veritatem, sicut in tricesimo quinto psalmo dieitur: »In lumine 
tuo videbimus lumen«. Quid enim aliud lumen dei dicendum est, in 
10 quo quis videt lumen, nisi virtus dei, per quam quis inluminatus vel 
veritatem rerum omnium pervidet vel ipsum deum cognoscit, qui veritas 
appellatur? Tale est ergo quod dicitur: »In lumine tuo videbimus 
lumen«, hoc est, in verbo tuo et sapientia tua, qui est filius tuus, in 
ipso te videbimus patrem. Numquidnam quia lumen nominatur, simile 
15 putabitur solis huius lumini? Et quomodo vel levis aliquis dabitur 
intellectus, ut ex isto quis corporali lumine causam scientiae capiat et 
veritatis inveniat intellectum? 
2. Si ergo adquiescunt huie assertioni nostrae, quam de natura 
luminis ipsa ratio demonstravit, et fatentur non posse corpus intellegi 
20 deum seeundum luminis intellectum, similis quoque ratio etiam de signi 
consumenti- dabitur. Quid enim consumit deus secundum hoc quod >ignis« 
est? Numquidnam putabitur consumere materiam corporalem, ut est 
-ignum vel faenum vel stipula-? Et quid in hoc dignum de dei laudi- 
bus dieitur, si deus ignis est huiuscemodi materias consumens? Sed 
25 [51] consideremus quia deus consumit quidem et exterminat, sed con- 
sumit malas mentium cogitationes, consumit gesta turpia, consumit 
desideria peecati, cum se credentium mentibus inserit et eas animas, 
quae verbi eius ae sapientiae efficiuntur capaces, una cum filio suo 
inhabitans secundum quod dietum est: »Ego et pater veniemus et 


1 Deut. 4,24 — 2 Joh.4,24 — 8 vgl. Orig. c. Cels. VI 71 (II 141, 3) — 
6 IJoh.1,5 — 7 vgl. Joh. 1, 9 Kl — 8 u. 12 Psal. 35,10 — 20f vgl. Deut. 4, 24 
— 21—8. 18, 2 vgl. Orig. e. Cels. IV 13 (I 283, 4: ἐπὰν οὖν λέγηται »πῦρ« εἶναι 
»zatava)ioxov«, ζητοῦμεν, τίνα πρέπει ὑπὸ ϑεοῦ καταναλίσχεσϑαι, καί φαμεν Ott 
τὴν κακίαν x«l τὰ ἀπ᾽ αὐτῆς πραττόμενα καὶ τροπικῶς λεγόμενα »ξύλα« εἶναι 
xal υχόρτον«α xal »χαλάμην« χαταναλίσκει ὃ ϑεὸς ὡς πῦρ xtA). VI (0. τῶ -- 
23 vgl. I Kor. 3, 12 — 91—S. 18, 1 vgl. Orig., In Jerem. hom. VIII 1 (ΠῚ 55, 21) 
— 29 Joh. 14, 23, vgl. zur Form des Citats Orig., In Jerem. hom. VIII 1 (11155, 23) 


lest <a 9 dei— A 19 demonstrabit c 23 stipula AB stipulam Cy 


| [de] Koe nach Del 25 [51] Koe nach Del sie Gu Kl 
Origenes V. 2 


9 


10 


18 |... Origenes 


mansionem apud eum faciemus«, omnibus eorum vitus passionibusque 
consumtis purum sibi eas seque dignum efficit templum. 

Sed et his, qui per hoe quod dictum est quoniam »deus spiritus 
est« corpus esse arbitrantur deum, hoc modo respondendum est. Con- 
suetudo est scripturae sanctae, cum aliquid contrarium corpori huic 
crassiori et solidiori designare vult, spiritum nominare, sicut dicit: 
»Littera occidit, spiritus autem vivificate. In quo sine dubio per htteram 
corporalia significat, per spiritum intellectualia, quae et spiritalia diei- 
mus. Apostolus quoque ita dicit: »Usque in hodiernum autem, cum 
legitur Moyses, velamen est positum super cor eorum; cum autem 
conversus quis fuerit ad dominum, auferetur velamen; ubi autem domini 
spiritus, 101 libertas«. Donec enim quis non se converterit ad intelle- 
gentiam spiritalem, >velamen est positum super cor< eius, quo velamine, 
id est intellegentia crassiore, scriptura ipsa velar dicitur vel putatur; 
et hoe est quod ait superpositum esse velamen vultui Moysi, cum 
loqueretur ad populum, id est, cum lex vulgo recitatur. Si autem 
-convertamus nos ad dominum«, ubi est et verbum dei, et ubi spiritus 
sanctus revelat scientiam spiritalem, tunc >auferetur velamen<, et tunc 
revelata facie< in scripturis sanctis >gloriam domini speculamur«. 

3. Bed et cum de spiritu sancto multi sancti participant, non 
utique corpus aliquod intellegi potest spiritus sanctus, quod divisum 
in partes corporales percipiat unusquisque sanctorum; sed virtus pro- 
fecto sanctificans est, cuius participium habere dicuntur omnes, qui per 
eius gratiam sanctificari meruerint. Et ut facilius quod dicimus possit 
intellegi, ex rebus quamvis inparibus sumamus exemplum. Multi sunt 
qui disciplinae sive artis medicinae participant, et numquid putandum 
est omnes eos, qui medicinae participant, corporis alicuius, quod medi- 


3 Joh. 4, 24 — 4—6 vgl. Orig. c. Cels. VI 70 (II 140, 12): πρὸς γὰρ avrı- 


διαστολὴν τῶν αἰσϑητῶν t9oc τῇ γραφῇ tà νοητὰ ὀνομάζειν πνεύματα zai 


πνευματικά (dann folgt dasselbe Citat wie hier Z. 7) — 1 Ll Kor. 3, 6 — 
1 ἢ vgl. Orig. c. Cels. VI τὸ (II 140, 16): »yoduua« μὲν τὴν αἰσϑητὴν ὠνόμασεν 
ἐχδοχὴν τῶν ϑείων γραμμάτων, »πνεῦμα« δὲ τὴν νοητήν — 9 11 Kor. 3, 15—17 


— 12—19 vgl. Orig., In Jerem. hom. V 8 (III 37, 18), c. Cels. V 60 (II 63, 29) wu. à. 
— 15f vgl. Exod. 34,35 — 20—24 ob Act. 2, 88 vorschwebt? vgl. oben S. 11, 7à—9 
und Orig. c. Cels. VI 70 (II 139, 29: ἀεὶ γὰρ ὁ ϑεὸς μεταδίδωσι τοῖς δυναμένοις 
μετέχειν αὐτοῦ τοῦ ἰδίου πνεύματος, οὐ κατ᾽ ἀποτομὴν καὶ διαίρεσιν ἐγγινομένου 
τοῖς ἀξίοις. οὐδὲ γὰρ σῶμα τὸ za9' ἡμᾶς πνεῦμα), In Num. hom. VI 2 (Lom. X 47) 

22—24 vgl. Orig., In Joh. XXVI117 (IV 411, 16f) τι. ebenda Frg. 37 (IV 513) 


2 co seque dignum eas A 6 designari u 9 co dicit ita y 16 recita- 
tur @u recitaretur σ 19 speculabimur Del 24 f c» possit intellegi quod dicimus y 


20 


10 


De principiis I Cap. 1, 2. 8. 4 19 


cina dicitur, in medio positi sibi auferre particulas et ita eius partici- 
pium sumere? an potius intellegendum est quod quicumque promptis 
paratisque mentibus intellectum artis ipsius disciplinaeque percipiunt, 
hi medicinae participare dicantur? Sed haec non omnimodis similia 
exempla putanda sunt de medicina sancto spiritui comparata; sed ad 
hoc tantummodo conprobandum, quia non continuo corpus putandum 
est id, euius participatio habetur a plurimis. Spiritus enim sanctus 
longe differt a medicinae ratione vel disciplina, pro eo quod sanctus 
spiritus subsistentia est intellectualis et proprie subsistit et extat; nihil 
autem tale est medicina. 

4. Sed et ad ipsum iam sermonem evangelii transeundum est, ubi 
seriptum est quia »deus spiritus est«, et ostendendum est quam conse- 
quenter his quae diximus intellegi debeat. Interrogemus namque quando 
ista dixerit salvator noster vel apud quem vel cum quid quaereretur. 
Invenimus sine dubio quod ad Samaritanam mulierem loquens ista 
protulerit, eam quae putabat quod in monte Garizin secundum Sama- 
riianorum opinionem adorari oporteret deum, dicens quoniam »deus 
spiritus este. Quaerebat enim ab eo Samaritana mulier, putans eum 
unum esse ex ludaeis, utrum >in Hierosolymis adorari oporteret deum, 
aut >in hoe monte-; et ita dicebat: »Patres nostri omnes in hoc monte 
adoraverunt, et vos dicitis quia in Hierosolymis est locus, ubi oportet 
adorare«. Ad haec ergo quae opinabatur Samaritana, putans quod ex 
locorum corporalium praerogativa minus recte vel recte adorabitur 
deus aut a ludaeis in Hierosolymis aut a Samaritanis in monte Garizin, 
respondit salvator recedendum esse a praesumptione corporalium loco- 
rum huic qui vult deum sequi, et ita ait: »Venit hora ut veri adora- 
tores neque in Hierosolymis neque in hoc monte adorent patrem. Deus 
spiritus est, et eos qui adorant eum, in spiritu et veritate oportet 
adorare«. Et vide quam consequenter veritatem spiritui sociavit, ut ad 


9 von Sehnixer (der Orig. In Joh. 123. 115. X 21, c. Cels. VIII 12 ver- 
gleicht) S. 15 Anm.* so xwrückübersetxt: ὑπόστασίς ἐστι νοητὴ καὶ ὑφίσταται ἰδίως 
τε καὶ ὑπάρχει, vgl. auch Orig., In Luc. hom. XXV (Lom. V 182), In Num. hom. 
XII 1 (Lom. X 127) — 12 u. 17 Joh. 4, 24 — 18—920 vgl. Joh. 4, 9. 20 — 
20 Joh. 4, 20 — 25 vgl. Joh. 4, 21 — 26 Joh. 4, 21. 23. 24. 


Sfcospiritus sanctus y 9 subsistentia Au subsistentie sg substantia A (vgl. 
Orig., In Joh. Frg. 31, S. 013, 12 Pr. σημαίνει δὲ τοῦτο καὶ οὐσίαν εἶναι τὸ πνεῦμα) 
11 et — y 19 oporteret Au oportet βσ 20 aut] an 8. 21f c» adorare 
oportet y 21 oporteat AB 283 vel recte] vel rite σ Del, doch vgl. unten 11] 


Cap.1, 6 a. A. |  adorabatur oDel 26 veniet « | ut] quando c 
O* 


10 


20 


20 i Origenes 


distinetionem quidem corporum :spiritum- nominaret, ad distinctionem 
vero umbrae vel imaginis »veritatem«, Qui enim adorabant in Hierosolymis, 
-umbrae et imagini caelestium deservientes- non veritati neque spiritui 
adorabant deum; simihter autem et hi, qui adorabant in monte Garizin. 

5. Omni igitur sensu, qui corporeum aliquid de deo intellegi 
suggerit, prout potuimus, confutato, dicimus secundum veritatem qui- 
dem deum inconprehensibilem esse atque inaestimabilem. Si quid enim 
illud est, quod sentire vel intellegere de deo potuerimus, multis longe | 
modis eum meliorem esse ab eo quod sensimus necesse est credi. Sicut 
enim si videamus aliquem vix posse scintillam luminis aut brevissimae 
lucernae lumen aspicere et eum, cuius acies oculorum plus luminis 
capere quam supra diximus non valet, si velimus de claritate ac splen- 
dore solis edocere, nonne oportebit nos ei dicere quia omni hoc lumine 
quod vides ineffabiliter et inaestimabiliter melior ac praestantior solis 
est splendor? — ita mens nostra cum intra carnis et sanguinis claustra 
concluditur et pro talis materiae participatione hebetior atque obtusior 
redditur, licet ad comparationem naturae corporeae longe praecellens 
habeatur, tamen cum ad incorporea nititur atque eorum rimatur intui- 
tum, tunc scintillae alieuius aut lucernae vix obtinet locum. Quid 
autem in omnibus intellectualibus, id est incorporeis, tam praestans 
omnibus, tam ineffabiliter atque inaestimabiliter praecellens quam deus? 
euius utique natura acie humanae mentis intendi atque intueri, quamvis 
ea sit purissima mens ac limpidissima, non potest. 

6. Verum non videtur absurdum, si ad evidentiorem rei manifesta- 


3 vgl. Hebr. 8, 5 Wey Kl — 5 Omni — 8. 22,3 constare = Pamphil., Apol. 2 
(Lom. XXIV 321—323) — 7 vgl. unten 11 Cap. 4, 3. IV Cap. 4, 8; Clemens AL, 
Strom. V 12 (11380, 16 St.) — 9—15 cgl. Orig. c. Cels. V 11 (II 11, 23), In Joh. I 17 
(IV 74, 14) — 15—23 vgl. Orig. c. Cels. VI 17 (II 88, 3: ὅτε ἀφανῆ xal ἄγνωστά 
ἐστι tà κατ᾽ ἀξίαν νοηϑέντα ἂν περὶ τοῦ ϑεοῦ, ἀποχρύψαντος ξαυτὸν οἱονεὶ ἐν 
σχύότῳ τοῖς μὴ φέρουσι τὰς τῆς γνώσεως αὐτοῦ μαρμαρυγὰς μηδὲ δυναμένοις αὐτὸν 
ὁρᾶν πῇ μὲν διὰ τὸν μιασμὸν τοῦ νοῦ, σώματι -ταπεινώσεως- ἀνϑρώπων ἐνδεδε- 
μένου, πῇ δὲ διὰ τὴν βραχυτέραν δύναμιν αὐτοῦ τῆς χατανοήσεως τοῦ ϑεοῦ). 
VIIL32 (II 247, 25: οὐ χωρηταὶ νῷ, τῷ ἔτι ἐνδεδεμένῳ ϑνητῷ σώματι), In Joh. II 30 


(IV 87, 12: ψυχῆς . . .. διὰ ποικίλας αἰτίας ἐνδουμένης σαρχὲ καὶ αἵματι); Clemens 
AL, Strom. V 1 (II 880, 2 St.) 
3 non veritate neque spiritu @, 5. 5. 19,98. 4 deum] dominum y | ethi 


AcorB8 ethiiA* hi y 5 corporeum] corporale Pa 11 et eum) et eius A* et C 
13 oportebat y 14 quod] quo A* B* CM 17 licet] ilicet Pa 18 habetur Pa 
| eum] e 2? Corr. A dum y | 18f c» eorum intuitum rimatur Pa 19 aut — Pa 
21 atque inaestimabiliter A! a. R. — C 23 ea — Pa 


(Pa) 


Pa 


51 


10 


15 


20 


De principiis I Cap. 1, 4. 5. 6 21 


tionem etiam alia utamur similitudine. Interdum ocul nostr ipsam (Pa) 


naturam lucis, id est substantiam solis, intueri non possunt; splendorem 
vero eius vel radios fenestris forte vel quibuslibet luminum brevibus 
receptaculis infusos intuentes, considerare ex his possumus, fomes ipse 
ae fons quantus sit corporei luminis. Ita ergo quasi radii quidam sunt 
dei naturae opera divinae providentiae et ars universitatis huius ad 
comparationem ipsius substantiae eius ac naturae. Quia ergo mens 
nostra ipsum per se ipsam deum sieut est non potest intueri, ex pulehri- 
tudine operum et decore creaturarum parentem universitatis intellegit. 

Non ergo corpus aliquod aut in eorpore esse putandus est deus, 
sed intellectualis natura simplex, nihil omnino in se adiunctionis ad- 
mittens; uti ne maius aliquid et inferius in se habere eredatur, sed ut 
sit ex omni parte μονάς, et ut ita dieam &vac, et mens ac fons, ex quo 
initium totius intellectualis naturae vel mentis est. Mens vero ut mo- 
veatur vel operetur, non indiget loco corporeo neque sensibili magni- 
tudine vel corporali habitu aut colore, neque alio ullo prorsus indiget 
horum, quae corporis vel materiae propria sunt. Propter quod natura 
ila simplex et tota mens ut moveatur vel operetur aliquid, nihil dila- 
tionis aut cunctationis habere potest, ne per huiusmodi adiunctionem 
cireumseribi vel inhiberi aliquatenus videatur divinae naturae simplicitas, 


6—9 vgl. Geffeken, Zwei griech. Apol. S. 388 — 11 vgl. Orig., In Joh. 
XIX 6 (IV 305, 16: ἐνιδεῖν τῇ οὐσίᾳ ἢ τῇ ὑπερέχεινα τῆς οὐσίας δυνάμει καὶ φύσει 
τοῦ ϑεοῦ). I 20 (IV 24, 28: ὁ ϑεὸς μὲν οὖν πάντη ἕν ἐστι καὶ ἁπλοῦν), c. Cels. 
VII 38 (II 188, 11: νοῦν τοίνυν ἢ ἐπέχεινα νοῦ καὶ οὐσίας λέγοντες εἶναι ἁπλοῦν 
xal ἀόρατον xal ἀσώματον τὸν τῶν ὕλων ϑεόν) und Harnack, Dogmengesch. 15 667 
A.1 — 13f vgl. Clemens Al., Strom. V 11 (II 374, 9 St. mit Test.); Orig., In Joh. 
V 5 (IV 102, 34: οὐδαμοῦ γὰρ ij μονάς, xal οὐδαμοῦ τὸ σύμφωνον καὶ £v). Frg. 18 
(IV 495, 24: αὐτὸς ὧν xci ij νόησις xal τὸ νοούμενον); Justinian, Synodal- 
schreiben (Mansi IX 536 D: ὁ γάρ τοι Πυϑαγόρας ἀρχὴν τῶν πάντων ἔφησεν εἶναι 
τὴν μονάδα); Stob. Eclog. I 58 (I 34, 22 W.: Πυϑαγόρας τῶν ἀρχῶν τὴν μὲν μο- 
γάδα ϑεὸν καὶ τἀγαϑόν) —  14f vgl. Clemens AL, Strom. NV 11 (11 374, 18---20 St.); 
Orig. 6. Cels. VII 34 (II 184, 14); Gregor. Nyss, De anima et resurr. tom. lll 
p. 911 A ed. Morelli, Paris 1038 — 15—17 vgl. Orig., De or. 21, S (11 367, 16), 
e. Cels. VI 64 (1I 134, 15: οὐ γάρ φησί τις ἡμῶν Ott μετέχει σχήματος ὁ ϑεὸς ἢ 
χρώματος, ἀλλ᾽ οὐδὲ κινήσεως μετέχει); Philo, De post. Cain. 9 (1231 M., 117 We.) 
und Hennecke, Die Apol. d. Arist., Index S.53b 

1 nostri — Pa 3 forte <y 4 ex his<Pa 5 ac] vel Pa. 6 universitatis a 
veritatis y 7 ipsius<Pa | eius<Pa | 8 perse ipsam] per se ipsum .1 Pa per se 8 
sicuti A 9. intelligat a 11 c» in seomnino y 12 et] aut Koe 13 monas « 
MONAS y | enas « ENAS y. 15 vel — Pa, dafür et Pa (Ab) dureh Corr. 16 aut a vel y 


ID 


22 : Origenes 


uti ne quod est principium omnium, compositum inveniatur et diversum, (Pa 
et sit multa, non unum, quod oportet totius corporeae admixtionis 
alienum una sola, ut ita dixerim, deitatis specie constare. 
Quia autem mens non indigeul loco, ut secundum naturam suam 
5 moveatur, certum est etiam ex nostrae mentis contemplatione. Haec 
enim si in sua mensura consistat, nec ex qualibet causa aliquid ei ob- 
tunsionis eveniat, nihil umquam ex locorum diversitate tardabitur, quo- 
minus suis motibus agat; neque rursum ex locorum qualitate augmentum 
aliquod vel incrementum mobilitatis adquiret. Quodsi obtendat aliquis, 
10 verbi gratia, quia navigantibus et fluctibus maris iactatis minus alı- 
quanto mens vigeat quam vigere in terris solet, non eos ex loci diver- 
sitate id pati, sed ex corporis commotione vel conturbatione credendum 
est, eui mens adiuncta est vel inserta. Videtur enim velut contra 
naturam in mari degere corpus humanum, et propter hoc velut quadam 
15 sui inaequalitate motus mentis inconposite inordinateque suscipere et 
acuminis eius letus obtunsiore ministerio dispensare, non minus quam 
si qui etiam in terra positi febribus urgeantur; quorum certum est 
quod, si minus aliquid per vim febrium mens suum servet officium, 
non loci eulpam, sed morbum eorporis esse causandum, per quem 
20 perturbatum corpus atque confusum nequaquam notis ac naturalibus 
lineis solita menti dependit officia, quoniam quidem nos homines animal 
sumus compositum ex corporis animaeque concursu; hoe enim modo 
habitare nos super terras possibile fuit. Deum vero, qui omnium 
initium est, compositum esse non est putandum; ne forte priora ipso 
25 prineipio esse inveniantur elementa, ex quibus compositum est omne 
quiequid illud est quod compositum dicitur. 


1—3 vgl. Clemens Al., Strom. V 12 (II 380, 20 tf St) — 21f vgl. Clemens 
Al, Strom. IV 26 (Il 321, 20 $t.); Orig. c. Cels. VI 63 (II 133, 18: rov owr- 
ϑέτου ἀνθρώπου τῷ χείρονι μέρει, λέγω δὲ τῷ σώματι). VII 24 (II 176, 5). 
VIII 23 (II 240, 18), I» Matth. XVII 27 (Lom. IV 140: συνεστήχαμεν ἐχ ψυχῆς καὶ 
σώματος" ὑπερχείσϑω δὲ νῦν λέγειν, ὅτι καὶ ἐκ πνεύματος, denn erst der >perfectus 
homo< besteht aus >caro, anima, spiritus<, vgl. Iren., Adv. haer. V 9, 1 — II 342 
Harvey; die Dreiteilung ebenda V6 = 11333 ff H. und unten IV Cap. 1,11 = Philokal. 
I 11, p. 18, 9 Rob.) — 23—26 vgl. Orig. c. Cels. VI 63 (Il 133, 24: ἀνάγχη σύν- 
ϑετον εἶναι τὸν ϑεὸν xol οἱονεὶ συνεστῶτα xal αὐτὸν ἐκ ψυχῆς xci σώματος); 
Gregor. Nyss., De anima et resurr. (ed. Morelli, Paris 1638 tom. III p. 186 B: οὐ 
γὰρ ἄλλο τι τὸ σῶμά ἐστιν εἰ μὴ συνδρομὴ τῶν στοιχείων) 

2 sit]si Pa | quid Pa 9 adquirit Beorry 10 et] vel A 13 velut] αὖ (getzlgt) 
AM! «— G esse σ 14 propter hoc « propterea y 18 servet A servat β non servet ; 19 loci] 
mentis 8 20 turbatum y 24 initium — y | initium est] est compositor 6 


10 


15 


20 


30 


De prineipiis I Cap. 1, 6. 7 23 


Sed nee magnitudine corporal mens indiget, ut agat aliquid vel 
moveatur, sicut. oculus, cum in maiora quidem corpora intuendo diffun- 
ditur, ad parva vero et exigua coartatur et adstringitur ad videndum. 
Indiget sane mens. magnitudine intellegibili, quia non corporaliter, sed 
intellegibiliter crescit. Non enim corporalibus incrementis simul eum 
corpore mens usque ad vieesimum vel tricesimum annum aetatis augetur, 
sed eruditionibus atque exercitus | adhibitis. acumen. quidem elimatur 
ingenii, quaeque sunt ei insita ad intellegentiam provocantur, et capax 
maioris efficitur intellectus non corporalibus incrementis aucta, sed 
eruditionis exercitiis elimata. Quae idcirco non statim a puero vel a 
nativitate recipere potest, quia invalida adhuc et inbeecilla membrorum 
conpago, quibus velut organis ad exercitium sui mens utitur, neque 
operandi vim sustentare valet neque percipiendae disciplinae exhibere 
sufficit. facultatem. 

7. Si qui autem sunt qui mentem ipsam animamque corpus esse 
arbitrentur, velim mihi responderent, quomodo tantarum rerum, tam 
diffieilium tamque subtilium, rationes assertionesque recipiat. Unde ei 
virtus memoriae, unde rerum invisibilium contemplatio, unde certe in- 
corporalium intelleetus corpori inest? Quomodo natura corporea di- 
seiplinas artium, rerum contemplationes rationesque rimatur? Unde 
etiam divina dogmata, quae manifeste incorporea sunt, sentire atque 
intellegere potest? Nisi si forte aliquis putet quod, sicut. forma ista cor- 
porea et habitus ipse aurium vel oculorum confert aliquid ad audien- 
dum et ad videndum, et ut singula membra, quae a deo formata sunt, 
habent aliquid oportunitatis etiam ex ipsa formae qualitate ad hoe, 
quod agere naturaliter instituta sunt: ita etiam habitum animae vel 
mentis intellegi debere arbitretur quasi apte aceommodeque formatum 
ad hoe, ut de singulis sentiat vel intellegat atque ut vitalibus motibus 
moveatur. Verum qualem colorem mentis secundum hoe, quod mens 
est et intellegibiliter movetur, deseribere quis posset aut dicere, non 
adverto. 


15 vgl. Orig., Exhort. ad mart. 47 (142, 29: πεῖσμα λαβὼν περὲ οὐσίας Aoyı- 
χῆς ψυχῆς ὡς ἐχούσης τι συγγενὲς ϑεῷ" νοερὰ yàg ἑχάτερα καὶ ἀόρατα καὶ... 
ἀσώματα), c. Cels. VII 32 (II 182, 31: ἡ τῇ ἑαυτῆς φύσει ἀσώματος καὶ ἀόρατος 
ψυχή); unten I Cap. 7,1.1I Cap. 2, 1. ἃ. Cap. 10, 1.2 und Huet, Origen. I 2 qu. 
6, 13.15 — 24—26 vgl. Orig., In Jerem. hom. Frg. II 2 (III 197, 25): ἕχαστον 


μέλος τοῦ σώματος ἡμῶν ἐπί τινι ἔργῳ ὑπὸ τοῦ τεχνίτου ϑεοῦ γεγένηται. 


16 respondeant Koe 22 nisi si $M nisi AGo 27 arbitrentur L | 
commodeque 9 accommodateque Del 30 possit Koe 


et 


10 


24 . Origenes 


Adhue ad confirmationem atque explanationem eorum, quae de 
mente vel anima diximus, eo quod praestantior sit totius naturae cor- 
poreae, etiam haee addi possunt. Unieuique corporeo sensui substantia 
quaedam sensibilis subiacet proprie, in quam ipse sensus corporalis 
intenditur. Verbi gratia, visui subiacent colores habitus magnitudo, 
auditui voces et sonus, odoratui nidores boni vel mali, gustui sapores, 
tactui calida vel frigida, dura vel mollia, aspera vel levia. Horum 
autem sensuum, de quibus supra diximus, quia multo melior sensus sit 
mentis, omnibus elarum est. Quomodo ergo non videtur absurdum, 
his quidem, quae inferiora sunt, substantias esse subiectas ad inten- 
dendum, huie autem virtuti, quae melior est, id est mentis sensui, 
nihil omnino subici substantiale, sed esse intellectualis naturae virtutem 
corporibus aceidentem vel consequentem? Quod qui dicunt, sine dubio 
in contumeliam eius substantiae, quae in ipsis melior est, haec profe- 
runt; immo vero ex hoe etiam ad ipsum deum refertur iniuria, cum 
putant eum per naturam corpoream posse intellegi, quo scilicet. secun- 
dum ipsos corpus sit et illud, quod per corpus potest intellegi vel 
sentiri; et nolunt hoe intellegi, quod propinquitas quaedam sit menti 
ad deum, euius ipsa mens intellectualis imago sit, et per hoc possit 
aliquid de deitatis sentire natura, maxime sl expurgatior ae segregatior 
sit a materia corporal. 

S. Verum istae assertiones minus fortasse auctoritatis habere vide- 
antur apud eos, qui ex sanctis scripturis de rebus divinis institui volunt 


3—7 vgl. Philo, De opif. mundi 20 (p. 14 M., 120, 16—19 Cohn: ἑκάστῃ seil. 
αἰσϑήσει] μέντοι προσένειμεν ὃ ποιῶν καὶ ἐξαιρέτους ὕλας καὶ χριτήριον ἰδιον, ᾧ 
δικάσει τὰ ὑποπίπτοντα᾽ χρώματα μὲν [ἡ] ὅρασις, φωνὰς δὲ ἀκοή, χυλοὺς δὲ γεῦσις, 
χαὶ ὄσφρησις ἀτμούς, μαλαχότητας δὲ καὶ σχληρότητας καὶ ὅσα ϑερμὰ ἢ ψυχρὰ 
λειότητάς τε xal τραχύτητας ἁφή), De plant. p. 349 M. II 159 £ We. — 15—21 vgl. 
oben S. 23, 15 u. Orig. c. Cels. VI 69 (II 139, 10: ἀλλὰ xal ὁ ϑεὸς xa9^ ἡμᾶς τῷ 
uiv μὴ εἶναι σῶμα ἀόρατός Lorıv' τοῖς δὲ ϑεωρητικοῖς καρδίᾳ ϑεωρητός, τουτέστι 
νῷ, καρδίᾳ δὲ οὐ τῇ τυχούσῃ ἀλλὰ τῇ καϑαρᾷ), In Joh. Frg. 13 (IV 494f) — 
22 Verum — S. 27, 1 cognoscere cert Ruf., Apol. ll? (Migne SL XXI 554 f) 
und bemerkt dann [xu Z.99ff oder zu S. 26, 6019] I 18 (XXI 556): etiamsi aliqua 
verba in Graeco incautius fortasse posita deelinavimus . . ., egl. Huet, Origen. 11 2 
qu. 2, 17. 18 und Schnitzer S. 21 Anm. * 


4 proprie ABo propriae C.M propria @ 6 nidores] +ety | mah] + 
odores y 7 levia] lenea B* lenia B?G M!cvr Ab lania M* 8 co sit sensus y 
11 est!-— G M* est, id-— o 90 ae α et y — 29 fortassis y 


(Ruf) 


Ruf 


10 


n2 


De principiis I Cap. 1, 7. 8 25 
et inde sibi approbari quaerunt, quomodo natura dei supereminet cor- 
porum naturam. Vide ergo si non etiam apostolus hoe idem ait, eum 
de Christo loquitur dicens: »Qui est imago invisibilis dei, primogenitus 
omnis creaturae«. Non enim, ut quidam putant, natura dei alieui visi- 
bilis est et alis invisibilis; non enim dixit apostolus >imago invisibilis 
dei- hominibus aut >invisibilis- peccatoribus, sed valde constanter pro- 
nuntiat de ipsa natura dei dicens »imago invisibilis dei«. Sed et Johannes 
in evangelio dicens: »Deum nemo vidit umquam« manifeste declarat 
omnibus, qui intellegere possunt, quia nulla natura est, cui visibilis sit 
deus; non quasi qui visibilis quidem sit per naturam et velut fragilioris 
creaturae evadat atque excedat aspectum, | sed quoniam naturaliter 
videri impossibilis est. 

Quodsi requiras a me, quid etiam de ipso unigenito sentiam, si ne 
ipsi quidem visibilem dicam naturam dei, quae naturaliter >invisibilis< est: 
non tibi statim vel impium videatur esse vel absurdum; rationem quippe 
dabimus consequenter. (Sicut enim incongruum est dicere quod possit 


3—8 beide Citate auch sonst verbunden, vgl. x. B. Orig. c. Cels. VII 27 (U 
178, 14) — 8 τι. 7 Kol. 1,15 — 8 Joh. 1, 18 — 9—192 vgl. Orig., In Joh. Frg. 13 
(IV 495, 8): οὐδὲ γὰρ ai ἀνωτάτω δυνάμεις 960v ὁρῶσιν, οὐ διὰ τὴν σφῶν ἀσϑέ- 
γειαν ἀλλὰ διὰ τὴν τοῦ ϑεοῦ ἀσωματότητα. — 13 Quodsi— 16 consequenter 
eitiert Rufin nochmals Apol. 119 (Migne SL XX1556) --- 15 vgl. Ruf. Apol. 
120 (XX1558) — 16 Sicut — S. 26, 2 filium = Hieron. c. Joh. Hieros. c. 7 (Migne 
SL XXIII 360), con mir nach Schnitzer S. 21 hier eingefügt; daxu stimmt Justinian, 
Ep. ad Mennam (Mansi IX 489 B: προστέϑειται δὲ xol τοῦτο τῇ ξαυτοῦ ἀσεβείᾳ, 
εἰπὼν μηδὲ |l. μήτε] τὸν υἱὸν δύνασϑαι τὸν πατέρα ἰδεῖν, μηδὲ τὸ ἅγιον πνεῦμα 
τὸν υἱόν); ferner vgl. Hieron. «a. a. O. c. 9 (p. 362: Filius non videt Patrem, et 
Filium non videt Spiritus sanetus), Apol. II 115 (Migne SL XXIII 434) und Ep. 
ad Avit. 2 ( Migne XXII 1060: Deum Patrem per naturam invisibilem etiam a Filio 
non videri); daxu Epiphan., Haer. 64,4 (vgl. 64, 73): d &ox& γὰρ οὗτος, τολμήσας 
δῆϑεν κατὰ τὴν ἀρχὴν λέγειν, πρῶτον μὲν ὅτι ὁ υἱὸς ὁ μονογενὴς ὁρᾶν τὸν πα- 
τέρα οὐ δύναται, ἀλλ᾽ οὔτε τὸ πνεῦμα τὸν υἱὸν δύναται ϑεάσασϑαι, οὔτε μὴν Ay- 
γελοι τὸ πνεῦμα, οὔτε οἱ ἄνθρωποι τοὺς ἀγγέλους. καὶ αὕτη πρώτη αὐτοῦ jj 
πτῶσις (ähnlich Ancorat. 63: πῶς οὐκ ἀπηξίωσεν Ὠριγένης εἰπεῖν ὅτι οὐχ ὁρᾷ τὸν 
πατέρα ὁ υἱός; ἀλλά φησιν ὡς οὐ δύναται ὁρᾶν τὸν πατέρα ὁ υἱός, καὶ τὸ 

1 et inde « Ruf. Apol. etiam inde @ etiam de M* etiamque Mtcorr etiam de 
his 6 5 non enim Z quia non Ruf. Apol. 10 sit quidem Ruf. Apol. 11 crea- 
turae L naturae Ruf. Apol. 12 impossibilis est A μάν impossibile est BS 
Ruf. Apol. 13 Quodsi] Sed si Ruf. Apol! | requiras] requiris Auf. Apol.? 
14 c» dei naturam Ruf. Apol: | quae] qui Ruf. Apol.? 


Ruf 


Hier 


OT 


10 


26 | A Origenes 


filius videre patrem, ita inconveniens est opinari quod spiritus sanctus 


possit videre filium.) Aliud est videre, aliud cognoscere: videri et Ruf 


videre corporum res est, cognosei et cognoscere intellectualis naturae 
est. Quiequid ergo proprium corporum est, hoc nee de patre nee de 
filo sentiendum est; quod vero ad naturam pertinet deitatis, hoc inter 
patrem et filium constat. Denique etiam ipse in evangelio non dixit 
quia >nemo vidit patrem nisi filius neque filium nisi patere sed ait: 
»Nemo novit filium nisi pater, neque patrem quis novit nisi filius«. 
Ex quo manifeste indicatur. quod quiequid inter corporeas naturas 
videre et videri dieitur, hoc inter patrem et filium cognoscere dicitur 
eb cognosci, per virtutem scientiae, non per visibilitatis fragilitatem. 
Quia ergo de incorporea natura et invisibili nee videre proprie dieitur 
nec videri, ideirco neque pater a filio neque filius a patre videri in 
evangelio dicitur, sed agnosci. 

9. Quodsi proponat nobis aliquis, quare dietum est: »Beati mundo 
corde, quoniam ipsi deum videbunt«, multo magis etiam ex hoe, ut 
ego arbitror, assertio nostra firmabitur; nam quid aliud est >corde 
deum videre, nisi seeundum id, quod supra exposuimus, mente eum 


ἅγιον πνεῦμα οὐ δύναται ἰδεῖν τὸν υἱόν. xal πάλιν" οἱ ἄγγελοι οὐ δύνανται 
ἰδεῖν τὸ ἅγιον πνεῦμα, καὶ οἱ ἄνϑρωποι οὐ δίνανται ἰδεῖν τοὺς ἀγγέλους. Sind 
die Worte οἱ ἄγγελοι--- τοὺς ἀγγέλους wirklich aus Περὶ ἀρχῶν entnommen, so 
doch wohl nicht aus dieser Stelle). Rufin. eitiert Apol. 1 19 (Migne SL XXI 556) 
dasselbe Fragment so: quia sicut Filius Patrem non videt, ita nec Spiritus 
sanetus videt Filium als Übersetzung seiner Gegner, die behaupteten: in Graeco 
ita haberi (ebenda c. 20 p. 558); vgl. auch Kattenbusch, Das apost. Symbol II 395f 

2—4 vgl. Orig., In Joh. Frg. 13 (IV 494, 95: Διττοῦ τοῦ ϑεωρεῖν ὄντος, αἰσϑη- 
τιχοῦ TE xal νοητιχοῦ, τὸ μὲν τῶν σωμάτων τὸ δὲ τῶν ἀσωμάτων ἐστὶν ἀντιλη- 
πτικόν). XIX 6. XXXII 29 (IV 305, 3 ff. 475, δ), e. Cels. VII 44 (II 194, 29) — 
S Matth. 11,27 — 15 Matth. 5, 8 — 17f vgl. oben Cap. 1, 5. 6 und Orig. c. 
Cels. VII 33 (II 184, 2): τὸ γὰρ γινῶσχον ϑεὸν οὐκ ὀφϑαλμός ἐστι σώματος ἀλλὰ 
voUc, ὁρῶν τὸ τ-χατ᾽ εἰχόνα- τοῦ χτίσαντος xal τὸ δυνάμενον γινώσχειν ϑεὸν προ- 
γοίᾳ ϑεοῦ ἀνειληφώς. καὶ τὸ ὁρῶν δὲ ϑεὸν χαϑαρί ἐστι καρδία (es folgt dann 
Matth. 5, 8) 


2 Aliud] + quidem Ruf. Apol. |  cognoscere| noscere Ruf. Apol. 3 res 
< Ruf. Apol., vielleicht xw tilgen | | cognosci et cognoscere] nosci et noscere 
Ruf. Apol. 10 et!| vel Ruf. Apol. 10 f cognoscere — cognosei] noscere — nosci 
Ruf. Apol. 14 agnosci] nosci Ruf. Apol. 15 mundo A*Cy Ruf. Apol. (vgl. 
S. 27, 12) mundi A!c»rB 16 etiam < A Ruf. Apol. 17 f c» deum videre corde y 
18 id < Ruf. Apol. 


ἣν 


Ὁ 


10 


20 


m 


De principiis I Cap. 1, 8.9. Cap. 2, 1 9r 
intellegere atque cognoscere? Frequenter namque sensibilium mem- 
brorum nomina ad animam referuntur 1ta, ut >oculis ceordis- videre dicatur, 
id est virtute intellegentiae aliquid intelleetuale conicere. Sie et audire 
auribus dicitur, eum sensum intellegentiae profundioris advertit. Sie 
et uti eam posse dentibus dicimus, cum mandit et comedit panem 
vitae, qui de caelo descendit. Similiter et ceteris uti membrorum 
offiens dicitur, quae ex corporali appellatione translata virtutibus animae 
coaptantur, sicut et Salomon dicit: »Sensum divinum invenies«e. Sciebat 
namque duo genera esse sensuum in nobis, unum genus sensuum mor- 
tale, eorruptibile, humanum, aliud genus immortale et intelleetuale, 
quod nune »divinum- nominavit. Hoc ergo sensu divino non oculorum, 
sed »cordis mundi, quae est mens, deus videri ab his, qui digni sunt, 
potest. Cor sane pro mente, id est pro intellectuali virtute nominari 
in omnibus scripturis novis ac veteribus abundanter invenies. 

Hoc igitur modo quamvis longe inferius quam dignum est, utpote 
pro infirmitate humanae intellegentiae naturam dei intellegentes, nune 
quid sibi nomen Christi velit. videamus. 


β΄ Περὶ Χριστοῦ. 
CAPUT SECUNDUM 
De Christo. 


1. Primo illud nos scire oportet, quod alia est in Christo deitatis eius 
natura, quod est unigenitus filius patris, et alia humana natura, quam 


2 vgl. Ephes. 1, 18 ( Wey) u. Orig., In Joh. XXVMI 4 (IV 393, 1: τοὺς ὀφθαλμοὺς 
τῆς ψυχῆς), 6. Cels. VII 44 (11195, 29: μίσας τοὺς τῆς αἰσϑήσεως ὀφϑαλμοὺς καὶ ἐγεί- 
ρας τοὺς τῆς ψυχῆς) — 9f vgl.x. B. Orig., De or. 13, 4 (II 328, 14): ἀχούουσι τοῦ 
πνευματιχοῦ νόμου ὠσὶ πνευματιχοῖς — ὃ ἢ, vgl. Joh. 6, 32 f. DO£ und Orig., In 
Matth. Comm. ser. Sb (Lom. IV 417: quoniam panis est verbum iustitiae, quam 
manducantes animae nutriuntur) — 8 Prov. 2,5; vgl. unten IV 37 a. E., Schnitzer 
S. 22 Anm. * und Orig. c. Cels. VIL 34 (IL 184 f) — 12 vgl. Matth. 5,8 — 197 vgl. 
Orig. c. Cels. V1 69 (II 139, 11), In Joh. Frg.13 (IV 495, 10—14) — 91 vgl. Orig., 
In Joh. XIX 2 (IV 299, 14: ὅτι ὁ σωτὴρ ὁτὲ μὲν περὶ ἑαυτοῦ ὡς περὶ ἀνθρώπου 
διαλέγεται, ὁτὲ δὲ ὡς περὶ ϑειοτέρας φύσεως καὶ ἡνωμένης τῇ ἀγενήτῳ τοῦ πατρὸς 
φύσει), c. Cels. III 28 (I 226, 13: ὁρῶσιν ὕτι an’ ἐχείνου ἤρξατο ϑεία καὶ ἀνϑρω- 
πίνη συνυφαίνεσϑαι φύσις). VII 17 (II 108, 15) 


7 corporali] corpora M* corporea G Mtcorr corporum σ 10 et intellectuale — y 
17 co sibi velit nomen Christi y 18 Überschrift griech. bei Phot., Cod. VII p. 4a B. 


(Ruf) 


σι 


10 


28 .. Origenes 


in novissimis temporibus pro dispensatione suscepit. Propter quod (Pa) 


videndum primo est, quid sit unigenitus filius dei, qui multis quidem 
et diversis nominibus pro rebus vel opinionibus appellantium nuncu- 
patur. Sapientia namque dicitur, sicut et Salomon dixit ex persona 
sapientiae: »Dominus creavit me initium viarum suarum in opera sua, 
priusquam aliquid faceret, ante saecula fundavit me. In initio prius- 
quam terram faceret, priusquam prodirent fontes aquarum, antequam 
firmarentur montes, ante omnes autem colles generat me«. Dicitur 
autem et primogenitus, sicut dicit apostolus Paulus: »Qui est primo- 
genitus omnis creaturae«. Nec tamen alius est primogenitus per naturam 
quam sapientia, sed unus atque idem est. Denique et apostolus Paulus 
dicit: »Christus dei virtus et dei sapientia«. 

2. Nemo tamen putet aliquid nos insubstantivum dicere, cum eum 
"dei sapientiam- nominamus; id est, ut exempli causa finxerim, quod 


5 eum non velut animal quoddam sapiens, sed rem aliquam, quae sapientes 


efficiat, intellegamus, praebentem se et mentibus inserentem eorum, 
qui capaces virtutum eius atque intellegentiae fiunt. Si ergo semel 
recte receptum est, unigenitum fihum dei »sapientiam eius- esse sub- 
stantialiter subsistentem, nescio si iam ultra evagari sensus noster 
debeat ad suspicandum, ne forte ipsa ὑπόστασις (id est substantia) eius 
corporeum aliquid habeat, cum omne, quod corporeum est, vel habitu 


21 vgl. Orig., In Joh. 1 21. 22 (IV 25—28) — 5 Prov. 8, 29—25 — 9 Kol. 
1, 10 — 12 I Kor. 1, 24 — 17 Si ergo — 5. 30, 2 sapientiam — Pamphil., Apol. 3 
(Lom. XXIV 329f) — 17—19 zgl. Orig., In Joh. X 37 (IV 212, 17 ff), De or. 15,1 
(II 334, 4 f) — 18 vgl. Orig., In Joh. VI 38 (IV 146, 13: neoi τοῦ viov τοῦ ϑεοῦ, τοῦ 
λόγου, δι᾿ οὗ τὰ πάντα γέγονεν, ὑφεστηκότος οὐσιωδῶς κατὰ τὸ ὑποκείμενον, toU 
αὐτοῦ ὄντος τῇ σοφίᾳ). 134 (IV 43, 20), e. Cels. VIII 12 (II 229/230), De or. 27,12 
(II 371, 7) — 20f vgl. Seeberg, Dogmengesch. 1 A16 A. 1. 497 4. 3. — 20 die 
Worte: id est substantia sind wohl, wie oben Praef. 9 die Worte: id est incorporeum 
u.ä. Zusatz Rufins; Orig. braucht ὑπόστασις und οὐσία x. B. In Joh. 1 94 (IV 29, 24: 
καὶ κατὰ τοῦτο ὑπόστασιν αὐτῷ. .. οὐ διδόασιν οὐδὲ οὐσίαν αὐτοῦ σαφηνίζουσιν) 
nicht als völlig identische Begriffe; vgl. aber Loofs, Leitf. x. Stud. d. DG.* S. 194 
4.8 — 21f vgl. oben Cap. 1, 6 

2 co est primo y 4 ex persona sapientiae — y 5 initium] in initium 
C initio M* inicio S, vgl. unten S. 30,7 | im opera sua — C 6f prius- 
quam terram faceret — C 7 prodirent α producerent M* produceret G M!cvrg 
S autem] enim C | generat P Mo, vgl. Orig., In Jerem. hom. IX 4 (III 70, 23f) Kl 
generavit AG 9 Paulus — 7; 12 virtus] J- est A 14 ut — AB 20 ipsa α ipiya y 
ἰδία vermutet Del | ypostasis L ὑπόστασις id est — Pa | substantia] xw sub- 
sistentia corr. A! subsistentia Pa, vgl. unt. S. 30, 9. 32,16 κι. Cap. 2, S a. A. 


Pa 


10 


De principiis I Cap. 2, 1. 2 29 


vel colore vel magnitudine designetur. Et quis umquam sani sensus 
habitum vel colorem aut mensurae magnitudinem in sapientia requi- 
sivit per hoc, quod sapientia est? Quomodo autem extra huius sapientiae 
generationem fuisse aliquando deum patrem, vel ad punctum momenti ali- 
cuius, potest quis sentire vel credere, qui tamen pium aliquid de deo intelle- 
gere noverit vel sentire? Aut enim non potuisse deum dicet generare 
sapientiam, antequam generaret, ut eam quae ante non erat postea genuerit 
ut esset, aut potuisse quidem et, quod diei quoque de deo nefas est, 
noluisse generare; quod utrumque et absurdum esse et impium omnibus 
patet, id est, ut aut ex eo quod non potuit deus proficeret ut posset, 
aut cum posset dissimularet ac differret generare sapientiam. Propter 
quod nos semper deum patrem novimus unigeniti filii sui, ex ipso qui- 
dem nati et quod est ab ipso trahentis, sine ullo tamen initio, non 
solum eo, quod aliquibus temporum spatiis distingui potest, sed ne illo 
quidem, quod sola apud semet ipsam mens intueri solet et nudo, ut 
ita dixerim, intellectu atque animo conspicari. Extra omne ergo quod 


3—5 vgl. Orig., In Gen. comm. 1 Frg. bei Pamphil., Apol. 3 (Lom. VII 4. 
XXIV 328 — Euseb. c. Marcell. 1 4, S. 22, 11 Kl.: οὐ yàg ὁ ϑεὸς πατὴρ εἶναι 
ἤρξατο κωλυόμενος, ὡς oi γινόμενοι πατέρες ἄνϑρωποι, ὑπὸ τοῦ μὴ δύνασϑαί xo 
πατέρες εἶναι. εἰ γὰρ ἀεὶ τέλειος ὁ ϑεός, καὶ πάρεστιν αὐτῷ δίναμις τοῦ πατέρα 
αὐτὸν εἶναι, καὶ χαλὸν αὐτὸν εἶναι πατέρα τοιούτου υἱοῦ, (τί) ἀναβάλλεται καὶ 
τοῦ καλοῦ ξαυτὸν στερίσχει χαί, ὡς ἔστιν εἰπεῖν, ἐξ ov δύναται πατὴρ εἶναι, οὐ 
(γίνεται πατήρ); τὸ αὐτὸ μέντοι γε καὶ περὶ τοῦ ἁγίου πνεύματος λεκτέον), In 
Joh. XIX 6 (IV 305, 10: ὁ ϑεωρῶν τὴν σοφίαν, ἣν ἔχτισεν ὃ ϑεὸς πρὸ τῶν αἰώνων 
εἰς ἔργα αὐτοῦ); Method. bei Phot., Cod. 235 (p. 302a, 30 B.), abgedr. bei Bonwetsch, 
Method. v. Ol. S. 341, unten I Cap. 4b. ΤΥ Cap.4,1 und Harnack, Dogmengesch. 13 672 — 
12 nos semper — S. 63, 7 elapsum — Anonymus, De incarn. Verbi ad Januarium 
(Augustin, Opp. ed. Ben. tom. VIII p. 48—53). — 19 f vgl. Orig., In Jerem. hom. 
IX 4 (III 70, 14: ὅτι οὐχὶ ἐγέννησεν ὃ πατὴρ τὸν υἱὸν καὶ ἀπέλυσεν αὐτὸν ὁ πατὴρ 
ἀπὸ τῆς γενέσεως αὐτοῦ, ἀλλ᾽ ἀεὶ γεννᾷ αὐτόν... (Ζ. 21) εἰ οὖν ὃ σωτὴρ ἀεὶ 
γεννᾶται, καὶ διὰ τοῦτο λέγει [Prov. 8, 25] . . . καὶ ἀεὶ γεννᾶται ὁ σωτὴρ ὑπὸ τοῦ 
πατρός); Hilarius, De Trin. XII 23 (Migne SL X 441: Quod si semper Patri pro- 
prium est quod semper est pater). 32 (ebenda 453: Aut enim non semper Pater, 
si non semper et Filius; aut si semper Pater, semper et Filius) und unten Cap. 2, 4, 
S. 32, 15 ff (= Pamphil., Apol. 3 [Lom. XXIV 333], worauf die eitierte Stelle aus 
den Jeremiahomilien folgt) 


8 hoc <Pa S8 ut <Pa | esset) esse Pa(G) — Pa(Merro) | dici 
quoque « dici y ne dici quidem Pa(GM) nee suspicari quidem Pa(c) | nefas] 
fas Pa 10 aut < Pa 11 aut] et ex eo Pa(G M*S) 


Pa 
(Jan) 
54 


Jan 


10 


30  ÖOrigenes 


vel diei vel intellegi potest initium generatam esse credendum est cud 


sapientiam. In hac ipsa ergo sapientiae subsistentia quia omnis virtus 
ac deformatio futurae inerat creaturae, vel eorum quae principaliter 
exsistunt vel eorum quae accidunt consequenter, virtute praescientiae 
praeformata atque disposita: pro his ipsis, quae in ipsa sapientia velut 
descriptae ac praefiguratae fuerant, creaturis se ipsam per Salomonem 
dicit ereatam esse sapientia >initium viarum< dei, continens scilicet in 
semet ipsa universae creaturae vel initia vel rationes vel species. 


3. Quali autem modo intelleximus sapientiam >initium viarum- dei 
esse, et quomodo creata esse dicitur, species scilicet in se et rationes 
totius praeformans et continens creaturae: hoc modo etiam verbum dei 
eam esse intellegendum est per hoc, quod ipsa ceteris omnibus, id est uni- 
versae creaturae, mysteriorum et arcanorum rationem, quae utique intra 
dei sapientiam continentur, aperiat; et per hoc verbum dieitur, quia sit 


5 tamquam areanorum mentis interpres. Unde et recte mihi dictus videtur 


sermo ille, qui in Actibus Pauli scriptus est, quia »hie est verbum ani- 
mal vivense. lohannes vero excelsius et praeclarius in initio evangelu 
sui dieit, propria definitione deum esse definiens verbum, dicens: »Et 
deus erat verbum, et hoe erat in initio apud deum«. Qui autem initium 


9. S vgl. Orig. c. Cels. V 39 (Il 43, 22: ὅτι τὸν δεύτερον 960v οὐχ ἄλλο τι 
λέγομεν ἢ τὴν περιεκτικὴν πασῶν ἀρετῶν ἀρετὴν zal τὸν περιεχτικὸν παντὸς οὗ- 
τινοσοῦν λόγου τῶν κατὰ φύσιν χαὶ προηγουμένως γεγενημένων xal εἰς χρήσιμον 
τοῦ παντὸς Aöyov' ὕντινα τῇ Ἰησοῦ μάλιστα παρὰ πᾶσαν ψυχὴν ψυχῇ ᾧκειῶσϑαι 
καὶ ἡνῶσϑαί φαμεν, μόνου τελείως χωρῆσαι δεδυνημένου τὴν ἄχραν μετοχὴν τοῦ 
αὐτολόγου zal τῆς αὐτοσοφίας καὶ τῆς αὐτοδικαιοσύνης), In Cant. Cant. Comm. Ill 
(Lom. XV 48) und Denis, De la philos. d’Orig. p. 95. — 16 vgl. Orig., In Joh. 
XX 12 (IV 342, 5), In Jerem. hom. XX 1 (II 176. 177); Hebr. 4, 12 und Harnack, 
TU ΝΕῪ 3 S.102#, Harnack u. Carl Schmidt, Die alten Petrusacten TU NF 
IX 1 S. 83; Acta Pauli, her. von Carl Schmidt, Lpx. 1905, δ. 108f. 161 f. 198; 
Corssen, ZntW IV 1903 S. 41 — 18 Joh. 1, 1. 2 — 19 Qui — S. 31, 4 potest 
— Pamphil., Apol. 3 (Lom. XXIV 531) 


1f co sapientiam credendum est Ja» 2 quia « quod y 3 deformatio) 
formatio 8. 5 his] iis Jam 6 descriptae ac praefiguratae Cod. Remig. bei Del, 


sua 
descripta ac praefigurata LJan | ipsa Jam 7 dixit Jan S8 initia] intua 
[so] τι. a. R. initia A! initium zw initia corr M! 8. rationes « formes M* formas 
G M1corr Ab forma S 10 rationes « initia y 14 continetur Jam | quia) quod 


Jan 15 Unde—17 vivens — Jan 17 vero excelsius et praeclarius < Jan 
18 dicit — Jan | dicens] dicit Jam — 19 f c» dat initium Jan 


an 


Pa 


10 


De principiis I Cap. 2, 2.3.4 31 


dat verbo dei vel sapientiae dei, intuere ne magis in ipsum ingenitum 
patrem impietatem suam iactet, cum eum neget semper patrem fuisse 
et genuisse verbum et habuisse sapientiam in omnibus anterioribus vel 
temporibus vel saeculis, vel si quid illud est quod nominari potest. 

4. Hic ergo filius etiam omnium quae sunt veritas est et vita; et recte. 
Nam quomodo viverent quae facta sunt, nisi ex vita? vel quomodo 
veritate constarent ea quae sunt, nisl ex veritate descenderent? vel 
quomodo rationabiles esse possent substantiae, nisi verbum vel ratio 
praecederet? vel quomodo sapientes, nisi esset sapientia? Verum quo- 
niam futurum erat ut etiam deciderent aliqui a vita et mortem sibi 
ipsi consciscerent ex eo ipso, quod a vita deciderent (non enim aliud 
est mors quam a vita discedere), et utique non esset consequens ut ea, quae 
semel ad vivendum fuerant procreata a deo, penitus deperirent, oportuit 
ante mortem esse talem virtutem, quae futuram dissolveret mortem 
et esset resurrectio, quae in domino et salvatore nostro formata est, quae 
resurrectio in ipsa dei sapientia et verbo ac vita consisteret. Tum deinde 
quoniam futurum erat ut aliqui ex his, qui creati sunt, pro eo quod 
non naturaliter, id est substantialiter, inesset eis bonum sed accidens, 
non valentes inconvertibiles et incommutabiles permanere ac semper in 


5-8. 32, 4 vgl. Orig., In Joh. 1 21. 37 (IV 26, 2. 47, 15), c. Cels. VIL 16 
(II 167, 22) — 5 vgl. Joh. 14,6 — 6—9 vgl. Orzg., In Joh. 1 18 (1V 75, 4). 
V1 38 (IV 146, 13), De or. 27, 2 (II 364, 23: τί δὲ λόγου τῇ ψυχῇ τροφιμώτερον, 
ἢ τί τῆς σοφίας tov ϑεοῦ τῷ νῷ τοῦ χωροῦντος αὐτὴν τιμιώτερον; τί δὲ ἀληϑείας 
τῇ λογικῇ φύσει καταλληλότερον!) -- 9—16 vgl. Orig., In Joh. XX 39 (1V 380, 27). 
XXXI 18 (IV 457,6: πλειόνων γὰρ ἀρχόντων γενομένων, εἷς πέπτωκεν, ᾧ παρα- 
πλησίως μιμούμενοι τὴν ἐκείνου πτῶσιν πίπτουσιν οἱ ἁμαρτάνοντες. . .. ἀποπε- 
σόντες τῆς μαχαριότητος, οὐ προηγουμένως ὄντες ἄνϑρωποι, ὡς ἄνϑρωποι ἀποϑνή- 
ozovow). I 37 (IV 47, 10: zal παρὰ τὸ ποιεῖν ἀποτίϑεσϑαι τὴν vtxoótqta τοὺς 
γνησίως αὐτῷ προσιόντας καὶ ἀναλαμβάνειν καινότητα ζωῆς ἀνισταμένους »ἀνά- 
oracız« χαλεῖται); Joh. 11, 25. 6, 51 — 171 vgl. Orig. c. Cels. IV 45 (I 318, 4). 
VI44 (11114, 18: οὐ γὰρ οἷόν τ᾽ ἣν ὁμοίως εἶναι τῷ οὐσιωδῶς ἀγαϑῷ ἀγαϑὸν τὸ 
χατὰ συμβεβηκὸς καὶ ἐξ ἐπιγενήματος dyayır) 


1 intuere] intueatur Pa(c) 3 in omnibus < Pa 4 illud] οὐ aliud? vgl. 
X. B. Orig. c. Cels. VII 16 (II 168, 10) 5 vita] + et via Jan, vielleicht richtig, 
s. unten S. 32,7 S rationales Jan 9 quomodo] + possent esse Jan |  sa- 
pientes «Jan sapiens « saperent G | Verum — Κ΄, 32, 2 deciderent < Jan 
19 valentes « volentes y 


Pa 
(Jan) 


10 


20 


32 : Origenes 


- 


eisdem bonis aequa ae moderata libratione durare, sed conversi atque 
mutati de statu suo deciderent, via factus est verbum dei ac sa- 
pientia. Quae via idcirco dicitur, quod ad patrem ducit eos, qui incedunt 
per eam. 


Quaeeumque ergo diximus de sapientia dei, haee convenienter apta- 
buntur et intellegentur etiam pro eo quod fihus dei vita est et pro 


.eo quod verbum est et pro eo quod veritas est et pro eo quod via est 


et pro eo quod resurrectio est, quia hae omnes appellationes ex operibus 
eius ac virtutibus nominatae sunt, et in nulla harum vel levi opinione in- 
tellegi corporale aliquid potest, quod vel magnitudinem designare videatur 
vel habitum | vel colorem. Verum quoniam hi, qui apud nos videntur homi- 
num filii vel ceterorum animalium, semini eorum a quibus seminati sunt 
respondent vel earum in quarum utero formantur ae nutriuntur, habentes 
ex his quiequid illud est, quod in lucem hane assumunt ae deferunt 
processuri: infandum est et inlicitum deum patrem in generatione uni- 
geniti filii sui atque in subsistentia eius exaequare alicui vel hominum 
vel aliorum animantium generanti; sed necesse est exceptum aliquid 
esse et deo dignum, euius nulla prorsus comparatio non in rebus so- 
lum sed ne in cogitatione quidem vel sensu inveniri potest, ut humana 
cogitatio possit adpraehendere quomodo ingenitus deus pater efficitur 


9—4 vgl. Orig., In Joh. XXXII 7 (IV 437, 5—12); Joh. 14, 6 — 6—8 «gl. 
Joh. 14, 6. 11, 95. — Sf vgl. Orig., In Jerem. hom. IX 4 (III 70, 18): ὅσον ἐστὶν 
τὸ φῶς ποιητικὸν τοῦ ἀπαυγάσματος, ἐπὶ τοσοῦτον γεννᾶται TO ἀπαύγασμα τῆς 
δόξης τοῦ ϑεοῦ. — 11—15 vgl. Orig., In Joh. XX. 5 (IV 332, 29), e. Cels. V 20 
(II 22, 3) — 15 infandum — S. 33, 2 filius est — Pamphil., Apol. 3 (Lom. XXIV 
333f) — 17f vgl. Orig. c. Cels. 11 69 (I 191, 11): ὥσπερ ἡ γένεσις αὐτοῦ xa9a- 
ρωτέρα πάσης γενέσεως zv — 19—8. 33, 1 vgl. Orig. c. Cels. VIII 14 (II 231, 17): 
xal οὐδὲν ἀπρεπές ἐστιν ἐν τῷ λόγῳ οὐδὲ ἀνάρμοστον ϑεῷ, τοιοῦτον υἱὸν uovo- 


γενῆ ὑφιστάντι ... υἱὸς ὁ τοιοῦτος τοῦ ἀγεννήτου ϑεοῦ ἐστι καὶ πατρός. 


2 factum est Jan; vielleicht urspr. factus est (Logos sive) verbum | ac] 
et Jan "5 dixerimus Jan 6 intellegentur « @* Mtcorr intelleguntur G!corr M* 
intelliguntur o | c» etiam hinter haee Z.5 Jan 7 et pro eo quod via est < y 
10 »vel quod Jan | videtur GM*o 11 Verum — y | hi] ii Jan 11} wAilii 
hominum videntur Jan 18 vel] + etiam Jan | earum] eis 8 | habentes 
& habent y 15 infandum] + autem y Pa 16 subsistentia L substantia PaJan 


17 generati y 


(Pa) 


an 


55 


Pa 


De principiis I Cap. 2, 4. 5 33 


unigeniti fili. Est namque ita aeterna ac sempiterna generatio, sicut Jan 
splendor generatur ex luce. Non enim per adoptionem spiritus filius 
fit extrinsecus, sed natura filius est. 
5. Videamus tamen quomodo haee quae dicimus etiam divinae 

5 seripturae auctoritate muniantur. Ait apostolus Paulus unigenitum 
filium »imaginem esse dei invisibilis, et >primogenitum< eum esse >totius 
ereaturae.; ad Hebraeos vero scribens dicit de eo quia sit »splendor 
gloriae et figura expressa substantiae eius«. Invenimus nihilominus etiam 
in Sapientia quae dicitur Salomonis descriptionem quandam de dei sapientia 

10 hoe modo scriptam: »Vapor est enim« inquit »virtutis dei et &z699ota . 


1f vgl. oben S. 10, 5f 29, 13. Seeberg, Dogmengesch. 1 415 und Orig., In 
Jerem. hom. IX 4 (III 70, 14: ὅτε οὐχὶ ἐγέννησεν ὃ πατὴρ τὸν υἱὸν xal ἀπέλυσεν 
αὐτὸν ὁ πατὴρ ἀπὸ τῆς γενέσεως αὐτοῦ, ἀλλ᾽ ἀεὶ γεννᾷ αὐτόν... τὸ ἀπαύγασμα 
τῆς δόξης οὐχὶ ἅπαξ γεγέννηται καὶ οὐχὲ γεννᾶται᾽ ... εἰ οὖν ὁ σωτὴρ ἀεὶ γεν- 
varaı . . [Prov. 8, 25]... xal ἀεὶ γεννᾶται ὃ σωτὴρ ὑπὸ τοῦ πατρός), Im Joh. 
Frg. 2 (IV 486, 6: ἀλλὰ ζωὴ ϑεὸς ὧν γεννᾷ ζωήν, ὡς καὶ σοφὸς σοφίαν καὶ δυ- 
γνατὸς δύναμιν), In Ep. ad Hebr. Frg. 1 (Lom. V 297 — Pamphil., Apol. 3, Lom. 
XXIV 328: Lux autem aeterna quid aliud sentiendum est quam Deus pater? qui 
nunquam fuit, quando lux quidem esset, splendor vero ei non adesset; neque enim 
| lux sine splendore suo unquam intellegi potest. Quod si verum est, nunquam est, 
quando Filius non Filius fuit. Erat autem non .. innatus.., sed sieut ingenitae 
lucis splendor ipsam illam lucem initium habens ac fontem, natus quidem ex ipsa; 


sed non erat quando non erat) Der Vergleich ergab sich aus Weish. Sal. 7, 26. 
Hebr. 1, 3 von selbst — 2f vgl. Róm. 8, 15 und Orig., In Joh. V Frg. (Lom. V 
305 f), In Jerem. hom. I 10 (III S, 28), In Isai. I Frg. (Lom. XII 235 = Pamphil., 
Apol. 5, Lom. XXIV 371: Christus vero, sicut per hoc, quod Christus est, Christos 
facit, ita et per hoc, quod Filius Dei est, et Filius proprius et unigenitus, omnes 
eos, qui percipiunt ab eo spiritum adoptionis, filios Dei facit); Ruf., De adult. libr. 
Orig. (Lom. XXV 384,7: aut iterum qui Patrem et Filium unius substantiae, quod 
Graece ὁμοούσιον dicitur, designavit, in consequentibus statim capitulis alterius 
esse substantiae et creatum poterat dicere eum, quem paulo ante de ipsa natura 
Dei Patris pronuntiaverat natum?); Schnitzer S. 97 Anm.* — 4ff Die folgenden 
"Ausführungen in Abschn. 5—13 scheint Athanas., Or. I contra Arianos c. 20 tt 
(1 1 424 ff ed. Ben.) benutzt xu haben — 6 vgl. Kol. 1,15 — vf Hebr. 1,3 — 
10 u. 8. 34,2 Weish. Sal.7,25f — 10f vgl. Orig., In Joh. XIII 25 (IV 249, 31: xai 
ἀπόρροια εἰλικρινὴς τῆς παντοχρατορικῆς δόξης αὐτοῦ), anders c. Cels. VIIL14(IT231,13: 
ἀπόρροια δὲ τῆς τοῦ παντοχράτορος δόξης εἰλικρινής), vgl. ebenda III 72 (I 263, 28) 

1 «ὦ ita namque Jan 83 fit] sit AC fuit ΜῈ 6 co invisibilis Dei Jan 
1 co de eo' dicit Jan | quia] quod Jan S co etiam nihilominus Jan 


10 aporroea « AIIOPPOIA G anolpoı« Mo 
Origenes V. 3 


34 : Origenes 


(id est manatio) gloriae omnipotentis purissima«. Ideo ergo >nihil Jan 
in eam commaeulatum- incidere potest. »Splendor est enim lucis 
aeternae et speculum inmaculatum inoperationis dei et imago bonitatis 
eius.« Sapientiam vero dei- dicimus, sicut superius diximus, sub- 
sistentiam habentem non alibi nisi in eo, qui est initium omnium, 
ex quo et nata est. Quae sapientia quia ipse est, qui est solus natura 
filius, ideirco et »unigenitus- dicitur. 

6. Videamus sane quid intellegi debeat etiam de hoc, quod >imago 
invisibilis dei< dicitur, ut et per hoc advertamus quomodo deus recte 
10 »pater- dicitur filii sui; et consideremus primo ex his, quae consuetudine 

hominum imagines appellari solent. Imago interdum dieitur ea, quae 
in materia aliqua, id est ligni vel lapidis, depingi vel exculpi solet; 
interdum imago dicitur eius, qui genuit, is, qui natus est, cum in nullo 
similitudinum liniamenta eius, qui genuit, in eo, qui natus est, menti- 
15 untur. Puto ergo posse priori quidem exemplo aptari eum, qui >ad 
imaginem et similitudinem dei- factus est, hominem, de quo diligentius 
deo favente, cum locum ipsum in Genesi exponere coeperimus, vide- 
bimus. 
Seeundae vero comparationi imago fili dei, de quo nunc sermo 
20 est, comparari potest etiam seeundum hoc, quod >invisibilis dei imago- 
invisibilis est, sieut secundum historiam dicimus imaginem Adae esse 
filium eius Seth. Ita etiam seriptum est: »Et genuit Adam Seth secun- 
dum imaginem suam et seeundum speciem suam«. Quae imago etiam 


σι 


4 vgl. oben Cap. 2,2 --- Sf vgl. Kol. 1, 15. — 10 vgl. etwa Matth. 11, 27. 
Kol. 1, 8. 12. 18. Hebr. 1,5. Röm. 15, 6 u. ähnl. Stellen. — 15f vgl. Gen. 1, 26 und 
Orig., Sel. in Gen. (Lom. VIII 49—51), In Gen. hom. Y 18 (Lom. VIII 121) — 20 gl. 
Kol.1,15 — 22 Gen.5,3 — 23-8. 35, 6 vgl. Orig., In Joh. XIII 36 (IV 260f) — 
23—8. 35, 3 vgl. Hilarius, De Trin. Ὑ ΠῚ 51 (Migne SL X 274): Sentisne iam quid 
sit esse imaginem Dei? Creari utique omnia in eo per eum. Cum in eo creantur 
omnia, intellige etiam eum, cuius imago est, creantem in eo omnia. Cum autem 
quae in eo creantur, per ipsum creantur, in hoe quoque, qui imago est, naturam 


eius, cuius imago est, inesse cognosce. 


1 id est manatio — y | emanatio Jam | gloria Mo | Ideo « Ideirco y 
2 e» commae. in eam Jan 3 inoperationis «M*o operationis GMe»r — 4 dei 
dicimus A dicimus f didicimus y 6 et < Jan | quae AJan quaeque 8y 8 de- 
beat < Jan 9 dei — Ay | et < Jan 10 his] iis Jan 12 sculpi Jan 13 in 
nullo] nulla Jan-HSS 14 similitudinem M* Jan- Text. 16 dei| + primus Jan 


90f «ὦ invisibilis imago Ja» 22 etiam] enim Jan 


De prineipüs I Cap. 2, 5. 6 35 


naturae ac substantiae patris et filu continet unitatem. Si enim >omnia (Pa) 
quae facit pater, haec et fihus facit similiter, in eo quod omnia ita = 
facit filius sieut pater, imago patris deformatur in filio, qui utique 
natus ex eo est velut quaedam voluntas eius ex mente procedens. Et 
ideo ego arbitror quod sufficere debeat voluntas patris ad subsistendum Pa 
hoe, quod vult pater. Volens enim non alia via utitur, nisi quae consilio 
voluntatis profertur. Ita ergo et fili ab eo subsistentia generatur. 
Quod necesse est inprimis suscipi ab his, qui nihil ingenitum, 
id est innatum, praeter solum deum patrem fatentur. Observandum 
10 namque est, ne quis incurrat im illas absurdas fabulas eorum, qui pro- 
lationes quasdam sibi ipsi depingunt, ut divinam naturam in partes 
vocent et deum patrem quantum in se est dividant, cum hoe de in- 
corporea natura vel leviter suspicari non solum extremae impietatis sit, 
verum etiam ultimae insipientiae, nec omnino vel ad intellegentiam conse- 
15 quens, ut incorporeae naturae substantialis divisio possit intellegi. Magis 
ergo sicut voluntas procedit e mente et neque partem aliquam mentis 


σι 


1f vgl. Joh. 5, 19e — 2—4 vgl. Orig., In Joh. XIII 36 (IV 261, 11): μόνος 
δὲ ὁ υἱὸς πᾶν τὸ ϑέλημα ποιεῖ χωρήσας τοῦ πατρός" διόπερ καὶ εἰκὼν αὐτοῦ... ... 
(Z. 24) καὶ τάχα διὰ ταῦτα εἰχών ἐστιν τοῦ ϑεοῦ τοῦ ἀοράτου" καὶ γὰρ τὸ ἐν αὐτῷ 
ϑέλημα εἰχὼν τοῦ πρώτου ϑελήματος. — 3f vgl. Clemens Al., Strom. V 1; 6,3 (I 
| 399, 20 St.: ὁ γὰρ τοῦ πατρὸς τῶν ὕλων λόγος οὐχ οὗτός ἐστιν Ó προφορικός, 
σοφία δὲ καὶ χρηστότης φανερωτάτη τοῦ ϑεοῦ δύναμίς τε αὖ παγχρατὴς καὶ τῷ 
Ὺ , > gr - ^ € - > , , , 
ὄντι ϑεία, οὐδὲ τοῖς μὴ ὁμολογοῦσιν ἀκαταγνόητος, ϑέλημα παντοχρατοριχόν), Paed. 


III 12; 98,1 (I 289, 28 St.: ἀγαϑοῦ πατρὸς ἀγαϑὸν βούλημα, σοφία γνήσιος); Ter- 
tull., De or. 4 (a. E.: Ipse [d. ^. Christus] erat voluntas et potestas patris) wnd 
Schnitzer S. 28 Anm.** — 5 ego —8. 36, 7 lumen — Pamphil., Apol. 5 (Lom. 
XXIV 359f) — Sf vgl. Hieron., Ep. ad Avit. 2 (Migne SL XXII 1061: nihil 
absque solo Deo Patre infectum esse confirmans); Orég., In Joh. 1l 10 (IV 
65, 17: xal ἀγέννητον μηδὲν ἕτερον τοῦ πατρὸς εἶναι πιστεύοντες) und oben 
5. 11, 3-5 -- 10—12 vgl. Justin, Dial. e. Tryph. 128 (vol. II 460 Otto: εἰπὼν 
τὴν δύναμιν ταύτην γεγεννῆσϑαι ἀπὸ τοῦ πατρὸς δυνάμει καὶ βουλῇ αὐτοῦ, ἀλλ᾽ 
οὐ κατὰ ἀποτομήν, ὡς ἀπομεριζομένης τῆς τοῦ πατρὸς οὐσίας, ὁποῖα τὰ ἄλλα 
πάντα μεριζόμενα καὶ τεμνόμενα οὐ τὰ αὐτά ἐστιν ἃ καὶ πρὶν τμηϑῆναι) und die 
anderen von Mayor, Clement of Alex. Misc. Book VI, London 1902, p.206 eitierten Stellen. 


1 et] ac Jan ? facit!] fecit Jan | co similiter facit Jan (= ὁμοίως ποιεῖ 
Orig., In Joh. XIIl 36, IV 261, 23) 2f c» quod ita fecit omnia Jan 3 formatur 8 
4 voluntatis oPa(o) Jan voluntas «eu Pa(u) | «ὦ et ab eo Filii Pa | subsi- 


stentia| substantia Jan 9 co fatentur patrem Jan 11 ipsis Jam 14 vel — y 


ad « Jan 16 co mentis aliquam Jan 
3 * 


e 


10 


15 


36 . . Origenes 


secat neque ab ea separatur aut dividitur: tali quadam specie putandus (Pa) 
est pater filium genuisse, imaginem scilicet suam, ut sicut ipse est in- Jan 
visibilis per naturam, ita imaginem quoque invisibilem genuerit. 

Verbum enim est | filius, et ideo nihil in eo sensibile intellegendum 56 
est; sapientia est, et in sapientia nihil corporeum suspicandum est; 
»lumen est verum, quod inluminat omnem hominem venientem in hunc | | 
mundum«, sed nihil habet commune ad solis huius lumen. >Imago- 
ergo est >invisibilis dei< patris salvator noster, quantum ad ipsum qui- 
dem patrem »veritas, quantum autem ad nos, quibus revelat patrem, 
»imago« est, *yerousvoı τοίνυν ἡμεῖς κατ᾽ εἰκόνα, τὸν υἱὸν AOMTO- ᾿ 
τυπον ὡς ἀλήϑειαν ἔχομεν τῶν ἐν ἡμῖν καλῶν τύπων. αὐτὸς δὲ | 

| 
;| 


ὃ υἱός, ὅπερ ἡμεῖς ἐσμεν πρὸς αὐτόν, τοιοῦτός ἐστι πρὸς τὸν πατέρα, 
ἀλήϑειαν τυγχάνοντα ἢ per quam cognoscimus »patrem<, quem nemo 
alius >novit nisi filius et cui voluerit filius revelare. ^ Hevelat 
autem per hoe, quod ipse intellegitur. A quo enim ipse fuerit intel- 


4f vgl. oben Cap. 2,3 — 5 vgl. oben Cap. 2, 1. 2. — 6 Joh. 1, 9 — f vgl. 
Kol. 1, 15 und oben Cap. 2,5 — 1—10 von Rufin absichtlich geändert, vgl. Hieron., 
Ep. ad Avit. 9 (Migne SL XXII 1060: Filium, qui sit imago invisibilis 
Patris, conparatum Patri non esse veritatem; apud nos autem, qui 


o —— nu 


Dei omnipotentis non possumus recipere veritatem, imaginariam 
veritatem videri, ut maiestas ac magnitudo maioris quodammodo circumscripta i 
sentiatur in Filio), dessen Worte durch einen Anonymus bei Photius, Cod. 117 
(p. 92a, 33 B.) bestätigt werden, wo als letxter von 15 Vorwürfen gegen Orig. steht: 1 
ὅτι jj εἰχὼν τοῦ ϑεοῦ ὡς πρὸς ἐχεῖνον ov ἐστιν εἰκών, χαϑ' ὃ εἰχών, οὐχ ἔστιν ! 
ἀλήϑεια. Ferner gehört hierher Theophil. Al., Ep. synod. e. 2 bei Hieron., Ep. 92 , 
(Migne SL XXI 762: quod Filius nobis comparatus sit veritas, Patri ᾿ 
conlatus mendacium, dies Wort wohl rhetor. Übertreibung des Hier.); vgl. 1 
Schnitzer S. 30 A.*, aber auch Huet, Origen. II 2 qu. 2, 16; Denis, De la phil. | 
d' Orig. p. 3800 A. 1 — 9 vgl. Joh. 14, 6 — 10—14 vgl. Matth. 11, 27 — 10—13 Frg. *4 í 
(fehlt bei Rufin) bei Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 525, vgl. 489 B), von 

mir vermulungsweise hier eingeschoben, vgl. d. Einleit. B V ἃ — 14—8. 37, 1 vgl. 

Orig., In Joh. XIX 6 (IV 305, 7: ἐπείπερ ὃ τὸν λόγον τεϑεωρηκὼς vov ϑεοῦ ϑεωρεῖ d 
τὸν ϑεόν, ἀναβαίνων ἀπὸ τοῦ λόγου πρὸς τὸν 9cóv* ἀμήχανον δέ ἐστιν μὴ ἀπὸ τοῦ 
λόγου ϑεωρῆσαι τὸν ϑεόν). XXXU 29 (IV 475, 5), c. Cels. VII 43. 44 (II 194, i 
6—195, 12) 


1. quadam] quidem Ja» 2f£ co invisibilis est Jan 3 ita] + per Pa(u) 
5 est? — Pa(Go) 19 ὁ υἱός < Cod. Ath. 


De principiis I Cap. 2, 6. 7 37 


lectus, consequenter intellegitur et pater, secundum hoc quod ipse dixit: Jan 
»Qui me vidit, vidit et patrem«.x x» x = x x x x x x x 
* 755 25 *X * XC SOLE HIER RIEX ex ER Ku 8% * 
7. Sed quoniam sermonem Pauli inseruimus de Christo dieentis 
5in eo quod ait quia »splendor est gloriae dei et figura expressa sub- 
stantiae eius«, quid ex hoc sentiendum sit videamus. »Deus lux est« 
secundum lohannem. -Splendor- ergo huius lucis est unigenitus filius, 
ex ipso inseparabihter velut splendor ex luce procedens et inluminans 
universam creaturam. Secundum haec namque, quae superius exposui- 
10 mus, quomodo -via- sit et ducat ad patrem, et quomodo >»verbum« sit 
arcana sapientiae ac scientiae mysteria interpretans ac proferens ratio- 
nabih ereaturae, quomodo etiam >veritas< vel >vita< est vel »resurrectio-, 
consequenter intellegere debemus etiam splendoris opus; per splendorem 
namque quid sit lux ipsa agnoscitur et sentitur. Qui splendor fragili- 
15 bus se et infirmis mortalium oculis placidius ac lenius offerens et pau- 
| latim velut edocens et adsuescens claritatem luminis pati, cum ab eis 
dimoverit omne quod visum obducit et impedit, secundum quod dixit 
dominus: »Eice trabem de oculo tuo«, capaces eos efficit ad suscipien- 
dam gloriam lucis, etiam in hoc velut quidam >mediator hominum ae 
20 lucis- effectus. 


9 Joh.14, 9 — 8 f in der von mir angenommenen Lücke stand wahrscheinlich 
das Frg. des Hieron., Ep. ad Avit.2 (Migne SL XXII 1060: Deum patrem esse 
lumen inconprehemsibile. Christum conlatione Patris splendorem 
esse perparvum, qui apud nos pro inbecillitate nostra magnus esse 
videatur) wu. vermutlich was Theophil. Al., Ep. synod. 9 bei Hieron. Ep. 92 (Migne 
SL XXII 762: Et rursum: Quantum differt Paulus et Petrus a Salvatore, 
tanto Salvator minor est Patre) cert; vgl. die Einleit. B V 92 — 5 Hebr. 
1, 3 — 6 1Joh. 1, Ὁ — Vf vgl. Weish. Sal. 7, 26 und x. B. Orig., In Joh. XIII 25 
(IV 249, 29: xal ἀπαύγασμα οὐ τοῦ 9:00, ἀλλὰ τῆς δόξης αὐτοῦ xal τοῦ ἀϊδίου 
φωτὸς αὐτοῦ), In Ep. ad Rom. 115 (Lom. VI 86); Frg. Epist. Dionysii Al. ad 


Dionys. Rom. bei Athanas., Ep. de Sentent. Dionys. 15 p. 253 ed. Ben. (abgedr. bei 
Routh, Rell. s. II? 8001) τι. Tertull., Apol. e. 21 — 8 vgl. oben S. 33, 1f — Sf vgl. 
Joh. 1,9 — 9—12 vgl. oben Cap. 2,4 — 14—16 vgl. Orig. e. Cels. VI 67 (U 
137, 18): ἔμψυχον δὲ τυγχάνον τὸ ἀληϑινὸν φῶς ἐπίσταται, τίνι μὲν δεικτέον ἔσται 
τὰς μαρμαριγὰς τίνι δὲ φῶς — 18 Matth. 7,5 (Luk. 6, 42) — 19f vgl. I Tim. 
2,5 Wey Kl 


2 co vidit me Jan 5 quod yJan quo « 6 ex] de Jan 7 huius < Jan 
7 est — 8 ex luce < Jan 9. haec] hoc Jan | quae < Jan 11 act] et Jan 
12 resurrectio] + est Jan 14 cognoscitur Jan 16 pati < y 


me 


10 


15 


20 


25 


38 Origenes 


8. Verum quoniam non solum >splendor gloriae< esse dicitur ab Jan 


apostolo, sed et «figura expressa substantiae vel subsistentiae eius» non 
mihi videtur otiosi esse intellectus advertere, quomodo alia praeter 
ipsam dei substantiam vel subsistentiam, quaecumque illa substantia vel 
subsistentia dieitur, -figura substantiae eius- esse dicatur. Et vide ne 
forte, quoniam filius dei, qui et verbum eius et sapientia dicitur et 
qui solus novit patrem, et >revelat quibus vult» id est qui capaces 
verbi ipsius et sapientiae fiunt, secundum hoc ipsum, quod intellegi 
atque agnosci facit deum, >figuram substantiae vel subsistentiae eius- 
dieatur exprimere: id est cum in semet ipsa primum deseribit sapientia 
ea, quae revelare vult ceteris, ex quibus ab illis agnoscitur et intelle- 
gitur deus, et haee dicatur >figura expressa substantiae dei, 

Ut autem plenius adhuc intellegatur quomodo salvator figura est 
substantiae vel subsistentiae dei, utamur etiam exemplo, quod quamvis 
rem non plene nec proprie significet de qua agimus, tamen ad hoc 
solum videatur assumtum, quod >exinaniens se filius, qui erat in forma 
dei, per ipsam sui exinanitionem studet nobis deitatis plenitudinem: 
demonstrare. Verbi eausa, si facta esset aliqua statua talis, quae 
magnitudine sui universum orbem terrae teneret et pro sui immensitate 
considerari a nullo posset, fieret autem alia statua membrorum habitu 
ae vultus liniamentis, specie ac materia per omnia similis absque 
magnitudinis immensitate, pro eo ut qui illam immensam considerare 
atque intueri non possent, hane videntes, illam se vidisse confiderent, 
pro eo quod omnia vel membrorum vel vultus liniamenta vel ipsam 
speciem materiamque similitudine prorsus indiscreta servaret: tali qua- 
dam similitudine >exinaniens< se filius de aequalitate patris et viam 


1f. 5. 9. 19. 183 f vgl. Hebr. 1,3 — ἢ vgl. Matth. 11, δὲ — 10—192 vgl. 
Orig. c. Cels. VII 17 (IL 168, 15) — 16 f vgl. Phil. 2, 7. 6 und die Verwendung dieser 
Stelle in ähnlichem Gedankengang bei Orig., In Gen. hom. I 13 (Lom. VIII 123) — 
17 vgl. Kol. 2,9 KI — 18—25 vgl. Hieron., Ep. ad Arit. 2 (Migne SL XXII 1060: 
Duarum statuarum maioris et parvulae, unius quae mundum inpleat 
et magnitudine sua quodammodo invisibilis sit, et alterius quae sub 
oculos cadat, ponit exemplum: priori Patrem, posteriori Filium conparans) 
und Huet, Origen. II 9 qu. 9, 8 — 26 vgl. Phil. 2, 7 

4 substantiam vel subsistentiam Ja» substantiam y subsistentiam a | vel?] 
haec vel &— 6f c» qui et Jan 7 quibus « cui y S fiunt] atque fuerint 
Jan 9 cognosci Jam | co deum facit Jan 10 in y 11 ea — Jan 
cognoscitur Jan 17 per]+sey | studuit Jan | divinitatis Jam 18 causa] 
gratia Jan 21 omnia] + priorio 24 veli]id est Jan | vel?<y 26 filius] + Dei 
Jan | dejdei Merlin 


5 


10 


15 


20 


De principiis I Cap. 2, 8. 9 39 


nobis eognitionis eius ostendens, >figura expressa substantiae eius< effi- Jan 


citur; uti qui in magnitudine deitatis suae positam gloriam merae lucis 
non poteramus aspicere, per hoe quod nobis :splendor- efficitur, in- 
tuendae lucis divinae viam per splendoris capiamus aspectum.  Con- 
paratio sane de statuis, quasi in rebus materialibus posita, ad nihil 
aliud recipiatur quam ad hoc, quod filis dei brevissimae insertus 
humani eorporis formae ex operum virtutisque similitudine dei patris 
in se inmensam atque invisibilem magnitudinem designabat per hoc, 
quod dicebat ad discipulos suos quia »qui me vidit, vidit et patrem« 
et »ego et pater unum sumus«. Quibus et illud simile intellegendum 
est, quod ait quia »pater in me, et ego in patre«. 

9. Videamus nunc etiam illud qualiter sentiendum est, quod in 
Sapientia Salomonis seriptum legimus, qui ita ait de sapientia quia 
»vapor est quidam virtutis dei et ἀπόρροια (id est manatio) omnipo- 
tentis gloriae purissima et splendor lucis aeternae et speculum inma- 
eulatam  imoperationis sive virtutis dei et imago bonitatis eius«. 
Quinque igitur haec de deo definiens ex singulis quibusque certa 
quaeldam inesse sapientiae dei designat; >virtutem< namque »dei- nominat 
et >gloriam< et »lucem aeternam- et »inoperationem- et >bonitatem«. Ait 
autem sapientiam >vaporem« esse non gloriae omnipotentis neque aeternae 
lueis nec inoperationis patris nec bonitatis etus, neque enim conveniens 


1—4 vgl. Hebr. 1,3 — 6f vgl. Euseb., h. e. 1 13, 20: xai πῶς ἐταπείνωσεν 
ἑαυτὸν καὶ ἀπέϑετο xol ἐσμίχρυνεν αὐτοῦ τὴν ϑεότητα — 9 Joh.14, 9 — 10 Joh. 
10, 30 — 11 Joh. 10, 38; vgl. Orig., In Jerem. hom. X 7 (MI 77, 9—12), In Joh. 
XX 18 (IV 350, 24) — 14 Weish. Sal. 7, 25.26 — 3290—8. 40, 5 vgl. Orig., In 
Ep. ad Hebr. Frg. bei Pamphil., Apol. 5 (Lom. XXIV 358f — V 299 f): »Vaporis- 
enim nomen inducens hoc ideo de rebus corporalibus assumsit, ut vel ex parte 
aliqua intelligere possimus quomodo Christus, qui est Sapientia, secundum simili- 
tudinem eius vaporis, qui de substantia aliqua corporea procedit, sie etiam ipse 
ut quidam vapor exoritur de virtute ipsius Dei: sie et Sapientia ex eo procedens 


ex ipsa substantia Dei generatur. 


2 uti] ut GJan hi B | deitatis] divinitatis Jan-HSS claritatis Jan- Text 
| merae «Jan mirae y 3 co splendor nobis Jan 4 co divinae lucis Jan 
6 recipitur y | insertus $G?cJan incertus G*M inservitus A 4 deicy 
8 atque «Ja» ad M ac G et σ 9 co vidit me Jan 11 in patre] in eo Jan 
14 ἀπόρροια Jan aporroea L | id est manatio — y |  emanatio Jam (wie 
oben S. 34, 1) 16 inoperationis sive virtutis Doppelübersetzung Rufins von &veo- 
γείας, vgl. Orig. c. Cels. VIII 14 (II 231, 15) 17 Quinque] quique Ay | haec] 
hie y 19 inoperationem BOC*» Jan, vgl. Z. 16. 21; operationem A C'err 


cx 


-Y 


- 


10 


40 . . Origenes 


era alieui horum adseribi vaporem; sed cum omni proprietate ait (Pa) 
Jan 


virtutis dei vaporem- esse sapientiam, — Intellegenda est ergo »virtus 
deis qua viget, qua omnia visibilia et invisibilia vel instituit vel con- 
tinet. vel gubernat, qua ad omnia suffieiens est, quorum providentiam 
gerit, quibus velut unita omnibus adest. Huius ergo totius »virtutis- 
tantae et tam inmensae »vapor« et, ut ita dixerim, vigor ipse in propria 
subsistentia effectus. quamvis ex ipsa virtute velut. voluntas ex mente 
procedat, tamen et ipsa voluntas dei nihilominus dei virtus efficitur. 
Effieitur ergo virtus altera in sua proprietate subsistens, ut ait sermo 
scripturae, >vapor quidam- primae et ingenitae »virtutis dei, hoe qui- 
dem quod est inde trahens; non est autem quando non fuerit. 

Si enim quis voluerit dieere quasi prius non extiterit, sed postea 
ad subsistentiam venerit, dieat causam, quare qui eam subsistere fecit 
pater ante hoe non fecerit. Quodsi aliquod semel initium. dederit, 
quo initio »vapor- iste ex dei virtute processerit, iterum interrogabimus, 
quare non et ante illud quod dixit. initium; et ita semper de anterioribus 
inquirentes et verbo interrogationis ascendentes perveniemus in illum 


2 xw virtus (— δύναμις) vgl. Orig, In Ep. ad Rom. 15 (Lom. VI 24) und 
Clemens Al, Hypotyp. Frog. 23 (III 202, 20 St., erhalten bei Phot., Bibl. Cod. 109, 
p. 89a, 26 B.: ἀλλὰ δύναμίς τις τοῦ ϑεοῦ, οἷον ἀπόρροια τοῦ λόγου αὐτοῦ, νοῦς 
γενόμενος τὰς τῶν ἀνθρώπων χαρδίας διαπεφοίτηχε) --- 2—5 vgl. Orig., In Jerem. 
hom. VIIL1 (III 55, 12: χωρὶς δὲ τῆς δυνάμεως τοῦ ϑεοῦ οὐχ οἷοί τέ ἐσμεν ἐπιτε- 
λέσαι ταῦτα, ὅσα οὐ χατὰ »vÓ φρόνημά ἐστιν τῆς σαρχός), In Joh. XX 15 (IV 346, 8: 
ἀπὸ τῆς ἐκχείνου [seil τοῦ ϑεοῦ] δυνάμεως ἐνυπαρχούσης αὐτῷ ἐγγινομένου τοῦ 
μηκέτι δύνασϑαι ἁμαρτάνειν) — Vf vgl. oben S. 80, 4 — 9 Efficitur — S. 41, 7 di- 
cenda est = Pamphil., Apol. 3 (Lom. XXIV 331f) — 9 vgl. Orig. c. Cels. VIII 12 
(II 229, 31: ϑρησχεύομεν οὖν τὸν πατέρα τῆς ἀληϑείας xal τὸν υἱὸν τὴν ἀλήϑειαν, 
ὄντα δύο τῇ ὑποστάσει πράγματα, ἕν δὲ τῇ ὁμονοίᾳ καὶ τῇ συμφωνίᾳ καὶ τῇ vav- 
τότητι τοῦ βουλήματος), In Joh. X 37 (IV 212, 13—19) — 10. 15 «. S. 41, 3f 
vgl. Weish. Sal. 7,25 — 11 vgl. Orig., In Ep. ad Hebr. Frg. bei Pamphil., Apol. 3 
(Lom. XXIV 328 V 297), In Ep. ad Rom.lb (Lom. VI 22f: Factus est autem sine 
dubio id, quod prius non erat, secundum earnem; seeundum spiritum vero erat 
prius, et non erat quando non erat); Orig. bei Athanas., De decret. Nie. synod. 
e. 27 (Il p. 232f ed. Ben.) und unten IV Cap. 4, 1 (28) 


4 qua] quia MoJan 5 unita BJan uni ità Ay 12 c» dicere voluerit Jan 
13 subsistentiam] substaneiam Pa(c) | subsistere fecit] substituit Pa 14 c» hoc 
ante Ja» | semel| semen Pa(u) tamen Pa(c) | c» initium semel Jan 15 quo 
initio] quo Pa(G) quod Pa(Me) | e» virtute dei Jan |  interrogabitur Pa 


17 verveniamus Pa 


Pa 


or 


10 


De prineipiis I Cap. 2, 9. 10 41 


intellectum, ut quoniam semper et poterat deus et volebat, numquam 
vel deeuerit vel eausa aliqua existere potuerit, ut non hoe, quod bonum 
volebat, semper habuerit. Ex quo ostenditur semper fuisse vaporem 
istum virtutis dei, nullum habentem initium nisi ipsum deum. Neque 
enim decebat aliud esse initium nisi ipsum, unde et est et nascitur, 
deum. Secundum apostolum vero dicentem quia »Christus dei virtus- 
est, iam non solum »vapor virtutis dei-, sed virtus ex virtute dicenda est. 

10. Videamus etiam de eo quod dietum est, quoniam »aporrhoea 
est (id est manatio) purissima gloriae omnipotentis«, et prius quidem 
consideremus quid est -gloria omnipotentis-, tum deinde etiam quid sit 
eius »aporrhoea- sentiemus. (Quemadmodum pater non potest esse quis, 
si filius non sit, neque dominus esse quis potest sine possessione vel 


1—4 gl. oben 5. 29, 13£ — 1—3 vgl. Clemens Al., Strom. V 14 (II 421, 7 St): 
ὡς ἀίδιος ἣ τοῦ ϑεοῦ εὐποιία τυγχάνει καὶ sig πάντας ἐξ ἀρχῆς ἀνάρχου ἴση ἀτεχ- 
νῶς ἣ φυσιχὴ δικαιοσύνη, κατ᾽ ἀξίαν ἕχάστου γένους γενομένη, οὐκ ἀρξαμένη 
note" οὐ γὰρ ἀρχὴν τοῦ κύριος χαὶ ἀγαϑὸς εἶναι εἴληφεν ὁ ϑεὸς ὧν ἀεὶ ὅ ἐστιν, 
οὐδὲ μὴν παύσεταί ποτε ἀγαϑοποιῶν, κἂν εἰς τέλος ἀγάγῃ ἕχαστα. — 6 vgl. I Kor. 
1,24 — 8 Weish. Sal. 7, 25; vgl. xw dem folgenden Ausführungen Denis, De la 
phil. d'Orig. p.153 — 11—8. 42, 20 vgl. Method., Περὲ τῶν γενητῶν bei Photius, 
Cod. 235, p. 3022, 32 B.: εἰ οὔκ ἔστι δημιουργὸς ἄνευ δημιουργημάτων ἢ παιητὴς 
ἄνευ ποιημάτων οὐδὲ παντοχράτωρ ἄνευ τῶν πρατουμένων (τὸν γὰρ δημισυργὸν 
διὰ τὰ δημιουργήματα ἀνάγχη καὶ τὸν ποιητὴν διὰ τὰ ποιήματα zwi τὸν παντο- 
χράτορα διὰ τὰ κρατούμενα λέγεσθαι), ἀνάγκη ἐξ ἀρχῆς αὐτὰ ὑπὸ τοῦ ϑεοῦ γε- 
γενῆσϑαι, xal μὴ εἶναι χρόνον, ὅτε οὐκ ἦν ταῦτα. εἶ γὰρ ἦν χρόνος, ὅτε οὐκ ἦν 
τὰ ποιήματα, ἐπεὶ τῶν ποιημάτων μὴ ὄντων οὐδὲ ποιητής ἐστιν, ὅσα οἷον ἀσεβὲς 
ἀχολουϑεῖ. ἀλλὰ καὶ ἀλλοιοῦσθαι zwi μεταβάλλειν τὸν ἄτρεπτον zwi ἀναλλοίωτον 
συμβήσεται ϑεόν. si γὰρ ὕστερον πεποίηχε τὸ πᾶν, δῆλον ὕτι ἀπὸ τοῦ μὴ ποιεῖν 
εἰς τὸ ποιεῖν μετέβαλε τοῦτο δὲ ἄτοπον μετὰ τῶν προειρημένων" οὐκ ἄρα du- 
γατὸν λέγειν μὴ εἶναι ἄναρχον καὶ συναΐδιον τῷ ϑεῷ τὸ πᾶν. — 11f vgl. Orig. 
In Joh. X 37 (IV 212, 18): ὅτε ἀνάγκη τὸν υἱὸν πατρὸς εἶναι υἱόν, zwi τὸν πατέρα 
υἱοῦ πατέρα. 


1 co semper hinter deus Jan | et!<y 3: deenit... potuit Pz | cs bo- 
num quod C |  bonum| + et Pa(u) + est et Pa(o), vielleicht ist danach so zu 
eorr. ut non hoc bonum, quod (et poterat, et volebat (sew. habere), semper hab. 
4 initium < Pz(M), a. E. Pa(G*) | Neque| non Jam 5» enim — y τὰ, d. Z. A* | 
decebat|- ei C |  aliud| - ei Pa(Ms) | et!< PaJam 8. Videamus — S. 42, 
24f purissima < Jam 9 id est; manatio — y 12 si filius non sit AB si filius ei 
non sit C si filius sit G* M nisi filius sit G?g 


ma 
(Jan) 


on 


10 


20 


25 


42 Origenes 


servo: ita ne omnipotens quidem deus dici potest, si non sint in quos (Jan) 


exerceat potentatum; et ideo ut omnipotens ostendatur deus, omnia 
subsistere necesse est. Nam si quis est qui velit vel saecula aliqua 
transisse vel spatia vel quodcumque illud nominare vult, cum nondum 
faeta essent quae facta sunt, sine dubio hoe ostendet, quod in illis vel 
saeculis vel spatiis omnipotens non erat deus et postmodum omnipotens 
faetus est, ex quo habere coepit in quos ageret potentatum: et per 
hoe videbitur profectum quendam aecepisse et ex inferioribus ad meliora 
venisse, si quidem melius esse. non dubitatur, esse eum omnipotentem 
quam non esse. 

Πῶς δὲ οὐκ ἄτοπον τὸ μὴ ἔχοντά τι τῶν πρεπόντων αὐτῷ τὸν 
ϑεὸν εἰς τὸ ἔχειν ἐληλυϑέναι; εἰ δὲ οὐχ ἔστιν ὅτε παντοχράτωρ, 00% 
nv, ἀεὶ εἶναι δεῖ ταῦτα, di ἃ παντοκράτορ ἐστί, καὶ ἀεὶ jv ὑπ᾽ αὐτοῦ 
χρατούμενα, COYOPEU αὐπῷ χρώμενα. τ. M σν 

[Et quomodo non videtur absurdum, ut cum non haberet aliquid 
ex his deus, quae eum habere dignum erat, postmodum per profectum 
quendam in hoe venerit ut haberet? Quodsi numquam est quando 
non omnipotens fuerit, necessario subsistere oportet etiam ea, per quae 


omnipotens dieitur, et semper habuerit in quibus exercuerit potentatum |. 
et quae fuerint ab ipso vel rege vel principe moderata;] de quibus. 


plenius in locis propriis, in quibus de creaturis eius disputandum fuerit, 
disseremus. Sed et nune strictim licet, tamen admonere necessarium 
puto, quoniam quidem quaestio nobis de sapientia agitatur, quemad- 
modum >aporrhoea< vel manatio sit sapientia »gloriae omnipotentis puris- 
sima« ne videatur alicui anterior esse in deo omnipotentis appellatio 
nativitate sapientiae, per quam pater vocatur, quoniam dicta est >apor- 
rhoea omnipotentis gloriae purissima< esse sapientia, quae est fihus dei. 
Audiat qui haee ita vult suspicari quod manifeste scriptura pronuntiat 


l, zu omnipotens (παντοχράτωρ) vgl. Harnack, Dogmengesch. I4 676 und 
Kattenbusch, Das apost. Symbol 11 139 A. 6 — 11—14 Frg.5 (— Z. 15 Et quo- 
modo — Z. 20 moderata Ruf.) bei Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 528; àm 
Cod. Athous Überschrift: + ὅτι συναΐδια và 96 tà χτίσματα᾽ ἐκ τοῦ ἃ λόγου τοῦ 
περὶ ἀρχῶν [+ βιβλίου Mansi) — 21 vgl. unten Cap. 4, 3-5 — 24. 26f u. 
S. 43, 5 f vgl. Weish. Sal. 7, 25 


5 ostendit y — 5f vel saeculis — y 7 ageret potentatum gu Ab agere po- 
tentatum S agere pote (poterat corr. A?) potentatum A* 12 εἰ Cod. Ath. ἐπεὶ 
Mansi 15 videbitur 85 19 et) ut Koe | habuit Al 24 vel manatio — y 
25 ne] + autem Jan (der hier wieder beginnt) 27 quae] qui Jam 28 c» pro- 
nuntiat Scriptura +4 divina Jan 


"-“--- rts ac sos alb e e s p liens cant eme 


Jan 


De principiis I Cap. 2, 10 43 


dicens quia »omnia in sapientia fecisti«, et evangelium docet quia Jan 
»omnia per ipsum facta sunt, et sine ipso factum est nihile, et in- 
tellegat ex hoc quia non potest antiquior esse in deo omnipotentis 
appellatio quam patris; per filium etenim omnipotens est pater. 

5 Sed quoniam gloriam dixit esse >omnipotentis<, cuius >gloriae apor- 
rhoea< est sapientia, hoc intellegi datur, quod etiam in omnipotentiae 
gloria societatem habeat sapientia, per quam deus omnipotens dicitur. 
Per sapientiam enim, quae est Christus, tenet deus omnium potentatum, 
non solum dominantis auctoritate, verum etiam subiectorum spontaneo 

10 famulatu. [Ὁ autem unam eandemque omnipotentiam patris ac fili 
esse cognoscas, sicut unus atque idem est eum patre deus et dominus, 
audi hoc modo Iohannem in Apocalypsi dicentem: »Haec dieit dominus 
deus, qui est et qui erat et qui venturus est omnipotense. Qui enim 
"venturus este quis est alius nisi Christus? Et sicut nemo debet offendi, 

15 cum deus sit pater, quod etiam salvator »deus- est: ita et cum >omni- 
potens- dicitur pater, nullus debet offendi, quod etiam filius dei >omni- 
potens< dicitur. Hoc namque modo verum erit illud, quod ipse dicit 
ad patrem quia »omnia mea tua sunt et tua mea, et glorificatus sum 
in eise, $1 vero omnia quae patris sunt, Christi sunt, inter omnia vero 

20 quae est pater, est etiam >omnipotens, sine dubio etiam unigenitus 
filius esse debet -omnipotens., ut omnia quae habet pater etiam filius 
habeat. »Et glorificatus sum« inquit »in eise. »In nomine« enim 
»lesu omne genu flectetur caelestium et terrestrium et infernorum, et 
omnis lingua confitebitur quoniam dominus lesus in gloria est dei 

25 patrise. lgitur »aporrhoea gloriae dei- secundum hoe, quod »omnipotens- 
est, pura ac limpida ipsa sapientia est dei, glorifieata tamquam >apor- 
rhoea< omnipotentiae vel gloriae. 

Ut autem manifestius intellegatur, quae sit -gloria- omnipotentiae, 


1 Psal. 103,24 — 9 Joh.1,3 — 9—4 vgl. Orig., In Joh. V1 38 (IV 146, 16—18) 
— 12 Apok.Joh.1,8 — 1$ w.92 Joh.17,10 — 19—22 vgl. Orig., Sel. in Psal. 
(Lom. Xl 400): "A$osı δὴ οὖν ὕπως εἰς τὸν ὑπάρχοντα αὐτῷ πλοῦτον χατὰ φύσιν 
ἄνεισι, καὶ μετὰ σαρχός. εἰ γὰρ ἦσαν οἱ ἐν κόσμῳ τοῦ πατρός, κατά τινα τρόπον 
νοηϑεῖεν ἂν τοῦ συμβουλεύοντος αὐτῷ λόγου" τοιγάρτοι καὶ ἔφασκε" (Joh. 17, 10) — 
22 Phil. 2, 10. 11 — 25fl vgl. Weish. Sal. 7, 25 


2f intelliget Jan 3 antiquior Jan Del antiquius A?gy antiquus A* 
3f c» appell. omnip. Jan 8 enim < Jan | quae Jan Merlin Del, vgl. S. 42, 21; 
qui L 13 et! < Jan 17 dixit y 19 vero!] ergo CJan 20 unigenitus] + Dei 
Jan 23 et! — Jan 34 quoniam] quia Jan | est<a 26 dei — y 


τ 


15 


44 | Origenes 


etiam haec addimus. Deus pater »omnipotens« est eo quod potentatum Jan 


omnium tenet, id est caeli et terrae, solis et lunae et stellarum et om- 
nium quae in ipsis sunt. Horum autem potentatum gerit per verbum 
suum, quoniam »in nomine lesu omne genu flectitur caelestium et ter- 
restrium et infernorum. Et si »omne genu fleetitur« lesu, sine dubio 
lesus est, »cui subiecta sunt omnias, et ipse est qui potentatum agit in 
omnibus, et »per quem subieeta sunt patri omnias; per sapientiam nam- 
que, id est verbo ae ratione, non vi ae necessitate, subiecta sunt. Et 
ideo in eo ipso, quo obtinet omnia, gloria sua est; et haec est omni- 
potentiae »purissima ac limpidissima glorias cum ratione et sapientia, 
non vi ac necessitate, cuncta subiecta sunt, »Purissima vero ae limpi- 
dissima gloria« sapientiae satis convenienter dietum est ad distinctionem 
eius gloriae, quae non pura nee sincera gloria dieitur. Omnis enim 
natura, quae convertibilis est et commutabilis, etiamsi glorificetur in 
operibus iustitiae vel sapientiae, per hoc ipsum quod aceidentem habet 
iustitiam vel sapientiam, et quod hoc quod aecidit etiam decidere 
potest, gloria eius sincera dici ae limpida non potest. Sapientia vero 
dei, quae est unigenitus filius eius, quoniam in omnibus inconvertibilis 
est et incommutabilis, et substantiale in eo omne bonum est, quod 
utique mutari aut converti numquam potest, ideireo pura eius ae sin- 
cera gloria praedicatur. 

11. Tertio dieitur sapientia esse »splendor lucis aeternaes; euius 
rei virtutem iam in praece dentibus exposuimus, cum solis similitudinem 
et radiorum eius splendorem introduximus et pro viribus nostris osten- 
dimus, quomodo hoe deberet intellegi. Addemus tamen etiam hoe 


1 ff vgl. Huet, Origen. M 2 qu. 1, 1.9 — 9f vl. Psal, 145, 6 Wey — Af vol. 
Phil 2,10 — 6f vgl. I Kor. 15, 297 f KI. — 8 vgl. oben S, 19, 13 ff. — 17f vot. 
oben S. 43, 8. — 22 «vgl. Weish. Sal. 7, 25 und oben S. 39, 15 — 28 rol. oben 
Cap. 1, 6 S. 21, 1ff 


9 teneat Jan | solis et lunae et stellarum] maris Ja» ὃ in ipsis] in eis 
Jan 4 flectitur Acorr CG Mteorr flectit A*B flectetur Mo | et « Jan 4 οἵ 
terrestrium et infernorum < ἂμ 5 Et -— Jan 7 co patri sunt Jan 8 ao... ao] 
et...et Jan 9 quo] quod Jan 10 et] ac Jan 11 ac!) aut Jan | cuneta] 
+ ei o 18 pura nec sincera Jan pure nec sincere L, vgl. Z. 17. Of | enim ἃ 


vero y 14 co et commut. est Ja» | glorificatur y 15 ipsum] + tamen 6 
16 hoc quod 6 < a Jan, vgl. unten 1 Oap. S, 3 a. E. | discedere Jan 11 dici — y 
co ac limpida diei Jan | limpidissima y, doch vgl S, 43, 96 | non) esse 


non g 18 quae Merlin Del, vgl. oben S. 42, 297. 43,8; qui LJan | eius < G Jan 
19 c» bonum est omne y 20 aut] ac Jan 21 gloria] + eius Jan 22 Tertio — S, 45,1 
unum < Jan 


σι 


10 


15 


20 


De principiis I Cap. 2, 10. 11. 12 45 


unum. Sempiternum vel aeternum proprie dicitur quod neque initium 
ut esset habuit, neque cessare umquam potest esse quod est. Hoc 
autem designatur apud lohannem, cum dicit quoniam »deus lux este. 
-Splendor- autem lucis eius sapientia sua est, non solum seeundum 
quod lux est, sed et seeundum 1d, quod sempiterna lux est, ita ut 
aeternus et aeternitatis splendor sit sapientia sua. (Quod si integre 
intellegatur, manifeste declarat quia subsistentia filii ab ipso patre de- 
scendit, sed non temporaliter neque ab ullo alio initio nisi, ut diximus, 
ab ipso deo. 

12. Sed. et >speculum inmaculatum &veoysiag< (id est inoperationis) 
dei esse sapientia nominatur. Ergo inoperatio virtutis dei quae 
sit, prius intellegenda est; quae est vigor quidam, ut ita dixerim, 
per quem inoperatur pater, vel eum creat vel cum providet vel 
eum iudicat vel cum singula quaeque in tempore suo disponit, atque 
dispensat. Sicut ergo in speculo omnibus motibus atque omnibus 
actibus, quibus is qui speeulum intuetur movetur vel agit, isdem ipsis 
eliam ea imago, quae per speculum deformatur, aetibus et motibus 
commovetur vel agit, in nullo prorsus declinans: ita etiam sapientia 
de se vult intellegi, eum -*speeulum immaculatum paternae virtutis 
inoperationisque nominatur; sicut et dominus lesus Christus, qui est 
sapientia dei, de semet ipso pronuntiat dicens quia »opera quae 
facit pater, haee etiam filius facit similiter«, Kt iterum. dicit. quoniam 
»non potest a se filius facere quiequam, nisi quod viderit patrem facien- 


1 Sempiternum — 9 deo = Pamphil., Apol. 3 (Lom. XXIV 332 f); vgl. Theo- 
gnost, Pra. (bei Cramer, Cat. VI, Suppl. e eod. Paris. 238, p. 361: οὐκ ἔξωϑέν τις 
ἐστὶν ἐφευρεϑεῖσα ἡ τοῦ υἱοῦ οὐσία, οὐδὲ ἐκ μὴ ὄντων ἐπεισήχϑη, ἀλλὰ ἐκ τῆς τοῦ 
πατρὸς οὐσίας ἔφυ, ὡς τοῦ φωτὸς τὸ ἀπαύγασμα. καὶ οὔτε αὐτός ἐστιν ὁ πατὴρ 
οὔτε ἀλλότριος, ἀλλὰ ἀπόρροια τῆς τοῦ πατρὸς οὐσίας᾽ ὡς γὰρ μένων ὁ ἥλιος ὁ 
αὐτὸς οὐ μειοῦται ταῖς ἐχχεομέναις ὑπ᾽ αὐτοῦ αὐγαῖς, οὕτως οὐδὲ 7 οὐσία τοῦ 
πατρὸς ἀλλοίωσιν ὑπέμεινεν, εἰχόνα ἑαυτῆς ἔχουσα τὸν υἱόν) — 3 1Joh. 1, 5; vgl. 
oben Cap. 2, 7, S. 87, 6f. — 10 vgl. Weish. Sal. 7,25 und oben Cap. 2, 9, S. 39, 
101 — 21 Joh. 5, 19, vgl. S. 40,9 f 


2 neque| nee Jan ‚3 quoniam| quia Jan 4 secundum — 5 et<Jan 5 sed — lux 


est -— Pa | et-—»y | id<y ὦ aeternus οὐ — Pa | sua « Pa 7 substantia Jan 
10 eNePI'lae u eneptiae Ab ineptiae S energias A Inergias C energia B virtutis 
Jan-HSS, vgl. Z. 1 | id est — Jan 15 ergo] enim Jan  15f atque omnibus 
actibus 8Jan actibus 4 — y 16 isdem AG Mcr hisdem 8M*a 17 et) vel Jan 
20 inoperationisque «Ab operationisque «5 inoperationis Dei Jan 20f c» qui sap. 


Dei est Jan 22 etiam] + et Jan 28 co Filius a semetipso facere Jan 


Pa (s 
Jan 


46 - . Origenes 


teme. Quoniam ergo in nullo prorsus filius a patre virtute operum Jan 
inmutatur ac differt, nec aliud est opus fili quam patris, sed unus 
atque idem, ut ita dicam, etiam motus in omnibus est: idcirco »spe- 
culum< eum >»immaculatum< nominavit, ut per hoc nulla omnino dissi- 
militudo fili intellegatur ad patrem. Ea sane quae secundum simih- 
tudinem vel imitationem discipuli ad magistrum a quibusdam dieta 
sunt, vel quod in materia corporal ea a fiho fiant, quae a patre in 
substantus spiritalibus prius fuerint deformata, convenire quomodo pos- 
sunt, cum in evangelio fihus dicatur non similia facere, sed eadem 
10 >similiter facere-? 
13. Superest quid sit »imago bonitatis eius< inquirere, in quo 
eadem, ut opinor, intellegi convenit, quae superius de imagine ea, quae 
per speculum deformatur, expressimus. Principali namque bonitas 


σι 


9 f vgl. Orig., In Lez. hom. XIII 4 (Lom. IX 404 8), In Joh. XIII 36 (IV 261, 24) — 
9f vgl. Orig., In Joh.XX 17 (IV 349, 27): καὶ γὰρ ἐμφαίνεται ἡ πρὸς ϑεὸν ὁμοιότης zal 
μίμησις αὐτοῦ... ἐν τῷ ἀγαπῶντι τοὺς ἐχϑροὺς Euvrod zal προσευχομένῳ ὑπὲρ 
τῶν διωκόντων αὐτόν. — f vgl. die oben Cap. 2, 2, S. 30, 2—8 dargelegte An- 
sicht des Origenes und dessen Comm. in Cant. Cant. ΠῚ (Lom. XV 47f): Paulus 
apostolus nos docet quod invisibilia Dei ex visibilibus intelligantur, et ea, quae 
non videntur, ex eorum, quae videntur, ratione et similiudine contemplentur, 
ostendens per hoc quod visibilis hic mundus de invisibili doceat, et exemplaria 
quaedam coelestium contineat positio ista terrena . . . .. Et fortassis sicut ho- 
minem Deus ad imaginem et similitudinem suam fecit, ita etiam ceteras creaturas 
ad alias quasdam coelestes imagines per similitudinem condidit . . . Die Gegner 
unterscheiden sich also dadurch von Origenes, daß sie dem Sohn eine Schöpfung, 
die der des Vaters ähnlich ist, xuschreiben — Θ vgl. Joh. 5,19 — 11 vgl. Weish. 
Sal. 1, 96 — 19: vgl. oben Cap. 2, 19, S. 45, 15 f. — 13—8. 47, 10 vgl. Hieron.. 
Ep. ad Arit. 2 (Migne SL XXII 1060: Deum Patrem omnipotentem appellat 
bonum et perfectae bonitatis. Filium non esse bonum, sed auram 
quandam et imaginem bonitatis, ut non dicatur absolute bonus, sed 
cum additamento>pastor bonus:etcaetera). Ähnlich Orig., In Matth. XV 10 
(Lom. III 346 £: Χρὴ δὲ εἰδέναι ὅτι ἐνταῦϑα [Matth. 19, 17] μὲν χυρίως τὸ ἀγαϑὸν 
ἐπὶ τοῦ ϑεοῦ τέτακται μόνου... .. ὡς τὸ τεταγμένον »ἀγαϑὸςς ὄνομα ἐπὶ τοῦ 
ϑεοῦ [Mark. 10, 18. Luk. 18, 19], μὴ ἂν ταχϑῆναι καὶ ἐφ᾽ ἑτέρου τινός... .. καὶ ὁ 
σωτὴρ δέ, ὥς ἐστιν «εἰκὼν τοῦ ϑεοῦ τοῦ ἀοράτους |Kol. 1, 15], οὕτως xai tc 
ἀγαϑότητος αὐτοῦ εἰχών- | Weish. Sal. 7,26) χαὶ παντὸς δὲ τοῦ ὑποδεεστέρου, o 

3f speculum eum]| speculum cum M* speculum Mtcorr speculo meo A* e» eum | 
speculum Jan 4 omnino — Jan 5 ad patrem] a patre OMicorr Jan | Ea — Sf pos- 
sunt < Jan 9 co non dicatur Jan 12 ea — Go 13 formatur «Jan 


De principüs I Cap. 2, 12. 13 47 
PIC e 


sine dubio pater est; ex qua filius natus, qui per omnia imago est Jan 


patris, [procul dubio etiam >bonitatis eius< convenienter »imago- dicetur. 

. οὕτω τοίνυν ἡγοῦμαι xci ἐπὶ τοῦ σωτῆρος καλῶς ἂν λεχϑήσεσϑαι 
ὅτι "εἰκὼν ἀγαϑότητος τοῦ ϑεοῦ- ἐστιν, ἀλλ᾿ οὐχ αὐτοαγαϑόν. καὶ 
τάχα καὶ ὁ υἱὸς ἀγαϑὸς ἀλλ᾽ οὐχ ὡς ἁπλῶς ἀγαϑός. χαὶ ὥσπερ -εἰχών 
ἐστι τοῦ ϑεοῦ τοῦ ἀοράτου- καὶ κατὰ τοῦτο ϑεός, ἀλλ᾽ οὐ περὶ οὗ 
λέγει αὐτὸς ὁ Χριστὸς »iva γινώσκοσί σε τὸν «μόνον ἀληϑινὸν Heove, 
οὕτως -»εἰχὼν τῆς ἀγαϑότητος- ἀλλ᾽ οὐχ ὡς ὁ πατὴρ ἀπαραλλάχτως 
ἀγαϑός.... Non enim alia aliqua secunda bonitas existit in filio 


10 praeter eam, quae est in patre. Unde et recte ipse salvator in evan- 


gelio dieit quoniam »nemo bonus nisi unus deus pater«, quo scilicet 
per hoe intellegatur filius non esse alterius >bonitatis<, sed illius solius, 
quae in patre est; euius recte -imago- appellatur, quia neque aliunde 
est nisi ex ipsa principali bonitate, ne altera bonitas quam ea quae in 
patre est videatur in filio, neque aliqua dissimilitudo aut distantia 
bonitatis in filio est. Propter quod non debet velut blasphemiae ali- 
quod genus putari in eo quod dictum est quia »nemo bonus nisi unus 
deus pater«, ut propterea putetur vel Christus vel spiritus sanctus 


ἐφαρμόζεται ἣ -ἀγαϑὸν. φωνή, ἄλλο σημαινόμεγον ἔχει τὸ ἐπ᾿ αὐτοῦ λεγόμενον. 
εἴπερ ὡς μὲν πρὸς τὸν πατέρα εἰχών ἐστιν ἀγαϑότητος, ὡς δὲ πρὸς τὰ λοιπὰ ὕπερ 
7 τοῦ πατρὸς ἀγαϑότης πρὸς αὐτόν... πλείων γὰρ 3j ὑπεροχὴ πρὸς τὰ ὑποδεέστερα 
ἀγαϑὰ ἐν τῷ σωτῆρι, καϑό ἐστιν -εἰκὼν τῆς ἀγαϑότητος- αὐτοῦ τοῦ ϑεοῦ, ἤπερ ἡ 
ὑπεροχὴ τοῦ ϑεοῦ, ὄντος ἀγαϑοῦ, πρὸς τὸν εἰπόντα σωτῆρα [Joh. 14, 98], ὄντα 
πρὸς ἑτέρους καὶ -εἰχκόνα τῆς ἀγαϑότητος τοῦ 9tov-) Vgl. auch In Ep. ad Rom. 
VIII 4 (Lom. VII 215) und Huet, Origen. ll 2 qu. 2, 15 


3—9 Frg. 6 (— Ζ 2 procul dubio -— dicetur Ruf., das Übrige hat Ruf. weg- 
gelassen und wohl deshalb enim Z. 9 gesetxt; der Übergang war vielleicht so: Wenn nun 
auch der Sohn nur .aura quaedam et imago bonitatis Dei. [Hzeron.] ist und des- 
halb mit einem Zusatz -pastor bonus. usw. |HZeron.| genannt wird, so findet sich 
doch in ihm keine >secunda bonitas. [Ruf.] usw.) bei Justinian, Ep. ad Mennam 
(Mansi IX 525) — 4 u. 8 vgl. Weish. Sal. 7,26 — 5f vgl. Kol. 1, 15 — 7 Joh. 
17,3 — 11 Mark. 10, 18 (Luk. 18, 19), vgl. x. B. Orig., In Joh. 1 35 (IV 45, 11) und 
Hautsch, Die Evangeliencitate des Origenes, S. 112f — 17 Mark. 10, 18 (Luk. 18, 19) 


1 pater est <y | natus) + esto | imago — 2 convenienter < Jan 
2 dieitur Jan 5 ὁ υἱὸς Cod. Ath. υἱὸς Mansi | ὡς ἁπλῶς Mansi (vgl. Anonym. 
bei Phot., Cod. 117: καὶ μὴ εἶναι αὐτὸν ἁπλῶς ἀγαϑόν) ὡς ὁ Cod. Ath. 8 τῆς 
ἀγαϑότητος Cod. Ath. ἀγαθότητος Mansi 11 quoniam] quia Jan | pater < Jan 
14 ne] nec $Jan 15 videtur Jan 18 pater < Jan 


48 . . Origenes 


negari quod -bonus- sit; sed, ut superius diximus, principalis bonitas Jan — 
in deo patre sentienda est, ex quo vel filius natus vel spiritus sanctus 
procedens sine dubio bonitatis eius naturam in se refert, quae est in 
eo fonte, de quo vel natus est fihus vel procedit spiritus sanctus. 
5 Jam vero si qua alia >bona« in seripturis dicuntur, vel angelus 
vel homo vel servus vel thesaurus vel cor bonum vel arbor bona, haec 
omnia | abusive dieuntur, aecidentem, non substantialem in se continentia 
bonitatem. Multum autem est et alterius vel operis vel temporis, 
congregare omnes filii dei appellationes, verbi causa, quomodo vel 
10 lumen verum est vel ostium vel iustitia vel sanctificatio vel redemptio 
et alia innumera, et quibus ex causis vel virtutibus vel affectibus 
unumquodque horum nominetur, exponere. Sed contenti his, de quibus 
superius disseruimus, consequenter etiam reliqua perquiramus. 


γ΄. Περὶ ἁγίου πνεύματος. 
15 CAPUT TERTIUM 
De spiritu sancto. 


1. Consequens igitur est nune, ut de spiritu sancto quam possu- 
mus breviter requiramus. Et omnes quidem qui quoquomodo provi- 
dentiam esse sentiunt, deum esse ingenitum, qui universa creavit atque 

20 disposuit, confitentur eumque parentem universitatis agnoscunt. Huic 
tamen esse filum non nos soli pronuntiamus, quamvis satis hoc et 
mirum et incredulum videatur his, qui apud Graecos vel barbaros philo- 


1 vgl. oben S. 46, 13 — 8f vgl. oben S. 21, 15} — 5f vgl. (Tob. 5, 22. 
II Makk. 15, 23 Kl) Matth. 7, 17f. 12, 35. 25, 21. 23. Luk. 6, 45. 8, 15 und Orig., 
In Joh. VI 19 (IV 128, 15—17), In Luc. hom. Xll (Lom. V 126—128), In Ep. ad 
Rom.118 (Lom. VI 567) — 9—11 xu den appellationes filii dei vgl. Orig., In 
Joh. 121—24 (IV 26—30); Wey vergleicht auch Archiv f. lat. Lexikogr. XIV. (1906) 
481 — 17 ff zu Cap. 3 vgl. Didymus, De spir. s. (lat. Übers. von Hieron., Migne 
SL XXIII 1098) und Harnack, Dogmengesch. 14 674f — 19 f vgl. oben Cap. 2, 6, 
8235,88 


3 eius — Jan | referty fert aJan | est <Jan 4 procedit] procedens 
est Jan 6 bonum] hominum Jan 11 ex — y | vel virtutibus vel affectibus 
<y 14 Überschrift griech. bei Phot., Cod. VIII p. 4a B. 17 c» est igitur Jan 
| ut < Jan 20 agnoscunt] intelligunt Jam 22 vel) et y 


De principiis I Cap. 2, 13. Cap. 3, 1. 2 49 


sophari videntur; tamen a nonnullis etiam ipsorum habita eius videtur (Pa) 
opinio, cum verbo dei vel ratione creata esse omnia confitentur. Nos e 
vero secundum fidem doctrinae eius, quam divinitus adspiratam pro 
certo habemus, eminentiorem divinioremque rationem de filio dei nullius 

5 alterius possibilitatis esse credimus exponere atque in hominum cogni- 
lionem proferre, nisi eius solius seripturae, quae a spiritu sancto in- 
spirata est, id est evangelicae atque apostolicae nec non legis ac prophe- 
tarum, sieut ipse Christus asseruit. De subsistentia vero spiritus sancti 
ne suspicionem quidem ullam habere quis potuit praeter eos, qui in 

10 lege et prophetis versati sunt, vel eos, qui se Christo eredere profitentur. 
Nam de deo quidem patre quamvis digne proloqui nemo valeat, tamen 
possibile est intellectum aliquem capi ex occasione visibilium creatu- 
rarum et ex his, quae humana mens naturaliter sentit; insuper etiam 
de scripturis sanetis confirmari possibile est. Sed et de filio dei, 

15 quamvis >nemo noverit filum nisi pater, tamen ex divinis scripturis 
eliam de ipso qualiter sentiri debeat, mens humana formatur, non solum 
ex novo, sed etiam ex veteri testamento per ea, quae a sanctis gesta 
ad Christum figuraliter referuntur, ex quibus adverti vel divina eius 
natura vel humana, quae ab eo assumpta est, potest. 

20 2. De spiritu vero sancto quia sit, multae nos scripturae docuerunt, Pa 
sicut David in quinquagesimo psalmo dicit: »Et spiritum sanctum 
tuum ne auferas a mec, et in Danihelo dicitur: »Spiritus sanctus, qui 
est in te«. In novo vero testamento abundantibus testimoniis edocemur, 
cum spiritus sanctus super Christum descendisse perseribitur, et cum 

25 ipse dominus insufflavit in apostolos post resurrectionem, dicens: 


2 vgl. Platon, Tim. 8 p. 34 B; Zeller, Phil. d. Gr. 11 1°, 646. III 13, 812. III 23, 
371 ff. 981 — 8 f vgl. unten IV Cap. 1,1ff — 1f vgl. etwa Luk. 24, 25—27. Joh. 
5,39 — 12 vgl. oben Cap. 1, 6, S. 21, 7—9 — 15 vgl. Matth. 11, 27 — 20 De 
spiritu — S. 50, 13 in futuro — Pamphil., Apol. 4 (Lom. XXIV 338—340) — 
21 Psal. 50,13» — 22 Dan. (0) 4, 6 — 24 vgl. Matth. 3, 16 (Par.) — 25 Joh. 20, 22 


1a AJan an C — By | co videtur eius Jan 3 inspiratam Jan 4 di- 
vinioremque] divisionemque « divitioremque σ 6 c» scripturae solius Jan | a 
Spiritu sancto Jan ab spiritu sancto y a sancto spiritu « 7 ce apost. atque 
evangel Jan | ac] et Jam 8 subsistentia] substantia Jam 9 ne] nec Jan 
| quidem — Jan 10 se] +in Jan | profitentur «Ja» confitentur y 11 digne] 
quidem y 18 c» figur. ad Christum Jan 18 f c» natura eius Jan 19 co est ass. 
Jan 20 quia) quod Jan | sit] est Pa 22 danihelo A*8y danihele Atcorrg 


23 co in te est Jan 24 Christum] eum Jan | describitur A scribitur Jan 
Origenes V. 4 


10 


15 


50 . . Origenes 


» Accipite spiritum | sanctum«, et ad Mariam dicitur ab angelo: »Spiritus 
sanctus veniet super te«; Paulus vero docet quia »nemo potest dicere 
dominum lesum nisl in spiritu sancto«; et in Actibus apostolorum >per 
inpositionem manuum apostolicarum spiritus sanctus dabatur- in bap- 
tismo. Ex quibus omnibus didicimus, tantae esse et auctoritatis et 
dignitatis substantiam spiritus sancti, ut salutare baptismum non aliter 
nisi excellentissimae omnium trinitatis auctoritate, id est patris et fili 
et spiritus saneti cognominatione compleatur, et ingenito deo patri et 
unigenito eius filio nomen quoque sancti spiritus copuletur. Quis ergo 
non obstupescat, quanta maiestas sit spiritus sancti, cum >eum qui 
dixerit verbum in filium hominis, audiat sperare veniam posse, >eum 
vero qui in spiritum sanctum blasphemaverit, veniam non habere neque 
in praesenti saeculo neque in futuro-? 

3. Quod autem a deo universa creata sint, nec sit ulla substantia, 
quae non ab eo hoc ipsum ut esset acceperit, ex multis totius. serip- 


1 Lwk.1, 35 — 2 I Kor.12,8 — ὃ vgl. Act. 8,18 — 6—9 vgl. Matth. 
28, 19 — 6—8 vgl. Orig., In Joh. VI 33 (IV 142, 27: οὕτως xai τὸ διὰ τοῦ ὕδα- 
τος λουτρόν, σύμβολον τυγχάνον χαϑαρσίου ψυχῆς πάντα ῥύπον τὸν ἀπὸ xaziac 
ἀποπλυνομένης, οὐδὲν ἧττον xal καϑ᾽ αὑτὸ τῷ ἐμπαρέχοντι ξαυτὸν τῇ ϑειότητι τῆς 
δυνάμεως τῶν τῆς προσχυνητῆς τριάδος ἐπικλήσεών ἔστιν ἣ χαρισμάτων ϑείων 
ἀρχὴ καὶ πηγή), Frg. 36 (IV 512, 20—23), In Isai. hom. IV 1 (Lom. XIII 260: non 
iis sufficit semel clamare »Sanctus« neque bis, sed perfectum numerum Trinitatis 
assumunt, ut multitudinem sanctitatis manifestent Dei, quae est trinae sanctitatis 
repetita communitas, sanctitas patris, sanctitas unigeniti filii et Spiritus sancti) 
und Seeberg, Dogmengesch, 1420 — 6f vgl. Orig., In Jerem. hom. 113 (III 19, 14): 
μακάριος οὖν ὃ βαπτιζόμενος ἐν ἁγίῳ πνεύματι. --- 9—13 vgl. Didymus, De spir. s. 63 
(bei Hieron., Migne SL XXIII 153 f) und Athanas., Ep. IV ad Serap. 9f (1 1 702f 
ed. Ben.: Q2gvyévnc . . xal Θεόγνωστος .. . ταύτην εἶναι τὴν εἰς τὸ ἅγιον πνεῦμα 
βλασφημίαν λέγοντες, ὅταν οἱ καταξιωϑέντες ἐν τῷ βαπτίσματι τῆς δωρεᾶς τοῦ 
ἁγίου πνεύματος παλινδρομήσωσιν εἰς τὸ ἁμαρτάνειν. διὰ τοῦτο γὰρ μηδὲ ἄφεσιν 
αὐτοὺς λήψεσϑαί φασι, χαϑὰ καὶ ὁ Παῦλος ἐν τῇ πρὸς Ἑβραίους [6, A—6] λέγει 
xt. — 10--18 vgl. Matth. 12, 32 und Hautsch, Evangeliencitate S. 33 f 


2 superveniet in te Jan | docet «Jam dicet M* dicit MicorrGa 3 Domi- 
nus Jesus Jan 5 didicimus] dicimus A*B | et! — Jan 5f et dignitatis 
<y 6 substantiam] subsistentiam Ar | co spiritus sancti substantiam Jan 


| baptisma Jan 8 ingenito] innato Pa 9 co spiritus sancti Jan 10 stupescat 
Jan | eum < Ja» 11 audiat] audeat A*Pa (M*GcarS) Jan | co posse 
veniam Jan 14 Quod — S. 51, 9 describuntur < Jan | sint @ sunt y 


61 
(Pa) 
(Jan) 


De principiis I Cap. 3, 2. 3 91 


turae adsertionibus conprobatur, repudiatis atque depulsis his, quae a (Pa 
quibusdam falso perhibentur, vel de materia deo coaeterna vel de in- Cn 
genitis animabus, quibus non tam subsistendi naturam, quam vitae 
qualitatem atque ordinem a deo insitum volunt. Nam et in eo libello 

5 qui »Pastoris« dicitur, -angeli paenitentiae, quem Hermas conscripsit, ita 
refertur: »Primo omnium crede quia unus est deus, qui omnia creavit 
atque conposuit; qui cum nihil esset prius, esse fecit omnia; qui est 
omnia capiens, ipse vero a nemine capitur«. Sed et in Enoch libro his 
similia describuntur. Verum tamen usque ad praesens nullum sermonem Pa 

10 in seripturis sanctis invenire potuimus, per quem spiritus sanctus 
faetura esse vel creatura diceretur, ne eo quidem modo quo de sa- 
pientia referre Salomonem supra edocuimus, vel quae de vita vel 
verbo alüsque appellationibus filii. dei intellegenda esse tractavimus. 


9, 4—6 vol. Orig., In Joh. 117 (IV 22, 14: τὸ ἐξ ὑποχειμένης ὕλης, ἀρχὴ 
παρὰ τοῖς ἀγένητον αὐτὴν ἐπισταμένοις, ἀλλ᾽ οὐ παρ᾽ ἡμῖν τοῖς πειϑομένοις Oti 
ἐξ οὐκ ὄντων τὰ ὄντα ἐποίησεν ὁ ϑεός, WE... καὶ ὃ τῆς μετανοίας ἄγγελος ἐν 
| τῷ Ποιμένι ἐδίδαξε). Die »quidam« sind wohl Gnostiker, besonders der von Orig. 
| oft bekümpfte Marcion; vgl. Tertull. adv. Mare. (115: si et ille mundum ex aliqua 
materia subiacente molitus est innata et infecta et contemporali Deo) und Hilgen- 
feld, Ketxergesch. s. v. Hyle — ΦΥ͂ vgl. Orig. e. Cels. IV 30 (1 300, 7: zai πρὸς 
| ἀλλήλους διαλεγομένων (scil. φιλοσόφων) περὶ τοῦ, τίνα τρόπον συνέστη tà ὅλα 
xal γέγονεν ὁ οὐρανὸς xal γῆ xal τὰ ἐν αὐτοῖς πάντα, καὶ ὡς αἱ ψυχαὶ ἤτοι ἀγέν- 
| γητοι οὖσαι καὶ μὴ ὑπὸ 9toU χτισϑεῖσαι διαχοσμοῦνται ὑπ᾽ αὐτοῦ zal ἀμείβουσι 

σώματα, ἢ συσπαρεῖσαι τοῖς σώμασιν ἐπιδιαμένουσιν ἢ οὐχ ἐπιδιαμένουσιν) und 

Ruf., Apol. ad Anastas. 6 (Migne SL XXI 626: alii [se?l. asserunt| quod factas iam 

olim, id est tunc, cum omnia Deus creavit ex nihilo, nunc eas iudicio suo dispenset 

in corpore. Hoc sentit et Origenes et nonnulli alii Graecorum) — 5 vgl. Her- 
| mas, Vis. 5, 7 (8) u. Clemens Al., Strom. 1 17, 85 (II 55, 12 St. ὁ ποιμήν, ὁ &y- 
ytÀog τῆς μετανοίας) Kl — 6 Herm., Mand. 1, vgl. unten IV Cap. 2,4 (11) — 
8 vgl. Henoch Cap. 2-5 — 9 Verum tamen — 11 diceretur — Pamphil., Apol. 4 
(Lom. XXIV 340) — 9—11 frei eitiert von Ruf., De adult. libr. Orig. (Lom. XXV 
384): nusquam inveniri in omni Scriptura, ubi Spiritus sanctus factus vel creatus 
esse diceretur (diese Stelle eitiert Hieron., Apol. adr. Ruf. Π 15, Migne SL XXIII 
458) — 12 vgl. oben Cap. 2, 1 u. 4. 9—13 


3f vitae qualitatem α ut aequalitatem & aut aequalitatem o — 5 conscripsit 
y eonseribit AB scribit C 8 his<y 9 Verum tamen] verum in his omnibus 8 
10 c» ses sps y 11 ne] +in Jan 12 quae de] quod de A quo de OJan-HSS 
quod δ 
4* 


52 Origenes 


Kok ὅτι μὲν οὖν πᾶν, ὅ τι ποτὲ παρὰ τὸν πατέρα xai ϑεὸν τῶν ὅλων (Jan) 
γενητόν ἐστιν, ἐκ τῆς αὐτῆς ἀχολουϑίας πειϑόμεϑα * * * λειτουργικὰ 
ζῷα * ** * * * >Spiritus< igitur »dei, qui >super aquas ferebatur-, 
sieut seriptum est, >in principio- facturae mundi, puto quod non sit alius 
5 quam spiritus sanctus, secundum quod ego intellegere possum, sicut et 
cum ipsa loca exponeremus, ostendimus, non tamen secundum historiam, 
sed secundum intellegentiam spiritalem. 
4. Quidam sane ex praecessoribus nostris in novo testamento obser- 
varunt quod, sicubi spiritus nominatur sine adiectione ea, quae designet 
10 qualis sit spiritus, de sancto spiritu debeat intellegi, ut puta: »Fructus 
autem spiritus est caritas, gaudium, pax« et cetera, ltem et ibi: »Cum 
coeperitis spiritu, nune carne perficiminie. Nos vero etiam in veteri 
testamento putamus distinctionem istam posse servari, sicut cum dicit: 
»Qui dat spiritum populo, qui est super terram, et spiritum his, qui 
15 ealeant eam«. Sine dubio enim omnis >qui calcat terram«, id est ter- 
rena et corporalia, particeps est spiritus sancti, a deo eum accipiens. 
Ἔλεγε δὲ ὁ Efocioc và iv τῷ Ἡσαΐᾳ δύο Σεραφὶμ ἑξαπτέρυγα, κεχραγότα 


1 Die Lücke (vgl. Einl. B V 2) hat enthalten, was Ruf., De adult. (Lom. XXV 
384) so umschreibt: inter ceteras creaturas factum esse Spiritum sanctum, «nd 
was Epiphan. (Haer. 64,5: καὶ τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον χτιστὸν εἰσηγήσατο), Justinian, 
Ep. ad Mennam (Mansi IX 489: ὅτι ὁ υἱὸς xal τὸ ἅγιον πνεῦμα χτίσματά εἰσιν) 
und andere hier als ketzerisch bezeichnen. Schnitzer S. 451 füllt die Lücke so aus: 
(Gleichwohl müssen wir annehmen, daß auch der heilige Geist, wenn nach Joh. 
1, 3 durch den Logos Alles gemacht ist, durch ebendenselben geschaffen sei.; 
Jedenfalls gehört aber Frg. *7 (Red. 6) = Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 
528) seinem Inhalt nach und weil es dem unten Z. 11 ff sicher fixierten Frg. 8 (7) 
kurz vorausgeht, mit in diese Lücke. Es wird so eingeleitet: ὅτι μετὰ τοῦ υἱοῦ 
xal τὸ ἅγιον NVA χτίσμα εἰπών, συνηρίϑμησε τοῖς ἄλλοις χτίσμασι. διὸ xal λει- 
τουργικὰ αὐτὰ ζῶα καλεῖ. ἐκ τοῦ ὃ [4 aus A verschrieben] λόγου τοῦ περὶ 
ἀρχῶν (+ βιβλίου Mansi) Also sind auch die Worte λειτουργικὰ ζῷα hier von 
Orig. gebraucht worden — 3f vgl. Gen. 1, 2. 1 — 5f nicht erhalten — 10 Gal. 
5,22 — 11 Gal.3, 3 — 14 48. 42, ὃ — 17-8. 53, 4 Frg. 8 (— 8. 523,4 Di- 
cebat — 10 debere Ruf.) bei Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 528); vgl. Orig., 
In Isai. hom. 1 2 (Lom. XIII 242) und Antipater v. Bostra bei Johannes Dam., 
Sacra Par. (ed. Le Quien 1l 771: περὶ μὲν γάρ τοι τῶν Χερουβὶμ ἢ τῶν Σεραφὶμ 
οὐδὲν δυνάμεϑα λέγειν διὰ τὸ μαϑεῖν τὸν συγγραφέα παρὰ τοῦ Ἑβραίου, ὕστις 


8 praedecessoribus Jan — 8f observaverunt Jan 10 co de spu sco ByJan 
| debeat 8 deberet A debetur « debet c debere Jan 12 nune Jan |  per&- 


cimini| consummamini Jan 


u hen ee ren - 


——— ne 


10 


De principiis I Cap. 3, 3. 4 23 


ἕτερον πρὸς τὸ ἕτερον xai λέγοντα" »ἅγιος ἅγιος ἅγιος κύριος Σαβαώϑε, 
τὸν μονογενῆ εἶναι τοῦ ϑεοῦ καὶ τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον. ἡμεῖς δὲ 
οἰόμεϑα ὅτι xci τὸ ἐν τῇ φδῇ ᾿Αμβακούμ: »i£v μέσῳ δύο ζῴων 
γνωσϑήσῃ« περὶ Χριστοῦ καὶ ἁγίου πνεύματος εἴρηται. [Dicebat autem 
et Hebraeus magister quod duo illa Seraphin, quae in Esaia senis alis 
describuntur clamantia adinvicem et dicentia: »Sanctus sanctus sanctus 
dominus Sabaoth«, de unigenito filio dei et de spiritu sancto essent 
intellegenda. ^ Nos vero putamus etiam illud, quod in cantico Am- 
baeum dictum est: »In medio duorum animalium« (vel »duarum vita- 
rum«) »cognoscerise, de Christo et de spiritu sancto sentiri debere.] 
Omnis enim scientia de patre, >revelante filio-, in spiritu sancto 
eognoscitur, ut ambo haec, quae secundum prophetam vel >animantia- 
vel »vitae« dieuntur, eausa scientiae del patris existant. Sicut enim de 
fiho dicitur quia »nemo novit patrem misi filius et cui voluerit filius 
revelare«, haec eadem etiam de spiritu sancto dicit apostolus, cum ait: 
»Nobis autem revelavit deus per spiritum suum; spiritus enim omnia 
scrutatur, etiam alta dei«. Sed et rursus in evangelio de divinis ae 
profundioribus doctrinis commemorans salvator quae nondum capere 
poterant discipuli sui, ita ait ad apostolos: »Adhuc multa habeo quae 
vobis dieam, sed non potestis illa modo capere; cum autem venerit 
paracletus spiritus sanetus, qui ex patre procedit, ille vos docebit 
omnia, et commonebit vos omnia, quae dixi vobis«. Et ita sentiendum 


xai ἐστιν ὁ παρ᾽ αὐτοῦ σημαινόμενος Ἕβραζος, ὅτι ὁ υἱὸς καὶ τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον 
τούτοις σημειοῦνται [so Schnitzer für σεμνύνεται, Le Quien l. σημαίνονται)); ferner 
Hieron., In Isai. III, über Jes. 6, 2 (Migne SL XXIV 94f: Impie ergo quidam duo 
Seraphim Filium et Spiritum sanctum intellegit, cum iuxta evangelistam Ioannem 
et Paulum apostolum Filium Dei visum in maiestate regnantis, et Spiritum sanctum 
locutum esse doceamus. Quidam Latinorum duo Seraphim vetus et novum In- 
strumentum intelligunt, quae tantum de praesenti saeculo loquuntur), gl. auch 
Ep. ad Pamm. et Ocean. c. 3 (Migne SL XXII 745) τ. Ep. ad Vigilant. c. 2 (Migne 
SL XXII 603) (u. Traet.in Es. V11—7 bei Morin, Aneed. Mareds.111 3 [1903] 119:£ Wey KT) 


1. 6 Jes. 6, 3. — 3. 9f Habac. 3, 3 — 18 ff vgl. Huet, Origen. II 2 qu. 
2, 20 — 14 Matth. 11, 27 — 16 I Kor. 2, 10 — 19 Joh. 16, 12. 13. 14, 26 (15,2 


3 τὸ — Mansi 4 εἴρηται < Mansi | Dicebat — 13 existant < Jan 
1 f essent intelligenda Merlin Del esset intellegendum L Sf ambacum AB ab- 
bacum G* M abbacuc CGevr 12 animantia Ay animalia 2 14 novit] vidit c 
15 dicit] docet 8Ja» 19f habeo quae vobis dicam] habeo vobis dicere Jan 
21 paracletus 3 paraclitus A consolator yJan | a Patre Jam 22 vos] tiber 
d. Ζ. A! < yJan 


(Jan) 


σι 


10 


54 ες Origenes 


est quod sieut filius, qui solus cognoscit patrem, revelat eui vult: ita (Pa) 


et spiritus sanctus, qui solus >scrutatur etiam alta dei», revelat deum cui 
vult. »Spintus enim ubi vult spirat.« 


Neque enim putandum est quod etiam spiritus »filio revelante- cogno- 62 


seit. Si enim »revelante filio- cognoscit patrem spiritus sanctus, ergo ex igno- 
rantia ad scientiam venit; quod utique et impium pariter et stultum est, 
sanctum spiritum confiteri et ignorantiam el adscribere. Non enim cum 
aliud aliquid esset antea quam spiritus sanctus, per profectum venit in hoe, 
ut esset spiritus sanctus; ut quis audeat dicere quia tunc quidem, cum non- 
dum esset spiritus sanctus, ignorabat patrem, postea vero quam recepit 
scientiam, etiam spiritus sanctus effectus est; quod si esset, numquam 
utique in unitate trinitatis, id est dei patris inconvertibilis et filii eius, 
etiam ipse spiritus sanctus haberetur, nisi quia et ipse semper erat spiritus 
sanctus. Hoc sane quod dicimus, vel »semper« vel »erat« vel si quod 
aliud tale temporalis significationis nomen adsciscimus, simpliciter et 
cum venia accipiendum est, quoniam nominum quidem horum signifi- 
cationes temporales sunt, ea autem de quibus loquimur tractatu qui- 
dem sermonis temporaliter nominantur, natura autem sui omnem intelle- 
gentiam sensus temporalis excedunt. 

5. Rectum tamen videtur inquirere quid causae sit, quod qui 
"regeneratur per deum- in salutem opus habet et patre et filio et spiritu 


1 vgl. Matth. 11, 27 — 2 vgl. 1 Kor. 2, 10 — 8 Joh. 3, 8 — 5 Si— 14 sanc- 
tus — Pamphil., Apol. 4 (Lom. XXIV 340) — 12 vgl. Orig., In Joh. X 39 (IV 216, 31: 
tob ἐν αἰωνίῳ τῇ τριάδι συγγενοῦς διαστήματος). VI 33 (IV 142, 30: τῶν τῆς 
προσχυνητῆς τριάδος ἐπικλήσεων) τι. a. Stellen bei Seeberg, Dogmengesch. 15 490. — 
13f vgl. Orig., In Num. hom. XI 8 (Lom. X 120): Puto ergo quod sanctus Spi- 
ritus ita sanctus sit, ut non sit sanctificatus. Non enim ei extrinsecus et aliunde 
accessit sanctificatio, quae ante non fuerat, sed semper fuit sanctus, nec initium 
sanetitas eius aecepit. — 14—19 vgl. Orig., In Joh. Frg. 1 (IV 483, 19): τῶν δὲ 
ῥημάτων τὰς κυρίας σημασίας ἐκλαμβάνειν οὐ δεῖ ἐπὶ τῶν ἀιδίων. Ote μὲν γὰρ τὰ 
σημαινόμενα [ὑπὸ τούτων χρόνῳ συμμετρουμένην ἔχει τὴν ὕπαρξιν, τὸ Ἦν (10) 
μηκέτ᾽ ὃν ἀλλά ποτε ὕπαρξιν [ὑπάρξαν Koe] σημαίνει, ὁμοίως τὸ Ἔστι δηλοῖ τὸ 
νῦν ὑπάρχον, ὡς τὸ "Ἔσται τὸ μέλλον ὑπάρξαι. ἀλλ᾽ ἐπεὶ ὁ λόγος τοῦ ϑεοῦ ἀϊΐδιός 
ἔστι, τυγχάνων ϑεός, τὰ ῥήματα ἐπ᾽ αὐτοῦ οὐ μετὰ τοῦ προσσημαΐνειν χρόνον 
ἐχλαμβάνειν det... — 20 Rectum — S. 57,1 Christus = Pamphil., Apol. 4 (Lom. 
XXIV 341—343) — 21 ol. I Petr. 1, 3 Kl 


9 enim < Pa | c» Filio revelante Jan 7 co spm scm yJan 8 cv ali- 
quid aliud Jan | ante Jam 9 co ut spir. s. esset Jan 11 etiam — y 12 in 
unitate Jan in unitatem L |  inconvertibilis < Jan-HSS 13 ipse! < Jan 


semper — Jan 17 ea) ecce Jan 20 Rectum — S. 60, 23 coeperamus < Jan 


Pag 


(Jan) 


| 


Aa Dum 


Visio de 


| 


De prineipiis I Cap. 3, 4. 5 99 


sancto, non percepturus salutem, nisi sit integra trinitas; nec possibile 
sit participem fieri patris vel fili sine spiritu sancto. De quibus dis- 
eutientes sine dubio necessarium erit ut operationem specialem spiritus 
sancti et specialem patris ae filii deseribamus. [or] ὁ μὲν ϑεὸς xci 


2 vgl. Orig., In Jerem. hom. XVIII 9 (III 162, 10—19) — 4—8. 56, 8 Frg. 9 
(von Ruf. weggelassen) bei Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 524 mit der 
Überschrift: Ὅτι ἥττων ὁ υἱὸς τοῦ πατρὸς zai τὸ πνεῦμα τοῦ υἱοῦ, 2x τοῦ πρώτου 
λόγου τοῦ περὶ ἀρχῶν βιβλίου) als erste βλασφημία (--- 8 Red.), Paraphrase und 
Erweiterung von Z.4—S. 56, 5 bei Athanas., Ep. IV ad Serap. 10 (I 1 p. 702 ed. Bened.); 
vgl. Einl. B V 2, Theophil. Al., Ep. pasch. 1113 bei Hieron. Ep. XCVIII 13 ( Migne 
SL XXII S01. 802) und Hieron., Ep. ad Avit. 2 (Migne SL XXII 1061: Filium 
quoque minorem a Patre eo quod secundus ab illo sit, et Spiritum sanctum 
inferiorem a Filio in sanctis quibusque versari. Atque hoc ordine maio- 
rem Patris fortitudinem esse quam Filii et Spiritus sancti. Et ru 
sum maiorem Filii fortitudinem esse quam Spiritus sancti, et conse- 
quenter ipsius sancti Spiritus maiorem esse virtutem ceteris, quae sancta 
dieuntur). Vgl. hierzu Justin, Apol. 113 (ἐν δευτέρᾳ χώρᾳ ...); Orig. 6. Cels. 
V 39 (II 43, 22: zv δεύτερον οὖν λέγωμεν ϑεόν, ἴστωσαν ὅτι τὸν δεύτερον ϑεὸν 
οὐχ ἄλλο τι λέγομεν ἢ τὴν περιεχτιχὴν πασῶν ἀρετῶν ἀρετὴν καὶ τὸν περιεχτιχὸν 
παντὸς οὑτινοσοῦν λόγου τῶν χατὰ φύσιν καὶ προηγουμένως γεγενημένων καὶ εἰς 
χρήσιμον τοῦ παντὸς λόγον). VIII 15 (II 233, 6: σαφῶς γὰρ ἡμεῖς, οἱ λέγοντες 
τοῦ πάντα χτίσαντος καὶ τὸν αἰσϑητὸν κόσμον εἶναι, φαμὲν τὸν υἱὸν οὐχ ἰσχυῤό- 
τερον τοῦ πατρὸς ἀλλ᾽ ὑποδεέστερον); ΕἾ. bei Leont. Byx., De sectis, Act. X 4 
(Migne SGr LXXXVI 1, 1264: ὅτι ὁ υἱὸς ἢ μείζων ἐστὶ τοῦ πατρὸς ἢ ἐλάττων ἢ 
ἶσος. εἰ οὖν δείξω Ot. οὐδὲ |l. οὔτε] μείζων ἐστὲν οὐδὲ [l. οὔτε! ἴσος, δῆλον ὕτι 
ἐλάττων ἐστίν»); In Isai. 1 Frg. (= Pamphil., Apol. 5, Lom. XXIV 371: sed nobis 
unus est Deus Pater, ex quo omnia. Unus ergo est verus Deus, qui, ut ita dixerim, 
praestator est deitatis, et unus Christus factor Christorum, et unus Spiritus sanctus, 
qui per singulas animas sanctorum facit Spiritum sanctum); Hilarius, De Trin. 
III 12 (Migne SL X 82: Et quis non Patrem potiorem confitebitur, ut ingenitum 
a genito, ut patrem a filio, ut eum qui miserit ab eo qui missus sit, ut volentem 
ab eo qui oboediat?). IX 56 (ebenda 327: Maior itaque Pater est, dum pater est; 
sed Filius, dum filius est, minor non est. Nativitas Filii patrem constituit maio- 
rem: minorem vero Filium esse nativitatis natura non patitur), Tract. in Psal. 138, 17 
(Migne SL IX 801: Est enim Pater maior Filio, sed ut pater filio, generatione non 
genere: filius enim est et ex eo exivit), De Trin. XII 54 (Migne SL X 468: Nam dum 
ex te est, secundus a te est) und oben S. 33, 2 f, daxu Huet, Origen. II qu. 2, 97. 28 


2 sit] + esse Pa(o) | fieri] filii Pa(M) ////// vel Pa(G) filii vel Pa(c) 4 et specia- 
lem patris ac] specialem patris vel Pa (u) specialem etiam patris vel Pa(o) | [ὅτι] Koe 


Pa 


5 


10 


15 


20 


56 . Origenes 


* , \ , , 320 4) - ” * 
πατὴρ συνέχων Ta navra φϑανει eic ἕκαστον τῶν οντῶν, μεταδιδοὺς Pa 


ἑκάστῳ ἀπὸ τοῦ ἰδίου τὸ εἶναι, ὅπερ ἐστίν, ἐλαττόνως δὲ παρὰ τὸν 
πατέρα ὁ υἱὸς φϑάνων ἐπὶ μόνα τὰ λογικά (δεύτερος γάρ ἐστι τοῦ 
πατρός), ἔτι δὲ ἡττόνως τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἐπὶ μόνους τοὺς ἁγίους 
διϊχνούμενον᾽ ὥστε κατὰ τοῦτο μείζων ἡ δύναμις τοῦ πατρὸς παρὰ 
τὸν υἱὸν καὶ τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον, πλείων δὲ ἡ τοῦ υἱοῦ παρὰ τὸ 
πνεῦμα τὸ ἅγιον, καὶ πάλιν διαφέρουσα μᾶλλον τοῦ ἁγίου πνεύ- 
ματος ἡ δύναμις παρὰ τὰ ἄλλα ἅγια. Arbitror igitur operationem 
quidem esse patris et fili tam in sanctis quam in peccatoribus, 
Tin hominibus rationabilibus et in mutis animalibus, sed et in his, 
quae sine anima sunt, et in omnibus omnino quae sunt; operationem 
vero Spiritus sancti nequaquam prorsus incidere vel in ea, quae sine 
anima sunt, velin ea, quae animantia quidem sed muta sunt, sed 
ne in illis quidem inveniri, qui rationabiles quidem sunt sed >in 
malitia positi nec omnino ad meliora conversi. In illis autem solis 
esse arbitror opus spiritus sancti, qui iam se ad meliora convertunt 
et -per vias Christi lesu« incedunt, id est qui sunt >in bonis actibus- et 
in deo permanent«. 


6. Quia autem operatio patris et fili et in sanctis et in pecca- 
toribus sit, manifestatur ex eo quod omnes, qui rationabiles sunt, verbi 
dei, id est rationis, participes sunt et per hoc velut semina quaedam 


14—18 vgl. unten Cap. 3, 8 und Orig., In Joh. XXVIII 15 (IV 408, 13: οὕτω 
de ζητήσεως ἄξιόν ἐστιν τὸ περὶ τοῦ ἁγίου πνεύματος εἰ δύναται εἶναι καὶ àv 
ἁμαρτωλῷ ψυχῇ), c. Cels. VII 8 (II 160, 26: πλὴν xai νῦν ἔτι ἴχνη ἐστὶν αὐτοῦ 
[561], τοῦ ἁγίου πνεύματος) παρ᾽ ὀλίγοις, τὰς ψυχὰς τῷ λόγῳ καὶ ταῖς κατ᾽ αὐτὸν 
πράξεσι κεχαϑαρμένοις) — 14} vgl. 1 Joh. 5, 19 — 17 vgl. I Kor. 4, 17 — vgl. 
Ephes. 2,10 — 18 vgl. Mich. 7, 7. Y Joh. 4, 13 u. à. St. 


2 ὕὅπέρ ἐστιν Cod. Ath., vgl. Antipater v. Bostra bei Joh. Dam., Sacra Par. 
Cod. Rupef. (p 747 D ed. Le Quien: ἐπειδὴ ἀποϑέσϑαι τὸ εἶναι ὅπερ ἐστὶ [scil. 1) 
ἀΐδιος οὐσία, $ μόνος ἐστὶ ϑεός, τουτέστι πατὴρ καὶ υἱὸς xal ἅγιον πνεῦμα] κατὰ 
φύσιν ἀδύνατον), o γάρ ἐστιν, a. R. lo. ὧν γάρ ἐστιν Mansi  ἕλαττον, a. R. 
ἐλάττον Mansi 4 ἧττον Mansi 10 co in ration. hom. Pa | + in hominibus] 
in omnibus Semler (bei Redep. S. 197 A. 6), aber die Stelle ist so noch nicht heil; 
ich vermute: operationem quidem esse patris et filii in omnibus rationabilibus, 
tam in sanctis quam in peccatoribus, (patris autem. et in mutis animalibus efe. 
11. 12f sine anima] exanima Pa 15 autem] -— 4 igitur o 16 esse < Palu) 
co hinter arbitror Pa(c) 17 bonis] novis Pa 18 permanentes Pa(G) 19 Quia] 
Quoniam Pa | filii] J- estt Pa 90 sit — Pa 91] ἀεὶ — y 


- - 


τ 


De principiis I Cap. 8, 5. 6 57 


insita sibi gerunt sapientiae et iustitiae, quod est Christus. Ex eo 
autem, qui vere est, qui dixit per Moysen: »Ego sum qui sum«, omnia 
quae sunt participium trahunt; quae participatio dei patris pervenit in 
omnes tam iustos quam peccatores et rationabiles atque irrationabiles 
5 et in omnia omnino quae sunt. Ostendit sane et apostolus Paulus quod 
omnes habeant participium Christi, dicens: »Ne dixeris in corde tuo: 
quis ascendet in eaelum, id est Christum deducere? aut quis descendet 
in abyssum, id est Christum a mortuis revocare? Sed quid dicit 
scriptura? Prope te est verbum valde in ore tuo et in corde ἔπος. 
10 Ex quo >in corde- omnium esse significat Christum secundum id, quod 
-verbum- vel ratio est, euius participio rationabiles sunt. Sed et illud, 
quod in evangelio dictum est: »Nisi venissem et locutus essem eis, 
peccatum non haberent; nunc autem excusationem non habent pro 
peecato suo« his, qui rationem norunt, usque ad quod tempus >pec- 
15 catum< homo non habeat et ex qua aetate obnoxius »peccato- sit, 
manifestum est et patet quomodo ex participatione verbi vel rationis 
homines >peccatum habere- dicuntur: videlicet ex quo intellectus atque 
scientiae capaces effecti, cum iam eis boni vel mali diseretionem ratio 
intrinsecus inserta suggesserit; et cum scire iam coeperint quid sit 
20 malum, si | faciunt illud, »peceato- efficiuntur obnoxii. Et hoc est quod 
dixit quia -excusationem non habent homines pro peccato suo« ex quo 
eis divinus sermo vel ratio ostendere coeperit in corde discretionem 
boni ac mali, ut per hane debeant refugere et cavere quod malum est, 
et quia »scienti bonum et non facientie inquit »peccatum est illi«. 
25 Item quod omnes homines non sunt extra communionem dei, hoc modo 
evangelium docet, dicente salvatore: »Regnum dei cum observatione 
non venit, neque dicent: ecce hic aut ibi; sed regnum dei intra vos 
est«. Sed et ilud videndum est, ne forte eadem significet quod in 


1 Ex eo— 5 quae sunt) vgl. Pamphil, Apol. 4 (Lom. XXIV 343): Sed 
et hoc ipsum, quod est et permanet omnis creatura, operatio est Dei patris, qui 
dixit: »Ego sum qui sume, quae pervenit super omnes. Ipse est enim, »qui solem 
suum oriri iubet super bonos et malos, et pluit super iustos et iniustos« (Matth. 
5, 45). Rufin hat also dieselbe Stelle hier und dort ganx verschieden übersetzt — 
2 Exod. 3, 14 — 6 Röm. 10, 6. 7. S (Deut. 30, 19. 14) — 12 Joh. 15,2 — 
24 Jak. 4, 17 — 26 Luk. 17, 20. 21 


1 iustitiae] scientiae Pa(G Mecorr σὴ inscientiae Pa(M*) 3 participium tra- 
hunt « participant y 9 valde — y 11 participio « participatio G* M* partici- 
patione Gicorr Mioorrg 15 sit Ab Del fit Au S fiat β 24 inquit — y 


(Pa) 


63 


58 Origenes 


Genesi scriptum est, cum ait: »Et insufflavit in faciem eius spiramentum 
vitae, et factus est homo in animam vivam«. Quod si generaliter in 
omnes homines datum esse intellegitur, omnes homines habent parti- 
eipium dei; [7.] si vero hoc de spiritu dei dictum intellegendum est, 
5 quoniam et Adam prophetasse de nonnullis invenitur, ergo iam non 
generaliter sed sanctis quibusque datum accipi potest. 
7. Denique etiam diluvii tempore cum »ommnis caro corrupisset 

viam dei, tamquam de indignis et peccatoribus scriptum est dixisse 
deum: »Non permanebit spiritus meus in hominibus istis in aeternum, 
10 propter quod caro sunt«. In quo manifeste ostenditur quod ab in- 
dignis quibusque aufertur spiritus dei. In psalmis quoque scribitur: 
»Auferes spiritum eorum, et deficient et in terram suam revertentur. 
Emittes spiritum tuum, et ereabuntur, et renovabis faciem terrae«, quod 
manifeste de sancto spiritu designatur, qui ablatis atque extinetis pecea- 
15 toribus et indignis ipse sibi novum populum >creet< et >renovet faciem 
terrae, cum per gratiam spiritus »deponentes veterem hominem cum 
actibus suis<, :in novitate vitae coeperint ambulare. Et ideo conpe- 
tenter de eo dicitur quia non in omnibus neque in his, qui >caro sunt«, 
sed in his, quorum >terra renovata- fuerit, spiritus sanctus habitabit. 
20 Denique ideirco >per inpositionem manuum apostolorum- post baptismi 
gratiam et renovationem »sanctus spiritus tradebatur. Sed et salvator 
noster post resurrectionem, cum >vetera iam transissent et facta fuissent 
omnia novae, novus ipse homo- et -primogenitus ex mortuis. renovatis 
quoque per fidem suae, resurrectionis apostolis ait: »Accipite spiritum 
5 sanetum«. Hoc est nimirum quod et ipse salvator dominus in evan- 
gelio designabat, cum »vinum novum in utres mitti posse veteres- dene- 


n2 
ot 


1 Gen. 2,7 — 5 vgl. Orig., In Cant. 1l (Lom. XIV 418): Inter prophetas 
autem numeratur et Adam, quia »magnum mysterium« prophetavit in Christo et 
in ecclesia, dicens: (Ges. 2, 24). Evidenter enim de his dictis eius dicit Apostolus 
quia (Ephes. 5, 32); Clemens AL, Strom. 121; 135, 3 (II S4, 5 St): παρὰ Ἑβραίοις 
δὲ oi προφῆται δυνάμει ϑεοῦ zal ἐπιπνοίᾳ, πρὸ μὲν τοῦ νόμου Adau ἐπί τε τῆς 
γυναιχὸς ἐπί τε τῆς ζῴων ὀνομασίας προϑεσπίσας. — (f vgl. Gen. 6, 12 ΚΙ — 
9 Gen. 6,3 — 12 Psal. 103, 29. 30, vgl. den griech. Text Orig., In Joh. XII 24 
(IV 247, 23) — 16f vgl. Kol. 3, 9. Röm. 6, 4 — 19 vgl. Psal. 103, 29 — 
20f vgl. Act. S, 18. Tit. 3,5 — 228 rgl. Il Kor. 5, 17 — 23 vgl. Ephes. 2, 15. 
Kol. 1, 18 — 94 Joh. 20,22 — 26f vgl. Matth. 9, 17 Par. 


1l spiramentum α inspiramen μα inspirationem o 12 auferes Bo aufers « 
auferet C. aufert A 13 emittes Del emites A emitte gy — 21 renovationem « 
revelationem y | sanctus spiritus AD Ab c spiritus sanctus C sancti spiritus « 


De principiis I Cap. 3, 6.7 29 


gabat, sed iubebat >utres fieri novos<, id est homines >in novitate vitae (Pa) 
ambulare, ut vinum novum, id est spiritus saneti gratiae susciperent 
novitatem. 
Hoe ergo pacto operatio virtutis dei patris et filii indiserete super 

5 omnem protenditur creaturam, spiritus vero sancti participationem a Pa 
sanctis tantummodo haberi invenimus. Propter quod dicitur: » Nemo 
potest dicere dominum lesum misi in spiritu sancto«. Et vix aliquando 
ipsi apostoli digni habentur audire: » Aceipietis virtutem superveniente 
in vos spiritu sancto«. Propter quod et consequens puto quia >qui 

10 peecaverit quidem in filium hominis venia dignus est- pro eo quod is, 
qui verbi (vel rationis) est particeps, si desinat rationabiliter vivere, 
videtur in ignorantiam vel stultitiam decidisse et propter hoe veniam 
promereri; qui autem iam dignus habitus est sancti spiritus parti- 
eipatione et retro fuerit conversus, hie re ipsa et opere -blasphemasse 

15 dieitur in spiritum sanctum«. 


Ne quis sane existimet nos ex eo quod diximus spiritum sanctum 
solis sanetis praestari, patris vero et fili beneficia vel inoperationes 
pervenire »ad bonos et malos et iustos et iniustos<, praetulisse per hoc 
patr et fiho spiritum sanctum vel maiorem eius per hoc asserere digni- 

20 tatem: quod utique valde inconsequens est. Proprietatem namque 


1f vgl. Röm. Ὁ, 4 — 4f vgl. oben S. 56, $—11 — 5 spiritus — 15 sanctum 
— Pamphil., Apol. 4 (Lom. XX1V 344) — 5f vgl. Orig., In Joh. XXXIIS (IV 437, 31: 
ἤδη γὰρ ὥρα tov ἁγίου πνεύματος ἐπιδημήσαντος τοῖς μαϑηταῖς ἦν, γενομένοις 
χαϑαροῖς καὶ νιψαμένοις τοὺς πόδας zal ἤδη ἔχουσιν ἑτοίμους αὐτοὺς καὶ ὡραίους 
πρὸς τὸ ἐν τῷ πνεύματι εὐαγγελίζεσϑαι τὰ ἀγαϑά). XXVII 15 (IV 408, If), In 
Num. hom. VI 3 (Lom. X 48: Requiescit enim spiritus Dei in iis, qui mundo sunt 
corde, et in iis, qui purificant animas suas a peccato) und oben Cap. 3,5, S. 56, 4f 
— 61Kor.12,3 — 8 Act. 1,8 — 9-15 vgl. Matth. 12, 32. 31. Mark. 3, 29 
— 13—15 vgl. Orig., In Joh. XXVII 15 (1V 408, 17: xai τάχα ἐπεὶ οἱ μετὰ τὸ 
τυχεῖν αὐτοῦ ἁμαρτάνοντες οὐχ ἂν τυγχάνοιεν ἀφέσεως, διὰ τοῦτο λέγεται περὶ 
τῶν πρὸ τοῦ ἁγίου πνεύματός τινι ἡμαρτημένων τὸ (Matth. 12, 51 8}: περὶ δὲ τῶν 
μετὰ τὸ τυχεῖν ἁγίου πνεύματος ἐπταικότων τὸ (Mark. 3, 29 + Matth. 12, 32). 
βλασφημεῖ γὰρ ἔργοις καὶ λόγοις ἁμαρτίας εἰς τὸ παρὸν πνεῦμα ἅγιον ὁ καὶ πα- 
ρόντος αὐτοῦ ἐν τῇ ψυχῇ ἁμαρτάνων) und oben Cap. 3, 2, S. 50. 9—13 — 13f vgl. 
Hebr. 6, 4—6(?) Καὶ — 16 f vgl. oben S. 56, 1-5 — 18 τοὶ, Matth. 5, 45 ΚΙ 


8 supervenientem C* G* Mo supervenientis G? — Pa 9 spiritu sancto, 
sps 8&à G?Pa 10 quidem — Pa 18 c» est habitus Pa 14 et!] si σ 18 et!] 
+ ad ACteorr 


σι 


10 


20 


60 . Origenes 


gratiae eius operisque descripsimus. Porro autem nihil in trinitate (Jan) 


malus minusve dicendum est, cum unus deitatis fons »verbo« ac ratione 
sua teneat universa, »spiritu vero oris sui< quae digna sunt sancti- 
ficatione sanctificet, sieut in psalmo scriptum est: »Verbo domini caeli 
firmati sunt, et spiritu oris elus omnis virtus eorum«. Est namque 
etiam dei patris quaedam inoperatio praecipua praeter illam, quam 
omnibus ut essent naturaliter praestitit. Est et domini lesu Christi 
praecipuum quoddam ministerium in eos, quibus naturaliter ut ratio- 
nabiles sint eonfert, per quod ad hoc quod sunt praestatur eis ut bene 
sint. Est alia quoque etiam spiritus saneti gratia, quae dignis praestatur, 
ministrata quidem per Christum, inoperata autem a patre secundum 
meritum eorum, qui capaces elus efficiuntur. Quod manifestissime in- 
dicat apostolus Paulus, unam eandemque virtutem trinitatis exponens 
in eo cum dicit: »Divisiones autem sunt donorum, | idem autem spiritus; 
et divisiones sunt ministeriorum, idem autem dominus; et divisiones 
sunt operationum, idem autem deus, qui operatur omnia in omnibus. 
Unieuique autem datur manifestatio spiritus secundum id quod expedit«. 
Ex quo manifestissime designatur quod nulla est in trinitate discretio, 
sed hoe, quod >donum spiritus- dicitur, ministratur per filium et in- 
operatur per deum patrem. »Omnia autem operatur unus atque idem 
spiritus, dividens unicuique prout vulte. 

8. His igitur de unitate patris et fili ae spiritus sancti protestatis, 
redeamus nune ad eum ordinem, quem disserere coeperamus. Deus 
pater omnibus praestat ut sint, participatio vero Christi secundum id, 


1 Porro — 5 eorum hält Schnitzer S. A0 Anm. * für eine Interpolation Rufins; 
vgl. auch Denis, De la phil. d' Origéne p. 431 A. 1 u. Loofs, Leif. x. Stud. d. DG* 
S. 196; ferner Orig., In Num. hom. XIL 1 (Lom. X 191). Jedenfalls besteht xwischen 
dem ersten Satz hier und dem griech. Frg. oben S. 50, 4—8. 56,8 ein Widerspruch. 
— 2-4 vgl. Gregor. Nyss., Quod non sint tres dei (ed. Morelli YII 22 A, Migne SGr 
XLV 195 C): ἀλλὰ πᾶσα ἐνέργεια dj ϑεύόϑεν ἐπὶ τὴν κτίσιν διήχουσα xai χατὰ τὰς 
πολυτρόπους ἐννοίας ὀνομαζομένη ἐχ πατρὸς ἀφορμᾶται καὶ διὰ τοῦ υἱοῦ πρόεισι 
xal ἐν τῷ πνεύματι τῷ ἁγίῳ τελειοῦται. — 4 Psal. 82, ὁ — 10-12 vgl. Orig. 
In Joh. M 10 (IV 65, 99: τῆς εἰρημένης ὕλης τῶν χαρισμάτων ἐνεργουμένης μὲν, 
ἀπὸ τοῦ ϑεοῦ, διαχονουμένης δὲ ὑπὸ τοῦ χριστοῖ, 'ὑφεστώσης δὲ χατὰ τὸ ἅγιον 
πνεῦμα, es folgt Y Kor. 12, 4—6) und oben Praef. 4, S. 11, Ὁ £; Cap.1,3, S. 18, 20 ff 
— 14 I Kor. 19, 4A—7 — 18 vgl. oben Z. 1f — 20 I Kor. 12, 11 — 28—8.61, 3 
vgl. oben Cap. 3, 5, δ. 55, 4—56, 4 


5 namque — y 14 cum « dun y | autem — y 19 ministratur « 
manifestatur y 


64 


Jan 


σι 


10 


15 


20 


De prineipüs I Cap. 3, 7.8 61 


quod verbum (vel ratio) est, facit ea esse rationabila. Ex quo conse- Jan 


quens est ea vel laude digna esse vel culpa, quia et virtutis et malitiae 
sunt capacia. Propter hoc consequenter adest etiam gratia spiritus 
sancti, ub ea quae substantialiter sancta non sunt, participatione ipsius 
sancta efficiantur. Cum ergo primo ut sint habeant ex deo patre, 
secundo ut rationabilia sint habeant ex verbo, tertio ut sancta sint 
habeant ex spiritu sancto: rursum Christi secundum hoe, quod -iustitia- 
dei est, capacia efficiuntur ea, quae lam sanctificata ante fuerint per 
Spiritum sanctum; et qui in hune gradum proficere meruerint per 
sanctificationem spiritus saneti, consequuntur nihilominus donum sa- 
pientiae secundum virtutem inoperationis spiritus dei. Et hoc puto 
Paulum dieere, cum ait quibusdam >sermonem dan sapientiae, alus 
sermonem scientiae secundum eundem spiritum< Et designans unam- 
quamque discretionem donorum, refert omnia ad universitatis fontem 
et dicit: »Divisiones sunt inoperationum, sed unus deus, qui operatur 
omnia in omnibuse. Unde et inoperatio patris, quae esse praestat 
omnibus, clarior ac magnificentior invenitur, cum unusquisque per 
participationem Christi secundum id, quod :sapientia- est, et secundum 
id, quod scientia est et -sanctificalio- est, proficit et in altiores pro- 
fectuum gradus venit; et per hoe quod participatione spiritus sancti saneti- 


8—7 vgl. Orig., In Joh. M 10 (IV 65, 18—21). XIII 36 (IV 261, 12—18) und 
Seeberg, Dogmengesch. Y 420 — 7 τι. 18 f vgl. I Kor. 1, 30 — 12f vgl. I Kor. 12,8 
— 15 I Kor. 12, 6 — 18f vgl. oben Cap. 2, 1—3 und Orig., In Joh. 1 34 (IV 
44, 1: Τὸ παραπλήσιον δὲ καὶ περὶ ἁγιασμοῦ xal ἀπολυτρώσεως νοητέον" αὐτὸς 
μὲν γὰρ ἁγιασμός, ὅϑεν οἱ ἅγιοι ἁγιάζονται, ἡμῖν ὁ Ἰησοῦς γεγένηται xal 
ἀπολύτρωσις᾽ ἕχαστος δὲ ἡμῶν ἐχείνῳ τῷ ἁγιασμῷ ἁγιάζεται) — 19 ff vgl. 
x. B. Orig., In Joh. XIX 6 (IV 305, 17: xal τάχα γε ὥσπερ κατὰ τὸν ναὸν ἀνα- 
βαϑμοί τινες ἦσαν, δι᾽ ὧν εἰσήει τις εἰς τὰ ἅγια τῶν ἁγίων, οὕτως οἱ πάντες ἡμῶν 
ἀναβαϑμοὶ ὁ μονογενής ἐστιν τοῦ ϑεοῦ" χαὶ ὥσπερ τῶν ἀναβαϑμῶν ὁ μέν ἐστιν 
πρῶτος ἐπὶ τὰ κάτω, ὁ δὲ τούτου ἀνωτέρω, καὶ οὕτως ἐφεξῆς μέχρι τοῦ ἀνωτάτω, 
οὕτως οἱ μὲν πάντες εἰσὶν ἀναβαϑμοὶ ὁ σωτήρ᾽ ὁ δὲ οἷον πρῶτος χατωτέρω τὸ 
ἀνϑρώπινον αὐτοῦ). II 18 (IV 76, 2—8). I 27 (IV 35, 4: xai ἐπεὶ ἐν τῷ πατρὶ οὐχ 
ἔστι γενέσϑαι ἢ παρὰ τῷ πατρὶ μὴ φϑάσαντα πρῶτον χάτωϑεν ἀναβαίνοντα ἐπὶ 


x - Ko ar , > - , LI BC x 
τὴν τοῦ υἱοῦ ϑεότητα, Óv ἧς τις χειραγωγηϑῆναι δύναται καὶ ἐπὶ τὴν πατρικὴν 


€ 


μακαριότητα, ϑύρα ὁ σωτὴρ ἀναγέγραπται), In Num. hom. XXVII 5 (Lom. X 3411) 


9 et! — y 9 proficere meruerint] profecere Jan 10 consequuntur aJan 
consequentur y 12 co dari sermonem Jan | aliis BoJam, vgl. unten 11 Cap. 
7,3a. A.ali Au 15 dicat Jan | Divisiones] + enim Jan | c»inoper. sunt Jan 


10 


I-A 
e 


20 


62 : Origenes 


fieatus est quis, purior ac sincerior effectus, dignius recipit sapientiae 
ac scientiae gratiam, ut depulsis omnibus expurgatisque pollutionis atque 
ignorantiae maculis, tantum profectum sinceritatis ac puritatis accipiat, 
ut hoc quod accepit a deo ut esset tale sit, quale deo dignum est 
[eo], qui ut esset pure utique praestitit ac perfecte; ut tam dignum sit 
id quod est, quam est ille qui id esse fecit. lta namque et virtutem 
semper esse atque in aeternum manere percipiet a deo is, qui talis 
est, qualem eum voluit esse ille qui fecit. Quod ut aecidat et ut in- 
desinenter atque inseparabiliter adsint ei, qui est, ea, quae ab ipso 
facta sunt, sapientiae id opus est instruere atque erudire ea et ad 
perfectionem perducere ex spiritus sancti confirmatione atque indesi- 
nenti sanctificatione, per quam solam deum capere possunt. 

Ita ergo indesinenti erga nos opere patris et filii et spiritus saneti 
per singulos quosque profectuum gradus instaurato, vix si forte ali- 
quando intueri possumus sanctam et beatam vitam; in qua, eum post 
agones multos in eam pervenin potuerit, ita perdurare debemus, ut 
nulla umquam nos boni illius satietas capiat, sed quanto magis de illa 
beatitudine percipimus, tanto magis in nobis vel dilatetur eius desi- 
derium vel augeatur, dum semper ardentius et capacius patrem et 
fillum ac spiritum sanctum vel capimus vel tenemus. Si autem alı- 


3f vgl. Orig., In Joh. Frg. 54 (IV 598, 28): χαϑαίρει (scil. ὁ Ἰησοῦς) de τὴν 
ψυχὴν τῶν óvzaouctov, ἣν ἁμαρτημάτων χατερρύπωσεν μολυσμὸς xal λογισμὸς 
ζοφώδης δυσσεβούντων δοξασμάτων. --- 6f vgl. Huet, Origen., 11 2 qu. 7, 18 — 
8—15 vgl. Orig., De or. 25, 1. 2 (II 357, 3 ff. 358, 16: ödevouer de ἐπὶ τὴν τελει- 
ornta), Exhort. 39 (137,2: ἀλλὰ ποιοῦντες τὸ ϑέλημα τοῦ ϑεοῦ ἄξιοι γίνεσϑε τοῦ 
fy γενέσϑαι ἅμα υἱῷ xai πατρὶ xal ἁγίῳ πνεύματι χατὰ τὴν τοῦ σωτῆρος εὐχὴν 
λέγοντος [Joh. 17, 91]), In Joh. XX 33 (IV 370, 20: τότε γενόμενοι ἐκ τοῦ ϑεοῦ 
xal τὰ ῥήματα ἀχούουσιν αὐτοῦ, οὐχέτι ἁπλούστερον πιστεύοντες μόνον ἀλλ᾽ ἤδη 
xai διορατικώτερον κατανοοῦντες τὰ τῆς ϑεοσεβείας πράγματα) — 15 f vgl. unten 
ΠῚ Cap. 2—4 


1 dignius «Ja» dignus y | sapientiam Jan ὦ [eo] Koe nach Mtcorr < Jan 
utique «cJan itaque u | cv utique pure Jan — 9 adsint Ay assistant 8Jan 
11 perducere].adducere Jan | ex Del et L< Jan 12 solam β solum AyJan 
deum < Jan 13 Ita] Hoc (oc Ras.) C | opera Jan 14 instaurata Jam | si 
< Jan 15f in qua...in eam] in quam Jan 16 «ὦ multos agones Jan | 
in eam y in ea/// A ad eam C ad eadem B | perveniri potuerit] pervenire 
potuerimus Jan 18 percipiemus Jan 18f c» desiderium eius Jan 19 et!] ac 
Jan 90 ac| et Jan 90f co satietas aliquando Jan 


Jan 


er «Ld 


5 


10 


15 


De prineipiis I Cap. 3, 8. Cap. 4, 1 63 


quando satietas cepit aliquem ex his, qui in summo perfectoque con- 
stiterunt gradu, non arbitror quod ad subitum quis evacuetur ac decidat, 
sed paulatim et per partes defluere eum necesse est (ita ut fieri possit 
interdum, si brevis aliquis lapsus acciderit, ut cito resipiscat atque in 
se revertatur) non penitus ruere, sed revocare pedem et redire ad 
statum suum ae rursum statuere posse id, quod per neglegentiam 
fuerat elapsum. 


(CAPUT QUARTUM 
De imminutione vel lapsu.) 


1. Ut autem istam deminutionem vel lapsum eorum, qui se negle- 
gentius egerint, ostendamus, etiam similitudine alicuius exempli uti 
non videtur absurdum. gitur si sit aliquis qui peritia vel arte, verbi 
gratia geometriae aut medicinae, paulatim fuerit inbutus usquequo per- 
venerit ad perfectum, multo scilicet tempore institutionibus atque exer- 
citis semet ipsum informans, ut ad integrum supradictae artis assumeret 
disciplinam: huie numquam profecto accidere poterit, ut cum peritus 
dormierit, evigilet imperitus. Non enim ea, quae per laesionem alı- 
quam vel debilitatem accidunt, in medium adducere aut commemorare 
nune convenit; neque enim similitudini propositae exemploque con- 
veniunt. Secundum id ergo, quod proposuimus, geometres ille vel 
medieus donec exercet se in meditationibus artis suae et rationabilibus 
institutis, permanet apud | eum etiam scientia disciplinae; si vero dissi- 
mulet ab exereitiis et neglegat ab industria, paulatim per neglegentiam 
primo pauca excidunt, tum deinde etiam plura, et ita per multum 


25 tempus abeunt omnia in oblivionem, atque universa ex memoria penitus 


abolentur. Potest sane fieri, ut cum decidere ab initio coeperit et 
parva adhue corrumpi neglegentia, si resuseitetur et citius in semet 
ipsum revertatur, reparet ea, quae adhue nuper amissa sunt, et recolat 
ea, quae ab eo fuerant tenui adhuc abolitione sublata. Transferamus 


7 Mit elapsum endigt Anonym. ad Jan. p. 53, vgl. oben S. 29, 12 — Sf die 
Überschrift — wenn überhaupt von Rufin verfaßt — leitet keinen neuen Absehnitt 
ein, vgl. S. 64, 17—8.65,4; Orig. spricht hier im allgemeinen »de natura rationabili« 
(S. 65, 4 f) und von den Wohltaten, die diese durch die Trinität erhält. 


1 cepit 8 ceperit Jan coepit A capit y — 1f constiterint oJan 2 ac] atque 
Jan 4 si β ut A ut si yJan | co lapsus aliquis Jan | ut A et y Jan 


- 


4 elapsum «Jan lapsum y 181 pervenerit « venerit y 


(Jan) 


10 


64 Origenes 


nune haec ad eos, qui dei se scientiae ac sapientiae dediderunt, cuius 
eruditio atque industria inconparabilibus omnes reliquas disciplinas 
supereminet modis, et secundum propositae similitudinis formam vel 
quae sit adsumptio scientiae, vel quae sit eius abolitio contemplemur; 
maxime cum audiamus ab apostolo quod de perfectis dicitur, quia 
"facie ad faciem< gloriam domini »ex mysteriorum revelationibus- spe- 
eulabuntur. BER ἈΠ cxx exec X dq XX XE IK EE CREME 
X 0k 00K GK 0k ok Gk Gk ok Gk Gk CK ck ok ok Gk Gk ook ck ck Gk Gk Gk Gk CK Gk CK CK 0k Gk ok ok 
(Cunetas rationabiles creaturas incorporales et invisibiles, si negle- 
gentiores fuerint, paulatim ad inferiora labi et 1uxta quahtates locorum, 
ad quae defluunt, adsumere sibi corpora, verbi gratia primum aetherea, 
deinde aérea, cumque ad viciniam terrae pervenerint, erassioribus cor- 
poribus circumdari, novissime humanis carnibus alhgari x» * x x * 
Grandis neglegentiae atque desidiae est, in tantum unumquemque de- 


5 fluere atque evacuari, ut ad vitia veniens inrationabilium iumentorum 


possit erasso corpore conligari.) 
2. Verum nos volentes divina in nos beneficia demonstrare, quae 


6 vgl. I Kor. 13, 12. Röm. 16, 25 — 7 hier fehlt m. E. die weitere Aus- 
führung von: quae sit adsumptio scientiae und quae sit eius abolitio (Z. 4), die 
schon oben S. 62, 20 — S. 63, 7 begonnen war. Über den Inhalt des zweiten Punktes 
berichtet Hieron. c. Joh. Hieros. 16 (Migne SL XXIII 368, mit der Einführung: 
an Origenis doctrina sit vera, qui dixit: cunctas efc.) und gibt daraus Ep. ad Avit. 3. 
(Migne SL XXII 1061 nach den Worten: Cumque venisset ad rationabiles crea- 
turas et dixisset eas per neglegentiam ad terrena corpora esse dilapsas, 
etiam haec addidit) ein wörtliches Frg. (Grandis — conligari). Vielleicht gehört 
hierher auch Hieron. c. Joh. Heros. 19 (Migne SL XXIII 370: Docet Origenes 
per scalam Jacob [Gen. 28, 12; vgl. hierzu Orig. c. Cels. V121, Nékephoros- Catene 
I 349 u. Philo, De somn. 1 22, 133 ff p. 641f M] paulatim rationabiles crea- 
turas ad ultimum gradum, id est ad carnem et sanguinem descendere 
ete., vgl. ebenda c. 17, 369) — 9—16 vgl. Platon, Phaedr. c. 25 p. 246 B—D, 
Karpokratianer bei Iren., Adv. haer. 1 20, 2 (1 207 f Harvey: transmigrationes in 
corpora — — cogantur iterum mitti in corpus), Orig. c. Cels. I 20. IV 40. 92 
(I 71, 23. 313 f. 365, 8). VII 5 (II 156, 25) und P. Wendland, Hellenist. röm. Kultur, 
S. 116f. 166 4. 8 — 15f vgl. Phot, Cod. 117: τὰς Aoyızas φύσεις εἰς ἀλόγων 
εἰσχρίνεσϑαι σώματα und unten Cap. 8, 4 a. E. — 17—8. 65, 2 vgl. Orig., In Joh. 
VI 33 (IV 142, 27: τὸ διὰ τοῦ ὕδατος λουτρόν, . . . . οὐδὲν ἧττον xai xc9' αὑτὸ 
τῷ ἐμπαρέχοντι ξαυτὸν τῇ ϑειότητι τῆς δυνάμεως τῶν τῆς προσχυνητῆς τριάδος 
ἐπιχλήσεών ἐστιν ἣ χαρισμάτων ϑείων ἀρχὴ καὶ πηγή) und oben Cap. 8, 5 


1 owsedeiy 5 quia c quod y 17 nos! « α 


Hier 


10 


De principiis I Cap. 4, 1. 2. 3 65 


nobis per patrem et filum et spiritum sanctum praebentur, quae 
trinitas totius est sanctitatis fons, excessu quodam usi haee diximus 
et sermonem de anima quia inciderat, strictim licet, contingendum 
putavimus, vicinum utpote locum de natura rationabil disserentes. 
Opportunius tamen in loco proprio de omni rationabili natura, quae in 
tria genera speciesque distinguitur, deo nobis per lesum Christum et 
spiritum sanctum concedente, disputabimus. 


[De creaturis vel conditionibus.] 


3. Hane ergo beatam et ἀρχικήν, id est principatum omnium 
gerentem (δύναμιν) dicimus trinitatem. Hie est bonus deus et benignus 
omnium pater, simul et εὐεργετικὴ δύναμις et δημιουργική, id est 
bene faciendi virtus et creandi ac providendi. Quas virtutes dei ab- 


5 vgl. unten Cap. 5, 1 — 8 Der Abschnitt De creaturis vel conditionibus, 
welcher nur in « erhalten und aus C in der Bibliotheca Casinensis tom. V p. 143f 
abgedruckt, in y aber wohl absichtlich getilgt ist und in den früheren Ausgaben 
fehlt, gehört wie der vorige De imminutione vel lapsu zm. griech. Original noch zu 
Cap. 4, vgl. unten Cap. 5, 1 a. A. (S. 68, 19 ff) und die Einleit. B12 — 9 xu 
ἀρχικήν vgl. Orig., In Matth. XV 31 (Lom. 111 39: τὰ χάτω τῆς ἀρχικῆς τριάδος), 
In Joh. X 18 (IV 189, 2: τῶν κορυφαιοτάότων καὶ ἀρχικῶν δογμάτων) — 10 vgl. 
den Anonym. bei Phot., Cod. 117: (Origenes) τὴν τῶν προσώπων τριάδα. . . πα- 
eaorzonı — 11 vgl. Orig. c. Cels. V 15 (II 16, 19: ἀλλ᾽ ὡς ϑεὸν εὐεργέτην τῶν 
χρῃζόντων .. .), In Sam. I Frg. 4 (III 295, 26: ἐπὲ δὲ ϑεοῦ χεὶρ μὲν τὸ δημιουρ- 
γικόν), in Joh. Frg. 1 (IV 485, 8: ἠθέλησεν οὖν ἀναλαβεῖν αὕτη ἡ σοφία σχέσιν 
δημιουργικὴν πρὸς τὰ ἐσόμενα καὶ τοῦτό ἐστι τὸ δηλούμενον διὰ τοῦ -ἐκτίσϑαι.- 
αὐτὴν -ἀρχὴν ὁδῶν τοῦ ϑεοῦς- (vgl. Prov. 8, 22), x«9' ἃς ὁδοὺς διαπορεύεται οὐσιῶν 
διακύσμων προνοούμενος, εὐεργετῶν, χαριζόμενος ἐν ταὐτῃ τῇ σοφίᾳ κτισϑείσῃ 
Msisrss- πρὸς τὰ δημιουργήματα ὁ δημιουργικὸς λόγος) und Anathem. VI der Const. 
Syn. a. 543 (Hahn, Bibl. d. Symb.3 S. 228: ἀλλ᾽ ὁ νοῦς, ὅν φασι δημιουργικόν, 
προὔπάρχων τοῦ xócuov καὶ τὸ εἶναι αὐτῷ τῷ κόσμῳ παρέχων) — 12—8. 66, 14 
vgl. Method. bei Photius, Cod. 235 p. 3022, 30 B. (bez Bonwetsch, Method. v. Ol. 
5S. 341), der folgendes Fragment des Origenes. citiert: ὕτι ὁ Ὡριγένης, ὃν Κένταυρον 
χαλεῖ, ἔλεγε ovvaldıor εἶναι v μόνῳ σοφῷ καὶ ἀπροσδεεῖ ϑεῷ τὸ πᾶν. ἔφασχε 
γάρ' Ei οὐχ ἔστι δημιουργὸς ἄνευ δημιουργημάτων ἢ ποιητὴς ἄνευ ποιημάτων 
οὐδὲ πραντοχράτωρ ἄνευ τῶν χρατουμένων (τὸν γὰρ δημιουργὸν διὰ τὰ δημιουρ- 


9 ἀρχικήν)] archicen β archien A 10 «δύναμιν; Koe, vgl. unten S. 81, 4 


et A ac 8 11 euergetice AC inergice B | dynamis « |  demiurgice β de- 
miurgite A 
Origenes V. δ 


σι 


10 


15 


66 |^ A Origenes 


surdum simul et impium est putare vel ad momentum aliquod ali- 
quando fuisse otiosas. Inlieitum namque est vel leviter suspicari 
has virtutes, quibus principaliter sicut dignum est intellegitur deus, 
cessasse aliquando ab operibus sibi dignis et fuisse immobiles. 
Neque enim extrinsecus inpeditas eas esse putandum est, quae in 
deo sunt, immo quae deus sunt, neque rursum, cum nihil obsisteret, 
vel piguisse eas agere et operari quae se digna erant vel dissimu- 
lasse eredendum est. Et ideo nullum prorsus momentum sentiri 
potest, quo non virtus illa benefiea bene fecerit. Unde consequens 
est fuisse semper quibus bene faceret, conditionibus videlieet vel 
creaturis suis, et bene faciens ordine et merito in his sua beneficia 
virtute providentiae dispensaret. Et per hoc consequens videtur 
quod neque conditor neque benefieus neque providens deus aliquando 
non fuerit. 

4. Sed rursum in hoe humana intellegentia hebetatur atque con- 


γήματα ἀνάγχη καὶ τὸν ποιητὴν διὰ τὰ ποιήματα καὶ τὸν παντοχράτορα διὰ τὰ 
χρατούμενα λέγεσθαι), ἀνάγκη ἐξ ἀρχῆς αὐτὰ ὑπὸ τοῦ ϑεοῦ γεγενῆσϑαι, καὶ μὴ 
εἶναι χρόνον ὕτε οὐχ ἦν ταῦτα. εἰ γὰρ ἦν χρόνος, ὅτε οὐχ ἦν τὰ ποιήματα, ἐπεὶ 
τῶν ποιημάτων μὴ ὄντων οὐδὲ ποιητής ἐστιν, ὅρα οἷον ἀσεβὲς ἀκολουϑεῖ. ἀλλὰ 
xal ἀλλοιοῦσϑαι zal μεταβάλλειν τὸν ἄτρεπτον zal ἀναλλοίωτον συμβήσεται ϑεόν. 
εἰ γὰρ ὕστερον πεποίηχε τὸ πᾶν, δῆλον ὅτι ἀπὸ τοῦ μὴ ποιεῖν εἰς τὸ ποιεῖν μετέ- 
βαλε" τοῦτο δὲ ἄτοπον μετὰ τῶν προειρημένων" οὐκ ἄρα δυνατὸν λέγειν μὴ εἶναι 
ἄναρχον καὶ συναΐδιον τῷ ϑεῷ τὸ πᾶν. Vgl. oben Cap. 2, 2. 3. 9. 10 (besonders 
S. 41, 11—42, 20), unten 111 Cap. 5, 3 


12—14 vgl. die Behandlung desselben Problems bei Augustin, De civ. Dei 
XI 16 (15): (An ut Deus semper etiam dominus fuisse intellegatur, credendum 
sit creaturam quoque numquam defuisse cui dominaretur, et quo modo dieatur 
semper creatum quod dici non potest coaeternum) ... Quapropter si Deus semper 
dominus fuit, semper habuit ereaturam suo dominatui servientem; verum tamen 
non de ipso genitam, sed ab ipso de nihilo factam nec ei coaeternam; erat quippe 
ante illam, quamvis nullo tempore sine illa, non eam spatio transcurrente, sed 
manente perpetuitate praecedens. Sed hoc si respondero eis qui requirunt, quo 
modo semper creator, semper dominus fuit, si creatura serviens non semper fuit, 
aub quo modo creata est et non potius creatori coaeterna est, si semper fuit: 


vereor ne facilius iudieer adfirmare quod nescio, quam docere quod scio. Ahnlich 
ebenda ΧΙ 5. 6 


8 
1 co est simul et impium B 2 otiosis A! odiosas C 4 cessasse β ces- 
sare A 11 οὐ! — A 


10 


15 


De principiis I Cap. 4, 3. 4. 5 67 


stringitur, quomodo possit intellegi semper ex quo deus est fuisse etiam 
ereaturas et sine initio, ut ita dixerim, substitisse eas, quae utique 
sine dubio creatae esse atque a deo factae credendae sunt. Cum ergo 
haec inter se humanarum eogitationum atque intellectuum pugna sit, 
rationibus utrubique valıdıssimis occurrentibus ‚ac repugnantibus et 
contemplantis sensum in partem suam quamque torquentibus, nobis 
pro exiguo ac brevissimo sensus nostri captu illud occurrit, quod sine 
omni pietatis periculo confitendum est: deum quidem patrem semper 
fuisse, semper habentem unigenitum filium, qui simul et sapientia 
secundum ea, quae supra exposuimus, appellatur. Haec ergo ipsa est 
sapientia, cui semper >adgaudebat< deus »orbe perfectos, ut per hoc etiam 
semper laetari intellegatur deus. In hae igitur sapientia, quae semper 
erat cum patre, descripta semper inerat ac formata conditio, et num- 
quam erat quando eorum, quae futura erant, praefiguratio apud sapien- 
tiam non erat. 

5. Et hoe modo fortassis pro nostra infirmitate pium aliquid 
de deo sentire videbimur, ut neque ingenitas et coaeternas deo 
creaturas dicamus, neque rursum cum nihil boni prius egerit 
deus, in id ut ageret esse conversum; cum verus sit ile sermo, 
qui seriptus est quia »omnia in sapientia fecistie. Et si utique >in 

9 f vgl. Orig., In Joh. 117 (IV 92, 15): ἡμῖν τοῖς πειϑομένοις ὅτι ἐξ οὐκ ὃν- 
των τὰ ὄντα ἐποίησεν ὃ 9tóc. — 8: vgl. oben Cap. 2, 10. — 9f vgl. oben Cap. 
2, 2.9 — 11f vgl. Prov. 8, 30f (Ephes. 3, 10f); Orig., In Joh. Y 9 (IV 14, 26: 
ti δὲ δεῖ περὶ σοφίας λέγειν, ἣν »ἔχτισεν ὁ ϑεὸς ἀρχὴν ὁδῶν αὐτοῦ εἰς ἔργα av- 
τοῦς, ἡ -προσέχαιρεν: ὁ πατὴρ αὐτῆς, ἐνευφραινόμενος τῷ -πολυποιχίλῳ- νοητῷ 
χάλλει αὐτῆς) und Method., Περὶ τοῦ αὐτεξουσίου Cap. XXII 9 (S. 61 ed. Bonwetsch: 
ἐγὼ δὲ καὶ πρὶν δημιουργὸν γενέσϑαι τὸν ϑεὸν τοῦ xócuov τοῦδε, ἐφ᾽ οἷς ἔμελλεν 
ποιεῖν τέρπεσϑαι λέγω" οὐδὲ γὰρ ἤργει οὐδέποτε, τῷ λογισμῷ ἀνατυπούμενος ἐν 
ξαυτῷ τὸ χάλλος αὐτοῦ τῆς τέχνης... τὸ ἔργον αὐτῆς ἄνωϑεν τῇ δυνάμει φέ- 
ogovtoc) — 19 vgl. Orig., In Joh. Frg. 1 (1V 484, 17: ἐν ἀρχῇ τῶν ὁρατῶν τε 
καὶ ἀορότων χτισμάτων qv ὁ λόγος, πάντων αὐτῶν ὧν ἀρχή TE xal ποιητής" ἐν 
Χριστῷ γὰρ »ἐχτίσϑη τὰ návta«), e. Cels. I 9 (I 180, 1: τούτῳ γάρ φαμεν ἐν τῇ 
κατὰ Μωϊσέα κοσμοποιΐᾳ προστάττοντα τὸν πατέρα εἰρηκέναι τό" »γενηϑήτω φῶςς« 
2... προσταχϑέντα δὲ τὸν λόγον πεποιηκέναι πάντα, ὕσα ὁ πατὴρ αὐτῷ ἐνετεί- 
A4aro) — 191f vgl. Orosius, De errore Priscill. et Origenist. (Augustin, ed. Ben. 
tom. VIII Col. 432 C: omnia antequam facta apparerent, semper in Dei sapientia 


faeta mansisse ... »Deus enim quaecumque fecit faciendo non coepit«, s. S. 68, 14f) 
20 Psal. 103, 24 


3 creata C |  eredendà A! 4 haec] häe A! 10 ipsa AC ipse B 13 ac 
praeformata Koe, s. 5. 30, 5. 11. 68, 2 


10 


15 


20 


68 . Origenes 


sapientia omnia- facta sunt, cum sapientia semper fuent, secundum 
praefigurationem et praeformationem semper erant >in sapientia- 
ea, quae protinus etiam substantialiter faceta sunt. Et hoc opinor 
Salomonem sentientem vel intellegentem dicere in Eecelesiaste: »quid 
est quod factum est? hoc ipsum quod futurum est; et quid est 
quod creatum est? hoc ipsum quod creandum est. Et nihil recens 
sub sole. Si quis quid loquetur et dicet: ecce novum est hoc, iam 
fuit id in saeculis, quae fuerunt ante nos«. Si ergo singula, quae >sub 
sole sunt, fuerunt iam in illis »saeculis, quae fuerunt ante nose cum 
nihil recens sit sub sole, πάντα τὰ γένη xci τὰ εἴδη ἀεὶ ἦν, ἄλλος 
δέ τις ἐρεῖ xai τὸ καϑ᾽ ἕν ἀριϑμῷ" πλὴν ἑκατέρως δηλοῦται ὅτι οὐκ 
ἤρξατο ὁ ϑεὸς δημιουργεῖν ἀργήσας ποτέ. [sine dubio omhia vel 
genera vel species fuerunt semper, et fortassis etiam per singula. 
Verum tamen omnimodo hoc est, quod ostenditur, quod non deus 
conditor aliquando esse coeperit, cum ante non fuerit.] 


σ΄. Περὶ λογικῶν φύσεων. 
CAPUT QUINTUM 
De rationabilibus naturis. 


1. Post eam dissertionem, quam de patre et filio et spiritu sancto, 
quantum valuimus, breviter digessimus, consequens est etiam de naturis 
rationabilibus ae de speciebus earum et ordinibus vel offiens tam 
sanctarum quam etiam malignarum virtutum, sed et de his, qui inter 


4 Pred. Sal. 1, 9. 10, vgl. unten MI Cap. 5, 3 dasselbe Citat in teilweise anderer 
Form — 10—12 Frg. 10 (3 Hed. = Z. 12 sine dubio — 15 non fuerit Ruf.) bei 
Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 598, vgl. 48 D: πάντα τὰ γένη καὶ τὰ εἴδὴ 
ovveidia ἐστι τῷ 9&9); vgl. Philos Schrift über die Vorsehung ed. Wendland S. 4f 
und oben Cap. 9, 2.3.10 — 16 Zu der griech. Überschrift (bei Phot., Cod. VII 
p. 48 B.) vgl. oben S. 16 und unten Cap. i, 1 — 20—22 vgl. Orig., In Joh. 131 
(IV 38, 17—30) 


10 f ἄλλος δὲ vic] ἀλλ᾽ οὐ δή τις Mansi a. R. non ita de singularibus diffe- 
rentibus numero dixerit quispiam vers. lat. 11 ἀριϑμῷ Koe ἀριϑμοῦ Cod. Ath. 
Mansi; vgl. unten II Cap. 9, 1: quod praedefinito aliquo apud se numero eas (sez. 
creaturas] fecit . . . | δηλοῦνται Mansi 4. T. δηλοῦται Mansi a. R. declarantur 
vers. lat. ostenditur Ruf. 20 quantum Merlin Del quam L 


10 


15 


20 


De prineipiis I Cap. 4, 5. Cap. 5, 1 69 


has id est bonas et malas medii quidam sunt et adhuc in agone atque 
in certamine positi, pauca disserere. Quam plurima nomina in sanctis 
seripturis invenimus ordinum quorundam atque officiorum tam saneto- 
rum quam etiam contrariorum, quae nomina prius proponentes, tum 
deinde quid sibi velit eorum significatio, pro viribus nostris discutere 
pertemptabimus. 

Sunt quidam sancti angel dei, quos Paulus >ministeriales spiritus- 
appellat -ad ministerium destinatos propter eos, qui hereditatem capient 
in salutem. — Apud ipsum quoque sanctum Paulum invenimus, nescio 
unde sumentem, cognominantem tamen quasdam »sedes et dominationes 
et principatus et potestates<, et post enumerationem horum velut alia 
adhue quaedam rationabilia officia atque ordines esse sentiens praeter 
eos, quos supra dixerat, ait de salvatore: »Qui est super omnem princi- 
patum et potestatem et virtutem et dominationem et omne nomen, 
quod nominatur non solum in hoe saeculo sed etiam in futuro«. Ex 
quo videlicet ostendit esse quaedam praeter haec, quae commemoravit, 
quae >nominentur quidem in hoc saeculo« non tamen ab ipso enumerata 
nunc fuerint, forte nec ab alio aliquo intellecta; esse vero alia, quae 
»n hoe quidem saeculo- non »nominentur. -in futuro« tamen nomina- 
buntur. 


ἡ 1 xw den folgenden Ausführungen bis Ende des Cap. V vgl. Phot., Bibl. 
Cod, 8 p. 3b. 4a B.: λέγει δὲ xal ἰλλα παραλογώτατα καὶ δυσσεβείας πλήρη μετ- 
εμψυχώσεις τε γὰρ ληρῳδεῖ xal ἐμψύχους τοὺς ἀστέρας καὶ ἕτερα τούτοις παρα- 
πλήσια und Hieron. c. Joh. Hieros. c. li (Migne SL XXIII 369): In libris enim 
περὶ ἀρχῶν et angelos et thronos et dominationes, potestates et rectores mundi 
et tenebrarum et »omne nomen, quod nominatur non solum in praesenti saeculo 
sed in futuro« (Ephes. 1, 21), dicit animas esse eorum corporum, quae vel desiderio 
vel ministerio susceperint. — 7—9 vgl. Hebr. 1, 14 — 9f hierzu scheint ein 
Citat des Antipater v. Bostra, Adv. Orig. (bei Joh. Dam., Sacra Par. ed. Le Quien II 
769 E: πόϑεν λαβὼν [seil. Παῦλος! διόφορα καταριϑμεῖ τάγματα τῶν οὐρανίων 
δυνάμεωνῚ zu gehören — 10f vgl. Κοὶ. 1,10 — 13 Ephes. 1, 21 — 15—20 vgl. 
Orig., In Joh. 131 (IV 38, 19: διὰ δὲ τὸ »Ὑπὲρ πᾶν ὄνομα ὀνομαζόμενον οὐ μό- 
vov ἐν τούτῳ τῷ αἰῶνι ἀλλὰ xal ἐν τῷ u£ALovtu« xal ἄλλα παρὰ ταῦτα οὐ πάνυ 
συνήϑως ἡμῖν ὀνομαζόμενα δεῖ πιστεύειν εἶναι λογιχά,. . . . καὶ ἐπὶ πᾶσι ϑνητὸν 
λογικὸν ὁ ἄνϑρωπος). ΚΙ vergleicht auch Orig., In Ephes. 1,21 (Cat. ed. Cramer 
VI 133) 


2 nomina α namque y_ 6 pertemptabimus AG pertemtabimus M tempta- 
bimus C temtabimus B 12 officia — y 


70 Origenes 


[De contrarüs virtutibus.) 


2. Tum deinde sciendum est quia omne quod rationabile est et 
rationis terminos statutaque declinat, sine dubio per praevaricationem 
recti iustique efficitur in peccato. Est ergo omnis creatura rationabilis 
laudis et culpae capax; laudis, si secundum rationem, quam in se habet, 
ad meliora proficiat, culpae, si rationem recti tenoremque declinet; 
propter quod recte etiam poenis ac suppliciis subiacet. Quod etiam de 
ipso diabolo et his, qui eum ipso sunt et dicuntur eius angeli, sentien- 
dum est. Exponendae tamen sunt etiam appellationes eorum, ut 
10 sciamus, quae sint ista de quibus nobis sermo movendus est. 

Diaboli igitur nomen et Satanae et maligni in multis scripturae 
locis designatur, qui et inimieus dei esse describitur. Necnon et qui- 
dam >angeli diaboli nominantur, sed et >princeps mundi huius, qui 
utrum ipse sit diabolus an alius quis, nondum manifeste declaratum 

15 est. >Principes< quoque >huius mundi- quidam dicuntur :sapientiam- 
quandam habentes quae >destruetur<; sed utrum ipsi sint 1501 »principess 
qui et illi sunt »principatus, adversum quos nobis est conluctatio<, an 
alii sint, non facile mihi ab aliquo pronuntiandum videtur. Post >prin- 
cipatus< autem etiam -potestates- quaedam nominantur, -adversum quas 

20 conluctatio nobis est- et agon geritur, sed et >adversus principes mundi 
huius. et >rectores tenebrarum harum<; quaedam etiam spiritalia mali- 
tiae in caelestibus< ab ipso Paulo nominantur. Quid autem dicendum 
est etiam de »spiritibus malignis. et de »daemonibus inmundis<, qui in 
evangeliis nominantur? Tum | deinde appellantur etiam quaedam simili 66 

25 nomine »eaelestia, sed quae dicuntur >genu flectere vel esse flexura in 
nomine lesu<, sed et >terrestria et infernas quae per ordinem Paulus 
enumerat. 


C 


In eo sane loco, in quo de rationabilibus naturis disserimus, reti- 


2—7 vgl. Philo, De opif. m. 24 p. 17 M. (8.25 ed. Cohn); Justin, Apol. I 43. 
11 7. 8; Harnack, Dogmengesch. 1* 670 f£ und Geffcken, Zwei griech. Apol. S. 102£ 
— V fu. 12 f vgl. Matth. 25, 41. Apok. Joh. 12,7 # — 11—8S. 71,9 vgl. Hieron., Comm. 
in Exech. 28,1—10 (p. 328), wo vermutlich Orig. zu Grunde liegt. Kl — 11 vgl. 
%. B. Apok. Joh. 12, 9. 20, 2. 10. Matth. 13, 19 — 12 vgl. Matth. 13, 39 — 13 vgl. 
Joh. 12, 31. 14, 30. 16, 11 — 15f vgl. I Kor. 2,6 — 172—922 vgl. Ephes. 6, 12 
(I Kor. 2,6. 8. Kol. 1,16) — 98 vgl. x. B. Luk. 1, 21. 4, 33 — 25—27 vgl. Phil. 2, 10 


2 vor Tum Rubrum: De contrariis virtutibus L, doch vgl. Z. 28 8 co angeli 
eius y 10 nobis <y  19f co et angeli quidam y 17 adversus y 23 spi- 
ritibus AB spiritalibus Cy | qui A quae By 


σι 


10 


20 


30 


De prineipiis I Cap. 5, 2. 3 71 


cere non convenit ne de nobis quidem hominibus, qui utique et ipsi 
rationabile esse animal- dicimur; sed ne illud quidem otiose praetere- 
undum est, quod etiam de nobis ipsis hominibus diversi quidam ordines 
nominantur, cum dicitur »pars domini« »populus eius lacob, funiculus 
hereditatis eius lsrahele, pars autem angelorum dicuntur ceterae 
nationes, quoniam quidem »cum divideret excelsus gentes et dispergeret 
filios Adam, statuit fines gentium secundum numerum angelorum dei«. 
Et ideo simul eum ceteris rationabilibus naturis etiam humanae animae 
ratio pervidenda est. 

3. lgitur tot et tantis ordinum offieiorumque nominibus cogno- 
minatis, quibus certum est subesse substantias, requirendum est, utrum 
conditor et ereator omnium deus quosdam quidem ex his ita sanctos 
fecerit ae beatos, ut nihil possint recipere omnino contrarium, et quos- 
dam ita fecerit, ut possint tam virtutis quam malitiae effici capaces; 


5 aut si putandum est quod alios ita fecerit, ut omnino incapaces sint 


ad virtutem, et alios malitiam quidem nequaquam posse recipere, 
solummodo autem posse in beatitudine permanere, alios vero tales, 
qui possint utraque recipere. Ut autem etiam ex ipsis nominibus prima 
nobis inquisitio moveatur, consideremus si >sancti angeli, ex quo sunt, 
semper sancti fuerunt et sancti sunt sanctique erunt, et neque rece- 
perunt umquam neque recipere poterunt peccati locum. "Tum deinde 
etiam hi, qui sancti >prineipatus< appellantur, consideremus si statim 
ut creati a deo sunt, principatum exercere coeperunt in aliquos, qui 
eis essent subiecti, et illos tales creatos et ad hoc factos, ut essent 
subditi et subiecti. Similiter autem et -potestates- quae appellantur 
utrum tales et in hoc ipsum creatae sunt, ut exercerent potestatem, an 
meritum aliquod istud est et praemium virtutis, per quod ad potestatem 
istam dignitatemque venerunt. Necnon et hi, qui :throni- (vel sedes) 
appellantur, an istam beatitudinis sedem stabilitatemque simul cum 
substantiae suae prolatione meruerint, ut ex voluntate sola hoe possi- 
deant ereatoris; vel quae appellantur -dominationes- hoe, quod domi- 


9. vgl. Orig. c. Cels. VIII 69 (IL 286, 15: χαίρει γὰρ συμφωνίᾳ τῶν λογικῶν ζῴων 
ὃ ϑεός), In Joh. XX 98 (IV 364, 39: ἀμήχανον εἶναι λογικόν τι τυγχάνον ζῷον 
περὶ πάντων ψευδοδοξεῖν) — 4 u.6 Deut. 32,9. 8 — 10 ff vgl. Mayor, Clement 
of Alex. Misc. VII Notes p. 210, 4 und Huet, Origen. ll 2 qu. 7, 2. qu. 5, 11 — 
19 vgl. x. B. Mark. 8,38 Kl — 22 ff vgl. Kol. 1, 16 


9 co animal esse y 5 autem <y 20 neque « numquam y 21 um- 
quam < G | recipere (possunt aut) poterunt Koe | poterunt « potuerunt y 
23 principatum] + a deo 7 


Q 


10 


20 


25 


72 Origenes 


nantur, non per profectus sui meritum eis fuerit additum, sed con- 
ditionis praerogativa donatum sit et ideo sit ab eis inseparabile quo- 
dammodo ae naturale. 

Quod utique si ita recipiamus, ut putentur sancti angeli et sanctae 
potestates et beatae sedes gloriosaeque virtutes et magnificae domi- 
nationes substantialiter potestates istas ac dignitates et glorias possi- 
dere: consequens sine dubio videbitur etiam ea, quae in contrariis 
offieis nominata sunt, ad hune modum intellegi debere; ita ut princi- 
patus illi, adversum quos est nobis conluetatios illud ipsum obluctans 
ac resistens omni bono propositum non postmodum recepisse declinantes 
a bono per arbitrii libertatem putentur, sed cum ipsis simul substantia- 
liter extitisse; similiter etiam potestates et virtutes, nec esse in eis 
iuniorem substantia sua posterioremque malitiam; ilis quoque, quos 
-»mundi tenebrarum rectores et principes. appellavit, hoc quod princi- 


5 pantur et obtinent tenebras, non ex perversitate propositi, sed ex con- 


ditionis necessitate descendere. Eadem quoque etiam de >spiritalibus 
nequitiae et de >spiritibus malignis- et »daemonibus inmundis- conse- 
quentiae ipsius ratio coget intellegi. 

Quodsi haec ita de malis contrarusque virtutibus intellegi videtur 
absurdum, sicut certe absurdum est, ut causa malitiae ipsarum, remota 
ab arbitrii sui proposito, conditori earum necessario adseribatur: quo- 
modo non etiam de bonis sanetisque virtutibus cogimur similia con- 
fiteri, id est quia non substantiale sit in ipsis bonum, quod utique in 
solo Christo et in spiritu sancto evidenter ostendimus, sine dubio uti- 
que et in patre. Non enim trinitatis natura habere aliquid con- 


8f. 14. 16f vgl. Ephes. 6, 12 — 17 vgl. oben S. 10, 23. — 19—8. 73,6 
vgl. Theophil. Alex., Ep. pasch. 11 12 (= Ep. XCVIII bei Hieron., Migne SL XXII 800: 
quod Prineipatus, Potestates, Fortitudines, Thronos ac Dominationes non ab initio 
in hoc eonditas refert [se?]. Orig., sed post creationem sui aliquo honore dignas 
factas, et aliis suis [sui Wey] similibus propter neglegentiam ad inferiora delapsis, 
has inclytis nominibus appellatas, und ebenda p. 801 ganx ähnlich); ferner Ruf. 
Palaest., De fide 22 (Migne SL XXI 1134) — 238—925 vgl. Orig. c. Cels. VI 44 
(II 114, 18: οὐ γὰρ οἷόν τ᾿ ἦν ὁμοίως εἶναι τῷ οὐσιωδῶς ἀγαϑῷ ἀγαϑὸν τὸ κατὰ 
συμβεβηκὸς καὶ ἐξ ἐπιγενήματος ἀγαϑόν), oben Cap. 2, 13 und unten Cap. 6, 2 
— 956 vgl. oben S. 35, 10 Β΄. 60, 1f 


6 et — y (gloriasque M!cr) 7 consequens « consequenter y 9 illud Merlin 
Delilum L | obluctans Merlin Del obluctantem 8y conluctantem A 10 resistens 
Merlin Del resistentem L 11 simul] + videatur 8 13 illis 8 illi Ay 17 spi- 
ritibus (s. oben S. 70, 23) ABS spiritalibus Cu Ab 19 malis « malignis y 23 non 
Acorr — By 


5 


10 


15 


20 


De principiis I Cap. 5, 3. 4 19 


positionis ostensa est, ut haee ei consequenter videantur accidere. 
Unde superest ut in omni creatura sui operis suorumque motuum fuerit 
quod virtutes istae, quae vel principatum agere in aliis vel potestatem 
exercere vel dominationem videntur, ex merito, et non per conditionis 
praerogativam praelatae sint et superpositae his, quibus praeesse vel 
his, in quos potestatem exercere dicuntur. 

4. Sed ne de tantis ac tam difficilibus rebus consequentiae solius 
ratione invitati videamur asserere atque ex coniecturis tantummodo 
in assensum cogere auditores, videamus si quas etiam de scripturis 
sanctis possumus assertiones assumere, quarum auctoritate haee credi- 
bilius adstruantur. Et primo quidem de malis virtutibus quid sancta 
seriptura contineat, proferemus; tum deinde etiam de ceteris investi- 
Sabimus, secundum quod dominus nos fuerit inluminare dignatus, ut 
in rebus tam difficilibus quid magis veritati sit proximum, vel quid 
secundum pietatis regulam opinandum sit, consequamur. 

Invenimus namque in Hiezechihel propheta duas quasdam prophetias 
scriptas esse ad principem Tyri quarum prima fortasse videatur alicui, 
antequam audiat et secundam, dici de homine aliquo, qui princeps 
fuerit Tyriorum. Et ideo nune interim nihil ex prima illa sumemus; 
secunda vero quoniam evidentissime talis est, ut nihil prorsus de 
homine, sed de virtute aliqua superiore intellegi debeat, quae delapsa 
fuerit a superioribus et in inferiora ac deteriora deiecta, ex ipsa defere- 
mus exemplum, ex quo manifestissime demonstretur contrarias istas 
malignasque virtutes non natura tales esse conditas vel creatas, sed de 
melioribus venisse in peius atque in deterius esse conversas; beatas 
quoque illas virtutes non esse talis naturae, quae contrarium recipere 
non possit, si velit ac neglegat et status sui beatitudinem non omni 


9f vgl. Orig., In Jesu Nave hom. XXIII 3 (Lom. XI 196) — 6 hinter di- 
cuntur nemmt Schnitxer S. D6 f eine Lücke an, die ich schon S. 64, 7 ansetxe — 
14 f vgl. unten III Cap. 1, 7. Cap. 5, 3. IV Cap. 3, 14 (26) und Kattenbusch, Das 
apost. Symbol 11 143. 145 A. 17 — 16 Exech. c. 26. 28 — 291—S. 74, 1 egl. 
unten III Cap. 2 und Orig., In Num. hom. X 1 (Lom. X 93—96), Ep. ad Rom. V 10 
(Lom. VI 408: ita potest fieri ut, in quocunque statu fuerit anima et in quacun- 
que perfectione virtutum, quoniam virtus mutabilis est, lapsum possit incurrere, 
ut sicut a vitiis ad virtutem, ita et a virtutibus inclinetur ad vitia). 


leiBy et AC 7f consequentia solius rationis A 9 quas « quid y 10 pos- 
simus A possumus fy | assertiones « adsertiones //// M! adsertionis Go 19 su- 
memus « sumamus y 94 natura tales] naturales Cy 27 si velit ac neglegat] si 
forte se neglegat 8 | ac] aut Koe 


6 


σι 


20 


25 


74 . Origenes 


cautela custodiat. Si enim is, qui dicitur »princeps "Tyri, refertur quia 
inter >sanctos< erat et >inmaculatus< erat et in »paradiso dei« constitutus, 
"corona quoque decoris ac pulchritudinis exornatus<, is, inquam, qui 
tals erat, quomodo inferior aliquo sanctorum fuisse putandus est? 
"Corona enim decoris ac pulchritudinis: ipse fuisse et in >paradiso dei- 
»nmaculatus- ambulasse describitur; et quomodo ab aliquo putari potest 
quod iste talis non unus fuerit de illis sanctis beatisque virtutibus, 
quas utique in beatitudine positas, non alo quam tali honore prae- 
ditas esse credendum est? 

Sed videamus tandem, quid etiam ipsa prophetiae verba nos do- 
ceant. »FEt factus est« inquit »sermo domini ad me, dicens: Fili 
hominis, accipe lamentum super principem Tyri et die ei: Haee dicit 
dominus deus: Tu signaculum similitudinis et corona decoris in delieus 
paradisi dei fuisti; omni lapide vel gemma bona exornatus es, et in- 


5 dutus sardio et topazio et smaragdo et carbunculo et sapphiro et 


laspide, argento et auro insertis, et achate et amethysto et chrysolito 
et beryllo et onychino; auro quoque replesti thesauros tuos et promp- 
tuaria tua in temet ipso. Ex qua die creatus es (tu) cum Cherubin, 
posui te in monte sancto dei. Fuisti in medio lapidum igneorum, 
fuisti inmaculatus tu in diebus tuis, ex qua die creatus es tu, donec cum 
inventae sunt iniquitates in te; ex multitudine negotiationis tuae replesti 
promptuaria tua iniquitate et peccasti et vulneratus es a monte dei. 
Et eiecit te Cherub de medio lapidum igneorum; elatum est cor tuum 
in decore tuo, corrupta est disciplina tua cum pulchritudine tua; propter 
multitudinem peccatorum tuorum in terram proieci te coram regibus; 
dedi te in ostentationem atque inlusionem propter multitudinem pecca- 
torum tuorum et iniquitatum tuarum: ex negotiatione tua polluisti sancta 
tua. Et educam ignem de medio tui, et comedet te, et dabo tein cinerem 
ae favillam super terram in conspectu omnium videntium te; et omnes, 


11 Exech. 28, 11—19; vgl. hierzu Orig., In Exech. (28, 12. 13) hom. XIII (Lem. 
XIV 160—174) [und Hieron. Comm. in Exech. 28, 11—19, p. 332. 334. 335. Kl) 


3 inquam — y 8 ἢ praeditas] praedicatas u praedictas Ab 14 vel gemma 
wohl zur Erklärung von Rufin hinzugefügt, vgl. oben S. 39, 16 15 topazio] to- 
padio A topatio CS | zmaragdo AB | saphyro AAd sapphyro B saphiro CS 
16 haspide A | insertis] χαὶ λιγύριον LXX. | amoetysto A amathusto G@M* ame- 
thisto OMtcorr 17 berillo Ac byrillo C berullio « | onichino AG 6 onichyno C 
18 (tu) Koe, vgl. unten S. 10, Ὁ u. σύ LXX-HSS 90 tu!] tui A 20 donec cum] 
donee Go, doch vgl. ἕως οὗ LXX-HSS 98 eieci Aer | cerub AM* 
| igneorum « ignitorum y — 27 iniquitatium Bu 


n ( e — £^ 


Sn nn nn nenn 


d 


€— 


— 


t a- 
o PLE 


T AONO eT e a V HU ptit 


re 


10 


20 


De principiis I Cap. 5, 4. 5 75 


qui sciebant te in gentibus, maerebunt super te. Perditio effectus es, 
et non subsistes ultra in aeternum tempus«. 

Haec cum ita dicta sint, quis est qui audiens: »Tu signaculum 
similitudinis et corona decoris in delieus paradisi dei fuisti« vel audiens 
quod »ex quo creatus es tu cum Cherubin, posui te in monte sancto 
dei« ultra sensum suum poterit relaxare, ut de aliquo hominum vel 
sanctorum, non dicam Tyri principe, haec dicta esse suspicetur? aut 
quos >lapides igneos< putabit, in quorum »medio- homo aliquis conver- 
sari potuerit? aut quis >inmaculatus< ab ipsa >die qua creatus est- in- 
tellegi poterit, in quo postea aliquando iniustitiae in ipso >inventae 
sint. et tunc >in terram prolectus esse- dicatur? Quod utique signi- 
ficat quia de eo dicitur, qui cum non esset in terra, >in terram pro- 
lectus este culus etiam »sancta polluta esse« dicuntur. Haec quidem 
de principe Tyri ex prophetia Hiezechiel, quae in adversariam vir- 
tutem referuntur ostendimus, per quae manifestissime demonstratur quod 
sancta antea virtus haec fuerit ae beata, de qua beatitudine, ex quo 
in ea >inventa est iniquitas. ruerit in terramque demersa sit, et non 
per naturam conditionemque talis extiterit, — arbitramur ergo dici haec 
de angelo quodam, qui Tyriorum gentis dispensandae sit sortitus offi- 
cium, cui etiam animae eorum procurandae videntur esse commissae. 
Quam sane Tyrum, vel quas Tyriorum animas sentire debeamus, utrum 
hanc, quae in Foenices provinciae regionibus sita est, | an aliam alı- 
quam, cuius haec quam in. terris novimus forma est, et animas 
Tyriorum utrum horum, an eorum qui domestici sunt illius Tyri, quae 
spiritaliter intellegitur, in hoc loco non videtur requirendum; ne forte 
velut in transitu de tantis et tam absconditis rebus videamur inquirere, 
quod utique proprium vel opus exigit vel laborem. 

5. Rursum tamen etiam de alia virtute contraria ab Esaia pro- 


3 Exech. 28, 12.13 — 5 Exech. 28, 14 — Sf vgl. Exech. 98, 14. 16 — 
9—11 vgl. Exech. 28, 15 — 11 ff vgl. Exech. 28,17 — 13 vgl. Exech. 28, 18 — 
18—20 vgl. Orig., In Joh. XX 21 (IV 353, 19: πρὸς ὃν παραϑέμενος τὸ (Exech. 
28, 19) εἰρημένον ἐν τῷ Ἰεζεκιὴλ περί τινος διὰ τὴν χακίαν μεταβεβληκότος εἰς τὸ 
γενέσϑαι αὐτὸν ἀπώλειαν). ΧΧΧΙΙ 18 (IV 457, 6: πλειόνων γὰρ ἀρχόντων γενομέ- 
νων, εἷς πέπτωκεν, ᾧ παραπλησίως μιμούμενοι τὴν ἐκείνου πτῶσιν πίπτουσιν οἱ 
ἁμαρτάνοντες), c. Cels. VI 44 (II 115, 8—20) und Huet, Origen. 11 2 qu. 5, 26 — 
21—25 vgl. Orig., In Joh. X 41 (IV 218, 31), In Exech. hom. XIII 1 (Lom. XIV 
160—164) und unten IV Cap. 3, 7 (25 [22]) 


15 referenda Koe 16 antea « ante y | de qua] quae de Koc 22 foenicis 
@ fenicis « fenicis o 


68 


10 


20 


76 . Origenes 


pheta talia quaedam docemur. Ait enim: »Quomodo cecidit de caelo 
Lucifer, qui mane oriebatur? Confractus est et conlisus ad terram 
qui inmittebat ad omnes gentes. Tu vero dixisti in sensu tuo: Ascen- 
dam in caelum, supra stellas caeli ponam thronum meum, sedebo in 
monte excelso supra montes excelsos, qui sunt ad aquilonem, ascendam 
super nubes, ero similis altissimo. Nunc autem in infernum demergeris 
et in fundamenta terrae. Qui te viderint admirabuntur super te et 
dicent: Hie est homo, qui exacerbabat totam terram, qui movebat 
reges, qui fecit universum orbem terrae desertum, qui urbes destruxit 
nee eos qui in vinculis sunt resolvit. Omnes reges gentium dormierunt 
in honore, unusquisque in domo sua: tu vero proicieris in montibus 
sieut mortuus exsecrabils cum multis mortuis, qui transfossi sunt 
gladius et descenderunt in infernum. Sicut vestimentum sanguine con- 
eretum et infectum non erit mundum, ita ne tu quidem eris mundus 
pro eo quod terram meam perdidisti et populum meum occidisti; non 
manebis in aeternum tempus, semen pessimum.  Praepara filis tuos 
ad interfectionem pro peceatis patris tul, uti ne resurgant et terram 
hereditate possideant et repleant terram bellis. Et insurgam in eos, 
dicit dominus Sabaoth, et deperire faciam nomen ipsorum et reliquias 
et semen eorum«. 

Manifestissime etiam per haee ostenditur »cecidisse de caelo- is 
utique, qui prius erat -Lucifer- et >qui mane oriebatur. Si enim, ut 
putant aliqui, natura tenebrarum erat, quomodo ante fuisse >Lucifer- 
dicitur? Vel quomodo poterat >oriri mane- qui nihil in se habebat 
ex luce? Sed et salvator docet nos de diabolo dicens: »Eece video 
Satanan cecidisse de caelo sieut fulgur«; lux enim erat aliquando. 


1 Jes. 14, 12—22 — 21—24 vgl. Jes. 14, 12 — 25 Luk. 10, 18; ähnlicher 
Gedankengang bei Orig. In Exech. hom. Y 3 (Lom. XIV 14f): Serpens hostis est 
contrarius veritati. Contrarius autem non a prineipio creatus est... . neque fuit 
ab initio maledietus . . . ita et serpens fuit aliquando non serpens, cum in para- 
diso deliciarum moraretur. Unde postea corruens ob peccata meruit audire: (Exech. 
28, 12. 13. 15, s. oben S. 74, 13 f. 201). De quo etiam Iob memorat quia in 
conspectu omnipotentis Dei superbierit. »Cecidit quippe de coelo Lucifer . . .« 
Vide consonantiam prophetici evangelicique sermonis (Jes. 14, 12 verglichen mit 
Luk. 10, 18, wie oben) . . . . Hic iam intelligendum est, quomodo per arbitrii 
libertatem alii ad bonorum conscenderint summitatem, alii corruerint in malitiae 
profundum. 


4 thronum meum « sedem meam y 6 demergeris] χαταβήσῃ LXX 9 terrae 
« y (u. Hieron.-Comm. Kl) 19 transforati sunt G 17 uti ne 3y ut hinc A 


10 


15 


20 


De principiis I Cap. 5, 5 #1 


Sed et dominus noster, qui >veritas< est, gloriosi adventus sui potentiam 
nihilominus »fulguri- conparavit dicens: »Sicut enim fulgur a summo 
caeli fulget usque ad summum caeli, ita erit. et adventus filii hominis«. 
Et hune nihilominus fulguri comparat et dicit eum de caelo cecidisse, 
ut ostenderet per hoe fuisse et ipsum aliquando in caelo, habuisse 
locum inter sanctos, participasse de hac luce, de qua omnes sancti 
participant, ex qua et >angeli lucis< efficiuntur et apostoli lux mundi- 
dieuntur a domino. Hoc ergo modo erat etiam iste lux aliquando, 
antequam praevaricaretur et caderet in hunc loeum et >gloria eius con- 
verteretur in pulverem-, quod est proprie impiorum, sieut et propheta 
dixit, ex quo et >princeps huius mundi, id est terrenae habitationis, 
appellatus est; principatum namque egit in eos, qui eius malitiae 
obseeuti sunt, quoniam quidem »totus hic mundus« (mundum autem 
nune terrenum istum appello locum) »in maligno positus est«, in 
hoe scilicet apostata. Quod autem >apostata< sit iste (id est refuga), 
eliam dominus in lob ita dicit: »Adduces autem in hamo draconem 
apostatam« (id est refugam). Certum est autem quia draco ipse dia- 
bolus intellegitur. 

Si ergo contrariae virtutes »refugae« nominantur et >inmacu- 
latae- aliquando fuisse dicuntur, inmaculatum autem esse praeter 
patrem et filium et spiritum sanctum nulli substantialiter inest, 
sed sanctitas in omni creatura accidens res est (quod autem aecidit, 


et decidere potest), ét istae virtutes contrariae inmaculatae ali- 


quando fuerunt, et inter illas utique fuerunt, quae adhue inmacu- 
latae permanent: per hoc ostenditur neque substantialiter vel natura- 
liter esse aliquem. inmaeulatum neque substantiahter esse pollutum. 


1 vgl. Joh. 14, 6. 17, 17 — 2 Matth. 24, 27 — ἢ vgl. 1 Kor. 11, 14. Act. 
12,7 — 7f vgl. Matth. 5, 14 — 9—13 vgl. oben Cap. 5,2, S. 70, 7-9 — 
9 f vgl. Jes. 14, 11 f — 11 «gl. Joh. 12, 31. 16, 11 — 11—14 vgl. Orig., In Gen. 
Comm. III 2 (= Philokal. ed. Rob. p. 69, 10): ὅτε ἀντὶ τῶν περιγείων καὶ τῶν av- 
ϑρωπίνων τοῦτο οὕτως ἐχεῖ τῷ Ἰωάννῃ [d. h. 1 Joh. 5, 19] εἴρηται κτλ. — 18 f I Joh. 
5, 19; vgl. Orig. c. Cels. VI 59 (II 129, 23: μάλιστα δ᾽ ἐν τῷ xat& Ἰωάννην εὐαγ- 
γελίῳ πολλάκις ἔστιν εὑρεῖν κόσμον τὸν περίγειον ὀνομαζόμενον τόπον), In Joh. 
XIX 20 (IV 321, 15), In Ep. ad Rom. III 1 (Lom. VI 167 f) — 16 Hob 40, 20 — 
22 vgl. Orig., In Jerem. hom. XVII 4 (III 147, 10: βέβηλος γινόμενος καταλείπει 
ἁγιασμόν), In Joh. Frg. 10 (IV 492, 26: τοὺς ἐφ᾽ ἁγιότητα ἐρχομένους) 


3 caeli fulget usque ad summum — y 5 et ipsum] — & eum o 14 est] 
J- ety 15 scilicet — y 19 refugae — y 


5 


10 


18 |^ . Origenes 


Et per hoc consequens est in nobis esse atque in nostris motibus, 
ut vel beati et saneti simus, vel per desidiam et neglegentiam ex 
beatitudine in malitiam perditionemque vergamus in tantum, ut nimius 
profectus (ut ita dixerim) malitiae, si qui eo usque sui neglexerit, usque 
in eum deveniat statum, ut ea quae dicitur contraria virtus efficiatur. 


(NPT^SEXTUM 
De fine vel consummatione. 


1. Finis vel consummatio rerum perfectarum consummatarumque 
esse videtur indicium. Quae res etiam nos in hoc loco commonet quod 
ad haee tam ardua et difficilia intellegenda, si quis ille est qui legendi 
horum et talia cognoscendi desiderium ceperit, perfectum et eruditum 
sensum debet adhibere; ne forte si aut nullum usum in huiuscemodi 
quaestionibus habuit, vana quaedam haee ilh et superflua videantur, 
aut si iam praeiudicatum et praeventum in alus animum gerit, haere- 


0 tiea haee et contra fidem ecclesiasticam putet, non tam ratione con- 


vincens quam animi sui praeiudicio definiens. Quae quidem etiam a 
nobis cum magno metu et cautela dicuntur, discutientibus magis et 
pertraetantibus quam pro certo ae definito statuentibus. Indicatum 
namque a nobis in superioribus est, quae sint de quibus manifesto 


20 dogmate terminandum sit; quod et pro viribus fecisse nos puto, eum 


de trinitate loqueremur; de his vero disputandi specie magis quam 
definiendi, prout possumus, exercemur. 


1 Et per— 5 efficiatur Ruf. (der ungenau übersetzt hat) — Hieron., Ep. ad Avit. 3 
(Migne SL XXII 1061): Quibus, inquit, moti disputationibus arbitramur 
sponte sua alios esse in numero sanctorum et ministerio Dei, alios 
ob culpam propriam de sanctimonia corruentes in tantam neglegen- 
tiam corruisse, ut etiam in contrarias fortitudines verterentur. 
Schnitzer S. 61 läßt dagegen Ruf. auf Hieron. folgen — Über das 6. Cap. vgl. das 
wohl xu ungünstige Urteil Denis’, De la phil. d'Orig. p. 351 — 19 vgl. oben Praef. 
3—10 — 20f vgl. oben Cap. 1—3 


3 vergamus] mergamur C 4 eo usque « in tantum y 6f Überschrift <A 
14 animum — 5. 84, 25 illis — M, da zwei Blätter herausgeschnitten sind, vgl. die 
Einleit. B 11 21 de his vero] < y Nunc autem Merlin Del 


69 


οι 


το 


20 


De prineipiis I Cap. 5, 5. Cap. 6, 1. 2 19 


Finis ergo mundi et consummatio dabitur, cum unusquisque pro 
merito peccatorum etiam poenis subicietur; quod tempus deus solus 
agnoscit, quando unusquisque quod meretur expendet. In unum sane 
finem putamus quod bonitas dei per Christum suum universam revocet 
creaturam, subactis ac subditis etiam inimicis. Sie enim dicit sancta 
seripbura: »Dixit dominus domino meo: sede a dextris meis, donee 
ponam inimieos tuos scabellum pedum tuorum«. Quodsi minus nobis 
manifestum est, quid in hoc indicet prophetieus sermo, a Paulo apostolo 
discamus apertius dicente quia »oportet Christum regnare, donec ponat 
omnes inimicos suos sub pedibus suis«. Quodsi ne ista quidem apostoli 
tam aperta sententia satis nos edocuit, quid sit >inimieos poni sub 
pedibus, audi adhue eum in consequentibus: »Oportet enim el subiecta 
esse omnia«, Quae ergo est subiectio, qua Christo »omnia debent esse 
subieeta-? Ego arbitror quia haec ipsa, qua nos quoque optamus ei 
esse subiecti, qua subiecti ei sunt et apostoli et omnes saneti, qui 
secuti sunt Christum. Subiectionis enim nomen, qua Christo subicimur, 
salutem quae a Christo est indicat subiectorum; sieut et David dicebat: 
»Nonne deo subiecta erit anima mea? ab ipso enim salutare meum«. 

2. Talem igitur finem videntes, cum >omnes inimici subieeti erunt 
Christos, et cum >novissimus inimicus destruetur mors<, et cum >tradetur 
a Christo, cui omnia subiecta sunt, regnum deo et patrie: ab isto, in- 
quam, tali fine rerum contemplemur initia. Semper enim similis est 


1f vgl. oben Cap. 5, 2, S. 70, 7 und Orig. 6. Cels. IV 99 (I 373, 17: οἱ δὲ 
ἀμελήσαντες τῶν ἐπιστρεπτιχῶν λόγων δίχας κατ᾽ ἀξίαν τίσωσιν), In Jerem. hom. 
XX 2 (III 178, 28: χολάσεις, ἃς ἕχαστος κατὰ τὴν ἀξίαν χολασϑήσεται) --- 2 f vgl. 
Matth. 24, 36 (Mark. 13,32) — 3—10 vgl. die ähnliche Gedankenfolge bei Orig., 
In Joh. V157 (IV 166, 6—13) und Huet, Origen. 11 2 qu. 11, 9. qu. 3, 80 — 6 Psal. 
109, 1 — 9 IKor. 15,95 — 12f vgl. I Kor. 15, 27. 28. — 18 Psal. 61, 1 — 
19—21 vgl. I Kor. 15, 24—27 — 91—8.80,2 vgl. Orig., In Joh. XIII 37 (IV 262, 35: 
-ἀρχὴνε δὲ λέγω... τὴν ἀντιδιαστελλομένην τέλει καὶ παραχειμένην πρώτῳ, ἵν᾽ ὥσπερ 
τῷ ἀνϑρώπῳ ἀρχή τις τοῦ εἶναι ἐν τῷ παραδείσῳ ἦν, τὸ τέλος (de) διὰ τὴν παρά- 
βασιν τάχα dv ἅδου κάτω Y twi τοιούτῳ χωρίῳ, οὕτω καὶ ἑκάστῳ τῶν ἀποπε- 
πτωχότων οἰχεία τις ἀρχὴ τυγχάνῃ δεδομένη), c. Cels. VIII 72 (II 289, 8) -- 
22 Semper — S. 80, 5 revocantur von Ruf. ungenau und lückenhaft übersetzt; zur 
Correetur und Ergänzung dient Anathem. XV der Const. Syn. a. 543 (Hahn, Bibl. 
d. Symb.3 S. 999: óc τὴν ἀρχὴν τὴν αὐτὴν εἶναι τῷ τέλει) und Hieron., Ep. ad 


8a<y 10suos-— y 11 poni] ponit A ponis B 18 subieeta y sub- 
dita « (ὑποταγήσεται Orig., Sel. in Psal, Lom. XII 380, subiecta est In Exech. 
hom. 1 15, Lom. XIV 30) 20 novissimus inimica ΟἹ (M fehlt) 


10 


90 ες Origenes 


finis initiis; et ideo sieut. unus omnium finis, ita unum omnium intellegi 
debet initium; et sicut multorum unus finis, ita ab uno initio multae 
differentiae ac varietates, quae rursum per bonitatem dei, per sub- 
iectionem Christi atque unitatem spiritus sancti in unum finem, qui sit 
initio similis, revocantur, omnes scilicet. hi, qui >in nomine lesu genu 
fleetentes- per hoc ipsum subiectionis suae insignia declararunt, qui 
sunt >caelestium et terrestrium et infernorum<; in quibus tribus signifi- 
cationibus omnis universitas indicatur, hi videlicet, qui ab illo uno 
initio pro suis unusquisque motibus varie acti per diversos ordines 
pro merito dispensati sunt; non enim in his bonitas substantialiter 
inerat, sicut in deo et Christo eius et in spiritu sancto. In hac enim 
sola trinitate, quae est auctor omnium, bonitas substantialiter inest; 
ceteri vero aecidentem eam ae decidentem habent, et tunc sunt in 
beatitudine, cum de sanctitate et sapientia ac de ipsa deitate participant. 

ἘΣ ἰδίας αἰτίας τῶν μὴ προσεχόντων tavtoic ἀγρύπνοως yivor- 


Avit. 3 (Migne SL XXII 1001: Rursumque nasci ex fine principium et ex 
principio finem, et itacuncta variari, ut et qui nunc homo est, possit 
in alio mundo daemon fieri, et qui daemon est, si neglegentius 
egerit, in crassiora corporareligetur, id est homo fiat. Sieque permiscet 
omnia, ut de archangelo possit diabolus fieri, et rursum diabolus in angelum re- 


, vertatur) Derselbe Gedanke Ep. ad Pamm. et Ocean. LXXXIV 7 (Migne SL XXII 


749: post multa saecula atque unam omnium restitutionem id ipsum fore Gabrielem 
quod diabolum, Paulum quod Caipham, virgines quod prostibulas). Rufin hat also 
die Ansicht von der wiederholten Welterneuerung und der damit verbundenen Um- 
wandlung der φύσεις Aoyızal gemäß ihrem Verdienst als anstößig übergangen. 
Da Hieron. nicht wörtlich eitiert, erscheint eine sichere Herstellung ausgeschlossen. 
Vermutlich sind seine Worle hinter varietates S. 80, 3 einzuschalten, Schnitzer, 
S. 63 A.* fügt hier den 1. Satz des Hieron., u. zwar hinter initium S. 80, 2 ein. 


9—7 vgl. Phil. 2, 10 — £f Hiernach werden im folgenden drei Gruppen 
unterschieden 1) die Beharrenden (S. 81, 18 ff), 2) die Gefallenen aber nicht Ver- 
lorenen (S. 81, 11—18. 27—S. 82,3), 3) die günxlich Abgefallenen (S. 82, 20— S. 83, 4), 
vgl. das griech. Frg. u. Schnitzer, S. Θ A. — 10 f vgl. oben Cap. 5, 5, S. 77, 20 ff 
11f vgl. oben Cap. 4, 3, S. 65, 9f. — 13f vgl. Orig., Exhort. 47 (1 43, 11—18), 
c. Cels. III 47 (1 243, 24—2S) — 15 Frg. 11 (Red. 9) bei Justinian, Ep. ad Men- 
nam (Mansi IX 598) mit der Überschrift: Περὶ τῆς προὐπάρξεως τῶν ψυχῶν, ex 
Tod πρώτου λόγου τοῦ περὶ ἀρχῶν βιβλίου, = S. 81, 11 Si vero — 8. 82, 5 in- 
stitutum Ruf., der teils erweitert, teils ausgelassen hat. 


9 varie acti AB varietati C varie actibus G (M fehlt) et varietatibus o 
12 bonitatis G*a 14 et a ac @o 


10 


15 


20 


De prineipüs I Cap. 6,2 s1 


ται τάχιον ἢ βράδιον μεταπτώσεις, καὶ ἐπὶ πλεῖον ἢ ἐπ᾽ ἔλαττον. 
Oc ἀπὸ ταύτης τῆς αἰτίας, κρίσει ϑείᾳ συμπαραμετρούσῃ τοῖς ἑχάστου 
βελτίοσιν ἢ χείροσι κινήμασι καὶ τὸ κατ᾽ ἀξίαν, ὃ μέν τις ἕξει ἐν τῇ 
ἐσομένῃ διακοσμήσει τάξιν ἀγγελικὴν ἢ δύναμιν ἀρχικὴν ἢ ἐξουσίαν 
τὴν ἐπί τινων ἢ ϑρόνον τὸν ἐπὶ βασιλευομένων ἢ κυρείαν τὴν 
κατὰ δούλων" οἱ δὲ οὐ πάνυ τι ἐχπεσόντες τὴν ὑπὸ τοῖς εἰρημένοις 
οἰκονομίαν τε χαὶ βοήϑειαν ἕξουσι. καὶ οὕτω κατὰ μὲν τὸ πλεῖστον 
ἀπὸ τῶν ὑπὸ τὰς ἀρχὰς καὶ ἐξουσίας καὶ τοὺς ϑρόνους καὶ τὰς 
κυριότητας ταχϑέντων, 869 ὅτε δὲ καὶ ἀπ᾽ αὐτῶν, συστήσεται τὸ 
τῶν ἀνϑρώπων γένος ἐν τῷ καϑ' ἕνα χύσμῳ. . . . . . . . . 

[Si vero ab huiuscemodi participatione neglegant atque dissimulent, 
tune vitio propriae desidiae alius citius alius tardius, plus alius alius minus, 
ipse sibi causa sui lapsus vel casus efficitur. Et quoniam, ut diximus, casus 
iste vel lapsus, quo de statu suo unusquisque declinat, quam plurimam 
in se habet diversitatem pro mentis ac propositi motibus, quod alius levius, 
ahus vero gravius ad inferiora declinat: in hoc 1am iustum iudieium dei 
providentiae est, ut unicuique secundum diversitatem motuum pro 
merito sui decessus et commotio|nis occurrat. Ex his sane, qui in illo 
initio permanserunt, quod futuro fini simile esse descripsimus, quidam 
ex ipsis in ordinatione ae dispensatione mundi ordinem angelicum 
sortiuntur, ali virtutum, ahi principatuum, ali potestatum (quo in eos 
videlieet exerceant potestatem, qui -habere super caput indigent pote- 
statem-, alii thronorum ordinem, id est iudicandi vel regendi eos, qui 
hoc indigent, habentes officium, ali dominationem, sine dubio super 
servos; quae omnia eis pro merito et profeetibus suis, quibus in dei 
participationem imitationemque profecerant, aequo iustoque iudicio 
divina contulit providentia. Hi vero qui de statu primae beatitudinis 
moti quidem sunt, non tamen inremediabilter moti, ills quos supra 


4f. Sf 4». 20—25 vgl. Kol. 1, 16 — 22 vgl. I Kor. 11, 10 Kl — 27 Hi vero 
— 8.82, 6 erit — Hieron., Ep. ad Arvit. 3 (Migne SL XXII 1061 δ): Qui vero 
fluctuaverint et motis pedibus nequaquam omnino corruerint, subi- 
cientur dispensandi et regendi atque ad meliora gubernandi Prin- 
cipatibus, Potestatibus, Thronis, Dominationibus; et forsitan ex his 
hominum constabit genus in uno aliquoex mundis, quando iuxta 
Esaiam ;caelum et terra nova. fient. 


1 μεταπτώσεις Mans? a. R. μεταπιπτούσης Cod. Ath. wu. Mansi τ, T. | — xai 
« Cod. Ath. ἢ Koe 5 ϑρόνον τῶν ἐπιβασιλευομένων Mansi 6 ὑπὸ Cod. Ath. 
ἐπὶ Mansi ἢ τε < Cod. Ath. | οὕτως Mansi 9 ταχϑέντων Koe τάχα δὲ Mansi 
< Cod. Ath. | δὲ — Mans? | an’ αὐτῶν Cod. Ath. ἀντ᾽ αὐτῶν Mansi 12 alius? 
Merlin Del vel L 14 quo de] quod G quoa σ 21 quo « quod y 


Origenes V. 6 


70 


ot 


10 


20 


25 


$9 ' A Origenes 


descripsimus sanetis beatisque ordinibus dispensandi subiecti sunt ac 
regendi; quorum adiutorio usi et institutionibus ac disciplinis salutaribus 
reformati, redire ac restitui ad statum suae beatitudinis possint. Ex 
quibus aestimo, prout ego sentire possum, hunc ordinem humani generis 
institutum,] qui utique in futuro saeculo vel in supervenientibus sae- 
eulis, cum >caelum novum et terra nova< seeundum Esaiam erit, resti- 
tuetur in illam unitatem, quam promittit dominus lesus dicens ad 
deum patrem de discipulis suis: »Non pro istis rogo solis, sed et pro 
omnibus qui eredituri sunt per verbum eorum in me, ut omnes unum 
sint, sicut ego in te, pater, et tu in me, ita et isti in nobis unum 
sint«; et iterum ubi ait: »Ut sint unum, sicut nos sumus unum, ego 
in ipsis, et tu in me, ut sint et ipsi consummati in uno«; et sicut 
confirmat nihilominus etiam Paulus apostolus dicens: »Donec occurra- 
mus omnes in unitatem fidei in virum perfectum, in mensuram aetatis 
plenitudinis Christi«; et sicut idem apostolus iam nos etiam in praesenti 
vita in ecelesia positos, in qua utique futuri regni est imitatio, ad hane 
eandem unitatis similitudinem cohortatur dicens: »Ut eadem dieatis 
omnes, et non sint in vobis schismata, sitis autem perfecti in uno 
eodemque sensu atque in una eademque sententia«. 

3. Sciendum tamen est quosdam eorum, qui ex illo uno principio, 
quod supra diximus, dilapsi sunt, in tantam indignitatem ae malitiam 
se dedisse, ut non solum indigni habiti sint institutione hac vel eru- 
ditione, qua per carnem humanum genus adiutorio caelestium virtutum 
instituitur atque eruditur, sed e contrario etiam adversari et repu- 
gnantes his, qui erudiuntur atque imbuuntur, existant. Unde et agones 
quosdam atque certamina omnis haee habet vita mortalium, reluctanti- 


6 vgl. Jes. 65, 17 (66, 22) — 8 Joh. 17, 20. 21 — 11 Joh. 17, 22.23 — 
13 Ephes. 4,13 — 17 I Kor. 1, 10 — 20 quosdam — 25 existant und S. 83, 2f 
diabolus — malitiae] vgl. Hieron., Ep. ad Avit. 3 (Migne SL XXII 1062): Qui 
vero non fuerint meriti, ut per genus hominum revertantur ad pristi- 
num statum, fient .diabolus et angeli eius. et pessimi daemones, ac 
pro varietate meritorum in singulis mundis diversa officia sortientur. 
Rufin hat also wieder gekirxt und verändert. Zu dem Fall der Engel vgl. Clemens 
Al., Strom. VII 7, 46 (III 34, 28 ff St, daxu Mayor in seiner Ausg. p. 210) — 
95—S. 83, 4 vgl. Ephes. 6, 12 und Orig. c. Cels. VIII 34 (II 250, 6), De or. 26, 5. 
29, 2 (II 362. 382) 


2 adiutorio « auditorio Ge 8 solum S 11 ubi A Geor ibi $G*o 16 imi- 
tatio α forma y 20 eorum — y | ilo- y 22 non solum e — «G 25 ex- 
sistant Del existunt L 


5 


10 


De principiis I Cap. 6, 2.3 83 


bus scilicet et repugnantibus adversum nos his, qui sine ullo respectu 
de statu meliore dilapsi sunt, qui appellantur >diabolus et angeli eius- 
ceterique ordines malitiae, quos apostolus de contraris virtutibus 
nominavit. 

Οἶμαι δὲ δύνασϑαι ἀπὸ τῶν ὑποτεταγμένων τοῖς χείροσιν ἀρχαῖς 
καὶ ἐξουσίαις καὶ κοσμοκχράτορσι, καϑ' ἕχαστον κόσμον ἢ τινὰς κόσμους, 
ἐνίους τάχιον, εὐεργετουμένους καὶ βουλησομένους ἐξ αὐτῶν μετα- 
βαλεῖν, συμπληρώσειν ποτὲ ἀνϑρωπότητα. Σ 

[lam vero si aliqui ex his ordinibus, qui sub principatu dabo 
agunt ac malitiae eius obtemperant, poterunt aliquando in futuris 


2 vgl. oben 5. τὸ, τῇ — 9—8 Frg. 12 (Hed. 10) bei Justinian, Ep. ad Men- 
nam (Mansi IX 529) mit der Überschrift: 'Ex τοῦ αὐτοῦ λόγου, ὅτι εἰ μεταβάλλοιεν 
ἐπὶ τὸ χρεῖττον οἱ δαίμονες, συμπληρώσουσί ποτε ἀνϑρωπότητα — 9 Iam vero 
— 8. 84,1 ad bonitatem Ruf., vgl. S. S1, 7—10 und die S. 82 citierte Stelle des Hieron. 
Rufin wieder lückenhaft — 9 Iam vero — S. 84, 21 perpetitur] vgl. Hieron., Ep. 
ad Avet. 3 (Migne SL XXII 1062): Ipsosque daemones ae rectores tene- 
brarum in aliquo mundo vel mundis, si voluerint ad meliora converti, 
fieri homines et sic ad antiquum redire principium; ita dumtaxat, 
ut per supplicia atque tormenta, quae vel multo vel brevi tempore 
sustinuerint, in hominum eruditi [erudita Codd.]] corporibus rursum 
veniant ad angelorum fastigia. Ex quo consequenti ratione mon- 
strari omnes rationabiles creaturas ex omnibus possefieri, non semei 
et subito sed frequentius; nosque et angelos futuros et daemones, si 
egerimus neglegentius; et rursum daemones, si voluerint capere vir- 
tutes, pervenire ad angelicam dignitatem. Vgl. hiermit Hieron. c. Joh. 
Hieros. 6. 19 (Migne SL XXIII 370): quasi non et ipsi daemones iuxta Origenem 
animae sint aérei corporis et ex daemonibus postea, si resipuerint, humanae ani- 
mae sint futuri. Ebenda c.16 (368): ipsosque daemones, qui proprio arbitrio cum 
principe suo diabolo de Dei ministerio recesserunt, si paululum resipiscere coeperint, 
humana carne vestiri, ut acta deinceps poenitentia post resurrectionem eodem 
circulo, quo in carnem venerant, revertantur ad viciniam Dei, liberati etiam aéreis 
aethereisque corporibus, et tunc omnia genua curvent Deo coelestium, terrestrium 
et infernorum «. 6. 7 (360), endlich Hieron., Dial. adv. Pelag. 1 28 (Migne SL 
XXIII 522); Ruf., Apol. 110 (Migne SL XXI 547f); Augustin, De civ, Dei XXI 17 
und oben S. 64, 9-13 — 10 f vgl. unten lI Cap. 1, 21. 6 


9 δύνασϑαι ἀποί(δεῖξαι) Koe | 6f ἢ τινὰς xóouovc, ἐνίους τάχιον Cod. Ath. u. 
Mansi 4. T., to. τίνος κόσμου vóovc Mansi a. R., τάχα νόας ἐνίους Red, 10 mili- 
tiae A | poterunt S poterint « G!corr Ab poterant G* 

6* 


84 Origenes 


saeculis converti ad bonitatem,] pro eo quod inest in ipsis liberi 
facultas arbitri, an vero permanens et inveterata malitia velut in 
naturam quandam ex consuetudine convertatur: etiam tu qui legis pro- 
bato, si omnimodis neque in his »quae videntur temporalibus- saeculis 
5 neque in his >quae non videntur- et »aeterna sunt« penitus pars 
ista ab illa etiam finali unitate ac convenientia diserepabit. Interim 
tamen tam in his -quae videntur< et »+temporalibus- saeculis quam in illis 
>quae non videntur- et >aeterna sunt« omnes isti pro ordine, pro ratione, 
pro modo et meritorum dignitatibus dispensantur: ut in primis ali, 
10 ali in secundis, nonnulh etiam in ultimis temporibus et per maiora 
ac graviora | supplicia nec non et diuturna ac multis, ut ita dicam, 
saeculis tolerata asperioribus emendationibus reparati et restituti eru- 
ditionibus primo angelicis tum deinde etiam superiorum graduum virtuti- 
bus, ut sie per singula ad superiora provecti usque ad ea quae sunt »invisi- 
15 bilia< et >aeterna< perveniant, singulis videlicet quibusque caelestium virtu- 
tum officiis quadam eruditionum specie peragratis. Ex quo, ut opinor, hoc 
consequentia ipsa videtur ostendere, unamquamque rationabilem natu- 
ram posse ab uno in alterum ordinem transeuntem per singulos in 
omnes, et ab omnibus in singulos pervenire, dum accessus profectuum 
20 defectuumve varios pro motibus vel conatibus propriis unusquisque 
pro liberi arbitru facultate perpetitur. 

4. Quoniam sane »visibilia- quaedam dicit esse Paulus et »tempo- 
ralia<, alia vero praeter haec >invisibilia« et »aeterna« quaerimus quo- 
modo haee >quae videntur- >temporalia< sint: utrumne pro eo quod 
nihil omnino post hoc erunt in omnibus illis futuris spatiis ac saeculis, 
quibus dispersio illa unius principü atque divisio ad unum et eundem 
finem ae similitudinem reparatur, an pro eo quod habitus quidem 
eorum >quae videntur- transeat, non tamen etiam substantia eorum 
omnimodis corrumpatur. Et Paulus quidem videtur id quod posterius 


n2 
Qt 


4f. 7. 8 vgl. II Kor. 4, 18 — 6—12 vgl. Mayor, Clement of Al. Strom. VH 
p. CVI xu p. 217 — 11 χορ diuturna vgl. Huet, Origen. 1l 2 qu. 11,26 und unten 
II Cap. 10 — 14—21 vgl. Hieron., Ep. ad Pamm. et Ocean. 7 (Migne SL 
XXII 749): et post multa saecula atque unam omnium restitutionem id ipsum fore 
Gabrielem quod Diabolum, Paulum quod Caipham, virgines quod prostibulas — 
14 f. 22—24. 28 vgl. II Kor. 4, 18 


1 inest AGo est B | in ipsis AC et in ipsis B in illis y 24 sint Cy 
sunt AB 25 hoc « haec y | futuris spatiis ac saeculis « futuris spatii sae- 
eulis (d. u SAC vor SAE übersehen) u futuri spatiis saeculi σ 28 etiam sub- 
stantia — y |  eorum?] earum u — 6 


e 


10 


20 


De principiis I Cap. 6, 3. 4. Cap. 7, 1 85 


diximus confirmare, eum dicit: »Transiet enim habitus huius mundi«. 
Sed et David cum dicit: »Caeli peribunt, tu autem permanebis, et 
omnes sieut vestimentum veterescent, et sicut amictum mutabis eos, 
sieut. vestimentum mutabuntur«, eadem videtur ostendere. Si enim 
»mutabuntur caeli, utique non »perit- quod -mutature; et si >habıtus 
huius mundi transit, non omnimodis exterminatio vel perditio sub- 
stantiae materials ostenditur, sed inmutatio quaedam fit qualitatis 
atque -habitus- transformatio. Esaias quoque cum per prophetiam dicit 
quia »erit caelum novum et terra nova«, similem sine dubio suggerit 
intellectum. Innovatio namque >caeli et terrae< et transmutatio >habitus 
huius mundi- et inmutatio »caelorum- his sine dubio praeparabitur, qui 
per illam viam, quam supra ostendimus, iter agentes ad illum >finem« 
beatitudinis tendunt, cui etiam ipsi inimici subiciendi- dicuntur, in quo 
"fine. >omnia< et in omnibus esse dicitur deus. In hoe >»fine< 51 qui 


5 materialem naturam, id est corpoream, penitus interituram putet, nullo 


omnino genere intellectui meo occurrere potest, quomodo tot et tantae 
substantiae vitam agere ac subsistere sine corporibus possint, cum 
solius dei, id est patris et fili ac spiritus sancti naturae id proprium 
sit, ut sine materiali substantia et absque ulla corporeae adiectionis 
societate intellegatur existere. Alius fortasse dicet quoniam in illo 
fine omnis substantia corporalis ita pura erit atque purgata, ut aetheris 
in modum et caelestis cuiusdam puritatis ac sinceritatis possit intellegi. 
Certius tamen qualiter se habitura sit res, scit solus deus, et si qui 
eius per Christum et spiritum sanctum >amiei< sunt. 


CAPUT SEPTIMUM 
De incorporeis et corporibus. 


1. Haec quidem, quae superius disseruimus, generali nobis sermone 
digesta sint, per consequentiae magis intellectum quam definito dog- 


1 I Kor. 7, 31 — 2% Psal. 101,27 — 9 Jes. 65, 17 — 19 vgl. oben S. 
84, 7—16 — 12—14 «gl. I Kor. 15, 24. 25. 28 — 14 vgl. unten III Cap. 6 — 15. 
20—22 vgl. Hieron., Ep. ad Avit. 4 (Migne SL XXII 1062): Corporales quoque 
substantias penitus dilapsuras, aut certe in fine omnium hoc esse 
futura corpora, quod nune est aér [ether Cod. B] et caelum et si quod 
aliud corpus sincerius et puriusintellegi potest. — 923 f vgl. Joh. 15, 15. 
Jak. 2, 23 — 27 d.h. in Cap. 5 u. 6; Orig. beginnt hier einen neuen Abschnitt, 
aber ohne besondere Überschrift (x. B. Περὲ ἀσωμάτων xal σωμάτων oder: Περὶ 
ἡλίου xal σελήνης καὶ ἀστέρων, s. S. 86, 26) 

1 transiet Ay transibit 8 4 sicut vestimentum] et α 23 c» deus solus y 
28 consequentiae « consequentia M consequentiam Gg 


10 


15 


80 Origenes 


mate pertractata atque discussa de rationabilibus naturis, post eum locum 
quem de patre et filo et spiritu sancto pro nostris viribus exposuimus. 
Nune ergo videamus quae sint, de quibus disserere in consequentibus 
convenit secundum dogma nostrum, id est secundum ecclesiae fidem. 

Omnes animae atque omnes rationabiles naturae factae sunt vel 
creatae, sive sanctae illae sint, sive nequam; quae omnes secundum 
propriam naturam incorporeae sunt, sed et per hoc ipsum, quod incor- 
poreae sunt, nihilominus factae sunt; quoniam quidem >omnia a deo 
per Christum facta sunt« sicut generaliter Iohannes docet in evangelio 
dicens: »In principio erat verbum, et verbum erat apud deum, et deus 
erat verbum. Hoc erat in principio apud deum. Omnia per ipsum 
facta sunt, et sine ipso factum est nihile. Per species autem ac 
numeros ordinemque describens ea, quae facta sunt, Paulus apostolus 
hoc modo disserit, quo ostendat omnia facta esse per Christum, dicens: 
»Et omnia in ipso creata sunt, quae in caelis sunt et quae in terra, 
sive visibilia sive invisibilia, sive sedes sive dominationes sive principatus 
sive potestates, omnia per ipsum et in ipso creata sunt, et ipse est 
ante omnes, et ipse est caput«. Manifeste ergo >in Christo et per 


Christum facta esse omnia et creata< pronuntiat, sive >visibilia<, quae 


20 


n2 
σι 


90 


sunt corporalia, sive >invisibilia«, quae non alia esse arbitror quam in- 
corporeas substantivasque virtutes. Horum autem quae vel corporea 
vel ineorporea generaliter dixerat, ut mihi videtur, | in sequentibus 
enumerat species, id est >sedes dominationes principatus potestates 
virtutes-. 

2. Haec autem nobis praedicta sint volentibus per ordinem ad 
inquisitionem solis ac lunae vel stellarum per consequentiae indaginem 
pervenire: utrum etiam ipsa inter >principatus< haberi conveniat pro eo 
quod dieuntur >in ἀρχάς- (id est >in principatum-) >diei facta vel noctis«, 
an putanda sint istum solum habere >principatum diei ac noctis quas 
inluminandi offieium gerunt, non tamen sint de illo ordine atque 
offieio -principatuum- principes. ([2.] Verumtamen cum dicitur quia 
0mnia per ipsum facta sunt«, et -in ipso creata sunt omnia, sive quae 


4 vgl. oben Praef. 9. 10 — 10 Joh. 1, 1—3 — 15 Kol.1,16—18 — 28 vgl. 
Gen. 1, 16 — 31-—8. 87, 1 vgl. Joh. 1, 3. Kol. 1, 16 


6 illae — By 21 substantivasque « substantivas quae B substantibasque 
C* substantiasque A substantiasque S subas atque Ab | corpora A, vgl. oben 
die Überschrift 26 ac α et y | per consequentiae indaginem « per conse- 
quentiam y 28 in archas « INPXAC y 29 solum $Mo solem AG 80 inlu- 
minandi (vgl. S. 92, 19) « inluminando y 


10 


15 


20 


De principiis I Cap. 7, 1. 2. 3 87 


in caelis sunt sive quae in terrae non potest dubitari quod etiam ea, 
quae >in firmamento- sunt, quod caelum utique appellatur, in quo 
luminaria ista posita esse- dicuntur, inter caelestia numerentur. Tum 
deinde cum omnia faeta esse vel creata, et in his quae facta sunt nihil 
esse, quod non bonum malumque recipiat atque utriusque capax sit, 
evidenter sermo disputationis invenerit: quomodo putabitur consequens 
quod etiam nostrorum quidam de sole et luna vel sideribus opinantur, 
ut ineonvertibiles sint et contrarii incapaces? Idque nonnulli etiam 
de angelis sanctis, haeretici vero etiam de animabus, quae apud illos 
"spiritales naturae- appellantur, aestimaverunt. 

Primo ergo videamus, quid ipsa ratio de sole et luna ac stellis 
inveniat, si rectum est quod quidam putant, convertibilitatis eos esse 
alienos; et quantum fieri potest de sanctis scripturis primo adhibeatur 
assertio. lob namque ita videtur ostendere, quod non solum stellae 
possint subditae esse peccatis, verum etiam quod >mundae non sint a 
eontagione peccati. Ita namque scriptum est: »Stellae quoque non 
sunt mundae in conspectu eius«. Quod non utique de corporis earum 
splendore sentitur, verbi causa, ut si diceremus: Vestimentum non est 
mundum; quod si ita intellegatur, ad conditoris sine dubio revocatur 
iniuriam, si quid inmundum in splendore earum eorporis accusetur. 
Si enim per industriam suam neque lucidius sibi corpus assumere neque 
minus purum per desidiam potuerunt, cur quasi -non mundae- >stellae- 
eulpentur, si neque quia mundae sunt laudabuntur? 

3. Sed ut manifestius hoe intellegi possit, etiam illud primo de- 
bemus inquirere, si animantia haec esse et rationabilia intellegi fas 


9 f vgl. Gen. 1, 17 — 9 f vgl. Hilgenfeld, Ketxergesch. S. 511.533 — 11 ff vgl. 
Philo, De somn. 1 22 p. 641 M. (IIl 234 f ed. Wendl.) und Harnack, Dogmengesch. 
I4677; P. Wendland, Hellenist. röm. Kultur, S. 117 — 14f vgl. Orig., In Joh. 
I 35 (IV 45, 26: οὐχ ἔτε δὲ καὶ ὑπὲρ ἄλλου τινὸς παρὰ τὸν ἄνϑρωπον £v àuap- 
τήμασι γεγενημένου, οἷον ὑπὲρ ἄστρων, οὐδὲ τῶν ἄστρων πάντως χαϑαρῶν ὄντων 
ἐνώπιον τοῦ ϑεοῦ, ὡς £v τῷ Ἰὼβ ἀνέγνωμεν [Hiob 25, D], εἰ μὴ ἄρα ὑπερβολιχῶς 
τοῦτο εἴρηται), In Ep. ad Rom. 1116 (Lom. VI194f) — 16 Hiob 25,5 — 25f vgl. 
Ruf. Palaest., De fide 19 (Migne SL XXI 1132): Nune vero de Sole simul et Luna 
ceterisque luminibus oportet exponam. Haec enim nonnulli, mentis errore decepti, 
animalia rationabilia esse dixerunt [x. B. Pseudo- Arist. Περὶ χόσμου ἃ p. 391b, 16: 
πλήρης δὲ ὧν (scil. οὐρανός) σωμάτων ϑείων, ἃ δὴ καλεῖν ἄστρα εἰώϑαμεν, vgl. 


1 sunt - Go 3 Tum « Tune y 9 animabus] animalibus A 13 primo 
& primum y 15 possint « possunt y 17 co Non quod y 18f Vestimentum 
non est mundum] indumentum earum non esse mundum 8 22 purum — y 


10 


8S Origenes 


est; tum deinde utrum animae ipsarum pariter cum ipsis corporibus 
extiterint, an anteriores corporibus videantur; sed et post consum- 
mationem saeculi si intellegendum est eas relaxandas esse corporibus, 
et sieut nos cessamus ab hac vita, ita etiam ipsae a mundi inlumi- 
natione cessabunt. Quamvis haec inquirere audaciae cuiusdam videatur, 
tamen quoniam captandae veritatis studio provocamur, quae possibilia 
nobis sunt secundum gratiam spiritus sancti scrutari et pertemptare 
non videtur absurdum. 

Putamus ergo posse ea per hoc animantia designari, quod et man- 
data dieuntur accipere a deo, quod utique non nisi rationabilibus ani- 
mantibus fieri solet. Ait ergo « x x» mandatum: »Ego autem omnibus 
stellis praecepi«. Quae sunt autem ista praecepta? scilicet ut unum- 
quodque astrum suo ordine suisque cursibus indultae sibi quantitatis 
splendorem praebeant mundo. Aliis enum hi, qui vocantur planetae, 


5 moventur ordinibus, aliis hi, quos ἀπλανεῖς vocant. In quo illud mani- 


Zeller, Phil. d. Gr. 11113 ,S. 190. ΠΙ 23 ,S. 566]. Quorum dementiam etiam nefarius 
Origenes secutus est, qui cum vellet ex divina Scriptura exemplum sumere, quae 
ibi de luminaribus optime dicta fuerant, haec ipse perperam, ut sibi libitum est, 
ausus est vertere. 


9 vgl. Orig. c. Cels. V 11 (11 12, 11: πειϑόμενοι δὲ καὶ αὐτὸν ἥλιον xal σελή- 
νην χαὶ ἀστέρας εὔχεσϑαι τῷ ἐπὶ πᾶσι ϑεῷ διὰ τοῦ μονογενοῦς αὐτοῦ), De or. 7 
(II 316, 6 οὕτως ὑποληπτέον τῷ ἐφ᾽ ἡμῖν ἡλίου xal σελήνης xal ἄστρων ... δια- 
τεταχέναι -πάντα τὸν χύσμον τοῦ οὐρανοῦς καὶ τὴν τῶν ἄστρων &ouovioc τῷ 
παντὶ πορείαν χαὶ χίνησιν), In Jerem. hom. X 6 (III 76, 21), In Joh. 1 26 (IV 32, 30) 
— 11 Jes. 45, 12, vgl. hierzu Orig., In Num. hom. XV 3 (Lom. X 177) — 14 f vgl. 
Orig. c. Cels. VIII 52 (II 267, 18: δρῶντες τὸν xóouov xai τὴν ἐν αὐτῷ τεταγμένην 
οὐρανοῦ καὶ τῶν £v τῇ ἀπλανεῖ κίνησιν τῶν TE φερομένων ἐναντίως τῇ τοῦ κόσμου 
κινήσει λεγομένων πλανήτων τάξι»); Celsus bei Orig. VI 22 (I 92, 3: τῶν δύο 
τῶν £v οὐρανῷ περιόδων, τῆς τε ἀπλανοῦς καὶ τῆς εἰς τοὺς πλανήτας αὖ νενε- 
μημένης) 


4 ita] 51 ita & sie σ 5 quamvis] + enim 9 8 videatur A 1Π x x x man- 
datum] nach Ruf. Palaest., De fide 19 (Migne SL XXI 1133: Adiecit etiam Origenes 
illud [rorher Hiob 25,5 citiert], quod a propheta David dietum est [Psal. 102, 18] 
necnon etiam illud, quod Deus dixit ad prophetam Esaiam [Jes. 45, 12] . . . Dieit 
enim quod luminaria dudum fuerint intellectus et sensus, et quia neglegenter ver- 
sati sunt, sua postmodum virtute privati, ad ignea ista damnati sunt corpora, ut super 
terram luceant) scheint hier Psal. 102, 18b: et memores sunt mandatorum ipsius, ad 
faciendum ea [Vwlg.] ausgefallen zu sein 15 ἀπλανεῖς] aplanis A C*y aplanes B 


10 


15 


De principiis I Cap. 7, 3. 4 89 


festissime ostenditur, quod neque motus ullius corporis sine anima effici 
potest, neque quae animantia sunt, possunt aliquando esse sine motu. 
Stellae vero cum tanto ordine ac tanta ratione moveantur, ut in nullo 
prorsus aliquando cursus earum visus sit impeditus, quomodo non ultra 
omnem stoliditatem est tantum ordinem tantamque disciplinae ae rationis . 
observantiam dieere ab inrationabilibus exigi vel expleri? Apud Hie- 
remiam sane etiam -regina caeli luna esse nominatur. Quodsi ani- 
mantes sunt stellae et rationabiles animantes, sine dubio videbitur inter 
eas eliam profectus aliqui et decessus. Hoc enim quod ait lob: »Et 
stellae non sunt mundae in conspectu eius« talem mihi quendam in- 
dieare videtur intellectum. 

4. Iam vero ea, quae animantia esse et rationabilia consequentia 
disputationis invenit, utrum cum corporibus pariter animata videantur 
eo in tempore, cum dieit seriptura quia »fecit deus duo luminaria 
magna, luminare maius in principatum diel et luminare minus in princi- 
patum noctis, et stellas«, an non cum ipsis corporibus, sed extrinsecus 
faetis iam corporibus inseruerit spiritum, pervidendum est. Ego qui- 


1f vgl. Orig. e. Cels. VI 48 (II 120, 2: ὥσπερ ψυχὴ ζῳοποιεῖ καὶ χινεῖ τὸ 
σῶμα οὐ πεφυκὸς dp  éavtov κινεῖσϑαι ζωτικῶς), De or. VI 1 (IL311 f) und unten 
III Cap. 1,2 — 6f vgl. Jerem. 51 (44), 17—19. 25 — f vgl. Orig. c. Cels. V 10 
(II 11, 13: εἴπερ xal ot ἐν οὐρανῷ ἀστέρες ζῷά εἰσι λογικὰ καὶ σπουδαῖα xai 
ἐφωτίσϑησαν τῷ -φωτὶ τῆς γνώσεως- ὑπὸ τῆς σοφίας, ἥτις ἐστὲν «ἀπαύγασμα qo- 
τὸς ἀιδίους. xal γὰρ τὸ μὲν αἰσϑητὸν φῶς αὐτῶν ἔργον ἐστὶ τοῦ τῶν ὅλων δη- 
μιουργόῦ᾽ τὸ δὲ νοητὸν τάχα xal αὐτῶν xal ἐχ τοῦ ἐν αὐτοῖς αὐτεξουσίου ἐλη- 
λυϑός), In Matth. XIII 6 (Lom. 111221) und Huet, Origen. 11 2 qu. 8, 1.4 --- 9 Hiob 
25, 5; vgl. Orig., In Ep. ad Rom. MI 6 (Lom. VI 194f »stellae autem non sunt 
mundae coram ipso« [vgl. ob. S. 87, 16] ... ad comparationem vero Dei mundae esse 
non possunt) — 19 ff vgl. zum 4. Abschnitt: Theophil. Al., Ep. pasch. 11 10 bei 
Hieron. Ep. XCVII (Mzgne SL XXII 800: Denique sol et luna, duo magna 
luminaria, et stellae reliquae antequam hoc essent, in quod eas creatas quoti- 
diani eursus testatur officium, non erant absque corporibus nec propter 
aliquas causas simplicitatem pristinam relinquentes corporibus cir- 
cumdatae sunt, ut ille somniat, . . . Nec animae in coelorum regionibus 
aliquid peccaverunt et ideirco in corpora relegatae sunt) und Basilius, 
Hexaöm. III a. E. (eit. von Justinian, Ep. ad Menn., Mansi IX 513 E. Diese Aus- 
führungen haben wohl eher im Gen.- Comm. des Orig. als in Περὶ ἀρχῶν gestanden) 
— 14 Gen. 1,16 — 16f vgl. oben Praef. 5, S. 13, 10 

1 ullius C A!cor illus A*By Set — y 9 Et A (vgl. oben S. 87,16) — By 
11 videbitur A 18 co animata pariter y 17 corporibus] + et A |  inse- 
ruerit « inseruit y 


90 Origenes 


dem suspicor extrinsecus insertum esse spiritum, sed operae pretium 
videbitur de scripturis hoc ostendere. Nam per coniecturam facilis 
assertio esse videbitur, scripturarum autem testimonis utique difficilius 
adfirmatur. Nam per coniecturas ita possibile est ostendi. Si hominis 
5 anima, quae utique inferior est, dum hominis est anima, non cum cor- 
poribus ficta, sed proprie et extrinsecus probatur inserta, multo | magis 73 
eorum animantium, quae caelestia designantur. Nam quantum ad 
homines spectat, quomodo cum corpore simul ficta anima videbitur 
elus, qui >in ventre fratrem suum subplantavit<, id est lacob? Aut quo- 
modo simul eum corpore ficta est anima vel plasmata eius, qui adhuc 
»n ventre matris suae positus, repletus est spiritu sancto-? lohannem 
dico >tripudiantem in matris utero« et magna se exultatione iactantem 
pro eo quod salutationis vox Mariae ad aures Elisabeth suae matris 
advenerat. Quomodo simul cum corpore ficta est et plasmata etiam 
15 ilhus anima, qui »antequam 1n utero formaretur, notus esse dieitur deo-, 
et -antequam de vulva procederet, sanctificatus ab eo est-? Ne forte non 
iudicio neque pro meritis replere aliquos videatur deus spiritu sancto 
et sanctificare non merito. Et quomodo effugiemus illam vocem, qua 
alt: »Numquid iniustitia est apud deum? Absit«, vel illud: » Numquid 
20 personarum acceptio est apud deum?« Hoc enim consequitur eam 
defensionem, quae animas subsistere simul eum corporibus adseverat. 
(Solem quoque et lunam et astra cetera esse animantia; immo quo- Hier 


- 


ic 


9 vgl. Gen. 25, 22. 26 — 10—14 vgl. Luk. 1, 41 — 15f vgl. Jerem. 1,5 — 
19 Röm. 9, 14 — 19f Röm. 2, 11 — 22—S. 91,4 aus Hieron., Ep. ad Avit. 4 
(Migne SL XXII 1062) hier mit Schnitzer S. 13 eingeschaltet. Denn da auf vestitos 
(S. 91, 4) bet Hieron. folgt: ;Omnem creaturam- secundum apostolum (Röm. 8, 20. 21) 
.vanitati esse subiectam et liberari in revelationem filiorum Dei., was dem Anfang 
von Abschnitt 5 entspricht, so muf das bei Hieron. Vorhergehende am Ende von 
Abschnitt 4 gestanden haben. Vgl. ferner Phot., Cod. 106 (p. 87% B. über Theognost. 
Al: περὶ ἀγγέλων καὶ δαιμόνων ὁμοίως ἐκείνῳ [scil. ἸΩριγένει] χενολογεῖ καὶ σώ- 
ματα αὐτοῖς λεπτὰ ἀμφιέννυσιν), Cod. 8 (p. 48 B. καὶ ἐμψύχους τοὺς ἀστέρας); 
Hieron., c. Joh. Hieros. e. 17 (Migne SL XXIII 369: Solem quoque ipsum et lunam 
et omnium astrorum chorum esse animas rationabilium quondam et incorporalium 
creaturarum, quae nunc >vanitati subiectae, ignitis videlicet corporibus, 
quae nos imperiti et rudes luminaria mundi appellamus, .liberabuntur 
a servitute corruptionis in libertatem gloriae filiorum Dei.. Unde et omnis »creatura 
congemiscit et parturit, et Apostolus deplorat dicens (Rim. 7,24): » Infelix 


6 proprie et AC propriae M propre BGo 8. spectat] exspectat A* By 
18 merito. Et] merito est sed A 20 c» acceptio personarum y 


10 


De principiis I Cap. 7, 4. 5 91 


modo nos homines ob quaedam peccata his sumus circumdati cor- 
poribus, quae crassa sunt et pinguia, sie et caeli luminaria talia vel 
talia accepisse corpora, ut vel plus vel minus luceant; et daemones ob 
maiora delicta aério corpore esse vestitos.) ὅτε δὲ πρεσβυτέρα ἡ 
ψυχὴ τοῦ ἡλίου τῆς ἐνδέσεως αὐτοῦ τῆς εἰς τὸ σῶμα, μετὰ τὸ συλ- 
λογίσασϑαι ἐκ συγκρίσεως ἀνθρώπου τῆς πρὸς αὐτὸν καὶ ἐντεῦϑεν 
ἀπὸ τῶν γραφῶν οἶμαι ἀποδεῖξαι δύνασϑαι. [Quantum ergo ex con- 
paratione humani status conici potest, consequens puto multo magis 
haee de caelestibus sentienda, quae etiam in hominibus ratio ipsa et 
scripturae auctoritas videtur ostendere.] 

5. Sed videamus si qua proprie etiam de ipsis caelestibus signi- 
ficantia apud seripturam sanctam possumus invenire. Paulus apostolus 
ita ait: quoniam, inquit, »vanitati creatura subiecta est non volens, 
sed propter eum qui subiecit in spe, quia et ipsa creatura liberabitur 


ego homo, quis me liberabit de corpore mortis huius?«) = ὃ. $9, 12 bis 
99, 7 Ruf., bei dem das gesperrt Gedruckte fehlt und wohl S. 92, 19 und 7 (vgl. 
e. Cels. VII 50 (I1 201, 10]) einzufügen 4st; endlich Justinian, Ep. ad Mennam 
(Mansi IX 513 D: τὸ λέγειν τὸν οὐρανὸν καὶ τὸν ἥλιον καὶ τὴν σελήνην 
χαὶ τοὺς ἀστέρας καὶ τὰ ὕδατα τὰ ἐπάνω τῶν οὐρανῶν ἔμψυχα καὶ 
λογικάς τινας εἶναι δυνάμεις, vielleicht Z.22 an Stelle von Solem — animantia 
einzusetzen) und Anathem. lI der Const. Syn. a. 548 (Hahn, Bibl. d. Symb> S. 228) 


4—7 Frg. 13 (Red. 11 = Z. 7 Quantum — 10 ostendere Ruf.) bez Justinian, 
Ep. ad Mennam (Mansi IX 532) mit der Überschrift: 'Ex τοῦ πρώτου λόγου τοῦ 
αὐτοῦ βιβλίου, ὅτι ἔμψυχος ὁ ἥλιος καὶ 3 σελήνη xal ot ἀστέρες. Schnitzer hat 
S. 73 den Schluß des 4. Absehnittes von 5. 90, 20 ab passend so hergestellt: »Dieß 
wäre aber die Folge der Annahme, daß die Seelen zugleich mit den Körpern ins 
Daseyn treten. Nun sind auch die Gestirne vernünftige Wesen, sie müssen also 
ebenfalls vorhanden gewesen seyn, ehe sie in Körper kamen; ja wie wir Menschen 
um gewisser Vergehen willen mit diesen dichten und trägen Körpern bekleidet 
wurden, so mögen wohl auch die Sternenwesen diesen oder jenen Körper mit mehr 
oder weniger Klarheit bekommen haben. Und jene Thronen und Gewalten und 
Kräfte bewohnen wohl diejenigen Körper, die sie nach Wunsche oder zum Dienste 
erhalten haben. Die Dämonen dagegen sind wegen ihren schweren Vergehen an 
Luftkörper gebunden. Soviel wir also aus der Vergleichung des Menschen mit 
den Gestirnen erschließen können, hatte die Seele der Sonne ihr Daseyn vor ihrer 
Einkleidung in den Kórper. Vgl. oben S. 87, 11ff — 13 Röm. S, 20. 21; vgl. 
xum Folgenden Orig., In Ep. ad Rom. VII 4. 5 (Lom. VII 93—113) 


8 conici « concipi ; 11 si qua — 11 f significantia A si quam — significan- 
tiam By — 12 possimus A* 


10 


92 ες Origenes 


a servitute corruptionis in libertatem gloriae filiorum dei«. Cui, obsecro, 
-vanitati- creatura subiecta est, vel quae >creatura<, vel quomodo >non 
volens, vel sub qua >spe<? quo autem modo >ipsa creatura liberabitur 
a servitute corruptionis-? Sed et alibi ipse apostolus dicit: »Nam 
exspectatio creaturae revelationem filiorum dei exspectat«. Et iterum 
alibi ait: »Non solum autem, sed et ipsa creatura congemescit et con- 
dolet usque nune«. Unde inquirendum est, qui sit gemitus eius, vel 
qui sint dolores eius. Et primo ergo videamus quae est >vanitas<, cul 
>creatura subiecta est. Ego quidem arbitror non aliam esse vanitatem 
quam eorpora; nam licet aetherium sit corpus astrorum, tamen materiale 
est. Unde et Salomon mihi videtur universam corpoream naturam 
velut onerosam quodammodo et vigorem spirituum retardantem hoc 
modo compellare: »Vanitas vanitatum, omnia vanitas, dixit Ecclesiastes, 
omnia vanitas«, »Respexi enim« inquit »et vidi universa quae sub sole 


5 sunt, et ecce omnia vanitas«. 


Huie ergo »vanitati creatura subiecta est. illa praecipue creatura, 
quae utique maximum in hoe mundo et egregium operis sui obtinet 
principatum; id est, sol et luna et stellae -vanitati subiecta- dicuntur, 
corporibus indita atque ad inluminandi officium humano generi deputata. 


4 Röm. 8, 19 — 6 Röm.S,23. 22, vgl. hierzu Orig., In Ep. ad Rom. ὙΠ ὃ 
(Lom. VII 104) — 8—11 vgl. Orig., In Ep. ad Rom. VII 4 (Lom. ὙΠ 98: quae 
est ista vanitas . . . Mihi videtur quod de hac materiali et corruptibili corporis 
substantia ista dicantur . . . p. 101: vide ipsius solis et lunae ac stellarum coeli 
et totius mundi ministeria quomodo subiecta sunt vanitati), In Joh. 117 (IV 21, 21: 
xal γὰρ ἣ ψυχὴ vov ἡλίου ἐν σώματι xal πᾶσα ἣ κτίσις |dann Rüm. 8, 22.20. Phil. 
1, 24. 23 citiert]), c. Cels. VII 65 (11 214, 25), Exhort. 7 (19, 13: νῦν xai αὐτὸς 
[seil. ὁ ἥλιος] ἐνδεδεμένος φϑαρτῷ σώματι) und unten II Cap. 2 — 10f vgl. 
Orig., In Joh. 1 26 (IV 32, 14: πλείους γὰρ οἱ πόνοι χαὶ ἐπισφαλὴς ἡ ζωὴ τῶν ἐν 
σαρκὶ καὶ αἵματι παρὰ τοὺς ἐν αἰϑερίῳ σώματι, οὐκ ἂν τῶν ἐν οὐρανῷ φωστήρων 
ἐν τῷ ἀναλαβεῖν τὰ γήϊνα σώματα ἀκινδύνως καὶ πάντως ἀναμαρτήτως διανυσάν- 
tov τὴν ἐνταῦϑα ζωήν) und Titus v. Bostra c. Manich. Y (bei Joh. Dam., Sacra 
Par. Il p. 763 C ed. Le Quien: ἥλιος γοῦν xal σελήνη καὶ πᾶς ὁ οὐράνιος χορὸς 
σῶμα μὲν χαϑόλου τυγχάνει, σὰρξ δὲ οὐδαμῶς) — 13 Pred. Sal. 1, 2. 14 — 
19 vgl. Gen. 1, 17. 18 und Ruf. Palaest., De fide 20 (Migne SL XXI 1133: ideo 
posuit luminaria in firmamento in signa, ut eorum huiusmodi motus nobis fata 
nostra significent) Vielleicht gehören diese Worte hierher und sind von Rufin ab- 
sichtlich übergangen worden; vgl. unten IIL Cap. 3, 3 


1 in libertatem Ao in libertate 84 6 autem] + nos y ἢ inquirendus 
est L 13 vanitatum 4 Gcvrg vanitatium G*M* vanitantium β Mtcorr 


| 
| 


10 


20 


25 


De prineipiis I Cap. 7, 5 93 


Et »non« inquit »volens creatura haec vanitati subiecta este. Non 
enim voluntate exhibendum suscepit ministerium >vanitati<, sed quoniam 
volebat ille, qui subiciebat, >propter eum, qui subiecit, promittentem 
his, qui non voluntate >vanitati< subdebantur, quod expleto magnifici 
operis ministerio >liberabuntur ab hae servitute corruptionis et vanitatis-, 
cum redemptionis >gloriae fihorum dei- tempus advenerit. Qua >spe- 
accepta, et quam promissionem conplendam sperans universa >creatura 
congemescit. nunc interim utpote etiam affectum habens erga eos, 
quibus ministrat et >condolet< per patientiam, quae promissa sunt 
sperans. 

Intuere illud quoque, si forte aptari potest etiam illa vox Pauli 
his, qui licet non volentes, pro voluntate tamen eius >qui subiecit- et 
pro repromissionum >spe vanitati subiecti sunt qua ait: »Optarem 
enim resolvi (vel »redire«) et esse cum Christo; multo enim me- 
liuse. γομίζω yàg ὅτι λέγοι àv ὁ ἥλιος ὅτι κάλλιον »ἀναλῦσαι καὶ 
σὺν Χριστῷ εἶναι: πολλῷ γὰρ μᾶλλον χρεῖσσον«. xci ὁ μὲν Παῦλος" 
»ἀλλὰ τὸ ἐπιμένειν τῇ σαρκὶ ἀναγκαιότερον δι ὑμᾶςς, ὃ δὲ ἥλιος" -τὸ 
ἐπιμένειν: τῷ οὐρανίῳ τούτῳ σώματι -ἀναγκαιότερον- διὰ -τὴν ἀποχά- 
λυψιν τῶν τέχνων τοῦ ϑεοῦ-. τὰ δὲ αὐτὰ καὶ περὶ σελήνης καὶ τῶν 
λοιπῶν ἀστέρων λεκτέον. [Puto enim quia similiter possit etiam sol 
dicere quia »optarem resolvi (vel »redire«) et esse cum Christo; multo 
enim meliuse.. Et Paulus quidem addit: »Sed permanere in carne 
magis necessarium propter vos«; sol vero potest dicere: -Permanere- 
autem in hoc caelesti et lucido corpore >magis necessarium- propter 
revelationem filiorum dei. Eadem sane etiam de luna et stellis sen- 
tienda sunt ac dicenda.] 


Videamus nune quae sit etiam >libertas creaturae. vel quae >ab- 7 


solutio servitutis. (In fine atque in consummatione mundi quando 


1 Röm. 8, 20 — 5—9 vgl. Róm.8,21.22 — 183. 15. 17. (21. 22) Phil. 1, 23. 24, 
vgl. Orig., In Ep. ad Rom. VlI 4 (Lom. VII 100), In Exod. hom. 1 4 (Lom. IX S) und 
unten 11 Cap.11,0 — 15—20 Frg. 14 (Red. 12 — Puto Z. 20 — dicenda Z. 26 Ruf.) 
bei Justinian, Ep. ad Mennam (Mans? IX 532) — 18 f. (24f) vgl. Rom. 8, 19 — 
28—S. 94, 9 In fine — fiant von Hieron., Ep. ad Avit.4 (Migne SL XXII 1062 f) 
mit den einleit. Worten eitiert: Ac ne quis putet nostrum esse quod dicimus, ipsius 
verba ponamus; Schnitzer hat S. 75 A. ** gexeigt, daß das Frg. hierher gehört. 


13 qua AB Mcr quam CG M* cum o 14 resolvi vel — « 15 dem Frg. 
geht bei Mansi und Hed. Κάλλιον — μᾶλλον κρεῖσσον (Phil. 1, 23) voraus < Cod. 
Ath. | γὰρ « Cod. Ath. | ἂν] «àv (s. Z. 20) Kl | dt? < Mansi 19 καὶ} 
+ περὶ Mansi 20 ἀστέρων < Cod. Ath. 


Hier 


10 


20 


94 . Origenes 


velut de quibusdam repagulis atque carceribus missae fuerint a domino 
animae et rationabiles creaturae, alias earum tardius incedere ob 
segnitiem, alias pernici volare cursu propter industriam. Cumque 
omnes liberum habeant arbitrium et sponte sua vel virtutes possint 
capere vel vitia, illae. multo in peiori condicione erunt quam nunc 
sunt, hae ad meliorem statum pervenient, quia diversi motus et variae 
voluntates in utramque partem diversum accipient statum, id est ut et 
angeh homines vel daemones, et rursum ex his homines vel angeli 
fiant.) Cum -»tradiderit Christus regnum deo et patri, tune etiam ista 
animantia cum prius regni Christi fuerint effecta, simul cum omni 
regno etiam patri regnanda tradentur; ut cum »deus erit omnia in 
omnibus. etiam ista cum sint ex >omnibus<, sit et in istis »deus- sicut 
n omnibus«. 


CAPUT OCTAVUM 
De angelis. 


1. Simili quoque ratione etiam de angelis utendum puto nec aesti- 
mandum quoniam fortuito accidat, ut ilh angelo illud iniungatur offi- 
cium, verbi gratia, ut Rafaélo eurandi et medendi opus, Gabrielo bel- 
lorum providentia, Michaélo mortalium preces supplicationesque curare. 
Haee enim officia promeruisse eos non aliter putandum est, quam ex 
suis quemque meritis et pro studiis ae virtutibus, quae ante mundi 
Istius conpagem gesserint, suscepisse; tum deinde in archangelico ordine 
illud vel illud offien genus unieuique deputatum; alios vero in ange- 
lorum ordine meruisse deseribi et agere sub illo vel illo archangelo 
(aut sub illo) vel illo duce vel principe ordinis sui. Quae omnia, ut 
diximus, non fortuito neque indiscrete, sed aptissimo et iustissimo dei 
iudieio ordinata sunt et pro meritis disposita ipso iudicante et pro- 


9—13 vgl. 1 Kor. 15, 24. 28 — 17—19 vgl. Henoch c. 40, 9 und Orig. c. 
Cels. 1 25 (I 76, 9: τῶν ἀγγέλων τοῦ ϑεοῦ" ὧν ὃ u£v τις Μιχαὴλ ἕτερος δὲ Γαβριὴλ 
χαὶ ἄλλος Ῥαφαὴλ καλεῖται, φερωνύμως τοῖς πράγμασιν, ἃ διακονοῦνται κατὰ βού- 
λημα τοῦ ϑεοῦ τῶν ὕλων ἐν τῷ παντί), In Jesu Nave hom. XXIII 4 (Lom. XI 197) 
— 18f vgl. Orig, In Num. hom. XIV 2 (Lom. X 163f) — 22—25 vgl. Orig., 
In Joh. Y 31 (IV 38, 26—39, 6), In Num. hom. XIV 2 (Lom. X 163 f) 


10 regni fu regnum Ac 22 gesserit AC — 23f angelorum « archange- 
lorum y 24 ordine A G?M ordinem 8G*c 25 (aut sub illo» Koe 


| 
I 
| 
| 


5 


10 


k XKoX 


De principiis I Cap. 7, 5. Cap. 8, 1 95 


bante; ut illi quidem angelo Ephesiorum committi eeclesia debeat, ilh 
vero ali Smyrnensium, et ille quidem angelus ut sit Petri, alius vero 
ut sit Pauli; tum deinde per singulos -minimorume, qui sunt in ecclesia, 
qui vel qui adscribi singulis debeant angeli, qui etiam eotidie »videant 
faeiem dei. sed et quis debeat esse angelus, qui circumdet >in circuitu 
timentium deum« Quae utique omnia non casu neque fortuito geri, 
neque quia naturaliter tales facti sint, aestimandum est, ne etiam in 
hoe faetoris inaequalitas aecusetur; sed pro meritis et virtutibus ae pro 
uniuscuiusque vigore et ingenio deferri a iustissimo et aequissimo modera- 


lore omnium eredendum est deo, xx * * * * * * * * * x * * * x 


* > »r & ς \ E \ ' , A \ 
x « *ovx ἤρξατο ὁ ϑεὸς δημιουργεῖν καὶ τοὺς voag * * * πρὸ 


1f vgl. Apok. Joh. 2,1.8; Orig., In Lue. hom. XXIII (Lom. V 177), In Num. 
hom. XI 4 (Lom. X 113) und Huet, Origen. Il 2 qu. 5, 27 — 2f vgl. Act. 12, 7 ff. 
27, 51 — 3—5 vgl. Matth. 18, 10. — 5f vgl. Psal. 33, 8 — 10 1f xw der von 
mir angenommenen großen Lücke vgl. die Einleit. C 112. Hierher gehören m. E. 
außer Frg. 15 und einigen hier passenden Prophetenstellen noch Erörterungen 
über Ursprung und Wohnung der guten und bösen Engelmüchte; vgl. Hieron., In 
Ep. ad Ephes. 1 (IV 327, vgl. 395, Mart.: qui ante conditionem mundi ani- 
mas putant cum Angelis et ceteris virtutum nominibus in coelestilerusalem 
fuisse versatas), Apol. II 8 (Migne SL XXIII 430: ali factas [sce?/. animas] 
iam olim, id est tune, cum omnia Deus creavit ex nihilo, nunc eas iudicio suo 
nasci dispenset in corpore. Hoc sentit et Origenes et nonnulli alii Graecorum) 
und ebenda 1 22 (416); endlich Theophil. Al., Ep. synod. c. ἃ (Migne SL XXII 763: 
Et inter haee quasi doloris impatiens, clamante populo: »Quae sursum est 
lerusalem libera est« [@al. 4, 26, vgl. unten IV Cap. 3, 6], nihil in ea purum, 
nihil a vitiis liberum et perpetua securum virtute contendit. Dieses Fg. 
geht den Worten: Sicut — cibis S. 97, 8—11 voraus und ist wohl entweder in der 
Lücke S. 97, 7, oder oben S. 95, 14 einzufügen) — 14 οὐκ ἤρξατο --- ὃ. 98, 5 
onueivovraı — Frg. *15] Versuch einer teilweisen Wiederherstellung des hier 
fehlenden Abschnittes aus einzelnen, mehr oder weniger wörtlich überlieferten Citaten. 
Den Inhalt geben an: Epiphan., Haer. 64, 4 (εἰσὶ δὲ καὶ ἄλλαι αὐτοῦ πτώσεις uel- 
ζους, τὴν ψυχὴν γὰρ τὴν ἀνϑθρωπείαν λέγει προὐπάρχειν, ἀγγέλους δὲ τούτους εἶναι 
καὶ δυνάμεις ἄνω, ἐν ἁμαρτίαις δὲ ἀμπλακησάσας xal τούτου ἕνεχεν εἰς τιμωρίαν 
εἰς τοῦτο τὸ σῶμα χατακεχλεισμένας, vgl. Haer. 64, 73); Antipater v. Bostra, Adv. 


2 vero? — y 


σι 


10 


90 . A Origenes 


τῶν αἰώνων vósc ἦσαν πάντες καϑαροί, xci oí δαίμονες xci αἱ ψυχαὶ 
xal οἱ ἄγγελοι, λειτουργοῦντες τῷ ϑεῷ καὶ τὰς ἐντολὰς αὐτοῦ 
ποιοῦντες. ὁ δὲ διάβολος εἷς ὧν ἐπειδὴ τὸ αὐτεξούσιον εἶχεν, ἠβου- 
λήϑη ἀντιστῆναι τῷ ϑεῷ, xci ἀπώσατο αὐτὸν ὁ ϑεός. συναπέστησαν 
δὲ αὐτῷ πᾶσαι αἱ ἄλλαι δυνάμεις. καὶ οἱ μὲν πάνυ ἁμαρτήσαντες, 
δαίμονες ἐγένοντο οἱ δὲ ἔτι ἔλαττον, ἀγγελοι᾽ οἱ δὲ ἔτι ἕλαττον, 
ἀρχάγγελοι" καὶ οὕτως ἐφεξῆς ἕχαστος πρὸς τὴν οἰκείαν ἁμαρτίαν 
ἀπέλαβεν. ὑπελείποντο δὲ αἱ ψυχαί, αἵτινες οὐδὲ τοσαῦτα ἦσαν ἁμαρ- 
τήσασαι, ἵνα δαίμονες γένωνται, οὐδὲ πάλιν οὕτω κουφοτέρως, ἵνα 
ἄγγελοι γένωνται. ἐποίησεν οὖν (0 ϑεὸς) τὸν παρόντα κόσμον, καὶ 
τὴ» ψυχὴν συνέδησε τῷ “σώματι “πρὸς κόλασιν. οὐδὲ γὰρ "προσῶπο- 
λήπτης ö ϑεός-, ἵνα πάντα ταῦτα μιᾶς φύσεως ὄντα (πάντα γὰρ 
λογικά εἶσι τὰ ἀϑάνατα) τοὺς μὲν ποιήσοι δαίμονας, τοὺς δὲ φυχάς, 
τοὺς δὲ ἀγγέλους - ἀλλὰ δῆλον ὅτι ἕχαστον πρὸς ὃ ἥμαρτε τιμωρού- 
μενος, τὸν μὲν. ἐποίησε δαίμονα, τὸν δὲ ψυχήν, τὸν δὲ ἄγγελον. εἰ 
μὴ γὰρ ἣν τοῦτο, καὶ προὐπῆρχον ai φυχαί, διὰ τί τινὰς μὲν τῶν 
νεωστὶ τεχϑέντων εὑρίσκομεν τυφλούς, μηδὲν ἁμαρτήσαντας, ἄλλους 
δὲ μηδὲν ἔχοντας χκαχὸν τικτομένους; ἀλλὰ δῆλον ὅτι προὐπῆρχόν 


Orig. (bei Joh. Dam., Sacra Par. ed. Le Quien ΤΠ V0 A: ὅπως τε πρὸ τούτου ἦσαν, 
καὶ πῶς ἤρξαντο κινεῖσϑαι οἱ νόες, καὶ πῶς ἔπεσαν εἰς διάφορα σώματα καὶ γε- 
γόνασι διάφορα τάγματα οὐρανίων τε xal ἐπιγείων und ((0 B: πῶς τε τάξεως καὶ 
γνώσεως μετέσχον, καὶ πῶς μετέπεσαν, καὶ εἰς πόσας διαφορὰς διῃρέϑησαν); Theo- 
phil. Al., Ep. synod. c. 2 (Migne SL XXII 763: De angelis quoque temeraria aliqua 
confinxit, ut cuneta in coelo ministeria servitutis Dei non sint in coelo creata. 
sed diversis lapsibus et ruinis varia officiorum sortiti sunt nomina; causasque veteres 
praecessisse, quibus creverint vel decreverint); Hieron., Ep. ad Avit. 4 (Migne SL 
XXII 1063: quos [sezl. angelum, animam, daemonem] unius asserit esse naturae, 
sed diversarum voluntatum) wd Apol. 1 23 (Migne SL XXIII 416 f: de angelis et 
Seraphim et Cherubim dicere daemones et homines fieri — 14 οὐχ — νόας 
— Antipater v. Bostra, Adv. Orig. p. OB — 14 πρὸ —S. 97, 1f ἀπολαμβάνει 
— Leont. Byx., De sectis, Act. X 5 (Migne SGr LXXXVI 1,1265 — 14—8. 97,3 
vgl. Hieron., Apol. 1 22 (Migne SL XXIII 416: qui [56]. Origenes] antequam mundus 
fieret, animas dicit esse electas propter sanctitatem et nullum vitium peccatorum) 


1f τοὶ. Athanas., Quaest. ad Antioch. XVI (II 271 E ed. Bened.: οὐ μὴν δὲ 
ἄγγελός ποτε ἦν jj ψυχή, ὡς οἱ ἸΩριγενιασταὶ μυϑεύονται) — 11f vgl. Act. 10, 34 
— 18f vgl. Theophil. Al., Ep. synod. c. 2 (Migne SL XXI 763: causasque veteres 
praecessisse, quibus creverint vel decreverint) 


10 (ὁ ϑεὸς) Koe 13 τὰ] xai Koe 14 πρὸς] παρ᾽ Koe 


"———————— 


e 


9 


10 


20 


De principiis I Cap. 8, 1 97 


τινες ἁμαρτίαι ταῖς ψυχαῖς, ἀφ᾽ ὧν ἑκάστη πρὸς τὴν ἀξίαν ἀπολαμ- 
βάνει. πέμπονται δὲ ἀπὸ ϑεοῦ πρὸς τιμωρίαν, ὅπως ἐνταῦϑα 
πρώτην χρίσιν ὑποδέξωνται. διόπερ καὶ δέμας χέκληται τὸ σῶμα 
διὰ τὸ δεδέσϑαι τὴν ψυχὴν ἐν τῷ σώματι. 

(Aa &) τῆς προτέρας μακαριότητος ἀποστάντες διὰ τὴν τοῦ πρώτου 
ἧτταν τὴν γενομένην ἐν αὐτοῖς εἰς διάφορα τάγματα σωματωϑέντες 
ἀπεμερίσϑησαν᾽ (xci) γεγόνασιν ἀπὸ νόων ἄγγελοι, ἀρχάγγελοι * * * ἃ 
Sieut daemones nidore hostiarum assidentes aris gentilium pascebantur, 
ita et angel sanguine vietimarum, quas spiritualium typus immolat 
Israel, (et) fumo thymiamatis delectati, versabantur prope altaria et 
huiuscemodi alebantur cibis. ἀποστάντες δὲ xarà τὴν γενομένην 
νέαν γραφὴν τῆς τοῦ ϑεοῦ ἑνώσεως, ἄρχειν TE καὶ κυριεύειν τῶν 
ἐπὶ πλείω σαλευϑέντων λαχόντες xci »εἰς διακονίαν ἀποστελλόμενοι 
διὰ τοὺς μέλλοντας κληρονομεῖν σωτηρίανς, αὐτοὶ ταύτης σαλευϑέντες 
xci δεόμενοι τοῦ ἐπανάξοντος, * * * μὴ ϑέλειν ἐπιτάττειν αὐτοῖς, 
ὥστε ἐπανελϑεῖν αὐτοὺς εἰς τὴν ἀρχῆϑεν τελείαν μαχαριότητα᾽ ἐπι- 
ταττόμενοι γὰρ -δυνατοὶ ἰσχύι- τυγχάνουσι κατὰ τὸν προφήτην »x0t- 
civ τὸν λόγον αὐτοῦ- xal -ἀκούειν τῆς φωνῆς τῶν λόγων αὐτοῦ-" 
ἀψευδὴς γὰρ ἡ τοῦ πνεύματος μαρτυρία. ὁ ἐζήλωσαν διὰ τοὺς 
ἀπολέσαντας τὸ -καλὸν- παρὰ τοῦ κυρίου καταβληϑὲν τ-σπέρμα-, καὶ 


1—4 vgl. Theophil. Al. Frg. (aus Cat. in Gen. Cod. reg. 810 bei Sirmond. ad 
Ruf. Pal. libr. de fide, opp. 1 292 — Migne SGr LXV 65: ὅτι οὐ δι᾽ ἁμαρτίας, 
ὡς ἸὨριγένει ἔδοξε, καταβεβλημέναι ai ψυχαὶ σώμασι συνεπλάκησαν) 
2 πέμπονται --- 4 σώματι — Epiphan., Haer. 04, 4; vgl. Justinian, Synodalschreiben 
(Mansi IX 536 DE: ὅϑεν ὁ Πλάτων δέμας τὸ σῶμα χαὶ σῆμα ἐχάλεσεν, ὡς οἱονεὶ 
τῆς ψυχῆς ἐν τούτῳ δεδεμένης καὶ τεϑαμμένης, das erste falsch; xum. zweiten 
[σῆμα] vgl. Crat. p. 400 BC. Gorg. p. 493 A, zu δεδεμένης: Phaed. p. 82 DE) — 
5 τῆς προτέρας — 7 ἀρχάγγελοι — Antipater v. Bostra, Adv. Orig. (bei Joh. Dam., 
Saera Par. ed. Le Quien Il 770 C, die eingeschalteten Worte εἰς ὃ, v. 0. ἀπεμερί- 
σθϑησαν ebenda p. TT1LE) — ἢ die Lücke ist nach Kol.1,16 u. ähnl. Stellen aus- 
zufüllen, vgl. oben S. 69, 2f — 8 Sicut — 11 cibis = Theophil. Al., Ep. synod. 
ce. à (Migne SL XXII 763) — 11 ἀποστάντες — S. 98, 2. ἀποβαλόντες — Anti- 
pater v. Bostra a.a. O. p. ττ0 C—111A — 13 Hebr. 1,14 Κι — 17 f vgl. Psal. 102, 20 
— 19 vgl. Joh. Ὁ, 32(?) und Antipater a. a. O. p. 111 D: τῆς ἰδίας ἀξίας ἀποστάντας 
zal κατάπτωσιν ὑπομείναντας ἐπὲ τοσαύτῃ δόξῃ μαρτυρεῖσϑαι ὑπὸ τοῦ πνεύματος 
ἁγίου (die Worte stehen vor εἰ δὲ δυνατοὶ S. 98, 2) — 90 vgl. Matth. 13, 24 


2 πέμπονται) πέμπεσϑαι Epiphan. ἃ διόπερ) + φησί Epiphan. 5 (A2A.&) Koe 
| προτέρας] πρώτης Antipater bei der Wiederholung der Stelle p. 171 E 7 (xal) Koe 
10 (et) Koe 12 νέαν γραφὴν] ἀναστροφὴν Koe, s. ob. Z. bf. 14 ταύτης] ταύτῃ Koe 

Origenes V. 


t 
4 


1 


2 


ΓΘ 
Qt 


0 


Qt 


" 


— 


98 ^ . Origenes 


τὴν αὐτῶν διόρϑωσιν ἐπιτραπῆναι παρὰ τοῦ κυρίου ἐζήτουν, αὐτοὶ 
τοῦ πρώτου σπέρματος τὴ» καϑαρότητα ἀποβαλόντες. εἰ δὲ -δυνατοὶ 
ἰσχύι- τυγχάνουσι ποιεῖν τὸ ϑέλημα τοῦ ϑεοῦ, καὶ ζητοῦσιν ἀπολέσϑαι 
τοὺς ἀσεβεῖς, διὰ τὴν πρὸς τὸ ϑεῖον εὐνοιαν καὶ ἔμπροσϑεν τ 
στασϑαι καὶ λειτουργεῖν καὶ ἐχ δεξιῶν εἶναι ϑεοῦ σημαίνονται. * 


[De his, qui naturas esse spiritales diversas adfirmant.| 


2. * * ne forte incurramus in illas ineptas atque impias fabulas 
eorum, qui naturas spiritales diversas et ob hoc a diversis conditoribus 
institutas tam in caelestibus quam etiam inter animas hominum fingunt, 
dum et uni eidemque conditori diversas naturas rationabihum crea- 
turarum adseribi videtur absurdum, sicut vere absurdum est, et causam 
tamen in eis diversitatis ignorant. Aiunt enim consequens non videri 
ut unus atque idem conditor, nulla extante causa meritorum, alus 
potestatem dominationis iniungat, alios subiciat dominantibus, aliis 
tribuat principatum, alios subiectos esse principibus faciat. Quae uti- 
que omnia, ut ego aestimo, consequentia rationis huius, quam supra 
exposuimus, redarguit atque confutat, per quam causa diversitatis ac 
varietatis in singulis quibusque creaturis ostenditur ex 1psarum motibus 
vel ardentioribus vel pigrioribus, secundum virtutem vel secundum 
malitiam, non ex dispensantis inaequalitate descendere. 

Sed quo facilius haec ita esse in caelestibus agnoscantur, de his 
quae inter homines gesta sunt vel geruntur, proferamus exempla, ut 
consequenter ex »visibilibus etiam invisibilia- contemplemur. Paulum vel 
Petrum sine dubio >spiritalis naturae- fuisse confirmant. Cum ergo 
multa contra pietatem egisse Paulus inveniatur in eo, quod persecutus 
est ecclesiam dei, eumque Petrus peccatum tam grave commiserit, ut 


9 εἰ δὲ — 5 σημαίνονται = Antipater a. a. O. p. TTIDE — 9f vgl. Psal. 
102, 20 — 4f vgl. etwa Luk. 1, 19. Hebr. 1, 14(?) Kl — S ff vgl. Iren., Adv. haer. 
II 8. 39. HI 6. IV 1 (Harvey) und Schnitzer S. 77 A.** — 9f vgl. Orig., In Joh. 
II 14. XIII 16 (IV 70, 3. 240, 9) — 17 f vgl. oben Cap. 5, 3 S. 2f — 24 vgl. 
Kol. 1, 16(?) Kl — 25 vgl. I Kor. 2, 13 ff Kl — 25—27 vgl. 1 Kor. 15, 9. Gal. 1, 13 
— 2—8. 99, 2 vgl. Matth. 26, 69—12. Joh. 18, 17 

3 ἀπολέσθαι] ἀπολέσαι Koe 7 Überschrift] De his — adfirmant Rubrum in 
B, im Text Ay | De his] - vero o | co qui diversas nat. esse spir. adfirm. 8 
| diversas < A | adfirmant] + aliquid dicamus 6 8 ἃ x ne forte] vermut- 
lich ist ein Ausdruck wie Cavendum autem est oder nur Sed oder Ac ausgefallen 
12 adseribi] + eis KÄoe 13 in eis α τὶ G III] ejus M eius σ 20 vel pigri- 
oribus — y 21 malitiam] + et $ 22 agnoscatur Αι 26 multa — y 


ali] 9e) 


-— € m 


or 


10 


20 


25 


De principiis I Cap. 8, 1. 2. 3 99 


>ancilla ostiaria- interrogante se cum iuramento adfirmaverit nescire se (Pa) 


qui sit Christus: quomodo isti, qui secundum illos spiritales sunt, in 
peccata huiuscemodi corruerunt, maxime cum soleant frequenter 
asserere et dicere quoniam »non potest arbor bona malos fructus 
faceree? Et si utique >arbor bona non potest malos fructus facere. 
secundum ipsos vero de radice bonae arboris erant Paulus et Petrus: 
quomodo istos »fructus- tam >malos< attulisse putandi sunt? — Quodsi 
responderint ea, quae comminisci solent, quoniam non Paulus perse- 
cutus est, sed alius nescio quis, qui erat in Paulo, neque Petrus negavit, 
sed alius negavit in Petro: quare Paulus, si nihil peccaverat, dixit 
quia »non sum dignus vocari apostolus, quoniam persecutus sum 
ecclesiam dei«? cur autem et Petrus alio peccante ipse >»flet ama- 
rissime<? Ex quo omnes quidem illorum ineptiae arguentur. 

3. Secundum nos vero nihil est in omni rationabili creatura, quod 
non tam boni quam mali sit capax. Sed non continuo, quia dicimus 
nullam esse naturam, quae non possit recipere malum, idcirco con- 
firmamus omnem naturam recepisse malum, id est malam effectam; 
sed sicut est dicere quia omnis hominis natura recipit ut possit navi- 
gare, non tamen ex eo etiam omnis homo navigabit, et iterum omni 
homini | possibile est discere artem grammaticam vel medicinam, non 
tamen idcirco ostenditur omnis homo vel medicus esse vel grammatieus: 
ita si dicimus nullam esse naturam, quae non possit recipere malum, 
non tamen continuo etiam recepisse malum designatur; et rursum 
nulla natura est, quae non recipiat bonum, et tamen non idcirco omnis 
natura probabitur recepisse quod bonum est. Secundum nos namque 
ne diabolus quidem ipse incapax fuit boni, non tamen idcireo quia 


4 Matth. 7, 18 (Luk. 6, 43) — 11 IKor. 15, 9 — 12f vgl. Matth. 26, 75. 
Luk. 22, 62 — 14 Secundum nos — 25 bonum est — Pamphil, Apol. 4 (Lom. 
XXIV 336 f) — 14 f vgl. oben S. 61, 2f. 70, 41 — 25 f vgl. Hieron., Ep. ad Avit. 4 
(Migne SL XXII 1063: adserens diabolum non incapacem esse virtutis et 
tamen necdum velle capere virtutem und Orig., In Exod. hom. VIII 6 (Lom. 
IX 104 f), In Jud. hom. VIII 4 (Lom. XI 273: possibile esse, etiam angelos tene- 
brarum transfigurare se in angelos lucis) und oben S. τὸ, Vf 


7? malos « pessimos y 12 flet] fleret B flevit σ 14 Secundum — 15 capax] 
Nulla ergo natura est, secundum quod nos sentimus, quae non possit recipere 
malum Pa 15 Sed — 16 malum < Pa (doch Mcorr a. R. 16 ideirco] + non 
Pa (Mcr) 17 malam] malum APa(o) 18 sed — y 19 navigavit A*Pa 
(GM*g) 23 et rursum — 25 bonum est aus Pa eingefügt, — L 24 non idcirco 
Pa(G) ideirco non Pa(o) idcirco Pa(M) 


Pa 


φι 


100 ^ Origenes 


potuit recipere bonum, etiam voluit vel virtuti operam dedit. Sieut (Pa) | 
enim per haec, quae de prophetis exempla protulimus, edocetur, fuit 
aliquando bonus, cum »in paradiso dei- >in medio Cherubin< versaretur. 
ἀλλ ὁ διάβολος δέδεικται ὅτι τοιοῦτος uiv οὐκ ἐχτίσϑη, ἐξ ἰδίας δὲ 
5 πονηρίας εἰς τοῦτο κατέπεσε᾽ δῆλον οὖν ὅτι χἀχεῖνοι ἐξ ἰδίας av- 
δραγαϑίας εἰς τοῦτο ἦλϑον 
[Sieut ergo iste habuit quidem in se d MD Tecipietdae A ΘΑ ΝΣ 
facultatem et a virtute declinans tota se mente convertit ad malum: 
ita etiam ceterae creaturae cum utriusque habeant facultatem, pro 
10 arbitri libertate refugientes malum, adhaerent bono.] 

Nulla ergo natura est, quae non recipiat bonum vel malum, excepta Pa 
dei natura, quae bonorum omnium fons est, et Christi; sapientia enim 
est, et sapientia stultitiam utique recipere non potest; et iustitia est, 
iustitia autem numquam profecto iniustitiam capiet; et verbum est vel 

15 ratio, quae utique inrationabilis effici non potest; sed et lux est, et 
lucem certum est quod >»tenebrae non conpraehendant« Similiter quo- 
que et natura spiritus sancti, quae sancta est, non recipit pollutionem; 
naturaliter enim vel substantialiter sancta est. Si qua autem alia 
natura sancta est, ex assumptione hoe vel inspiratione spiritus sancti 

20 habet, ut sanctificetur, non ex sua natura hoc possidens, sed accidens 
sibi, propter quod et decidere potest quod accidit. Ita et iustitiam 
accıdentem quis habere potest, unde et decidere eam possibile est. 
Sed et sapientiam quis accidentem nihilominus habet, quamvis in nostra 
sit positum potestate, studio nostro et vitae merito, si sapientiae operam 

25 demus, effici sapientes, et si semper id studii geramus, semper sapientiae 
participemus, et id nobis vel plus vel minus aecidat sive pro vitae 


9 vgl. oben Cap. 5, 4. D; andere Stellen haben vermutlich am Ende des Ab- 


schnittes De angelis gestanden, s. oben S. 95, 10 f. — ὃ vgl. Exech. 28, 13f Kl — 
4—6 Frg. (16) des Antipater von Bostra (bei Joh. Dam., Sacra Par. II 171 E ed. 
Le Quien) = Sicut Z. 7 — 10 bono Ruf., von Schnitzer S. (8 schon oben S. 98, 18 
eingefügt? — 11 Nulla — S. 101, 1 quantitate = Pamphil, Apol. 4 (Lom. XXIV 
337f) — 11f vgl. oben S. 65, 108 — 12—16 vgl. oben Cap. ἃ — 15f vgl. 
Joh. 1,5 — 16—20 vgl. oben Cap. 3, 8 — 906 vgl. oben S. 77, 22f 


4 sicut y ub AC — B 10 refugientes « fugientes y 11 bonum vel < Pa, 
doch über der Zeile Pa(Mcrr) 12 bonorum omnium fons] fons omnium Pa 
12f enim est] c» est enim A* est Pa 13 co utique stultitiam Pa 16 lucem] 
lumen Pa(G) 16f quoque] autem Pa 21 sibi — Pa 25 et] ob ut? Koe | 
id — y | geramus] + si Pa(0) | sapientiae y Pa de sapientia « 26 parti- 
cipamus Pa |  aecedat Pa 26f sive — sive] vel — vel Pa 


x 


σι 


10 


15 


20 


30 


De principiis I Cap. 8, 3. 4 101 


merito sive pro studii quantitate. Benignitas enim dei secundum quod 
se dignum est, provocat omnia et adtrahit ad beatum finem illum, ubi 
decidit et -aufugit omnis dolor et tristitia et gemitus«. 

4. Puto ergo, secundum quod mihi videtur, quod praecedens dis- 
putatio sufficienter ostenderit quod non indiscreto vel fortuito aliquo 
casu isti principatus teneant principatum vel ceteri ordines suum quis- 
que sortiatur offieium, sed pro meritis suis gradum dignitatis huius 
adepti sunt, licet non sit nostrum vel scire vel quaerere, qui illi actus 
fuerint, per quos in istum ordinem venire meruerint. Sed hoc tantum 
scire sufficit ad dei aequitatem et iustitiam demonstrandam, quia secun- 
dum sententiam apostoli Pauli »personarum acceptio non est apud 
deum«, quin potius omnia pro meritis singulorum profectibusque dis- 
pensat. Neque ergo angelorum officium nisi ex merito constat, neque 
potestates nisi ex profectu suo agunt potestatem, neque quae nominantur 
sedes, id est iudicandi vel regendi potestates, id nisi ex meritis ad- 
ministrant, neque dominationes contra meritum dominantur, et est 
unus iste summus et excellentissimus ordo in caelestibus rationabilis 
ereaturae gloriosa officiorum varietate dispositus. 

Similiter sane etiam de adversarüis virtutibus sentiendum est, quae 
se in id loci atque offie praebuerunt, ut hoc quod vel »principatus- 
vel >potestates< vel -mundi rectores tenebrarum- vel »spiritalia nequitiae- 
vel -spiritus maligni- vel -daemonia inmunda- sunt, non substantialiter 
id habeant, neque quia tales creati sint, sed pro motibus suis et pro- 
fectibus, quibus in scelere profecerunt, hos in malitia sortiti sunt gradus. 
Et est alter iste ordo rationabilis creaturae, qui se ita praeceps 
nequitiae dedit, ut revocari nolit magis quam non possit, dum scelerum 
rabies iam libido est et delectat. 

Tertius vero creaturae rationabilis ordo est eorum spirituum, qui 
ad humanum genus replendum apti iudicantur a deo, id est animae 
hominum, ex quibus per profectum etiam in illum angelorum ordinem 
quosdam videmus assumi, illos videlicet, qui >filii dei- faeti fuerint vel 


1f vgl. Róm. 2,4 — 2 fcgl. Jes. 35, 10 — 11 Róm.2, 11 — 13—24 vgl. oben 
Cap. 5, 3 — 20—23 vgl. Ephes. 6, 12 und oben S. (7,95 f — 22 vgl x. B. 
Luk. 7, 21. 4, 33 und oben S. 70, 23 — 98f vgl. oben S. 81,9f. 83, 7f — 31 v. 
S. 102, 3 vgl. x. B. Röm. 8, 14. 16. 19. 21 


2 ilum <a 6 isti c vel y | vel ceteri — 7 offieium — au 15 po- 
testates Merlin Del potestas L 18 creaturae]-- et A 24 in malitia « malitiae y 
28 eorum spirituum, qui « earum, quae y 29 ad<y | aptey | ἃ deo 


<y 80 ex quibus e» hinter ordinem y 


10 


15 


102 . Origenes 


>filii resurrectionis, vel hi, qui derelinquentes tenebras dilexerint lucem 
et facti fuerint »filu lucis, vel qui omnem pugnam superantes et 
»pacifici- effecti, >»filii pacis< ac >filii dei« fiunt, vel hi, qui mortificantes 
membra sua quae sunt super terram et transcendentes non solum cor- 
poream naturam, verum etiam animae ipsius ambiguos fragilesque 
motus >adiunxerint se dominos facti ex integro spiritus, ut sint cum 
illo unus spiritus< semper, eum ipso singula quaeque discernentes, usque- 
quo perveniant in hoc, ut perfecti effecti >spiritales omnia discernant- 
per hoe, quod in omni sanctitate inluminati sensum per verbum et 
sapientiam dei a nullo possint penitus discerni. * * * * * * * * * ** 

ἔξϑνη τινὰ τῶν ψυχῶν ἀποτίϑεται iv ἰδιαζούσῃ τινὶ πολιτείᾳ 
πρὸς τὴν ἐν σώματι ζωὴν βιοτεύοντα ἐν τῷ λεπτῷ τε καὶ εὐχινήτῳ 
τῆς φύσεως ἑαυτῶν τῇ τοῦ παντὸς συμπεριπολοῦντος δινήσει. προ- 
κεῖσϑαι δὲ κἀκεῖ τά τε τῆς καχίας καὶ τῆς ἀρετῆς ὑποδείγματα. καὶ 

1 vgl. Luk. 20, 80 — 1f vgl. x. B. Luk. 16, 8 — ὃ vgl. | Matth. 5,9 KI] Luk. 
10, 6 — 8—8 vgl. Röm. 8, 13 [I Kor. 6,17. 2,15 Kl) — 12 ἔϑνη — S. 104,7 γίνεται 
(nicht wörtliches) Frg. * 17a, vermutungsweise hier eingefügt. Hauptquelle wohl Platon, 
Phaedr. c. 24—29 p. 245—249 — 12 ἔϑνη — 8.103,16 φύσεως — Gregor. Nyss., 
De an. et resurr. (Migne SGr XLVI 112 C—113 D), vgl. d. Einleit. BV3 — 
12 f vgl. die Parallele bei Gregor. Nyss., De hom. opif. 28 (Migne SGr XLIV 229 BC: 
καϑάπερ τινὰ δῆμον ἐν ἰδιαζούσῃ πολιτείᾳ τὰς ψυχὰς προὐφεστάναι) und bei Justi- 
nian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 513 ΒΟ: ἦν, φησί, πρὸ σώματος ἡ ψυχὴ ἐν οὐ- 
ρανοῖς προοῦσα). Synodalschreiben (ebenda p. 536 D—531 AB) — 14 προχεῖσϑαι 
— 8. 103, 2 ἀπείρατον aus Gregor. Nyss., De hom. opif. 28. p. 229 C zur Ergänzung 
hier eingefügt; dort folgt hinter ἀπείρατον die Parallele: εἰ δὲ καὶ ἀπορρυῇ τῆς τοῦ 
ἀγαϑοῦ μετουσίας, πρὸς τὸν τῇδε βίον κατολισϑαίνειν zal οὕτως ἐν σώματι γίνεσϑαι, 
vgl. hierzu Cyrilleitat bei Justinian, Ep. ad Mennam (Mans? IX 212 B: προῦπάρχουσιν 
«t ψυχαὶ τῶν σωμάτων, καὶ ἀπὸ ἁγιασμοῦ παρηνέχϑησαν εἰς ἐπιϑυμίας πονηρὰς 
«al ἀπέστησαν ϑεοῦ. χαὶ ταύτης ἕνεχα τῆς αἰτίας κατεδίχασεν αὐτὰς καὶ ἐσωμά- 
τωσεν, καὶ εἰσιν ὡς ἐν δεσμωτηρίῳ ἐν σαρκί. Ähnlich Justinian ebenda (p.513 C: 
κἀκεῖσε, φησίν, ἁμαρτήσασαν 2v φυλαχῇ κατήγγισε, τουτέστιν ἐν τῷ σώματι). Der 
aus Platon, Phaed. p. 67 AD. 62 B stammende Vergleich schon vor Orig., vgl. x. B. 
Karpokratianer bei Iren. Adv. haer. 120, 2 (I 208 ὃ Harvey: ... tradere tales 
animas, uti in alia corpora includat: corpus enim dieunt esse carcerem) und bei 
Tertull., De an. 35; ferner bei Orig. u. Späteren vielfach bezeugt, s. Theophil. Al., 
Ep. pasch. 1 18 (Migne SL XXII 787). ΠῚ 12 (ebenda p. 823); Method., De resurr. 


1 derelinquentes « derelinquerunt G M* dereliquerunt Ab dereliquerint MtcorrS 


6 adiunxerint S adiunxerunt @uAb 8 perfecte Co | spiritales « sps tales & 
spituales c 


or 


10 


20 


De prineipiis I Cap. 8, 4 103 


παραμένουσαν μὲν ἐν τῷ καλῷ τὴν ψυχὴν τῆς πρὸς TO σῶμα συμ- 
πλοχῆς μένειν ἀπείρατον. ῥοπῇ δέ τινι τῇ πρὸς κακίαν πτερορ- 
ουούσας τὰς ψυχὰς ἐν σώμασι γίνεσθαι, πρῶτον uiv avdomaliv)ors, 
ei} οὕτως διὰ τῆς πρὸς τὰ ἄλογα τῶν παϑῶν ὁμιλίας μετὰ (trjv) 
τοῦ ἀνϑρωπίνου βίου ἐγχώρησιν ἀποχτηνοῦσϑαι, κἀκεῖϑεν μέχρι τῆς 
φυσικῆς ταύτης καὶ ἀναισϑήτου καταπίπτειν ζωῆς, ος τὸ τῇ φύσει 
λεπτὸν καὶ εὐκίνητον, ὅπερ ἐστὶν ἡ ψυχή, πρῶτον μὲν ἐμβριϑές τε 
καὶ ,“ατωφερὲς γίνεσϑαι, τοῖς ἀνϑρωπίνοις σώμασι διὰ κακίας εἰσοι- 
κιζόμενον᾽ εἶτα τῆς λογικῆς δυνάμεως ἀποσβεσϑείσης τοῖς ἀλόγοις 
ἐμβιοτεύειν ἐχεῖϑεν δὲ καὶ τῆς τοιαύτης τῶν αἰσϑήσεων χάριτος 
ἀφαιρεϑείσης, τὴν ἀναίσϑητον ταύτην ζωὴν τὴν ἐν φυτοῖς μεταλαμ- 
βάνειν᾽ ἀπὸ τούτου δὲ πάλιν διὰ τῶν αὐτῶν ἀνιέναι βαϑμῶν, καὶ 
πρὸς οὐράνιον χῶρον ἀποχαϑίστασϑαι. (p.113 CD) ἐντεῦϑεν δι᾿ 
ἀρετῆς πτεροφυήσασαι μετεωροποροῦσιν, ἐχεῖϑεν δὲ διὰ κακίας τῶν 


- , = , , - , 
5 πτερῶν ἐχπιπτοντῶν χαμαιπετεῖς προσγξιοι γίνονται, τῇ παχύυτητι 


τῆς ὑλικῆς καταμιγνύμεναι φύσεως. 

εἰ γὰρ διά τινος κακίας ἀποσπασϑεῖσα τῆς ὑψηλοτέρας ἡ ψυχὴ 
πολιτείας, μετὰ τὸ ἅπαξ γεύσασϑαι τοῦ σωματικοῦ βίου πάλιν &v- 
ϑρωπος γίνεται, ἐμπαϑέστερος δὲ πάντως ὁ ἐν σαρχὶ βίος OuoAo- 
γεῖται παρὰ τὸν ἀίδιον καὶ ἀσώματον, ἀνάγκη πᾶσα τὴν ἐν τῷ τοι- 
ovr γινομένην βίῳ, ἐν ᾧ πλείους αἱ πρὸς τὸ ἁμαρτάνειν εἰσὶν ἀφορμαί, 
ἐν πλείονί τε κακίᾳ γενέσϑαι καὶ ἐμπαϑέστερον ἢ πρότερον διατε- 
ϑῆναι. ἀνθρωπίνης δὲ ψυχῆς πάϑος ἡ πρὸς τὸ ἄλογόν ἐστιν ὁμοί- 
ὦσις. τούτῳ δὲ προσοιχειωϑεῖσαν αὐτήν, εἰς κτηνώδη φύσιν μεταρ- 


(ed. Bonwetsch S. 76: So ist eine gewisse Folter(kammer| und ein Gefängnis der 
Leib wegen der Übertretung); Gregor. Nyss., De an. (ed. Morelli 1638 tom. II 
p. 111.4, Migne SGr XLV 217 ΒΟ: οὐχ ὡς ἐν τόπῳ τῷ σώματι λέγεται εἶναι, ἀλλ᾽ 
ὡς ἐν σχέσει, καὶ τῇ πρός τι δοπῇ [s. o. Z. 2] καὶ διαϑέσει δεδέσϑαι φαμὲν ὑπὸ 


τοῦ σώματος τὴν ψυχήν); Augustin, De civ. Dei XI 23 


5 vgl. unten S. 104, 0£. — 9—11 vgl. Hieron., Apol. 120 (Migne SL XXIII 
413: Origeni tuo licet tractare de μετεμψυχώσει) — 12 zu Ba9uov vgl. Gregor. 
Nyss., De an. (Migne SGr. XLV 221.4: τοὺς γὰρ βαϑμοὺς τῶν ψυχῶν zul τὰς 
ἀναβάσεις, ἃς Ὡριγένης εἰσάγει --- Nemes., De nat. hom. 3, Migne SGr XL 608); 
Augustin, De civ. Dei XXI17 [u. F. Bitsch, De Platonicorum quaestionibus quibus- 
dam Vergilianis, Berl. 1911 Diss. Wey] — 17 εἰ γὰρ — S. 104, 7 γίνεται — Gregor. 
Nyss., De hom. opif. 98 (Migne SGr XLIV 232 BC) 


3 σώμασι Koe σώματι Gregor. Nyss. | | &v9gon(ivioug Koe 4 (tiv) Koe 
18 τὸ] + χαϑώς φασιν Gregor. Nyss. 


10 


104 Origenes 


ρυῆναι" ἅπαξ δὲ διὰ κακίας ὁδεύουσαν μηδὲ ἐν ἀλόγῳ γενομένην, 
τῆς ἐπὶ τὸ κακὸν προύδου λῆξαί ποτε. ἡ γὰρ τοῦ κακοῦ στάσις 
ἀρχὴ τῆς xaT ἀρετήν ἐστιν ὁρμῆς" ἀρετὴ δὲ ἐν ἀλόγοις ovx ἔστιν. 
οὐχοῦν ἀεὶ πρὸς τὸ χεῖρον ἐξ ἀνάγκης ἀλλοιωϑήσεται, πάντοτε πρὸς 
τὸ ἀτιμότερον “προϊοῦσα καὶ ἀεὶ τὸ χεῖρον τῆς ἐν ἡ ἐστι φύσεως 
ἐξευρίσκουσα. ὥσπερ δὲ τοῦ λογικοῦ τὸ αἰσϑητὸν ὑποβέβηκεν, οὕτω 
xai ἀπὸ τούτου ἐπὶ τὸ ἀναίσϑητον ἡ μετάπτωσις γίνεται ἢ 

H ψυχὴ ἀπορρέουσα τοῦ καλοῦ καὶ τῇ κακίᾳ προσκλινομένη καὶ 
ἐπὶ πλεῖον ἐν ταύτῃ γινομένη, εἰ μὴ ὑποστρέφοι, ὑπὸ τῆς ἀνοίας 
ἀποκτηνοῦται καὶ ὑπὸ τῆς πονηρίας ἀποϑηριοῦται. *oxkox oko — xal 
αἱρεῖται πρὸς τὸ ἀλογωϑθϑῆναι καὶ τὸν ἔνυδρον, ἵν᾿ οὕτως εἴπω, for 
καὶ τάχα κατ᾽ ἀξίαν τῆς ἐπὶ πλεῖον ἀποπτώσεως τῆς κακίας ἐνδύεται 
σῶμα (ror)otós ἢ τοιοῦδε ἀλόγου ζώου. . . .. 


1f vgl. Gregor. Nyss., De an. et resurr. (Migne SGr XLVI89 B: εἰ οὖν πάσης 
χακίας ἣ ψυχὴ καϑαρεύσειεν, ἐν τῷ καλῷ πάντως ἔσται) — 8—13 Frg. 17b (Red. 
13) bei Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 529) mit der Überschrift im Cod. Ath.: 
ὅτι καὶ τὸν ἔνυδρον ἔσϑ᾽ ὕτε αἱρεῖται βίον ἣ ψυχή und der falschen Angabe: ἐκ 
τοῦ δευτέρου λόγου dort und bei Mansi (wo + τοῦ περὶ ἀρχῶν βιβλίου) — S. 105,1 
Illa — 5 devolvantur Ruf., vgl. Gregor. Nyss., De an. et resurr. (Migne SGr XLVI 
108 B: τὴν αὐτὴν ἀνὰ μέρος ἀνϑρώπου τε xal ἀλόγου ψυχὴν διοριζόμενοι γίνεσϑαι, 
μετενδνομένην τὰ σώματα χαὶ πρὸς τὸ ἀρέσκον ἀεὶ μεταβαίνουσαν, ἢ πτηνὸν ἢ 
ἔνυδρον ἢ χερσαῖόν τι ζῶον γινομένην μετὰ τὸν ἄνϑρωπον, καὶ πάλιν ἀπὸ τούτων 
πρὸς τὴν ἀνθρωπίνην ἐπανιέναι φύσιν»). Die Z. 10 angedeutete Lücke füllt Schnitzer 
5. 82 so aus: (Und wie wir oben an dem Beispiele des Drachen gesehen, der im 
Meere haust (Hiob 40, 20)), vgl. oben S. 77, 10 ΕΠ τι. unten das Hieron.-Citat. An 
ζώου Z. 13 schließen die bei Schnitzer fehlenden Zeilen δ΄. 105, 5—11 an. Vgl. xu 
dem griech. Frg. Hieron., Ep. ad Avit. 4 (Migne SL XXII 1063): ad extremum 
(d. h. des I. Buchs) sermone latissimo disputavit angelum sive animam aut certe 
daemonem (quos unius asserit esse naturae sed diversarum voluntatum) 
pro magnitudine neglegentiae et stultitiae iumentum posse fieri, et 
pro dolore poenarum et ignis ardore [kann in der Lücke Z. 10 gestanden 
haben] magis eligere ut brutum animal sit et in aquis habitet ac 
fluctibus et corpus adsumere huius vel illius pecoris, ut nobis non 


8 προσχλιναμένη Mansi 10 * * x] xal μετ᾽ ὀλίγα Cod. Ath. u. Mansi 11 ἀλο- 
γηϑῆναι Koe 19 ἀποπτώσεως) πτόσεως Mansi 4. T. (ἐχπτώσεως a.R.) 13 σῶμα 
Cod. Ath. u. Mansi a. R. (σώματα Mans? 4, T.) | (toı)oöde 7, vgl. huius vel illius 
Hieron. und τοῖσδε ἢ τοῖσδε unten IV 3,.10 (26 [23]) usw., Koe οὐδεῇ Mansi 1. T. 
ὑδαρῆ Mansi a. R. ἢ Cod. Ath. | «ὦ ζώου ἀλόγου Mansi 


16 


—— mds Shen di eade 


De principiis I Cap. S, 4 105 


[Illa sane nos nequaquam recipienda censemus, quae a quibusdam (Pa) 
superfluo vel perquiri vel adstrui solent, id est quod animae in tantum 
sui decessum veniant, ut naturae rationabilis ac dignitatis oblitae etiam 
in ordinem inrationabihum animantium vel bestiarum vel pecudum 

5 devolvantur;] pro quibus etiam quasdam ex scripturis commentitias 
afferre adstructiones solent, id est quod vel pecus, cui se mulier 
eontra naturam subiecert, in reatum pariter cum muliere devocetur 
ac lapidar pariter iubeatur, vel quod >taurus cornipeta- lapidari 
nihilominus praecipitur; sed et quod Balaam asina, >os eius deo 

10 aperiente<, locuta est, et »subiugale mutum in hominum voce respondens 
arguit prophetae dementiam«. Sed haee, quantum ad nos pertinet, Pa 
non sint dogmata, sed discussionis gratia dicta sint et abiciantur. Pro 
eo autem solo dicta sunt, ne videatur quaestio mota non esse discussa. 
Verumtamen suo in loco et tempore confutato hoc perverso dogmate 

15 atque depulso, ea quae de scripturis sanctis ab illis prolata sunt, qua- 
liter intellegi debeant exponemus. 


solum quadrupedum, sed et piscium corpora sint timenda. Vgl. Platon, Phaedr. 
p.949 B: Ev$a καὶ eis ϑηρίου βίον ἀνϑρωπίνη ψυχὴ ἀφιχνεῖται κτλ., Huet, Origen. 
lI 2 qu. 6, 17—19 und Denis, De la phil. dOrigene S. 190 ff 


6—8 vgl. Lev. 20,16 — Sf vgl. Exod. 21, 29 — 9—11 vgl. Num. 22, 23—30 
— 10 II Petr. 2, 16 — 11 Sed haec — 13 discussa Pa (Lom. XXIV 404f), Quas 
nos non solum non suscipimus, sed et omnes has assertiones eorum contra fidem 
nostram venientes refutamus atque respuimus L; daß Rufin hier gamx ungenau, 
in der Apologie des Pamphilus aber genauer dibersetxt hat, beweist Hieron., Ep. 
ad Avit. 4 (Migne SL XXII 1063): Et ad extremum ne teneretur Pythagorici dog- 
matis reus, qui asserit μετεμψύχωσιν, post tam nefandam disputationem, qua 
lectoris animum vulneravit, Haec, inquit, iuxta nostram sententiam non 
sint dogmata, sed quaesita tantum atque proiecta, ne penitus in- 
tractata viderentur. 


} 
2 perquiri « requiriy 14 suo in loco « uolo co G uolo co Al! suo et loco σ 


DRPITENOY>S HEFT SEIN 
ΤΌΜΟΣ AEYTEPOZ 


ORIGENIS DE PRINCIPIIS 
LIBER SECUNDUS 


5 α΄. Περὶ κόσμου καὶ τῶν ἐν αὐτῷ κχτισμάτων. 
CAPUT PRIMUM 
De mundo. 


1. Consequens nune videtur, licet omnia, quae superiore libello 77 
disserta sunt, de mundo atque eius ordinatione disserta sint, proprie 
10 tamen pauca de ipso mundo repetere, id est de initio eius ac fine vel 
his, quae inter initium ac finem eius per divinam providentiam dispen- 
santur, seu de his, quae ante mundum vel post mundum putantur. 


In quo hoe primum evidenter apparet, quod omnis status eius, 

qui est varius ac diversus, ex rationabilibus et divinioribus naturis et 
15 ex diversis corporibus constet, sed et ex mutis animantibus, id est 
fers bestiüs et pecudibus et avibus atque omnibus, quae in aquis vivunt, 
tum deinde ex locis, id est caeli vel caelorum et terrae vel aquae, sed 
et ex eo qui medius est aére, vel quem aetherem dicunt, atque ex 


17f vgl. Orig., In Joh. XIX 22 (IV 323, 31), e. Cels. VI 59 (II 129, 18) 


1 Der griech. Überschrift (bei Phot., Bibl. Cod. S p. 48. B.) entspricht die 
latein.: EXPLICIT - PERHIARCON - ORIGENIS LIBER - I- INCIPIT LIBER - II - 
A FINIT PERIARCHON ORIGENIS LIBER PRIMVS. INCIPIT LIBER II. « 
9—7 die griech. Capitelüberschrift nach Phot., die lat. nach Z. 10, < Ay, erweitert 
in B 12 quae ante mundum facta vel post mundum facienda put. oDel 15 et 

7 


= 18 quem] + et G.S 


10 


20 


25 


30 


De prineipiis II Cap. 1, 1. 2 107 


omnibus, quae procedunt vel naseuntur ex terra. οὕτω δὴ z0uxtAio- 
TürOUV κόσμου τυγχάνοντος xcl τοσαῦτα διάφορα λογικὰ περι- 
ἔχοντος, * * * τί ἄλλο χρὴ λέγειν αἴτιον γεγονέναι τοῦ ὑποστῆναι 
αὐτὸν * * * * ἢ τὸ ποικίλον τῆς ἀποπτώσεως τῶν οὐχ ὁμοίως τῆς 
Be Be ἐπε Fe en lou ρος δεῖ A 
[Cum ergo tanta sit mundi varietas, atque in ipsis rationabilibus anı- 
mantibus sit tanta diversitas,] propter quam etiam omnis reliqua varietas 
ae diversitas putanda est extitisse: [quam causam aliam dici oportebit 
qua mundus extiterit,] praecipue si intueamur illum finem, per quem 
omnia restituenda. in statum initi sui hbro superiore dissertum est; 
quod utique si consequenter dietum videtur, [quam aliam, ut diximus, 
causam putabimus tantae huius mundi diversitatis, nisi diversitatem 
ae varietatem motuum atque prolapsuum eorum, qui ab illa initi 
unitate atque concordia, in qua a deo primitus procreati sunt, decide- 
runt] et ab illo bonitatis statu commoti atque distracti, diversis dehinc 
animorum motibus ac desiderüs agitati, unum illud et indiscretum 
naturae suae bonum pro intentionis suae diversitate in varias deduxerunt 
mentium qualitates? 

2. Deus vero per ineffabilem sapientiae suae artem omnia, quae 
quoquomodo fiunt, ad utile aliquid et ad communem omnium trans- 
formans ac reparans profectum, has ipsas creaturas, quae a semet ipsis 
in tantum animorum varietate distabant, in unum quendam revocat 
operis studiique consensum, ut diversis licet motibus animorum, unius 
tamen mundi plenitudinem  perfectionemque cónsumment, atque ad 
unum perfectionis finem varietas ipsa mentium tendat. Una namque 
virtus est, quae omnem mundi diversitatem constringit et continet 
atque in unum opus varios agit motus, ne scilicet tam inmensum 
mundi opus discidüs solveretur animorum. Et propter hoe opinamur 
parentem omnium deum pro salute universarum ereaturarum suarum 
per ineffabilem verbi sui ae sapientiae rationem ita haee singula dispen- 


1—5 Frg. 18 (Red. II 1 = Z. 6 Cum — 14f deciderunt Ruf.) be? Justinian, 
Ep. ad Mennam (Mansi IX 529) mit der Überschrift: περὶ τῆς τῶν ἄνωϑεν εἰς 
σῶμα χαταγωγῆς, vgl. die Einleit. B V 2 — Xf vgl. oben S. 80, 2£ — 9f vgl. 
oben S. 791 — 25—28 vgl.’ Orig. c. Cels. IV 54 (I 327, 23): ὅτι οὐδὲν ἄτοπον 
τὸν ἐξ ἀνομοίων συνεστηχότα xóouov ὑπὸ ἑνὸς γεγονέναι τεχνίτον, συμφερόντως 
τῷ ὕλῳ τὰς διαφορὰς τῶν εἰδῶν χατασκχευάζοντος. 


3 * x «] hierher gehört Z. 7 propter — 8 extitisse Ruf., vgl. Schnitzer S. 80 
A.** 4 «x x x] die Lücke durch Ruf. ergänzt, Z. 9 praecipue — 11 videtur, 
vgl. Schnitzer a. a. O. 11 diximus y dixi « 21 ac reparans — y 


10 


n2 
σι 


30 


108 Origenes 


sasse, ut et singuli quique spiritus vel animi, vel quoquomodo appel- 
landae sunt rationabiles subsistentiae, non contra arbitri libertatem 
vi in aliud quam motus mentis suae ageret cogerentur, et per hoc 
adimi ab his videretur liberi facultas arbitru (quod utique qualitatem 
iam naturae ipsius inmutabat), et diversi motus propositi earum ad 
unius mundi consonantiam conpetenter atque utiliter aptarentur, dum 
alae iuvari indigent, aliae iuvare possunt, aliae vero proficientibus 
certamina atque agones movere, in quibus eorum probabilior haberetur 
industria et certior post victoriam reparati gradus statio teneretur, 
quae per difficultates laborantium constitisset. 

3. Quamvis ergo in diversis sit officüis ordinatus, non tamen dis- 
sonans atque a se discrepans mundi totius intellegendus est status; 
sed >sicut corpus nostrum unum ex multis membris- aptatum est et ab 
una anima continetur, ita et universum mundum velut animal quod- 
dam inmensum atque inmane opinandum puto, quod quasi ab una 
anima virtute dei | ac ratione teneatur. Quod etiam a sancta scriptura 
indicari arbitror per illud, quod dietum est per prophetam: »Nonne 
caelum et terram ego repleo, dicit. dominus?« et iterum: »Caelum 
mihi sedes, terra autem scabellum pedum meorume«e, et quod sal- 
vator dixit, cum ait non iurandum »neque per caelum, quia sedes 
est del, neque per terram, quia scabellum est pedum eiuse, sed et 
illud, quod ait Paulus, eum apud Athenienses contionaretur, dicens 
quoniam »in ipso vivimus et movemur et sumus«. Quomodo enim -in 
deo vivimus et movemur et sumus. nisi quod virtute sua üniversum 
constringit et continet mundum? Quomodo autem >caelum sedes dei 
est et terra scabellum pedum eius. sicut salvator ipse pronuntiat, nisi 
quia et in eaelo et in terra virtus eius replet universa, sicut et dicit: 
»Nonne caelum et terram ego repleo, dicit dominus?« Quod ergo 
parens omnium deus universum mundum virtutis suae plenitudine 
repleat atque contineat, ex his quae ostendimus non puto quemquam 
diffieulter annuere. 


18 —16 vgl. Platon, Tim. c. 6 p. 30 AB; Zeller, Phil. d. Gr. II 13, 
646—664; Schmekel, Die Phil. d. mittl. Stoa δ. 424ff; Denis, De la phil. d' Origéne 
p. 106 4. 4 — 13 vgl. I Kor. 12, 12 — 17. 28 Jerem. 23,24 — 18 Jes. 66, 1 
— 2307 vgl. Matth. 5, 34f — 23 Act. 17, 98 — 95f vgl. Matth. 5, 34f 


1 quoquomodo] quomodo ACS* 3 vi— eogerentur] vgl. Schnitzer S. 86 
4.** | agere AB | et] ut(?) Koe 4 co arbitrii facultas y 5 et] ut 8 
8 movere Koe moverent L movent Merlin Del 28 Nonne — diet <y | quod 
ergo « quomodo y 


- 


8 


De prineipiis II Cap. 1, 2. 3. 4 109 


lam sane quoniam diversos motus rationabilium creaturarum 
variasque sententias causam dedisse diversitatis mundo huie sermo 
superioris disputationis ostendit, videndum est ne forte similis initio 
exitus quoque huie mundo conveniat. Dubium enim non est quin 
5 finis ipsius in multa adhue diversitate ac varietate reperiendus sit, quae 
utique varietas in huius mundi fine depraehensa causas rursum diversi- 
tatum alterius mundi post hune futur oecasionesque praestabit, quo 
scilicet huius mundi finis initium sit futuri. 
4. Quodsi haee ita esse ordo disputationis invenit, consequens 
10 nune videtur, quoniam mundi diversitas sine corporibus subsistere non 
potest, naturae corporeae discutere rationem. Ex rebus ipsis apparet 
quod diversam variamque permutationem recipiat natura corporea, ita 
ut possit ex omnibus in omnia transformari; sicut, verbi gratia dixerim, 
lignum in ignem vertitur et ignis in fumum et fumus in aérem; sed 
15 et olei liquor in ignem mutatur. Escae quoque ipsae vel hominum 
vel animalium nonne eandem permutationis causam declarant? Nam 
quodeumque illud est, quod per cibum sumpserimus, in corporis nostri 
substantiam vertitur. Sed et qualiter aqua mutetur in terram vel in 
aérem et aér rursus in ignem vel ignis in aérem vel aér in aquam, 
20 quamvis non sit diffieultas exponere, tamen in praesenti loco sufficit 
ea tantummodo commemorasse volenti corporalis materiae discutere 
rationem. Materiam ergo intellegimus quae subiecta est corporibus, 
id est ex qua inditis atque insertis qualitatibus corpora subsistunt. 


9 f vgl. oben S. 107, 6££ — 3—8 vgl. oben S. 19, 3tf. 21ff — 18 f vgl. Orig., 
In Joh. XIII 40 (IV 266, 15), In Jerem. hom. X 6 (III 76, 15) «nd Zeller, Phil. d. Gr. 
III 13, 149. 182 ff — 99- 5. 110, 4 vgl. Orzg., In Joh. XIII 61 (IV 293, 18: ὡς 
ὑποχειμένου τινὸς χοινοῦ τῆς τῶν σωμάτων καὶ ἀσωμάτων φύσεως, ὕπερ μένει, 
ὥσπερ μένειν φασὶ τὸ ὑλιχὸν οἱ περὶ ταῦτα δεινοὶ τῶν ποιοτήτων μεταβαλλουσῶν 
εἰς ἀφϑαρσίαν). 21 (IV 245, 5: εἰ δὲ πᾶν σῶμα ὑλιχὸν ἔχει φύσιν τῷ ἰδίῳ λόγω 
[= propria ratione S. 110, 3] ἄποιον τυγχάνουσαν, τρεπτὴν δὲ xal ἀλλοιωτὴν καὶ di’ 
ὅλων μεταβλητὴν καὶ ποιότητας χωροῦσαν), c. Cels. III 41 (I 237, 12: τοῖς ὑπὸ 
Ἑλλήνων λεγομένοις περὶ τῆς τῷ ἰδίῳ λόγῳ ἀποίου ὕλης, ποιότητας ἀμφισκομένης, 
ὁποίας ὁ δημιουργὸς βούλεται αὐτῇ περιτιϑέναι). 1V 57 (I 330, 7: περὲ δὲ τοῦ τὴν 
ὑποκειμένην ὕλην δεχτιχὴν εἶναι ποιοτήτων, ὧν ὃ δημιουργὸς βούλεται, πάντες οἱ 
πρόνοιαν παραδεξάμενοι κατασχευόζομεν). VI 77 (11 140, 19), In Genes. Comm. 
Frg. (Lom. VIII 5), De or. 27, 8 (11 367, 13 f£ mit. Test.) und Zeller, Phil. d. Gr. 
II 13, 605 ff; Daehne, Jid.-alex. Religionsphil. 1 183—192 


7 quo —$ futuri — y 13 posset AC 


Ἢ 

f 
1 

EE ὰςλτλλλ͵τἦςλἦλλπζ͵ο͵ 


10 


20 


n2 
Qt 


— 


110 . . Origenes 


Qualitates autem quattuor dieimus: calidam, frigidam, aridam, humidam. 
Quae quattuor qualitates ὕλῃ, id est materiae, insertae (quae materia 
propria ratione extra has esse invenitur quas supra diximus qualitates) 
diversas corporum species efficiunt. Haec tamen materia quamvis, ut 
supra diximus, secundum suam propriam rationem sine qualitatibus 
sit, numquam tamen subsistere extra quahtates invenitur. 

Hane ergo materiam, quae tanta ae talis est, ut et sufficere ad 
omnia mundi corpora, quae esse deus voluit, queat et conditor ad 
quaseumque formas velit ac species famularetur in omnibus et serviret, 
recipiens in se qualitates, quas ipse voluisset imponere, nescio quomodo 
tanti et tales viri ingenitam, id est non ab ipso deo factam conditore 
omnium putaverunt, sed fortuitam quandam eius naturam virtutemque 
dixerunt. Et miror quomodo isti culpent eos, qui vel opificem deum 
vel providentiam huius universitatis negant, et impie eos sentire 
arguant, quod tantum mundi opus arbitrentur sine opifiee vel provisore 
constare, cum ipsi quoque similem culpam impietatis incurrant, in- 
genitam dicentes esse materiam deoque ingenito coaeternam. Secun- 
dum hane enim eorum rationem si ponamus verbi gratia materiam 
non fuisse, ut 1501 asserunt dicentes quia deus non potuerit aliquid 
facere, cum nihil esset, sine dubio futurus erat otiosus, materiam non 
habens ex qua posset operari, quam ei non sua provisione, sed fortuito 
sentiunt adfuisse; et videtur eis quod hoe, quod fortuito inventum est, 
sufficere ei potuerit ad tanti operis molem et ad suae virtutis potentiam, 
quod totius sapientiae suae suscipiens rationem distingueretur ac for- 
maretur ad mundum. Quod mihi perabsurdum videtur et eorum esse 
hominum, qui virtutem atque intellegentiam ingenitae naturae penitus 


1 vgl. Anathem. VI der Const. Syn. a. 543 (Hahn, Bibl. d. Symbole? S. 228: 
ὅτι Ó κόσμος πρεσβύτερα τῆς ὑπάρξεως αὐτοῦ στοιχεῖα ἔχων ἐνυπόστατα, ξηρόν, 
ὑγρόν, ϑερμόν, ψυχρόν) und Zeller, Phil. d. Gr. 1123, A39ff — 11 ff zu ὕλη ἀγέ- 
γητος vgl. Orig. c. Cels. IV 60 (I 332, 9—13 mit Test.), Phelokal. Cap. 24 p. 212 ff 
Rob.,; Harnack, Dogmengesch. 14 677 A. 6; Zeller, Phil. d. Gr. 1113, 666 f. II 23, 432 f; 
W. Möller, Gesch. d. Kosmologie S. 537 ἢ — 90 f vgl. oben S. 65, 121f — 238—925 vgl. 


unten Il Cap. 9, 1 


2 ὕλῃ] yla A ylae B yle C YAN u yau σ 6 qualitates « qualitate « qua- 
litatem σ 13 dixerunt Ccvry duxerunt AB C* 14 negant « non negant y 
15 arguant Koe arguunt L 18 enim eorum « ergo MS -- GAb 19 non? — y 
21 posset Micorr possit ae Mo 392 et — y | quod! < 8 — 28 potuerit y 
poterit A potuisse f 


10 


20 


25 


30 


De prineipiis II Cap. 1, 4. 5. Cap. 2,1 111 


ignorent. Sed ut rationem rerum possimus diligentius intueri, con- 
cedatur paulisper non fuisse materiam, et deum, cum nihil esset prius, 
feeisse ut essent ea, quae esse voluit: quid putabimus? quia meliorem 
aut maiorem aut alterius generis materiam facturus esset deus, quam 
ex sua virtute ac sapientia proferebat, ut esset quae ante non fuerat, 
an inferiorem et deteriorem, an similem atque eandem ut est illa, 
quam isti ingenitam dicunt? Et puto cuivis facillime pateat intellectus, 
quod neque melior neque inferior potuisset mundi formas speciesque 
suscipere, nisi talis fuisset, qualis ista est quae suscepit. Et quomodo 
ergo non videbitur impium id ingenitum dieere, quod si factum a | deo 
credatur, tale sine dubio invenitur, quale et illud est, quod ingenitum 
dicitur. 

5. Ut autem etiam ex scripturarum auctoritate haec ita se habere 
credamus, audi quomodo in Machabeorum libris, ubi mater septem 
martyrum unum ex filis suis cohortatur ad toleranda tormenta, de 
hoe dogmate confirmatur; ait enim: »Rogo te, fili, respice ad caelum 
et terram et omnia, quae in eis sunt, et videns haec scito quia deus 
haec cum non essent, fecit«. Sed et in libro Pastoris in primo man- 
dato ita ait: »Primo omnium crede quia unus est deus, qui omnia 
ereavit atque conposuit et fecit ex eo quod nihil erat, ut essent uni- 
versa«. Fortassis ad hoc respicit etiam illud, quod in psalmis dictum 
est quia »ipse dixit, et facta sunt; ipse mandavit, et creata sunt«. 
Nam quod ait quia »ipse dixit, et facta sunt« videtur ostendere sub- 
Stantiam dici eorum, quae sunt; quod vero ait: »mandavit, et creata 
sunt« de qualitatibus dietum videtur, quibus substantia ipsa formata est. 


CAPUT SECUNDUM 


De perpetuitate corporeae naturae. 


1. Hoe in loco quaerere solent quidam, utrum sicut unigenitum 
filum generat pater et sanctum spiritum profert, non quasi qui ante 
non erat, sed quia origo et fons fili vel spiritus saneti pater est, et 
nihil in his anterius posteriusve intellegi potest, ita etiam inter ratio- 


16 II Makk. 7, 28 — 19 Hermas, Mand. 1 1, vgl. oben I Praef. 4, S. 9, 13 
— 22. 98. 24 Psal. 148, 5, vgl. Orig. c. Cels. II 9 (I 136, 9). VI 60 (II 130, 20) 
928—391 vgl. oben I Praef. 4 u. Cap. 3, 7 — 30 vgl. oben S. 60, 2—4 


16 ad caelum « caelum y 17 omnia « ad omnia y 20 erant «Ab 
28 unigenitum «Scr ingenitum y 


10 


1 


ΓΘ 


5 


119 Origenes 


nabiles naturas et materiam corporalem similis quaedam societas vel 
propinquitas possit intellegi. Quam rem ut plenius atque intentius 
investigent, illue solent initium disputationis inflectere, ut inquirant, si 
haee ipsa natura corporea, quae spiritalium et rationabilium mentium 
vitas fert et continet motus, pari cum ipsis aeternitate perduret, an 
vero absoluta interibit et exolescet. Quod ut possit scrupulosius de- 
praehendi, requirendum primo videtur, si possibile est penitus incor- 
poreas remanere rationabiles naturas, cum ad summum sanctitatis ac 
beatitudinis venerint, quod mihi quidem diffieillimum et paene inpos- 
sibile videtur; an necesse est eas semper coniunctas esse corporibus. 
Si ergo posset quis ostendere rationem, qua possibile esset eas ommi- 
modis earere corporibus, consequens videbatur quod natura corporea 
ex nihilo per intervalla temporum procreata sicut, cum non esset, 
effecta est, ita et esse desineret, cum usus eius ministerii praeterisset. 

2. Si vero inpossibile est hoc ullo modo adfirmari, id est quod 
vivere praeter corpus possit ulla alia natura praeter patrem et filium 
et spiritum sanctum, necessitas consequentiae ac rationis coartat in- 
tellegi principaliter quidem creatas esse rationabiles naturas, materialem 
vero substantiam opinione quidem et intellectu solo separari ab eis et 
pro ipsis vel post ipsas effectam videri, sed numquam sine ipsa eas 
vel vixisse vel vivere: solius namque trinitatis incorporea vita existere 
recte putabitur. Ut ergo superius diximus, materialis ista substantia 
huius modi habens naturam, quae ex omnibus ad omnia transformetur, 
eum ad inferiores quosque trahitur, in crassiorem corporis statum 
solidioremque formatur, ita ut visibiles istas mundi species variasque 


16 f egl. Clemens Al. Excerpta ex Theod. 10 (III 109, 16 δὲ): ἀλλ᾽ οὐδὲ τὰ 
πνευματιχὰ καὶ νοερὰ οὐδὲ oi ἀρχάγγελοι (οὐδὲ) οἱ πρωτόκτιστοι οὐδὲ μὴν οὐδ᾽ 
αὐτὸς ἄμορφος xal ἀνείδεος xal ἀσχημόάτιστος καὶ ἀσώματός ἐστιν, ἀλλὰ καὶ μορ- 
qv ἔχει ἰδίαν xal σῶμα ἀνὰ λόγον τῆς ὑπεροχῆς τῶν πνευματιχῶν ἁπάντων, ὡς 
δὲ χαὶ οἱ πρωτόκτιστοι ἀνὰ λόγον τῆς ὑπεροχῆς τῶν ὑπ᾽ αὐτοὺς οὐσιῶν und Huet, 
Origen. II 2 qu. 6, 14 --- 18 vgl. oben I Cap. 7, 1 — 18f vgl. oben I Cap. 2,2 
— 91 vgl. Ambros., De Abraham 11 S, 58 (Migne SL XIV 506): Nos autem nihil 
materialis compositionis immune atque alienum putamus praeter illam solam 
venerandae Trinitatis substantiam, quae vere pura ac simplex sincerae impermistae- 
que naturae est; und unten III Cap. 6 — 22 vgl. oben S. 109, 11 ff 


2 Quam rem — y 6 exolescet « peribit y — 6 f depraehendi, requirendum 


α depraehendere, querendum y 21 namque A?ovr8y numquam A* 23 habens 
& habent G* M* habet Gcorr Meorr g 


De principiis II Cap. 2, 1. 2. Cap. 3, 1 113 


distinguat; cum vero perfectioribus ministrat et beatioribus, in fulgore 
caelestium corporum« micat et >spiritalis corporis- indumentis vel >angelos 
dei- vel -filios resurrectionis- exornat, ex quibus omnibus diversus ac 
varius unius mundi conplebitur status. 

Verum haec si plenius discutere libet, oportebit adtentius et dili- 
gentius cum omni metu dei et reverentia perscrutarl scripturas divinas, si 
qui forte in his de talibus arcanus et reconditus sensus, si quid in abs- 
consis et reconditis (sancto spiritu demonstrante- his, qui digni sunt) 
poterit inveniri, cum plura testimonia de hac ipsa specie fuerint con- 


10 gregata. 


kh 


CAPUPCFERTIUM 
De initio mundi et causis eius. 


1. Superest ut post haec requiramus, utrum ante hune mundum, 
qui nune est, mundus alius fuerit, et si fuit, utrum talis fuerit, qualis 


1 f vgl. oben I Cap. 6, 4 — 2 vgl. I Kor. 15, 40. 44 und Schnitzer, S. 901 4. **, 
der S. 91 4. * Method. (bei Phot., Bibl. Cod. 234 p. 299a , 86 B.) vergleicht: βούλεται τοί- 
vvv ὁ Ὠριγένης τὴν uiv αὐτὴν σάρκα μὴ ἀποκαϑίστασϑαι τῇ ψυχῇ, τὴν δὲ ποιὰν 
ἑχάστου μορφήν, κατὰ τὸ εἶδος τὸ τὴν σάρκα καὶ νῦν χαρακτηρίζον, ἐν ἑτέρῳ πνευμα- 
τιχῷ ἐντετυπωμένην ἀναστήσεσθαι σώματι. --- 2f vgl. [Matth. 22, 30 KI] Luk. 20, 36 
— 8 vgl. Hebr. 9, S — 18 ff xu dem 1. Abschnitt vgl. Hieron., Ep. ad Avit. 5 (Migne 
SL XXI 1063: In seeundo autem libro mundos asserit innumerabiles, non 
iuxta Epieurum uno tempore plurimos et sui similes, sed post alterius mundi 
finem-alterius esse principium. Et ante hunc nostrum mundum alium 
fuisse mundum, et post hunc alium rursum futurum, et postillum 


alium, rursumque ceteros post ceteros. Et addubitat utrum futurus 


' sit mundus alteri mundo ita ex omni parte consimilis, ut nullointer 


se distare videantur, an certe numquam mundus alteri mundo ex 
toto indiseretus et similis sit futurus). Vgl. Theophil. Al., Ep. pasch. I 9 
bei Hieron. Ep. 96 (Migne SL XXII 780: Nee quisquam hominum erebrius 


6f si qui β si quid Ay Τῇ si quid in absconsis et reconditis] wzelleicht 
Variante xw si qui forte — sensus Z. 6f oder willkürliche Veränderung Rufins, so 
daß der Text richtiger so gelautet hätte: si qui forte in his de talibus tam abs- 
consis eb reconditis arcanus et reconditus sensus . . . poterit inveniri; vgl. Orig. 


6. Cels. VII 60 (II 210, 24 ff) 8 reconditis] + sermonibus Del 
Origenes V. 5 


114 |... Origenes 


iste, qui nune est, an paulo differentior vel inferior; aut omnino non 
fuerit mundus, sed tale aliquid fuerit, qualem intellegimus illum' post 
omnia >finem< futurum, >cum tradetur regnum deo et patri: qui nihilo- 
minus alterius mundi fuerit finis, ilhus scilicet, post quem hic mundus 
5 coepit, lapsus autem varius intellectualium naturarum  provocaverit 
deum ad istam variam diversamque mundi conditionem. Sed et illud 
similiter requirendum puto, | utrum post hune mundum curatio aliqua 80 
et emendatio futura sit, asperior quidem et doloris plena erga eos, 
qui verbo dei oboedire noluerunt, per eruditionem vero rationabilem- 
10 que institutionem, per quam possent ad locupletiorem proficere veritatis 
intellectum hi, qui in praesenti iam vita in haec se studia dediderunt 
et mentibus purgatiores effecti, capaces iam hine divinae sapientiae 
perrexerunt, et si post haec statim finis omnium consequetur; an pro 
correctione et emendatione eorum, qui talibus indigent, alius rursum 
15 mundus erit, vel similis huic, qui nune est, vel hoc melior aut etiam 
multo deterior; et qualiscumque ille erit post hunc mundus, quamdiu 
erit, aut si omnino erit; et si erit aliquando cum nullus usquam sit 
mundus, aut si fuit aliquando cum mundus omnino non fuerit; aut si 
fuerunt plures vel erunt, aut si accidat aliquando, ut alter alteri 
20 aequalis et similis per omnia atque indiscretus eveniat. 

2. Ut ergo manifestius appareat, utrum materia corporalis per 
intervalla subsistat et, sicut non fuit antequam fieret, iterum resolvatur 
ut non sit, videamus primo si fieri potest, ut vivat aliquis sine corpore. 
Si enim potest aliquis vivere sine corpore, possunt et omnia esse sine 
corpore; omnia enim ad unum finem tendere superior tractatus edocuit. 
81 autem omnia possunt carere corporibus, sine dubio non erit sub- 
stantia corporalis, cuius usus nullus existet. Et quomodo sentiemus 


r2 
σι 


moritur, quod Origenes ausus est scribere, Stoicorum impiissimum dogma divi- 
narum cupiens scripturarum auctoritate firmare); Augustin., De ctv. Dei XI 5. XII 12; 
Denis, De la phil. d' Orig. p. 179 A. 1. 351 und Windelband, Lehrb. d. Gesch. d. Phil.* 
S. 214. 


3 vgl. I Kor. 15, 24 — 18 f vgl. Clemens Al, Hypotyp. Frg. 23 (III 202, 12 St.), 
erhalten bei Phot., Cod. 109 (p. 89a, 16 B.): ἔτι δὲ μετεμψυχώσεις καὶ πολλοὺς 
πρὸ toU ᾿Αδὰμ κόσμους τερατεύεται. — 25 vgl. oben S. 107, 281} — 26 Si — 27 existet 
— Hieron., Ep. ad Avgt. 5 (Migne SL XXU 1063f: Rursumque post modicum 
»Si omnia« inquit, »ut ipse disputationis ordo conpellit, sine corpore 


vixerint, consumetur corporalis universa natura, et redigetur in 


S futura sit « erity 11 hi] his Wey 18 etsiaety | anAB [lae C 
acy  14fcomundus rursum y 17 aut si omnino erit — y 19 ob accidit? 


10 


De prineipiis II Cap. 3, 1. 2 115 


illud, quod apostolus dixit in his locis, in quibus de resurrectione dis- 
putat mortuorum, cum ait: »Necesse est autem corruptibile hoc induere 
incorruptionem, et mortale hoc induere inmortalitatem. Cum autem 
corruptibile hoe induerit incorruptionem, et mortale hoc induerit in- 
mortalitatem, tunc fiet sermo, qui scriptus est: Absorpta est mors in 
vietoria; ubi est, mors, victoria tua? ubi est, mors, aculeus tuus? 
aeuleus autem mortis peccatum, virtus vero peccati lex«. "Talem ergo 
quendam suggerere videtur apostolus intellectum. — Quod enim ait: 
»corruptibile hoc« et »mortale hoc«, velut tangentis et ostendentis 
affectu, cui ali convenit nisi materiae eorporali? Haec ergo materia 
eorporis, quae nune eorruptibils est, »induet incorruptionem«, eum per- 
fecta anima et dogmatibus incorruptionis instructa uti eo coeperit. 

Et nolo mireris si velut indumentum corporis perfectam animam 
dicimus, quae propter verbum dei et sapientiam eius nunc >incorruptio« 


5 nominatur; cum ipse utique qui est dominus et creator animae Christus 


lesus indumentum sanctis esse dicatur, sicut apostolus dicit: »Induite 
vos dominum lesum Christum«. Sicut ergo Christus indumentum est 
animae, ita intellegibili quadam ratione etiam anima indumentum esse 


nihilum quae aliquando est facta denihilo; eritquetempus quo usus 
eius iterum necessarius sit«) Hierzu stimmt Theophil. Al., Ep. pasch. 1 17 
bei Hieron. Ep. 96 (Migne SL XXII 787: Nam si natura corporea vana 
est et futilis iuxta Origenis errorem), ferner Ep. syn. 2 bei Hieron. Ep. 92 
(Migne SL XXII 763: Quid loquar de resurrectione mortuorum, in qua perspicue 
blasphemat et dicit quod post multossaeculorum reeursus corpora nostra 
paulatim redigantur in nihilum et in auram tenuem dissolvantur; 
ac ne parvum hoc putaremus, adiecit: Resurgens corpus non solum cor- 
ruptibile sed mortale erit) und Ep. pasch. 113 bei Hieron. Ep. 96 (Migne 
SL XXII 783: ut audeat dicere corpora nostra suscitatum quidem iri, 
sed sic ut corruptelae rursus ac morti subiaceant..., ebenda I 15, p. 785: 
Dicit eorpora quae resurgunt post multa saecula in nihilum dissol- 
venda nec futura aliquid, nisi cum de coelorum mansionibus animae 
ad inferiora dilapsae indiguerint novis, quae alia rursum fiant, 
prioribus omnino deletis, ähnlich auch Ep. pasch. IL 11, p. 800); Rufins 
Übersetzung ist also hier ungenau und lückenhaft. 


9 I Kor. 15, 53—56 — 16 Röm. 13, 14 


3 Cum — 4f inmortalitatem über d. Z. A! — C 6 ubi est? α absorta est 
G ΜῈ absortus est M?2s 7 vero gy autem A 9 tangentis « angentis y 12 dog- 
matibus] δείγμασι verm. im griech. Text Schnitzer, S.94 A.* | eo « eos u 


eiso 17 co £P! ihn p (Christum < o) 
S* 


10 


20 


116 Origenes 


dieitur corporis. Ornamentum enim eius est celans et contegens eius 
mortalem naturam. Tale est ergo quod dicitur: » Necesse est cor- 
ruptibile hoe induere incorruptioneme, ut si diceret: necesse est naturam 
hane corruptibilem corporis indumentum accipere incorruptionis, ani- 
mam habentem in se incorruptionem, pro eo videlicet quod induta est 
Christum, qui est sapientia et verbum dei. Cum autem vitae partici- 
paverit corpus hoc, quod aliquando gloriosius habebimus, tunc ad id 
quod inmortale est accedit, ut etiam incorruptibile fiat. Si quid nam- 
que mortale est, hoe continuo et corruptibile est; non tamen si quid 
corruptibile est, hoc etiam mortale dici potest. Denique lapidem vel 
lignum corruptibile quidem dicimus, non tamen etiam mortale conse- 
quenter dicemus, numquam enim vixit. Corpus vero quoniam vitae 
participat, ex eo quod separari ab eo vita potest et separatur, conse- 
quenter mortale nominamus et secundum alium quoque intellectum 
etiam corruptibile dicimus. 

Mira ergo ratione sanctus apostolus (ad) generalem primo causam 
respiciens materiae corporalis, cuius materiae anima usum semper habet 
in qualibet qualitate positae, nune quidem carnal postmodum vero 
subtiliori et puriorl, quae spiritalis appellatur, ait: » Necesse est cor- 
ruptibile hoc induere incorruptionem«; secundo vero ad specialem cor- 
poris respiciens causam ait: »Necesse est mortale hoc induere inmor- 
taltatem«. >Incorruptio< autem et >inmortalitas- quid aliud erit nisi 
sapientia et verbum et iustitia dei, quae formant animam et induunt 
et exornant? Et ita fit ut dicatur quia >corruptibile incorruptionem 
induit, et mortale induit inmortalitatem. | Nune enim etiamsi valde 
profieiamus, tamen quoniam >ex parte cognoscimus et ex parte prophe- 
tamus- et >per speculum in aenigmate videmus- ea ipsa, quae videmur 
intellegere, nondum >corruptum hoe induit incorruptionem-«, neque 


9 I Kor. 15,53 — Sf vgl. oben I Cap. 3, 6. 2, 1—3 — ?7—10 τοί. Orig. c. Cels. 
V 19. VII 32 (II 21, 1. 183, 12), In Joh. XIII 61 (IV 293, 21: o? ταὐτὸν δέ ἐστιν (v0) 
τὴν φϑαρτὴν φύσιν ἐνδύεσϑαι ἀφϑαρσίαν, καὶ τὸ τὴν φϑαρτὴν φύσιν μεταβάλλειν 
εἰς ἀφϑαρσίαν. τὰ δ᾽ αὐτὰ xal περὶ τῆς ϑνητῆς λεχτέον, οὐ μεταβαλλούσης μὲν 
εἰς ἀϑανασίαν, ἐνδυομένης δὲ αὐτήν) und oben S. 114, 20 — 19. 91 τι. S. 117,5 
I Kor. 15, 53 --- 22—24 vgl. Orig., De or. 27,9 (II 369, 21: τῆς ἰδίας ἀϑανασίας, 


« 


ἀϑάνατος γὰρ ὁ λόγος τοῦ ϑεοῦ, μεταδιδοὺς τῷ ἐσϑίοντι αὐτοῦ), In Joh. ll 17 
(IV 75, 2: ὅτε οὐδὲ ὁ χριστὸς ἔσχε τὴν τοῦ πατρὸς ἀϑανασίαν; ἐγεύσατο γὰρ ὑπὲρ 
παντὸς ϑανάτου) und oben S. 56, 20 Ε΄ — 24f. 28 vgl. I Kor. 15, 53 — 396 ἢ τοί. 


I Kor. 13, 9. 12 


3 ub 51] acsi BAb 12 numquam enim vixit < Ay 16 (ad) Merlin Del 


De prineipiis Il Cap. 3, 2. 3 117 


»mortale« ab -inmortalitate- eireumdatur; et quoniam sine | dubio in longius 
protrahitur nostra haec in corpore eruditio: videlicet usque quo ipsa 
corpora nostra, quibus cireumdati sumus, propter verbum dei et 
sapientiam ac perfectam iustitiam incorruptionem inmortalitatemque 


5 mereantur, propterea dicitur: »Necesse est corruptibile hoc induere 


incorruptionem, et mortale hoc induere inmortalitatem«. 

3. Verumtamen hi, qui putant posse umquam extra corpora vitam 
ducere rationabiles creaturas, possunt in hoc loco talia quaedam movere. 
Si verum est quod >corruptibile. hoc induet incorruptionem, et mortale 


10 hoe induet inmortalitatem, et quod absorbeatur mors in finem«, non 


aliud quam materialem naturam exterminandam declarat, in qua operari 
mors aliquid poterat, dum hi, qui in corpore sunt, per naturam materiae 
corporals mentis acumen videntur obtundi. Si vero extra corpus sint, 
tune omnem molestiam huiuscemodi perturbationis effugient. Sed 
quoniam non ad subitum omne indumentum corporeum effugere poterant, 
prius in subtihoribus ae purioribus inmorari corporibus aestimandi sunt, 
quae ultra nee a >morte< vinci nee >aculeo mortis- conpungi praevaleant, 
ut ita demum paulatim cessante natura materiah et >absorbeatur mors- 
et exterminetur >in finem-, atque omnis eius >aculeus< penitus retun- 


20 datur per divinam gratiam, cuius capax effecta est anima et >incor- 


ruptionem- atque »inmortalitatem- meruit adipisci. Et tune merito dicetur 
ab omnibus: »Ubi est, mors, victoria tua? ubi est, mors, aculeus tuus? 
Aculeus autem mortis peecatum est«. Si ergo haec habere conse- 


9 Εἰ — 12 poterat = Hieron., Ep. ad Αυτΐ. 5 (Migne SL XXII 1064): Et in 
consequentibus: »Sin autem, ut ratione et Seripturarum auctoritate mon- 
stratum est, corruptivum hoc induerit incorruptionem, et mortale 
hoc induerit inmortalitatem, absorbebitur mors in vietoriam, et 
corruptio in incorruptionem, et forsitan omnis natura corporea 
tolletur e medio, in qua sola potest mors operari« — 9f vgl. I Kor. 
15, 53. 54 und Huet, Origen. II 2 qu. 6, 2.12 — 15f vgl. Titus v. Bostra c. 
Manich. Y (bei Joh. Dam., Saera Par. M 163 C ed. Le Quien): ἀλλ᾽ ἐν τῷ μακαρίῳ 
ταύτας ἔσεσϑαι τῶν σωζομένων τὰς wvzéc, ἀπειληφυίας μὲν τὸ σύμφυτον αὐταῖς 
σῶμα, οὐ μέντοι βαρὺ zal γεῶδες xal σαρκικῆς ἐπιϑυμίας γέμον, καϑάπερ τὴν 
ἀρχήν, ὅτε δὴ προσῆχον ἦν τῷ ἀγῶνι τῆς ἀρετῆς ἐνευδοκιμῆσαι ταύταις. — 
17—19 vgl. I Kor. 15, 54. 55 — 991 Kor. 15,55.56 — 23 81 —S. 119, 5 con- 
firmant — Hieron., Ep. ad Avit. 5 (Migne SL XXII 1064): Et post paululum: 
»8i haec non sunt contraria fidei, forsitan sinecorporibus aliquando 


12 hi] hii A his σ 13 videtur os 14 omnem «Mtcorr omni GM* om- 
nino so 21 dicetur 8 dicitur Ay 


81 


10 


15 


118 Origenes 


quentiam videntur, reliquum est ut status nobis aliquando incorporeus 
futurus esse credatur; quod si recipitur et omnes subieiendi Christo 
esse dicuntur, necesse est ut omnibus et hoc deferatur, in quos per- 
venit Christi subiectio; εἰ δὲ τὰ ὑποτεταγμένα τῷ Χριστῷ ὑποταγή- 
σεται ἐπὶ τέλει καὶ τῷ ϑεῷ, πάντες ἀποϑήσονται τὰ σώματα᾽ καὶ 
οἶμαι ὅτι τότε.εἰς τὸ μὴ ὃν ἔσται ἀνάλυσις τῆς τῶν σωμάτων φύσεως, 
ὑποστησομένης δεύτερον, ἐὰν πάλιν λογικὰ ὑποχαταβῇ. (quia omnes, 
qui subiecti sunt Christo, in fine quoque subiecti erunt deo patri, eui 
regnum traditurus dicitur Christus, et. ita videtur, ut tune etiam usus 
corporum cesset. Si autem cessat, in nihilum redit sicut et antea 
non erat, 

Sed videamus quid eis occurrat, qui haee ita asserunt. Videbitur 
enim esse necessarium ut, si exterminata fuerit natura corporea, secundo 
iterum reparanda sit et creanda; possibile enim videtur ut rationabiles 
naturae, a quibus numquam aufertur liberi facultas arbitrü, possint 
iterum aliquibus motibus subiacere], indulgente hoc ipsum deo, ne forte, 
si inmobilem semper teneant statum, ignorent se del gratia et non sua 
virtute in illo fine beatitudinis constitisse; quos motus sine dubio 
rursum varletas corporum et diversitas prosequetur, ex qua mundus 


vivemus. Sin autem qui perfecte subiectus est Christo absque cor- 
pore intellegitur, omnes autem subiciendisunt Christo, et nos erimus 
sine corporibus, quando ei ad perfectum subiecti fuerimus«. Et in 
eodem loco: »Si subiecti fuerint omnes Deo, omnes deposituri sunt 
corpora, et tunc corporalium rerum universa natura solvetur in ni- 
hilum; quae, si secundo necessitas postularit, ob lapsum rationa- 
bilium creaturarum rursus existet [existens Codd. II D existent Cod. B. Deus 
enim in certamen et luctamen animas dereliquit, ut intellegant 
plenam consummatamque victoriam non ex propria se fortitudine, 
sed ex Dei gratia consecutas. Et idcirco arbitror pro varietate cau- 
sarum diversos mundos fieri, et elidi errores eorum, qui similes sui 


mundos esse contendunt«., 


9—9 vgl. I Kor. 15, 27. 28. 24. — 4- 7 Frg. 19 (Red. 11 2) bei Justinian, 
Ep. ad Mennam (Mansi IX 599) mit der Überschrift: 'Ex tov αὐτοῦ λόγου, Oti 
ἔσται τελεία ἡ [— ἡ Cod. Ath.] τῶν σωμάτων ἀπόϑεσις --- Z. 7 quia — 16 subiacere 
Ruf. es stimmt genau mit Hieron. (»Si subiecti fuerint — rursus existet«) überein 

12 ff vgl. Denis, De la phil. d'Orig. p. 383 A. 1; Hieron., Ep. LV ad Amand. 5 


(Migne SL XXlI 564, wo Hilar. Piet. c. Arian. XI eitiert wird) 


1 nobis « noster y 4 ὑποτεταγμένα Cod. Ath. Mansi ὃ. T. ὑποταγέντα 
Mansi a. R. Red. 


—S 


De principiis II Cap. 3, 3. 4 119 


semper adornatur, nec umquam poterit mundus nisi ex varletate ac 
diversitate constare; quod effici nullo genere potest extra materiam 
corporalem. 
4. Jam vero qui indissimiles sibi mundos ac per omnia pares ali- 
5 quando evenire confirmant, nescio quibus id possint adserere docu- 
mentis. Si enim per omnia similis mundo mundus dicitur, erit ut 
iterum Adam vel Eva eadem faciant quae fecerunt; idem iterum (erit; 
diluvium, atque idem Moyses rursum populum sexcenta milia numero 
educet ex Aegypto, Iudas quoque bis dominum tradet, Paulus secundo 
10 lapidantium Stephanum vestimenta servabit, et omnia, quae in hac vita 
gesta sunt, iterum gerenda dicentur: quod non puto ratione aliqua 
posse firmari, 51 arbitrii libertate aguntur animae et vel profeetus suos 
vel deeessus pro voluntatis suae sustinent potestate. Non enim cursu 
aliquo in eosdem se cireulos post multa saecula revolvente aguntur 
15 animae, ut hoe aut illud vel agant vel cupiant, sed quocumque 
propri ingeni libertas | intenderit, illo gestorum suorum dirigunt 82 
cursum. 
Tale autem est quod ab istis dieitur, ut si qui velit adserere quod 
frumenti medimnum si profundatur in terram, potest fieri ut iidem et 
20 penitus indisereti secundo aceidant easus granorum, ita ut unumquod- 
que granum iuxta id profusum iaceat secundo, quo primo aliquando 
deiectum est, et eodem ordine eisdemque dispersum sit signis, quibus 
fuerat primo diffusum; quod utique in innumerabilibus medimni granis 
inpossibile est prorsus accidere, etiamsi per inmensa saecula indesinenter 
ae iugiter effundantur. Ita ergo mihi inpossibile videtur eodem ordine 
eisdemque modis nascentium ac morientium atque agentium quid secundo 
mundum posse reparari; sed inmutationibus non minimis diversos 
posse mundos existere, ita ut pro manifestis quibusque eausis melior 
status sit alterius mundi et pro alis inferior et pro alis medius 
30 quidam status. Qui autem vel numerus vel modus hic sit, ego me 
nescire fateor. Si qui autem posset ostendere, libentius discerem. 


IV 
Qt 


6 ff vgl. Orig. c. Cels. IV 67. 68 (1337, 6 ff. 338, 3 ff). V 20. 21 (II 21, 23 ff); 
Clemens Al. Strom. V 1 (I1 332, 2f St, mit Test.); Euseb., Werke III 2, p. 91", 4 
und Denis, De la phil. d'Orig. p. 328 A.1; Schmekel, Die Phil. d. mittl. Stoa 


S. 188—190. 

6 c» similis per omnia y | mundo — y 7 (erit) Merlin Del 9 educet 
Merlin Del educat 87; deducat A 18 autem « enim ; 21 quo βγ quod A 
25 effundantur BMo effundatur 4CG 30 vel! — y | ego-y 


E B 


σι 


10 


20 


25 


120 Origenes 


5. Verumtamen multorum saeculorum finis esse dicitur hie mundus, 
qui et ipse »saeculum« dicitur. Docet autem sanctus apostolus quod 
Christus in eo saeculo, quod ante hoc fuit, non est passus, sed ne 
in illo quidem, quod ante ipsum fuit; et nescio si enumerare sufficiam, 
quanta fuerint anteriora saecula, in quibus passus non est. Ex quibus 
autem sermonibus Pauli ad occasionem huius intellegentiae venerim, 
proferam; ait enim: »Nunc vero semel in consummatione saeculorum 
ad refellendum peccatum per hostiam sui manifestatus est«. Semel 
enim ait eum -hostiam- effectum et -in consummatione saeculorum ad 
refellendum peccatum esse manifestatum« Quod autem post hoc sae- 
culum, quod ad consummationem aliorum saeculorum dicitur factum, 
erunt alia >saecula supervenientia, manifeste ab ipso Paulo didicimus 
dicente: »Ut ostenderet in saeculis supervenientibus superabundantes 
divitias gratiae suae in bonitate super nos«. Non dixit: in saeculo 
superveniente neque: in duobus saeculis, sed» in saeculis supervenientibuss; 
unde arbitror multa saecula indicio sermonis istius declarari. 

Si vero est aliquid saeculis maius (ita ut in. creaturis quidem 
saecula intellegantur, in alus vero, quae excedunt et supergrediuntur 
visibiles creaturas, x x), quod erit forte in >restitutione omnium-, cum 
ad perfectum finem universa pervenient: id fortasse plus aliquid esse 
quam saeculum intellegendum est, in quo erii omnium consummatio. 
Movet me autem in hoc scripturae sanctae auctoritas, quae dicit: »In 
saeculum, et adhue«; »adhuc« enim quod dieit, plus aliquid sine dubio 
quam saeculum vult intellegi; et vide ne illud quod dieit salvator quia 
»volo ubi ego sum ut et isti 101 sint mecum« et »sicut ego et tu unum 
sumus, ut et isti in nobis unum sint« ostendere videatur plus aliquid 
quam est saeculum vel saecula, forte etiam plus quam est >saecula sae- 
culorum«, id videlieet eum iam non in saeculo sunt omnia, sed >omnia 
et in omnibus deus«. 


9 vgl. x. B. Weish. Sal. 13, 9 — ὃ ff vgl. Huet, Origen. 112 qu. 3, 23.24 — 
3—10 dagegen vgl. Hieron., Apol. I 20 (Migne SL XXIII 413f: Origeni tuo licet 
... Ohristumque dicere saepe passum et saepius passurum, ut quod semel profuit, 
semper prosit assumptum) und unten IV Cap. 3, 14 (26) — 7 Hebr. 9, 26 — 
13 Ephes. 9, 7 — 19 vgl. Act. 3, 21 Ki — 99 f vgl. Psal. 113, 26. 120, 8. 124, 2. 
130,3 — 25 Joh. 17, 94 — 95 f Joh. 17,21 — 27f vgl. x. B. Gal. 1, 5. I Tim. 1, 17 
— 9S8 f vgl. 1 Kor. 15, 28 


4in-c AC 9eun -— y 1 sed in saeculis — y 17 co aliquid est y 
ut α eto — u | quidem « quidam G quadam M! quaedam o 19 = «| eiel- 


leicht (maius aliquid saeculis) Koe 20 pervenient Merlin Del perveniunt L 
25 ub <y | 98f omnia et — y 


10 


20 


k | à | 


De principiis II Cap. 3, 5. 6 121 


6. His pro nostris viribus de mundi ratione dissertis, non videtur 
incongruum etiam ipsius mundi appellatio quid sibi velit inquirere; 
quae appellatio in seripturis sanctis diversa significans frequenter 
ostenditur. Quod enim latine mundum dicimus, graece χόσμος appel- 
latur; κόσμος autem non solum mundum, sed et ornamentum signi- 
fieat. Denique in Esaia ubi ad >principes fihas Sion- increpationis 
sermo dirigitur, et dicit: »Pro ornamento capitis aurei calvitium 
habebis propter opera tua«, ornamentum ibi eo nomine quo mundum 
appellavit, id est xoouor. Dicitur etiam in indumento pontificis mundi 
ratio eontinerl, sicut in Sapientia Salomonis invenimus, cum dicit quia 
»in vestimento poderis erat universus mundus«. Mundus dicitur etiam 
noster eum habitatoribus suis orbis iste terrarum, sieut cum scriptura 
dicit quia »omnis mundus in maligno positus este. Meminit sane 
Clemens, apostolorum discipulus, etiam eorum, quos ἀντίχϑονας Graeci 
nominarunt, atque alias partes orbis terrae x», ad quas neque nostrorum 
quisquam accedere potest, neque ex illis, qui ibi sunt, quisquam transire 
ad nos, quos et ipsos mundos appellavit, eum ait: »Oceanus intrans- 
meabilis est hominibus et hi, qui trans ipsum sunt mundi, qui his 
eisdem dominatoris dei dispositionibus gubernantur«. 

Dicitur mundus etiam ista universitas, quae ex caelo constat et 
terra, sicut. Paulus ait: »Transiet enim. habitus huius mundi«. Designat 
sane et alium quendam mundum praeter hunc visibilem etiam dominus 
et salvator noster, quem re vera describere ac designare difficile est; 
ait namque: »Ego non sum ex hoc mundo«. Tamquam enim qui ex 
alio quodam esset mundo, ita dixit | quia »non sum ex hoc mundo«. 
Cuius mundi diffiilem nobis esse expositionem ideirco praediximus, 


1—4 vgl. Orig., In Matth. XIII 20 (Lom. III 245) — 6 vgl. Jes. 3, 17 Kl 
— 7 Jes. 8, 24 — 11 Weish. Sal. 18, 24 — 13 I Joh. 5, 19 — 18—17 vgl. 
Clemens ad Cor. 120, 5: ἀβύσσων τε ἀνεξιχνίαστα καὶ νερτέρων ἀνεχδιήγητα κλί- 
ματα τοῖς αὐτοῖς συνέχεται προστάγμασιν --- 17 Clemens ad Cor. 1 20, 8: ὠχεα- 
vos ἀπέραντος ἀνθρώποις χαὶ oi μετ᾽ αὐτὸν χόσμοι ταῖς αὐταῖς ταγαῖς τοῦ 
δεσπότου διευϑύνονται --- 921 I Kor. 7. 31 — 94, 25 Joh. 17, 14. 16; vgl. Huet, 
Origen. II 2 qu. 3, 10 


4 enim o<au 4 χύσμος a. κόσμος] cosmos a. cosmos e KOUNOC a. cosmos y 
5 mundum g mundus Ay 5f hinter significat nemmt Schnitzer, S. 99 A. ** den 
Ausfall von Sehriftstellen an, wo κόσμος — ornamentum Zzst, vgl. Orig., In Matth. 
XIII 20 (Lom. TI 248) 9 cosmon « KOCMON y 14 anticthonas A* C AN- 
TIXOONAC By 15 hinter terrae scheint ein Verbum, x. DB. dicit oder memorat, 
zu fehlen | nostrorum gy nostrum A 18 vgl. S. 122, 15f; Orig. las also: 


κόσμοι, (ol)... dıevd. 94 ex α de y 


83 


[bi 


10 


25 


122 Origenes 
ne forte aliquibus praebeatur occasio illius intellegentiae, qua putent 
nos imagines quasdam, quas Graecl ἐδέας nominant, adfirmare: quod 
utique a nostris rationibus alienum est, mundum incorporeum dicere, 
in sola mentis fantasia vel cogitationum lubrico consistentem; et quo- 
modo vel salvatorem inde esse vel sanctos quosque illue ituros poterunt 
adfirmare, non video. Verumtamen praeclarius aliquid et splendidius, 
quam iste praesens est mundus, indicari a salvatore non dubium est, 
in quem etiam credentes in se tendere provocat et hortatur. Sed utrum 
mundus iste, quem sentir vult, separatus ab hoc sit aliquis longeque 
divisus vel loco vel qualitate vel gloria, an gloria quidem et qualitate 
praecellat, intra huius tamen mundi circumseriptionem cohibeatur, quod 
et mihi magis verisimile videtur, incertum tamen est et, ut ego arbitror, 
humanis adhue cogitationibus et mentibus inusitatum. Ex his tamen, 
quae Clemens visus est indicare eum dicit: »Oceanus intransmeabilis 
hominibus et hi mundi, qui post ipsum sunt«, mundos, (qui) post 
ipsum sunt» pluraliter nominans, quos et eadem dei summi providentia 
agi regique significat, semina quaedam nobis huiuscemodi intellegentiae 
videtur adspergere, quo putetur omnis quidem universitas eorum, quae 
sunt atque subsistunt, caelestium et sdpercaelestium, terrenorum inferno- 
rumque, unus et perfectus mundus generaliter diei, intra quem vel a 
quo ceteri, hi qui illi insunt, putandi sunt contineri. 

Unde quidam volunt globum lunae vel solis ceterorumque astrorum, 
quae πλανήτας vocant, per singula mundos nominari; sed et ipsum 
supereminentem quem dicunt ἀπλανῆ globum, proprie nihilominus 
mundum appellari volunt. Denique etiam Baruch prophetae librum in 
adsertionis huius testimonium vocant, quod ibi de septem mundis vel 


3 f vgl. Orig., In Num. hom, XXVIII 2 (Lom. X 366£) und unten IV 24 (22) — 
6—8 vgl. Joh. 17,24 — 14 Clemens ad Cor. 1 20, 8 — 22—25 vgl. Orig. c. Cels. 
VIII 52 (II 267, 18—20) — 19 vgl. Phil, 2, 10 — 98 ff nicht in dem an Jeremia 
angeschlossenen Buch Baruch; in der griech. erhaltenen, von M. R. James (Texts 
and Studies V 1 1897) herausgegebenen Baruchapokalypse (vgl. Pseudepigraphen des 
ATs. her. von Kautxsch S. 446—401) werden dem Baruch fünf Himmel gexeigt. 


2 ideas AC EIAEAC B HAEAC G iaeac Mo (doch ydeas S a. R. Ab über 
d. Z.) 9 rationibus — y 7 a - Cu 8 in quem « in quod & in quo o 11 co- 
hibeatur « cohibetur y 15 (qui) Merlin Del 16 sunt — 8y 19 et supercaelestium 
<y 21 hi (hii A) qui illi insunt AB si qui illi sunt Cy 22 ceterorumque astro- 


rum ἃ ceterorum μὲ ceterorumque g 23 quae « G M* quas Meorr quos S que Ab 
planetas A C, B a. Rand, y ILAANHOAC Bi. Text. 94 aplane AC, B a. Rand, Mo 
AITAANH B i. Text APLANE G 


o 


10 


De principiis II Cap. 3, 6 123 


eaelis evidentius indieetur. Esse tamen super illam σφαῖραν, quam 
ἀπλανῆ dieunt, volunt aliam, quam, sicut apud nos caelum continet 
omnia, quae sub caelo sunt, ita illam dieunt inmensa quadam sui 
magnitudine et ineffabili conplexu spatia universarum spherarum ambitu 
magnifieentiore constringere; ita ut omnia intra ipsam ita sint, sicut 
est haec nostra terra sub caelo: quae etiam in seripturis sanctis >terra 
bona- et >terra viventium- ereditur nominari, habens suum caelum 
illud, quod superius diximus, in quo caelo sanctorum nomina seribi vel 
scripta esse a salvatore dieuntur; quo caelo cohibetur illa >terra< atque 
eoneluditur, quam salvator in evangelio >mansuetis< et mitibus repro- 
mittit. Ex illus namque terrae nomine etiam hane nostram, cui 
"arida- prius nomen fuerat, cognominatam volunt, sieut et -firmamentum- 
hoe »eaelum- illius eaeli vocabulo nuncupatum est. Verum de huius- 
cemodi opinionibus plenius in illo loeo tractavimus, cum requireremus, 
quid esset quod »In principio fecit deus caelum et terram«. Aliud 
enim >caelum< atque alia >terra< indicatur esse quam illud -firmamen- 
tum«, quod post biduum factum dieitur, vel -arida4 quae postmodum 
"terra- nominatur. 


1—6 vgl. Cicero, De rep. VI 17 (Somn. Scip. 4: novem tibi orbibus vel potius 
globis conexa sunt omnia, quorum unus est caelestis, extimus, qui reliquos omnis 
conplectitur); Gregor. Nyss. In Hexaöm. (Migne SGr XLIV 117: ἢ πῶς διὰ viv. 
ἄπειρον τῆς ἀπλανοῦς σφαίρας τῶν περιγείων ὑπόστασιν ἐν μέσῳ τοῦ παντὸς δια- 
στήματος τὴν ἡλιακὴν φύσιν ἡ μεγάλη τοῦ ϑεοῦ σοφία κατέταξεν) und Redepenning, 
Origenes II 840} — 6f vgl. Exod. 3, 8 (Orig. c. Cels. VII 28. 31). Luk. 8, 8 u. 
Jerem. 11,19. Psal. 26, 13. 141, 6; daxu Orig., In Num. hom. XXV15 (Lom. X 329), 
In Lev. hom. XV 2 (Lom. IX 424), In Psal. 36, 30 hom. V 4 (Lom. XII 226 f) — 
Sf vgl. Luk. 10, 20 — 9—13 vgl. Matth. 5, 4. Gen. 1, 10. 8 und Orig., In Psal. 
hom. II 4 (Lom. XII 173 f: Est et alia quaedam terra illa, de qua Scriptura dicit, 
fluens lae et mel, quam Salvator in Evangeliis repromittit mansuetis, dicens: 
»beati mansueti, quoniam ipsi possidebunt terram«. Haec nostra, quam habitamus, 
proprio vocabulo >arida< appellatur, sicut et coelum istud, quod intuemur, proprie 
firmamentum dicitur. Ex appellatione vero alterius coeli etiam istud firmamentum 
coeli nomen accepit, sicut edocet scriptura Geneseos (1, 8), I» Nwm. hom. XXVI 5 
(Lom. X 398f) — 14 nicht erhalten; vgl. xw caelum — firmamentum Orég., In 
Gen. hom. I 1. 2 (Lom. VIII 106—108) — 15 Gen. 1l, 1 — 16f vgl. Gen. 1, 6f 
— 17f vw. Gen. 1, 9f 


1 indicetur « indicatur y | | C4AIPAN B 1. Text spheram A speram B 
a. Rand y feram C 2 aplane Z 3 illam dicunt « illa dicant y 4 sphera- 
rum AB si ferarum C sperarum y 8 diximus — y 


1 


n2 


or 


0 


194 Origenes 


Sane hoe quod dicunt quidam de hoe mundo, quoniam corrup- 
tibilis quidem est ex eo quod factus est, nec tamen corrumpitur, quia 
corruptione fortior ac validior est voluntas dei, qui fecit eum et continet 
illum, ne ei >corruptio domineture rectius ista sentiri possunt de eo 
mundo, quem ἀπλανῆ spheram supra diximus, quia ex voluntate dei 
nequaquam >corruptioni subiaceat«, pro eo quod nee eausas corruptionis 
aecepit. Sanctorum quippe est et ad liquidum purificatorum mundus 
ille, non etiam impiorum, sicut iste noster. Videndum autem est ne 
forte in hoe respiciens apostolus dixerit: »Prospicientibus nobis non 
ea quae videntur, sed quae non videntur. Quae enim videntur tempo- 
ralia sunt, quae autem non videntur aeterna sunt. Scimus autem 
quoniam, si terrestris domus nostrae huius habitationis dissolvatur, 
aedificationem a deo habemus, domum non manu factam, aeternam in 
caelise. Cum enim alibi dieat: »Quia videbo caelos opera digitorum 
tuorum«, et de omnibus visibilibus per prophetam deus dixit quia 
»manus mea fecit haec omnia«, istam >aeternam domum«, quam sanctis 
repromittit in eaelis, >manu factam non esse- pronuntiat, differentiam 
sine dubio ereaturae in his >quae videntur- et in his >quae non videntur- 
ostendens. Non enim idem intellegitur quod dieit >ea quae non 
videntur< et ea quae invisibilia sunt. Ea namque quae sunt invisibilia, 
non solum non videntur, sed ne naturam quidem habent, ut videri 
possint, quae Graeci ἀσώματα, id est incorporea, appellarunt; haec 
autem, de quibus Paulus dixit: »Quae non videntur«, naturam quidem 
habent, ut videri possint, nondum tamen videri ab his, quibus promit- 
tuntur, exponit. 


4—6 vgl. Röm. 8, 90. 21 — 5 vgl. oben S. 123, 1f. — V f vgl. Orig., In Joh. 
XIX 22 (IV 323, 33): χόσμος, ἐν ᾧ ἐστιν τὰ μὴ βλεπόμενα" zal ὅλον τοῦτο κόσμος 
ἀόρατος, κόσμος οὐ βλεπόμενος, καὶ νοητὸς χόσμος, ov τῇ Ha καὶ τῷ κάλλει 
ἐνόψονται ol καϑαροὶ τῇ καρδίᾳ — 9. 23 II Kor. 4, 18. 5, 1 -- 14 Psal. 8,4; 
vgl. Hieron., Ep. CVI,7 (Migne SL XXII 840): De octavo Psalmo. »Quoniam videbo 
coelos tuos [Psal. S, 4]«. Et dieitis quod »tuos« in Graeco non habeat. Verum est; 
sed in Hebraeo legitur Samacha, quod interpretatur »coelos tuos« et de editione 


Theodotionis in Septuaginta interpretibus additum est sub asteriseo — 16 zgl. 
Jes. 66, 2 — 19 vgl. Orig. c. Cels. VI 59 (II 130, 1) — 22 vgl. oben S. 14, 14 
2 ex eo] eo ipso 2 5 quem Acorr quam A*8y |  AILAANH speram B 


aplanes feram A* aplane sferam C aplane speram Acorr Mao APLANE speram 6 
9 dixerit 8 dixit Ay 12 nostrae « nostra y | habitationis By habitatio AC 
22 ACOMATA M ACRMATA B ACQNATA G asomata AC. Ab über d. Z. 


aco///||ea Ab 4. Text acwacNata S 


5 


10 


De principiis II Cap. 3, 6.7 125 


7. His igitur tribus opinionibus de fine omnium et de summa 
beatitudine prout sentire potuimus adumbratis, unusquisque legentium 
apud semet ipsum diligentius et scrupulosius iudicet, si potest aliqua 
harum probari vel eligi. | Dictum est enim quod vel incorporea vita 
agi posse putanda sit, posteaquam Christo »fuerimt subiecta omnia< et 
per Christum deo patri, cum erit -omnia et in omnibus deus<; vel eum 
nihilominus Christo >fuerint universa subiecta- et per Christum deo, 
eum quo et >unus spiritus. secundum hoc, quod spiritus sunt naturae 
rationabiles, fiunt, tunc ipsa quoque substantia corporalis optimis ac 
purissimis spiritibus sociata pro assumentium vel qualitate vel meritis 
in aetherium statum permutata, secundum quod apostolus dicit: »Et 
nos inmutabimur«, refulgebit; aut certe quod eorum >quae videntur- 
habitu praetereunte et omni corruptibilitate decussa atque purgata 
omnique hoc mundi statu, in quo πλανητῶν dicuntur sphaerae, super- 


τ 2 , .. 
5 gresso atque superato, supra illam, quae ἁπλανῆς dicitur, sphaeram 


piorum ac beatorum statio collocatur, quasi in >terra bona- et >terra 
vivorums quam >mansueti< et mites >hereditate percipiente; cuius est 


1 His — S. 126,2 appellatur — Hieron., Ep. ad Avit. 5. 6 (Migne SL XXII 1064): 
Et iterum: Triplex ergo suspicio nobis de fine suggeritur, e quibus 
quae vera et melior sit, lector inquirat. Aut enim sine corpore vi- 
vemus, cum subiecti Christo subiciemur Deo. et Deus fuerit omnia 
in omnibus; aut quomodo Christo subiecta cum ipso Christo subi- 
cientur Deo et in unum foedus artabuntur, ita omnis substantia 
redigetur in optimam qualitatem et dissolvetur in aetherem [etr& 
Cod. B aeternum Codd. II D), quod purioris simpliciorisque naturae est; 
aut certe sphaera illa, quam supra appellavimus ἀπλανῆ, et quiequid 
illius cireulo eontinetur dissolvetur in nihilum, illa vero, qua ἀντι- 
ζὠνη ipsa tenetur et cingitur, vocabitur »terra bonas, nec non et 
altera sphaera, quae hane ipsam terram circumambit vertigine et 
dieitur caelum, in sanctorum habitaculum servabitur. 6. Cum haec 
dicat, nonne manifestissime gentium sequitur errores et philosophorum delira- 
menta simplicitati ingerit Christianae? — 5—8 vgl. I Kor. 15, 27. 28 [6, 17 Κῇ — 
11 I Kor. 15, 52 — 12 vgl. II Kor. 4, 18 — 15f vgl. Huet, Origen. II 2 qu. 
11, 11 — 16 f vgl. oben S. 123, ΘΓ — 17 vgl. Matth. 5, 4 


13 et — Ay 14 omnique « omniaque M omnia quae 6 omnia que in 6 
| HAANHT2N B ylanetum A CG ΜῈ planete Mcr planetarum 6 | spherae A 
sferae B sfere Osperae uspereo 15 illamaillay | AILAANHC B AITANHC G 
AITAANHO M aplanes AC, Ab über d. Z. aTTaNNC Ab 4. Text aRTANNC S 
| sferam AB speram y — C 17 percipient c percipiant «u 


84 


e 


126 Origenes 


caelum illud, quod ambitu magnifieentiore ipsam illam circumdat et (Pa) 
continet terram, quod vere caelum et principaliter appellatur, in quo 
caelo vel terra finis omnium atque perfectio tuta ae fidissima possit 
statione consistere, quo scilicet vel T hi qui post correptionem castigatio- 

5 num, quas pro delictis pertulerant purgationis obtentu, expletis 
omnibus atque depensis, terrae illius habitaeulum mereantur, hi vero, 
qui verbo dei oboedientes fuerunt ac sapientiae eius iam hinc capaces 
se obtemperantesque praebuerunt, caeli illus vel >caelorum promereri 
regna- dieantur, et ita dignius conpleatur illud, quod dietum est: »Beati 

10 mansueti, quia ipsi hereditate possidebunt terram« et »Beati pauperes 
spiritu, quoniam ipsi hereditatem capient regni caelorum« et quod 
dixit in psalmo: »Et exaltabit te, ut heredites terram«. Ad hane etenim 
terram descendi dicitur, ad illam autem,. quae in alto est, -exaltari- 
Hoc ergo modo videtur quasi iter quoddam sanctorum profeetibus 

15 aperiri ab illa terra ad illos caelos, ut non tam permanere in illa terra 
quam habitare videantur, transituri scilicet, eum in id quoque profe- 
cerint, ad >hereditatem regni caelorum«. 


Φ. 


β΄. Ὅτι εἰς ϑεὸς νόμου καὶ προφητῶν, καὶ ὅτι ὁ αὐτὸς παλαιᾶς 


καὶ καινῆς διαϑήκης ϑεός. 
20 CAPUT QUARTUM 
Quia unus est deus legis et prophetarum et domini nostri lesu Christi pater. 


1. His per ordinem prout potuimus breviter digestis, consequens Pa 
est seeundum 1d, quod ex initio proposuimus, confutare etiam eos, qui 


2—6 vgl. oben 1 Cap. 6 — Vf vgl. oben S. 114, 12 f — Sf vgl. Matth. 5, 3. 10 
— 9 Matth. 5, 4 — 10 Matth. 5,3 — 12 Psal. 36, 34b; vgl. hierzu Orig., In 
Psal. hom. V 4 (Lom. XII 226 f) — 18 xw Cap. IV vgl. Orig., In Jerem. hom. IX 1 
(III 64, 20), De or. 29, 19 (II 387, 6); «ur gr. Überschrift (aus Phot., Bibl., Cod. 8 
p. 42 B.) unten II Cap. 7, 1 α. A. — 22 His — S. 127, 19 praebitorem = Pam- 
phil., Apol. 2 (Lom. XXIV 324f) — 98 f vgl. oben I Praef. 4, S. 10, 2—4 


4 T hi qui] impii (s. S. 124, 8) Aoe 8. obtemperantes y 10 quia « quo- 
niam y 11 hereditatem « hereditate y 11 regni — 12 heredites — Gg 12 ut 
heredites α (— τοῦ χαταχληρονομῆσαι, Orig. c. Cels. VIL 29, II 181, 1) et hereditate 
capies M 21 lat. Überschrift: deus] SPS A | nostri — Cy 23 proposuimus] 
propositum est Pa 


De prineipiis II Cap. 3, 7. Cap. 4, 1 137 


putant alium deum esse patrem domini nostri lesu Christi praeter 
illum, qui Moysi responsa legis dabat vel prophetas mittebat, qui est 
deus patrum Abraham, Isaac et Jacob. Oportet enim primo in hac 
nos fidei ratione firman. Considerandum ergo est illud, quod fre- 
5 quenter in evangeliis dieitur et singulis quibusque domini et salvatoris 
nostri gestis adiungitur: »Ut impleatur quod dictum est per pro- 
phetam« illum vel illum, cum manifestum sit quia prophetae illius 
sunt dei, qui mundum fecit. Ex ipsa ergo consequentia concluditur 
quoniam qui prophetas misit, de Christo quae praedicenda erant ipse 
10 praedixit. Et dubium non est quod haec non alienus quis ab eo, sed 
pater ipsius praedicebat. Sed et illud, quod frequenter exempla de 
veteri testamento a salvatore proferuntur vel ab apostolis eius, non 
aliud indieat nisi quod auctoritas veteribus a salvatore et ab eius disci- 
pulis adhibetur. Sed et illud, quod ad benignitatem provocans disci- 
15 pulos suos salvator dicit: »Estote perfecti, sicut et pater vester caelestis 
perfectus est, qui solem suum oriri iubet super bonos et malos, et 
pluit super iustos et iniustos«, cuivis etiam exiguae intellegentiae viro 
evidentissimum suggerit intellectum, quod non alium. ad imitandum pro- 
ponit discipulis suis deum nisi factorem caeli et imbrium praebitorem. 
20 Quod autem dicit quia orantes oporteat dicere: »Pater noster, qui 
in eaelis es«, quid ahud videtur ostendere, nisi deum in melioribus 
mundi, id est creaturae suae, partibus requirendum? Sed et (quod) de 
iuramentis optima quaedam statuta definiens ait non oportere >iurare- 
»neque per caelum, quia sedes est dei, neque per terram, quia sca- 
95 bellum est pedum eius«, nonne apertissime videtur propheticis vocibus 
consonare, quibus dicitur: »Caelum mihi sedes est, terra autem scabellum 
pedum meorum«? Sed et -de templo- eiciens eos, qui vendebant >boves 
et oves et columbas. effundens quoque -mensas nummulariorum- et 
dicens: »Tollite ista hine, et nolite facere domum patris mei domum 
30 negoltiationis«, »patrem- sine dubio deum dicebat eum, cuius nomini 


11f vgl. xw den folgenden Ausführungen besonders Orig. c. Cels. V 61. 62 
(mit Test.), In Ep. ad Tit. Frg. (Lom. V 285—288) wu. Hilgenfeld, Ketxergesch. S. 39. 
43. 397. 3471. 5261. 536—043 — 6 vgl. x. B. Matth. 2, 15. 4, 14. 8, 17 — 
15 Matth. 5, 48. 45 — 20 Matth. 6, 9 — 23 vgl. Matth. 5, 34. 35. — 26 Jes. 
606,1 — 27f vgl. Joh. 2, 14. 15. — 29 Joh. 2, 16 


2 qui] + vel Pa 4 co est ergo ; ὅ et] + in Pa $ vel] et P2. | quia 
— Pa | prophetam Pa(@GMerr) 8 sunt — Po | Ex]ea A Et o 9 prae- 
dicenda] praedicanda AB gerenda Pa 12 ab <Go 17 cuivis 8S Pa cuius 
AuAb 19 caeli] solis Pa 21 es Bu es A est Co 99 et <A | «quod 


Del 26 est — uS 80 deum — y 


(Pa) 


85 


2t 


10 


25 


128 Origenes 


magnificum Salomon extruxerat templum. Sed et illud, quod ait: »Non 
legistis quod dictum est a deo ad Moysen: Ego deus Abraham et deus 
Isaac et deus Jacob? non est autem deus mortuorum sed viventium«, 
manifestissime nos docet quoniam deum patriarcharum, pro eo quod 
saneti essent et viverent, >deum< appellabat >viventium«, illum scilicet, 
qui dixerat in prophetis: »Ego sum deus, et non est deus praeter me«. 
Sciens namque salvator >deum  Abraham- eum esse, qui in lege scriptus 
est, et ipsum esse, qui dici quia »ego sum deus, et non est deus 
praeter me«, si quidem ipsum illum esse patrem fatetur, qui ignorat 
alium esse super se deum, sicut haeretici putant: absurde eum patrem 
pronuntiat qui eminentiorem ignorat deum. Si vero non quidem 
ignorat, sed fallit dicens non esse alium »deum praeter se4 multo magis 
absurdum est, si mendacem suum patrem fatetur. Ex quibus omnibus 
in hane indaginem sensus adducitur, quia alium nesciat patrem nisi 
omnium conditorem et creatorem deum. 

2. Longum erit si ex omnibus evangeliorum locis testimonia con- 
gregemus, quibus unus atque idem deus legis et evangeliorum esse 
doceatur. Contingemus tamen breviter etiam de Actibus apostolorum, 
ubi Stephanus et apostoli preces suas dirigunt ad eum deum, >qui fecit 
caelum et terram- et qui locutus est per os sanctorum prophetarum 
suorum, ipsum dicentes -deum Abraham, Isaac et lacob, deum qui 
eduxi& populum suum de terra Aegypti. Quae sententiae sensum 
nostrum sine dubio ad creatoris dirigunt fidem et affectum eius inserunt 
his, qui haee pie de eo fidehterque didicerit; sicut et ipse salvator 
cum interrogatus esset, quod mandatum maius esset omnium in lege. 
respondit dicens: »Diliges dominum deum tuum ex toto corde tuo et 
ex tota anima tua et ex tota mente tua. Secundum autem simile huie: 
Dihges proximum tuum sieut te ipsum«. Et his addidit quia »in istis 
duobus mandatis omnis lex pendet et prophetae«. Quomodo ergo ei, quem 
erudiebat atque in discipulatum producebat, hoc mandatum ante omnia 
mandata commendat, per quod sine dubio in deum legis eius concilia- 
retur affectus, eo quod ipsis his verbis haec fuerant a lege praedicata? 

Sed concedatur eontra has omnes evidentissimas adprobationes quia 
de alo nescio quo deo dicit salvator: »Diliges dominum deum tuum 


1 Matth. 92,31. 32. — 6. 8 Jes. 46,9 — 10 d. h. Valentinianer, vgl. Iren. 
bei Epiphan. in Oehlers Corp. haer. 11 1, 348 Kl — 19—22 vgl. Act. 3,13. 5, 30. 7, 2. 
32. 34. 4, 24 — 24f vgl. Mark. 19, 98 u. Matth. 22, 36 — 26. 34 Matth. 22, 37. 39 
(Mark. 12, 30. 31) — 28 Matth. 22, 40 


4 qui— 8 esse — y 14 quia] qui A qua Koe 22 eduxit P duxit A 
eduxerit Cy 24 didicerunt Ab 


10 


20 


De principiis II Cap. 4, 1. 2 129 


ex toto corde tuo« et reliqua quae dieta sunt. Et quomodo, si lex et 
prophetae creatoris sunt, sicut dicunt, id est alterius dei praeter eum, 
quem aiunt bonum, consequenter dietum videbitur id quod addidit, 
legem et prophetas in his duobus pendere mandatis-? Quomodo enim 
quod alienum et peregrinum a deo est, pendebit in deo? Paulus autem 
dieens: »Gratias ago deo meo, cui servio a proavis meis in conscientia 
pura,« dilueide ostendit quia non ad aliquem novum deum ad 
Christum venerit. Quos enim alios »proavos- Pauli oportebit intellegi 
nisi eos, de quibus ipse dicit: »Hebraei sunt, et ego; Israhelitae sunt, 
et ego«? Sed et praefatio ipsa epistolae eius ad Romanos nonne haee 
eadem his, qui intellegere Pauli litteras norunt, dihgenter ostendit, 
quem deum praedicat. Paulus? Ait enim: »Paulus servus lesu Christi, 
vocatus apostolus, segregatus in evangelium dei, quod ante promiserat 
per prophetas suos in scripturis sanctis de filio suo, qui factus est ei 
ex semine David secundum carnem, qui praedestinatus est filius dei in 
virtute secundum spiritum sanctificationis ex resurrectione mortuorum 
lesu Christi domini nostri« et cetera. Sed et illud quod ait: »Non 
obturabis os bovi trituranti; numquid de bubus cura est deo? An 
propter nos utique dicit? Propter nos enim scriptum est quoniam in 
spe debet qui arat arare, et qui triturat sub spe percipiendi«; in quo 
evidenter ostendit quia qui legem dedit deus >propter nos. id est 
propter apostolos dicit: »Non obturabis os bovi triturantie, cui >cura 
erat non boum«, sed apostolorum, qui Christi evangelium praedicabant. 
In ahis quoque promissionem legis amplectens Paulus ipse ita ait: 
»Honora patrem et matrem, quod est mandatum primum in promissione, 
ut bene sit tibi, et longaevus sis super terram, terram bonam, quam 


1—3 vgl. Orig., In Jerem. hom. X 5 (II 75, 15: ἔτε ζητοῦμεν, εἰ ἀγαϑὸς ὁ ϑεός 
ἔστιν ὁ τὸν νόμον xci τοὺς προφήτας δεδωχώς). XII 5 (III 91, 20: ot ἀπὸ τῶν 
αἱρέσεων λέγοντες" ὁρᾷς τὸν δημιουργὸν οἷός ἐστι; τὸν τῶν προφητῶν ϑεόν, ὕς 
φησιν᾽ »οὐ φείσομαι zul οὐχ οἰχτειρήσω ἀπὸ διαφϑορᾶς αὐτῶν«; πῶς δύναται 
οὗτος εἶναι ἀγαϑός;), De or. 29, 12 (II 387,6) — 4 vgl. Matth. 22,40 — 6 II Tim. 
1,3 — 9 II Kor. 11,22 — 12 Röm. 1..1--4 — 17.99 I Kor. 9,9. 10 — 25 Ephes. 
6, 2. 3 (Exod. 20, 12) 


5 et peregrinum — y | impendebit A 6f in conscientiam puram y 
4 ad?| sed ad a Del, eher (conversus) ad Koe 11 ostendit By, s. o. Z. 7; ostendet A 
13 promiserat A, vgl. Orig., Im Ep. ad Rom. 14 (Lom. VI 20); promisit gy 
14 ei c CMc 15 destinatus est AC 18 obturabitis A 20 spe?] + fructus o, 


aber vgl. Orig. e. Cels. IV 49 (I 322, 15: xai ὁ ἀλοῶν En’ ἐλπίδι τοῦ μετέχειν) 
Origenes V. HI 


130 Origenes 


dominus deus tuus dabit tibi«. Per quae sine dubio placere sibi legem 
et deum legis atque eius promissa pronuntiat. 
3. Sed quoniam solent interdum huius haeresis adsertores per de- 
ceptiosa quaedam sophismata simpliciorum quorumque corda decipere, 
5 absurdum non puto si etiam ea, quae in adsertionibus suis proferre 
solent, proponentes, subreptionem eorum ac mendacia confutemus. 
Aiunt igitur: Scriptum est: »deum nemo vidit umquam:«; ille autem 
deus, quem Moyses praedicat, et ab ipso Moyse visus est et antea a 
patribus eius; is vero, qui a salvatore adnuntiatur, a nullo penitus visus 
10 est. Interrogemus ergo eos et nos, si hunc quem fatentur deum et 
alium esse eum dicunt quam creatorem deum, visibilem esse an invi- 
sibilem dicunt. Et si quidem dixerint quia visibilis est, | praeter hoc, 86 
quod contra scripturae sententiam venire arguentur, quae dicit de sal- 
vatore quia »imago est invisibilis dei, primogenitus omnis creaturae«, 
ineurrent etiam in illud absurdum, quod deum corporeum esse dicant. 
Non enim aliter videri quid potest nisi per habitum et magnitudinem 
et colorem, quae sunt specialia corporum. Et si eorpus esse pronun- 
tietur deus, quoniam omne corpus ex materia est, invenietur et deus 
esse ex materia; quodsi ex materia sit, materia autem sine dubio 
20 corruptibilis est, erit ergo lam secundum illos corruptibilis deus. Rur- 
sum id quoque interrogabimus eos: Materia facta est aut ingenita, id 
est infecta? Et si quidem dixerint quia infecta est, id est ingenita, 
requiremus ab eis, si materiae pars quidem aliqua deus, pars autem 
mundus est. Si vero responderint de materia quia facta est, sine dubio 
5 consequetur, ut eum, quem deum dicunt, faetum esse fateantur; quod 
utique nec 1psorum nec nostra ratio admuttit. 
Sed dicent: Invisibilis est deus. Et quid agetis? Si invisibilem 
eum dicitis per naturam, neque salvatori debet esse visibilis. Quin immo 
et videri deus pater Christi dicitur, quoniam »qui vidit« inquit »filium, 


ren 
or 


[no] 
2 


7 Joh. 1, 18 — 14 Kol. 1, 15 — 15—18 gl. oben S. 15, 221} — 18—24 vgl. 
Orig. e. Cels. YV 60. 61 (I 332, 4—333, 11) und oben II Cap. 1, 4, unten ΠῚ Cap. 1, 2 
— 27 Sed— 98 visibilis— Hieron., Ep. ad Avit. 6 (Migne SL XXII 1064): Et in 
eodem libro: Restat ut invisibilis sit Deus. Si autem invisibilis per 
naturamest,nequeSalvatorivisibiliserit, vgl. oben I Cap. S — 29 Joh. 14,9 


2 pronuntiat] + DE EO QUOD SCRIPTUM EST DEUM NEMO VIDIT 
UMQUAM Rubrum A, dasselbe Z. 6 hinter confutemus 8 — y — S antea « ante y 
10 deum und 11 eum ber d. Z. A!, aber eum ist nicht xu tilgen 91 id! — y 
23 aliqua « alia y 27 dicunt A | agitis A | Si] quia si B quia C 
29 f vidit — vidit au, vgl. oben I Cap. 2, 6 τι. 8 a. E., unten S. 131, 2f; videt — videt σ 


10 


20 


30 


De principiis II Cap. 4, 2. 3. 4 TOL 


vidit et patrem«. Quod utique vos quidem vehementer angustat, a 
nobis vero rectius non pro videndo sed pro intellegendo sentitur. Qui 
enim intellexerit filium, ille intellexit et patrem. Hoc ergo modo etiam 
Moyses deum vidisse putandus est, non oculis eum carnalibus intuens, 
sed visu cordis ac sensu mentis intellegens, et hoc ex parte aliqua. 
Manifestum est enim quia »faciem« inquit »meam non videbis« (is 
seilicet, qui Moysi responsa praebebat), »sed posteriora mea«. Quae 
utique cum eo sunt intellegenda sacramento, quo intellegi convenit 
dicta divina, abiectis profecto illis et spretis anilibus fabulis, quae de 
anterioribus dei ab imperitis, posterioribusque finguntur. Ne qui sane 
nos impium aliquid sensisse arbitretur, quod diximus quia nec salvatori 
visibilis est pater, sed consideret quali distinctione adversum haereticos 
agentes utimur. Diximus enim quod aliud sit videre et videri, et aliud 
nosse et nosci vel cognoscere atque cognosci. lgitur videre et videri 
corporum res est, quod utique nec patri nec filio nec spiritui sancto 
inter se invicem conpetenter aptabitur. Natura enim trinitatis modum 
visionis excedit, his quae in corpore sunt, id est omnibus reliquis 
creaturis qualitatem inter se invicem visionis indulgens; incorporeae 
vero naturae et principaliter intellectuali nihil aliud. convenit nisi nosse 
vel nosci, sicut et salvator ipse pronuntiat dicens quia »nemo novit 
filum nisi pater, neque patrem quis novit nisi filius, et cui voluerit 
fihus revelare«. Manifestum ergo est quia non dixit: Nemo vidit patrem 
nisi filius, sed: »Nemo novit patrem nisi filius«. 

4. Si vero propter illa, quae dicuntur in veteri testamento, quod 


5 vel irascitur deus vel paenitet, vel si qua alia humani affectus passio 


designatur, materiam sibi ad confutandos nos praeberi putant, adfirmantes 
deum penitus inpassibilem atque his omnibus carentem affectibus sen- 
tiendum: ostendendum est eis etiam in evangelicis parabolis haberi 
similia, cum dicit quia is, >qui plantavit vineam- et »locavit eam colo- 
nis, qui coloni missos ad se servos interemerunt, ad ultimum etiam 
filum ad se missum occiderunt, iratus dieitur abstulisse vineam ab eis 
et malos colonos male perditum dedisse et vineam colonis alis tradi- 


6 Erod. 33,23 — 18f vgl. oben I Cap. 1, 8 — 20 Matth. 11, 27 — 24 ff vgl. 
Pohlenx, Vom Zorne Gottes (Forsch. x. Rel. u. Lit. d. A. u. NTs her. v. Bousset u. 
Gunkel H. 12) S. 21. 31ff. — 929—8S. 132, 1 vgl. Maith. 21, 33—41 


3 ile — y | intellexit AB intellexerit C intelliget σ 10 ne qui 
sane AC ne quis sane B Ab neque sane «S Neque sane quis Merlin De! 12 sed 
<y 22 u. 23 patrem — «a 28 habere y 30 qui) quia A 

9* 


10 


band 
Li 


Ὁ 


20 


132 Origenes 


disse, qui >redderent ei fructus in tempore suo« Sed et illos cives, 
qui profecto patre familias »accipere sibi regnum- »legatos miserunt 
post eum dicentes: Nolumus eum regnare super nos«, impetrato regno 
regressus pater familias et iratus interfici coram se iubet et civitatem 
eorum igne consumi. Sed nos sive in veteri sive in novo testamento, 
cum de ira dei legimus, non seeundum litteram quae dicuntur adver- 
timus, sed spiritalem intellectum requirimus in talibus, ut ita sentiamus, 
sieut intellegere de deo dignum est. De quibus secundum parvitatem 
sensus nostri eum secundi psalmi exponeremus ilum versiculum, in 
quo ait: »Tunc loquetur ad eos in ira sua, et in furore suo conturbabit 
eosc, prout potuimus, qualiter hoc intellegi deberet, ostendimus. 


CAPUT QUINTUM 
De iusto et bono. 


1. Verum. quoniam movet etiam illud quosdam, quod principes 
istius haeresis divisionem quandam fecisse sibi videntur, qua dixerint 
aliud esse iustum, aliud bonum, et hac divisione etiam in divinitate 
usi sunt, adfirmantes bonum quidem deum esse patrem domini nostri 
lesu Christi, et non iustum, iustum vero legis et prophetarum deum, 
nee tamen bonum: huie quaestioni respondere quam potero breviter 
necessarium puto. 

Aestimant igitur bonitatem affectum talem quendam esse, quo bene 
fieri omnibus debeat, | etiamsi indignus sit is, cui beneficium datur, 
nec bene consequi mereatur; sed, ut mihi videtur, non recte tal usi 
sunt definitione, putantes non fieri bene huie, cui austerum vel triste 
aliquid inferatur. ustitiam vero putarunt affectum esse talem, qui 


1—5 vgl. Luk. 19, 12—14. 27 — 2 Luk.19,14 — 5—8 τοί. x. B. Orig., In Jerem. 
hom. XVII 6 (III 160, 12: ἐὰν ἀκούσῃς 9vuóv ϑεοῦ xal ὀργὴν αὐτοῦ, μὴ νόμιζε 
τὴν ὀργὴν xai τὸν 9vuóv πάϑη εἶναι 9600). XX 1 (III 176, 10: Πάντα τὰ &vaye- 
γραμμένα περὶ τοῦ ϑεοῦ xüv ἀπεμφαίνοντα αὐτόϑεν ἢ, χρὴ ἄξια νοῆσαι εἶναι 
ϑεοῦ ἀγαϑοῦ z12., In Joh. Frg. 51 (IV 525, 26) — 9 nicht erhalten, doch vgl. 
Sel. in Psal. 2, 5 (Lom. XI 398f) und Helar. Piet., Tract. in YI. Psal. 13 (Migne 
SL IX 268f) — 10 Psal. 2,5 — 14ff zu Cap. V vgl. Tertull, Adv. Marc. I—III 
und Hilgenfeld, Ketxergesch. S. 526 ff 


1 fruetus'c fructum y, vgl. Orig., In Matth. XVII 6. 7 (Lom. IV 93 ff), wo- 
durch der Plural bestätigt w. 5 consumi « consumit y 19 bonum] + etiam 8 
| huic 8 cui Au cuique σ 21 quo AB quod Cy 25 inferatur « infertur y 


De principiis II Cap. 4, 4. Cap. 5, 1. 2 153 


unieuique prout meretur retribuat. Sed et in hoe rursum definitionis 
suae sensum non recte interpretantur. Putant enim quia quod iustum 
est malis mala faciat, bonis bona, id est, ut secundum sensum ipsorum 
iustus malis non videatur bene velle, sed velut odio quodam ferri ad- 

5 versum eos; et colligunt sicubi forte in scripturis veteris testamenti 
inveniunt historiam referentem, verbi causa, de diluvii poenis et eorum, 
qui in eo extincti referuntur, vel cum Sodoma et Gomorra ignei sul- 
phureique imbris vastatione populantur, vel cum in deserto pro peccatis 
suis omnes decidunt, ita ut nullus ex his, qui de Aegypto fuerant pro- 

10 fecti, inveniatur terram repromissionis intrare praeter lesum et Chaleb. 
De novo autem testamento misericordiae ac pietatis congregant verba, 
quibus a salvatore discipuli informantur, et quibus pronuntiari videtur 
quia -nemo bonus praeter unum sit deum patrem<; et per hoc ausi 
sunt bonum quidem deum nominare patrem salvatoris lesu Christi, 

15 alium autem esse dicunt mundi deum, quem iustum eis, non etiam 
bonum placuit appellare. 

2. A quibus primo illud exigendum puto, si secundum suam defi- 
nitionem iustum possunt ostendere conditorem punientem quidem pro 
meritis vel eos, qui diluvii tempore perierunt, vel Sodomitas vel eos, 

20 qui ex Aegypto profecti fuerant, cum videamus interdum multo ne- 
quiora et scelerosiora committi flagitia quam fuerunt illa, pro quibus 
hi quos supra diximus interempti sunt, et nondum tamen videmus 
unumquemque peccantium poenam luere meritorum; numquidnam bo- 
num dicent effectum eum, qui aliquando iustus erat? an potius illud 

25 putabunt, quod iustus quidem est nunc, sed patienter fert humana de- 
lieta, tunc. vero ne iustus quidem erat, qui innocentes parvulos et lac- 
tantes simul eum inmanibus et impiis gigantibus extinguebat? Sed 
haee ita sentiunt, quoniam nihil audire ultra litteram norunt; alioquin 
ostendant quomodo iustum est secundum litteram >in tertiam et quar- 

30 tam progeniem parentum reddi peccata in sinu filiorum et in filios 
filiorum ipsorum post ipsos. A nobis autem talia ista non secundum 
litteram intelleguntur, sed sieut Hiezechihel docuit »parabolam« eam 


6 vgl. Gen. 7, 4. 21—23 — €f vgl. Gen. 19, 24.25 — S—10 vgl. Num. 
14, 11—24. 30 — 11f vgl. x. B. Matth. 5,4. 7.9.44—47 — 13 vgl. Mark. 10,18. Luk. 
18, 19 und Hautseh, Evangeliencitate S. 119f — 19f vgl. oben Z. 6—10 — 96f vgl. Gen. 
6,4. 7. 17. 21ff Kl — 29—31 vgl. Exod. 90, 5. 34, 7. Deut. 5,9 [u. Orig., Sel. in Exod. 
20, ὃ f, In Exod. hom. VIIL6 (Lom. VII 325 ff. IX 103 ff) Kl] — 39 vgl. Exech. 18, 2. 3 


14 deun — y 15 c» dicunt esse y_ 17 primo « primum y 91 scele- 
rosiora « scelestiora y | fuerunt « (fuerint 4?) fuerant y 99 et<y 27 Sed] 
T et A 


ὰ | 


10 


20 


30 


134 Origenes 


dicens, requirimus quid introrsus significet ipsa parabola. Sed et illud 
debent ostendere, quomodo iustus sit et »pro meritis unicuique retribuens-, 
qui punit terrenos et diabolum, cum nihil dignum poena commiserint; 
non enim poterant, si secundum istos naturae malae et perditae erant, 
aliquid boni agere. Nam et quod iudicem eum dicunt, non tam gesto- 
rum quam naturarum iudex videtur, quippe si natura mala bene facere 
non potest, nec bona male. 

Tum deinde eum quem bonum dicunt, si ad omnes bonus est, sine 
dubio et ad eos qui perituri sunt bonus est; et quomodo non eos sal- 
vat? Si non vult, iam non erit bonus; si vult et non potest, omni- 
potens non erit. Quin potius audiant in evangelüs patrem domini 
nostri lesu Christi >ignem praeparantem diabolo et angelis eius. Et 
quomodo istud opus tam poenale, tam triste secundum sensum istorum 
boni dei videbitur? Sed et ipse salvator boni dei filius in evangelüs 


5 protestatur et dicit quia »si signa et prodigia facta fuissent in Tyro 


et Sidone, olim in sacco et cinere sedentes paenitentiam egissente. Et 
cum proximus utique ipsis urbibus accessisset ac -fines« earum fuisset 
ingressus, cur quaeso declinat civitates ipsas ingredi et praestare eis 
"signorum ac prodigiorum- copiam, si eas his gestis -in sacco et einere< 
certum erat >acturas esse paenitentiam-? Quod utique cum non facit, 
sine dubio perditioni eas relinquit, quas malae et perditae naturae non 
esse ipse evangeli indicat sermo, qui eas potuisse paenitere designat. 
Sed et in quadam evangeli nihilominus parabola >ingrediens rex videre 
discumbentes. qui fuerant invitati, vidit quendam non indutum nup- 


5 talibus indumentis, »et ait ei: Amice, quomodo introistà hue non 


habens indumentum nuptiale? Tune ait ministris: Ligantes ei pedes 
et manus mittite eum foras in tenebras exteriores, ibi erit fletus et 
stridor dentium«. Dicant nobis: quis est iste >rex, qui ingressus est 
videre discumbentes et inveniens inter eos quendam sordidis indumentis 
iubet eum vinctum per ministros suos in tenebras exteriores detrudis, 
numquidnam ille est, quem iustum dicunt? Et quomodo >bonos ac 
malos« iusserat invitari, nec merita a ministris sciscitari praeceperat? 


9 vgl. Psal. 61, 13. — ὃ u. 12 vgl. Matth. 25, 41 — 15 Matth. 11, 21 — 
17 f vgl. Matth. 15, 21£ Kl — 23—25 vgl. Matth. 22, 11 — 25 Matth. 22, 12.13 — 
29 f vgl. Orig., In Matth. XVII 24 (Lom. IV 134f) — 31f vgl. Matth. 22, 10 


2 quomodo] + si c (quomodo + is verm. Koe) | retribuens y, vgl. 5. 135, 1f; 
tribuens & 5 tam] ///iam A* iam 8G 8 Tum « Tunc y 13 tam? α M quam 
Gc 16 egissent « agentes @M* agerent Micvrg 18 cur) quur P eircum A 
19 ac prodigiorum — y 22 eas «a eos y 24 indutum « vestitum y 25 in- 
troisti hue « huc intrasti y 30 in tenebras exteriores — y 81] ac «a et y 


De principiis II Cap. 5, 2. 3 135 


Per quod utique non iusti alicuius, ut isti dicunt, et -pro meritis retri- 
buentis., sed erga omnes indiseretae benignitatis indicatur affectus. Si 
vero necesse est hoc de bono deo, id est vel de Christo vel de patre 
Christi intellegi, quid aliud est quod iusto deo obiciunt, immo quid 
5 tale est quod in deo legis eriminantur, quale est ut eum, qui ab his 
>servis< quos ipse miserat >vocare< >bonos et malos- fuerat invitatus, 
iuberet eum pro sordidioribus indumentis -vinctum manibus pedibusque 
in exteriores tenebras praecipitari<? 
3. Et haec quidem sufficere debent, quae ex auctoritate adsumsi- 88 
10 mus seripturarum ad refellenda ea, quae haeretici obtendere solent. 
Non tamen indecens videbitur, si etiam ex ratione ipsius consequentiae 
paucis agamus cum eis. Interrogamus ergo eos, si norunt quae ratio 
apud homines virtutis ac malitiae habeatur, et si videtur esse conse- 
quens, ut virtutes dicamus in deo vel, ut ipsis videtur, in duobus istis 
15 diis. Respondeant hoe quoque, si videtur eis bonitas virtus esse aliqua, 
quod puto quia sine dubio fatebuntur, quid etiam dicent de iustitia? 
Numquam profecto, ut mihl videtur, ita desipient, ut iustitiam negent 
esse virtutem. Ergo si bonum virtus et iustitia virtus est, sine dubio 
iustitia bonitas est. Si vero dixerint non esse bonum iustitiam, superest 
20 ut aut malum sit, aut indifferens. Et quidem dicentibus malum esse 
iustitiam respondere ineptum puto; videbor enim vel insanis sermoni- 
bus vel mente motis hominibus respondere. Malum enim quomodo 
videbitur id, quod bonis bona retribuere potest, sicut etiam ipsi faten- 
tur? Si vero indifferens dixerint, consequens est ut, cum iustitia in- 
25 differens sit, et sobrietas et prudentia et omnes reliquae virtutes in- 
differentes habeantur. Et quid respondebimus Paulo dicenti: »Si qua 
virtus, si qua laus, haee cogitate, quae et didicistis et aecepistis et 
audistis et vidistis in me«? 
Dicant ergo perscrutantes scripturas divinas quae sunt singulae 
30 virtutes, et non subripiant in hoe, quod dicunt quia is deus, >qui uni- 
cuique seeundum meritum retribuit odio malorum retribuit malis mala 
et non pro eo, quod austerioribus curari indigent medicamentis hi qui 


1f. 30 f vgl.‘ Psal. 61, 13 — 5—8 vgl. Matth. 22, 9—13 — 9 ff vgl. Harnack, 
Dogmengesch. 1*4 668f — 26 Phil. 4, 8. 9 — 32—8. 136, 2 vgl. Orig. c. Cels. IV 72 
(1 341, 9: Ὀργὴν uiv οὖν ὀνομάζομεν ϑεοῦ, οὐ πάϑος δ᾽ αὐτοῦ αὐτὴν εἶναί 
φαμεν ἀλλά τι παραλαμβανόμενον εἰς τὴν διὰ σχυϑρωποτέρων ἀγωγῶν παίδευσιν 
τοῖς τὰ τοσάδε καὶ τοιάδε ἡμαρτηκόσιν). III 75 (1 267, 16: παριστάντι δὲ εἶναί 
τινα φάρμακα ἐπιστρεπτιχὰ τοὺς ἀπὸ ϑεοῦ τοῖς φαύλοις προσαγομένους πόνους 
χαὶ τὰς κολάσεις), In Jerem. hom. XX 3 (ΠῚ 180, 26) 


7 eum — 8 14 in deo] in dno AAb 29 Discant Merlin Del 


9 


10 


20 


3C 


136 Origenes 


deliquerunt, et propterea his adhibet ea, quae emendationis prospectu 
ad praesens videntur sensum doloris inferre. Non legunt quid scriptum 
sit de spe eorum, qui in diluvio perempti sunt, de qua spe Petrus in 
prima epistola sua ita ait: »Quia Christus mortuus quidem carne, vivi- 
fieatus autem spiritu; in quo pergens praedicavit his spiritibus, qui in 
carcere tenebantur, qui increduli fuerunt aliquando, cum expectaret dei 
patientia in diebus Noé, cum fabricaretur arca, in qua pauci, id est 
octo animae salvae factae sunt per aquam, quod et vos simili forma 
nune baptisma salvos facit«. De Sodoma autem et Gomorra dicant 
nobis, si credunt creatoris dei esse propheticas voces, eius scilicet, qui 
refertur super eos >ignis et sulphuris imbrem pluisse-: quid de ipsis 
dieit Hiezechiel propheta? »Restituetur« inquit »Sodoma in antiquume. 
Quomodo autem affligens eos, qui poena digni sunt, non pro bono 
affligit? Qui etiam ad Chaldaeam dicit: »Habes carbones ignis, sede 
super eos, ipsi erunt tibi adiutorio«. Sed et de his, qui in deserto 
ceciderunt, audiant quid in septuagesimo septimo psalmo, qui Asaph 
superscribitur, referatur; ait enim: »Cum occideret eos, tunc exquire- 
bant eum«. Non dixit quia aliis interfectis ali requirebant eum, sed 
ait quia hi, qui oecidebantur, talis erat eorum interitus, ut mortifieati 
»requirerent- deum. Ex quibus omnibus constat unum eundemque esse 
iustum et bonum legis et evangeliorum deum, et bene facere cum 
iustitia et cum bonitate punire, quia nec bonum sine iusto nec iustum 
sine bono dignitatem divinae potest indieare naturae. 

Addemus adhue etiam haee, versutiis eorum conpellentibus nos. 


5 Si aliud est iustum quam bonum, quoniam bono malum contrarium 


est et iusto iniustum, sine dubio et iniustum aliud erit quam malum; 
et sicut iustus apud vos non est bonus, ita neque iniustus erit malus; 
et rursum, sicut bonus non est iustus, ita et malus non erit iniustus. 
Quomodo autem non videtur absurdum, ut deo quidem bono contrarius 
sit malus, deo autem iusto, quem inferiorem a bono dicunt, contrarius 


4 I Petr. 3, 18—21 — 11 vgl. Gen. 19, 24 — 12 Exech. 16,55 — 14 Jes. 
47, 14. 10; vgl. hierzu den griech. Text, Orig. c. Cels. V 15. VI 56 (II 16, 21. 127, 14) 
— 17 Psal. 77, 34a 


3 eorum α illorum y 4 prima <y | mortuus] mortificatus (— ϑανα- 
τωϑείς) 8 6f expectaret di patientia (= ἀπεξεδέχετο 7 τοῦ ϑεοῦ μακροϑυμία, 
vgl. Orig., In Joh. VI 35, IV 144, 15) B expectaret di patientiam A! expectarent 
di patientia μ᾽ exspectarent di patientiam σ 13 quomodo « Quod y 16 sep- 
timo — y 26 iniustum?] iustum y — 29 quomodo « Quod u Cui e, vgl. oben 
Z 13 30 2.<y 


10 


20 


30 


De principiis II Cap. 5, 3. 4 137 


nemo sit? Non enim sicut Satanas est, qui malus dicitur, ita est ali- 
quis alius, qui dicatur iniustus. Quid ergo est?  Reascendamus ea, 
quae descendimus. Non poterunt dicere quia malus non etiam iniustus 
sit et iniustus malus. Quodsi in istis contrariis indissociabiliter inhaeret 
vel malo iniustitia, vel iniustitiae malum, sine dubio et bonus indisso- 
eiabilis erit iusto, et iustus bono: ut sicut unam eandemque nequitiam 
malitiae et iniustitiae dicimus, ita et bonitatis ac iustitiae. virtutem 
unam eandemque teneamus. 

4. Sed iterum ad seripturae nos revocant verba, proferentes illam 
suam famosissimam quaestionem. Aiunt namque: Scriptum est quia 
»non potest arbor bona malos fructus facere, neque arbor mala bonos 
fruetus facere; ex fructu enim arbor cognoscitur. Quid ergo est? 
aiunt. Qualis »arbor- sit lex, >ex fructibus< suis, id est ex praeceptorum 
sermonibus declaratur. Sı enim »bona- inveniatur »lex«, sine dubio et 
qui dedit eam bonus deus esse creditur; si vero >iusta< magis quam 
bona, iustus etiam legislator putabitur deus. Paulus apostolus nulla 
cireuitione usus ait: »Lex ergo bona est, et mandatum sanctum et 
iustum et bonum«. Ex quibus manifestum est quia Paulus non istorum 
litteras didicerat, qui iustum a bono separant, sed ab eo deo fuerat 
instructus et eius del spiritu fuerat inluminatus, qui simul et >sanctus 
et bonus et iustus- est; per cuius ille spiritum loquens dicebat >man- 
datum legis esse sanctum et iustum et bonum«. Et ut evidentius supra 
iustitiam et sanctitatem bonitatem magis inesse ostenderet in mandato, 
repetito sermone pro his tribus solam protulit bonitatem, dicens: »Quod 
ergo bonum est | mihi mors est? absit«. Sciens quippe bonitatem 
genus esse virtutum, iustitiam vero vel sanctitatem species generis, et 
ideo, cum in superioribus genus simul ac species nominasset, repetens 
sermonem ad solum genus retorsit. Sed et in consequentibus: »Pecca- 
tum« inquit »per bonum mihi operatum est mortem«. In quo id per 
genus concludit, quod superius per species exposuerat. Hoc namque 
modo intellegendum est etiam illud, quod dictum est: »Bonus homo 


9 ff vgl. Hippolyt, Philosoph. X 19 Kl — 11 Matth. 7, 18. 12, 33 Par.; vgl. 
Orig., In Joh. XIII 11 (IV 236, 9) — 14 f. 20—22 vgl. Röm. 7, 12 — 14 Rüm. 
7, 12; vgl. Orig. e. Cels. VII 20 (II 172, 21: ὥστε ὁ μὲν νόμος ἅγιος xvA), In 
Ep. ad Rom. ΥἹ 8 (Lom. VII 41. 49: Itaque lex quidem sancta) — 19f :j. 
I Kor. 2, 128 — 24.28 Röm.7,13 — 31 Luk. 6, 45 Par. 


3 descendimus « ascendimus y | Non] + enim Merlin Del 11 bona— 
arbor — y 11f oo fructus bonos A 17 circumitione A* C circumscribti/////one 
B, vgl. unten S.140, 22. 80 93 ostenderet] + et y 26 et — ? 30 f c» modo 
namque y 


89 


or 


10 


20 


30 


138 Origenes 


de bono thesauro cordis sui profert bonum, et malus de malo profert 
malum«. Genus namque assumsit etiam hic in »bono- vel »malo«, osten- 
dens sine dubio in *bono homine- esse et iustitiam et sobrietatem et 
prudentiam et pietatem et omne quod vel dici -bonum- vel intellegi 
potest. Similiter autem et -malum hominem- dixit, qui sine dubio 
esset et iniustus et inpurus et impius et omnia, quae per partes -homi- 
nem malum- deformant; sicut enim sine his nequitüus nemo aliquem 
malum hominen putat, nec esse -malus- potest, ita et sine ills virtu- 
tibus certum est quod nemo esse putabitur >bonus«. 

Superest eis adhue etiam illud, quod velut proprie sibi datum 
seutum putant, quod dixit dominus in evangelio: »Nemo bonus nisi 
unus deus pater«, dicentes hoc esse proprium vocabulum patris Christi, 
qui tamen alius sit a creatore omnium deo, eui creatori bonitatis nul- 
lam dederit appellationem. Videamus ergo si in veteri testamento deus 


5 prophetarum et mundi creator ac legislator non dieitur >bonus«. Et 


quid est quod dicit in psalmis: »Quam bonus Israhel deus rectis corde« 
et »Dicat nunc Israhel quoniam bonus, quoniam in saeculum miseri- 
cordia eiuse. Et in Lamentationibus Hieremiae scriptum est: »Bonus- 
dominus his qui sustinent eum, animae quae requirit eum«. Sicut ergo 
»bonus< in veteri testamento frequenter dicitur deus, ita etiam >iustus< 
in evangeliis appellatur domini nostri lesu Christi pater. Denique in 
evangelio seeundum lohannem orans ipse dominus noster ad patrem 
dicit: »Pater iuste, et mundus te non agnovit«. Et ne forte dicant 
quia etiam mundi ereatorem pro adsumptione carnis patrem vocabat et 


9 ipsum »iustum- nominabat, excluduntur ab eo sermone, qui statim pro- 


sequitur; ait enim: »Et mundus te non agnovit«. Secundum ipsos enim 
bonum solum deum mundus ignorat; nam conditorem suum verissime 
recognoscit, domino ipso dicente ‚quia »mundus quod suum est dihgit«. 
Aperte ergo is, quem putant bonum deum, >iustus< esse in evangeliis 
dieitur. Ex otio sane licebit, plura testimonia congregare, sicubi in 
novo testamento pater domini nostri lesu Christi >justus< appellatur, 


11 Mark. 10, 18. Luk. 18, 18; vgl. oben S. 133, 13 [und über Marcions Be- 
handlung der Stelle: Epiphan. in Oehlers Corp. haer. 1 1 S. 576. 620 τ. Hippolyt, 
Philosoph. VII 31, über die der Naassener ebenda N 7 Kl) — 16 Psal. 72,1 — 
17 Psal. 117, 2 — 18 Klagel. Jerem. 3, 25 — 23. 26 Joh. 17, 2b — 28 «gl. 
Joh. 15, 19 


1 malus] + homo CG, vgl. Z5 16 co deus israhel ; 19 dns e ds y 

animae Micorr anime σ anima 8GM* <A | requiret M*g 23 et! — B 

[C fehlt) 6 | agnovit « cognovit y 25 nominabat « nominavit y 26 agnovit 
« cognovit y 29 is B [C fehlt] G.M* Ab his Micorr S {|| A 


De principiis II Cap. 5, 4. Cap. 6, 1 139 


et in veteri testamento caeli ae terrae ereator >-bonus= dicitur, ut pluri- (Pa) 
bus testimoniis convieti haeretici aliquando forte erubescant. 


y. Περὶ τῆς τοῦ σωτῆρος ἐνανϑρωπήσεοως. 
CAPUT SEXTUM 
5 De incarnatione Christi. 


1. Tempus est his decursis repetere nos de incarnatione domini et 
salvatoris nostri, quomodo vel homo factus est vel inter homines con- 
versatus est. Pro viribus igitur nostris perexiguis considerata ex Pa 
operum suorum magis quam ex nostri sensus contemplatione divina 

10 natura, intuitisque nihilominus creaturis eius visibilibus, fide quoque 
| invisibilibus contemplatis, quia non omnia vel oculis videre potest 
humana fragilitas vel ratione conplecti, pro eo quod omnium rationa- 
bilium infirmius et fragilius animal nos sumus homines (praestantiora 
enim sunt ea, quae vel in caelo vel super caelos habentur): superest 
15 ut harum omnium creaturarum et dei medium, id est -mediatorem- 
quaeramus, quem Paulus apostolus »primogenitum omnis creaturae- 
pronuntiat. Videntes quoque nos ea, quae de eius maiestate in serip- 
turis sanctis referuntur, et intuentes quod »imago invisibilis deie et 
»primogenitus omnis creaturae« dicatur, et quod »in ipso creata sunt 
20 omnia visibilia et invisibilia, sive throni sive dominationes sive princi- 
patus sive potestates, omnia per ipsum et in ipso creata sunt, et ipse 
est ante omnes, et omnia illi constant«, qui est »caput omnium«, solus 


1f cjl. Orig., In Jerem. hom. NI 3 (III 50, 12): τῶν ἁμαρτανόντων οἵ μὲν 
ἀκούοντες λόγους ἐλεγκτικοὺς ἐπὶ τῇ ἁμαρτίᾳ ἐρυϑροιῶσιν — 3 die gr. Überschrift 
aus Phot., Bibl. Cod. 8 p. 4a B. — 8 Pro viribus — S. 140, 12 pertinent — Pamphil., 
Apol. 3 (Lom. XXIV 325) — 15 vgl. [I Tim.2,5 Kl u.] Orig. c. Cels. ΠῚ 34 (I 231, τ: 
αὐτῷ ὡς διαμεταξὺ ὄντος τῆς τοῦ ἀγενήτου zal τῆς τῶν γενητῶν πάντων φύσεω: 
xtÀ. — 16 vgl. Kol. 1, 15 — 18. 19 Kol. 1, 15. 16. 17 — 22 vgl. I Kor. 11, 3 


1 et « etiam u et etiam 6 5 lat. Überschrift], XPI gu DNI A Τῇ vel 
inter homines conversatus est — y, doch vgl. S. 140, 15f 10f fide quoque in- 
visibilibus < P@ (doch über d. Z. Mi, dafür rursumque c) 11 contemplatis) con- 
templantes Pa(Go) 19 pro — Pa 18 nos — Pa 17 quoque A@M*o enim 
BMierPa | nos<BPa 18 et? — Pa 19 sunt) sint Pa 20 omnia] + sive 
quae in caelis sive quae in terra sunt Pa, vgl. oben I Cap. ?, 2 a. A., unten 11 Cap. 
9,4a. A. 229 ili] in illo Pa(G) 


10 


9 


140 Origenes 


habens »capute deum patrem, sicut seriptum est: »Caput autem Christi (Pa) 


deus«; pervidentes etiam quod scriptum est quoniam »nemo novit 
patrem nisi filius, neque filium quis novit nisi pater« (quis enim potest 
nosse quae sib »sapientia- nisl qui genuit eam? aut quis ad liquidum 
quae sit >veritas< novit nisi veritatis pater? quis certe universam -»verbi« 
sul naturam atque ipsius »dei- quae ex deo est investigare potuit nisi 
solus deus, -apud quem erat verbum-?): pro certo habere debemus quod 
hoc verbum (sive ratio dicenda est) hane sapientiam, hane veritatem 
nullus alius »nisi solus pater novit, de quo seriptum est: »Ne ipsum 
quidem mundum capere arbitror libros qui scriberentur«, de gloria 
scilicet et maiestate filu dei. Inpossibile namque est litteris committere 
ea, quae ad salvatoris gloriam pertinent. 

His igitur tantis ac talibus de natura filü dei consideratis, cum 
summa ammiratione obstupescimus quod eminens omnium ista natura 


5 >exinaniens< se de statu maiestatis suae homo factus sit et inter homines 


conversatus sit, sicut gratia labiis eius infusa- testatur, et sicut ei testi- 
monium reddit pater caelestis, et ut signis quoque et prodigus variisque 
ab eo gestis virtutibus confirmatur. Qui etiam ante praesentiam suam 
hane, quam ostendit in corpore, praecursores et nuntios adventus sui 
misit prophetas; post ascensionem vero suam in caelos sanctos aposto- 
los divinitatis suae virtute repletos homines vel ex publicanis vel ex 
piseatoribus imperitos et indoctos ceircumire fecit orbem terrarum, ut 
ex omni gente atque ex omnibus populis piorum plebem in se creden- 
tium congregarent. | 

2. Verum ex omnibus de eo miraculis et magnificis illud. penitus 
ammirationem humanae mentis excedit, nec invenit mortalis intellegen- 
tiae fragilitas, quomodo sentire vel intellegere possit quod tanta illa 
potentia divinae maiestatis, ipsum illud patris verbum atque ipsa sa- 
pientia dei, in qua »creata sunt omnia visibilia et invisibilia, intra 
eireumseriptionem eius hominis, qui apparuit in Iudaea, fuisse credenda 
sit, sed et ingressa esse dei sapientia vulvam feminae et nasci parvulus 


111 Κογ. 11,8 — 2 Matth. 11, 27; vgl. oben S. 131,20 — 4- 8 vgl. oben I 
Cap. 2, 1.4 — 5—7 vgl. Joh. 1, 1 — 9 Joh. 21, 25 — 15 vgl. Phil. 2,7 — 
16 vgl. Psal. 44,3 Wey — 16f vgl. Matth. 3, 17 Par. — 22f vgl. Matth. 28, 19 
— 29 vgl. Kol. 1, 16 


2 deus] + vel Pa 3f co nosse potest Pa 6 quae] qui Pa 7 pro] Unde 
pro Pa 9 solus — Pa | de quo] + sicut Pa 10 capere] + posse Pa(G o) 
+ potest (doch getilgt) Pa(M) 10 f de gloria scilicet et] de gloria et de Pa(G M*o) 
de gloria scilicet et de Pa(M!cor) 11 est — « 25 magnificis] magnificentiis 
Merlin Del 31 ingressam esse dei sapientiam A4; | parvulum c 


90 


| 


10 


15 


20 


De principiis II Cap. 6, 1. 2. 3 141 


et vagitum emittere ad similitudinem plorantium parvulorum; tum 
deinde quod et in morte conturbari refertur, ut ipse etiam profitetur 
dicens: »Tristis est anima mea usque ad mortem«; et ad ultimum quod 
usque ad eam quae inter homines indignissima habetur adductus est 
mortem, licet post tertiam surrexerit diem. Cum ergo quaedam in eo 
ita videamus humana, ut nihil a communi mortalium fragihtate distare 
videantur, quaedam ita divina, quae nulli alii nisi illi primae et ineffabili 
naturae conveniant deitatis, haeret humani intellectus angustia et tantae 
ammirationis stupore pereulsa, quo declinet, quid teneat, quo se con- 
vertat, ignorat. Si deum sentiat, mortalem videt; si hominem putet, 
devicto "mortis regno cum spoliüs redeuntem a mortuis cernit. Propter 
quod cum omni metu et reverentia contemplandum est, ut in uno 
eodemque ita utriusque naturae veritas demonstretur, ut neque aliquid 
indignum et indecens in divina illa et ineffabili substantia sentiatur, 
neque rursum quae gesta sunt falsis inlusa imaginibus aestimentur. 
Quae quidem in aures humanas proferre et sermonibus explicare, longe 
vires vel meriti nostri vel ingenii ac sermonis excedit. Arbitror autem 
quia etiam sanctorum apostolorum supergrediatur mensuram; quin immo 
fortassis etiam totius creaturae caelestium virtutum eminentior est 
saeramenti istius explanatio. De quo nos non temeritate aliqua, sed 
quoniam ordo loci poposcit, ea magis quae fides nostra continet, quam 
quae humanae rationis adsertio vindicare solet, quam paucissimis pro- 
feremus, suspiciones potius nostras quam manifestas aliquas adfirma- 
tiones in medium proferentes. 

3. lgitur unigenitus filius dei, per quem >omnia facta esse visibilia 
et invisibilia- in superioribus sermo disputationis edocuit, secundum 
seripturae sententiam et fecit omnia et »quae fecit diligit. Nam cum 
>invisibilis dei< ipse sit -imago- invisibilis, participationem sui universis 
rationabilibus creaturis invisibiliter praebuit ita, ut tantum ex eo unus- 


3 Matth. 26, 38 Par. — 4f vgl. Celsus bei Orig. VII 53 (II 203, 28) «nd Orig., 
In Joh, XXVIII 18 (IV 412, 31), In Jerem. hom. XIV 6 (III 112, 12) — 5—8 vgl. 


κα, B. Orig., In Joh. XIX 2 (IV 299, 14). XXXII 16 (IV 452, 2) und Seeberg, Dogmen- 


M 


gesch. Y 423 f — 15 vgl. Orig. c. Cels. IV 19 (I 288, 20) — 25 Igitur — S. 147, 19 
recipiantur — Anonym. ad Januar. (Augustin. Opp. ed. Ben. tom. VIII App., 
Col. 56—58, vgl. die Einl. B IV 2 — 25f vgl. Kol. 1, 16 und oben S. 86, 5—91 — 
27 vgl. Weish. Sal. 11, 24 — 28 vgl. Kol. 1, 15. — 98f vgl. oben I Cap. 3, 5. 6 


9 surrexit Ac 5f in eo ita] neophita A 9 quo! 2Mo quod AG quid Kor 
14 in] — AC de B 21 poposcit « poscit y deposcit Merlin Del 25 filius <y 
26 docuit y 


(Jan) 


Jan 


e 


10 


142 Origenes 


quisque participi sumeret, quanto erga eum dilectionis inhaesisset ad- Jan 


fectu. Verum cum pro liberi arbitri facultate varietas unumquemque 
ae diversitas habuisset animorum, ut alius ardentiore, alius tenuiore 
et exiliore erga auctorem suum amore teneretur, illa anima, de qua 
dixit lesus quia »nemo aufert a me animam meam«, ab initio creaturae 
et deinceps inseparabiliter ei atque indissociabihter inhaerens, utpote 
sapientiae et verbo dei et veritati ac luci verae, et tota totum reci- 
piens atque in eius lucem splendoremque ipsa cedens, facta est cum 
ipso principaliter unus spiritus, sicut et apostolus his, qui eam imitari 
deberent, promittit, quia »qui se iungit domino, unus spiritus este. 
Hac ergo substantia animae inter deum carnemque mediante (mon enim 
possibile erat dei naturam corpori sine mediatore misceri) nascitur, ut 
diximus, deus-homo, illa substantia media existente, cui utique contra 
naturam non erat corpus assumere. Sed neque rursum anima illa, 
utpote substantia rationabilis, contra naturam habuit capere deum, in 


4 ff vgl. Harnack, Dogmengesch. 1* 687 A. 3. — 4 illa anima — 6 inhaerens 
— Hieron., Ep. ad Avit. 6 (Migne SL XXII 1064f): Et in inferioribus: Nulla 
alia anima, quae ad corpus descendit humanum, puram et germanam 
similitudinem signi in se prioris expressit nisi illa, de qua Salvator 
loquitur (Joh.10,18): »Nemo tollit ànimam meam a me, sed ego ponam 
eam a me ipso«. Rufin hat gekiirxt — 5 Joh. 10, 18 — 5—8 vgl. Orig. c. Cels. 
III 28.41 (1:220, 19£:.297, 7) VL V. VIE 37. (IE 319, 45 0168,15) or 
(IV 42, 12). XX 19 (IV 351, 25), In Ep. ad Hom. III 8 (Lom. VI 207. 212), In 
Lev. hom. XII 6 (Lom. IX 395: Valde enim puram, valde mundam et sinceram 
requiri animam, quam sibi iungat, quia [es folgt I Kor. 6, 17], vgl. oben Hieron.) 
und oben S. 39, b ff. — |. 8—S. 143, 17 vgl. Anathem. 8. 9 der Const. Syn. a. 543 
(Hahn, Bibl. d. Symb3 S. 229: (8) El τις μὴ λέγει τὸν ϑεὸν λόγον ... κυρίως 
Χριστόν, ἀλλὰ καταχρηστικῶς διὰ τόν, ὥς φασι, χενώσαντα ξαυτὸν νοῦν, ὡς συνημ- 
μένον αὐτῷ τῷ ϑεῷ λόγῳ καὶ κυρίως λεγόμενον Χριστόν... (9) οὐχ ὁ λόγος τοῦ 
ϑεοῦ σαρκωϑεὶς σαρκὶ ἐμψυχωμένῃ ψυχῇ λογικῇ καὶ νοερᾷ κατελήλυϑεν εἰς τὸν 
ἅδην καὶ πάλιν εἰς τὸν οὐρανὸν ὁ αὐτὸς ἀναβέβηχεν, ἀλλ᾽ ὁ παρ᾽ αὐτοῖς λεγόμενος 
voc, ὃν ἀσεβοῦντες λέγουσι κυρίως Χριστόν, τῇ τῆς μονάδος γνώσει πεποιημένον) --- 
10 I Kor. 6, 17 — 13 vgl. Orig. c. Cels. 166 (1119, 21: σύνϑετόν τι χρῆμά φαμεν 
αὐτὸν γεγονέναι). II 9 (I 136, 31: £v γὰρ μάλιστα μετὰ τὴν οἰχονομίαν γεγένηται 
πρὸς τὸν λόγον τοῦ ϑεοῦ ἡ ψυχὴ καὶ τὸ σῶμα Ἰησοῦ. -.. 137, 8 ἕν ἐστι τό 
ποτε σύνϑετον πρὸς τὸν λόγον τοῦ ϑεοῦ) — 14f vgl. unten IV Cap. 4, 4 (31) 


4 co suum auctorem Jan 5 lesus aJan dns y 5f ab initio creaturae et 
deinceps < Jan 6 ei < Jan 7 co verbo et sapientiae dei Jam | vera y 
11 hac] haec. 15 deum < Jan 


De prineipüs II Cap. 6,3.4 143 


quem, ui superius diximus, velut (m) verbum εἰ sapienti 

tatem tota iam cesserai. Unde et mero pro eo quod vel tota esset 
in fiho dei vel totum in se caperet f | dei. eiiam ipsa cum ea quam 
assumserat carne dei filius εἰ dei virtus, Christus et dei sapiemiis ap- 
- B pellatur; εἰ rursum dei filius, >per quem ommia creata sunt4 lesus 
Christus et; fius hominmis nomunatur. Nam et filius dei mortuus esse 
dieiur, pro ea seilicet natura, quae mortem wiique reeipere poterx 
et filus hominis appellatur, qui >venturus im dei patris gloria eum 
sanctis angelis- praedicatur. Et hae de per ommem seripturam 
-10 tam divina natura humanis vocabulis appellatur, quam humana natur 
divinae nuncupaiionis insignibus decoratur. Magis de hoe quam 
de ullo alio diei potest quod seriptum esi quia »erunt: ambo im earme 
una, et iam non sunt duo, sed earo una«. Magis enim verbum dei 
eum anima in carne una- esse, quam vir eum uxore putandus est. Sed 
15 et -unus spiritus- esse cum deo cui eonvenit quam hum animae. 
quae se ita deo per dilectionem iunxit, uf eo unus Spiritus merrio 
dieatur? 

4. Διὰ τοῦτο zei ἄνϑρωπος γέχονε Χρεστός. ἐξ ἀν δϑραγαϑήκοτος 
τούτου τυχών. ὡς μαρτυρεῖ 6 προφήτης Adyew“ νἡγώπησεας δωκαεο- 
20 σύνην καὶ ἐμίσησας ἀνομίαν διὰ τοῦτο ἔχρεσέ σε ὁ ϑεός. ὁ ϑεός Gov 
ἔλαιον ἀγαλλιάσεως παρὰ τοὺς μετόχους 6ov«. ἔπρεπε δὲ τὸν umde- 
ποτε χεχωρεσμένον τοῦ μονογενοῦς — Te» uoroy:rsi zei 
συνδοξασϑῆναι αὐτῷ . . . : 

[Quod autem dilectionis en εἰ meri siisckn ndn "ete: 
25 ei inseparabilem cum deo fecerit unitatem, iia ut mom forítura fuent 
7 aui | eum personae aeceptione animae eius assumptüio, sed virtutum 91 
— suarum ei merito delata, audi ad eam prophetam dicentem: »Dilexisti 
- iuslitüiam et; odisii iniquitatem; propterea unxit te deus, deus tuus oleo 


2 47 vgl. Orig. e. Cols. V 39 (1143,92) — 5 egi. Kal. 1, 16 und Orig. e. Cols. 
AH 9(I136 1) — Sf vgl. Matth. 16, 27 Pur. — 12 Mah. 19, 5. 6 (Gem. 2, 2:45 
— 158f vgl. I Kor. 6, 17 — 18. 93 Fra W (Red ΠΕ 3) dei Justimiam, Ep. adi 
Mennam (Mansi IX 528) mit der Überschrift: ἐκ τοῦ devrioow Aóyew τοῦ περὲ 
ἀρχῶν βιβλίου" ὅτε ψιλὸν ἄνϑοωπον λέχει τὸν χύριον (cc ὄνϑο. wiów Mans:) — 
24 Quod — S. 144, 1 tuis Ew. der dem letzten Satz des griech. Fragmenis überneht, 
vgl. Schnitzer S.122 4.* — 19. 27 Pia ££ 8 — 236 υχᾶ 1 Petr. 1, 17 


| 1 (in) Merlin Dei 2 quod vel Jan vel quod α quod y 3 cum eu quam & 
Jan cum ea qua Q4 cum qua A 4 Christus < Jum — S cc im glori dei paiüru: 
Jan 11 co nuneup. divinae Ja» 13 co una earo Jam | — euim « Jum 
| — 94 Quod — 27 dicentem] propheta dicente Jam 24 meri 4C meni By 


σι 


10 


μι 
Qt 


144 Origenes 


laetitiae prae participibus tuis«.]  Dilectionis igitur merito unguitur Jan 


>oleo laetitiae, id est anima cum verbo dei Christus efficitur. -Ungi- 
namque >oleo laetitiae- non aliud intellegitur quam spiritu sancto repleri. 
Quod autem »prae participibus- dixit, indicat quia non gratia spiritus 
sicut prophetis ei data est, sed ipsius verbi dei in ea substantialis inerat 
»plenitudo«, sicut et apostolus dixit: »In quo inhabitat omnis plenitudo 
deitatis corporahter«. Denique propter hoe non solum dixit: »Dilexisti 
iustitiam«, sed addidit »et odisti iniquitatem«. >Odisse- enim >iniqui- 
tatem- illud est, quod scriptura dicit de eo quia »peccatum non fecit, 
nec inventus est dolus in ore eius«, et quod ait: »Temptatus per omnia 
pro similitudine absque peccato«. Sed et ipse dominus dicit: »Quis 
vestrum me arguit de peccato?« Et iterum ipse dicit de se: »Eece 
venit mundi huius princeps et in me non invenit quidquam«. Quae 
omnia nullum in eo peccati sensum indicant extitisse. Quod ut pro- 
pheta evidentius designaret, quia numquam eum -iniquitatis- sensus in- 
trasset, ait: »Priusquam sciret puer vocare patrem aut matrem, avertit 
se ab iniquitate«. 

5. Quodsi alicui difficile id videbitur, pro eo quod rationabilem 
animam esse in Christo supra ostendimus, quam utique animarum 
naturam boni malique capacem per omnes disputationes nostras fre- 
quenter ostendimus: hoc modo rei huius explanabitur difficultas. Natu- 
ram quidem animae illius hane fuisse, quae est omnium animarum, 
non potest dubitari; alioquin. nec dici anima potuit, si vere non fuit 
anima. Verum quoniam boni malique eligendi facultas omnibus praesto 
est, haee anima, quae Christi est, ita elegit >diligere iustitiam<, ut pro 
inmensitate dilectionis inconvertibiliter ei atque inseparabiliter inhae- 
reret, ita ut propositi firmitas et affectus inmensitas et dilectionis in- 
extinguibilis calor omnem sensum conversionis atque inmutationis 


4f vgl. Róm. 12, 6 — 6 Kol. 2, 9 — 7 Psal. 4, 8 — 9 Jes. 53, 9 — 
10 Hebr. 4, 15 — 11 Joh. 8, 46 — 12 Joh. 14, 30 — 16 Jes. 8, 4. 7, 10 — 
18 f vgl. oben S. 142, 14 f. — 90} vgl. oben S. 99,14} — 25—8. 145, 1 egl. Orig., 
In Lev. hom. Xll 4 (Lom. IX 890—392) und Huet, Origen. II 2 qu. 3, 6 


- 


1 igitur] ergo Ja» 5 ei Jam — L 6 dixit yJan dicit « 7 deitatis! di- 
vinitatis Jan 8 addidit ACoJan addit Bu 9 illud est AJan est illud c illud 
Au | quia] Qui Jan [10 Tentatum Jan 11 sed— 12 de peccato — Jan 
13 co princeps mundi huius Jan 15 numquam] + in Ja» 18 id — yJan 
19 quam] cum Jan 19 f c» naturam anim. Jan 21 c» huius rei Jan 26 w ei 
inconvertibiliter Ja» 96 f adhaereret Jan 97 f inextinguibilis] inexpugnabilis y 
28 atque inmutationis — Jan 


en 


10 


De principiis II Cap. 6, 4. 5. 6 145 


abscideret, ut quod in arbitrio erat positum, longi usus affectu iam versum 
sit in naturam; ita et fuisse quidem in Christo humana et rationabilis 
anima credenda est, et nullum sensum vel possibilitatem eam putan- 
dum est habuisse peccati. 

6. Ad pleniorem tamen rei explanationem non videtur absurdum, 
si etiam similitudine aliqua utamur, licet in re tam ardua tamque dif- 
fieili ne exemplis quidem uti commodis copia est. Tamen ut absque 
aliquo praeiudicio dicamus, ferri metallum capax est et frigoris et 
caloris; si ergo massa aliqua ferri semper in igne sit posita, omnibus 
suis poris omnibusque venis ignem recipiens et tota ignis effecta, si 
neque ignis ab ea cesset aliquando neque ipsa ab igne separetur: num- 
quidnam dicemus hane, quae natura quidem ferri massa est, in igne 
positam et indesinenter ardentem posse frigus aliquando recipere? 
Quin immo (quod verius est) magis eam, sicut in fornacibus saepe fieri 
oculis deprehendimus, totam ignem effectam dicimus, quia nec aliud 
in ea nisl ignis cernitur; sed et si qui contingere atque adtrectare 
temtaverit, non ferr, sed ignis vim sentiet. Hoc ergo modo etiam 
illa anima, quae quasi ferrum in igne sie semper in verbo, semper in 
sapientia, semper in deo posita est, omne quod agit, quod sentit, quod 
intellegit, deus est: et ideo nec convertibilis aut mutabilis diei potest, 
quae inconvertibilitatem ex verbi dei unitate indesinenter ignita pos- 
sedit. Ad omnes denique sanctos calor aliquis verbi dei putandus est 
pervenisse; in hae autem anima ignis ipse divinus substantialiter requie- 
visse credendus est, ex quo ad ceteros calor aliquis venerit. Denique 


5 quod dixit quia »unxit te deus, deus tuus oleo laetitiae prae participi- 


bus tuise, ostendit quod aliter ista anima >oleo laetitiae», id est verbo 
dei et sapientia, unguitur et aliter >participes< eius, id est saneti pro- 
phetae et apostoli. Illi enim >in odore unguentorum- eius >cucurrisse- 
dicuntur, ista autem anima vasculum unguenti ipsius fuit, ex cuius 


322—924 vgl. Orig. 6. Cels. III 28 (1 226, 14): ἵν᾽ ἡ ἀνϑρωπίνη (scil. φύσις) 
τῇ πρὸς τὸ ϑειότερον κοινωνίᾳ γένηται ϑεία οὐκ ἐν μόνῳ τῷ Ἰησοῦ ἀλλὰ καὶ πᾶσι 
τοῖς μετὰ τοῦ πιστεύειν ἀναλαμβάνουσι βίον, ὃν Ἰησοῦς ἐδίδαξεν — 25 Psal. 44, 8, 


vgl. oben S. 143, 28 — 28 vgl. Hohel. 1, 4 


1 abscinderet Jan | utlety | effectu verm. Denis, De la phil. d Orig. 
p. 172 A.1 7? uti] abuti B abhuti C <A 9 sit — Jan 11 co ab ea ignis 
Jan 11 numquid Jan 13 c» aliquando frigus Jan 14 magis eam] massam 
Jan 16 si quis Jan 16f contrectare adtentaverit Jan 20 aut| nec Jan 
21f possidebit Jan 22 aliqui ABG M* 26 c»ista anima aliter Jan 29 autem] 


vero Jan 
Origenes V. E 10 


Jan 


146 Origenes 


>flagrantia< partieipantes digni quique prophetae fiebant δὲ apostoli. Jan 

Sicut ergo alius est unguenti odor et alia est unguenti substantia, ita 

alud Christus, et aliud participes sui. Et sicut vas ipsum quod sub- 

stantiam continet unguenti, nullo genere potest aliquid recipere foetoris, 
hi vero, qui ex odore eius participant, si se paulo longius a »flagrantia- 
eius removerint, possibile est ut incidentem recipiant foetorem: ita 

Christus velut vas ipsum, in quo erat unguenti substantia, inpossibile 

fuit ut contrarium reciperet odorem; participes vero eius quam proximi 

fuerint vasculo, tam odoris erunt participes et capaces. 

10 7. Arbitror sane etiam Hieremiam prophetam intellegentem, quae 92 
sit in eo natura dei sapientiae, quae etiam haee, quam pro salute 
mundi susceperat, dixisse: »Spiritus vultus nostri Christus dominus, 
euius diximus quod in umbra eius vivemus in gentibus«. Pro eo enim 
quod sieut umbra corporis nostr inseparabilis est a corpore et inde- 

15 elinabiliter motus ae gestus corporis suscipit et gerit, puto eum animae 
Christi opus ac motus, quae ei inseparabiliter inhaerebat et pro. motu 
elus ac voluntate cuncta perpetrabat, ostendere volentem, -umbram- 
Christi domini hane vocasse, »in qua umbra- nos >viveremus in 
gentibus. In huius namque assumtionis sacramento gentes vivunt, 

20 quae imitantes eam per fidem perveniunt ad salutem. Sed et David 
dicens: »Memor esto opprobri mei, domine, quo exprobraverunt me 
in commutatione Christi tui«, similia mihi videtur ostendere. Et 
Paulus quid aliud sentit, cum dicit: »Vita nostra abscondita est cum 
Christo in deo«? Et quidem in alio loco dicit: »Aut documentum 

25 quaeritis eius, qui in me loquitur Christus?« Et nune Christum >in 
deo- dicit -abseonditum- Cuius rei intellectus nisi talis aliquis. indi- 
cetur, qualem per -umbram- Christi a propheta significatum esse supra 
diximus, fortassis etiam hoe sensum humanae mentis excedit. Sed et 


e 


1. 5 vgl. Hohel. 1,3 — 12 Klagel. Jerem. 4, 20 — 91 Psal. SS, 51. 52 
— 23 Kol. 3, 3; vgl. Orig., In Joh. XX 39 (IV 380, 30: 'H ζωὴ ἡμῶν χέχρυπται 
σὺν tQ χριστῷ ἐν τῷ 9:9), In Matth. Comm. XII 33 (Lom. III 182), In Ep. ad 
Rom. V 10 (Lom. Vl 400) — 24 II Kor. 13, 3 


1 fragraniia Jan Merlin flagrantia AuS fraglantia 8.40 2 est? — Jan 


3 aliud!] + est Jan 7 Christus] anima Christi Jan | ipsum — Jan | erat] 
inerat Jam | co substantia unguenti Jan 13 cuius 8G M* cui A Mc?rrgJan, 
vgl. unten IV 25 15 suscepit AJan | et] acJan 16 motum Jan | quae] 
qui Jan 20 veniunt Jan 21 quo] quod y 22 in commutationem Jan 24 Et 
quidem] Et quid enim Ja» | Aut documentum] An doctrinam Jan-HSS 26 in- 


tellectus] + est difficilis Jan — 26 f iudicetur Jan 28 hoc] hunc y 


10 


20 


=> 


De principiis II Cap. 6, 6. 7. Cap. 7, 1 147 


quam plurima alia in seripturis divinis de -umbrae- signifieantia vide- 
mus inserta, ut illud in evangelio secundum Lucam, cum dicit Gabrihel 
ad Mariam: »Spiritus domini veniet super te, et virtus altissimi obum- 
brabit tibie. Et apostolus de lege dicit quia »similitudini et umbrae 
deserviunt caelestium« hi, qui earnalem habent circumcisionem. Et 
alibi dicitur: »Nonne umbra est vita nostra super terram?« Si ergo 
et lex quae super terras est -umbra- est, et »vita- omnis >nostra< quae 
est super terras »umbra« est, et in -umbra- Christi »vivemus inter gentes-: 
videndum est ne harum omnium veritas umbrarum in illa revelatione 
noscatur, cum iam non »per speculum et in aenigmate, sed facie ad 
faciem< sancti quique gloriam dei et rerum causas ac veritatem specu- 
lari merebuntur. Cuius veritatis accepto 1am -»pignore- per spiritum 
sanctum dicebat apostolus: »Etiam si cognovimus Christum secundum 
carnem aliquando, sed nunc jam non novimus«. 

Haec interim nobis ad praesens de rebus tam difficılibus dispu- 
tantibus, id est de incarnatione et de deitate Christi, occurrere potu- 
erunt. Si quis sane melius aliquid potuerit invenire et evidentioribus 
de scripturis sanctis assertionibus confirmare quae dicit, illa potius 
quam haec recipiantur. 


δ΄. Ὅτι τὸ αὐτὸ πνεῦμα ἐν Moosi καὶ τοῖς ἄλλοις προφήταις 
καὶ ἁγίοις ἀποστόλοις. 


CAPUT SEPTIMUM 
De spiritu sancto. 


1. Quia ergo post primas illas dissertiones, quas de patre et filio 


5 et spiritu sancto in initiis seeundum quod res poposcerat exposuimus, 


visum est rursum repetere nos debere et ostendere quod deus idem 


3 Luk. 1,35 — 4 Hebr. 8,5 — 6 Hiob 8, 9b — 10f vgl. I Kor. 13, 12 
— 12 vgl. II Kor. 5, 5b Κι — 18 II Kor. 5, 16. — 16 et de deitate zst nach 
Schnitzer, S. 126 A. * wahrscheinlich Zusatz Rufins — 19 mit recipiantur endigt 
Jan — 20 f die griech. Überschrift (Phot., Bibl. Cod.8 p.4a B.) wohl aus S. 148, 10—12 
entnommen — 94 vgl. oben 1 Cap. 1—3. — 26—8S. 148, 2 vgl. oben 11 Cap. 4. ὃ 


6 co Nonne vita nostra umbra est super Jam 7 terras A C terra Bu terram 
oJan 8 terras] terram Jan 9 «ὦ omnium harum Jam 10 non < Jan 11 qui- 


que] + et Jan 13 Etiam] Et Jam 16 de? < Jan 
10* 


(Jan) 


σι 


10 


n 
ι 


Ὁ 


20 


148 : Origenes 


esset creator et conditor mundi et pater domini nostri lesu Christi, id (Pa) 


est legis et prophetarum atque evangeliorum unus atque idem deus, 
tum deinde etiam de Christo, quod is, qui verbum et sapientia dei 
superius fuerat ostensus, etiam qualiter homo factus est in consequen- 
tibus debuit demonstrari: superest ut etiam de spiritu sancto quam 
possumus breviter repetamus. j 

Tempus est ergo nunc de spiritu saneto nos pro viribus pauca 
disserere, quem dominus et salvator noster in evangelio secundum 
lohannem >paracletum< nominavit. Sicut enim idem ipse deus atque 
idem ipse Christus, ita idem ipse et spiritus sanctus est, qui et in pro- 
phetis et in apostolis fuit, id est sive in illis, qui ante adventum Christi 
deo crediderunt, sive in his, qui per Christum confugerunt ad deum. 
Et duos quidem deos ausos esse haereticos dicere et duos Christos 
audivimus, duos autem spiritus sanctos numquam cognovimus ab aliquo 
praedicari. Quomodo enim hoc de scripturis poterunt affirmare, aut 
quam differentiam dare poterunt inter spiritum sanctum et spiritum 
sanctum? si tamen definitio aliqua aut descriptio inveniri potest spiri- 
tus saneti. Nam ut concedamus Marcioni vel Valentino posse differen- 
tias deitatis inducere et aliam boni naturam aliam vero 1usti describere, 
quid excogitabit aut quid inveniet, ut differentiam sancti spiritus intro- 
dueat? Nihil ergo illos posse ad indicium qualiscumque differentiae 
arbitror invenire. 


3—5 vgl. oben Il Cap. 6 — ἢ Tempus — 15 praedicari = Pamphil., Apol. 4 
(Lom. XXIV 335) — S f vgl. Joh. 14, 16. 26. 15, 26. 16, 7 — 13 zgl. oben S. 126, 23# 
— 13 f vgl. Clemens Al., Hypotyp. Frg. 23 aus Phot., bibl. Cod. 109 (III 202, 16—22 Sf. j; 
Augustin c. Faust. XII 11 (Manzehüer); Bousset, Hauptprobleme d. Gnosis S. 274 ἢ 
und Harnack, Dogmengesch. 14 282 f. 9285 f — 14 f vgl. Canon. apost. (49 (48): Ec 
τις ἐπίσχοπος ἢ πρεσβύτερος κατὰ τὴν τοῦ xvolov διάταξιν μὴ βαπτίσῃ eis πατέρα 
χαὶ υἱὸν καὶ ἅγιον πνεῦμα, ἀλλ᾽ εἰς τρεῖς ἀνάρχους ἢ τρεῖς υἱοὺς ἢ τρεῖς παρα- 
χλήτους, καϑαιρείσϑω); Ογῖφ., In Ep. ad Tit. Frg. (Lom. V 251 ἢ: Sed et si qui 
sunt, qui Spiritum sanctum alium quidem dicant esse, qui fuit in Prophetis, alium 
autem, qui fuit in Apostolis Domini nostrilesu Christi, unum atque idem delictum 
impietatis admittunt, quod illi qui, quantum in se est, naturam Deitatis secant et 
scindunt, dicentes unum Legis et alterum Evangeliorum Deum) und Harnack, 
Dogmengesch. 1* 669 4.2 — 18: vgl. Orig., In Ep. ad Tit. Frg. (Lom. V 285) 


3 tum α Tune y 7 Tempus est — 8 disserere] Tempus est nune nos pro 
viribus de Spiritu sancto pauca describere Pa — 8 9 paraeletum A*8 M* Pa 
paraclitum A c^ g paraclytum G Mtcorr, ebenso unten S.150,11.12 ws». 10 c» sanctus 
spiritus AB | et?) etiam Pa 129 ad deum] ad eum Pa 14 c» audivimus 
vor ausos esse Z. 13 Pa | cognovimus] audivimus Pa 15 hoc] haec A — A 


Pa 


ΜῚ 


De prineipüs II Cap. 7, 1. 2 149 


2. Nos vero aestimamus quod participationem eius similiter ut 
sapientiae dei et verbi dei absque ulla differentia creatura rationabilis 
omnis assumat. Video tamen quod praecipuus spiritus sancti adventus 
ad homines post ascensionem Christi in caelos magis quam ante ad- 

5 ventum elus declaretur. Antea namque solis prophetis et paucis, si 
qui forte in populo meruisset, donum sancti spiritus praebebatur; post 
adventum vero salvatoris scriptum est >adimpletum esse illud, quod 
dietum fuerat in propheta lohele quia »erit in novissimis diebus, et 
effundam de spiritu meo super omnem carnem, et prophetabunt«; quod 

10 utique tale est sicut illud, quod ait: »Omnes gentes servient eic. Per : 
gratiam | ergo saneti spiritus cum reliquis quam plurimis etiam illud 93 
magnificentissimum demonstratur, quod ea, quae in prophetis seripta 

| sunt vel in lege Moysi, pauci tune. x, id est ipsi prophetae et vix sicubi 

| unus ex omni populo superare poterat intellectum corporeum et maius 

15 aliquid. sentire, id est spiritale quid poterat intellegere in lege vel 
prophetis; nune autem innumerae sunt multitudines credentium, qui 
lice& non omnes possint per ordinem atque ad liquidum spiritalis in- 
tellegentiae explanare consequentiam, tamen omnes paene persuasum 
habent quod neque circumcisio corporaliter intellegi debeat neque 

20 otium sabbati vel sanguinis effusio pecoris, neque quod de his Moysi 
responsa darentur a deo: qui utique sensus dubium non est quod 
spiritus sancti virtute omnibus suggeratur. 


1—3 vgl. oben S. 55, 21 — €f vgl. Act. 2, 16 — 8 Act. 2, 17. Joel 3,1 (2, 28) 
— 10 Psal. 71, 110 — 193—196 vgl. x. B. Orig. c. Cels. VII 34 (II 184, 17), In 
Matth. Comm. ser. 27 (Lom. IV 232: Spiritualis enim et propheticus sensus Scrip- 
turae celatus est in historia rei propositae, ut omnis Scriptura a mediocribus 
quidem secundum historiam intelligatur, a spiritualibus autem et perfectis secundum 
mysterium spirituale), unten IV; Cap. 2, 2 (9) a. A. (ἣ γραφὴ κατὰ và πνευματικὰ μὴ 
νενοημένη ἀλλ᾽ ὡς πρὸς τὸ ψιλὸν γράμμα ἐξειλημμένη) und Redepenning, Orig. 
I 297 f — 16 vgl. Orig. c. Cels. 119 (I 210, 5: διὰ τὸ πλῆϑος τῶν προσερχομέ- 
vov τῷ λόγῳ). VIL 26 (II 177, 23: τὰ Χριστιανῶν ηὔξησε καὶ ὁσημέραι εἰς πλῆϑος 
ἤδη δὲ καὶ παρρησίαν ἐπιδέδωκε), In Cant. Il (Lom, XIV 376: ecclesiae innumerae 
tamen sunt, quae per orbem terrae diffusae sunt, atque immensae congregationes 
ae multitudines populorum) — 18—21 vgl. Orig. c. Cels. 117 (I 133, 13: ἢ ἀνόσιον 
μὲν TO ἀφιστάνειν σωματικῆς περιτομῆς καὶ aouarixov σαββάτου xal σωματικῶν 
ἑορτῶν) — 19—21 vgl. Gen. 17, 10—14. Exod. 31, 12—17. Ler. 1. 8. 4. 17. 23 


8 et <y 13 tunc x] ezelleicht tunc (intellegebant) Koe 15 sentire < y 
| spiritale 7 spiritalem sensum (wrspr. wohl Randnote ) « | quid poterat — 2 
18 paene — y 


150 Origenes 


3. Sicut. autem multi sunt intellectus de Christo, qui utique quamvis 
"saplentia- sit, non tamen in omnibus sapientiae agit aut obtinet vim 
nisi in his, qui in ipso sapientiae student (neque cum -medicus- dicatur, 
erga omnes quasi medicus agit, sed erga illos tantum, qui aegritudinis 
suae intellecto languore confugiunt ad misericordiam eius, ut possint 
consequi sanitatem): ita arbitror etiam de spiritu sancto, in quo 
omnis est natura donorum. >Aliis< namque praebetur >per spiritum 
sermo sapientiae, alüs sermo scientiae, alüs fides<; et ita per singulos, 
qui eum capere possunt, hoc efficitur vel hoc intellegitur ipse spiritus, 


10 quo indiget ille, qui eum participare meruerit. Quas divisiones ac 


differentias non advertentes hi, qui »paracletum- eum in evangelio au- 
diunt nominari, neque considerantes ex quo opere vel actu »paracletus- 
nominetur, vilbus eum nescio quibus spiritibus compararunt et per 
hoe conturbare conati sunt ecclesias Christi, ıta ut dissensiones fratri- 
bus non modicas generarent. Evangelium vero tantae eum potentiae 
ac maiestatis ostendit, ut dicat apostolos >non posse capere- adhue ea, 
quae volebat eos docere salvator, nisi -cum advenerit spiritus sanctus<, 
qui se eorum animabus infundens inluminare eos possit de ratione ac 
fide trinitatis. Isti vero pro imperitia intellectus sui, qua non solum 
ipsi quod rectum est consequenter non valent exponere, sed ne his 
quidem quae a nobis dicuntur possunt audientiam commodare, minora 
de eius deitate quam dignum est sentientes, erroribus se ac deceptio- 
nibus tradiderunt, erratico magis spiritu depravati quam sancti spiritus 


1f vgl. oben I Cap. 2, 1 — 3 vgl. Matth. 9, 12 Par. — 7—10 vgl. Orig., 
In Joh. |l 10 (IV 65, 96): οἶμαι δὲ τὸ ἅγιον πνεῦμα τήν, tv. οὕτως εἴπω, ὕλην 
τῶν ἀπὸ ϑεοῦ χαρισμάτων παρέχειν τοῖς di’ αὐτὸ xal τὴν μετοχὴν αὐτοῦ χρημα- 
τίζουσιν ἁγίοις, τῆς εἰρημένης ὕλης τῶν χαρισμάτων ἐνεργουμένης μὲν ἀπὸ τοῦ 
ϑεοῦ, διακονουμένης δὲ ὑπὸ τοῦ χριστοῦ, ὑφεστώσης δὲ κατὰ τὸ ἅγιον πνεῦμα. -- 
τῇ vgl. I Kor. 12, 8.9 — 11 vgl. oben S. 148, Sf — 15—19 vgl. Joh. 16, 12—14 
— 18 qui— 19 trinitatis hält Schnitzer S. 12Sf A. *** für Zusatz Rufins — 
22—S. 151, 4 vgl. Orig., In Matth. XV 30 (Lom. III 392): Kai εἰ τοιαῦτά γε ἐζή- 
tovr χατὰ τὴν Ιησοῦ φωνὴν ἀπὸ τοῦ παρακλήτου πάντες οἱ τὸ κατὰ Ἰωάννην 
εὐαγγέλιον ἀναγινώσχοντες, οὐκ ἂν προσέσχον τινές, ὡς παρακλήτῳ, πνεύμασι 
πλάνης χαὶ διδασχαλίαις δαιμονίων... ὥστε τὰ τῆς πλάνης πνεύματα χαὶ τὰ 
δαιμόνια ἀναγορεῦσαι τῷ μεγάλῳ τοῦ παραχλήτου ὀνόματι. 


3 in ipso α in ipsa y 6 ita arbitror etiam de sp. s.] wohl nach Analogie 
von sentio de aliquo, da multi sunt intellectus Z. 1 nicht gut ergänzt werden 
kann; doch vgl. unten S. 171,9. 17 adveniret βα 18 posset ger M: 


σι 


10 


90 


De principiis II Cap. 7, 8. 4 151 


institutionibus eruditi, secundum quod apostolus dixit: »Doctrinam 


spirituum daemoniorum sequentes, prohibentium nubere« »ad interitum 
et ruinam multorum« »et inportune se abstinere a cibis«, ut per osten- 
tationem acrioris observantiae seducant animas innocentum, 

4. Oportet ergo nos scire quia >paracletus< est spiritus sanctus, 
docens maiora quam voce proferri possunt et, ut ita dixerim, quae 
>ineffabilia sunt- et »quae non licet homini loqui«, id est quae indicari 
humano sermone non possunt. Quod autem ait »non licet«, pro eo 
quod >non potest- dietum sentimus a Paulo, sicut et ibi, ubi ait: 
»Omnia lieent, sed non omnia expediunt; omnia licent, sed non omnia 
aedifieant«, Ea enim, quorum potestas nobis est, propter quod habere 
ea possumus, -licere- nobis dicit. >Paracletus< vero quod dicitur spiritus 
sanctus, a consolatione dieitur (παράκλησις enim latine consolatio ap- 
pellatur); si quis namque de spiritu sancto participare meruerit, co- 
gnitis ineffabilibus sacramentis consolationem sine dubio et laetitiam 
cordis assumit. Cum enim rationes omnium quae fiunt, quare vel 
qualiter fiant, spiritu indicante cognoverit, in nullo utique conturbari 
eius anima poterit aut ullum sensum maeroris accipere; nec in aliquo 
terretur, cum verbo dei et sapientiae eius inhaerens >dominum lesum 
dicit in spiritu sancto-. 

Verum quoniam >paracleti- fecimus mentionem et pro viribus 
nostris qualiter de eo sentiri debeat exposuimus, dicitur autem etiam 
salvator noster >paracletus< in epistola lohannis, cum dicit: »5i quis 
nostrum peccaverit, paracletum habemus ad patrem, lesum Christum 
iustum, et ipse est repropitiatio pro peccatis nostris«: consideremus ne 
forte aliud hie significet haec appellatio »paracleti- de salvatore, aliud 
de spiritu saneto. Videtur enim de salvatore >paracletus< dici depre- 


1—4 I Tom. 4, 1. 3 [+ Luk. ἃ, 34 Wey), vgl. x. B. Orig., In Ep. ad Rom. 
IX 2. X 5 (Lom. VII 295. 385) — 7—9 vgl. II Kor. 19, 4 — 10 I Kor. 10, 23 — 
16—18 vgl. Joh. 14, 26. 27 — 19 f vgl. I Kor. 12, 3 — 23 u. 5. 162, 3 I Joh. Ὁ, 1. 9 — 
21—8$. 152, 5 vgl. Orig. c. Cels. II 34 (1231, 7: μετ᾽ εὐχῶν, ἃς προσάγομεν αὐτῷ 
ὡς διαμεταξὺ ὄντος τῆς τοῦ ἀγενήτου καὶ τῆς τῶν γενητῶν πάντων φύσεως, καὶ 
φέροντος μὲν ἡμῖν τὰς ἀπὸ τοῦ πατρὸς εὐεργεσίας διακομίζοντος δ᾽ ἡμῶν τρόπον 
ἀρχιερέως τὰς εὐχὰς πρὸς τὸν ἐπὲ πᾶσι ϑεόν), In Lev. hom. VII 2 (Lom. IX 291: 
Salvator meus luget etiam nune peccata mea. Salvator meus laetari non potest, 
donec ego in iniquitate permaneo. Quare non potest? Quia ipse est advocatus 
pro peccatis nostris apud patrem [es folgt I Joh. 2, 1. 27) 


9 a Paulo] aplo 4 ab apostolo σ | ibi ubi G ibi «Mo 13 paraclesis « 
paraclisis Acorr paraclysis M!cor 16 assumsit A 18 ullum] illum A* nullum y 


152 Origenes 


eator, utrumque enim significat in graeco >paracletus<, et »consolator- 
et »deprecator. Propter eum ergo qui subsequitur sermonem, quo ait 
quia »ipse est repropitiatio pro peccatis nostris«, magis in salvatore 
nomen »paraeleti- pro deprecatore intellegendum videtur; deprecari 
5 enim patrem >pro peccatis nostris. dicitur. De spiritu vero sancto 
»paracletus< >consolator< debet intellegi, pro eo quod consolationem 
praestat animabus, quibus aperit et revelat sensum scientiae spiritalis. 


ε΄. Περὶ ψυχῆς. 
CAPUT OCTAVUM 
10 De anima. 


1. Post haee iam ordo deposcit nos etiam de anima generaliter 
inquirere et ab inferioribus incipientes ad superiora conscendere. Esse 
namque animas in singulis quibusque animalibus, etiam in his quae in 
aquis degunt, a nullo arbitror dubitari. Nam et | communis hoc om- 94 

15 nium servat opinio, et confirmatio sanctae scripturae auctoritatis acce- 
dit, cum dieitur quia »fecit deus cetos magnos et omnem animam 
animantium  repentium, quae produxerunt aquae secundum genus 
eorum«. Ex communi vero rationis intellegentia confirmatur etiam ab 
his, qui definitionem animae certis determinant verbis. Definitur 

2) namque anima hoe modo, quia sit substantia φανταστικὴ et ὁρμητική, 
quod latine, licet non tam proprie explanetur, diei tamen potest >sen- 
sibilis et mobilis. Quod utique eonvenit etiam de omnibus animalibus 
diei et his, quae in aquis degunt; sed et im volueribus eadem definitio 


Sf zu Cap. VIII vgl. Pamphil., Apol. 8 (Lom. XXIV 397: Nusquam prorsus 
librum proprie de Anima scriptum edidit) und Orig., In Joh. VI 14 (IV 123, 31: 
προηγουμένως δὲ ἐν ἄλλοις ἐπιμελέστερον ἐξεταστέον xoi ἐπὶ πλεῖον τὸν λόγον 
ἐρευνητέον τὸν περὶ τῆς οὐσίας τῆς ψυχῆς καὶ τῆς ἀρχῆς τῆς συστάσεως αὐτῆς καὶ 
τῆς εἰς τὸ γήϊνον σῶμα εἰσκρίσεως αὐτῆς κτλ.) und Harnack, Dogmengesch. 1* 680 
A. 1. Die griech. Überschrift aus Phot., Cod. 8 p. 48 B. — 16 Gen. 1, 91 — 
20 vgl. Aristot., De anima lll 9 p. 432; Philo, Leg. Alleg. 1l 7, 23 (p. *1 M., 
Ι 95, 15 Cohn: ψυχὴ δέ ἐστι φύσις προσειληφυῖα φαντασίαν xai δρομήν); Tertull., 
De an. ὁ. 14—16 


7 aperit et « aperte y 20 fantastice et ormetice PM (-ae et -ae A) 
FANTASTICE ET ORMETITE G (o mit kleinen Buchst) 91 tam « tamen y 


10 


20 


De principiis II Cap. 7, 4. Cap. S, 1 153 


animae convenienter ostenditur. Addit sane scriptura etiam alterius 
sententiae auctoritatem, cum dicit: »Non manducabitis sanguinem, 
quia anima totius carnis sanguis eius est, et non manducabitis animam 
cum carnibus«; in quo evidentissime >sanguinem< omnium animalium 
-animam- ipsorum esse designat. lam vero si quis requirat, quoniam 
"animam omnis carnis sanguinem eius esse- dixit, de apibus et vespis 
et formicis sed et de his, quae in aquis sunt, ostreis vel cocleis et 
quaecumque sunt alia, quae carent sanguine et esse animantia mani- 
festissime demonstrantur: respondendum est quoniam in huiuscemodi 
animantibus quam in ceteris vim habet rubri sanguinis vigor, hanc vim 
obtinet in istis humor ille, qui inest in eis, licet alterius sit coloris: 
nihil enim refert, qui sit color, dummodo substantia sit vitalis. De 
iumentis vero vel pecudibus quod animantia sint, etiam apud communem 
opinionem nulla dubitatio est. Evidens tamen est et scripturae divinae 


5 sententia, cum dicit deus: »Producat terra animam vivam secundum 


genus, quadrupedia et repentia et bestias terrae secundum genus«, 
Iam vero de homine quamvis nulh dubium sit nec requirere aliquis 
possit, tamen et seriptura divina designat quod »deus in faciem eius 
inspiraverit spiramentum vitae, et factus sit homo in animam vivam«. 

Superest de angelico ordine requirere, utrum et ipsi animas 
habeant an animae sint, vel de ceteris divinis caelestibusque virtutibus 
sed et de contrarus potestatibus. Auctoritatem «quidem scripturae 
divinae nusquam ullam invenimus quod vel angeli, vel si qui sunt 
divini >spiritus ministri. dei, vel animas habere vel animae dicantur; 
animantia tamen esse a quam plurimis sentiuntur. De deo autem in- 
venimus scriptum esse ita: »Et ponam animam meam super animam 
illam, quae manducaverit sanguinem, et eradicabo eam de populo suo« 
et item alibi: »Neomenias vestras et sabbata et diem magnum acceptum 
non habeo. leiunia et ferias et dies festos vestros odit anima mea«. 
Et in vicesimo primo psalmo de Christo (certum est enim quia ex 
persona ipsius iste psalmus adscribitur, sieut. evangelium contestatur) 
ita dietum est: »Tu autem, domine, ne longe facias auxilium. tuum, 
ad defensionem meam respice, eripe a framea animam meam et de 


9 Lev. 17, 14. — 15 Gen.1,24 — 17 vgl. Method. bei Phot., Bibl. Cod. 
234, p. 293a, 34 B.: ὁ δ᾽ ριγένης τὴν ψυχὴν μόνην ἔλεγεν ἄνϑῥωπον, ὡς ὃ 
Πλάτων --- 187 vgl. Gen.2,7 --- 20 ff vgl. Huet, Origen. 112 qu. 5, 6 — 24 vgl. 
Hebr. 1, 14 Kl — 26 Lev. 17, 10; vgl. Orig., In Ep. ad Rom. Π 13 (Lom. VI 128 


— 28 Jes. 1, 13. 14 — 31 vgl. Matth. 27, 46 Par. — 32 Psal. 21, 20. 21 
14 et] ex C <A 18 posset y 19 inspiravit y |  inspiramentum A 
spiraculum S | sit « est y 24 animae (esse) Koe — 32 longe] elonge A 


et 


10 


2x 


) 


9n 


154 Origenes 


manu canis unieam meam«. Quamvis et multa alia sint testimonia de 
anima Christi in carne positi. 

2. Sed de Christi quidem anima omnem nobis adimet quaestionem 
ratio inearnationis occurrens. Siecut enim vere carnem habuit, ita vere 
et animam habuit. De eo vero, quod >dei anima- in scripturis nomi- 
natur, quahter intellegi debeat, et sentire et proferre difficile est; 
semel enim simplicem illam naturam et absque ullius adiectionis per- 
mixtione profitemur; tamen, quoquomodo sentiendum est, nominari 
interim >dei anima- videtur: de Christo vero nec dubitatur. Et ideo 
non mihi videtur absurdum etiam de sanctis angelis ceterisque cae- 
lestibus virtutibus tale aliquid. vel dicere vel sentire, 51 quidem defi- 
nitio illa animae etiam 1n ipsos videtur incurrere. Quis enim ratio- 
nabiliter sensibiles eos esse vel mobiles poterit denegare? Quodsi recta 
ista videtur esse definitio, quod substantia rationabihter sensibilis et 


> mobilis anima dicatur, videtur haec eadem definitio etiam ad angelos 


pertinere. Quid enim aliud in ills quam sensus rationabilis et motus 
est? Quorum autem una definitionis ratio est, horum sine dubio et 
eadem substantia est. Paulus sane apostolus esse quendam -animalem 
hominem. significat, quem negat >ea quae sunt spiritus dei< posse >re- 
cipere. sed »stultam- ei videri dicit spiritus sancti doctrinam, nec >posse 
eum intellegere quod spiritaliter discernatur. Sed et in alio loco ait 
-seminarl corpus animale. et »surgere corpus spiritale ostendens in 
resurrectione iustorum nihil animale futurum in his, qui vitam meruerint 
beatorum. Et ideo requirimus ne forte substantia aliqua sit, quae 
secundum hoc, quod anima est, inperfecta sit. Verum utrum propterea 
inperfecta sit, quod a perfectione decidit, an talis a deo facta sit, cum 
per ordinem singula discuti coeperint, requiremus. Si enim :animalis 
homo non recipit quae sunt spiritus dei, et pro eo, quod >anımalıs« 
est, melioris naturae, id est divinae, intellegentiam recipere non potest, 
hac fortasse de causa evidentius nos Paulus docere volens, quid sit per 


3 xw dem Abschnitt de Christi anima gehört vielleicht was von dem Anonymus 
bei Phot., Cod. 117 als 6. Vorwurf der Gegner des Orig. bezeichnet wird: ὅτι i, 
tov σωτῆρος ψυχὴ ἣ τοῦ Adau ἦν; vgl. ferner Hieron., Apol. adv. Ruf. II 4 
(Migne SL XXIII 427) — 5 vgl. Lev. 17, 10. Jes. 1, 14. 42, 1 (Matth. 12, 18). Exech. 
23, 18. Habak. 2, 4. Hiob 31,39 — 5 1f vgl. Huet, Origen. 11 2 qu. 5, 6 — 14 f zgl. 
oben S. 152, 20—22 — 18—21 u. 27—S. 155,1 vgl. I Kor. 2, 14 — 22—24 vgl, 
I Kor. 15, 44. 50—53 


3 Sed] + et y 23 in his — 24 beatorum — y 25 sit « est y | Verum] 
quod si sit αὶ 26 decedit y 


10 


De principiis II Cap. 8, 1. 2. 3 155 


quod >ea, quae sunt spiritus. id est spiritalia, intellegere possimus, 
mentem magis quam animam spiritui sancto coniungit et sociat. Haec 
enim eum puto ostendere cum dicit: »Orabo spiritu, orabo et mente; 
psalmum dicam spiritui psalmum dicam et mente«. Et non dicit quia 
anima orabo, sed >spiritu et mente<; et non dicit: anima psallam, sed 
"spiritu psallam et mente«. 


3. Bed fortasse requiritur: Si mens est, quae cum spiritu orat et 95 


psallit, et ipsa est, quae et perfectionem percipit et salutem, quomodo 
dicit Petrus: »Percipientes finem fidei nostrae salutem animarum no- 


strarum«? Si anima cum spiritu nec orat nec psallit, quomodo spera- . 


bit >salutem<? aut si T cum ad beatitudinem venerit, iam anima non 
dicetur? Sed videamus ne forte possit hoc modo responderi, quia 
ὥσπερ σῶσαι TO ἀπολωλὸς. ἤλϑεν- ὃ σωτήρ, ὅτε μέντοι σώζεται 
τὸ ἀπολωλός οὐχέτι ἐστὶν ἀπολωλός, οὕτως, εἰ »σῶσαι- ἦλϑε ψυχήν. 
ος -σῶσαι τὸ ἀπολωλός-, οὐχέτι μένει ψυχὴ ἡ σωϑεῖσα φυχή. ἔτι 
βασανιστέον εἰ, ὥσπερ -τὸ ἀπολωλὸς- ἣν ὅτε οὐκ ἀπολώλει καὶ ἔσται 


2 1 vgl. Orig, In Joh. XXXU 18 (IV 455, 17): τηρήσας ἐν πάσῃ τῇ γραφῇ 
διαφορὰν ψυχῆς xal πνεύματος xal μέσον μέν τι ϑεωρῶν εἶναι τὴν ψυχὴν καὶ 
ἐπιδεχομένην ἀρετὴν zal κακίαν, üveniósxvov δὲ τῶν χειρόνων τὸ πνεῦμα τοῦ ἀν- 
ϑρώπου τὸ ἐν αὐτῷ" τὰ γὰρ κάλλιστα καρποὶ λέγονται εἶναι τοῦ πνεύματος, οὐχ 
ὡς ἂν οἰηϑείη τις τοῦ ἁγίου, ἀλλὰ τοῦ ἀνθρωπίνου κτλ. — 3 1 Kor. 14, 15. — 
9 I Petr. 1, 9 — 10 Si — S. 156, 12 diceretur = Hieron., Ep. ad Avit. 6 (Migne 
SL XXII 1065): Et in alio loco: Unde cum infinita cautione tractandum 
est, ne forte cum animae salutem fuerint consecutae et ad beatam 
vitam pervenerint, animae esse desistant. Sicut enim venit Dominus 
atque Salvator quaerere et salvum facere quod perierat (vgl. Luk. 19, 10), 
ut [et Codd.] perditum esse desistat, sic anima quae perierat et ob 
cuius salutem venit Dominus, cum salva facta fuerit, anima esse 
cessabit. Illud quoque pariter requirendum, utrum sieut perditum 
aliquando non fuit perditum, et erit tempus quando perditum non 
erit, sic et anima fuerit aliquando non anima, etforetempus quando 


nequaquam anima perseveret. Vgl. Sehnitxer, S. 134 A.* — 13—S. 156, 2 
Frg. 21 (Hed. 11 4) bei Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 532) = sieut S. 150, 8 
— diceretur Z. 12 Ruf. — Sicut — perseveret Hieron. a. a. O. Ruf. hat frei, 


Hieron. xiemlieh genau übersetzt — 13 u. S. 156, 3 vgl. Luk. 19, 10 


1 possumus 8. 2 spu Au 7 cum — y 10f speravit AC 11 t cum]etiam 
Koe 12 possit Del potest L 14 εἰ Cod. Ath. ἦν Mansi Xv Red. 15 ὡς σῶσαι τὸ 
ἀπολωλός < Cod. Ath. |  wvy5?] + οὔτε τὸ ἀπολωλός Mansi, weder im Cod. 
Ath. noch von Hieron. bexeugt 


95 


σι 


10 


2x 


156 Origenes 


ποτὲ ὅτε οὐκ ἔσται ἀπολωλός, οὕτω καὶ ἡ ψυχὴ 5v ὅτε οὐχ ἦν 
ψυχὴ καὶ ἔσται ove 00x ἔσταε ψυχή τ . 2. 2 s. ΘΈΜΙΣ 
[sicut salvator venit >salvare quod perierat, et iam cum ue non 
est perditum quod prius perditum dicebatur: ita fortassis etiam hoe 
quod salvatur anima dicitur; eum autem iam salva facta fuerit, ex 
perfeetioris partis suae vocabulo nuncupabitur. Sed et illud adici posse 
videbitur quibusdam, quia sieut hoc, quod perditum est, erat sine dubio, 
antequam periret, cum aliud nescio quid erat quam perditum, sieut et 
erii utique cum iam non est perditum: ita etiam anima, quae perisse 
dieitur, videbitur fuisse quid aliquando, eum nondum perisset et propter 
hoe anima dieeretur, quae rursum ex perditione liberata potest iterum 
illud esse quod fuit, antequam periret et anima diceretur.] 

Sed et ex ipsa nominis animae significatione, quam in graeco in- 
dieat, visum est nonnullis requirentibus curiosius posse non mediocrem 


5 suggeri intellectum. Nam sermo divinus ignem esse deum dixit, cum 


alt: »Deus noster ignis est consumens«. Sed et de angelorum sub- 
stantia ita ait: »Qui facit angelos suos spiritus et ministros suos ignem 
urentem«, et alibi: » Apparuit angelus domini in flamma ignis in rubo«. 
Insuper etiam mandatum accepimus, ut simus »spiritu ferventes<; per 
quod sine dubio igneum ostenditur et calidum dei verbum. Sed et 
Hieremias propheta audit ab eo, qui sibi responsa dabat: »Ecce dedi 
verba mea in os tuum, ignem«. Sicut ergo »deus ignis est<, et >angeli 
flamma ignis, et sancti quique >spiritu ferventes-: ita e contrario hi, 
qui deciderunt a dilectione dei, sine dubio refrixisse in caritate eius 
ae frigidi effecti esse dicendi sunt. Ait enim et dominus quia »pro 
eo quod multiplieata est iniquitas, refrigescet caritas multorum«. Sed 
et omnia ea, quaecumque sunt quae adversae potestati in scripturis 
sanetis conparantur, frigida semper invenies. Serpens: namque et 


13 f vgl. Tertull., De an. c. 27: Et si frigidum nomen est anima Graecorum 
— 16 Hebr. 12, 29 (Deut. 4, 24. 9, 3) — 17 Hebr. 1, 7 (Psal. 103, 4), vgl. Hieron., 
Ep. CVI 65 (Migne SL XXII 860) Ps. 103, 4: Qui facis Angelos tuos spiritus. 
Pro quo in Graeco invenisse vos dicitis: ὁ ποιῶν τοὺς ἀγγέλους αὐτοῦ, id est: 
qui faeit Angelos suos. Heron. xicht also V. 4 die 2. Person vor — 18 Erod.3,2 
— 19 vgl. Röm. 12, 11 — 21 Jerem. 1, 9, vgl. zu ignem Orig. c. Cels. IV 1 
(I 273, bf) — 238—928 vgl. unten S. 107, 14—S. 158, 2 — 25 Matth. 94, 19. — 
38 f vgl. Apok. Joh. 12, 9. 20, 2 


3 et iam Koe etiam L Merlin Del 6 perfectioris Del perfectiore L — S et 
<y 23 ferventes Ac fervent 8 G!cor pervenit G*M 26 refrigescit y 97 ea — g 
| potestatis Do potestates « 28 inveniens y 28f Serpens namque et draco — y 


- De principiis II Cap. 8, 3 157 


»draco« diabolus dieitur: quorum quid frigidius invenitur? Sed et in 
aquis regnare dieitur draco, quod utique ad aliquem de malignis spiri- 
tibus retorquetur, et -in mari- eum propheta esse designat; et alibi 
dicit propheta quia »inducam gladium sanctum super draconem, ser- 
pentem fugientem, super draconem, serpentem perversum, et interficiet 
eum«; et iterum ait: »Etiam si abscesserint ab oculis meis et descen- 
derint in profundum maris, ibi mandabo draconi et mordebit eos«. 
Sed et in lob >ipse rex esse omnium, quae in aquis sunts, dicitur. >A 
borea- vero >accendi mala super omnes, qui habitant terrame, propheta 
denuntiat. Boreas autem ventus in scripturis frigidus designatur, sicut 
seriptum est in Sapientia: »Frigidus ventus Borease. Quod et ipsum 
sine dubio de diabolo sentiendum est. Si ergo ea quidem, quae sancta 
sunt, ignis et lumen et ferventia nominantur, quae autem contraria 
sunt, frigida, et >caritas< peccatorum dicitur >refrigescere<, requirendum 
est ne forte et nomen animae, quod graece dieitur ψυχή, a refrige- 
scendo de statu diviniore ac meliore dietum sit et translatum inde, quod 


1f vgl. Exech. 29, 3 und Orig. c. Cels. IV 50 (1 323, 20 ἢ — 3 vgl. Exech. 32, 2 
— 4 Jes. 27, 1 — 6 Amos 9,3 — 8 vgl. Hiob 41, 25 (26) — Sf vgl. Jerem. 1, 14 
— 11 Sir. 43, 20 (22); &« in Sapientia vgl. Org. Im Joh. Frg. 74 u. 136 
(IV 541, 12. 573, 2) — 14 vgl. Matth. 24, 12 — 14—S. 158, 2 vgl. Aristot., De an 
I] 2 (p. 405b, 26: διὸ καὶ τοῖς ὀνόμασιν ἀκολουϑοῦσιν, ot μὲν τὸ ϑερμὸν λέγοντες, 
ὅτι διὰ τοῦτο καὶ τὸ ζῆν ὠνόμασται, οἱ δὲ τὸ ψυχρὸν διὰ τὴν ἀναπνοὴν xal τὴν 
χατάψυξιν καλεῖσϑαι ῳφυχήν); Epiphan., Haer. 64, 4 (εἰς ταῦτα δὲ καὶ μύϑους ἐχ- 
τίϑεται. ψυχήν, γάρ φησι, διὰ τοῦτο καλοῦμεν, διὰ τὸ ἄνωϑεν ἐψῦχϑαι. 
μαρτυρίας δὲ κατὰ τὸν ἰδιον νοῦν ἐπιπλάσσεται ἀπὸ τῶν ϑείων γραφῶν, οὐχ ot- 
toc ἐχούσας οὐδὲ οὕτως ἐκδεδομένας); Theophil. Al., Ep. pasch. 1 bei Hieron. Ey. 
XCVI17 (Migne SL XXII 787: qui propter lapsum rationabilium creaturarum cor- 
pora fieri suspicatur et dicit iuxta Graeci sermonis etymologiam animas ideirco 
vocitatas, quod calorem mentis et in Deum ferventissimae caritatis 
amiserint, ut ex frigore nomen acceperint, ne et Salvatoris animam iisdem 
subiacere naeniis sentiremus); ähnlich II 15 (ebenda 803: animam hominis nolens 
a conditionis exordio sie vocatam, sed ex eo quod quae prius mens et sensus 
erat, frigus neglegentiae et infidelitatis assumpserit..... Generalis 
enim illius disputatio est animas hominum appellatas ex eo quod calorem 
pristini fervoris amiserint) 


2 draco] + serpens namque et draco y, vgl. S. 156, 98f 14 peccatorum « « mul- 


torum (= Vulg) © | «ὦ refrigescere dicitur y 15 PYXN A! ΨΥΧΗ BG M* 
psychae C psychi M! über d. Z. 16 inde Merlin Del id est L 


158 Origenes 


ex calore illo naturali et divino refrixisse videatur, et ideo in hoc quo 
nune est et statu et vocabulo sita sit. (τὸ γὰρ εἰπεῖν τὸν προφήτην 
πρὶν ἢ ταπεινωϑῆναί HE, ἐγὼ ἐπλημμέλησαςε, ἐξ αὐτῆς DE τῆς Ψυχῆς 
ὃ λόγος, ὡς ἄνω ἐν οὐρανῷ "ἐπλημμέλησε:, πρὶν ἢ ἐν τῷ σώματι 
»τεταπεινῶσϑαι-" καὶ τὸ εἰπεῖν »ἐπίστρεφψον ἡ ψυχή μου εἰς τὴν 
ἀνάπαυσίν σους ὡς τοῦ ἀνδραγαϑήσαντος ἐνταῦϑα ἐν ἀγαϑοεργίᾳ 
ἐπιστρέφοντος εἰς τὴν ἄνω -ἀπάπαυσιν- διὰ τὴν αὐτοῦ τῆς ἐργασίας 
δικαιοπραγίαν.)Σ ἃ * * X X X xoxo o X X X XXX X X X X X X 
Denique propre laudabiliter animam poni in scripturis sanctis, 
require si facile invenias; culpabiliter autem frequenter occurrit, ut 101: 
»Anima mala perdit eum, qui possidet eam«, et »Anima quae peccat, 
ipsa morieture. Postea enim quam dictum est: »Omnes animae meae 
sunt, sicut anima patris ita anima fili meae sunt«, utique consequens 
videbatur ut diceret: Anima quae agit iustitiam, ipsa salvabitur et 
15 anima quae peccat, ipsa morletur. Sed nunc videmus quoniam quod 
eulpabile quidem est adiunxit ad animam, quod autem laude dignum 
erat reticuit. | [Videndum ergo est ne forte, sicut diximus ex ipso 96 
nomine declarari, ab eo quod refrixerit a fervore iustorum et divini 
ignis partieipatione ivy7, id est anima, appellata sit, nec tamen amisit 
20 facultatem restituendi se in illum statum fervoris, in quo ex initio fuit. 
Unde et propheta tale aliquid. videtur ostendere, ctim dicit: »Revertere, 
anima mea, in requiem tuam«. Ex quibus omnibus illud videtur 
ostendi, quod mens de statu ac dignitate sua declinans, effecta vel 


e 


1C 


- 


9. 8. Frg. 92 bei Epiphan., Hàer. 64, 4, anschließend an das vorher xu 
S. 157, 14ff estzerte. Bei Rufin. Lücke, die noch mehr als dieses Frg. enthalten xu 
haben scheint. Vgl. Hieron. e. Joh. Hieros. e. 7 (Migne SL XXIII 360: Secundum, 
quod in hoc corpore, quasi in carcere sint, animae religatae, et antequam homo 
fieret in paradiso, inter rationales creaturas in coelestibus commoratae sunt. Unde 
postea in eonsolationem suam anima loquitur in Psalmis: »Priusquam humiliarer, 
ego deliqui« [118, 67] et »Revertere, anima mea, in requiem tuam« [114, 7] et 
»Educ de carcere animam meam« [141, S] et cetera his similia) und ähnliche 
Stellen bei Hieron., Comm. in Ep. ad Ephes. 1 (IV 395 Mart.) — 3 Psal. 118, 67a — 
9. 21 Psal.114, 7a — 6f vgl. Orig., In Num. hom. 27, 4 (Lom. X 339 f) — 11 zr. 
6, 4a — 11. 12 Exech.18, 4 — 17 Videndum ergo est — S. 159, 2 mens Ruf. ist 
vermutungsweise xu ersetxen und zu ergünxen durch die folgenden griech. Fragmente 
und das Citat des Hieron., Ep. ad Arit. 6 (Migne SL XXII 1065); vgl. Einleit. - 
B VN 8 und Schnitzer, S. 136 A. * 


1 quo Cu quod ABe 2 et! <AC 19 ΨΥΧΗ ABuc psychae C | 
amiserit Koe 21 Unde] ideo f 23 affecta y 


5 


De prineipiis II Cap. 8, 3 159 


nuncupata est anima; quae si reparata fuerit et correcta, redit in hoc, 
ut sib mens]. * * * * X X X x cc 0X 0X X X X X X X X X X ox ox 
A ἘΞ ἘΞ ἘΞ KK OK GK CK OK CK GE CK GR CK GE GK GE CK CK GR GE CK CK GK CK GK CK CK CK CK oR cx 

(IT) πάντων τῶν λογικῶν τὴν παραγωγὴν vócc ἀσωμάτους καὶ 
ἀύλους γεγονέναι δίχα παντὸς ἀριϑμοῦ καὶ ὀνόματος, ὡς ivada πάν- 
τῶν τούτων γενέσϑαι τῇ ταυτότητι τῆς οὐσίας καὶ δυνάμεως καὶ 
ἐνεργείας καὶ τῇ πρὸς τὸν ϑεὸν λόγον ἑνώσει τε καὶ γνώσει" κόρον 
δὲ αὐτὰς λαβεῖν τῆς ϑείας ἀγάπης καὶ ϑεωρίας, καὶ πρὸς τὸ χεῖρον 
τραπῆναι χατὰ τὴν ἕκάστου ἀναλογίαν τῆς ἐπὶ τοῦτο δοπῆς, καὶ 


10 εἰληφέναι σώματα λεπτομερέστερα ἢ παχύτερα καὶ ὄνομα κληρώσα- 


σϑαι διὰ τὸ ὡς ὀνομάτων οὕτω καὶ σωμάτων διαφορὰς εἶναι τῶν 
ἄνω δυνάμεων" καὶ ἐντεῦϑεν τοὺς μὲν Χερουβίμ, τοὺς δὲ ἀρχὰς καὶ 
ἐξουσίας ἢ κυριότητας ἢ ϑρόνο ᾿ς xai ἀγγέλους καὶ ὅσα ἐστὶν οὐ- 
ράνια τάγματα γεγονέναι τε καὶ ὀνομασϑῆναι. *okoX X koX koX ko 

(III) τὸν ἥλιον xci τὴν σελήνην καὶ τοὺς ἀστέρας. καὶ αὐτὰ τῆς 
αὐτῆς τῶν λογικῶν trádoc ὄντα, ἐκ παρατροπῆς τῆς ἐπὶ τὸ χεῖρον 
γεγονέναι τοῦτο, ὅπερ ἐστίν. * * * x oxok ok ox X XO Ok κα Χ EO OX Ox 


4—8. 160, 18 (nicht wörtliches) Frg. *23a = Anathem. II— VIa der Const. Syn. 
a. 543 (Hahn, Bibl. d. Symb3 S. 227 f£); vgl. hierzu die, abgesehen von einigen 
Auslassungen und Kürzungen, wörtliche Parallele in dem Synodalschreiben Kaiser 
Justinians (Mansi IX 536 A—C) und die Einleit. B V 3. Zu dem seit Platon 
(Phaedr. p. 245, Rep. X p. 609, Phaed. p. 62—107) viel behandelten Problem der 
Präexistenz der Seele vgl. x. B. Iren., Adv. haer. 11 51 (1 377 m. 1 Harvey). Frg. 
Syr. 26 (II 455 H.), zur Fortdauer er Seele ebenda 11 55. 56 (I 381—383 H.) — 
4f parallel Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi 1X 492 D: πρῶτον μὲν γύας οὖσας 
zal ἁγίας δυνάμεις); vgl. auch das, wohl dem Gen.- Comm. des Origenes entnommene, 
von Bonwetsch in der Ausg. des Method. Περὶ ἀναστάσεως S. 107 Anm. 5 aus Cod. 
Mon. 146 abgedruckte Frg., dessen Anfang lautet: ἀπίτω γὰρ ἡμῶν πόρρω ὠριγένης 
zei οἱ τοῦ ὠριγένους μύσται, τῶν ἡμετέρων ψυχῶν προὕὔπαρξιν μυϑικῶς φαντα- 
ζόμενοι. γεγονὼς γὰρ ἐκεῖνος xai ὑπάρξας καὶ εἰς ὀντότητα ἐλθὼν μετὰ τοῦ 
»δερματίνου χιτῶνος- (vgl. Gen. 3, 21), οὐχ οἶδα πόϑεν ὁρμώμενος ἢ παρὰ τίνος 
τοῦτο λαβών, γυμνοὺς νόους πρὸ τῶν χιτώνων πάντῃ ἀφϑάρτους καὶ 
ἀνεπιδέχτους ϑανάτου xal ῥδεύσεως καὶ βρώσεως καὶ πόσεως xal ὕπνου 
τὸν ἀδὰμ καὶ τὴν εὔαν ἐδογμάτισεν εἶναι. — Tf parallel Justinian a. a. O. 
p.492 D: ἔπειτα χύρον λαβούσας τῆς ϑείας ϑεωρίας καὶ πρὸς τὸ χεῖρον τραπείσας, 
vgl. oben S. 62, 16 ff 


8 ἀγάπης καὶ eingefügt aus Justin. p. 536 B 9 τροπῆς Just. p. 536 B. 
10 ἢ] + xai Just. p. 5236 B. 15 τὸν] ἀλλὰ μὴν xai Just. p. 536 B. 16 ἐκ τῆς 
ἐπὶ τὰ χείρω τροπῆς Just. p. 536 B 


10 


20 


160 |... Origenes 


(IV) τὰ λογικὰ τὰ τῆς ϑείας ἀγάπης ἀποψυγέντα καὶ ἐντεῦϑεν 
ψυχὰς ὀνομασϑέντα τιμωρίας χάριν σώμασι παχυτέροις τοῖς xa) 
ἡμᾶς ἐνδυϑῆναι καὶ ἀνϑρώπους ὀνομασϑῆναι: τὰ δὲ ἐπὶ τὸ ἄχρον 
τῆς κακίας ἐληλακότα ψυχροῖς καὶ ζοφεροῖς ἐνδυϑῆναι σώμασι καὶ 
δαίμονας ἢ »πνευματικὰ τῆς πονηρίας. εἶναί τὲ χαὶ καλεῖσϑαι. (οὐκοῦν) 
EX τῶν προγενεστέρων ἀμαρτημάτῶν Aoyo χολασεῶς NTOL τιμωρίας 
ἐδέξατο τὸ σῶμα ἡ φυχή. de 3b 0X 6 e de Xen De ER ER de vé EL DEDE 

V) ἐξ ἀγγελικῆς μὲν καταστάσεως καὶ ἀρχαγγελικῆς ψυχικὴν 
κατάστασιν γίνεσθαι, ἐκ δὲ φυχ(ικ)ῆς δαιμονιώδη xci ἀνϑρωπίνην. 
ἐκ δὲ. ἀνθρωπίνης ἀγγέλους πάλιν xai δαίμονας γίνεσϑαι, καὶ ἕχαστον 
τάγμα τῶν οὐρανίων δυνάμεων ἢ ὅλον ἐκ τῶν κάτω ἢ ἐκ τῶν ἄνω 
ἢ ἐκ τῶν ἄνω καὶ τῶν κάτω συνεστηκέναι. Ὁ X * x ok kokokokOk 

(Vla) διττὸν πεφηνέναι τὸ γένος τῶν δαιμόνων, συγκροτούμενον 
ἔχ TE ψυχῶν ἀνϑρωπίνων καὶ ἐκ χρειττόνων χαταπιπτόντων εἰς 
τοῦτο πνευμάτων" ἕνα δὲ νοῦν ἐκ πάσης τῆς δῆϑεν ἑἕνάδος τῶν 
λογικῶν ἀκίνητον μεῖναι τῆς ϑείας ἀγάπης καὶ ϑεωρίας, ὃν Χριστὸν 
καὶ βασιλέα γεγονότα πάντων τῶν λογικῶν παραγαγεῖν πᾶσαν τὴν 
σωματικὴν φύσιν, οὐρανόν τε καὶ γῆν καὶ τὰ ἐν μέσῳ. * * * x ἃ ἃ 

τῶν (de) λογικῶν τὰ ἁμαρτήσαντα καὶ διὰ τοῦτο ἐκπεσόντα τῆς 
ev ἡ ἦσαν καταστάσεως, κατὰ τὴν ἀναλογίαν τῶν οἰχείων ἁμαρτη- 
μάτων τιμωρίας χάριν σώμασιν ἐνεβλήϑη, καὶ καϑαιρόμενα πάλιν 
ἀνάγονται ἂν ἢ πρότερον ἦσαν καταστάσει, παντελῶς τὴν κακίαν 
ἀποτιϑέμενα καὶ τὰ σώματα. xci πάλιν ἐκ δευτέρου καὶ τρίτου xci 
πλεονάκις διαφόροις ἐμβάλλονται σώμασι πρὸς τιμωρίαν. (εἰκὸς yàg) 


1f parallel Justinian a. a. Ο.: καὶ διὰ τοῦτο τῆς ϑεοῦ ἀγάπης ἀποψυγείσας 
xal ἐντεῦϑεν ψυχὰς ὀνομασϑείσας καὶ τιμωρίας χάριν τοῖς σώμασιν ἐμβληϑείσας, 
vgl. auch Theophil. AL, Ep. pasch. 11 15 dei Hieron. Ep. CXVIII (Migne SL XXII 803: 
ergo et illa ex frigore caritatis sortita vocabulum est et prioris nominis perdidit 
dignitatem); Just. p. 536 B bexeugt den Ausdruck: ψυχὰς ὀνομασϑῆναι, daher die 
Worte: καὶ ἐντεῦϑεν ψυχὰς ὀνομασϑέντα und τιμωρίας χάριν von mir als Er- 
günxung in den Text eingeschaltet — 5 Ephes. 6, 12 Kl Wey — 6 ἐκ τῶν nooy. 
— 4 ἡ ψυχή aus Justinian a. a. O. p.512 E hier von mir eingefügt — 19 τῶν 
— S. 161, 2 μέλλοντας = Justinian a. a. O. p. 489 D; vgl. oben S. 113, 13 ff 


1 ἐπὶ πλεῖον τῆς Just. p. 808 ὃ ἐνδυϑῆναι)] ἐμβληϑῆναι Just. p. 536 B 
4 ἐνδεϑῆναι Just. p. 536B 5 (οὐχοῦν) Koe 8. μὲν Just. p. 590 C 9 ψυχιχῆς 
Just. p. 53560 16 dx. μεῖναι) ἀκλόνητον μεῖναι xal ἀκίνητον Just. p. 536 C 
101 ὃς xal Χριστὸς βασιλεὺς ϑεὸς xal ἄνϑρωπος γεγονέναι (l. γέγονεν Ὁ) Just. 
p.536 C 19 (0b Koe 94 (εἰχὸς γὰρ) Koe 


5 


De principiis II Cap. 8, 3 161 


διαφόρους xocouovc συστῆναί τε xci συνίστασϑαι, τοῦτο μὲν παρελ- 
ϑόντας τοῦτο δὲ μέλλοντας. x παρὰ τὴν ἀπόπτωσιν καὶ τὴν ψύξιν 
τὴν ἀπὸ τοῦ ζῆν τῷ πνεύματι γέγονεν ἡ νῦν λεγομένη ψυχή, οὖσα 
καὶ δεχτικὴ τῆς ἐπανόδου τῆς ἐφ᾽ ὅπερ ἦν ἐν ἀρχῇ ὅπερ νομίζω 
λέγεσϑαι ὑπὸ τοῦ προφήτου ἐν τῷ »ἐπίστρεψον, ψυχή μου, εἰς τὴν 
ἀνάπαυσίν Gov«' ὥστε ὅλον τοῦτο εἶναι νοῦς. (νοῦς, id est mens, 
corruens facta est anıma, et rursum anıma instructa virtutibus mens 
fiet. Quod et de anima Esau scrutantes possumus invenire, propter 
antiqua peccata eum in deteriori vita esse damnatum. Et de caelesti- 


10 bus requirendum est quod non eo tempore, quo factus est mundus, 


solis anima vel quodeumque eam appellari oportet, esse coeperit, sed 
antequam lucens illud et ardens corpus intraret. De luna et stellis 
similiter sentiamus, quod ex causis praecedentibus lieet invitae conpul- 
sae sint >subiei vanitati, ob praemia futurorum non suam facere sed 
creatoris voluntatem, a quo in haee officia distributae sunt.) 


2—6 dem durch Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 529) erhaltenen 
Frg. 23b (Hed. II 5) gehen im Cod. Ath. die Worte voraus: ix τοῦ β λόγου, πῶς 
νοῦς γέγονεν ψυχή, xal ψυχὴ καϑαρϑεῖσα γίνεται νοῦς, die, mit dem Anfang des 
Hieron.-Oitats übereinstimmend, dem Origenestext entnommen sein können, Red. 
fügt sie in dieser Form am Ende des Frgs. an: νοῦς οὖν [Mansi πῶς οὖν 4. T., 
νοῦς ἣν a. R.] γέγονε ψυχή, καὶ ψυχὴ χκατορϑωϑεῖσα γίνεται νοῦς, besser vielleicht 
nach Semler so: πτώσει οὖν νοῦς γέγονε ψυχή, καὶ πόλιν ψυχὴ κατορϑωϑεῖσα 
γενήσεται νοῦς. — ὅ Psal. 114, τἃ — 6—15 — Hieron., Ep. ad Avit. 6 (Migne 
SL XXII 1065). Hieron. leitet das Citat mit den Worten ein: Et post multum de 
anima tractatum haec intulit. Vgl. zum Anfang die von bonwetsch (Method., De 
resurr. S. 107 A. 5) abgedruckte Stelle aus Anastas. Sinaita — Sf vgl. Mal. 1, 3 
(Röm. 9, 13) «nd Orig., De or. 5, 4 (II 310, 5: τί δὲ ἀσεβήσας ὁ Ἠσαῦ μισεῖται 
πρὶν γεννηθϑῆναι;), In Sam. Frg. VI (III 297, 17: ὁ μὲν Hood... τὴν ἐξ Auao- 
τίας ἔχων νεχρότητα καὶ φονῶν χατὰ τοῦ Ἰαχώβ) — 9—14 vgl. Theophil. AL, Ep. 
pasch. Y 17 (Migne SL XXII 787: Solis quoque et lunae ac stellarum cursus 
et totius mundi puleherrimam in diversitate consonantiam non asserimus ex